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Briefe aus Amerika (1865 - 1906) - Amerikanetz

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Auf seine eigene Bitte wurde Father Hemesath begraben auf dem kleinen Schwesternfriedhof<br />

gleich hinter dem Mutterh<strong>aus</strong> der Schwestern des Hl. Franziskus an der Davis-Avenue in Dubuque,<br />

Iowa. Er hatte diesen Platz gewählt, weil, wie er sagte, ,,die Schwestern für mich beten<br />

werden“.<br />

1925, als die Leichname der gestorbenen Schwestern auf einen neu erstandenen Teil des Kalvarienberg-Friedhofs<br />

überführt wurden, wurde der Leib von Father Henry Hemesath ebenso<br />

exhumiert und und zu den übrigen in der Nähe der Kapelle dieses Friedhofs gelegt unter andere<br />

gestorbene Priester. Ein Grabstein markiert sein Grab.<br />

(4) Die Namen von John Henry Hemesath und seiner Ehefrau Mary Bohr Hemesath sind eng<br />

verbunden mit Waisen oder Pflegekindern. Als ihre achtjährige Ehe keine Nachkommenschaft<br />

hervorbrachte, entschieden sie sich für Adoption.<br />

1) 1885 wurde die siebenjährige Kate Brown <strong>aus</strong> St. Marien-Waisenh<strong>aus</strong> in Dubuque, Iowa,<br />

in ihre Pflege gegeben. Entsprechend der Zielsetzung jener Institution wurden ältere Kinder<br />

eher in Pflege gegeben als adoptiert. Kate Brown, die in Independence, Iowa, geboren war,<br />

war eines von vier kleinen Kindern, die von ihren Eltern verlassen worden waren. Die Polizei<br />

fand sie in einer Eisenbahnstation in Dubuque und brachte sie in das St. Marien-Waisenh<strong>aus</strong>,<br />

von wo <strong>aus</strong> alle schließlich in Familien untergebracht wurden. Kate Brown, die bekannt<br />

wurde als Catherine Hemesath, paßte sich ihrer neuen Situation gut an. Sie besuchte die Pfarrschule,<br />

empfing die erste hl. Kommunion und lernte H<strong>aus</strong>wirtschaft. Im Alter von 18 Jahren<br />

heiratete sie Henry Uhlenhake, einen Farmer <strong>aus</strong> Ossian. Sie hatten sechs Kinder.<br />

2) 1897 wurde Henry John, ein Sohn, das erste und einzige Kind von John und Mary Hemesath<br />

geboren. Er wurde in der St. Franz-von-Sales-Kirche getauft durch Rev. Michael W.<br />

McCarthy.<br />

Von früher Jugend an zeigte der Junge ein Talent für Musik. Er lernte sowohl Klavier zu<br />

spielen als auch die Tuba und war mehrere Jahre lang Mitglied des Bürgerorchesters. Er war<br />

auch der erste Baß-Sänger im Kirchenchor. Später erbte er die Familienfarm, heiratete Alvina<br />

Pauline Scheidel und wurde der Vater von sechs Kindern. Er starb unerwartet 1942, als er 45<br />

Jahre alt war.<br />

3) 1900 kam Bartholome Carey in das H<strong>aus</strong> von John und Mary Hemesath. Als der Junge fünf<br />

Jahre alt war, wurden er und seine Schwester Catherine (4) zum St. Marien-Waisenh<strong>aus</strong> in<br />

Dubuque, Jowa, von ihrem Vater gebracht, der ebenso Bartholomew Carey hieß. Er gab als<br />

Geburtsort der Kinder Delmar, Iowa, an. Die Mutter Eva, die nicht katholisch war, hatte sich<br />

von ihm scheiden lassen und ihn mit den Kindern zurückgelassen, während sie wiederheiratete.<br />

In den ersten drei Monaten während ihres Aufenthaltes im St. Marienheim besuchte der<br />

Vater die Kinder regelmäßig und bezahlte für ihren Unterhalt. Ganz plötzlich endeten die Besuche<br />

und die Zahlungen. Der Vater wurde niemals <strong>aus</strong>findig gemacht, noch erkundigten er<br />

oder die Mutter sich jemals nach den Kindern während ihres siebenjährigen Aufenthaltes im<br />

Heim. Im Alter von zwölf Jahren kam Bart (wie er genannt wurde) zur Familie John Hemesath,<br />

während seine Schwester Catherine (11) in das H<strong>aus</strong> von Frank Hemesath zwei Meilen<br />

westlich von Ossian gegeben wurde. Von Anfang an war Catherine Carey unglücklich, unfähig,<br />

sich an die neuen Umstände anzupassen. Aus einem plötzlichen Entschluß lief sie davon<br />

und fand ihren Weg zum H<strong>aus</strong> John Hemesaths, eine Meile östlich von Ossian. John und<br />

Mary Hemesath wußten, daß sie das Mädchen nicht behalten konnten ohne Erlaubnispapiere<br />

des St.-Marienheimes.<br />

Während die Vorkehrungen dafür getroffen wurden, stellte sich her<strong>aus</strong>, daß Catherine an einer<br />

Infektion im Bein litt. Die örtlichen Ärzte rieten zu einer fachärztlichen medizinischen<br />

Untersuchung und bestimmen, daß das Mädchen in das St Marienheim zurückkehren sollte.<br />

Ein Spezialist in Dubuque diagnostizierte die Infektion als Krebs und riet zur Amputation.

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