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in Bolenge - Vereinigte Kirchenkreise Dortmund

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Adolf Ste<strong>in</strong>ker: Wir s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>er Familie geworden<br />

So hat es angefangen: E<strong>in</strong> junger Pfarrer aus<br />

dem Kongo sollte als Ökumenischer Mitarbeiter<br />

der VEM mit Frau und kle<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d nach<br />

<strong>Dortmund</strong> kommen und hier arbeiten. Weil der<br />

damalige Pfarrer für Geme<strong>in</strong>dedienst und<br />

Weltmission Werner Eichel <strong>in</strong> Hörde wohnte,<br />

wurde <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Nähe, Am Rebstock 13, e<strong>in</strong>e<br />

gerade renovierte Wohnung gefunden. Sie<br />

war allerd<strong>in</strong>gs nur mit Tapete e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Als direkte Nachbarn fragten wir uns: Wie sollen<br />

denn die Neuankömml<strong>in</strong>g hier leben? Darauf<br />

hatte zunächst niemand e<strong>in</strong>e Antwort.<br />

So haben wir die Initiative ergriffen und im<br />

Wettlauf mit der Zeit die leere Wohnung e<strong>in</strong>gerichtet<br />

– die ganze Familie war mit e<strong>in</strong>gespannt:<br />

E<strong>in</strong> Wohnzimmer wurde <strong>in</strong> Sölde angeboten –<br />

da ke<strong>in</strong> Geld zur Verfügung stand, haben wir<br />

es geschenkt bekommen. E<strong>in</strong> Schlafzimmer<br />

konnte <strong>in</strong> Schloss Dellwig besorgt, abgebaut,<br />

transportiert und schließlich Am Rebstock wieder<br />

aufgebaut werden.<br />

Schließlich hatten wir <strong>in</strong> gut e<strong>in</strong>em Monat fast<br />

alle Möbel und Gebrauchsgegenstände für<br />

das tägliche Leben organisiert, Lampen aufgehängt<br />

und Gard<strong>in</strong>en genäht und angebracht.<br />

Geschirr, Kochtöpfe und Besteck hat dann die<br />

VEM bezahlt.<br />

Dann war es endlich so weit: Die Familie Bonanga<br />

kam an - mit „großem Gepäck“:<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Koffer, zur Hälfte mit Büchern gefüllt!<br />

Sie waren zu dritt: Eliki Bonanga, se<strong>in</strong>e<br />

Frau Ngole und Kle<strong>in</strong> Eliki, gerade e<strong>in</strong> halbes<br />

Jahr alt. Sie konnten <strong>in</strong> die hübsche Wohnung<br />

Am Rebstock e<strong>in</strong>ziehen. Von da an haben wir<br />

uns um sie gekümmert – me<strong>in</strong>e Frau hat<br />

Ngole die heimische Küche näher gebracht,<br />

ich Eliki das Biertr<strong>in</strong>ken.<br />

Es gab dann ke<strong>in</strong>e Feier mehr bei uns, an der<br />

Bonangas nicht teilgenommen haben; Geburtstage,<br />

Weihnachten - immer waren wir zusammen.<br />

Nach e<strong>in</strong>iger Zeit stellte sich heraus, dass<br />

Bonangas noch e<strong>in</strong>e Tochter im Kongo hatten:<br />

Lokumo. Sie war als Pfand bei den Großeltern<br />

geblieben, damit Bonangas auch ja wiederkämen.<br />

Erst nach langen Gesprächen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Heimat hat Eliki sie schließlich doch mit nach<br />

Deutschland nehmen dürfen.<br />

In Hörde s<strong>in</strong>d dann noch zwei K<strong>in</strong>der geboren<br />

worden. Und während Mutter Ngole im Krankenhaus<br />

war, hat die übrige Familie bei uns<br />

Unterschlupf gefunden.<br />

Wir, die Familien Bonanga und Ste<strong>in</strong>ker,<br />

waren zu e<strong>in</strong>er Familie geworden.<br />

Auch nach Jahrzehnten noch Freunde: Eliki Bonanga und Adolf Ste<strong>in</strong>ker auf dem Kongofluss

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