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Gesundheit im Blickpunkt<br />

Das <strong>SHG</strong>-Gesundheitsmagazin für das Klinikum Idar-Oberstein<br />

Arthrose kann jeden treffen. Richtig<br />

‡ ‡ ‡<br />

behandelt lässt sich damit leben.<br />

Wenn der Gelenkknorpel abbaut…<br />

Symptome, Verlauf, Diagnostik und moderne Therapieformen bei Arthrose<br />

Brustkrebs früh erkennen<br />

Diagnostische Möglichkeiten der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

Wer andere stark macht, wird selber stark<br />

Qualitätszirkel zur Verbesserung der kinderärztlichen Versorgung<br />

Ausgabe 05 | April 2009<br />

Ist das<br />

Alter überhaupt<br />

noch<br />

bezahlbar?<br />

Seite 22


m o d e r n e s t e x t i l m a n a g e m e n t<br />

modernes textilmanagement<br />

Saana Textilpflege <strong>GmbH</strong><br />

Reinigung und Verleih von Krankenhaustextilien<br />

Geschäftsführung:<br />

<br />

<br />

<br />

M e i s t e r b e t r i e b f ü r T e x t i l r e i n i g u n g<br />

Die Saana Textilpflege <strong>GmbH</strong>, kurz SAANATEX, wurde 1994 von<br />

Ulrich Morlampen und der <strong>SHG</strong> gegründet. Heute gehört das<br />

Unternehmen mit seinen 108 Mitarbeitern und Betriebsstätten in<br />

Idar-Oberstein und Merzig zu den großen Textilreinigungsunternehmen<br />

im Südwesten.<br />

Die SAANATEX ist Spezialist für:<br />

die computergestützte Bereitstellung und Wiederaufbereitung<br />

von sterilen Hightech-OP-Textilien<br />

Patientenwäsche<br />

Altenheim-Bewohnerwäsche<br />

Hotelwäsche und Tischdeckenservice<br />

gesamte Wäschelogistik (just in time)<br />

Zertifiziert ist die SAANATEX nach DIN EN ISO 1348 8:2001<br />

und Richtl. 93/42/EWG Anhang 5.<br />

Sehr geehrte<br />

Leserinnen und Leser!<br />

Aktuell klagt bereits jeder Zweite der älter <strong>als</strong><br />

30-jährigen Deutschen über Rückenschmerzen.<br />

Fast jeder Dritte zwischen 40 und 50 Jahren leidet<br />

an Arthrose und bei den über 60-jährigen ist bereits<br />

jeder Zweite von Arthrose betroffen. Eine<br />

durchaus erschreckende Bilanz, besonders vor<br />

dem Hintergrund der demographischen Entwicklung<br />

der kommenden 20 Jahre.<br />

Dabei schreitet die Arthrose bei den meisten<br />

Betroffenen eher schleichend voran. Die Beschwerden<br />

kommen nach und nach und für viele<br />

Menschen wird Arthrose im Alter zu einem quälenden<br />

Wegbegleiter. Was tun, wenn die Arthrose<br />

aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken<br />

ist? Einfach resignieren und sich mit den<br />

Schmerzen und Einschränkungen abfinden?<br />

In dieser Ausgabe von Gesundheit im Blickpunkt<br />

wollen wir die Volkskrankheit Arthrose<br />

einmal umfassend beleuchten, wichtige Informationen<br />

zum Verständnis dieser Krankheit vermitteln,<br />

moderne Behandlungsmethoden aufzeigen<br />

und Chancen sowie mögliche Risiken von Gelenkoperationen<br />

darstellen.<br />

Allen Betroffenen möchten wir an dieser Stelle<br />

sagen: Kopf hoch! Richtig behandelt lässt sich mit<br />

Arthrose leben.<br />

Joachim Wild, Geschäftsführer der <strong>SHG</strong> Alfons Vogtel, Geschäftsführer der <strong>SHG</strong><br />

INHALT<br />

Die Klinikleitung, v.l.n.r.: Ärztlicher Direktor Dr. Bernd Laufs,<br />

Pflegedirektorin Elfriede Wild und Verwaltungsdirektor<br />

Christoph Bendick<br />

04 Report „Volkskrankheit Arthrose“<br />

04<br />

04<br />

06<br />

07<br />

08<br />

08<br />

09<br />

10<br />

Was versteht man unter einer Arthrose?<br />

Arthrose kann jeden treffen<br />

Verlauf der Arthrose, Diagnostik und Therapie<br />

Der künstliche Gelenkersatz (Endoprothese)<br />

Was müssen Patienten mit Gelenkersatz beachten?<br />

Wie sieht die Zukunft im Bereich Arthrosebehandlung<br />

aus?<br />

Lebensqualität und Arthrose: Passt das zusammen?<br />

Physiotherapie – wirkungsvolles Hilfsmittel bei der<br />

Behandlung der Arthrose<br />

14 Logbuch<br />

14<br />

16<br />

17<br />

18<br />

18<br />

19<br />

20<br />

Brustkrebs frühzeitig erkennen<br />

Fortschritte bei der Behandlung des Multiplen<br />

Myeloms<br />

Wer andere stark macht, wird selber stark<br />

4. Ökumenischer Gedenkgottesdienst des<br />

Gesprächskreises trauernder Eltern<br />

2. Rheinland-Pfälzischer Pflegekongress in Mainz<br />

Neuer Ausbildungsjahrgang 2008/2011<br />

Kontakt<br />

22 Focus <strong>SHG</strong><br />

22<br />

Ist das Alter überhaupt noch bezahlbar?<br />

24 Tipps, Über das Leben, Denksportaufgaben<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

Die richtige Ernährung bei Demenz<br />

Leckere Rezepte für Senioren<br />

„Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist<br />

bei Gott möglich.“<br />

Denksportaufgaben


REPORT<br />

Arthrose: Wenn der Gelenkknorpel abbaut.<br />

Symptome, Verlauf, Diagnostik und moderne Behandlungformen<br />

Seit Wochen plagen Herrn Sommer zunehmend Schmerzen<br />

beim Gehen. Treppensteigen ist mittlerweile fast<br />

unmöglich und dauert eine Ewigkeit. Er beginnt unbewusst<br />

zu hinken, um das schmerzende Bein so gut es<br />

geht zu entlasten. Anfangs hatte er nur das Gefühl einer<br />

Verkrampfung. Jetzt verursacht ein dumpfes Ziehen im<br />

gesamten Oberschenkel den Eindruck, sein linkes Bein sei<br />

schwerer und viel schwächer <strong>als</strong> das andere. Morgens sind<br />

die ersten Schritte eine Qual, es sticht und reißt in der<br />

Leistengegend. Danach geht es allmählich besser. Durchschlafen<br />

kann er schon lange nicht mehr, denn bei jedem<br />

Drehen weckt ihn ein stechender Schmerz auf. Als die<br />

Situation unerträglich wird, geht er schließlich zum<br />

Orthopäden. Der untersucht ihn, röntgt das betroffene<br />

Bein und stellt die Diagnose: „Arthrose.“<br />

Was versteht man genau<br />

unter Arthrose?<br />

Obwohl die Arthrose heute zu den großen Volkskrankheiten<br />

gerechnet werden muss, wissen viele betroffene<br />

Patienten eigentlich nicht, worum es sich bei diesem<br />

Krankheitsbild genau handelt. Dabei ist Arthrose die<br />

häufigste Gelenkerkrankung überhaupt. Sie kennt weder<br />

Klassen- noch Kulturunterschiede und ist rund um den<br />

Globus vertreten.<br />

Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff „Arthrose“ zunächst<br />

einmal Gelenkerkrankung. In der Medizin ist die<br />

Arthrose <strong>als</strong> ein zunehmender Knorpelabrieb der Gelenke<br />

des Körpers definiert, kurz: ein Knorpelschaden mit<br />

Knochenveränderungen.<br />

Der Knorpel ist ein Gewebe mit hohem Eiweißanteil.<br />

Er fungiert zwischen den Knochen der Gelenke bildlich<br />

gesprochen <strong>als</strong> Stoßdämpfer, Kraftvermittler und Gleitschicht.<br />

Arthrose beginnt häufig mit einer Erweichung<br />

oder einer oberflächlichen Abschilferung des Knorpels<br />

und führt letztendlich kontinuierlich zu einem vollständigen<br />

Verlust oder zu einer Zerstörung des Gelenkknorpels<br />

und damit letztendlich auch zur Zerstörung und<br />

Funktionsunfähigkeit des Gelenkes. Da die Knorpelschicht<br />

keinerlei sensible Nervenendigungen erhält, sind<br />

Schäden am Knorpel immer erst wahrnehmbar, wenn<br />

Gesundheit im Blickpunkt<br />

Aufbau eines gesunden Gelenks Gelenk mit Arthrose<br />

die Defekte bereits bis zu einer unter dem Knorpel liegenden<br />

Knochenschicht reichen. Grundsätzlich unterscheidet<br />

man die primäre und die sekundäre Arthrose.<br />

Bei der primären Arthrose wird eine biologische Minderwertigkeit<br />

des Knorpelgewebes mit unklarer Ursache<br />

angenommen. Sekundäre Arthrosen entstehen dagegen<br />

durch mechanische Überbelastung, entzündliche Veränderungen,<br />

Unfälle mit bleibenden Gelenkschäden, Infektionen<br />

u.v.m.<br />

Arthrose? Ich doch nicht!<br />

Weit gefehlt! Jeder Mensch kann früher oder später an<br />

einer Arthrose erkranken. Dabei sind Männer und Frauen<br />

etwa gleichermaßen betroffen, auch wenn es Unterschiede<br />

in der Häufigkeit der verschiedenen Krankheitsbilder<br />

gibt. Das Risiko an Arthrose zu erkranken erhöht sich<br />

deutlich mit zunehmendem Alter. Hier trifft das Sprichwort<br />

zu: „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Bis zum mittleren<br />

Lebensalter betrifft Arthrose vorwiegend Männer,<br />

jenseits des 55. Lebensjahres überwiegend Frauen. Etwa<br />

80% der Arthrosepatienten in der Klinik für Unfallchirurgie<br />

am Klinikum Idar-Oberstein sind Senioren, die<br />

das 65. Lebensjahr überschritten haben. Aber auch eine<br />

zunehmende Zahl jüngerer Patienten leidet <strong>als</strong> Folge von<br />

sportlicher Betätigung leider viel zu früh an Arthrose.<br />

Leistungssportler und Freizeitsportler sind hier gleichermaßen<br />

von gravierenden Gelenkproblemen betroffen.<br />

Ursächlich hierfür sind Sportarten mit starker Verletzungsgefahr<br />

und hohen Impulsbelastungen wie beispielsweise<br />

Fußball, oder aber Sportarten wie Marathonlaufen<br />

oder Triathlon, die ohne entsprechende Anleitung oder<br />

ohne adäquates Schuhwerk betrieben werden.<br />

Leistungssport stellt eine Extrembelastung für die Gelenke dar<br />

Folgende Faktoren können darüber hinaus eine Arthrose<br />

begünstigen:<br />

Übergewicht<br />

ungünstige sich wiederholende Gelenkbelastungen<br />

(z.B. Arbeit am Fließband)<br />

berufliche Überbelastung der Gelenke auf Grund<br />

schwerer körperlicher Arbeit (Landwirtschaft, Bergbau,<br />

Werften, Bau)<br />

erblich anlagebedingte Belastung<br />

Bewegungsmangel und dadurch bedingt schlechte<br />

Knorpelernährung<br />

mangelnde Stabilität der Gelenke wegen schwacher<br />

Muskelbildung<br />

Ungleichgewicht von Muskelgruppen um das Gelenk<br />

gleichzeitige Belastung mehrerer Präarthrosen<br />

(z.B. Sportunfall mit Knorpelschaden am Knie mit<br />

starken O-Beinen und dadurch einseitige Belastung im<br />

Knie an der Stelle des Knorpelschadens)<br />

vorhergehende Operationen (z.B. Kniegelenk oder<br />

Meniskusentfernung)<br />

Gelenkfehlstellungen<br />

Aber auch andere Grunderkrankungen können sich<br />

negativ auf eine Arthroseerkrankung auswirken:<br />

Gicht<br />

Eisenspeicherkrankheit<br />

Stoffwechselerkrankung mit Einlagerung im<br />

Knorpelgewebe<br />

Diabetes<br />

Ausgabe 05 | April 2009<br />

Wir unterscheiden folgende Arthrosearten:<br />

Kniegelenksarthrose<br />

Hüftgelenksarthrose<br />

Schultergelenksarthrose<br />

Arthrose der Wirbelsäule<br />

Arthrose der Fingerendgelenke<br />

Arthrose der Fingermittelgelenke<br />

Daumensattelgelenksarthrose<br />

Arthrose des Großzehengrundgelenkes<br />

Fehlstellung der ersten Zehen<br />

Arthrose des Ellenbogengelenkes<br />

Arthrose der Kreuz-Darmbeingelenke<br />

Arthrose im Handgelenksbereich<br />

Kiefergelenksarthrose<br />

04 | 05<br />

Es gibt ganz charakteristische Arthrosebeschwerden, die<br />

für fast alle Gelenke gelten, unabhängig davon, wo sich<br />

die Arthrose manifestiert.<br />

Der Anlaufschmerz<br />

Das Leitsymptom bei einer beginnenden Arthrose ist<br />

selbstverständlich der Schmerz. Man spürt bei der Arthrose<br />

des Hüftgelenks plötzlich einen Schmerz in der Leistenregion<br />

oder im Oberschenkel, bei einer Arthrose des<br />

Schultergelenkes Schmerzen im Oberarm. Gefolgt von<br />

diesen Schmerzen sind häufig Einschränkungen der Beweglichkeit.<br />

Der Patient merkt das in der Regel dadurch,<br />

dass er nach langem Sitzen oder Liegen Probleme hat,<br />

die ersten Schritte zügig zu bewältigen.


REPORT 06 | 07<br />

Der Belastungsschmerz<br />

Es kommt zu einer vorzeitigen Ermüdung, weil die<br />

Gelenke nicht mehr die Reservekapazität haben, die sonst<br />

ein gesundes Gelenk bieten kann. Die Gelenke können<br />

sich warm anfühlen und anschwellen.<br />

Als wichtige Leitsymptome kann man <strong>als</strong>o neben dem<br />

Schmerz die Funktionseinschränkung oder die Funktionsminderung<br />

festhalten.<br />

Der Verlauf einer Arthrose<br />

Der Krankheitsverlauf erstreckt sich in den meisten<br />

Fällen über viele Jahre. Dabei nimmt der Patient den<br />

Krankheitsbeginn im Regelfall nicht bewusst wahr. Erst<br />

in einem fortgeschrittenen Stadium treten Beschwerden<br />

auf. Man unterscheidet grob zwei Krankheitsstadien:<br />

1. Frühstadium<br />

Ausgangspunkt jeder Arthrose ist der Knorpelschaden,<br />

der oftm<strong>als</strong> zunächst auf eine kleine Fläche begrenzt<br />

und zu diesem Zeitpunkt noch oberflächlich ist. Im weiteren<br />

Verlauf treten erste Verdichtungen des Knochens<br />

im Röntgenbild auf. Diese zusätzlichen Veränderungen<br />

am Knochen sind ein klares Zeichen für das Frühstadium<br />

der Arthrose.<br />

2. Spätstadium<br />

Zwischen Früh- und Spätstadium einer Arthroseerkrankung<br />

liegen oftm<strong>als</strong> viele Jahre. Im Spätstadium ist der<br />

Gelenkknorpel im erkrankten Bereich nicht nur erkrankt<br />

und geschädigt, sondern sogar vollständig abgerieben<br />

und verschwunden. Der freiliegende Knochen reibt direkt<br />

auf dem Knochen der gegenüberliegenden Gelenkseite.<br />

Ein von Arthrose geschädigtes Kniegelenk<br />

Dr. Plawetzki überprüft die Druckschmerzhaftigkeit des Kniegelenkes Arthroskopische Entfernung von Verschleißteilchen im Gelenk<br />

Diagnostik und Therapie bei<br />

Arthrose<br />

Einer der wichtigsten Faktoren, um eine Arthrose zu<br />

diagnostizieren, ist zunächst das Gespräch mit dem<br />

Hausarzt oder dem entsprechenden Facharzt. Richtungsweisend<br />

für den Arzt sind das Alter des Patienten, seine<br />

berufliche und sportliche Tätigkeit, Art, Auftreten und<br />

zeitlicher Ablauf der Beschwerden sowie die Familiengeschichte.<br />

Hierdurch lässt sich häufig bereits die Verdachtsdiagnose<br />

einer Arthrose stellen. Diese lässt sich<br />

dann meistens durch eine klinische Untersuchung, die<br />

immer unerlässlich ist, erhärten. Wichtige Punkte bei<br />

dieser Untersuchung sind die Druckschmerzhaftigkeit<br />

des Gelenkes, das geschwollene, im akuten Entzündungsstatus<br />

auch überwärmte oder heiße Gelenk und die entsprechende<br />

Funktionseinschränkung.<br />

Wird eine Arthrose vermutet, können wir heute auf eine<br />

Reihe von Bild gebenden Verfahren zur Darstellung der<br />

Erkrankung zurückgreifen. Da ist nach wie vor die altbewährte<br />

Röntgenuntersuchung, die eigentlich die Basis<br />

der Untersuchungsabläufe darstellt. In wenigen Fällen<br />

werden sogenannte moderne Schnittbildverfahren wie<br />

Computertomographie oder Kernspintomographie zur<br />

Diagnostik hinzugezogen. In 95% der Fälle lässt sich die<br />

Arthrose und vor allem auch ihr Schweregrad anhand<br />

des altbewährten Röntgenbildes sicher feststellen und<br />

diagnostizieren.<br />

Selbstverständlich wird man bei diagnostizierter Arthrosekrankheit<br />

nicht sofort an operative Maßnahmen<br />

denken, sondern erst einmal alle Möglichkeiten einer<br />

nicht operativen – sprich: konservativen Behandlung –<br />

ausschöpfen.<br />

Die medikamentöse Behandlung<br />

Gesundheit im Blickpunkt Ausgabe 05 | April 2009<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der nicht operativen Behandlung<br />

ist eine symptomorientierte medikamentöse<br />

Behandlung zur Linderung des Schmerzes und der Entzündungsaktivität.<br />

Die Physiotherapie<br />

Ein ausgezeichnetes Instrument zur Schmerzlinderung,<br />

zur Funktionserhaltung und -wiederherstellung stellt die<br />

Physiotherapie dar. Wärme und Kälte sowie krankengymnastische<br />

Übungen lassen sich vom Krankengymnasten<br />

sehr positiv einsetzen. Einen ausführlichen Bericht<br />

zum Thema „Physiotherapie bei Arthrose“ finden Sie im<br />

Anschluss an diesen Bericht auf Seite 10 und 11).<br />

Sonstige Hilfsmittel<br />

Letztendlich gibt es heute auch eine Reihe effektiver<br />

Hilfsmittel, um dem arthrosegeplagten Patienten Hilfestellung<br />

zu geben. Das sind beispielsweise entlastende<br />

Gelenkbandagen, Stützapparate und Gehhilfen. Sie sollen<br />

vermeiden, dass die Operation nicht all zu schnell zur<br />

einzig verbleibenden Therapiemöglichkeit wird.<br />

Gelenkerhaltende Operationen<br />

Weniger bekannt und hinsichtlich der Ergebnisse schwieriger<br />

zu beurteilen sind gelenkerhaltende Operationen.<br />

Gemeint sind damit gelenknahe Umstellungen des Knochens<br />

(Osteotomien), Maßnahmen am Gelenkknorpel, das<br />

Entfernen von die Gelenkmechanik störenden, durch Verschleißprozesse<br />

entstandenen Teilchen im Gelenk (Gelenkdebridement)<br />

und Resektionsplastiken (Entfernung von<br />

Gelenksanteilen und Neugestaltung).<br />

Der künstliche Gelenkersatz<br />

(Endoprothese)<br />

Wenn durch die konservativen Möglichkeiten keine<br />

befriedigende Linderung mehr zu erreichen ist, d.h. dass<br />

der Patient sich in seiner Lebensqualität – dies halte ich<br />

persönlich für den entscheidenden Faktor – und in seiner<br />

Lebensführung zu stark beeinträchtigt fühlt, dann ist der<br />

Zeitpunkt gekommen, wo man über operative Maßnahmen,<br />

sprich den Gelenkersatz, nachdenken sollte und<br />

muss.<br />

Es hat sich mittlerweile in der Öffentlichkeit herumgesprochen,<br />

dass das Ersetzen eines Hüft- oder Kniegelenkes<br />

nahezu zum täglichen Repertoire einer jeden<br />

größeren Klinik gehört. Heute lassen sich aber auch<br />

andere große Gelenke, wie z.B. das Schultergelenk, das<br />

Ellenbogengelenk oder das obere Sprunggelenk am<br />

Rückfuß unproblematisch durch künstliche Gelenke<br />

ersetzen.<br />

Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Techniken.<br />

Seit etwa 30 – 35 Jahren hat sich in Europa und damit<br />

auch in Deutschland der totale Gelenkersatz etabliert. Das<br />

bedeutet, dass die erkrankten Anteile eines Gelenkes<br />

komplett entfernt und durch künstliche Teile ersetzt werden.<br />

In den letzten Jahren und insbesondere unter dem<br />

Aspekt, dass auch jüngere Menschen an Arthrose erkranken<br />

und operiert werden müssen, hat sich der sogenannte<br />

Oberflächenersatz etabliert. Das bedeutet, dass die<br />

erkrankten Teile nicht einfach komplett entfernt, sondern<br />

im Prinzip wiederaufbereitet werden, in dem man<br />

die erkrankten Oberflächen abschleift und dann durch<br />

künstliche Kappen oder Prothesen ersetzt, ähnlich wie<br />

man das bereits aus der zahnmedizinischen Behandlung<br />

kennt, wo kranke Zähne durch Kronen behandelt werden.


REPORT 08 | 09<br />

Dr. Plawetzki überzeugt sich von der Funktionstüchtigkeit des<br />

neuen Schultergelenkes<br />

Birgt eine Operation Risiken für den Patienten?<br />

Selbstverständlich ist das Einsetzen eines künstlichen<br />

Gelenkes heute Routine und Tagesgeschäft, für den einzelnen<br />

Patienten aber immer noch ein relativ großer<br />

Eingriff.<br />

Glücklicherweise hat sich durch die Etablierung neuer<br />

Operationsmethoden und neuer Standards einerseits die<br />

OP-Zeit drastisch verringert. Andererseits konnten die<br />

wesentlichen Risiken wie Blutverlust, Thromboserisiko<br />

oder das Risiko von Embolien auf einen äußerst geringen<br />

Prozentsatz gesenkt werden. Operationsrisiken stellen<br />

heute Infektionen dar. Die Infektion des betroffenen<br />

Gelenkes ist für den Patienten ein sehr schlimmes und<br />

gravierendes Ereignis. Glücklicherweise liegt dieser Prozentsatz<br />

in Deutschland nur bei etwa 1% und lässt sich<br />

auch in den meisten Fällen durch nochmalige Operationen<br />

wieder ausbehandeln.<br />

Was müssen Patienten mit<br />

Gelenkersatz beachten?<br />

Da erfreulicherweise die meisten Patienten ihr künstliches<br />

Gelenk gar nicht bemerken und in ihren früheren<br />

Lebensrhythmus zurückkehren, besteht durchaus die Gefahr,<br />

dass man einer Prothese zuviel zumutet. Dazu gehört<br />

das Übergewicht – zurzeit ein generelles Problem<br />

in unserer Gesellschaft. Man sollte <strong>als</strong>o nach Erhalt einer<br />

Endoprothese peinlichst darauf achten, dass man sein<br />

Gewicht möglichst hält, da durch das Übergewicht eine<br />

Prothese zu schnell verschleißen oder in ihrem knöchernen<br />

Bett locker werden kann und dann ein Austausch<br />

notwendig wird. Mann sollte auch übermäßige sportliche<br />

Belastung vermeiden, wo hingegen eine normale sportliche<br />

Betätigung wie Schwimmen, Radfahren oder Walking<br />

absolut zu empfehlen ist und eher der Haltbarkeit<br />

der Prothese dient.<br />

Prothesen haben natürlich keine unendliche Lebenserwartung.<br />

Selbst wenn sie heute passgenau und in manchen<br />

Fällen auch durch „Klebstoff“, sprich: Knochenzement“,<br />

befestigt werden, wird der Knochen um die<br />

Prothese im Verlauf von 12 bis etwa 15 Jahren weicher,<br />

so dass sich die Endoprothese lockern kann und dann<br />

erneut Schmerzen auftreten. Wir rechnen heute <strong>als</strong><br />

Standzeit z.B. für eine künstliche Hüftprothese mit<br />

18 – 20 Jahren, für eine künstliche Knieprothese etwa<br />

mit 15 Jahren. Dann ist auf Grund der neu auftretenden<br />

Beschwerden erneutes operatives Handeln gefordert.<br />

Wie sieht die Zukunft im Bereich der<br />

Arthrosebehandlung aus?<br />

In den zurückliegenden Jahren hat die Endoprothetik<br />

enorme Fortschritte gemacht, sodass mittlerweile auf<br />

ein sehr gutes und bewährtes Repertoire von Prothesen<br />

zurückgegriffen werden kann, mit denen wir fast alle<br />

Patienten optimal behandeln können. Zukünftig wird<br />

Neue Lebenslust nach erfolgreichem Implantat des Kniegelenksersatzes<br />

Gesundheit im Blickpunkt Ausgabe 05 | April 2009<br />

Bewegung – allerdings in Maßen – tut Geist und Gelenken gut<br />

man allerdings gezielt darauf hinarbeiten, gänzlich auf<br />

Kunstgelenke verzichten zu können, in dem man in<br />

einem frühen Stadium damit beginnt, den erkrankten<br />

Knorpel zu behandeln, <strong>als</strong>o nicht wartet, bis der Knorpel<br />

völlig zerstört ist. Neue Medikamente, die in der Lage<br />

sind, die Knorpelsituation zu stabilisieren, werden von<br />

hiesigen Orthopäden bereits routinemäßig eingesetzt. Zurzeit<br />

werden Substanzen erforscht, mit denen man über<br />

längere Zeit eine Stabilisierung des erkrankten Knorpels<br />

herbeiführen kann. In einem großen Forschungsfeld, neudeutsch<br />

„Tissue – Engineering“, werden Möglichkeiten<br />

gesucht, erkrankten Knorpel durch neuen Knorpel zu ersetzen.<br />

Im Bereich der Knorpeltransplantation gibt es<br />

vielversprechende Ansätze, die bisher allerdings nur an<br />

wenigen, ausgewählten Patienten erprobt werden konnten.<br />

In zwei oder drei Jahrzehnten wird es sicherlich die Möglichkeit<br />

geben, erkrankten Knorpel so effektiv zu ersetzen<br />

oder wiederherzustellen, dass die Notwendigkeit eines<br />

künstlichen Gelenkes nicht mehr besteht.<br />

Lebensqualität und Arthrose: Passt das<br />

zusammen?<br />

Eine Arthrose kann, wie vor beschrieben, zwar nicht geheilt<br />

werden. Sie kann jedoch behandelt, gelindert und<br />

in ihrem Verlauf herausgezögert werden. Durch Selbsthilfe<br />

können weitere Schäden vermieden oder verzögert<br />

werden. Allerdings ist die Annahme der Krankheit <strong>als</strong><br />

Teil des künftigen Lebens wesentliche Voraussetzung für<br />

eine Minimierung der Beschwerden und eine Verbesserung<br />

der Lebensqualität.<br />

Fünf Tipps zur Vorbeugung einer Arthrose<br />

01 Übergewicht abbauen!<br />

02 Regelmäßig bewegen!<br />

(empfehlenswert sind rhythmische Bewegungen bei<br />

Schwimmen, Radfahren, fl ottes Gehen, Skilanglauf)<br />

03 Kälte und Nässe meiden!<br />

04 Auf gesunde und ausgewogene Ernährung achten!<br />

05 Weitgehend auf Genussmittel verzichten!<br />

Die Klinik für Unfallchirurgie am<br />

Klinikum Idar-Oberstein…<br />

verfügt zurzeit über 40 Betten. Pro Jahr werden ca. 2.000<br />

Operationen durchgeführt. Hiervon entfallen etwa 1.000<br />

Operationen auf rein unfallchirurgische Operationen,<br />

1.000 Operationen werden auf dem orthopädischen<br />

Sektor durchgeführt. Chefarzt ist Dr. Stephan Plawetzki.<br />

Leistungspektrum<br />

operative Versorgung von Frakturen der Extremitäten<br />

und des Beckens nach den Richtlinien der Arbeitsge-<br />

meinschaft für Osteosynthesefragen inkl. aller moder-<br />

nen intramedullären Verfahren und winkelstabiler<br />

Implantate<br />

Behandlung von polytraumatisierten Patienten,<br />

Kindertraumatologie<br />

Arthroskopische Operationen des Knie-, Schulter-,<br />

Ellenbogen, Hand- und Sprunggelenkes<br />

Endoprothetik des Hüft-, Knie- und Schultergelenkes<br />

inkl. Prothesenwechsel<br />

Computernavigation (Navitrack)<br />

Schulterchirurgie<br />

Rekonstruktive Chirurgie, z.B. Korrekturosteotomie,<br />

Knochentransplantation<br />

Arthro- und Weichteilsonographie<br />

Versorgung von Frakturen der Wirbelsäule<br />

Ambulanzsprechstunden<br />

Mo - Fr: 8.00 - 10.00 Uhr BG-Sprechstunde<br />

Mo + Do: 11.00 - 12.00 Uhr und 13.00 - 15.00 Uhr<br />

Indikationssprechstunde zur OP<br />

Di + Mi: 14.00 - 16.00 Uhr Privatsprechstunde<br />

Fr: keine Sprechstunde,<br />

Termine nur nach<br />

Vereinbarung<br />

Kontakt und Information:<br />

Klinik für Unfallchirurgie<br />

Chefarzt Dr. med. Stephan Plawetzki<br />

Telefon +49(0) 6781/66-1510<br />

Telefax +49(0) 6781/66-1516<br />

unf.chirurgie@io.shg-kliniken.de


REPORT 10 | 11<br />

Physiotherapie – wirkungsvolles<br />

Hilfsmittel bei der Behandlung<br />

der Arthrose<br />

Es ist leider noch zu wenig bekannt, dass die Physiotherapie<br />

ein ausgezeichnetes Mittel zur Schmerzreduzierung,<br />

zur Funktionserhaltung und -wiederherstellung bei<br />

Arthrose darstellt. Die körperliche Bewegung im Allgemeinen<br />

und die regelmäßige, gezielt durchgeführte Bewegung<br />

des erkrankten Gelenks haben diese Wirkungen.<br />

Bewegungsprogramme, richtig ausgewählt und dosiert,<br />

lassen sich sehr effektiv, kostengünstig und praktisch<br />

nebenwirkungsfrei einsetzen. Sie sollten unter physiotherapeutischer<br />

Anleitung eingeübt und in Abständen<br />

überprüft, vor allem aber regelmäßig selbst praktiziert<br />

werden. Darüber hinaus ist die gezielte Anwendung von<br />

detonisierenden Massagen, Wärme- und Kältereizen,<br />

Wasser, elektrischem Strom und Ultraschall unverzichtbar<br />

für die konservative Arthrosetherapie.<br />

Es wäre kurzsichtig, die bedarfsgerechte Honorierung<br />

physiotherapeutischer Leistungen in Frage zu stellen.<br />

Kontakt und Information:<br />

Physikalische Therapie<br />

Michael Dreher, Physio- und Manualtherapeut<br />

Telefon +49(0) 6781/66-1660<br />

Telefax +49(0) 6781/66-1940<br />

physikalische-therapie@io.shg-kliniken.de<br />

Gesundheit im Blickpunkt Ausgabe 05 | April 2009<br />

Maßnahme der Physikalischen Therapie Wirkungsweise<br />

Kältetherapie länger andauernde Kälteapplikation senkt die intraartikuläre Temperatur<br />

und erhöht die Schmerzschwelle,<br />

Eismassagen an speziellen Punkten bewirken eine refl ektorische Schmerzminderung<br />

und Funktionsverbesserung<br />

Wärmetherapie senkt bei kurzer Anwendungsdauer die intraartikuläre Temperatur und<br />

erhöht die Schmerzschwelle,<br />

lange Anwendungsdauer erhöht die Temperatur des Gelenks und der<br />

umgebenden Weichteile, Dehnung und Mobilisation wird erleichtert<br />

Ultraschall wirkt gewebserwärmend,<br />

„Massageeffekt“ durch Mikropulsation,<br />

in Verbindung mit Eismassagen große schmerzlindernde Wirkung,<br />

kann mit medikamentenhaltigem Gel kombiniert werden um die Ein-<br />

wirkungstiefe des Wirkstoffs (schmerzlindernd, entzündungshemmend) zu<br />

vergrößern<br />

Elektrotherapie galvanischer Strom wirkt durchblutungsfördernd und schmerzlindernd,<br />

kann mit medikamentenhaltigem Gel appliziert werden (Iontophorese),<br />

niederfrequente Ströme (diadynamische Ströme oder <strong>als</strong> TENS (transkutane<br />

elektrische Nervenstimulation) lindern akuten und chronischen<br />

Schmerz,<br />

mittelfrequente Ströme wirken ähnlich,<br />

Hochfrequenzströme in Form der Kurzwellendurchfl utung bewirken eine<br />

sehr tiefgehende Wärmeentwicklung<br />

Massagen hypertone (verspannte) Muskulatur wird entspannt,<br />

bindegewebige Strukturen werden aufgelockert,<br />

Lymphdrainage <strong>als</strong> besondere Form der Massage hat die gleiche Wirkung<br />

durch Entstauung,<br />

Tonus der Muskulatur, des Gewebes wird herabgesetzt, die Mobilisation<br />

von Gelenken wird erleichtert<br />

Hydro-/Balneotherapie Wärme des Wassers wirkt schmerzlindernd,<br />

Auftriebskraft erleichtert Bewegungen,<br />

Widerstand des Wassers ermöglicht ein gelenkschonendes Trainieren der<br />

Muskulatur<br />

intermittierende Extensionen „Traktionen“ aus der Manuellen Therapie = Entfernen der Gelenkpartner<br />

voneinander,<br />

bewirkt eine Druckminderung im Gelenk und dadurch eine Schmerzminderung<br />

bei entzündlichen oder degenerativen Veränderungen der<br />

Gelenkfl ächen<br />

Dehnungen tonussenkende Wirkung,<br />

regelmäßig durchgeführt entsteht tatsächlich eine Muskelverlängerung<br />

durch Zunahme der kleinsten kontraktilen Elemente des Muskels<br />

Das Gelenk (lat.: arthron) wird <strong>als</strong> funktionelle Einheit<br />

(Sarkomere)<br />

gesehen, bestehend aus:<br />

gezielte Mobilisierung eines Gelenks translatorisches Gleiten (siehe folgende Seite)<br />

mit speziellen Techniken (z.B. Manu-<br />

2 2 knöchernen Gelenkpartnern (einer konkav, einer<br />

elle Therapie)<br />

konvex)<br />

Gelenkfl Gelenkfl üssgkeit


REPORT 12 | 13<br />

Testen und Verbessern der Beweglichkeit<br />

eines Gelenkes nach den Gesichtspunkten<br />

der Manuellen Therapie<br />

Das Gelenk (lat.: arthron) wird <strong>als</strong> funktionelle Einheit<br />

gesehen, bestehend aus:<br />

2 knöchernen Gelenkpartnern (einer konkav, einer<br />

konvex)<br />

Gelenkfl üssigkeit<br />

Gelenkkapsel<br />

Gelenkhöhle<br />

Gefäß- und neuraler Versorgung<br />

Nur durch die Funktion des Rollgleitens werden sowohl Distraktionen/<br />

Luxationen wie auch traumatisierende Kompressionen im Bereich der<br />

Gelenkkontaktfl äche vermieden.<br />

Gelenk mit Rollgleiten<br />

Alle Bewegungen eines Gelenkes bestehen aus den beiden<br />

Komponenten Rollen und Gleiten. Beim Rollen z.B.<br />

eines Rades auf einer Unterlage nehmen immer andere<br />

Punkte der gekrümmten rollenden Fläche mit jeweils<br />

anderen Punkten der gegenüberliegenden Fläche, auf der<br />

die Rollbewegung stattfi ndet, Kontakt auf. Der Mittelpunkt<br />

des Rades, d.h. die Achse des beweglichen Körpers,<br />

verlagert sich dabei von ihrem Ausgangspunkt in<br />

Richtung der Rollbewegung (Weggewinn der Achse).<br />

Beim Gleiten kommt ein und derselbe Punkt der gleitenden<br />

Fläche mit immer neuen Punkten der gegenüberliegenden<br />

Fläche in Berührung. Auch hierbei wandert der<br />

Mittelpunkt des bewegten Körpers in Richtung der<br />

Gleitbewegung (Weggewinn der Achse).<br />

Gleichmäßiger Abstand und Haftung beim Rollgleiten vermeidet Kompression<br />

im Gelenk<br />

Ungleichmäßiger Abstand und Haftung im Gelenk bei Rollen ohne<br />

Gleiten führt zu Kompression im Gelenk<br />

Gleichmäßiger Abstand und Haftung beim passiven translatorischen<br />

(geradlinigen) Gleiten, dem spezifi schen Bewegungstest in der Manuellen<br />

Medizin<br />

Dehnungsstufen der Gelenkkapsel bei translatorischen Gelenkbewegungen<br />

Gesundheit im Blickpunkt Ausgabe 05 | April 2009<br />

Von diesem gelenkspezifi schen Rollgleiten muss das diagnostisch<br />

und therapeutisch genutzte geradlinige translatorische<br />

Gleiten unterschieden werden. Translatorische<br />

Gleitbewegungen sind im Gegensatz zum angulären Rollgleiten<br />

kleine geradlinige Parallelverschiebungen des bewegten<br />

Gelenkpartners gegen den fi xierten anderen Gelenkpartner<br />

in der Gelenkkontaktebene entlang einer der<br />

möglichen Achsen, soweit das die Krümmung der Gelenkfl<br />

äche und das Weite der Gelenkkapsel aus der jeweiligen<br />

Stellung des bewegten Gelenkpartners heraus erlauben.<br />

Dieses translatorische Gleiten ist die fundamentale Teilfunktion<br />

eines Gelenkes. Selbst bei stark eingeschränkter<br />

Gelenkbeweglichkeit ist zwischen den verbliebenen Bewegungsgrenzen<br />

immer noch ein translatorisches Gleiten<br />

möglich, wenn auch meist in verminderten Umfang. Bei<br />

allen Störungen der Gelenkfunktion, sei es durch verkürzte<br />

Muskulatur, eine Schrumpfung der Gelenkkapsel<br />

oder durch Schädigungen des Knorpels ist die Wiederherstellung<br />

der translatorischen Gleitbewegung im Gelenk<br />

und damit des angulären Rollgleitens zur Normalisierung<br />

Darstellung eines Physiotherapeutischen Gesamtkonzeptes<br />

der Gelenkfunktion die Therapie der Wahl. Das geschieht<br />

durch:<br />

01 Lösen der Gelenkfl ächen (Traktion)<br />

02 Straffen der Gelenkkapsel<br />

03 Dehnen der geschrumpften Anteile des Kapselband-<br />

apparates des bewegungsgestörten Gelenkes<br />

Ausgangspunkt ist dabei der Endpunkt der aktiven<br />

Beweglichkeit.<br />

Bei einer Arthrose hängt die Indikation für den Einsatz<br />

des jeweiligen Therapiemittels in erster Linie von der<br />

Krankheitsphase, dem oder den betroffenen Gelenken<br />

und den vom Patienten <strong>als</strong> besonders störend empfundenen<br />

Begleiterscheinungen ab. Zur bestmöglichen Erfolgssicherung<br />

gehört auch die Überlegung, ob und ggf.<br />

welche Kombination mit anderen physiotherapeutischen<br />

Mitteln, Medikamenten oder gar operativen Maßnahmen<br />

sinnvoll ist.<br />

Wichtiger <strong>als</strong> die Aufl istung dessen, was einzelne physiotherapeutische Methoden leisten können, ist die Aufstellung<br />

eines Gesamtkonzepts unter Einbeziehung aller krankengymnastischen und physikalischen Möglichkeiten. Nur so<br />

lässt sich eine dem Einzelfall angepasste sinnvolle Therapie unter den Aspekten der Nützlichkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

planen.<br />

Stadium der Arthrose Charakteristika Physiotherapeutische Maßnahmen<br />

Akute Phase schmerzhaft-entzündliche Symptome Schonung und Entlastung, Kryotherapie,<br />

= aktivierte Arthrose intermittierende kurzdauernde Extensionen,<br />

translatorische Bewegungen zur Beweglichkeitserhaltung,<br />

Behandlung des begleitenden muskulären<br />

Hypertonus mit gelenkfernen Wärme- und<br />

Massageanwendungen,<br />

Elektrotherapie und Ultraschall zur Ergänzung<br />

Remissionsphase geringere Schmerzen, jedoch vermehrt mobilisierende u. muskelkräftigende Bewegungsausgeprägte<br />

Gelenksteife, Kontraktur therapie,<br />

aber auch ausgeprägte Instabilität Übungsbehandlungen im Bewegungsbad,<br />

Elektrotherapie und Ultraschall bei stärkeren<br />

Schmerzproblemen,<br />

evtl. Anleitung/Schulung in der Benutzung von<br />

orthopädischen Hilfsmitteln<br />

Dekompensation Indikation zur OP Verhaltensschulung entsprechend der gewählten<br />

OP-Maßnahme (Gehschule präoperativ mit<br />

Hilfsmittel, Aktivitäten des täglichen Lebens<br />

(hinsetzen/-legen, aufstehen...)


LOGBUCH 14 | 15<br />

Klinikum Idar-Oberstein<br />

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

Brustkrebs früh erkennen –<br />

Lebensqualität erhalten<br />

Diagnostische Angebote der Klinik<br />

für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

am Klinikum Idar-Oberstein<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in dieser und in den folgenden Ausgaben von Gesundheit<br />

im Blickpunkt informieren wie Sie über die Angebote der<br />

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Idar-<br />

Oberstein. Im Fokus der ersten Ausgabe des Jahres 2009 stehen<br />

zwei Methoden der Diagnostik bei Brustkrebserkrankung,<br />

auch Mammakarzinom genannt.<br />

Das Mammakarzinom ist die häufi gste bösartige Erkrankung<br />

der Frau. Mehr <strong>als</strong> jede zehnte Frau erkrankt im Laufe<br />

ihres Lebens an Brustkrebs. In sehr seltenen Fällen kann er<br />

auch bei Männern auftreten. Um so wichtiger ist es, den<br />

Krebs in einem frühen Stadium zu erkennen und Therapien<br />

einzuleiten.<br />

Ultraschall gesteuerte Hochgeschwindigkeits-Biopsie<br />

(Jet-Biopsie) im Rahmen der Diagnostik der Brustdrüse<br />

Die Ultraschalluntersuchung der Brust hat in der letzten<br />

Zeit eine dynamische Entwicklung vollzogen und ist durch<br />

die moderne Gerätetechnologie zu einer eigenen bildgebenden<br />

Untersuchungsmethode geworden. Im Klinikum<br />

Idar-Oberstein steht hierfür seit kurzem ein Ultraschallgerät<br />

der neuesten Generation zur Verfügung. Durch diese<br />

modernste Gerätetechnologie kann zum Einen mittels Ultraschall<br />

eine frühe Unterscheidung zwischen Zysten, soliden<br />

Herden und Karzinomen getroffen werden und mit der<br />

hochaufl ösenden Sonographie sowie der 3D-Technologie<br />

bereits wenige Millimeter große Befunde diagnostiziert<br />

werden. Zum Anderen besteht sonographisch die Möglichkeit,<br />

kleinste Blutgefäße farbkodiert darzustellen und Blutfl<br />

u s s m e s s u n g e n ( D o p p l e rd i a g n o s t i k ) i n v e rd ä c h t i g e n B e f u n -<br />

den durchzuführen.<br />

Stellt der Arzt einen auffälligen sonographischen Befund<br />

fest, besteht die Möglichkeit einer minimal-invasiven<br />

Abklärung auch kleinster Befunde durch Punktion und/oder<br />

Stanzbiopsie.<br />

Gesundheit im Blickpunkt<br />

Durchführung einer Jet-Biopsie<br />

Die Stanzbiopsie steht an erster Stelle zur Gewinnung eines<br />

Gewebeteiles zur feingeweblichen Untersuchung (Histologie)<br />

durch einen Spezialisten (Pathologen). Dabei wird eine<br />

sogenannte Jet-Stanze unter hoher Geschwindigkeit in den<br />

Tumor eingeführt und das auffällige Gewebe zylinderartig<br />

herausgeholt. Es werden mehrere kleine Gewebezylinder<br />

entnommen. Durch eine zuvor durchgeführte örtliche Betäubung<br />

ist eine Jet-Biopsie nahezu schmerzfrei. Nimmt<br />

eine Patientin gerinnungshemmende Medikamente ein,<br />

sollten diese möglichst vorher abgesetzt werden, um einem<br />

Bluterguss vorzubeugen.<br />

Die Gewebegewinnung mittels Ultraschall gesteuerter<br />

Jetbiopsie ermöglicht auch die Bestimmung tumorbiologischer<br />

Faktoren, z.B. Rezeptoren, in diesem Gewebe. Dies ist<br />

für die spätere Therapieplanung von wesentlicher Bedeutung.<br />

Mit dieser Untersuchungsmethode kann schon im<br />

Vorfeld einer Operation zwischen einer gutartigen oder<br />

bösartigen Erkrankung unterschieden werden. Nach der Diagnosesicherung<br />

kann, je nach Befund, auf eine weitergehende<br />

Operation verzichtet oder eine exakte Operationsplanung<br />

durchgeführt werden.<br />

€<br />

Hochgeschwindigkeitsstanze mit zwei entnommenen Gewebezylindern<br />

Hiervon abzugrenzen ist die Ultraschall gesteuerte Punktion<br />

von Zysten. Gegenüber der Jet-Biopsie stehen hier weniger<br />

Zellen bzw. Zellverbände zur Diagnostik zur Verfügung. Sie<br />

ist jedoch bei Zysten die Methode der Wahl. Bei Auffälligkeiten<br />

schließt der behandelnde Arzt weitere diagnostische<br />

Verfahren an.<br />

Durch die präoperative Diagnostik und der dadurch<br />

möglichen individuellen Therapieplanung können der erkrankten<br />

Frau oft zusätzliche Operationen erspart und<br />

gleichzeitig gute kosmetische Resultate erzielt werden.<br />

Das Wächterlymphknotenverfahren (Sentinel-Lymphkno-<br />

ten) – eine schonende Diagnostik- und Operationsmethode<br />

bei Brustkrebs!<br />

Zu den mit einer Brustkrebs-Operation verbundenen Ängsten<br />

gehört die Furcht vor Komplikationen und bleibenden<br />

Folgen der Entfernung der Lymphdrüsen im Achselbereich.<br />

Das „Wächterlymphknoten-Verfahren“ macht diese Angst<br />

unbegründet.<br />

Lymphknoten sind „Filter", die aus den Lymphbahnen<br />

alles abfangen, was darin nichts zu suchen hat: Gifte, Erreger,<br />

Zellfragmente, gegebenenfalls auch Brustkrebszellen,<br />

die mit der Lymphe ausgewandert sind.<br />

Als Wächterlymphknoten wird der Lymphknoten bezeichnet,<br />

zu dem die Lymphe eines bösartigen Tumorgebietes<br />

<strong>als</strong> erstes fl ießt. Durch Verschleppung von Tumorzellverbänden<br />

im Lymphfl uss ist dieser Lymphknoten im Falle einer<br />

Tumorabsiedlung (Metastasierung) in der Regel <strong>als</strong> erster<br />

mit Tumorzellen befallen. Erst danach erreicht die Lymphe<br />

weitere Lymphknoten im Gebiet der Achselhöhle. Dieser<br />

Lymphknoten „wacht“ <strong>als</strong>o über die anderen Lymphknoten.<br />

Dem Wächterlymphknoten kommt daher sowohl in der Diagnostik<br />

<strong>als</strong> auch in der Therapie eine besondere Bedeutung zu.<br />

Nach präoperativer Sicherung eines bösartigen Tumors<br />

wird im Rahmen einer Lymphabstromszintigraphie mittels<br />

einer geringen Dosis schwach radioaktiven Materi<strong>als</strong> der<br />

Ausgabe 05 | April 2009<br />

Grafi sche<br />

Darstellung eines<br />

Wächterlymphknotens<br />

Wächterlymphknoten mit „Nebenwächter“, entsprechend der Bildvorgabe des<br />

Nuklearmediziners<br />

Tumor oder die Brustwarze umspritzt. Dieses Mittel verbreitet<br />

sich über die Lymphabfl usswege direkt zum Wächterlymphknoten<br />

hin und reichert sich darin ein. Durch modernste<br />

Messmethoden wird der Lymphknoten unter Zuhilfenahme<br />

einer Sonde dargestellt, dokumentiert und auf der<br />

Haut der Patientin aufgezeichnet.<br />

Intraoperativ kann der erfahrene Operateur den Lymphknoten<br />

zügig mit einer Gammasonde aufsuchen und entfernen.<br />

Die Auffi ndbarkeit des Sentinel-Lymphknoten wird<br />

durch eine intraoperative Kombination mit Patentblau verbessert.<br />

Eine dann sofort durchgeführte feingewebliche<br />

Spezialuntersuchung (Schnellschnittdiagnostik) klärt, ob<br />

der Wächterlymphknoten bösartige Zellen beinhaltet.<br />

Vorteil des Wächterlymphknoten-Verfahrens<br />

Meistens weist die Schnellschnittdiagnostik keine bösartigen<br />

Zellen nach, so dass auf eine weitergehende Operation<br />

in der Axelhöhle und damit auf die Entfernung weiterer<br />

Lymphknoten (Axilladisektion) verzichtet werden kann. Dies<br />

ist für die Patientin von großem Vorteil, da Lymphabfl ussstörungen<br />

weitestgehend vermieden werden können. Die<br />

nach Entfernung von Lymphknoten aus der Axelhöhle resultierenden<br />

Abfl ussstörungen des Gewebewassers (Lymphe)<br />

mit anschließenden Armverdickungen sind so heute<br />

eine Seltenheit geworden. Die Betroffenen sind nach der<br />

Operation schneller wieder fi t und können bald wieder<br />

Sport treiben.<br />

In Ausgabe 06 von Gesundheit im Blickpunkt informieren<br />

wir Sie über die 3-D-/4-D-Sonographie in der Geburtshilfe<br />

und Pränataldiagnostik. Sie ermöglicht eine exakte<br />

Fehlbildungsdiagnostik sowie auf Wunsch<br />

der Schwangeren die<br />

Darstellung kindlicher<br />

Bewegungen<br />

und Aufzeichnungen<br />

in Bildform/CD/DVD.<br />

Kontakt und Information:<br />

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

Telefon +49(0) 6781/66-1550<br />

Telefax +49(0) 6781/66-1553<br />

gynaekologie@io.shg-kliniken.de


LOGBUCH 16 | 17<br />

Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie<br />

Fortschritte bei der Behandlung des Multiplen Myeloms<br />

Fortbildungsveranstaltung im Klinikum Idar-Oberstein<br />

„Große Fortschritte: Die Therapie des Multiplen Myeloms<br />

hat sich im zurückliegenden Jahrzehnt grundlegend geändert<br />

und zu einer deutlichen Verlängerung des Gesamtüberlebens,<br />

aber auch der Lebensqualität geführt“. Das war<br />

das Fazit von Professor Dr. Dr. Fauser, Ärztlicher Direktor der<br />

KMT-Klinik, über die Fortbildungsveranstaltung zum Multiplen<br />

Myelom am 28.01.2009 im Hörsaal des Klinikums Idar-<br />

Oberstein. Mehr <strong>als</strong> 40 Teilnehmer waren der Einladung zu<br />

der Veranstaltung gefolgt. Die beiden Referenten der Fachvorträge<br />

waren Professor Goldschmidt, Leiter der Sektion<br />

„Multiples Myelom“ am Universitätsklinikum Heidelberg<br />

und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)<br />

sowie Professor Geiger vom Universitätsklinikum Frankfurt,<br />

Abteilung Nephrologie. In seiner Einführung thematisierte<br />

Professor Fauser allgemeine Grundlagen zum Multiplen Myelom,<br />

d.h. bisherige Therapieformen und ihre Erfolgsraten<br />

sowie die Behandlung von myelomassoziierten Komplikationen.<br />

Das Multiple Myelom ist eine Krebserkrankung von Zellen<br />

des blutbildenden Systems im Knochenmark. Ursächlich<br />

ist ein unkontrolliertes Wachstum von bösartigen Plasmazellen<br />

(„Myelomzellen“, einer entarteten Form bestimmter<br />

weißer Blutkörperchen). Die Häufi gkeit des Multiplen Myeloms<br />

beträgt in Deutschland 3-4/100.000 und ist damit die<br />

zweithäufi gste Blutkrebserkrankung. Die Häufi gkeit dieser<br />

Erkrankung nimmt mit dem Alter deutlich zu.<br />

Professor Goldschmidt ging in seinem Vortrag auf neueste<br />

Ergebnisse von klinischen Studien zu verschiedenen<br />

Chemotherapieprotokollen ein, die z.T. erst im Dezember<br />

2008 auf dem weltweit größten Kongress (ASH) für hämatologische<br />

Erkrankungen in den USA präsentiert wurden.<br />

Durch die neuen Substanzen Thalidomid, Lenalidomid und<br />

Bortezomib können in Kombination mit Kortikosteroiden<br />

oder anderen Zytostatika exzellente Ansprechraten von<br />

80-90% in der Primärtherapie des Multiplen Myeloms erreicht<br />

werden. Die neuen Substanzen kommen auch bei rezidivierten<br />

Patienten (d.h. Patienten mit erneutem Auftreten<br />

der Erkrankung) erfolgreich zum Einsatz.<br />

Als wesentliches konsolidierendes Therapieelement gilt<br />

die autologe Stammzelltransplantation, bei welchem Pa-<br />

tienten körpereigene Blutstammzellen nach einer Hochdosischemotherapie<br />

erhalten. Eine solche Stammzelltrans-<br />

Gesundheit im Blickpunkt<br />

plantation ist nicht nur für jüngere Patienten sinnvoll,<br />

sondern kann heutzutage sogar für Patienten bis 70 Jahre<br />

mit normaler Organfunktion zum Einsatz kommen. Die Vorteile<br />

dieser Behandlung sind die häufi g lang anhaltende<br />

Remission nach Beendigung der Therapie. Ungeklärt ist<br />

noch die Frage nach der idealen Reihenfolge, dem Zeitpunkt<br />

und der Art der Kombination der immer zahlreicher werdenden<br />

wirksamen Therapiemodule. Die neuen Therapiemodule<br />

wurden immer gegen ältere Therapieschemata geprüft,<br />

aber bisher nicht oder kaum gegeneinander. Hierzu<br />

laufen noch weitere Studien.<br />

Zum zweiten Themenschwerpunkt der Veranstaltung referierte<br />

Professor Geiger auf enthusiastische Art und Weise<br />

über Grundlagen zur Entstehung sowie diagnostische und<br />

therapeutische Ansätze zu einer der wichtigsten krankheitsbasierten<br />

Komplikationen des Multiplen Myeloms, der Niereninsuffi<br />

zienz bzw. dem akuten Nierenversagen. Durch die<br />

erschwerte Ausscheidung der sogenannten Paraproteine<br />

wird die Arbeitsleistung der Nieren vermindert, was<br />

schlimmstenfalls zum totalen Nierenversagen führen kann.<br />

Symptome einer „Myelomniere“ frühzeitig zu erkennen und<br />

in einen Zusammenhang mit der möglichen Blutkrebserkrankung<br />

zu stellen, bevor diese selbst diagnostiziert wird,<br />

ist sehr wichtig, vor allem für niedergelassene Ärzte. Dadurch<br />

können frühzeitig adäquate Gegenmaßnahmen zur<br />

Vermeidung schwerwiegender Nierenkomplikationen eingeleitet<br />

werden, und zwar in interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

mit dem Hämatologen und dem Nephrologen.<br />

Für die Patienten aus unserer Region können am Standort<br />

Idar-Oberstein sowohl die neuartigen Therapiemodule<br />

<strong>als</strong> auch autologe Stammzelltransplantationen sowie Prophylaxe<br />

und Behandlung von Nieren- und sonstigen krankheitsbedingten<br />

Komplikationen in vollem Umfang angeboten<br />

werden.<br />

Kontakt und Information:<br />

Klinik für Knochenmarktransplantation und<br />

Hämatologie/Onkologie <strong>GmbH</strong><br />

Prof. Dr. Dr. A. A. Fauser<br />

Telefon +49(0) 6781/66-1590<br />

Telefax +49(0) 6781/66-1584<br />

E-Mail: office@bmt-center-io.com<br />

Klinikum Idar-Oberstein<br />

Wer andere stark macht, wird selber stark<br />

Qualitätszirkel zur Verbesserung der kinderärztlichen Versorgung<br />

Schon länger gibt es im kinderärztlichen Bereich den<br />

Wunsch nach einer gemeinsamen Fortbildung von niedergelassenen<br />

Kinderärzten der Region und Kinderärzten im<br />

Klinikum Idar-Oberstein.<br />

2008 wurde dieses Projekt <strong>als</strong> Qualitätszirkel Pädiatrie<br />

Idar-Oberstein unter Federführung der Sektion Pädiatrie<br />

der Klinik für KMT und Hämatologie/Onkologie konkretisiert<br />

und im November gegründet; er wird <strong>als</strong> ärztliche<br />

Fortbildungsveranstaltung anerkannt (3 Punkte). Die erste<br />

thematische Veranstaltung am 21. Januar 2009 behandelte<br />

institutionsübergreifend Diagnostik und Therapie des Minderwuchses.<br />

Im Treffen am 25. März 2009 ging es um das<br />

Thema „Diabetes bei Kindern und Jugendlichen: Standardtherapie<br />

– neue Behandlungsansätze – Psychologische Aspekte“.<br />

Alle Kinderärzte der Region haben mit diesem Qualitätszirkel<br />

ein Forum geschaffen, um den bereits gut entwickelten<br />

Stand kinderärztlicher Versorgung weiter zu verbessern.<br />

„Jede Praxis bietet die Pädiatrie in ihrer ganzen Vielfalt<br />

an und hat durch die Persönlichkeit ihres Kinderarztes in<br />

Spezialbereichen ein weit über dem Durchschnitt liegendes<br />

Ausgabe 05 | April 2009<br />

Angebot“, so Priv.-Doz. Dr. Wenzel Nürnberger, Moderator<br />

des neuen Qualitätszirkels, „aber die zukünftig erwünschte<br />

Sicherheit erreichen wir nur durch Zusammenarbeit, Austausch<br />

und Respekt“. Diese Haltung symbolisiert eine der<br />

Maximen des Klinikleitbildes, in dem es heißt:<br />

Wer andere stark macht, wird selber stark.<br />

Die große Teilnehmerzahl und die intensiven Gespräche<br />

während und nach der Veranstaltung zeigen deutlich,<br />

dass die niedergelassenen Kinderärzte dieses Konzept akzeptieren<br />

und hoch schätzen.<br />

Das nächste Treffen fi ndet am 13. Mai 2009 statt. Thema:<br />

Asthma/Allergie.<br />

Der Qualitätszirkel steht neben den Kinderärzten ausdrücklich<br />

offen für speziell am Thema Interessierte, für Studenten<br />

im Praktischen Jahr und für Assistenzärzte in der<br />

Weiterbildung zum Kinderarzt.<br />

Weiterführende Informationen erhalten Sie unter der<br />

Telefonnummer +49(0)6781/66-1503.


LOGBUCH 18 | 19<br />

Klinikum Idar-Oberstein<br />

4. ökumenischer Gedenkgottesdienst<br />

des Gesprächs-<br />

kreises Trauernder Eltern<br />

Mehr <strong>als</strong> 100 Menschen nahmen am 4. ökumenisch ausgerichtetem<br />

Gedenkgottesdienst für alle verstorbenen<br />

Kinder unserer Region teil. Ein großer Regenbogen bildete<br />

die Mitte dieses Gottesdienstes, der vom Gesprächskreis<br />

Tränendes Herz und den Krankenhausseelsorgern Sabine<br />

Heiter-Grates und Professor Ddr. Denis Donetzkoff gestaltet<br />

wurde. Der schreckliche Verlust und die Trauer darüber<br />

wurden in persönlich an ihre verstorbenen Kinder geschriebenen<br />

Briefen im Gottesdienst beispielhaft für alle<br />

Anwesenden von zwei Frauen vorgelesen. Mit diesem<br />

Schicksal nicht allein zu sein, konnte für einige Eltern<br />

schon eine Art Trost sein. Noch wichtiger war den Eltern<br />

jedoch, dass diese Kinder nie vergessen sein werden: So<br />

wurden von den Eltern, z.T. auch den Geschwistern und<br />

Großeltern der verstorbenen Kinder, Sternenkerzen angezündet<br />

und unter dem Regenbogen, der symbolisch Erde<br />

und Himmel verband, aufgestellt. Jede Kerze trug den<br />

Namen des Kindes, das nicht vergessen sein wird. Selbst<br />

die vielen älteren Menschen, die vor langer Zeit von ihrem<br />

Kind Abschied nehmen mussten, kamen zu diesem Gottesdienst,<br />

weil sie hier einen Platz für ihre Trauer finden.<br />

Wer wollte, konnte beim anschließenden Beisammensein<br />

auch Erfahrungen austauschen und neue Kontakte knüpfen.<br />

Der nächste Termin der Gruppe wird die Urnenbeisetzung<br />

der nichtbestattungspflichtigen Kinder sein, die am<br />

Freitag, den 20. November 2009, am Berliner Engel auf<br />

dem Friedhof Almerich stattfindet.<br />

Gesundheit im Blickpunkt<br />

Klinikum Idar-Oberstein<br />

2. Rheinland-Pfalz Pflege-<br />

kongress in Mainz<br />

Unter dem Motto „Menschen pfl egen – sozial aktiv vor<br />

Ort“ fand der zweite Rheinland-Pfalz Pfl egekongress des<br />

Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und<br />

Frauen Ende November 2008 in der Rheingoldhalle in<br />

Mainz statt.<br />

Im Zuge der stetigen Weiterentwicklung im Bereich der<br />

professionellen Pfl ege nahm die Schule für Gesundheitsfachberufe<br />

des Klinikums Idar-Oberstein mit zwei Ausbildungskursen,<br />

den angehenden Praxisanleitern/-innen und<br />

dem gesamten Lehrerteam teil.<br />

Ein Fachdialog mit dem Titel „Pfl ege im Gespräch“ hat<br />

den Kongress fachlich eingestimmt. Anschließend waren<br />

die Zuhörer zu einer interessanten Podiumsdiskussion mit<br />

Sozialministerin Malu Dreyer sowie Expertinnen und Experten<br />

aus der Pfl ege eingeladen.<br />

Inputs und Diskussionsmöglichkeiten der neun Fachforen<br />

gaben den Teilnehmern wichtige Erkenntnisse und<br />

Informationen für eine gute Pfl egezukunft in Rheinland-<br />

Pfalz mit. Im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung<br />

werden die Inhalte aus einem Forum – „Rollenwandel in<br />

der Pfl ege im Krankenhaus“ im Klinikum Idar-Oberstein<br />

vorgestellt.<br />

Rege Diskussionen beim 2. Rheinland-Pfalz Pfl egekongress in Mainz (Quelle:<br />

www.menschen-pfl egen.de)<br />

Klinikum Idar-Oberstein<br />

Neuer Ausbildungsjahrgang<br />

2008/2011 am Klinikum<br />

Idar-Oberstein<br />

Mit viel Motivation starteten 30 neue Schülerinnen und<br />

Schüler am 1. 10. 2008 ihre Ausbildung in der Gesundheitsund<br />

Krankenpfl ege am Klinikum Idar-Oberstein. Klinikund<br />

Schulleitung wünschen den neuen Schülerinnen und<br />

Schülern einen guten Start sowie drei erfolgreiche Ausbildungsjahre.<br />

Nach diesen drei Jahren haben die Schülerinnen<br />

und Schüler sowohl die Ausbildung abgeschlossen <strong>als</strong> auch<br />

gleichzeitig das Fachabitur erworben.<br />

Nach den Bestimmungen des neuen Hochschulgesetzes<br />

erlangen alle Auszubildenden in Rheinland-Pfalz mit<br />

Abschluss der Ausbildung die Zugangsberechtigung zu den<br />

Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz. Dies gilt rückwirkend<br />

auch für die Jahrgänge, die seit Inkrafttreten der neuen<br />

Ausbildungs- und Prüfungsverordnung im Jahr 2004 ihr<br />

Examen absolviert haben.<br />

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Ausgabe 05 | April 2009<br />

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Merziger Druckerei und Verlag <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Gewerbegebiet Siebend, 66663 Merzig/Saar<br />

Tel. 06861/7002-0, Fax 06861/7002-23<br />

ISDN 06861/990180, info@merziger-druckerei.de<br />

www.merziger-druckerei.de<br />

Die neuen Auszubildenden: Kristina Anschau, Laura Brauner, Sarah Bub,<br />

Alexandra Ergonov, Alexander Enzel, Marianna Forster, Elena Fotachov, Sandra<br />

Furtwängler, Ann-Katrin Gräf, Jana Groß, Isabelle Hahn, Stefanie Kappler,<br />

Maria Katonova, Jan Niklas Kloos, Natascha Klostermann, Antje Lang,<br />

Victoria Lehnert, Alexandra Leng, Stephanie Limmer, Jessica Maaß, Lisa-<br />

Katharina Mettler, Ken Mörschel, Tatjana Neu, Loredana Nola, Anett Petry,<br />

Jan Sauer, Katharina Schaibel, Julia Christine Utzinger, Margarita Wetzel<br />

und Sebastian Winkler.<br />

Gemeinsam besser versorgen<br />

Tracheostoma<br />

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assist ist bundesweit eines der größten Homecare-Unternehmen mit<br />

langjähriger Erfahrung in der Durchführung von ambulanten medizini-<br />

schen Dienstleistungen und Therapien. Unsere Pflegefachkräfte begleiten<br />

Sie Schritt für Schritt von der Klinik in die häusliche Nachsorge und sorgen<br />

für eine enge Abstimmung aller an der Versorgung beteiligen Personen.<br />

Eine fachgerechte Umsetzung der verordneten therapeutischen Maßnah-<br />

men nach einheitlichen Standards ist für uns dabei selbstverständlich.<br />

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Ambulante Infusionstherapie<br />

Wundversorgung<br />

ableitende Inkontinenz<br />

Beatmung (in Kooperation)<br />

Wir beraten und versorgen Sie nach Ihrem Klinikaufenthalt


ÜBER UNS<br />

Kontakt<br />

ÄD: Ärztlicher Direktor<br />

BA: Belegarzt<br />

CA/CÄ: Chefarzt/-ärztin<br />

LÄ: Ltd. Abteilungsärzte<br />

OÄ: Ltd. Oberärztin<br />

PD: Pflegedirektorin<br />

VD: Verwaltungsdirektor<br />

Klinikum<br />

Idar-Oberstein <strong>GmbH</strong><br />

Dr.-Ottmar-Kohler-Straße 2<br />

55743 Idar-Oberstein<br />

Tel.: +49(0)6781/66-0<br />

www.shg-kliniken.de<br />

VD: Christoph Bendick<br />

ÄD: Dr. med. Bernd Laufs<br />

PD: Elfriede Wild<br />

Abteilungen:<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und<br />

Gefäßchirurgie<br />

51 Betten<br />

CA: Dr. med. Christos Zigouris<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1520<br />

Fax: +49(0)6781/66-1525<br />

allg.chirurgie@io.shg-kliniken.de<br />

Klinik für Anästhesie, operative<br />

Intensivmedizin, Notfallmedizin und<br />

Schmerztherapie<br />

12 Betten<br />

CA: Dr. med. Andreas Thierbach<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1160<br />

Fax: +49(0)6781/66-1173<br />

anaesthesie@io.shg-kliniken.de<br />

Med. Klinik I: Gastroenterologie/<br />

Nephrologie/Diabetologie<br />

68 Betten<br />

CA: Dr. med. Gunter Bühler<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1540<br />

Fax: +49(0)6781/66-1543<br />

medklinik1@io.shg-kliniken.de<br />

Gesundheit im Blickpunkt<br />

Klinik für Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe<br />

43 Betten<br />

Kommissarischer Leiter: Stefan Stein<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1550<br />

Fax: +49(0)6781/66-1553<br />

gynaekologie@io.shg-kliniken.de<br />

Med. Klinik II: Kardiologie<br />

50 Betten<br />

CA: Prof. Dr. med. Hermann H. Klein<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1546<br />

Fax: +49(0)6781/66-1559<br />

medklinik2@io.shg-kliniken.de<br />

Klinik für Neurochirurgie<br />

45 Betten<br />

LÄ: Prof. Dr. med.<br />

Hans Böcher-Schwarz und<br />

Dr. Frank Hertel<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1460<br />

Fax: +49(0)6781/66-1467<br />

neurochirurgie@io.shg-kliniken.de<br />

Klinik für Neurologie und Stroke Unit<br />

45 Betten, davon 6 Stroke Unit<br />

CA: PD Dr. med. Martin Eicke<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1560 + 1561<br />

Fax:+49(0)06781/66-1562<br />

neurologie@io.shg-kliniken.de<br />

Klinik für Pädiatrie<br />

41 Betten, davon 6 Betten Neonatologie<br />

und 6 Intensivbetten<br />

CA: Prof. Dr. med. Rainer Galaske<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1570<br />

Fax:+49(0)6781/66-1576<br />

paediatrie@io.shg-kliniken.de<br />

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie<br />

und Psychosomatik<br />

60 Betten, 20 Plätze Tagesklinik für<br />

Erwachsene<br />

CA: Dr. med. Bernd Laufs<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1565<br />

Fax: +49(0)6781/66-1568<br />

psych@io.shg-kliniken.de<br />

Klinik für Unfallchirurgie<br />

40 Betten<br />

CA: Dr. med. Stephan Plawetzki<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1510<br />

Fax: +49(0)6781/66-1516<br />

unf.chirurgie@io.shg-kliniken.de<br />

Dr. med.<br />

Christos Zigouris<br />

CA Allgemein-, Viszeral- und<br />

Gefäßchirurgie<br />

Dr. med.<br />

Andreas Thierbach<br />

CA Anästhesie<br />

Dr. med.<br />

Gunter Bühler<br />

CA Medizinische Klinik I,<br />

Gastroenterologie/Nephrologie/Diabetologie<br />

Stefan Stein<br />

Kommissarischer Leiter<br />

Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

Prof. Dr. med.<br />

Hermann H. Klein<br />

CA Medizinische Klinik II,<br />

Kardiologie<br />

Dr. med. Frank Hertel<br />

und Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Hans Böcher-Schwarz<br />

LÄ Neurochirurgie<br />

Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Martin Eicke<br />

CA Neurologie<br />

und Stroke Unit<br />

Prof Dr. med.<br />

Rainer Galaske<br />

CA Pädiatrie<br />

Dr. med.<br />

Bernd Laufs<br />

ÄD und<br />

CA Psychiatrie/Psychotherapie/Psychosomatik<br />

Dr. med.<br />

Stephan Plawetzki<br />

CA Unfallchirurgie<br />

Klinik für Urologie<br />

30 Betten<br />

Kommissarischer Leiter:<br />

Dr. Bernhard Best<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1530<br />

Fax: +49(0)6781/66-1534<br />

urologie@io.shg-kliniken.de<br />

Institut für Diagnostische und<br />

Interventionelle Radiologie<br />

CA: Dr. med. Lothar Boguth<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1622<br />

Fax: +49(0)6781/66-1630<br />

radiologie@io.shg-kliniken.de<br />

Strahlentherapie<br />

N.N.<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1672<br />

Fax: +49(0)6781/66-1673<br />

Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

-psychotherapie und<br />

-psychosomatik<br />

15 Plätze<br />

CÄ: PD Dr. med. Eva Möhler<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1801<br />

Fax: +49(0)6781/66-1806<br />

arztkjp@io.shg-kliniken.de<br />

Beleg-Klinik für Augenheilkunde<br />

4 Belegbetten<br />

Ansprechpartner: Dieter Speck<br />

Tel.: +49(0)6781/66-22879<br />

Fax: +49(0)6781/66-1015<br />

Beleg-Klinik für HNO<br />

6 Belegbetten<br />

BA: Dr. Univ. Bo. Bernhard Saxler<br />

Tel.: +49(0)6781/21112 oder 900180<br />

Fax: +49(0)6781/900181<br />

HNO-Dr.Saxler@t-online.de<br />

Krankenhausapotheke<br />

Ltd. Apotheker: Michael Ast<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1781<br />

Fax: +49(0)6781/66-1782<br />

apotheke@io.shg-kliniken.de<br />

Ausgabe 05 | April 2009<br />

Angeschlossene Kliniken<br />

Klinik für Knochenmarktransplantation<br />

und Hämatologie/Onkologie<br />

<strong>GmbH</strong> am Standort Idar-Oberstein<br />

22 Betten<br />

ÄD: Prof. Dr. Dr. Axel A. Fauser<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1590<br />

Fax: +49(0)6781/66-1584<br />

office@bmt-center-io.com<br />

Fachklinik Baumholder<br />

Krankenhausweg 22<br />

55774 Baumholder<br />

Tel.: +49(0)6783/18-0<br />

www.shg-kliniken.de<br />

Klinik für geriatrische Frührehabilitation<br />

Baumholder<br />

60 Betten, 10 Tagesklinikplätze<br />

CA: Dr. med. Hans Jürgen Blaha<br />

Tel.: +49(0)6783/18-130<br />

Fax: +49(0)6783/18-133<br />

geriatrie@bh.shg-kliniken.de<br />

Beleg-Klinik für Innere Medizin<br />

Baumholder<br />

18 Belegbetten<br />

BA: Dr. med. Karl-Heinz Doms<br />

Tel.: +49(0)6783/18-120<br />

Fax: +49(0)6783/18-102<br />

innersemed@bh.shg-kliniken.de<br />

Kooperationen<br />

Pathologisches Institut der Universität<br />

des <strong>Saarland</strong>es, Homburg<br />

Leiter: Prof. Dr. Rainer Bohle<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1694<br />

Fax: +49(0)6781/66-1693<br />

patho@io.shg-kliniken.de<br />

Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation<br />

e. V.<br />

Tel.: +49(0)6781/66-1540<br />

Fax: +49(0)6781/66-1543<br />

20 | 21<br />

Dr.<br />

Bernhard Best<br />

Kommissarischer Leiter<br />

Urologie<br />

Dr. med.<br />

Lothar Boguth<br />

CA Institut für Diagnostische<br />

und Interventionelle Radiologie<br />

PD Dr. med.<br />

Eva Möhler<br />

CÄ Tagesklinik für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie, -psychotherapie<br />

und -psychosomatik<br />

Dieter Speck<br />

Ansprechpartner für Augenheilkunde<br />

im Klinikum<br />

Dr. med. Univ. Bo.<br />

Bernhard Saxler<br />

BA HNO<br />

Michael Ast<br />

Leitender Apotheker<br />

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.<br />

Axel A. Fauser<br />

ÄD + CA KMT-Klinik<br />

Dr. med.<br />

Hans-Jürgen Blaha<br />

CA Klinik für geriatrische<br />

Frührehabilitation<br />

Dr. med.<br />

Karl-Heinz Doms<br />

BA Innere


FOCUS <strong>SHG</strong><br />

Ist das Alter überhaupt<br />

noch bezahlbar?<br />

Sieht man die demografische Entwicklung, müsste man diese<br />

Frage mit einem klaren „Nein“ beantworten. Wie sollen immer<br />

weniger junge Menschen immer mehr alte Menschen finanzieren?<br />

Unsere Solidaritätsgemeinschaft ist nun mal eben so ausgelegt,<br />

dass die aktuellen Zahlungen der jetzt Erwerbstätigen<br />

<strong>als</strong> Rente an die heutigen Ruheständler ausgezahlt werden.<br />

Wenn aber immer weniger Erwerbstätige da sind, die in die<br />

Rentenkasse bezahlen, wie sollen dann immer mehr Rentner<br />

ihre Rente im vollen Umfang erhalten? Rein rechnerisch kann<br />

das doch gar nicht funktionieren. „Die Nation vergreist. Es<br />

droht der totale Kollaps der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

in den nächsten 30 bis 50 Jahren. Bis 2030 werden knapp 35<br />

Prozent der Deutschen, <strong>als</strong>o etwa jeder dritte, über 60 Jahre alt<br />

sein. Acht Prozent der Bevölkerung werden das 80. und zwei<br />

Prozent das 90. Lebensjahr überschritten haben. Dann werde<br />

Deutschland das Industrieland mit dem weltweit größten Anteil<br />

alter Menschen sein, prophezeit die Weltbank. Gleichzeitig wird<br />

die Zahl der Erwerbstätigen dramatisch sinken. Heute kommen<br />

3,8 Erwerbstätige auf einen Rentner. 2050 müssen 1,7 Erwerbstätige<br />

einen Rentner ernähren. Wie soll das gehen? Die Politik<br />

weiß keine schlüssige Antwort.“, so im Artikel „Krieg der Generationen“<br />

von Günter Lachmann in Welt Online vom 10.8.2003.<br />

Weiterentwicklung der Pflegeversicherung zu teuer?<br />

Gleiches gilt für die Finanzierung des Gesundheitswesens. Geht<br />

man davon aus, dass die Zahl der Erkrankungen, und meist<br />

sind es ja chronische Erkrankungen, mit dem Alter zunehmen,<br />

so werden in Zukunft immer mehr Leistungen aus dem Gesundheitssystem<br />

benötigt. Auf der anderen Seite gibt es aber immer<br />

weniger jüngere Menschen, die dies mit ihren Beiträgen finanzieren.<br />

Die Diskussionen um Gesundheitsreformen, den Gesundheitsfonds,<br />

die Erhöhung des Krankenkassenbeitrags auf 15,5%<br />

lassen schon jetzt darauf schließen, dass es eng werden wird.<br />

Wenn jetzt schon beispielsweise Medikamente gegen Allergien,<br />

die ja auch zu den chronischen Krankheiten gehören, von den<br />

Krankenkassen nicht mehr bezahlt werden, wie sieht es dann in<br />

20 oder 30 Jahren aus?<br />

Sicher war die Einführung der Pflegeversicherung ein guter<br />

und wichtiger Schritt. Aber eine adäquate und konsequente<br />

Weiterentwicklung ist nicht in Sicht. So scheut sich der Gesetzgeber<br />

vor einer Neudefinition des Begriffs „pflegebedürftig“.<br />

Dies lässt sich am Beispiel eines dementen Menschen verdeutlichen.<br />

Um in eine Pflegestufe zu gelangen und damit Anspruch<br />

auf Gelder aus der Pflegeversicherung zu haben, muss<br />

ein Mensch bestimmte Handlungen in einem bestimmten<br />

Umfang nicht mehr alleine ausführen können. Ein dementer<br />

Mensch ist lange Zeit noch in der Lage, sich selbst zu waschen<br />

oder anzuziehen, allerdings oft nur unter der Bedingung, dass<br />

er dazu angehalten wird. Fehlt eine Person, die ihn dazu auffordert,<br />

werden diese Aktivitäten des täglichen Lebens, die im<br />

Katalog des Medizinischen Dienstes aufgelistet sind, nicht voll-<br />

zogen. Fakt ist <strong>als</strong>o, dass ein dementer Mensch sehr wohl Unterstützung<br />

braucht, wenn auch nicht in der Form, wie sie im<br />

Begriff der „Pflegebedürftigkeit“ definiert ist. Würde dieser<br />

Begriff an die Realität angepasst, müsste er eben auch die im<br />

Beispiel genannten Unterstützungshandlungen umfassen.<br />

Folge wären aber deutlich höhere Kosten, die aus der Pflegeversicherung<br />

finanziert werden müssten, und dies mit steigender<br />

Tendenz, da durch die immer höhere Lebenserwartung die<br />

Zahl der an Demenz erkrankten Menschen ansteigt.<br />

Bücher wie „Das Methusalem-Komplott“ von Frank Schirrmacher<br />

oder filmische Zukunftsvisionen wie „2030 – Der Aufstand<br />

der Alten“ malen kein friedvolles, harmonisches Bild<br />

unserer Gesellschaft in der Zukunft.<br />

Sollte uns die Vision einer alternden Gesellschaft wirklich<br />

beunruhigen oder malen wir die Lage unnötig schwarz?<br />

Es gibt allerdings auch andere Meinungen wie die von Phil<br />

Mullan. Phil Mullan ist u.a. Autor von „The Imaginary Time<br />

Bomb: Why an Ageing Population Is Not a Social Problem“. In<br />

seinem Artikel „Gute Preise, goldene Jahre: Die Zukunft ist<br />

bezahlbar!“, der in Auszügen hier nach zu lesen ist, geht er der<br />

Frage nach, ob sich die Gesellschaft so viele alte Menschen leisten<br />

kann. Am Beispiel von Großbritannien zeigt er: Sie kann!<br />

Denn, dass wir immer älter werden, ist eine gute Nachricht für<br />

jeden von uns. Wir leben länger, sind gesünder und erfreuen<br />

uns jedes Jahr an steigendem Wohlstand. Aber während wir<br />

noch die Vorzüge eines langen und vitalen Lebens genießen,<br />

werden wir immer ängstlicher ob der gesellschaftlichen und<br />

ökonomischen Auswirkungen dieser Entwicklung. Demographie<br />

war früher nur ein Randthema, inzwischen ist sie zu einer der<br />

Hauptsorgen in den westlichen Ländern avanciert. Der allgemeine<br />

Tenor der Debatte ist, dass uns die Vision einer alternden<br />

Gesellschaft beunruhigen sollte. Ein Leitartikel im britischen<br />

Economist brachte das jüngst kurz und knapp auf den Punkt:<br />

„Leider haben diese goldenen Jahre einen unbezahlbaren Preis.“<br />

Das Thema „Rente“ wird in den industrialisierten Ländern ohne<br />

Zweifel mit großer Sorge diskutiert. Dafür gibt es gute Gründe,<br />

die allerdings mit Demographie zumeist nichts zu tun haben.<br />

Wir sollen uns darauf einstellen, dass unsere Altersvorsorge –<br />

die staatliche wie die private – sowohl der Dauer <strong>als</strong> auch der<br />

Höhe nach nicht dem entsprechen wird, was wir bislang erwartet<br />

haben. Die demographische Entwicklung wird oft <strong>als</strong> „objek-<br />

Gesundheit im Blickpunkt Ausgabe 05 | April 2009<br />

tive Rechtfertigung“ angeführt, um uns heute schon auf diese<br />

Kürzungen vorzubereiten, sie ist aber in Wirklichkeit nicht der<br />

Grund für diese Umstellungen.<br />

Als weiteres scheinbar unlösbares Problem werden in Zusammenhang<br />

mit der Alterung der Gesellschaft die steigenden<br />

Gesundheitskosten thematisiert. Auch hier wird die Lage unnötig<br />

schwarz gemalt. Obwohl die Gesundheitskosten mit zunehmendem<br />

Alter im Durchschnitt steigen, könnte die finanzielle<br />

Belastung dadurch ausgeglichen werden, dass alle Menschen –<br />

junge und alte – insgesamt immer gesünder werden. Es ist<br />

davon auszugehen, dass wir im Laufe der nächsten 50 Jahre<br />

viel gesünder sein werden, da wir in besseren Verhältnissen<br />

leben und uns besser ernähren. Zweifellos treten Krankheiten<br />

gehäuft in den späteren Lebensjahren auf. Menschen bedürfen<br />

insbesondere in den letzten Lebensmonaten verstärkt medizinischer<br />

Betreuung. Der Anteil der medizinischen Ressourcen, der<br />

in der Periode kurz vor dem Tod gebraucht wird, steigt kontinuierlich,<br />

während die Gesundheitsausgaben für jüngere Jahrgänge<br />

laufend sinken. Es sind <strong>als</strong>o eher die Kosten des Sterbens <strong>als</strong><br />

die des Lebens, um welche die Gesundheitskostendebatte kreist.<br />

Doch es gibt Anzeichen dafür, dass die Kosten des Sterbens mit<br />

zunehmendem Alter ebenfalls abnehmen; und wie alt auch immer<br />

wir werden: wir sterben nur einmal. Folglich ist anzunehmen,<br />

dass auch dieser Kostenfaktor mit zunehmender Lebenserwartung<br />

eher zurückgeht <strong>als</strong> steigt.<br />

Was hat es mit dem Begriff „Beitragszahlerquote“ auf sich?<br />

Alle Befürchtungen, die Renten- und Gesundheitssysteme stießen<br />

künftig auf unüberwindbare Finanzierungsschranken, beziehen<br />

sich letztlich auf eine statistische Größe: die Beitragszahlerquote.<br />

Die Beitragszahlerquote ist das Zahlenverhältnis<br />

zwischen den in die Rentenkasse einzahlenden Arbeitnehmern<br />

(gewöhnlich alle Menschen zwischen 16 Jahren und dem Rentenalter)<br />

und den aus ihr finanzierten Rentnern. Für Großbritannien<br />

wird erwartet, dass diese Quote von derzeit 3,4 (3,4<br />

Beitragszahler finanzieren einen Rentenempfänger) in den<br />

nächsten 40 Jahren auf das Rekordtief von 2,4 fallen wird.<br />

Diese statistische Veränderung wird immer wieder herangezogen,<br />

um einen drohenden alterungsbedingten Bankrott der<br />

Sozi<strong>als</strong>ysteme vorherzusagen. Auf den ersten Blick scheint diese<br />

Kalkulation logisch: Wenn immer weniger Jüngere immer<br />

mehr Ältere unterstützen müssen, muss der Lebensstandard<br />

einer der beiden Gruppen oder sogar beider zugleich sinken.<br />

Das statistische Verhältnis sagt wenig darüber aus, was auf der<br />

Welt wirklich vor sich geht. Hochrechnungen auf Grundlage<br />

der Beitragszahlerquote lassen außer Acht, dass zurzeit eine<br />

große Anzahl von Menschen im „Arbeitsalter“ überhaupt nicht<br />

arbeitet. In Großbritannien sind dies ungefähr neun Millionen<br />

Menschen (in Ausbildung und Hochschule, Arbeitslose und<br />

andere, die wirtschaftlich nicht aktiv sind). In den meisten entwickelten<br />

Ländern stellt diese Gruppe ein Viertel bis ein Drittel<br />

der Menschen im „arbeitsfähigen“ Alter dar. Mithin entspricht<br />

die angenommene Beitragszahlerquote nicht der tatsächlichen.<br />

Berechnungen auf Grundlage der tatsächlichen Beitragszahlerquote<br />

sähen daher ganz anders aus. Sie würden auf dem Verhältnis<br />

zwischen arbeitenden und nicht-arbeitenden Menschen<br />

22 | 23<br />

beruhen, welches eindeutig bestimmbar ist: von den 59 Millionen<br />

in Großbritannien lebenden Menschen arbeiten 27 Millionen<br />

Menschen, d.h. das Verhältnis Beitragszahler zu Nichtzahlern<br />

liegt bei 27:32, die reale Beitragszahlerquote ist somit nicht<br />

3,4, sondern 0,84.<br />

Hohe Beschäftigungsquote kann Beitragszahlerquote<br />

durchaus stabilisieren!<br />

Der Anteil der Beschäftigten an der Gesamtbevölkerung ist sehr<br />

viel wichtiger <strong>als</strong> die Geschwindigkeit des gesellschaftlichen<br />

Alterungsprozesses – ein Tatbestand, der hin und wieder von<br />

der britischen Regierung anerkannt, aber nie hervorgehoben<br />

wird. Dabei ist der Anteil der tatsächlich aktiven Bevölkerung<br />

viel eher zu beeinflussen <strong>als</strong> die Altersstruktur der Gesellschaft.<br />

Vor 40 Jahren hatten 95 Prozent der männlichen Erwachsenen<br />

im arbeitsfähigen Alter in Großbritannien einen Arbeitsplatz.<br />

Inzwischen ist der Anteil auf unter 80 Prozent gesunken. Diesen<br />

Trend innerhalb der nächsten 40 Jahre um nur zwei Drittel<br />

umzukehren, d.h. die Beschäftigungsquote wieder auf knapp 90<br />

Prozent anzuheben, würde ausreichen, um die Beitragszahlerquote<br />

im Jahr 2040 auf heutigem Niveau zu stabilisieren. Die<br />

Unbezahlbarkeitsthese wäre damit von der Bildfläche verschwunden.<br />

Anders formuliert: Wenn Großbritannien so viele<br />

Arbeitsplätze hätte wie derzeit Schweden oder Dänemark, wäre<br />

das auch genug.<br />

Das tatsächliche durchschnittliche Renteneintrittsalter liegt<br />

zurzeit in Großbritannien unter dem offiziellen Renteneintrittsalter<br />

von 65 Jahren – für Männer bei 62,5 Jahren. Untersuchungen<br />

zeigen, dass ein großer Anteil der drei Millionen<br />

Menschen zwischen 50 und 65 Jahren gerne arbeiten würde,<br />

wenn er denn dürfte. Es wäre <strong>als</strong>o kein Problem, die zur Erhöhung<br />

der Beschäftigungsrate benötigten zusätzlichen Arbeitskräfte<br />

zu beschaffen – wenn es denn die entsprechenden<br />

Arbeitsplätze gäbe.“<br />

Mullan führt weitere Argumente wie den Anstieg der Produktivität<br />

und das Sinken der Staatsausgaben an. Insgesamt spricht<br />

alles dafür, dass das Alter in Zukunft nicht nur bezahlbar sein<br />

wird, sondern von einem insgesamt höheren Lebensstandard<br />

auszugehen ist. Den kompletten Artikel von Phil Mullan finden<br />

Sie unter http://www.novo-magazin.de/71/novo7108.htm.<br />

Christina Pleyer<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Austgen Werbeagentur <strong>GmbH</strong> im Auftrag der <strong>SHG</strong><br />

Endredaktion: Angela Louis, Claudia Hamann, Christina Pleyer,<br />

Dr. Ludwig Kraut, Reinhard Austgen<br />

Gesamtherstellung u. Anzeigenverwaltung: Austgen Werbeagentur <strong>GmbH</strong>,<br />

D-66663 Merzig, Telefon: +49(0)6861/75769, Telefax: +49(0)6861/75478,<br />

E-Mail: austgen-werbeagentur@t-online.de<br />

Erscheinungsweise: vieteljährlich<br />

Fotografie: <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong>, Klinikum Idar-Oberstein <strong>GmbH</strong>,<br />

ME Schneider, Austgen Werbeagentur <strong>GmbH</strong>, Archiv, Fotolia<br />

Produktion: Merziger Druckerei und Verlag <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Die Informationen in dieser Ausgabe sind sorgfältig zusammengetragen worden.<br />

Dennoch kann für den Inhalt und Irrtümer keinerlei Haftung übernommen<br />

werden. Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist<br />

Christina ausgeschlossen.<br />

Pleyer


TIPPS<br />

Die richtige Ernährung bei Demenz<br />

Essen und Trinken haben im Alter eine besondere Bedeutung<br />

Wohlbefinden und Vitalität sind wesentliche Voraussetzungen<br />

für die persönliche Lebensqualität bis ins hohe<br />

Alter. Das Altern selbst ist nicht zu verhindern, doch vermag<br />

eine gesundheitsbewusste Lebensführung die Alterungsvorgänge<br />

hinauszuzögern. Zu einer gesundheitsbewussten<br />

Lebensführung trägt die Ernährung in ganz<br />

entscheidendem Maße bei.<br />

Wer richtig isst, hat auch im Alter mehr Spaß am Leben,<br />

weil er gesünder, leistungsfähiger und damit fröhlicher<br />

bleibt!<br />

Nicht zu leugnen ist jedoch, dass sich, wenn der Organismus<br />

altert, einige Veränderungen am Körper einstellen<br />

und es dadurch zu einer Minderung der Leistungsfähigkeit<br />

kommen kann. Hinzu kommt, dass mit zunehmendem<br />

Alter häufig eine Art „Unlust“ am Essen auftritt,<br />

da der Appetit nachlässt. Dies führt schlimmstenfalls<br />

zu einer Unterversorgung des Körpers mit notwendigen<br />

Nährstoffen. Im Alter kann es zu Funktionseinschränkungen<br />

von Organen kommen, die Einfluss auf die Ernährung<br />

nehmen können und daher bei der Auswahl der Lebensmittel<br />

berücksichtigt werden sollten. Nicht nur die altersbedingten<br />

Veränderungen des Körpers bestimmen den<br />

Ernährungszustand von betagten Menschen. Auch soziale<br />

und psychosoziale Faktoren wie die Lebenssituation,<br />

das Einkommen, das soziale Umfeld, die Wohnsituation<br />

und vieles mehr, nehmen Einfluss auf den Ernährungsstatus.<br />

Viele ältere Menschen ernähren sich leider nicht optimal.<br />

Hinzu kommt, dass auch einige Medikamente, die besonders<br />

von älteren Menschen eingenommen werden, eine<br />

Fehlernährung unterstützen können. Ältere gesunde<br />

Menschen brauchen keine Schonkost. Wichtig ist vielmehr<br />

die Beachtung der individuellen Verträglichkeit.<br />

Diese ist bei jedem älteren Menschen anders. Aus diesem<br />

Grund können keine allgemeingültigen Empfehlungen<br />

gegeben werden. Bestehen jedoch gesundheitliche Einschränkungen,<br />

die das Einhalten einer speziellen Ernährungsweise<br />

(Diät) z.B. bei Diabetes mellitus notwendig<br />

machen, so sollte dies bei der Verpflegung berücksichtigt<br />

werden. (vgl. http://www.ernaehrung.de/tipps/alter/<br />

alter10.php#Anforderungen)<br />

Selbst wenn Menschen mit Alzheimer- oder einer anderen<br />

Altersdemenz gut versorgt werden, bleibt das Thema<br />

Essen oft ein problematisches Feld, das von körperlichen<br />

Einschränkungen wie abnehmenden Appetit bzw. Durstgefühlen<br />

und Schluckbeschwerden zusätzlich bestimmt<br />

ist.<br />

Dass Demenz-Patienten oft mangelernährt sind, ist nicht<br />

nur auf kognitive Störungen zurückzuführen, infolge<br />

Gesundheit im Blickpunkt<br />

derer sie Speisen nicht mehr <strong>als</strong> solche erkennen, oder<br />

infolge derer auch die Handlungsabläufe für das Essen<br />

und Trinken oder den Umgang mit Besteck nicht mehr<br />

präsent sind. Viele Patienten leiden auch an innerer<br />

Unruhe, es fällt ihnen schwer, sich auf die Mahlzeiten<br />

zu konzentrieren.<br />

Demenz-Kranke mit großem Bewegungsdrang haben oft<br />

einen hohen Energiebedarf. Sie benötigen manchmal bis<br />

zu 3.500 kcal am Tag. Ältere Menschen ohne starken<br />

Bewegungsdrang brauchen im Mittel ca. 1.800 kcal täglich.<br />

Was tun gegen die Mangelernährung Demenzkranker?<br />

1 Meist bevorzugen die Kranken bekannte und regiona-<br />

le Gerichte, auch süße und fettreiche Speisen werden<br />

gerne gegessen. Eine Ess-Biographie kann helfen,<br />

energiereiche Speisen zu finden, die gemocht werden.<br />

2 Deutliche Kontraste zwischen Tischdecke, Teller und<br />

Speisen sind wichtig. Eine helle Suppe in weißer Tasse<br />

auf weißer Tischdecke wird schlecht gesehen.<br />

3 Der Tisch sollte für alle gedeckt sein, auch für die<br />

betreuende Person. Sonst kann für den Kranken etwa<br />

der Eindruck entstehen, dass er noch warten muss, da<br />

noch nicht alle etwas haben, oder dass die anderen<br />

schon fertig sind. Wird in Gesellschaft gegessen, kann<br />

der Demenz-Patient sich Abläufe beim Essen abschau-<br />

en und sie nachmachen. Beim Anreichen des Essens<br />

kann es den Patienten verwirren, wenn der Teller, von<br />

dem er essen soll, beim Betreuenden steht.<br />

4 Das Essen darf nicht zu heiß sein, da die Gefahr, sich<br />

zu verbrühen, von Demenz-Patienten oft nicht<br />

erkannt wird.<br />

5 Viele Demenz-Patienten essen lieber mit den Fingern.<br />

Dann macht „Fingerfood“ durchaus Sinn. Eine solche<br />

Mahlzeit kann etwa aus geschnittenen Fleischstücken,<br />

Gemüse-Stücken und Kroketten bestehen.<br />

6 Demenz-Patienten bevorzugen oft süße Getränke.<br />

Trinken die Kranken wegen Schluckstörungen zu<br />

wenig, kann durch das Andicken von Flüssigkeiten<br />

das Trinken erleichtert werden.<br />

Ausgabe 05 | April 2009<br />

24 | 25<br />

Leckere Rezepte für Senioren, einfach schmackhaft<br />

Wir wünschen guten Appetit!<br />

Völlig generalisieren lassen sich die kulinarischen Vorlieben<br />

von Senioren nicht. Inzwischen gibt es sicherlich<br />

viele über 70-Jährige, die auch gerne Pastagerichte und<br />

Quiche essen. Doch Eines ist fast allen Senioren wichtig:<br />

Das Essen soll die Sinne stimulieren. Die Speisen sollten<br />

aus farblich eindeutigen und miteinander kontrastierenden<br />

Farben bestehen. Eine Speise, die sich nur aus erdfarbenen<br />

Bestandteilen zusammensetzt – etwa Hacksteak,<br />

gebratene Champignons und Kartoffeln – regt das Auge<br />

nicht an. Ratsam wäre es in diesem Fall, gedünstete rote<br />

Paprikaschote hinzu zu fügen oder die Champignons mit<br />

frisch gehackter Petersilie zu bestreuen.<br />

Sehr beliebt: Eintopf, Kohlroulade, Gulasch, gebratenes<br />

Fischfilet!<br />

Allerdings sollte die Speise auch im Geschmack ausdrucksstark<br />

sein. „Alte Menschen essen meistens gern<br />

herzhafte traditionelle Speisen“, sagt Maja Döring, leitende<br />

Diätassistentin des Stoffwechsel-Centrums und<br />

der Ernährungsmedizin am Campus Virchow-Klinikum<br />

der Charité in Berlin. Dazu zählen Eintöpfe, die nicht<br />

zu wässrig sind und aus bunten erkennbaren Zutaten –<br />

Möhren, Lauch, Petersilie, gern auch Brokkoli – bestehen<br />

sollten. Döring empfiehlt außerdem: gedünstetes Gemüse,<br />

gefülltes Gemüse wie Kohlrouladen, Gulasch, Knödel,<br />

auch Klopse genannt, kross gebratene Frikadellen (Hackbällchen,<br />

Hacksteak), Geflügel (vor allem Schenkel),<br />

gebratenes Fischfilet, Heringe und Hühnerfrikassee.<br />

Bei Süßspeisen auf Nährstoffe achten!<br />

Auch für Süßspeisen haben viele Senioren ein Faible.<br />

Gegen kleine Schlemmereien ist grundsätzlich nichts einzuwenden,<br />

solange sie nicht den gesamten Speiseplan<br />

dominieren. Außerdem empfiehlt es sich, süße Speisen<br />

mit relativ vielen Nährstoffen auszuwählen: Das bedeutet:<br />

Hände weg von Fettgebackenem, Weißbrot mit Butter<br />

und Marmelade, Schokoladenkuchen oder Götterspeise<br />

mit Vanillesoße. Vorzuziehen sind Früchtejoghurt, Milchmixgetränke<br />

mit Früchten, Milchreis mit Apfelmus,<br />

Milchreis mit Mango, Apfelkuchen mit Vanillejoghurt,<br />

Pflaumenkuchen, Käsekirschkuchen, Quark mit frischen<br />

oder aufgetauten Beeren, Vollkornkekse, Vollkornbrot mit<br />

Quark und Marmelade sowie Banane.<br />

Wer den Appetit von Senioren bzw. seinen eigenen Appetit<br />

anregen möchte, sollte außerdem nur kleine Portionen<br />

servieren. Große Mengen lassen alte Menschen schnell<br />

resignieren. Hinzu kommt, dass sie ein schlechtes Gewissen<br />

entwickeln, wenn sie einen Rest auf dem Teller übrig<br />

lassen. (vgl. http://www.vitanet.de/ernaehrung/ernaehrung-alter/besonderheiten/lieblingsgerichte/)<br />

Möhren-Kartoffel-Eintopf<br />

Zutaten<br />

500 g Zwiebeln<br />

500 g Möhren<br />

500 g Kartoffeln<br />

500 g Thüringer Mett (gewürztes Schweinehackfleisch)<br />

Salz, Pfeffer, Muskatnuss<br />

500 ml Gemüsebrühe<br />

1 großer Bund Petersilie<br />

1 Bund Schnittlauch<br />

Zubereitung<br />

Den Römertopf ausreichend wässern.<br />

Die frischen Zwiebeln in feine Scheiben, die Möhren und<br />

Kartoffeln in nicht zu dicke Scheiben schneiden und die<br />

Kräuter nach dem Waschen fein zerkleinern. Drei Esslöffel<br />

der Kräuter unter das Mett mischen.<br />

Nun werden die Zutaten im Römertopf geschichtet. Als<br />

erste Schicht werden die Kartoffelscheiben hinein gegeben,<br />

die mit Salz und Pfeffer (beides am liebsten aus der<br />

Mühle frisch gemahlen) bestreut werden. Danach folgt<br />

eine Schicht Möhren, gewürzt mit Salz und gemahlener<br />

Muskatnuss. Darauf werden die Zwiebelscheiben verteilt.<br />

Die Hälfte des Mettes wird zu flachen, handtellergroßen<br />

Portionen geformt und leicht auf die Zwiebeln gedrückt.<br />

Diese Schichtung wird noch einmal wiederholt: Kartoffeln,<br />

Möhren, Zwiebeln und dann der Rest des Metts. Von<br />

den Möhren noch einige Scheiben zurück behalten, denn<br />

sie bilden dann die Abschluss-Schicht auf diesem Eintopf.<br />

Anschließend 500 ml Gemüsebrühe über die Zutaten<br />

gießen.<br />

Schließlich wird der Deckel auf den Römertopf gesetzt<br />

und dieser in den kalten Backofen geschoben.<br />

Bei Ober- und Unterhitze wird der Ofen dann auf 200<br />

Grad eingestellt, bei Heißluft reichen schon 180 Grad aus.<br />

Die Garzeit beträgt circa 75 Minuten. Nach 60 Minuten<br />

den Garzustand prüfen! Vor dem Servieren die restlichen<br />

Kräuter darüber streuen und noch einmal abschmecken.


ÜBER DAS LEBEN…<br />

„Was bei den Menschen<br />

unmöglich ist, das ist bei<br />

Gott möglich.“ (Lukas-Evangelium 18,27)<br />

…so lautet die Jahreslosung für das Jahr 2009. Jahreslosungen<br />

werden von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft<br />

für Bibellesen immer schon Jahre vorher festgelegt<br />

und verantwortet. Ähnlich wie die Herrnhuter Losungen<br />

für den Tag soll nun dieses Wort Jesu uns durch ein<br />

ganzes Jahr hindurch <strong>als</strong> Leitwort begleiten und sensibel<br />

machen, so manche eigene Gedanken verstärken oder<br />

auch in Frage stellen und damit einen neuen Impuls zum<br />

Weiterdenken geben.<br />

Das diesjährige Wort führt unseren Blick weg von unseren<br />

menschlichen Möglichkeiten hin zu den Angeboten<br />

Gottes. Es fasst eine Situation ins Auge, die jedem von<br />

uns passieren kann: dass wir in Situationen geraten, in<br />

denen wir nichts mehr machen können, wo wir an die<br />

Grenzen unserer Möglichkeiten kommen. Wo wir merken,<br />

dass solche Sprüche wie wir sie aus der Werbung kennen:<br />

„Nichts ist unmöglich...“ oder „Entdecke die Möglichkeiten...“<br />

uns nicht mehr weiterhelfen, sondern eher sarkastisch<br />

unsere Hilflosigkeit darstellen.<br />

„Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott<br />

möglich.“ Dieses Wort stammt aus einer biblischen Erzählung,<br />

die unter der Überschrift „Der reiche Jüngling“<br />

bekannt ist. Der Zusage, dass bei Gott alles möglich ist,<br />

geht zunächst eine gewaltige Infragestellung voraus. Ein<br />

reicher Mann fragt Jesus, wie er das ewige Leben erlangen<br />

könne. Nachdem Jesus ihn auf die Zehn Gebote verwiesen<br />

hat, die der Reiche stets befolgt, fordert er ihn<br />

auf, all sein Eigentum zu verkaufen und das Geld den<br />

Armen zu schenken. Doch dazu ist dieser nicht in der<br />

Lage. Der Mann erkennt seine Grenzen und macht sich<br />

traurig davon. Die Frage der Jünger an Jesus scheint nun<br />

berechtigt: „Wer kann dann selig werden?“<br />

Insofern kann wohl niemand durch eigene Leistung selig<br />

werden oder ins Himmelreich kommen; und je mehr wir<br />

meinen, selbst die „Macher“ unseres Lebens zu sein, desto<br />

schwerer wird es für uns. Heilige, hat Martin Luther einmal<br />

gesagt, sind gerade nicht perfekte Menschen, sondern<br />

diejenigen, die sich mit ihrem Leben ganz und gar<br />

Gott anvertrauen.<br />

Viele haben im vergangenen Jahr darauf gebaut, dass<br />

Geld alles ist. Damit wollten sie sich absichern gegen<br />

jegliche Not. Die Erfolgreichen wurden auch beneidet um<br />

ihre Zuwachsraten, um die Sicherheiten auf dem Bankkonto<br />

und vordergründig im Leben. Wie unsicher und<br />

verletzbar aber diese Absicherung war, wurde für alle<br />

offensichtlich, <strong>als</strong> alle Kurse wankten und nicht nur die<br />

Superreichen betroffen waren und verzweifelten. Auch<br />

Gesundheit im Blickpunkt<br />

viele „kleine Leute“ müssen nun um ihre Altersvorsorge<br />

fürchten. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Glücklichsein,<br />

der Liebe oder der Gesundheit. Wie oft geraten<br />

wir in die Gefahr zu glauben, dass wir alles machen<br />

könnten, <strong>als</strong> hätten wir alles in der Hand. Wir leben so,<br />

<strong>als</strong> läge es allein an uns, wie sich unsere seelische Verfassung<br />

darstellt. Wir strengen uns an, damit unser Körper<br />

gesund bleibt, wir unternehmen alles, damit wir nicht<br />

altern. Auch für die zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

scheinen wir allein verantwortlich zu sein.<br />

Alles liegt nur an uns. Oder?<br />

Das heißt nun nicht, dass wir überhaupt nichts für unsere<br />

„Glückseligkeit“ tun können, aber es liegt nicht allein in<br />

unseren Händen. Es gibt Grenzen der Machbarkeit, Grenzen<br />

der eigenen Möglichkeiten. Und wenn wir an diese<br />

kommen, dann kann das ungeheuer wehtun, und vielleicht<br />

können wir uns dann auch nur zurückziehen wie<br />

der reiche Jüngling es im Evangelium tut.<br />

Deshalb ist die Jahreslosung 2009 ganz realistisch und<br />

macht uns darauf aufmerksam, dass wir eben nicht alles<br />

machen und schaffen können, was wir uns vorgenommen<br />

haben, um unserem Leben eine gute Richtung und<br />

Sicherheit zu geben. Es liegt nicht alles in unserer Hand,<br />

das ist die entscheidende Erkenntnis. Wenn wir gesund<br />

sind, glücklich, verliebt oder zufrieden, dann können wir<br />

dafür einfach nur dankbar sein, aber wir können die<br />

Gesundheit, das Glück, die Liebe selbst nicht machen<br />

oder absichern. Falls wir Sorgen haben, können wir sie<br />

nicht einfach verscheuchen, aber wir können uns mit<br />

unseren Sorgen anderen Menschen und Gott anvertrauen.<br />

Wo wir an unsere Grenzen kommen, wo wir Fehler,<br />

Ängste, Scheitern sehen, werden wir uns nicht selbst<br />

davon befreien können. Wir sind angewiesen darauf,<br />

dass einer zu uns steht, dass Gott uns hält und trägt in<br />

diesem Leben und darüber hinaus.<br />

„Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott<br />

möglich.“ – das ist deshalb eine wohltuende Ermutigung<br />

für das Jahr 2009 und darüber hinaus. Es ist eine Lebenszusage,<br />

die das Kommende nicht negativ sieht, sondern<br />

davon spricht, dass auch Überraschendes möglich ist.<br />

Vielleicht sind Gottes Möglichkeiten nicht immer die<br />

Wege, die wir uns erträumen und erhoffen. Aber es sind<br />

unsere Lebenswege, die wir mitgestalten, vor Gott verantworten<br />

und auf denen uns Gott immer wieder Zukunft<br />

eröffnet.<br />

Rolf J. Kiderle, ev. Krankenhauspfarrer an den<br />

<strong>SHG</strong>-Kliniken Sonnenberg<br />

DENKSPORTAUFGABEN 26 | 27<br />

Bringen Sie Ihr Gedächtnis in Schwung…<br />

Aufgabe 1 – Geschäftsfahrt<br />

Fünf Geschäftsleute sind in Deutschland<br />

mit ihrem Auto unterwegs. Wer fährt<br />

auf welcher Autobahn wohin und hört<br />

welche Musik dabei?<br />

1. Jörg ist auf dem Weg nach Köln.<br />

2. Derjenige, der nach Darmstadt<br />

fährt, ist auf der A 9 unterwegs.<br />

3. Holger, der nicht nach München<br />

fährt, fährt auf einer Autobahn,<br />

deren Kennziffer kleiner ist <strong>als</strong><br />

diejenige, auf der sich Kai befin-<br />

det. Kai singt zur Musik der<br />

Beatles.<br />

4. Der Fahrer, der nach Frankfurt<br />

fährt, hört nicht Madonna und<br />

fährt nicht auf der A 6.<br />

5. Derjenige, der nach Aachen<br />

fährt, befährt eine Autobahn,<br />

deren Nummer mindestens um<br />

zwei größer ist <strong>als</strong> diejenige, auf<br />

der der Fahrer Jennifer Lopez<br />

hört.<br />

6. Martin fährt auf der A 7.<br />

7. Derjenige, der auf der A 5 fährt,<br />

lauscht der Musik von Bryan Adams.<br />

Er fährt weder nach Frankfurt noch<br />

nach München.<br />

Ausgabe 05 | April 2009<br />

Bernd<br />

Holger<br />

Jörg<br />

Kai<br />

Martin<br />

A5<br />

A6<br />

A7<br />

A8<br />

A9<br />

Aachen<br />

Darmstadt<br />

Frankfurt<br />

München<br />

Aufgabe 2 – Zahlenreihe<br />

Mit welcher Zahl muss die Reihe fortgesetzt werden,<br />

damit sie dem Gesetz der Regelmäßigkeit folgt?<br />

1 2 3 4 5 6 8 9 10 13 14 15 ...<br />

Aufgabe 3 – Streichholzrätsel<br />

Drei Quadrate sollen übrig bleiben, wenn man 5<br />

Streichhölzer wegnimmt.<br />

Köln<br />

1. Bob Marley<br />

2. Beatles<br />

3. Jennifer Lopez<br />

4. Madonna<br />

5. Bryan Adams<br />

1. 2. 3. 4. 5.<br />

1. Aachen<br />

2. Darmstadt<br />

3. Frankfurt<br />

4. München<br />

5. Köln<br />

1. 2. 3. 4. 5.<br />

1. A5<br />

2. A6<br />

3. A7<br />

4. A8<br />

5. A9<br />

Lösungen aus Ausgabe 4<br />

Lösung Aufgabe 1: Die Fassung.<br />

1. 2. 3. 4. 5.<br />

Lösung Aufgabe 2: Die Figur beinhaltet 35 Dreiecke.<br />

Lösung Aufgabe 3: Um eine Stufe herab oder hinaufzugehen,<br />

benötigt der Mann die Zeit t. Nun ist<br />

zu berechnen, wie viele Stufen jeweils verschwunden<br />

sind.<br />

Beim Hinuntergehen verschwinden pro Zeiteinheit<br />

(x - 60 Stufen)/60, wobei x = gesuchte Stufenzahl.<br />

Beim Hinaufgehen verschwinden pro Zeiteinheit<br />

(90 - x Stufen)/90.<br />

Setzt man diese beiden Brüche gleich, ergibt sich<br />

die Lösung, nämlich x = 72.


Die <strong>SHG</strong>-Gruppe: Medizinische Kompetenz im Verbund.<br />

Als Trägerin von Krankenhäusern, Fachkliniken für Rehabilitation, ambulanten pflegerischen und berufsbegleitenden Diensten,<br />

des .Lehrinstitutes für Gesundheitsberufe sowie eines Seniorenzentrums.sichert die <strong>SHG</strong>-Gruppe einen erheblichen Teil der<br />

regionalen Gesundheitsversorgung im <strong>Saarland</strong> und in Rheinland-Pfalz.<br />

Gemäß unserem Leitsatz „Geborgenheit durch Kompetenz und Freundlichkeit“ bieten wir, die <strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />

neben Hochleistungsmedizin unterstützende Therapien und Beratung. Wir befürworten und fördern den permanenten Fortschritt<br />

in Wissenschaft und Technik, kennen aber auch unsere Wurzeln und sehen uns in der Tradition des Heilens und Helfens.<br />

Der Mensch, seine Pflege und seine Genesung steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Dafür setzen wir in der <strong>SHG</strong>-Gruppe eine<br />

ganze Menge in Bewegung. Jeden Tag.<br />

AWO_Image_Austgen_178x122,4c 19.05.2008 10:19 Uhr Seite 1<br />

Probedruck<br />

<strong>Saarland</strong>-<strong>Heilstätten</strong> <strong>GmbH</strong> Sonnenbergstraße 10 D-66119 Saarbrücken<br />

Telefon +49(0)681/889-2304 Telefax +49(0)681/889-2275 www.shg-kliniken.de<br />

C M Y CM MY CY CMY K<br />

Zusammen aus<br />

Überzeugung.

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