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Schleich - Brief- E - Kulturraum Banat

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An<br />

Franz Th. <strong>Schleich</strong><br />

Goethestr. 18<br />

D-67245 Lambsheim<br />

Lieber Franz,<br />

Neuberg, 27. Juni2008<br />

ich war im April eine Woche lang in Bukarest und durfte dort, im Consiliul National pentru<br />

Studierea Archivelor Securitatii (C.N.S.A.S.), die Akten wälzen, die von der Securitate über<br />

mich angelegt wurden. Dabei stolperte ich auch über Deine Berichte unter dem Decknamen<br />

Voicu. Ich war wie vom Blitz getroffen und bin maßlos enttäuscht.<br />

Es ist alles so lange her, doch ich möchte verstehen, warum und aus welchen Zwängen heraus<br />

Du das getan hast.<br />

Ich hoffe, Dir, Helga und Euren Kindern geht es gut.<br />

Mit besten Grüßen warte ich auf Deinen <strong>Brief</strong>.<br />

Horst


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Betreff: voicu<br />

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Von: "Franz <strong>Schleich</strong>" ins Adressbuch<br />

An: < post@horstsamson.de><br />

Datum: 01.07.08 16:01:46 Uhr<br />

Lieber Horst,<br />

anbei meine Antwort.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Franz <strong>Schleich</strong><br />

Franz Th. <strong>Schleich</strong><br />

Goethestraße 18<br />

67245 Lambsheim<br />

Tel. 06233 54454<br />

E-Mail: f.schleich@online.de<br />

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Expressantwort an f.schleich@online.de<br />

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https :i/freemailng5 803.web. de/online/msg/lesen.htm 01.07.2008


Herrn<br />

Horst Samson<br />

Lessingstraße l6<br />

63543 Neubers<br />

Lieber Horst,<br />

Franz Th. <strong>Schleich</strong> . Goethestraße 18 . 67245 Lambsheim<br />

Lambsheim, 1. Juli 2008<br />

ich war eigentlich nicht überrascht, als ich heute Deine Zeilenvom2T. Juni 2008 bekommen<br />

habe, weil es ja nur eine Frage der Zeit war, bis auch mich die Securitate - Krake einholen<br />

würde.<br />

Zu der ganzen Geschichte, die wahrlich schon lange her ist, von meiner Seite aus soviel:<br />

Der Name ,,Voicu" sagt mir überhaupt nichts. Nach einem Vierteljahrhundert ein Securitate-<br />

Spinnennetzyon Gerüchten, Lügen, Verneblungen, Fälschungen und Fakten aufzuklären und<br />

zu beurteilen, ist fast eine Sache der Unmöglichkeit - die Wahrheit, bitter oder befriedigend,<br />

bleibt immer auf der Strecke. man kann sich ihrer niemals sicher sein. Das ist meine feste<br />

überzeugung.<br />

Darum bin ich bis heute zu meiner Akteneinsicht nie nach Temesvar. Bukarest oder Berlin<br />

gefahren, obwohl ich dant auch gerechtfertigte Gründe hätte. Erwähnen muss ich aber, dass<br />

mir einige einstige Weggeführten Einblicke in ihre Dossiers darüber gewährten, was sie einst<br />

über mich geschrieben haben. Ich habe das zur Kenntnis genommen. Mehr nicht.<br />

Mit den besten Wünschen Dir und Deiner Familie<br />

Franz Th. <strong>Schleich</strong>


An<br />

Franz Th. <strong>Schleich</strong><br />

Goethestraße 18<br />

67245 Lambsheim<br />

Tel.06233 54454<br />

E-Mail : f.schleich @ online.de<br />

Lieber Franz,<br />

;<br />

Neuberg,4. Juli 2008<br />

vielen Dank für Deine E-Mail, auch wenn sie weitläufig an meinem Anliegen vorbei geht.<br />

Ich habe versucht, auch zwischen den Tnilen zu lesen, habe mir Mühe gegeben, aber<br />

befriedigt hat mich das nicht. Denn zwischen denZnilen hören die Gewissheiten auf, werden<br />

von Vermutungen überlagert. Und davon haben wir genug.<br />

Dein <strong>Brief</strong> hilft nicht wirklich weiter. Ich wollte verstehen, wie und warum sö etwas<br />

geschieht, wie jemand in solch einen Strudel hinein gerät und wieso es daraus kein<br />

Entkommen gibt?<br />

Eine Krake wie die Securitate arbeitet nach bekannten Mustern. Meine diesbezügliche<br />

Neugier ist begrenzt. Ich wollte Dich verstehen, lieber Franz, einen Freund, nicht Verräter<br />

von der Stange wie Dorian Grozdan, Hans Mokka, Willy Heinz, Harald Dasinger...<br />

Du schreibst schöne Sätze, aber sie schweben in der Luft, haben keine Wurzeln in unserer<br />

beider Welt. Was ist schon Wahrheit? Du hast Deine Wahrheit, ich habe meine Wahrheit und<br />

die Securitate hat ihre Wahrheit. Das ist wahr. Danach habe ich mit meinem <strong>Brief</strong> an Dich<br />

nicht gesucht. Ich wollte mehr als nur wissen, wollte,,Warheiten" verstehen, Dich. Und mit<br />

diesem Gedanken hast Du mich alleine gelassen.<br />

Mit besten Wünschen an Dich und Helga,<br />

Horst<br />

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