Die Messe (Matthias Jendrek) - vaticarsten.de
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<strong>Die</strong> <strong>Messe</strong>. Eine Äbersicht<br />
Das Allerwichtigste aus:<br />
- MESSNER, Reinhard: EinfÅhrung in die Liturgiewissenschaft, Pa<strong>de</strong>rborn u.a. 2001 = UTB 2173.<br />
- EMMINGHAUS, Johannes: <strong>Die</strong> <strong>Messe</strong>. Wesen, Gestalt, Vollzug, Klosterneuburg 3 1983.<br />
<strong>Die</strong> Glie<strong>de</strong>rung Åberblen<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r Feier, die „EinfÅhrung“ und die Details aus „die <strong>Messe</strong>“.<br />
0. Das MeÄschema<br />
-hkrb, b e rakah, euvlogi,a, benedictio: Segens- o<strong>de</strong>r Lobspruch, prÄsentisch 1<br />
<br />
-hdwt, tōdah, euvcaristi,a, gratiarum actio: Dankgebet (-opfermahl), anamnetisch 2 <br />
-hlypt, t e fīllah, proseuch,, <strong>de</strong>precatio: Bitt- / FÅrbittgebet, eschatlogisch (zukÅnftig) <br />
- die <strong>Messe</strong> als Ablauf von Versammlungen ist fast allen liturgischen Traditionen gemeinsam<br />
- <strong>Messe</strong> o<strong>de</strong>r MeÇschema meint einen Gottestdienst aus zwei Hauptteilen, mit<br />
- Wortgottesdienst: Lesung, Predigt, Allgemeines Gebet<br />
- eucharistische Mahlfeier: eucharistisches Gebet Åber Brot und Wein, Kommunion<br />
- das Älteste Zeugnis liefert Justin <strong>de</strong>r MÄrtyrer hervorgeangen <strong>Messe</strong> aus <strong>de</strong>m Mahl<br />
1. <strong>Die</strong> ErÅffnung<br />
1. Das geistliche Grundgeschehen<br />
- das geistliche Grundgeschehen ist wesentlich Versammlung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> als Kirche<br />
- Gemein<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r eine Versammlung ist nur Kirche, wenn sie regelmÄÇig Gottesdienst feiert<br />
- hierher rÅhrt auch die griechische Bezeichnung evkklhsi,a fÅr die Kirche<br />
- = eine zu einem Zweck versammelte Gruppe (BÅrgerschaft, Gottesdienst)<br />
- an<strong>de</strong>re Bezeichnung ist sunagogh,, vom Einberufen <strong>de</strong>r Volksversammlung<br />
- erst im Christentum wird evkklhsi,a transzendiert: nicht nur aktuelle Versammlung<br />
- son<strong>de</strong>rn Gemeinschaft auf Dauer und symbolische Vorwegnahme <strong>de</strong>s Reiches Gottes<br />
- hinter <strong>de</strong>r eschatologischen Be<strong>de</strong>utung steht das jÅdische Motiv <strong>de</strong>r Sammlung in <strong>de</strong>r Endzeit<br />
- insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Eucharistie geschieht, was Kirche zur Kirche macht: Gottesbegegnung<br />
- es geht nicht um eine sekundÄre Darstellung an<strong>de</strong>rswo gemachter Glaubenserfahrungen<br />
- die ErÉffnung <strong>de</strong>r <strong>Messe</strong> ist <strong>de</strong>r Ñbergang vom Alltag in diese beson<strong>de</strong>re Versammlung<br />
- die Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Versammlung bedingt, dass sie nicht beliebig statt fin<strong>de</strong>n kann<br />
- ursprÅnglich bedingen sich Sonntag und Eucharistie gegenseitig, eins nicht ohne…<br />
- Sonntag ist als Auferstehungstag / Erscheinungstag die Zeit <strong>de</strong>r Begegnung mit Christus<br />
- ursprÅnglich durch die Erscheinungen, nun durch die Realsymbole <strong>de</strong>r Eucharistie<br />
- die ganze Kirche versammelt sich keine Teilfeiern, keine Messstipendien<br />
- an<strong>de</strong>re Themen sind Toten- und Votivmessen: Eucharistie wird Ort beson<strong>de</strong>rer FÅrbitte<br />
- sozusagen in „nÄchster NÄhe“ wird ein votum = Anliegen, Wunsch vorgebracht<br />
- dieser Typ hat Opfercharakter; ist missa specialis / nichtÉffentlich;<br />
- keine zeitliche Begrenzung Begrenzung durch Priester 1 (3) mal tÄglich<br />
2. <strong>Die</strong> Grundgestalt<br />
- die Gemein<strong>de</strong> versammelt sich und tritt anbetend vor Gott hin<br />
- die Eucharistie beginnt eigentlich schon mit <strong>de</strong>m schritt vor die HaustÅr<br />
- die ErÉffnungsteie schlieÇen dann auch etwas ab: die Sammlung nÄmlich<br />
- <strong>de</strong>nnoch sind sie jÅngere, sekundÄre Teile und eigentlich Pleonasmen<br />
- Zusammenkommen dauerte frÅher ohne Uhr nach Glockenruf viel lÄnger<br />
- aber auch heute kann die Zeit <strong>de</strong>s „Sammelns“ sinnvoll genutzt wer<strong>de</strong>n<br />
- wichtig ist: Gegensatz Ruhe im Gottesdienstraum Hektik vor <strong>de</strong>r TÅr [!]<br />
- ursprÅngliche (feierliche) Prozession mit Verlegung <strong>de</strong>r Sakristei zum Chor entfallen<br />
1<br />
Wichtige Formel zum Erkennen: „Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, KÉnig <strong>de</strong>r Welt, <strong>de</strong>r…“ (Hochgebet!)<br />
2<br />
Und damit Imperfektisch bzw. auf die Vergangenheit bezogen.<br />
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3. Ablauf <strong>de</strong>r ErÅffnungsriten<br />
a. Der Akt <strong>de</strong>s Sich-Versammelns<br />
- a. Einzug und Gesang zur ErÅffnung; <strong>de</strong>r Gesang hat folgen<strong>de</strong> Aufgaben:<br />
- fÉr<strong>de</strong>rt Konzentration und damit Disposition zum Gottesdienst didaktisch wichtig<br />
- min<strong>de</strong>rt Ablenkung und Unruhe = dient innerer wie ÄuÇerer Sammlung<br />
- besser als ein Gebetstext o<strong>de</strong>r gar „unruhestiften<strong>de</strong>“ Prozessionen<br />
- Ursprung: Hofzeremoniell, BegrÅÇung <strong>de</strong>s einziehen<strong>de</strong>n Herrschers = Bischofs [!]<br />
- b. die Verehrung <strong>de</strong>s Altares gilt <strong>de</strong>m im Altar gegenwÄrtigen Christus selbst<br />
- ursprÅnglicher und genauso gleichehrfÅrchtig wie eine Kniebeuge ist die Verbeugung<br />
- Kniebeugen kommen wie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Hofzeremoniell und galten ursprÅnglich – <strong>de</strong>m Papst<br />
- Frie<strong>de</strong>nskuÇ auch heute noch weit verbreiteter GruÇ; Schlagwort Bru<strong>de</strong>rkuÇ<br />
- von Verehrung heiliger GegenstÄn<strong>de</strong> durch KuÇ stammen die Kreuzapplikationen<br />
- Ursprung: Hofzeremoniell; Gaben vorher kÅssen, Geschenke mit „Velum“ entgegennehmen<br />
- Weihrauch und Leuchter entsammen <strong>de</strong>m Gewohnheitsrecht <strong>de</strong>r sozial HÉhergestellten<br />
- c. Kreuzzeichen mit trinitarischem Votum – eigentlich selbsterklÄrend. Uralter Ritus.<br />
- markiert eindrÅcklich <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren Raum, <strong>de</strong>r erÉffnet wird<br />
- die Kirche ist als evkklhsia versammelt, die folgen<strong>de</strong> Zeit ist heilige Zeit [BECKER]<br />
- zu<strong>de</strong>m bin<strong>de</strong>t die Formel die Eucharistie an die Taufe, die ja Vorbedingung ist, zurÅck<br />
- d. liturgische BegrÇÄung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>: sollte nicht zur Konvention „vertrocknen“<br />
- Messbuch sieht Wechsel <strong>de</strong>r Worte und Formeln vor<br />
- meistens wird aber <strong>de</strong>r Gestus – ausgebreitete HÄn<strong>de</strong> – von einem GruÇ begleitet<br />
- Frie<strong>de</strong>nsgruÇ ist biblisch begrÅn<strong>de</strong>t, drÅckt das eschatologische Heil aus<br />
- = die gegenseitige Zusprache <strong>de</strong>r Anwesenheit Christi und <strong>de</strong>s Geistes<br />
- wie Kreuzzeichen eine Reminiszenz an die Taufe, die <strong>de</strong>n Geist ursprÅnglich verleiht<br />
- ErÉffnung korrespondiert nicht mit (Hoch)GebetserÉffnung, son<strong>de</strong>rn mit Schlusssegen<br />
- e. EinfÄhrung in die Feier ist nicht Teil <strong>de</strong>s Wortgottesdienstes und keine Doppelung von d)<br />
- EinfÅhrung ist funktional notwendig; aber bei Justin noch nicht bezeugt<br />
- auf keinen Fall bÅrgerliche BegrÅÇung = MESSNER: Klerikalismus<br />
- f. BuÅakt: Quelle ist <strong>de</strong>r BuÇakt vor <strong>de</strong>r <strong>Messe</strong>, hier wÄre auch <strong>de</strong>r eigentliche richtige Ort<br />
- entspricht <strong>de</strong>r menschlichen Situation als SÅn<strong>de</strong>r = menschlicher ErlÉsungsbedÅrftigkeit<br />
- BuÇriten sind nach verschie<strong>de</strong>nen Quellen schon frÅh an bestimmten Tagen Pflicht<br />
b. Akt <strong>de</strong>r Anbetung<br />
- g. Kyrie eleison, Akklamation: Rest einer Litanei (beliebig viele Rufen)<br />
- Quelle liegt in antikem hÉfischen Zeremoniell: Kaiserakklamation [einmal mehr]<br />
- ein juristisch und politisch verbindlicher Akt <strong>de</strong>r Anerkennung eines Herrn<br />
- biblische Grundlage: ku,rioj VIhsou/j Cristo,j in Phil 2,11 und RÉm 10,9<br />
- erst Gregor I. <strong>de</strong>r groÇe fÅhrt das 3 mal 3 und die trinitarische Deutung ein<br />
- ursprÅnglich und eigentlich ist es nur an Jesus Christus gerichtet<br />
- die griechische Form wird vom Messbuch vorgezogen: Einheit <strong>de</strong>r Kirche, âkumene<br />
- h. Gloria, Hymnus: Herkunft, Alter: LG. Hat mit Weihnachten nicht primÄr zu tun<br />
- EMMINGHAUS hÄlt <strong>de</strong>n Ursprung fÅr vage: ab 400 in unserer Gestalt bezeugt<br />
- biblische Quellen sind Lk 2,14 und Jes 6,3 (Sanctus)<br />
- an ErÉffnung anschlieÇen<strong>de</strong> Verse: Hofzeremoniell, Ähnlich im Martyrium Polycarpi<br />
- es folgt d. Lob d. TrinitÄt, wobei Christi ErlÉsung nÄher erlÄutert wird, plus eigener Doxologie<br />
- fÅr die AusfÅhrung schwierig; EMMINGHAUS plÄdiert fÅr so viel Volk wie mÉglich<br />
- i. Tagesgebet: Letzter Teil und Abschluss <strong>de</strong>r ErÉffnung zwingemd Oration<br />
- ist funktional eine Kollekte = beschlieÇt zusammenfassend einen bestimmten Abschnitt<br />
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- es sollte mehr sein als die Summe <strong>de</strong>r Teile <strong>de</strong>r ErÉffnung; ursprÅnglich wohl fester Ort 3<br />
- wesentlich ein PrÉsidialgebet, muss vom Zelebranten gesprochen wer<strong>de</strong>n<br />
- charismatische Gebetsre<strong>de</strong> (oratio) war bei Justin und in <strong>de</strong>r TA noch Amtskriterium [!]<br />
- fester Aufbau einer Oration: Einladung Stille Gebet mit trinitarischem Schluss Amen<br />
- Amen = Gemein<strong>de</strong>akklamation;; auch das Gebet selbst hat eine spezielle, feste Struktur:<br />
- Anre<strong>de</strong> = Anaklese PrÄdikation Suppliation = GewÄhrungsbitte Schluss<br />
- <strong>de</strong>r Schluss muss sich nach <strong>de</strong>m Angesprochenen (Vater / Sohn) richten<br />
- wesentlich ist nicht <strong>de</strong>r Text, son<strong>de</strong>rn die Stille; erhalten in <strong>de</strong>n groÇen FÅrbitten<br />
2. Der Wortgottesdienst<br />
1. Vorbemerkungen<br />
a) GrÅn<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Entstehung <strong>de</strong>s Wortgottesdienstes<br />
- eine SÄttigungsmahlzeit kann das Gebet stÉren: „voller Bauch betet nicht gern“<br />
- zunÄchst zieht Man Brot- und Kelcheucharistie am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Mahles zusammen<br />
- das reicht aber noch nicht, daher z. B. die MissstÄn<strong>de</strong> in Korinth 1 Kor 11,17-22<br />
- AgapemÄhler zeigen nicht nur NÄchstenliebe, son<strong>de</strong>rn auch Selbstsucht<br />
- gemeinsame Mahlpraxis in <strong>de</strong>r Antike: alle aus einer SchÅssel<br />
- nur eine begrenzte Teilnehmerzahl mÉglich, groÇe MÄhler zu Gruppen teilen<br />
- die Gruppen formieren sich nun aber nach Sympathie und mitunter nach <strong>de</strong>m Stan<strong>de</strong><br />
- zunÄchst vÉllige Trennung von Mahl (Agape) und Eucharistiefeier<br />
- Agape bleibt als Gemeinschaftsveranstaltung am im Mittelmeerraum Åblichen Abend<br />
- die Eucharistiefeier wan<strong>de</strong>rt auf <strong>de</strong>n Morgen, um NÅchternheit zu garantieren<br />
- aus <strong>de</strong>n vielen Esstischen kann nun ein einziger Gabentisch wer<strong>de</strong>n Altar<br />
- es entsteht das GegenÅber von Liturgen und Gemein<strong>de</strong> und das Stehen als Haltung<br />
- nun ist die Eucharistiefeier aber zu kurz, „ungenÅgend fÅr das religiÉse Empfin<strong>de</strong>n“<br />
- wÄhrend <strong>de</strong>s Mahles gab es VerkÅndigung, Lesung, Zuspruch (Predigt) etc.<br />
- Belege: Schlussformeln <strong>de</strong>r Paulusbriefe sind heute ErÉffnungsformeln <strong>de</strong>r <strong>Messe</strong><br />
- Grundbausteine Lesung, Gesang, Predigt, Gebet sollen wie<strong>de</strong>r dazukommen<br />
- Schaffung <strong>de</strong>s Wortgottesdienstes nach <strong>de</strong>m Synagogengottesdienst<br />
- obwohl BECKER und FRANZ Ähnlich argumentieren, hier MESSNERs Abweichungen:<br />
- mit Verschriftlichung <strong>de</strong>s Evangeliums tritt an Stelle mÅndlicher Tradition die Lesung<br />
- Quelle <strong>de</strong>s Wortgottesdienstes ist nicht die Synagogenliturgie, son<strong>de</strong>rn diese Wen<strong>de</strong><br />
- die Prophetenlesung tritt als „Vergewisserung <strong>de</strong>s Evangeliums“ aus <strong>de</strong>r Schrift hinzu<br />
- die Predigt wird als Ver<strong>de</strong>utlichung <strong>de</strong>s starren Lesungstextes notwendig<br />
b) <strong>Die</strong> Lesungen und die Perikopenordnung nach <strong>de</strong>m II. Vatikanum<br />
- Grundi<strong>de</strong>e: Auswahl nicht <strong>de</strong>m Belieben <strong>de</strong>s Vorstehers Åberlassen<br />
- son<strong>de</strong>rn alle Offenbarungstexte in einer bestimmten Zeit vortragen<br />
- ursprÅnglich sind die Perikopen recht lang, vorgetragen in lectio continua / Bahnlesung<br />
- die Auswahl erfolgt dabei schon frÅh aus bestimmten Schriftgruppen<br />
- ChaldÄer: 4 Lesungen, Gesetz – Propheten – Apostelbriefe – Evangelium<br />
- Rom in <strong>de</strong>r FrÅhzeit: AT – Apostelbrief – Evangelium<br />
[- Cave: EMMINGHAUS schlieÇt das aus <strong>de</strong>n ZwischengesÄngen! Veraltet!]<br />
- bald erste Leseordnungen fÅr Kirchenjahr und Feste: comes = FÅhrer, Begleiter<br />
- Zuteilungen <strong>de</strong>r Lesungen folgen bestimmten katechetischen Interessen<br />
- allerdings lÉst sich die thematische Ordnung, mehrfach versucht, wie<strong>de</strong>r auf<br />
3<br />
Damit meine ich EMMINGHAUS’ Aussage, das Tagesgebet beschlieÉe (nur) einen bestimmten Teil <strong>de</strong>r<br />
ErÉffnungsriten – wie er sich das genau vorstellt, hat er nicht angegeben.<br />
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- es gab sie wohl zweitweise in Quadragesima und Pentekoste<br />
-tri<strong>de</strong>ntinische <strong>Messe</strong> kennt keine Werktagsordnung mehr<br />
- es wer<strong>de</strong>n die Sonntags-, Commune- o<strong>de</strong>r Exsequien-Texte stets wie<strong>de</strong>rholt<br />
- die Reform <strong>de</strong>r Perikopenordnung nach <strong>de</strong>m II. Vatikanum, EMMINGHAUS:<br />
- Quantitative Vermehrung <strong>de</strong>r Perikopen; u.a. ErhÉhung <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Feiertagslesungen auf 3<br />
- Grundprinzip: Drei Lesejahre fÅr die Sonntage, mit thematischen Synoptiker-Perikopen<br />
- ErgÄnzend Texte aus Joh, vor allem im Osterfestkreis<br />
- Werktagsevangelien bleiben gleich; AT und Epistel wer<strong>de</strong>n in zwei Gruppen geteilt:<br />
- in ungera<strong>de</strong>n Jahren liest man Gruppe I, in gera<strong>de</strong>n Jahren Gruppe II<br />
- Sonntagslesungen: Prophet – Apostel – Evangelium; vor allem AT auf Evangelium abgestimmt<br />
- = compositio harmonica; Zuordnung: Evangelium AT Psalm<br />
- sonst, bei <strong>de</strong>r Epistel vor allem, lectio semicontinua = in Bahnen, aber mit Auslassungen<br />
- in geprÄgten Zeiten sind alle Lesungen aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt<br />
- <strong>Messe</strong>n bei Sakramentenspendung: erfÅllen Aufgaben <strong>de</strong>r Mystagogie und Katechese<br />
2. Geistliches Grundgeschehen und Grundgestalt <strong>de</strong>s Wortgottesdienstes (AEM 33)<br />
a) VorÅberlegung: VerkÅndigung – Wandlung – Offenbarung<br />
- VerkÅndigung ist symbolisches Geschehen, durch das etwas mit / an <strong>de</strong>n HÉrern passiert<br />
- die rituelle Inszenierung unterstreicht die Unterscheidung von „bloÇem Vorlesen“<br />
- es gibt einen eigenen Ort = <strong>de</strong>n Ambo fÅr die VerkÅndigung, ihr allein vorbehalten<br />
- es gibt – menschlich und geistig geeignete – beson<strong>de</strong>re AmtstrÄger: Lektor, Kantor<br />
- Lesungen sollten nach MÉglichkeit kantilliert wer<strong>de</strong>n: Verfremdung markiert Wert:<br />
- das verkÅn<strong>de</strong>te Evangelium spielt in illo tempore = <strong>de</strong>r heiligen Zeit, damit auch im Jetzt<br />
- = es ist Offenbarungsgeschehen, und zwar aktuell vollzogene Offenbarung = avpokaluyij<br />
- darin gelangt wirksam die Macht Gottes = du,namij in die Welt<br />
- geoffenbart wird natÅrlich <strong>de</strong>r Glaubensinhalt <strong>de</strong>r Kirche: Gott und Christi ErlÉsung<br />
- Offenbarung geschieht sowohl laufend, eben z. B. im Wort, als auch in <strong>de</strong>r 3. Parusie<br />
- wenn VerkÅndigung <strong>de</strong>rart Offenbarung ist, dann ist sie auch Anamnese (geschieht als…)<br />
- die Gegenwart Christi im Wort ist geistgewirkt VerkÅndigung ist pneumatisches Han<strong>de</strong>ln<br />
- <strong>de</strong>r Geist befÄhigt <strong>de</strong>n Menschen auch dazu, das Wort zu verstehen und zu hÉren<br />
- konkreter Ort dieses Geschehens ist das Evangelium: eine apostolisch ErzÄhlung<br />
- apostolisch heiÇt in diesem Fall: Urzeugnis, alles an<strong>de</strong>re ist abgeleitet<br />
- Evangelienlesung stiftet / vermittelt Wahrheit und kann nicht ersetzt wer<strong>de</strong>n<br />
- es ist eine ErzÄhlung = in <strong>de</strong>r ErzÄhlung vom Leben Jesu wird <strong>de</strong>r Inhalt transportiert<br />
- = die Nachricht (o<strong>de</strong>r Offenbarung) von Gottes Heilshan<strong>de</strong>ln<br />
- im Evangelium fallen auÇer<strong>de</strong>m erzÄhlte Zeit und ErzÄhlzeit zusammen<br />
- weitere Lesungen sind notwendige VerstÄndnisgrundlage (AT) o<strong>de</strong>r Interpretation (NT)<br />
b) <strong>Die</strong> Grundlagen: Wortgottesdienst als anamnetischer Gottesdienst<br />
- ErÉffnungsriten sind Einleitung und Vorbereitung zunÄchst <strong>de</strong>s Wortgottesdienstes<br />
- <strong>de</strong>nn nach AEM und SC soll das Wort „ehrfÅrchtig“ und vorbereitet gehÉrt wer<strong>de</strong>n<br />
- „Wortgottesdienst“ kann aber grundsÄtzlich drei Funktionen haben:<br />
- didaktisch: es geht um das Kennenlernen <strong>de</strong>r Schrift und ihres Inhalts<br />
- parakletisch: die Schrift wird zur Quelle fÅr Weisungen zum christlichen Leben<br />
- anamnetisch: Schrift(lesung) wird zum Medium <strong>de</strong>r VergegenwÄrtigung <strong>de</strong>r Heilsgeschichte<br />
- nach <strong>de</strong>n bisher skizzierten VorÅberlegungen geht es in <strong>de</strong>r <strong>Messe</strong> um Anamnese:<br />
- <strong>de</strong>r Aufbau <strong>de</strong>s Wortgottesdienstes entspricht <strong>de</strong>m Glaubensgeschehen:<br />
- mit Gott beginnen Heil und Glaube zuerst muss Gott das Wort an <strong>de</strong>n Menschen richten<br />
- Inhalt <strong>de</strong>r Botschaft ist die Zusage <strong>de</strong>r ErlÉsung; wer das Wort annimmt, wird gerettet<br />
- Lesungen sind das Wort Gottes an <strong>de</strong>n Menschen; in ihnen ist Gott im Wort gegenwÄrtig<br />
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- = Begegnung mit <strong>de</strong>m Heil zusagen<strong>de</strong>n Gott ( „erster Hauptteil“ <strong>de</strong>r heiligen <strong>Messe</strong>)<br />
- damit ist <strong>de</strong>r Wortgottesdienst VergegenwÄrtigung (Anamnese) <strong>de</strong>s Heilsgeschehens<br />
- die Gemein<strong>de</strong> hÉrt zunÄchst das Wort und verweilt bei ihm (Stille und Predigt)<br />
- bekennt sich dann dazu (Credo) und kann daraufhin „qua Amtes“ bitten (FÅrbitten)<br />
- = dialogische Struktur ist im jÅdischen wie im christlichen Gottesdienst zu fin<strong>de</strong>n<br />
- Anaklese-Anamnese-Epiklese, vgl. Jesaja 55,8-11<br />
- die FÅrbitten markieren dabei <strong>de</strong>n Bruch mit <strong>de</strong>r Wirklichkeit:<br />
- die verkÅn<strong>de</strong>te Heilszeit ist noch nicht da die Gemein<strong>de</strong> betet fÅr die Welt<br />
- dabei i<strong>de</strong>ntifiziert sie sich mit Christus, <strong>de</strong>r beim Vater bittet (= „Interzession“)<br />
- Grundform ist im Westen in orationes sollemnes, im Osten in d. Synaptie verwirklicht<br />
- Grundform = Orationenreihe [ Oration], die Litanei vereinfacht das etwas<br />
- wichtig ist: es ist ein Akt gemeinsamen Betens, mit Rollenverteilung etc.<br />
- nach AEM, SC und weiteren Texten sind Wortgottesdienst und <strong>Messe</strong> untrennbar verbun<strong>de</strong>n<br />
- ge<strong>de</strong>utet mit <strong>de</strong>r Allegorie von <strong>de</strong>n zwei Tischen (Tisch <strong>de</strong>s Wortes und <strong>de</strong>s Brotes)<br />
- gemeint ist die biblische Aussage „<strong>de</strong>r Mensch lebt nicht vom Brot allein“ Mt 4,4 par<br />
- ähnlichkeiten mit Synagogenliturgie belegt schon JUSTIN <strong>de</strong>r MÄrtyrer ( 211):<br />
- zwei Lesungen, Predigt [Cave: das sehen BECKER / FRANZ wohl an<strong>de</strong>rs!]<br />
- Plinius minor bezeugt dann <strong>de</strong>n christlichen Gesang: Hymnus im Wechsel<br />
3. Ablauf <strong>de</strong>s Wortgottesdienstes<br />
a. Akt <strong>de</strong>r VerkÅndigung<br />
- a. Schriftlesung aus <strong>de</strong>m Alten Testament = die erste Lesung<br />
- Sitzen als entspannendste und entspannteste HÉrhaltung<br />
- Akklamation am En<strong>de</strong> ist nicht notwendig (Cave: EMMINGHAUS <strong>de</strong>utet Antwortpsalm)<br />
- b. Psalmenlesung, am besten in responsorischer AusfÅhrung, ist die zweite AT-Lesung<br />
- es ist keine Antwort auf die vorangehen<strong>de</strong> Schriftlesung<br />
- „Antwort“psalm meint die Art <strong>de</strong>r AusfÅhrung mit <strong>de</strong>m responsorium <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
- die Differenz zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Lesungen liegt in <strong>de</strong>r Textgattung: Psalm ist Poesie<br />
- c. nicht-evangelische Schriftlesung aus <strong>de</strong>m Neuen Testament<br />
- d’. Evangelienprozession, Halleluja-Akklamation, „Ruf vor <strong>de</strong>m Evangelium“<br />
- es ist eine Akklamation, sozusagen <strong>de</strong>r FanfarenstoÉ fÑr <strong>de</strong>n Herrn im Evangelium<br />
- zugleich Anerkennung Christi als eschatologischem Herrscher (< von Offb 19,6f)<br />
- <strong>de</strong>r „Vers“, also <strong>de</strong>r eigentliche Zuruf, ist immer <strong>de</strong>m Evangelium entnommen<br />
- Halleluja und Vers kÉnnen (als Evangeliendopplung) entfallen, <strong>de</strong>r Psalm nie<br />
- die Prozession ist eine Inszenierung <strong>de</strong>r Erscheinung Christi im Wort [MESSNER]<br />
- d. das Evangelium ist HÉhepunkt <strong>de</strong>s Wortgottesdienstes (Predigt) min<strong>de</strong>stens Diakon<br />
- HochschÄtzung in Akklamation, Vorbereiten<strong>de</strong>m Gebet, Ehrung <strong>de</strong>s Buches ausgedrÅckt<br />
- BegrÅndung: Lesung han<strong>de</strong>lt unmittelbar von Christi Tun, Christus ist gegenwÄrtig<br />
- Riten zur Verehrung entsprechen <strong>de</strong>n Riten zur AltarbegrÅÇung<br />
- Segensgebet fÅr <strong>de</strong>n Diakon ist <strong>de</strong>prekative Abwandlung <strong>de</strong>s Vorbereitungsgebets<br />
- in <strong>de</strong>n westlichen Liturgietraditionen ist eine Evangelienprozession Åblich<br />
- Quellen sind vor allem die Chrysostomus-Liturgie und <strong>de</strong>r Ordo Romanus I<br />
- MitfÅhren von Weihrauch und Leuchtern entsammt <strong>de</strong>m Hofzeremoniell<br />
- WechselgruÇ hebt beson<strong>de</strong>rs wichtige Teile <strong>de</strong>r <strong>Messe</strong> hervor<br />
- beim Evangelium akzentuiert er die Parallele von Wort und Sakrament<br />
- die Angabe <strong>de</strong>r „Entnahmestelle“ ist heute ohne Bahnlesung eigentlich ÅberflÅssig<br />
- Bekreuzigung ist Parallel <strong>de</strong>n ErÉffnungsriten und <strong>de</strong>r Gabenbekreuzigung im Hochgebet<br />
- KuÇ am En<strong>de</strong> ist Ausdruck <strong>de</strong>r Unterwerfung und Verehrung<br />
- e. die Homilie (Predigt) ist Aktualisierung <strong>de</strong>r VerkÅndigung in die heutige Zeit<br />
- die Homilie ist notwendige Auslegung und als solche meist vorgeschrieben<br />
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- aber stets angeraten: Gottesdienst ohne Homilie ist <strong>de</strong>fektiv<br />
- neben <strong>de</strong>n Lesungen soll nach EMMINGHAUS auch das Proprium ausgelegt wer<strong>de</strong>n<br />
b. Glaubensbekenntnis<br />
- f. Credo ist nach Stellung heute Zustimmung zum Wort Gottes aus <strong>de</strong>n Lesungen<br />
- in <strong>de</strong>r <strong>Messe</strong> sekundÄr, von <strong>de</strong>r Taufe in sie eingegangen<br />
- aus <strong>de</strong>r Ich-Form nicht fÅr die Gemein<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn zur redditio symboli gedacht<br />
- <strong>de</strong>r Ñbertritt <strong>de</strong>r Westgotischen Arianer in Toledo 589 bringt das Credo mit<br />
- es steht natÅrlicherweise <strong>de</strong>m Volk zu; Verneigung heute meist unterlassen<br />
- als Akt <strong>de</strong>r Anerkennung wird das Ursprungsgeschehen zusammengefasst und bestÄtigt<br />
c. Akt <strong>de</strong>s Gebets<br />
- g. FÇrbitten / Allgemeines Gebet; erste Bezeugung: Justin [erinnere!]<br />
- Justin und TA bezeugen, dass die Katechumenen vorher entlassen wer<strong>de</strong>n<br />
- es ist priesterliches Gebet <strong>de</strong>r GlÄubigen im engeren Kreis GlÄubigengebet<br />
- es ist FÅrbitte fÅr die Welt und die Menschheit: allgemeines Gebet<br />
- Doppelter Charakter als eigener Teil <strong>de</strong>s Gebets <strong>de</strong>r GlÄubigen und zugleich<br />
- AbschluÇ <strong>de</strong>s Wortgottesdienstes: Darauf muss es Bezug nehmen<br />
- mÉgliche Formen: Ektenie (Osten, knapp); orationes sollemnes [ Karfreitag]<br />
3. <strong>Die</strong> Eucharistiefeier<br />
1. Das eucharistische Hochgebet<br />
a) Form, Struktur, Inhalt<br />
A. Grundfunktionen<br />
- Hochgebet = Vollzug <strong>de</strong>r Eucharistie = benedicere, gratias agere =euvcaritei/n, eu,logei/n = hkrb<br />
- an<strong>de</strong>rer Name f. Hochgebet: Anaphora (
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- die christliche Gemein<strong>de</strong> betet Stellvertretend fÅr die ganze SchÉpfung priesterlich<br />
- Anamnese von Gottes Heilshan<strong>de</strong>ln, die Heilsgeschichte wird Gott zugesprochen<br />
- = PrÄdikation, es ist die Reaktion auf die VerkÅndigung<br />
- zugleich ist die Anamnese Akt <strong>de</strong>r Anerkennung und <strong>de</strong>s Bekenntnisses<br />
- Epiklese ist <strong>de</strong>r Ruf nach <strong>de</strong>m Kommen <strong>de</strong>s Heiligen Geistes<br />
- Gottes Macht soll in die Welt einbrechen und die NeuschÉpfung bewirken<br />
- <strong>de</strong>r Mensch ist von sich aus ohnmÄchtig und bittet um Gottes Hilfe<br />
- dazu kommen spÄter noch d. sekundÄren Elemente Einsetzungsbericht u. spezielle Anamnese<br />
- auch Interzessionen = FÅrbitten gehÉren dazu // Grun<strong>de</strong>lemente sind Åberall gleich<br />
- Grundlegend ist Anamnese Epiklese, so wie Ostern Pfingsten<br />
C. <strong>Die</strong> Elemente <strong>de</strong>s Hochgebets<br />
I. <strong>Die</strong> Anamnese (memores und offerimus)<br />
- die Anamnese ist die Urgeschichte, die in sprachlicher Form zugÉnglich gemacht wird<br />
- damit wird <strong>de</strong>r Sinn sowohl <strong>de</strong>r konkreten Feier als auch <strong>de</strong>s ganzen Lebens erschlossen<br />
- im Christentum verbin<strong>de</strong>t sich mit <strong>de</strong>m Ursprung das En<strong>de</strong> = Eschaton:<br />
- in Christus (= das Ursprungsereignis) ist die Vollendung <strong>de</strong>r Welt angebrochen<br />
- Christus selbst hat in seinem irdischen Weg das En<strong>de</strong> schon antizipiert<br />
- Anamnese ist dabei Proklamation d. Geschehens von <strong>de</strong>r SchÉpfung (abgeschlossen in) bis Jesus<br />
- Basileios-Anaphora enthÄlt tatsÄchlich die gesamte Geschichte in <strong>de</strong>r 2. Strophe<br />
- auffÄlliger Weise wird die Geschichte <strong>de</strong>r Kirche (Auferstehung 3. Parusie) weggelassen<br />
- Grund: das sakramentliche Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r Kirche vergegenwÄrtigt Christi Han<strong>de</strong>ln<br />
- sie ist genau d. Bin<strong>de</strong>glied, das d. Auferstehung vergegenwÄrtigt und damit Parusie antizipiert<br />
- Proklamation heiÇt, dass durch diese Verbindung <strong>de</strong>r Mensch vor Gott steht<br />
- die Heilsgeschichte = das erinnerte Geschehen ist Gottes Werk, wird ihm zugesprochen<br />
- die Gemein<strong>de</strong> bekennt sich zu ihrer eigenen Geschichte als Gottes Geschichte<br />
- sie bringt dafÅr Lob vor Gott Lobbekenntnis = Eucharistie<br />
II. Der Einsetzungsbericht als Vergewisserung <strong>de</strong>r Stiftung (verba testamenti)<br />
- Einsetzungsbericht begrÅn<strong>de</strong>t und legitimiert die gesamte Feier, beson<strong>de</strong>rs die Anamnese<br />
- die Antizipation <strong>de</strong>r Vollendung ist nur mÉglich, weil Jesus das letzte Mahl feierte<br />
- damit ist sichergestellt, das die Kirche nicht irgendwas tut, son<strong>de</strong>rn ihren Auftrag erfÅllt<br />
- Eucharistie ist aber keine Mimesis <strong>de</strong>s letzten Mahles <strong>de</strong>r Bericht selbst ist nicht Anamnese<br />
- es han<strong>de</strong>lt sich lediglich um einen legitimieren<strong>de</strong>n Einschub<br />
- <strong>de</strong>m Auftrag <strong>de</strong>r Kirche (Einsetzung) wird nur die Eucharistie insgesamt gerecht<br />
III. <strong>Die</strong> spezielle Anamnese<br />
- sie schlieÇt an Jesu Wie<strong>de</strong>rholungsauftrag an und fasst die Anamnese zusammen<br />
- und bezieht die Anamnese explizit auf das Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r Kirche = das Eucharistiefeiern, das Lob<br />
- die griechischen Hochgebete verstehen dabei die Feier selbst als ein „Opfer“:<br />
- konkret das Eucharistiegebet als Lobopfer nach Hebr 13,15 und Mal 1,11<br />
- aber auch die eucharistischen Gaben, die die leiblichkeit <strong>de</strong>s Menschen vor Gott stellen<br />
- da die Gaben aber geschaffen sind, bringt <strong>de</strong>r Mensch gleichsam Gottes Eigentum zurÅck<br />
- darbringen heiÇt dann auch, aus <strong>de</strong>n Gaben fÅr die Feier einen Teil ausson<strong>de</strong>rn 4<br />
- damit wird <strong>de</strong>r ganze Mensch in Selbsthingabe und die ganze SchÉpfung dargebracht<br />
- verstÄrkt vor <strong>de</strong>m Hintergrund, dass es im Urchristentum unseren ÑberfluÇ nicht gab<br />
- bei Hippolyt und Cyprian gehÉren Opfer und Kommunion notwendig [sic] zusammen 5<br />
- Ähnlich EMMINGHAUS: mit <strong>de</strong>r geringeren Beteilung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> verschwin<strong>de</strong>t bei<strong>de</strong>s<br />
IV. <strong>Die</strong> Epiklese (Bitte um Wandlung <strong>de</strong>r Welt)<br />
4<br />
Be<strong>de</strong>nke, dass in <strong>de</strong>r Alten Kirche mehr als nÉtig gebracht wur<strong>de</strong>, was groÇteils Almosen wur<strong>de</strong>.<br />
5<br />
Notwendig heiÇt: Eines nicht ohne das an<strong>de</strong>re.<br />
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- <strong>de</strong>r Geist wird auf die Gaben = SchÉpfung und die GlÄubigen = Feiern<strong>de</strong>n herabgerufen<br />
- Epiklese < evpikale,omai be<strong>de</strong>utet „anrufen“; ursrprÑnglich einfach „Komm!“ (~-Epiklese)<br />
- gemeint ist damit die 3. Parusie Christi, angerufen wird also zunÖchst Christus<br />
- in Syrien wird aus <strong>de</strong>r Komm-Epiklese <strong>de</strong>r Ruf <strong>de</strong>s Geistes, <strong>de</strong>r die Gaben heiligen soll<br />
- = sie sollen „geisthaltig“ wer<strong>de</strong>n<br />
- die Antiochener wan<strong>de</strong>ln dann das zur Bitte an <strong>de</strong>n Vater um Sendung <strong>de</strong>s Geistes<br />
- mit <strong>de</strong>r Form <strong>de</strong>r Epiklese lÄsst sich daher nach <strong>de</strong>m geschichtlichen Wan<strong>de</strong>l das Alter bestimmen<br />
- Epiklese zweiteilig: ã Wandlungsbitte und ã Kommunionbitte, letzteres <strong>de</strong>r Sinn <strong>de</strong>s Ganzen<br />
- Gott soll die Gaben zu <strong>de</strong>m Medium <strong>de</strong>r Teilhabe an Christus wan<strong>de</strong>ln<br />
- damit dann Gemein<strong>de</strong> durch Kommunion in die Gemeinschaft <strong>de</strong>r Heiligen gewan<strong>de</strong>lt wird<br />
- Motiv <strong>de</strong>r Kommunionbitte ist das <strong>de</strong>r Kirche als communio mit und Leib Christi<br />
- die Teilhabe (Partizipation) kann nur durch menschliche Leiblichkeit vermittelt sein<br />
- dabei steht <strong>de</strong>r Aufbau <strong>de</strong>r Kirche im Vor<strong>de</strong>rgrund [ K’R und Dogmatik]<br />
- die erbetene Wandlung wird von <strong>de</strong>r Basileios-Anaphora als Offenbarung charakterisiert<br />
- = die Offenbarung <strong>de</strong>s neuen Menschen nach seiner Heiligung durch Christus<br />
- letztlich wird die ganze Wirklichkeit gewan<strong>de</strong>lt:<br />
- materielle Welt (Brot, Wein) wird zum Medium <strong>de</strong>r Gottesbegegnung<br />
- Geschichte wird als Heilsgeschichte erkennbar, auch durch die Anamnese<br />
- Mensch wird zum vollen<strong>de</strong>ten Menschen = <strong>de</strong>m personalen GegenÇber Gottes<br />
- das Mahl (= das gesamte Geschehen) wird zum eschatologischen Mahl <strong>de</strong>r VÉlker<br />
V. <strong>Die</strong> Interzessionen<br />
- an einem Ort versammelte Eucharistiegemein<strong>de</strong> reprÄsentiert Kirche aller Zeiten und Orte<br />
- das sagen die Interzessionen, sie sind keine FÑrbitten fÑr an<strong>de</strong>re (= „3. Person“)<br />
- die Nennung <strong>de</strong>r BischÜfe (Kirche) und Verstorbenen vergegenwÖrtigt diese<br />
- das Gebet fÑr UnglÖubige ist [sachlogisch klar] im allgemeinen Gebet zu Hause<br />
- sprachlich auÉer in <strong>de</strong>r Basileios-Anaphora wechsel zwischnen memento und offere pro<br />
- = Gott soll <strong>de</strong>r ganzen Kirche ge<strong>de</strong>nken, fÅr die die Ortsgemein<strong>de</strong> stellvertretend eintritt<br />
- die Listen mit <strong>de</strong>n konkreten Namen (…Papst JPII, Bischof Anton…) = Diptychen<br />
VI. Das Lob Gottes (gratias agimus)<br />
- mit Lob beginnt und en<strong>de</strong>t ein Hochgebet in <strong>de</strong>r Regel Klammer, die alles zusammenhÄlt<br />
- es geht um Doxologie, <strong>de</strong>ren HÉhepunkt das Sanctus ist: Gemein<strong>de</strong> stimmt mit Engeln ein<br />
- Benedictus ist die Akklamation <strong>de</strong>sjenigen, <strong>de</strong>ssen Kommen die ganze Zeit antizipiert wur<strong>de</strong><br />
- ebenso „zwecklose Anbetung Gottes“ ist <strong>de</strong>r Schluss <strong>de</strong>s Gebets: Schlussdoxologie<br />
b) <strong>Die</strong> heutigen Hochgebete<br />
i. <strong>Die</strong> Hochgebete 1-4<br />
- das Missale 1970 (Deutsches Messbuch1975) kennt insgesamt vier Hochgebete<br />
- 1 ist <strong>de</strong>r Canon Romanus, das alte rÉmische Hochgebet, in <strong>de</strong>r klassischen Tradition<br />
- 2-4 brechen aus <strong>de</strong>r Tradition jedoch aus und haben eine an<strong>de</strong>re Struktur<br />
- 4 hat eine Ähnliche Struktur wie die Basileios-Anaphora, bis auf Einsetzung u. Epiklese<br />
- 2+3 beginnen ohne Doxologie nach rÉmischer Tradition<br />
- Anamnese = PrÄfation, entspricht 2. Strophe Anaphora und 4. Hochgebet<br />
- schlieÇt mit <strong>de</strong>m Sanctus, was sachlich eigentlich zur Doxologie gehÉren wÅr<strong>de</strong><br />
- grundsÄtzlich gab es seitens <strong>de</strong>s Liturgierats nach <strong>de</strong>m II. Vatikanum Auflagen fÅr neue Gebete:<br />
- „Genius <strong>de</strong>r rÉmischen Liturgie wahren“ = kein GeschwÄtz und keine Dogmatik<br />
- „KohÄrenz zwischen <strong>Messe</strong> und Gebet wahren“ = z. B. Lob in die PrÄfation schieben<br />
- alle Hochgebete sind 6 vom Einsetzungsbericht (Wandlungsformel) her konzipiert:<br />
- die („unsere“) Wandlungsworte sind gar erst seit<strong>de</strong>m vereinheitlicht und so konzipiert<br />
6<br />
Man kÉnnte hier mit MESSNER „aber“ und mit EMMINGHAUS „daher“ einfÑgen – macht bei<strong>de</strong>s Sinn.<br />
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- Elevation immernoch HÉhepunkt d. <strong>Messe</strong> (Knien, Kniebeuge): VerselbststÄndigte Anbetung<br />
- Wandlungs- und Kommunionepiklese sind durch <strong>de</strong>n Einsetzungsbericht gespalten<br />
- Wandlung ist ritueller Vollzug <strong>de</strong>r Wandlungsbitte, beinahe immenoch Mimesis<br />
- „MeÇfrÅchte“ (ErlÉsung <strong>de</strong>s Kreuzesopfers) u. Sakrament = Kommunion sind getrennt 7<br />
- die „MeÇfrÅchte“ kÉnnen auch das Kreuzesopfer einer bestimmten Person zu<strong>de</strong>nken<br />
- im Ganzen: Erinnere LG und die Entwicklung <strong>de</strong>r FrÉmmigkeit im Mittelalter<br />
ii. Das erste Hochgebet: Der rÇmische Kanon<br />
- das Gebet ist so alt wie die lateinische Liturgie, es entstand unter Damasus I. (366 - 384)<br />
- die rÉmische Gebetsform hat we<strong>de</strong>r als Oration noch als Kanon ein griechisches Vorbild<br />
- Charakteristisch sind die EinfÅgungen in <strong>de</strong>n Fluss <strong>de</strong>r Re<strong>de</strong><br />
- und die symmetrische Konstruktion um <strong>de</strong>n Einsetzungsbericht herum<br />
- Mitte ist die Wandlung, eng verschrÄnkt mit <strong>de</strong>r Hineinname <strong>de</strong>r Kirche ins Geschehen<br />
- davor befin<strong>de</strong>t sich die Wandlungsepiklese, danach die Kommunionepiklese<br />
- davor FÅrbitten fÅr Amt und Leben<strong>de</strong>, 1. Heiligenliste;<br />
- danach FÅrbitten fÅr Gemein<strong>de</strong> und Verstorbene, 2. Heiligenliste<br />
- jeweils durch Ñberleitungen verbun<strong>de</strong>n bil<strong>de</strong>n Lobpreisgebete d. ÄuÇersten Rahmen<br />
- = diese sind die PrÄfation und die Schlussdoxologie<br />
- PrÄfation ist dreigeteilt: Dialog Preisung Sanctus<br />
- <strong>de</strong>r Älteste und folgenreichste Einschub ist das Sanctus, das Jes 6,3 zitiert<br />
- eventuell uferte es aus, weil die Gemein<strong>de</strong> mitsprechen will und als Sprechchor agiert<br />
- unter<strong>de</strong>ssen betet <strong>de</strong>r Zelebrant das Hochgebet weiter PrÄfation und Rest gespalten<br />
- verstÄrkt durch die Ten<strong>de</strong>nz, unschÉne SprechchÉre durch melismatischen Gesang zu ersetzen<br />
- = weiterer Faktor, <strong>de</strong>r zum stillen Beten <strong>de</strong>s Kanon und <strong>de</strong>n „geheimen“ verba betrÄgt<br />
- Darbringungs-, Segens- und Wandlungsbitte sind theologische Reflexion und fest eingebaut<br />
- FÅrbitten: durch in Rom verehrte Heilige „verstÄrkt“ und symmetrisch d. Bitten angeglie<strong>de</strong>rt<br />
- die Sprache ist juridisch und arbeitet mit entsprechen<strong>de</strong>n Stilmitteln, (Vervielfachung)<br />
- im Grun<strong>de</strong> ist <strong>de</strong>r Kanon zu kÅnstlich, durch EinfÅgungen und Allegorien verstellt<br />
- zeigt eine „merkwÅrdige Allergie <strong>de</strong>r lateinischen Kirche gegen <strong>de</strong>n Heiligen Geist“<br />
- vom Volk nicht verstan<strong>de</strong>n und Åberbetet verliert er seine eigentliche Funktion<br />
2. Das Grundgeschehen<br />
- Grundstruktur ist einfach Gebet = eucharistisches Hochgebet rituelles Mahl = Kommunion<br />
- alle weiter ausfeilen<strong>de</strong>n Riten sind sachlich sekundÄr<br />
- wichtig ist <strong>de</strong>r ÄuÇerst enge Zusammenhang zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Teilen<br />
- Grundgeschehen: Brot und Wein als Christi Leib in <strong>de</strong>r Kraft <strong>de</strong>s Geistes gegenwÄrtig setzen<br />
- und dann die Gaben empfangen; = vergegenwÄrtigen<strong>de</strong> GedÄchtnishandlung [Cave]<br />
- insgesamt bleibt es bei <strong>de</strong>r reduzierten / ritualisierten Mahlgestalt<br />
- die Grundstruktur <strong>de</strong>r Kommunion ist nÄherhin: Brotbrechen communio sub utraque<br />
- Grundgeschehen ist die Stiftung <strong>de</strong>r Gemeinschaft untereinan<strong>de</strong>r und mit Gott<br />
- Kommunion = koinwni,a, communio = Gemeinschaft aus gemeinsamer Teilhabe<br />
- zur Kommunion gehÉrt wesentlich Gemeinschaft, ein Einzelner kann es gar nicht<br />
- rituell symbolisiert im jÅdischen Mahlbrauch <strong>de</strong>s Brotbrechens (nach <strong>de</strong>m Kiddusch)<br />
3. Ablauf <strong>de</strong>r Eucharistiefeier<br />
a. Gabenbereitung<br />
- a. Gabenprozzesion, Öbertragung <strong>de</strong>r Gaben auf <strong>de</strong>n Altar || Geldkollekte || Gesang 8<br />
- die ursprÅngliche Sammlung von Naturalgaben ist umgewan<strong>de</strong>lt in eine Geldkollekte<br />
7<br />
MESSNER sieht eine zusÄtzliche Trennung in <strong>de</strong>r GlÄubigenkommunion aus <strong>de</strong>m Tabernakel<br />
8<br />
Neben <strong>de</strong>n Gaben: Corporale, Purifikatorium, (Messbuch), Kelch, [Patene / Ziborium], so AEM.<br />
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- Geldkollekte ist <strong>de</strong>r symbolische Ausdruck auch <strong>de</strong>r Hingabe an <strong>de</strong>n nÄchsten<br />
- Gabenbereitung insgesamt ist eigentlich eine ErÉffnung <strong>de</strong>r Eucharistie im engen Sinn<br />
- die Gabenspen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r GlÄubigen ist nur <strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>r Darbringung insgesamt<br />
- Gabenprozession = Opfergang entwickelt sich im Karolinggerreich aus <strong>de</strong>r rÉm. Liturgie<br />
- AEM stellt <strong>de</strong>n Brauch <strong>de</strong>r „Darbringung“ nach EMMINGHAUS ausdrÅcklich wie<strong>de</strong>r her<br />
- im Orthodoxen Raum erfolgt die Spen<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>r <strong>Messe</strong> Ñbertragung wird wichtiger<br />
- b. Bereitung <strong>de</strong>s Kelches, nÄmlich Mischung von Wein und Wasser<br />
- b1. SegenssprÇche Çber Brot und Kelch<br />
- sie sind das Einzige, was von <strong>de</strong>r Ausson<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gaben noch Åbrig ist<br />
- die Mischung ist zu Deuten als Herstellung <strong>de</strong>r Einheit <strong>de</strong>r zwei Naturen Christi<br />
- b2. Apologie, das Bereitungsgebet <strong>de</strong>s Liturgen<br />
- bx. Inzenz – entfÄllt heute zumeist mit allem Weihrauch; „sprechen<strong>de</strong> Allegorese“<br />
- b3. HÉn<strong>de</strong>waschung, ein Vorbereitungsritus <strong>de</strong>s Vorstehers, von Anfang an symbolisch<br />
- b4. Gabengebet, nur im rÉmischen Ritus vorhan<strong>de</strong>n<br />
- einerseits Segung <strong>de</strong>r Gaben, an<strong>de</strong>rerseits spirituelle Vorbereitung <strong>de</strong>s Hochgebets<br />
- gehÉrt genetisch wahrscheinlich zu <strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Gesamt ausgeson<strong>de</strong>rten Naturalien<br />
- lange Zeit als Stillgebet miÇverstan<strong>de</strong>n, ist es heute wie<strong>de</strong>r normales Amtsgebet<br />
- es folgt <strong>de</strong>m Schema aller Amtsgebete, <strong>de</strong>r Oration<br />
- AMALAR von Metz ( 850) bezeugt als erster das orate fratres, <strong>de</strong>n Ältesten Zusatz<br />
b. Eucharistisches Hochgebet<br />
- Dialogeinleitung PrÄfation Sanctus Epiklese Einsetzungsbericht <br />
- Darbringungsgebet Interzessionen trinitarische Doxologie Amen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
- Kanon von canon actionis gratiarum = Ordnung <strong>de</strong>r Danksagung, fÄlschlich ohne PrÄfation<br />
c. Kommunion<br />
- d. Vater unser, eines <strong>de</strong>r sekundÄren Elemente, aber schon seit Gregor I. bezeugt [sicher]<br />
- ein Kommunionvorbereitungsgebet im Sinne eines kleinen BuÇritus, „Tischgebet“<br />
- entschei<strong>de</strong>nd ist nicht die Brotbitte, son<strong>de</strong>rn die Bitte um Vergebung 9<br />
- vvvEMMINGHAUS interpretiert hier natÅrlich exakt an<strong>de</strong>rsherum, diametral dagegen<br />
- Einleitung Gebet Embolismus Schlussruf / Doxologie ( Amen)<br />
- e. Frie<strong>de</strong>nsgruÅ hat drei Teile: Amtsgebet um Frie<strong>de</strong>n Amtswunsch Frie<strong>de</strong>nsgruÇ, <br />
- eigentlich Frie<strong>de</strong>nskuÇ, kein eucharistischer Kuss, kein VersÉhnungsritus<br />
- es han<strong>de</strong>lt sich um ein signaculum orationis, einen Gebetsschluss, so TERTULLIAN<br />
- im Osten AbschluÇ <strong>de</strong>r FÅrbitten, im Westen erst <strong>de</strong>s Hochgebets, jetzt <strong>de</strong>s Vater unser<br />
- entwickelt sich eventuell aus einem vor die Kommunion geschalteteten Schlusssegen<br />
- [sic] mit <strong>de</strong>m Wegfall <strong>de</strong>r GlÄubigenkommunion verlieÇ man vorher die <strong>Messe</strong><br />
- f. Brechung || Agnus Dei, stellt eine Deutung als Brechung <strong>de</strong>s Leibes Christi dar / sicher<br />
- Agnus <strong>Die</strong> geht zurÑck auf Joh1,29.36 „seht das Lamm…“<br />
- anfÖnglich wur<strong>de</strong> wohl tatsÖchlich ein Laib verwen<strong>de</strong>t, und die fractio panis dauerte lÄnger<br />
- erst im Karolingerreich kommt aus rein praktischen GrÅn<strong>de</strong>n die Einzelhostie auf<br />
- <strong>de</strong>r Symbolwert ist sehr hoch und klar, es ist eigentlich ein unverzichtbarer Ritus<br />
- f1 Mischungsritus, Herkunft und Deutung sehr schwer, wohl Syrien, von <strong>de</strong>r Brechung<br />
- UrursprÅnglich vielleicht Konsignation: Wein in Kreuzesform Åber das Brot zur Epiklese 10<br />
- EMMINGHAUS bietet eine weitere Deutung: Zusammenkommen von Christus und Volk<br />
- o<strong>de</strong>r: getrennte Konsekration = Tod Christi, ZusammenfÅhrung = Auferstehung v Allegorie<br />
- f2 Kommunionvorbereitungsgebete (still)<br />
- f3 Zeigen <strong>de</strong>r gebrochenen Hostie, interpretiert nochmals durch Joh 1,29 + Mt 8,8<br />
9<br />
O.K., Åber <strong>de</strong>n Ort <strong>de</strong>s Vater unser lÄsst sich re<strong>de</strong>n. Aber es gehÉrt meiner Meinung nach in je<strong>de</strong>n Gottesdienst.<br />
10<br />
Nur allegorisch auf die Auferstehung Christi ge<strong>de</strong>utet.<br />
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- g. Kommunion: bitte keine Hostien aus <strong>de</strong>m Tabernakel, wegen <strong>de</strong>s Zusammenhangs<br />
- „keine eucharistische Selbstbedienung“: Kommunion kann nur gegeben wer<strong>de</strong>n<br />
- ob zuerst vom AmtstÄger o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs, ist heute zu be<strong>de</strong>nken<br />
- wenn man bei <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r persona Christi bleibt, aber in <strong>de</strong>r Tat primÄr durch AmtstrÄger<br />
- was <strong>de</strong>n Rest angeht, sagt HELL: nun, Gott offenbart sich als Nahrung – also lasst es auch so<br />
- damit steht auch d. Frage: „Partikelfurcht o<strong>de</strong>r Ehrfurcht“ in Verbindung; auch bei Purifikation<br />
- „Wan<strong>de</strong>lkommunion“ ist keine gute I<strong>de</strong>e; gemeinschaftliche LÉsung wÄre besser<br />
- damit in Verbindung steht aber <strong>de</strong>r Prozessionsgesang zur Kommunion<br />
- Aufgabe ist <strong>de</strong>r Ausdruck <strong>de</strong>r Gemeinschaft, Gemeinsames Essen und Beten eben<br />
- Verlust <strong>de</strong>r Kelchkommunion ist „eschatologisches Defizit“, bitte wie<strong>de</strong>rherstellen<br />
- Kelch ist Zeichen <strong>de</strong>s neuen Bun<strong>de</strong>s es steht gegen einige praktische Be<strong>de</strong>nken<br />
- ganz weglassen sollte man Çkumenische Fragen: an<strong>de</strong>re Riten haben Kelchkommunion<br />
- h. Danksagung – heute in Deutschland Brauch, laut EMMINGHAUS eigentlich Kann<br />
- i. Schlussgebet schlieÇt Eucharistiefeier und Kommunion (nicht primÄr die <strong>Messe</strong>) ab<br />
- Stilistisch als Kollekte (<strong>de</strong>s Dankes fÅr die Eucharistieteilhabe) Oration<br />
- Inhalt nur schwer variabel, es geht in aller Regel um die Frucht (spirituell) <strong>de</strong>r Feier<br />
4. Der Abschluss<br />
- ist so knapp, weil ohne Kommunion (vor Trient) GÄubige schon nach Wandlung gehen<br />
- a.Verlautbarungen: nach <strong>de</strong>m Schlussgebet ist einfach mnemotechnisch beste Zeit<br />
- b. Schlusssegen: <strong>de</strong>r einleiten<strong>de</strong> GruÇ greift noch einmal die ErÉffnungsriten auf<br />
- Segen ist eine verhÄltnismÄÇig junge Komponente, bei BischÉfen zu rituell<br />
- ursprÅnglicher liturgischer Ort: die Entlassung <strong>de</strong>r Katechumenen<br />
- viele BrÄuche gibt es darum; nur eins bitte nicht: Apotropaion<br />
- Segen soll <strong>de</strong>n Ñbergang von <strong>de</strong>r Feier ins Leben ermÉglichen, zur gelebten Eucharistie<br />
- Urgestalt: Aaronsegen Num 6,24-26 („Der Herr segne Dich… lasse sein Angesicht…“)<br />
- c. Entlassung: EMMINGHAUS leitet es von spÄtlateinisch missio, Entlassung, ab<br />
- d. Altarkuss und Auszug: Spiegelbildlich zu Einzug und Altarkuss<br />
- Altarkuss ist wie<strong>de</strong>r die Ehrung Christi im Altar [wo, zum Henker, ist das theologisch]<br />
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