Guten Tag! Arabische Schrift - Kantonsschule Wohlen
Guten Tag! Arabische Schrift - Kantonsschule Wohlen
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3 / 2 0 0 6 <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Wohlen</strong>… Tel.056‘618‘49‘94<br />
Inside im Inside<br />
Klackernde Geräusche ertönen und<br />
erfüllen den kleinen, stickigen Computer-<br />
raum. Hie und da bricht ein verzweifelter Seufzer<br />
die Stille, ein kurzer Aufschrei, ein Blick auf die Uhr:<br />
noch 30 Minuten bis zur Deadline. Wie sollen wir<br />
das schaffen?<br />
Bloss keinen Stress: «Sie chönd susch au zersch<br />
en Kafi go trinke», der wohl beliebteste<br />
Satz von Herrn Läuchli (der eigentlich<br />
nicht erwähnt werden will) in dieser Wo-<br />
che. Dieser Aufforderung gingen wir natürlich rege<br />
nach und wir hoffen, dass unsere Artikel nicht vom<br />
hohen Kaffeekonsum beeinflusst wurden.<br />
Wir, sieben Schülerinnen der <strong>Kantonsschule</strong><br />
<strong>Wohlen</strong>, haben während der Spezialwoche<br />
das «Inside» gestaltet. Wir konnten dadurch<br />
journalistische Erfahrungen sammeln, die<br />
uns auch in Zukunft nützlich sein werden.<br />
Dieses Inside ist deshalb so einzigartig, weil es<br />
die erste Ausgabe ist, die von Schülern kreiert wurde.<br />
Ein Versprechen für die Zukunft? In diesem Sinne,<br />
die Schülerredaktion stellt sich vor:<br />
Laura Adagazza (3F),<br />
Melanie Bucher (3E), Anna Galizia (3F),<br />
Melanie Melliger (3F), Anna Stöckli (3F),<br />
Sarah Vettiger (3F)<br />
und Laura Zimmermann (2D).<br />
Recyclingkunst<br />
Kulturwoche<br />
Der musikalische<br />
Sherlock<br />
Holmes<br />
Seite 3<br />
S.2<br />
S.3<br />
<strong>Arabische</strong><br />
<strong>Schrift</strong>: Merhaba<br />
Kultur in Genf<br />
Technologien<br />
Naturschutz<br />
Fax 056‘618‘4 9‘95… kanti.wohlen@ag.c h<br />
Die Spezialwoche an der Kanti<br />
www.kanti-wohlen.c h<br />
Der trommelnde Lügengott…<br />
S.4<br />
Wirtschaftswoche<br />
Stimmen klingen aus den Boxen und<br />
verstummen wieder, ein zaghaftes Trommeln<br />
ertönt. Leise, langsam, schneller, lauter<br />
schallen die Trommelrhythmen von der<br />
Wand. Die SchülerInnen der Spezialwoche<br />
«Kuba» sitzen still da: interessiert, gespannt,<br />
gelangweilt, schläfrig warten sie auf das<br />
Ende des Stückes oder wundern sich, wie es<br />
wachsen wird. Die Klänge verlieren sich im<br />
Raum und Thomas Wohler ergreift schmun-<br />
zelnd das Wort: «Das Ziel des <strong>Tag</strong>es: Heute<br />
Abend können Sie das nachtrommeln.»<br />
Ein nicht wirklich ernst gemeinter, jedoch<br />
gut gelungener Einstieg in die frühe<br />
Unterrichtsstunde.<br />
Das Thema ist die Santería, eine der<br />
Hauptreligionen in Kuba. Die Santería, mit<br />
ihren Orishas (Göttern), ist ursprünglich eine<br />
Religion der Schwarzen und hat sich seit<br />
den 1970er Jahren auch unter den weissen<br />
Kubanern verbreitet. Sehr gläubige Kubaner<br />
können die vorhin gehörten Trommelrhyth-<br />
men eindeutig einer Gottheit zuweisen. Dies<br />
wird von den SchülerInnen jedoch nicht<br />
erwartet. Sie sollen aufgrund eines zuvor<br />
gelesenen Textes erzählen, welche Göttin<br />
oder welcher Gott ihnen am<br />
sympathischsten ist. Anja wird als erste<br />
aufgerufen und meint, Yemaya, die Allmutter<br />
und Göttin des Meeres, erscheine ihr am<br />
freundlichsten, da sie verständnisvoll, ruhig<br />
und ausgeglichen sei. Michael hingegen<br />
findet Eshú faszinierender, der Herr der<br />
Zukunft und ein Schelm, also ein spöttischer<br />
und bösartiger Gott.<br />
Die Spezialwoche über Kuba, die den<br />
SchülerInnen verschiedene Aspekte der<br />
kubanischen Kultur, Religion und Politik<br />
näher bringen soll, ist packend und abwechs-<br />
lungsreich, denn während vier Stunden soll<br />
den «Kubanern» auch der Tanz näher gebracht<br />
werden. Im Wohler «SalsaOlé» lehren Elior,<br />
Gründer und Besitzer des SalsaOlé, und<br />
Deborah von Ballmoos (3E) den Schüler-<br />
innen und Schülern neue Tanzschritte. Zu<br />
spanischen Rhythmen bewegen sich die<br />
Tänzer über das Parkett und Elior staunt, wie<br />
gut sie die Schritte bereits nach kurzer Zeit<br />
beherrschen. Man merkt: Salsa ist nicht für<br />
alle Neuland.<br />
Da kann ich nur noch sagen: «Represents,<br />
represents CUBA!» Denn das, was in dieser<br />
«kubanischen Woche» gelehrt und gelernt<br />
worden ist, repräsentiert Kuba wirklich.
Recyclingkunst: Schrottkünstler und Tetrapack<br />
Haben Sie schon ein neues Kantiballkleid?<br />
Wie wäre es mit einem Rock aus Tetrapack? Und dazu ein Paar passende<br />
Ohrringe aus Draht? Im Kurs «Recyclingkunst» lernen die SchülerInnen, wie<br />
man aus Abfall originelle Kunstobjekte und Alltagsgegenstände kreieren kann.<br />
Im Recyclingkunst-Unterricht erhalten die<br />
TeilnehmerInnen Ideen und Impressionen vor<br />
allem aus Kunstbüchern und Spielzeugen<br />
aus Afrika, wo die Recyclingkunst eigentlich<br />
entstanden ist. In Armenvierteln begannen<br />
Kinder aus Abfällen Figuren herzustellen, die<br />
heute längst als Kultartikel gelten.<br />
Dies setzen sich auch die beiden Lehr-<br />
kräfte Frau Aabid und Frau Schmid als Ziel<br />
des ersten <strong>Tag</strong>es: Die TeilnehmerInnen<br />
sollen die Materialien Pet, Tetra und Alu<br />
kennen lernen und daraus ein eigenes<br />
Spielzeug kreieren. Im Übrigen sind sie in<br />
ihrer Wahl jedoch völlig frei. Ob Figuren,<br />
Schmuck oder eine Kleiderkollektion – die<br />
Möglichkeiten sind unendlich. Der Besuch<br />
einer Brockenstube bietet den SchülerInnen<br />
Gelegenheit, ihr Repertoire mit günstigen<br />
Accessoires zu erweitern.<br />
Kulturwoche: Vorbereitung auf Katharina<br />
Ein Mix aus der Kulturwelt<br />
Die meist gefragte Kanti-Spezialwoche ist ohne Zweifel die Kulturwoche.<br />
Wir befragten Andrea Hochstrasser (3F) und Milena Petkovic (3C) über ihre<br />
Erlebnisse, um Genaueres über das Programm erfahren zu können.<br />
Weshalb habt ihr euch für die<br />
Kulturwoche entschieden?<br />
Andrea: In erster Linie fiel meine Wahl auf<br />
die Kulturwoche, weil ich sehr interessiert<br />
bin Neues kennen zu lernen.<br />
Ein weiterer Punkt, der mich beeinflusste,<br />
war sicherlich, dass man viel unterwegs ist.<br />
Nebst der Kreativität wird auch der<br />
Gebrauch von diversen Werkzeugen, wie zum<br />
Beispiel dem Lötkolben, gefördert. So gelingt<br />
es den Teilnehmern, kleinste Drähte mit<br />
Blechdosen zu witzigen Kreaturen zusammen-<br />
zufügen oder einzelne Teilchen zu Schmuck-<br />
stücken zu verarbeiten. Am Ende der Woche<br />
dokumentiert dann jeder seine Kreation und<br />
präsentiert diese vor der Klasse.<br />
Als Abwechslung zum praxisorientierten<br />
Unterricht in der Schule dient der Besuch<br />
beim Schrottkünstler Gody Keller aus <strong>Wohlen</strong><br />
und ein Atelierbesuch bei der Eisenplasti-<br />
kerin Andrea Stahl. Deren unterschiedliche<br />
Werke sollen Eindrücke geben, wie man den<br />
Abfall unserer Wegwerfgesellschaft sinnvoll<br />
nutzen kann und wie aus einfachen<br />
Gegenständen Kunst entsteht – oder eben<br />
aus Orangensafttüten ein Kantiballkleid.<br />
Welche Vorstellungen<br />
hattet ihr vom Kurs?<br />
Milena: Anfangs dachte ich, dass sich das<br />
Programm auf Opernbesuche beschränkt,<br />
wurde jedoch eines besseren belehrt.<br />
Andrea: Ich habe mir nicht wahnsinnig viele<br />
Gedanken gemacht, war aber der Ansicht,<br />
dass es sehr interessant, vielseitig und<br />
spannend wird.<br />
Euer Unterricht beginnt um 14.00 Uhr<br />
mit einer Einführung in die kulturellen<br />
Besuche. Sind diese Vorbereitungs-<br />
stunden für euch nützlich?<br />
Andrea: Die Stunden sind sehr informativ<br />
und haben mir beim Theaterbesuch<br />
«Amphitryon» geholfen, die Handlung zu<br />
verstehen.<br />
Milena: Ich fand die Stunden zwar nützlich,<br />
aber nicht immer nötig. Beim Jazz-Besuch<br />
war ich froh um die Hintergrundinforma-<br />
tionen, da ich mich eher selten mit dieser<br />
Musikrichtung beschäftige.<br />
Wie sieht denn das Programm<br />
dieser Woche aus?<br />
Milena: Das Programm ist vielseitig und es<br />
hat für jeden etwas dabei. Am Montag sahen<br />
wir Kleists Komödie «Amphitryon», welche<br />
mir sehr gefallen hat. Ich fiebere aber dem<br />
Ballett «moZART» entgegen – das grosse<br />
Finale der Woche.<br />
Andrea: Im Weiteren besuchen wir eine<br />
Operette in Winterthur und ein Jazz-Konzert.<br />
Wenn ich behaupte:<br />
«Die Kulturwoche besteht ausschliesslich<br />
aus Besuchen der verschiedenen Kultur-<br />
anlässe», würdet ihr dieser Aussage<br />
zustimmen?<br />
Milena: Nein, dies ist nicht ganz richtig,<br />
denn die Besuche der kulturellen Anlässe<br />
wurden mit Führungen kombiniert.<br />
Wir haben aber auch mit berühmten<br />
Künstlern reden dürfen.<br />
Andrea: (nickt) Beispielsweise hatten wir<br />
eine Führung in der Tonhalle und im Schiffbau,<br />
das sind zwei Kulturplätze in Zürich. Dann<br />
hatten wir die Möglichkeit, die Schauspiele-<br />
rin Katharina von Bock zu treffen.<br />
Was habt ihr aus dieser Woche gelernt,<br />
was werdet ihr mitnehmen?<br />
Andrea und Milena:<br />
Wir werden sicherlich ein grösseres<br />
Kulturverständnis mitnehmen und weiterhin<br />
kulturelle Anlässe besuchen.
<strong>Arabische</strong> <strong>Schrift</strong>: 28 Hackfleisch-Konsonanten<br />
Merhaba – <strong>Guten</strong> <strong>Tag</strong>!<br />
Ein kratzendes Geräusch. Gebeugte<br />
Körper. Konzentrierte Blicke. Jeder Schüler<br />
sitzt vor einem grossen Bogen Papier und<br />
versucht sich in der Kunst der arabischen<br />
Kalligrafie. Mit Tinte und Feder geht man<br />
ans Werk, dabei sehen die Schüler eher<br />
deprimiert aus, denn die arabische Schön-<br />
schrift ist ein richtiges Handwerk, das erlernt<br />
werden muss. Es gibt genau zu beachtende<br />
Strichabfolgen, die eher schwer nachzu-<br />
ahmen sind, denn statt einem konkreten<br />
Schreiben ist es eher ein Malen. Wie fremd-<br />
artig ist es doch von rechts nach links zu<br />
schreiben! «Arabisch ist schwierig zu erler-<br />
nen», gesteht Rahel mir, «aber spannend, da<br />
man die orientalische Kultur richtiggehend<br />
Von arabischen Filmen und kaputten Schuhen<br />
Rousseau und Rotes Kreuz<br />
Zwölf SchülerInnen gingen unter Leitung<br />
von Annelis Schröter-Meier und Goran<br />
Grubacevic in die Westschweiz, um dort<br />
die Stadt Genf und ihr Kulturangebot näher<br />
kennen zu lernen. Im folgenden Interview<br />
mit Magdalena Küng (2A) ist zu erfahren,<br />
warum ihre Schuhe in dieser Woche kaputt<br />
gingen und was der Audioguide so meinte.<br />
Wie sah euer <strong>Tag</strong>esablauf aus?<br />
Frühstück um 8.30 Uhr in der Jugend-<br />
herberge. Um circa 10 Uhr trafen wir uns zu<br />
einem Meeting und machten uns um 11 Uhr<br />
auf den Weg in den Stadtkern zum ersten<br />
und nach dem Mittagessen sogleich zu<br />
einem weiteren Kulturanlass. Nach dem<br />
Abendessen in der Jugi besuchten wir in<br />
der Stadt einen dritten Anlass.<br />
Was waren das für Kulturanlässe?<br />
Wir besuchten viele verschiedene Museen<br />
wie das Rotkreuzmuseum, das Musée de la<br />
Réforme, das Musée de Rath und das Espace<br />
Rousseau. Ein Audioguide führte uns auf<br />
einer Besichtigung durch Genf und erzählte<br />
herausspürt», das fasziniere sie sehr. Stolz<br />
sagt sie etwas zu mir, das für mich wie «Ismi<br />
Rahel» tönt. Erklärend fügt sie hinzu, was<br />
es auf Deutsch bedeutet: «Ich heisse Rahel».<br />
Mit leiser Stimme verrät sie mir noch, dass<br />
sie sich das Alphabet und die schwierigen<br />
Zeichen dazu schwer merken kann, auch mit<br />
dem fliessenden Lesen hapere es noch ein<br />
wenig. Schmunzelnd entdecke ich noch ande-<br />
re Teilnehmer, die ihrer Kollegin nickend<br />
zustimmen.<br />
Am Nachmittag steht ein gemeinsames<br />
Vorbereiten und Kochen für das Abendessen<br />
an. Viele verschiedene Gerichte gibt es zum<br />
Probieren, zum Beispiel Menus mit Hack-<br />
fleisch oder einer Weizenschrotsuppe.<br />
Befremdende Gewürzkombinationen führen<br />
die Teilnehmer zu einem ganz neuen Aroma-<br />
erlebnis. Nicht oft im Alltag verwendete<br />
Gewürze wie Koriander gehören in die ara-<br />
bische Küche, auch das müssen die Köche<br />
zuerst erkennen und akzeptieren. Zudem ist<br />
das Würzen eines Fleischgerichtes mit Zimt<br />
für viele merkwürdig.<br />
Im Verlauf der Woche ist noch ein Besuch<br />
einer Moschee vorgesehen, um den religiösen<br />
Aspekt zu vertiefen und der arabischen Kultur<br />
noch näher zu kommen. Ob sich die Teilneh-<br />
merInnen nach dieser Woche mit der Meinung<br />
der SVP bezüglich des Minarettverbots in<br />
Zürich identifizieren können?<br />
uns viel von der Geschichte und den alten<br />
Gebäuden der Stadt. Besonders gefallen hat<br />
mir das arabische Filmfestival, an dem<br />
verschiedene Filme von arabischen<br />
Regisseuren gezeigt wurden. Insgesamt<br />
haben wir zwei Filme gesehen.<br />
Wie habt ihr euch in einer so<br />
grossen Stadt wie Genf fortbewegt?<br />
Zu Fuss! Dies ist jedoch nicht sehr<br />
empfehlenswert. Da die Jugi ziemlich weit<br />
vom Stadtkern entfernt und Genf sehr gross<br />
ist, sind nun meine Schuhe kaputt. (Anm. d.<br />
Red.: Neue und qualitativ gute Schuhe<br />
halten es in Magdalenas Besitz auch in der<br />
Kleinstadt <strong>Wohlen</strong> höchstens eine Woche<br />
ohne Defekte aus.)<br />
Würdest du diesen Kurs<br />
weiterempfehlen?<br />
Ja, auf jeden Fall. Die Woche war sehr<br />
eindrücklich und spannend. Genf ist eine<br />
wunderschöne Stadt mit einer ganz<br />
speziellen Atmosphäre, die ein bisschen an<br />
Ferien erinnert.<br />
Der musikalische<br />
Sherlock Holmes<br />
Meistens beginnt jede Geschichte des<br />
berühmten englischen Detektivs mit einem<br />
Mord. Doch nicht in diesem Fall. Dieses Mal<br />
sind es vier musikinteressierte SchülerInnen<br />
(wobei sich die männliche Vertretung auf<br />
einen Schüler beschränkt), die der Tonwelt<br />
auf die Spur gehen. Die Rede ist vom<br />
Spezialwochen-Angebot «Der Anfänger», in<br />
dem der Klavierlehrer und Komponist Herr<br />
Gautschi mit SchülerInnen versucht die<br />
Geheimnisse der Musik zu lüften.<br />
Im Vordergrund der Unterrichtsgestaltung<br />
steht die präzise Analyse verschiedener<br />
Kompositionen, sei es von Mozart oder<br />
Beethoven. Die Schüler sollen dann erste<br />
Erfahrungen im Bereich der eigenen<br />
Kompositionen sammeln können.<br />
Bei meinem kurzen Besuch des Kurses<br />
werde ich eingeweiht in die Welt der<br />
Harmonien, der Sonatine in G-Dur von<br />
Beethoven; ich bin erstaunt über das bereits<br />
grosse musikalische Wissen der jungen<br />
Detektive. Dank der eher kleinen Gruppe<br />
herrscht eine familiäre Atmosphäre. Da<br />
kommt es zu vielen Aha-Erlebnissen, die vor<br />
allem durch passende und witzige Beispiele<br />
von Daniel Gautschi unterstützt werden.<br />
Während der ganzen Woche hört man die<br />
Klänge des Klaviers, sei es am Morgen bei<br />
der harmonischen Detektivarbeit oder nach-<br />
mittags bei den Versuchen der SchülerInnen,<br />
eigene Kompositionen zu kreieren.<br />
«Es ist für mich das erste Mal, dass ich<br />
aktiv und selbstständig an einer Komposition<br />
arbeiten kann.», erklärt Ramona Lackner.<br />
Doch Ramona ist nicht die einzige, auch<br />
Hannes Wittchen hat noch nie auf diese Art<br />
selbstständig gearbeitet, und er ist der<br />
Ansicht, dass «Der Anfänger» die kopflastige<br />
Theorie mit der Praxis gut verknüpft.<br />
E viva la musica…
Neue Technologien:<br />
das Vehikelschoggirennen<br />
Mittwochmorgen, 08.00 Uhr: Die Schüler<br />
der Gruppe «Neue Technologien» trifft sich<br />
im Zimmer PP und hört gespannt dem voll<br />
bärtigen Herrn Elsasser zu, einem Maschinen-<br />
ingenieur. Er führt ein ins Thema «Maschi-<br />
nenbau». Danach beginnen alle eigene kleine<br />
Vehikel zu basteln, die an einem Wettrennen<br />
gegeneinander antreten werden.<br />
«Ich habe sonst nicht viel mit Technik<br />
und Physik zu tun, doch diese Spezialwoche<br />
gefällt mir gut und hat meine Erwartungen<br />
bisher erfüllt.», sagt die einzige weibliche<br />
Teilnehmerin Korina Smoljo. Am Montag hat<br />
die Gruppe mit ihrem Leiter, Waldemar Feller,<br />
die Firma Sulzer Metco in <strong>Wohlen</strong> besucht.<br />
«Mir wurde zuviel über Wirtschaft und zu<br />
wenig über Technik gesprochen, und ich<br />
finde, dass der Besuch zu Werbezwecken für<br />
die Firma diente.», sagt Cyrill Brunner.<br />
Anders spricht er über den Ausflug zur ETH<br />
Zürich am Dienstag. Es wurden die Institute<br />
Naturschutzeinsatz: Kibitz in Gummistiefeln<br />
Mittwochmorgen, es regnet in Strömen.<br />
Zum Glück hat man mir im Voraus gesagt,<br />
ich solle Gummistiefel anziehen, sonst wäre<br />
ich jetzt ziemlich aufgeschmissen! – Die<br />
SchülerInnen der Spezialwoche<br />
«Naturschutzeinsatz im Reusstal»<br />
arbeiten bei jedem Wetter draussen<br />
in der Natur. Den grössten Teil der<br />
Woche verbringen sie im Reusstal, in<br />
der Nähe von Rottenschwil. Ich habe<br />
sie dort getroffen und Selina S. (3D)<br />
einige Fragen gestellt.<br />
Worin besteht eure<br />
Haupttätigkeit?<br />
Selina: Wir sorgen dafür, dass die Natur im<br />
Gleichgewicht und die Artenvielfalt erhalten<br />
bleibt, indem wir den Lebensraum möglichst<br />
vielfältig gestalten. Wir verhindern eine<br />
Verwilderung und schaffen grössere Lebens-<br />
räume mit verschieden hohen Gewächsen.<br />
Wirtschaftswoche: Wohin mit den 10 Millionen?<br />
Mit Kugelschreiber und Taschenrechner<br />
ausgerüstet diskutieren fünf Schüler im<br />
gemütlichen Sitzungszimmer Pavillon zentrale<br />
Fragen: Was machen mit einem Gewinnüber-<br />
schuss von 10 Millionen Franken? Worin<br />
muss weiter investiert werden? Eines ist klar:<br />
Es soll noch mehr Gewinn herausgeholt und<br />
ins Ausland expandiert werden. «Die dafür<br />
erforderliche Marktanalyse kostet etwa<br />
200’000 Franken», erklärt Antonius Lasance,<br />
der den Schülern der Wirtschaftswoche mit<br />
seinem Fachwissen weiterhilft. «OK, das ist<br />
gebucht» ertönt es aus dem Sitzungszimmer,<br />
Hauptsitz der eigens gegründeten Firma JDA<br />
(Joël-Denise-Andreas). JDA handelt, wie alle<br />
konkurrierenden Firmen, mit Parfums. «Das<br />
Ziel ist, möglichst nicht Konkurs zu gehen<br />
und sich gegen die Konkurrenz durchzuset-<br />
zen», sagt Andreas Lauper.<br />
Die lange Diskussion zeigt, wie schwierig<br />
einige Entscheidungen zu treffen sind; noch<br />
ist nicht klar, was mit den 10 Millionen ge-<br />
für Lebensmittelwissenschaften u. Ernährung<br />
und für Atmosphäre u. Klima besucht.<br />
«Dieser Besuch gefiel mir wirklich sehr gut –<br />
nicht nur, weil wir Schoggi und Glace<br />
probieren durften!».<br />
Auf dem Programm steht noch der<br />
Besuch des Computer-Giganten IBM und ein<br />
Vortrag zum Thema «Energie, Klimaschutz<br />
und Energieverantwortung». Dann werden<br />
eigene Referate zum Thema gehalten. – Ob<br />
sie diesen Kurs an die nächstjährige Genera-<br />
tion weiterempfehlen würden? Cyrill und<br />
Korina sind sich einig: Bei Interesse an<br />
neuen Technologien ist dieser Kurs überaus<br />
besuchenswert.<br />
W. Feller wünscht sich, dass am nächsten<br />
Kurs mehr Schülerinnen teilnehmen. «Wir<br />
werden versuchen, das Programm für Frauen<br />
attraktiver zu gestalten.» – Vielleicht wären<br />
tägliche Schoggi- und Glace-Angebote ein<br />
gutes Lockmittel?<br />
Weshalb ist eine Artenvielfalt<br />
so wichtig für den Menschen?<br />
Es gibt viele Gründe dafür – einen<br />
Teilaspekt, den wir besprochen haben, ist die<br />
Pharmaindustrie. Viele Tiere, so z.B. gewisse<br />
Ameisen, enthalten wichtige Stoffe, die zur<br />
Herstellung von Medikamenten notwendig<br />
sind. Im Endeffekt ist es ein Menschenschutz,<br />
denn es liegt im Interesse des Menschen,<br />
dass die Natur im Gleichgewicht ist.<br />
Welche Tiere sind besonders bedroht?<br />
Im Flachsee-Gebiet schützen wir vor<br />
allem Vogelarten, z.B. den Kibitz.<br />
Siehst du die Natur heute anders?<br />
Ich habe gelernt, dass die Natur nicht<br />
von alleine im Gleichgewicht bleibt und dass<br />
der Mensch, was er zerstört hat, auch wieder<br />
gut machen muss. Aber umweltbewusster<br />
werde ich deswegen nicht.<br />
Redaktion dieser Nummer: Alex Läuchli und die SchülerInnen Laura Adagazza, Melanie Bucher, Anna Galizia, Melanie Melliger, Anna<br />
Stöckli, Sarah Vettiger und Laura Zimmermann. Gestaltung: Marco Weibel<br />
schieht. Bilanzen, Marktanalysen und Listen<br />
werden konsultiert, Millionenbeträge fallen<br />
in die Runde. In die Umwelt soll investiert<br />
und ein Projekt für sauberes Wasser in Afrika<br />
gestartet werden, mit dem netten Nebeneffekt<br />
einer erhöhten Beliebtheit bei den Kunden.<br />
Oder sollten doch Tennismatches oder<br />
Golfspiele gesponsert werden? Etwas<br />
Exklusives und Teures müsste es sein.<br />
Die Grundlagen liegen im Stoff des Wirt-<br />
schaftsunterrichts und wurden kurz von den<br />
beiden Kaderkräften Therese Hohl und Anto-<br />
nius Lasance aufgefrischt. «Die Simulation ist<br />
realistisch und praxisorientiert», meint<br />
Andreas. Lange Minuten sind vergangen.<br />
Eine Lösung ist noch nicht in Sicht. Soll nun<br />
investiert oder doch für schlechte Zeiten<br />
gespart werden? Noch sind die Jungunter-<br />
nehmer der Wirtschaftswoche WIWAG zu<br />
keiner endgültigen Antwort gekommen. Doch<br />
eines ist sicher – da atmen wir auf: «Nein,<br />
Leute müssen wir noch nicht entlassen.»<br />
K A N T I 2 0 0 6 A G E N D A<br />
Di 7.11. / 12.15 Aula<br />
Mittagsmusik<br />
Leitung Alex Shinn<br />
Fr 17.11. / 20.15 Aula<br />
Kantiforum<br />
Very Big’n Band<br />
Jazz-Band Muri<br />
Fr 24.11. / 19.00 Neubau<br />
Ehemaligenball<br />
Sa 25.11. / 19.00 Neubau<br />
Kantiball<br />
Mo 27.11. / 20.00 Bez. Muri, Aula<br />
Orientierungsabend in Muri<br />
für künftige MittelschülerInnen<br />
und deren Eltern<br />
Di 30.11. / 12.15 Aula<br />
Mittagsmusik<br />
Leitung Gregor Loepfe<br />
Fr 1.12. / 20.15 Aula<br />
Kantiforum<br />
afán<br />
Flamencos en Route<br />
So 3.12. / 17.00 Aula<br />
Kantiforum<br />
Klavierabend. Samuel Fried<br />
F. Schubert u. J. Brahms<br />
Mo - Mi 4. - 6.12. Neubau<br />
ETH unterwegs<br />
Ausstellung u. Vorlesungen<br />
Di 5.12. / 20.00 Aula<br />
Orientierungsabend in <strong>Wohlen</strong><br />
für künftige MittelschülerInnen<br />
und deren Eltern<br />
Fr 8.12. / 20.15 Mediothek<br />
Kantiforum<br />
Straparola<br />
Sagenhafte HarfenKlangMärchen<br />
Do 14.12. / 20.15 Aula<br />
Kantiforum<br />
Affentheater Lorenz Keiser<br />
Vorpremiere des neuen Programms<br />
Fr 15.12. / 19.00 Aula<br />
Kantiforum<br />
Weihnachtsprogramm<br />
Tanzlade <strong>Wohlen</strong><br />
Mi 27.12. - Fr 5.1.2007<br />
Weihnachtsferien<br />
Schulbeginn Mo 8.1.2007