verde MAI 2011

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22 - coop verde 2/11 Text DAS BIO-WUNDER VON SHINYANGA DIE SCHWEIZERISCHE BIORE FÖRDERT DEN BIO-BAUMWOLLANBAU IN TANSANIA. EIN BESUCH VOR ORT. «BioRe Tanzania» steht rot gedruckt auf dem gelben, verwaschenen T-Shirt. Locker umspielt es den sehnigen Körper von Robert Ngoko. Der Baumwollbauer hat auf seinen Hof eingeladen. Rasch stellt er in der glühenden Hitze ein paar Plastikstühle für die Gäste unter eine Schirm- akazie und deutet auf die drei grösseren Gebäude in der Nähe. «Hier wohne ich mit meinen zwei Frauen und acht Kindern», sagt er und wischt bedächtig eine Fliege von der Nase. In der Nähe spielt der Nachwuchs im Vorschulalter im Staub, eine junge Frau rührt Maisbrei über der Feuerstelle des winzigen Küchenhauses. Und dann und wann beschnuppert eine neugierige Ziege die Fremden. Eigentlich hat Ngoko keine Zeit für Plaudereien, denn mitten in der Baumwollernte wird jede freie Hand gebraucht. Schon am frühen Morgen ist er mit den Frauen und Helfern aus der Nachbarschaft losgezogen, um die Baumwollkapseln auf den Feldern zu pfl ücken. «Eine müh- Fotos s FÜR JEDES KILO BAUMWOLLE ZAHLT BIORE 15% MEHR ALS ANDERE ABNEHMER. selige Arbeit», sagt der Bauer und deutet auf seinen Rücken, «wir müssen uns den ganzen Tag lang bücken.» Die wolligen Büschel werden in grossen Tüchern gesammelt, mit dem Ochsenkarren ins Dorf gefahren, dort gewogen, bezahlt und anschliessend in der Ginnerei, der Entkernungsanlage, von den harten Kapseln befreit, zu riesigen Ballen gepresst und in die ganze Welt exportiert. Gekicher hinter dem Baum. Ein paar Mädchen beäugen neugierig die weissen Besucher. Heute haben sie den Ngokos bei der Ernte geholfen, nun sind sie hungrig. Sie wissen: Während der Ernte wird die sonst einseitige Kost, bestehend aus Maisbrei, Süsskartoffeln und Bohnen, gelegentlich durch Ziegenfl eisch oder Poulet ergänzt. Ein Festschmaus, den sie sich nicht entgehen lassen wollen. Robert Ngoko ist so eine Art Star unter den 2500 Bauern im tansanischen Distrikt Meatu, etwa 150 Kilometer östlich des Victoriasees. Denn er war einer der ersten, die Afrikanischer Busch: District Meatu. Weisse Pracht: pflückreife Baumwolle. Anstrengend: sammeln in Tüchern. Feierabendstimmung: Baumwolle im Lager. Bio-Baumwolle VITA 2/11 coop verde - 23
Genügsam: afrikanisches Rind. 24 - coop verde 2/11 Sammelort: vor der grossen Lagerhalle. Esther Mboyi: Fegerin in der Ginnerei. Familie Ngoko: gemeinsam auf dem Feld. Schwere Last: Abtransport der Baumwolle. Robert Ngoko: Baumwollbauer für BioRe. Tragetuch: prall gefüllt. Baden in der weissen Wolle: Kinder beim Spielen. Generalmanager BioRe: Niranjan Pattni. Saisonarbeit: Pflückerin auf dem Feld. Bio-Baumwolle VITA 2/11 coop verde - 25
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