KLAENGE CD - SPECIAL - Jecklin & Co. AG

Musik schenken
Musikerinnen, Musiker und Musiklieb-
haber mit musikalischen Geschenken
zu überraschen, ist ein heikles Unter-
fangen. Hier ein paar Vorschläge, die
dennoch ins Schwarze treffen dürften.
Eingef leischte Wagnerianer brauchen’s
nicht. Aber es soll Menschen geben,
die sich mit dösenden oder einäugigen
Göttern, steuerbaren Schwänen und lie-
beswunden Rittern etwas schwer tun.
Genau für sie sind die Theaterführer in
Taschenformat richtig. Kurz und bündig
resümieren sie Entstehungsgeschichte
sowie Inhalt der Werke Wagners. Ein
Schema der Akteure macht endlich mal
klar, wer mit wem was. Und schliesslich
werden auch die Musik und ihre Motive
erklärt. Damit macht man selbst auf dem
Grünen Hügel prima Figur!
Musikalische Patenkinder machen nicht
nur Fortschritte auf der Geige oder der
Flöte. Sie werden auch gross und grös-
ser. Da ist ein Notenständer, der sich von
null auf etwa 170 Zentimeter Augenhöhe
verstellen lässt, äusserst praktisch. Und
ausgewachsene Musiker werden sich
am modernen, schlichten Design in ver-
schiedene Holzarten ebenfalls freuen.
Dass das edle Teil von verhaltensauffälli-
gen Jungen der Zürcher Dapples-Stiftung
in Kleinfabrikation hergestellt wird und
der Erlös dieser zugute kommt, ist eine
besondere Note des Ständers. Wahre
Prunkstücke sind sodann die hand-
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gefertigten Geigenkästen – eigentlich
müsste man von Schatullen sprechen
– der Firma Maurizio Riboni, einer klei-
nen Cremoneser Werkstatt. Die Schale
ist aus Sperrholz, das Innere mit Samt
ausgepolstert, die äussere Hülle aus stra-
pazierfähigem Kunststoff. Dank einem
zweiten Griff kann man den Kasten
wie einen Koffer hochkant stellen oder
mit zwei gepolsterten Riemen auf dem
Rücken tragen.
Ein feines Geschenk für jeden Liebhaber
klassischer Musik – Profi oder Amateur
– ist der grossformatige Band mit Faksi-
miles von Musikautographen: Vivaldis
pummelige Noten mit Linksdrall.
Puccinis genial-chaotischen, von dyna-
mischen Zeichen überwucherten No-
tentext. Richard Strauss’ metikulöse
Partiturseite, die kaum etwas vom ero-
tischen Fluidum des Duetts Sophie-
Octavian ahnen lässt. Oder Wagners
Particell, das einer Gobelinstickerei
gleicht … Jedem der 80 Autographen ist
ein fundierter Text gegenübergestellt
– eine bibliophile Kostbarkeit! Apropos
Faksimiles: Monteverdis «Orfeo», einer
der ersten Partiturdrucke, ist nicht nur
eine unverzichtbare Grundlage beim
Studium des Werks, sondern erlaubt
auch eine aufschlussreiche Lektüre beim
Anhören verschiedener Einspielungen.
Ein Buch, das man gern ins Gestell stellt
und ebenso gern immer wieder zur Hand
nimmt, ist der Doppelband «Europäische
Musikgeschichte». Die hochkarätigen
Essays basieren auf dem gleichnami-
gen Funkkolleg, sind entsprechend klar
stukturiert und verständlich formu-
liert – ein intellektuelles, bereicherndes
Vergnügen!
Selbst versierte Musikkenner wird eine
Einspielung des exquisiten französi-
schen Labels Alpha überraschen. Neben
stilvoller Aufmachung – die Covers
zeigen raffinierte Ausschnitte von Ge-
mälden – und gehaltvollen Booklets
besticht natürlich die Silberscheibe
selbst. Das eingespielte Repertoire
reicht von Allegri bis Strozzi, fokussiert
also die Musik der Renaissance und des
Barocks, schliesst aber auch Raritäten
aus Klassik, Romantik und Gegenwart
nicht aus. Zwei Tipps unter vielen:
«Venezia Stravagantissima» – Tänze,
Lieder, Madrigale, die ins Cinquecento
versetzen. Oder «L’île enchantée», wenn
die akustische Zeitreise ins Versailles
des Sonnenkönigs führen soll – beides
extravagant und luxuriös!
Die Zeitspanne zwischen 1764 und 1772
dagegen wird lebendig, wenn Nikolaus
Harnoncourt Mozarts Jugendsinfonien
nicht nur dirigiert, sondern zusammen
mit seinen Enkelkindern aus zeitlich
entsprechenden Briefen Wolfgangs und
Leopolds liest – Begegnung mit einem
Wunder in Wort und Ton! Ultimative
Geschenkidee für Pianisten, die schon
alles kennen: Supraphon hat zum 180.
Geburtsjahr und gleichzeitig 120. To-
desjahr Smetanas eine sorgfältig redi-
gierte siebenbändige Ausgabe seiner
Klavierwerke herausgegeben – eine Seite
des Komponisten, die kaum bekannt,
aber pianistisch recht anspruchsvoll ist.
Für dieses Geschenk wird man übers
Jahr garantiert zum weihnächtlichen
Hauskonzert mit Smetana eingeladen!
Bruno Rauch
Tipps
Venezia Stravagantissima
L’île enchantée und weitere Alpha-
Einspielungen, je Fr. 39.–, Best-Nr. 114
Ehrmann-Herfort / Finscher / Schubert
(Hrsg.): Europäische Musikgeschichte, 2 Bde,
Bärenreiter-Metzler, Fr. 160.–, Best-Nr. 115
Stemmle: Alle Wagneropern im Taschenformat,
Edition Stemmle, je Fr. 6.90, Best-Nr. 116
Brosche: Musikerhandschriften, Reclam-
Verlag, Fr. 81.50, Best-Nr. 117
Noch eine Geschenkidee gefällig?
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Monteverdi: L’Ofeo, Reprint der Partitur von
1609, Bärenreiter, Fr. 71.50, Best-Nr. 118
Mozart: Music & Letters, Concentus musicus
unter Harnoncourt, 3 CDs, Fr. 68.–, Best-Nr. 119
Notenständer «Dapples» in Ahorn oder Birne
Fr. 475.–; in Nussbaum, Fr. 590.–, Best-Nr. 120
Geigenkästen «Riboni», Fr. 850.– bzw. mit zwei
Griffen 890.–, Best-Nr. 121
Smetana: Klavierkompositionen, 7 Bde, Edition
Supraphon, Fr. 72.80, Best-Nr. 122
Voilà: Geschenkgutscheine für runde Frankenbeträge von Jecklin gibt es zwar schon lange. Dieser Geschenkgutschein aber
ist neu. Und er kommt nicht nur optisch neu daher. Man kann neuerdings auch seinen Wert auf Franken und Rappen genau
bestimmen. Also nicht nur 10, 20, 50 oder mehr Franken, sondern, falls man das möchte, genau dem Wert des ausgewählten
Geschenks entsprechend.
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