KLAENGE CD - SPECIAL - Jecklin & Co. AG
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Leo Nucci<br />
Opernsänger<br />
Lust auf Oper?<br />
Weitere Informationen<br />
zu unseren Vorstellungen:<br />
Opernhaus Zürich, Billettkasse<br />
Falkenstrasse 1, 8008 Zürich<br />
Telefon 01 268 66 66<br />
www.opernhaus.ch<br />
Festliche Musik –<br />
musikalische Feste<br />
Musik wird gern mit nicht alltäglichen,<br />
festlichen Ereignissen verbunden. Einst<br />
ging es um Lob und Preis von Gotthei-<br />
ten und irdischen Herrschern; heute<br />
verleiht Musik jedem Fest eine beson-<br />
dere Note. Und das im eigentlichen<br />
Wortsinn!<br />
In den alten Kulturen Mesopotamiens,<br />
Persiens, aber auch des asiatischen<br />
Raums besass Musik zentrale Bedeu-<br />
tung. Fresken, Reliefs sowie seltene<br />
Grabfunde von Instrumenten belegen,<br />
dass am Nil rege musiziert wurde. Hand-<br />
trommeln, Schulterharfen, Aulos und<br />
Sistrum begleiten kultische Handlungen<br />
und Auftritte der Pharaonen, was häufig<br />
ein und dasselbe ist.<br />
Musik für die Götter<br />
In Griechenland bezieht sich der Begriff<br />
«mousiké» auf jede Form künstleri-<br />
scher Betätigung. Musik wird im Kult,<br />
in der Magie, ja sogar in der Heilkunde<br />
eingesetzt und hat entsprechend rituell-<br />
magische Bedeutung. Im Theater ist sie<br />
Teil der Chorpartien. Lyra und Syrinx<br />
werden von den Göttern selbst gespielt.<br />
Im antiken Rom dagegen verliert die<br />
Musik ihren moralisch-ethischen An-<br />
spruch. Ihre Ausübung wird den Skla-<br />
ven überlassen. Dafür kommt ihr ver-<br />
mehrt Unterhaltungscharakter zu: bei<br />
Saturnalien, in Komödien ergötzt sie die<br />
Massen. Beliebt sind Trompeten, Beinflö-<br />
ten, Hörner, Cymbeln und – im Circus<br />
– die Wasserorgel.<br />
Im christlichen Mittelalter zieht sich die<br />
Musik als klerikale Kunst ins Kloster zu-<br />
rück, dient der Ausschmückung der Litur-<br />
gie, wie sie mit dem gregorianischen Cho-<br />
ral im 8. Jahrhundert verbindlich wird.<br />
Mehrstimmigkeit ist die Ausnahme, die<br />
funktionelle Anbindung dagegen die<br />
Regel – sei’s im Gottesdienst, sei’s als<br />
Ausdrucksform zwischenmenschlichen<br />
Umgangs, wie er zum Beispiel in der<br />
gesungenen Liebeslyrik der Trouvères,<br />
Troubadours und später der Minnesänger<br />
seinen Ausdruck findet. Um 1200 wird<br />
Paris, vorab die Kirche von Notre-Dame,<br />
zum Zentrum der komponierten Mehr-<br />
stimmigkeit.<br />
Hatte sich schon in der französischen<br />
«ars nova», den Kompositionen des 14.<br />
Jahrhunderts bzw. des italienischen Tre-<br />
cento, die Musik zunehmend aus dem<br />
kirchlichen Kontext gelöst, so vollzieht<br />
die Renaissance mit dem Einbruch des<br />
theozentristischen mittelalterlichen<br />
Weltbilds diesen Paradigmenwechsel<br />
vollständig. An italienischen Fürsten-<br />
häusern werden Festivitäten, Turniere<br />
und Bankette von Musik begleitet. Vom<br />
Burgunder Hof wird berichtet, dass an-<br />
lässlich eines Gastmahls eine Riesenpas-<br />
tete aufgetragen wurde, in deren Innern<br />
zwölf Musiker aufspielten.<br />
Musik für die Regenten<br />
Die Musik des 15. und 16. Jahrhunderts<br />
ist zunehmend geprägt von Klangsinn-<br />
lichkeit und akustischen Effekten. Ist die<br />
Kirche auch nach wie vor ein wichtiger<br />
Ort der Musikpflege, so etabliert sie sich<br />
doch zunehmend in privaten Zirkeln. Es<br />
ist daher kein Zufall, dass die Oper als<br />
prunkvollste Musikgattung im Kreis der<br />
f lorentinischen Aristokratie um 1600<br />
entsteht und erste üppige Inszenierungen<br />
als Event im Rahmen von Hochzeiten der<br />
Medici über die Bühne gehen.<br />
Im Zeitalter des Barock dient Musik<br />
wie alle Kunst der Verherrlichung Ihrer<br />
Majestäten: Absolute Monarchen – von<br />
Louis XIV. über George II. oder Friedrich<br />
den Grossen bis hin zu Landesfürsten<br />
wie August von Sachsen oder Graf Ester-<br />
hazy –, alle sind sie darauf bedacht,<br />
ihre Regentschaft auch musikalisch<br />
glorifizieren zu lassen. Lully, Händel,<br />
Bach, Graun, Haydn stellen ihr Genie<br />
mit Ballett-Komödien, Wasser- und Feu-<br />
erwerksmusiken, Opern, Kantaten oder<br />
Symphonien in den höfischen Dienst,<br />
um den musikalischen Rahmen für<br />
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