burgerverein berlin britz ev gegründet 1890 v - Britzer Bürgerverein

Seite 6 Britzer Heimatbote
TOP 7 a:
Bericht des Vorsitzenden:
Verehrte Mitglieder, gestatten sie
mir im Rahmen des Rechenschaftsberichtes
einige ernste
Worte.
Vielleicht stellt sich diese heutige
Versammlung eines Tages als
Schicksalsstunde des Bürgervereins
dar?
Sie alle, die in diesen Bürgerverein
oder auch die Heimatkundliche
Vereinigung eingetreten sind, sind
dies, so glaube und hoffe ich es
jedenfalls, in dem Wissen um die
Tradition und die Ziele des Vereins.
Dieser Bürgerverein ist in seiner
Zielsetzung eben mehr als ein
Geselligkeitsverein oder ein Verein,
der Kaffeefahrten unternimmt.
Dieser Verein wird in diesem Jahr
116 Jahre alt.
Er hat gute aber auch schlechte Zeiten
erlebt in seiner langen
Geschichte. Nicht nur bezogen auf
wirtschaftliche Ereignisse sondern
auch im Hinblick auf die Anzahl
seiner Mitglieder.
Er war dieser Bürgerverein oftmals
auch ein Abbild der gesellschaftlichen
Entwicklung, geprägt auch
von Gruppeninteressen und
manchmal auch von Eigennutz,
aber auch von Unterstützung und
Hilfe. Dies nicht nur auf die Mitglieder
bezogen, sondern auch auf
die Mitbürger in Britz und
Neukölln, eben ein Abbild der
Gesellschaft der letzten 100 Jahre.
Sie werden sich möglicherweise
fragen, weshalb ich dies einleitend
zum Ausdruck bringe?
Ich habe in der Vergangenheit diesem
Verein gern gedient oder was
sicherlich genauso richtig ist, vorgestanden.
Ob meine Arbeit gut
oder schlecht war, das müssen sie
beurteilen.
Ich kann ihnen jedenfalls versichern,
auch im Bewusstsein, es
nicht jedem recht machen zu können,
im Vordergrund stand der Verein
und nicht wie hier und da zu
hören ist, der Versuch sich zu profilieren.
Dies könnte ich anderswo
sicherlich besser und finanziell
nutzbringender.
Gleiches gilt selbstverständlich
auch für den größten Teil meiner
oder besser unserer Vorstandsmitglieder.
Heute nun ist der Tag, an dem sie
versuchen müssen, einen neuen
Vorstand zu wählen. Einen Vorstand,
der die Geschicke des Vereins
für die nächsten drei Jahre zu
leiten hat und den ich um seine
Aufgabe schon jetzt nicht beneide.
Seit 2000, also in den letzen 5 Jahren,
hat der Verein 89 Mitglieder
durch Tod, Austritt oder Ausschluss
wegen Beitragsrückständen verloren.
Dem gegenüber stehen lediglich
15 Neueintritte für diesen Zeitraum.
Dies hat unter anderem zur Folge,
dass der neue Vorstand sich langfristig
mit der Beibehaltung oder
der Aufgabe des Turms zu beschäftigen
haben wird. Finanziell spricht
einiges für eine Aufgabe des Turms.
Wenn sie sich jedoch meine Eingangsworte
in Erinnerung rufen,
werden sie sich die Frage stellen,
wo gehört dieser Verein hin?
Dieser Verein, das Schloß Britz,
eigentlich Gut Britz, feiert in diesem
Jahr sein 300 jähriges Bestehen.
Mehr als ein Drittel dieser Zeit
aber hat ihr Verein, unser Verein,
dieses Gut begleitet. Zumindest
geschichtlich. Wo wäre also sein
Platz, wenn nicht hier? Die Antwort,
so denke ich jedenfalls, sollten
wir außerhalb der heutigen
Jahreshauptversammlung suchen,
denn von der zu treffenden Entscheidung
sind das Archiv, die
Skatspieler, Veranstaltungen, Ausstellungen
zur Britzer Geschichte
und anderes mehr betroffen.
Lassen Sie mich, bevor ich einige
Äußerungen zu den bevorstehenden
Wahlen mache, meinen
Vorstandsmitgliedern Dank sagen
für ihre Unterstützung. Dank
will ich aber auch allen Mitgliedern,
die ohne Funktionen dem
Verein hilfreich zur Seite standen,
sagen.
Offensichtlich nichtohne Grund ist
innerhalb des Vereins das Gerücht
in Umlauf gebracht worden, dass
Vorstandsmitglieder, wenn sie
beim Vereinsregister eingetragen
werden, mit ihrem privaten Vermögen
haften. Wer immer dieses
Gerücht verbreitet hat muss
schwachsinnig sein oder ein Ziel
zum Nachteil des Vereins verfolgen.
Ich selbst habe Vorstandsfunktionen
in verschiedenen Vereinen.
Diese hätte ich nie angenommen,
wenn ich mit meinem privaten Vermögen,
was ich ohnehin nicht
habe, würde haften müssen.
Richtig ist, ich sage dies geschlechtsneutral,
der Vorsitzende,
der Schriftführer und der Kassierer
werden im Vereinsregister als Verantwortliche
für diesen Verein eingetragen.
Dies bedeutet, nur diese
können für den Verein verbindliche
Verträge abschließen.
Nach unserer Satzung können sie
dies eigenverantwortlich. Im
Regelfall werden sich jedoch alle
Vertragspartner an den Vorsitzenden
wenden.
Lassen sie mich zu den Aufgaben
der zu wählenden Funktionen
kommen, in der Form wie es bisher
üblich war (auch hier geschlechtsneutral):
Der Vorsitzende hat die Verantwortung
für den Verein, schließt
Verträge, leitet die Mitgliederversammlungen
und Vorstandssitzungen.
Erführt den Schriftwechsel des
Vereins und ist für die Erstellung des
Heimatboten verantwortlich. In
rechtlicher Hinsicht ist er es ohnehin.
In seiner Abwesenheit übernimmt
dies der Stellvertreter, soweit dies
keine Außenwirkung hat (hier sind
die Verträge gemeint).
Der Schriftführer fertigt die Protokolle
der Mitgliederversammlungen
und führt die Geburtstagskartei.
Der Stellvertreter fertigt die Protokolle
der Vorstandssitzungen. Beide
vertreten sich gegenseitig.
Der Kassierer ist zuständig für die
Kassenführung, die Beitragszahlungen
und die vereinsbedingten
Ausgaben, wie Miete, Versicherung,
GEMA usw.
Der Stellvertreter unterstützt und
vertritt ihn bei Abwesenheit.
Den Beisitzern können bestimmte
Aufgabenbereiche zugewiesen
werden.
Die Revisoren überprüfen Kassenführung
und Ausgaben des Vereins.
Diesen gilt an dieser Stelle mein
besonderer Dank für ihre Tätigkeit,
denn durch deren Anregungen