Grüne Reihe 103: Störenfried - Missionszentrale der Franziskaner

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Nichtregierungsorganisationen, Spezialisten und sozialen Bewegungen vorgeschlagen werden, unter anderem auch die Revitalisierung und Sanierung des São Francisco Flusses, miteinzubeziehen. Mit diesen Vorschlägen möchte die CNBB beitragen, die momentane Pattsituation zu überwinden und gleichzeitig die Absicht bekräftigen, sich an weiteren Initiativen zu beteiligen, die versuchen den Wasserzugang der brasilianischen Bevölkerung in der semiariden Region Bischof Cappio erklärt seine Entscheidung 34 Grüne Schriftenreihe 103 – Störenfried: Bischof Cappios prophetischer Einspruch zu garantieren, ”damit alle Leben haben” (cf. Jo 10,10) Brasilia, 12. Dezember 2007 Dom Geraldo Lyrio Rocha Erzbischof von Mariana, Präsident der CNBB Dom Dimas Lara Barbosa Weihbischof von Rio de Janeiro, Generalsekretär der CNBB
Für das Leben von Dom Luiz Cappio, für das Leben des Rio São Francisco „Nein zum vorliegenden Projekt der Umleitung des Rio São Francisco" heißt es in der Erklärung von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und von Organisationen vom 15. Dezember 2007. Wir, die wir diese Erklärung unterzeichnen, drücken auf diesem Weg unsere Ablehnung des vorliegenden Bundesregierungs-Projekts zur Umleitung des São Francisco Stroms aus. Es handelt sich um ein ebenso größenwahnsinniges wie undemokratisches Projekt, weil es gerade den Menschen, die tatsächlich unter Wassernot leiden, keine gesicherte Wasserversorgung garantiert - gleich, ob diese Menschen in Flussnähe oder weitab vom Strom wohnen. Die Regierung behauptet, sie werde den Durst von 12 Millionen Menschen löschen. Die Wahrheit ist aber, dass dieses Projekt öffentliche Gelder in die Taschen der Bau- und Zulieferfirmen pumpt und die Agro- Industrie fördern will. Es handelt sich um ein Unternehmen, welches das Wasser des Nordostens Brasiliens privatisieren und in den Händen der immerselben Eliten konzentrieren wird, sowohl die Wasser der großen Stauseen wie die Wasser des São Francisco Stroms. Die Umleitung des Wassers vom São Francisco Strom hat äußerst wenig mit der Trockenheit im Nordosten zu tun. Das zeigt sich allein schon darin, dass der Nordkanal, in dem 71% des abgezweigten Wassers in den Norden fließen sollen, weitab von den tatsächlich regenarmen und von Wassernot geplag- ten Regionen geplant ist. Nicht weniger als 87% dieser Wassermenge sind für Agrar-Projekte mit intensivem Wasserverbrauch bestimmt, für bewässerten Obstbau, für die Garnellen-Zucht und für die Stahl-Industrie. Dabei handelt es sich samt und sonders um exportorientierte Unternehmen mit äußerst bedenklichen sozialen und ökologischen Folge- Dom Luiz ist ein demütiger Mensch, der den Dialog sucht und pflegt. wirkungen. Die genannten Faktoren wurden in keiner Weise offen und ehrlich mit der betroffenen Bevölkerung erörtert, weder mit den Flußanrainern, noch mit den Fischern, Indios, Quilombolas (Ansiedlungen der Nachkommen geflohener Sklaven), ja nicht einmal mit den einschlägigen Fachleuten. Das vorliegende Projekt ignoriert, dass es weit billigere Alternativ- Lösungen gibt, die auf rationellere und wirkungsvolle Weise eine wesentlich größere Menge an Nutznießern versorgen können. Das Regierungsprojekt würde zu den veranschlagten Kosten von 6 Milliarden Reais (etwa 2,4 Milliarden Euro) vier Bundesstaaten (Pernambuco, Paraíba, Rio Grande do Norde Erklärung von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und von Organisationen 35
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