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REPORT 06 | 07<br />

Der Belastungsschmerz<br />

Es kommt zu einer vorzeitigen Ermüdung, weil die<br />

Gelenke nicht mehr die Reservekapazität haben, die sonst<br />

ein gesundes Gelenk bieten kann. Die Gelenke können<br />

sich warm anfühlen und anschwellen.<br />

Als wichtige Leitsymptome kann man <strong>als</strong>o neben dem<br />

Schmerz die Funktionseinschränkung oder die Funktionsminderung<br />

festhalten.<br />

Der Verlauf einer Arthrose<br />

Der Krankheitsverlauf erstreckt sich in den meisten<br />

Fällen über viele Jahre. Dabei nimmt der Patient den<br />

Krankheitsbeginn im Regelfall nicht bewusst wahr. Erst<br />

in einem fortgeschrittenen Stadium treten Beschwerden<br />

auf. Man unterscheidet grob zwei Krankheitsstadien:<br />

1. Frühstadium<br />

Ausgangspunkt jeder Arthrose ist der Knorpelschaden,<br />

der oftm<strong>als</strong> zunächst auf eine kleine Fläche begrenzt<br />

und zu diesem Zeitpunkt noch oberflächlich ist. Im weiteren<br />

Verlauf treten erste Verdichtungen des Knochens<br />

im Röntgenbild auf. Diese zusätzlichen Veränderungen<br />

am Knochen sind ein klares Zeichen für das Frühstadium<br />

der Arthrose.<br />

2. Spätstadium<br />

Zwischen Früh- und Spätstadium einer Arthroseerkrankung<br />

liegen oftm<strong>als</strong> viele Jahre. Im Spätstadium ist der<br />

Gelenkknorpel im erkrankten Bereich nicht nur erkrankt<br />

und geschädigt, sondern sogar vollständig abgerieben<br />

und verschwunden. Der freiliegende Knochen reibt direkt<br />

auf dem Knochen der gegenüberliegenden Gelenkseite.<br />

Ein von Arthrose geschädigtes Kniegelenk<br />

Dr. Plawetzki überprüft die Druckschmerzhaftigkeit des Kniegelenkes Arthroskopische Entfernung von Verschleißteilchen im Gelenk<br />

Diagnostik und Therapie bei<br />

Arthrose<br />

Einer der wichtigsten Faktoren, um eine Arthrose zu<br />

diagnostizieren, ist zunächst das Gespräch mit dem<br />

Hausarzt oder dem entsprechenden Facharzt. Richtungsweisend<br />

für den Arzt sind das Alter des Patienten, seine<br />

berufliche und sportliche Tätigkeit, Art, Auftreten und<br />

zeitlicher Ablauf der Beschwerden sowie die Familiengeschichte.<br />

Hierdurch lässt sich häufig bereits die Verdachtsdiagnose<br />

einer Arthrose stellen. Diese lässt sich<br />

dann meistens durch eine klinische Untersuchung, die<br />

immer unerlässlich ist, erhärten. Wichtige Punkte bei<br />

dieser Untersuchung sind die Druckschmerzhaftigkeit<br />

des Gelenkes, das geschwollene, im akuten Entzündungsstatus<br />

auch überwärmte oder heiße Gelenk und die entsprechende<br />

Funktionseinschränkung.<br />

Wird eine Arthrose vermutet, können wir heute auf eine<br />

Reihe von Bild gebenden Verfahren zur Darstellung der<br />

Erkrankung zurückgreifen. Da ist nach wie vor die altbewährte<br />

Röntgenuntersuchung, die eigentlich die Basis<br />

der Untersuchungsabläufe darstellt. In wenigen Fällen<br />

werden sogenannte moderne Schnittbildverfahren wie<br />

Computertomographie oder Kernspintomographie zur<br />

Diagnostik hinzugezogen. In 95% der Fälle lässt sich die<br />

Arthrose und vor allem auch ihr Schweregrad anhand<br />

des altbewährten Röntgenbildes sicher feststellen und<br />

diagnostizieren.<br />

Selbstverständlich wird man bei diagnostizierter Arthrosekrankheit<br />

nicht sofort an operative Maßnahmen<br />

denken, sondern erst einmal alle Möglichkeiten einer<br />

nicht operativen – sprich: konservativen Behandlung –<br />

ausschöpfen.<br />

Die medikamentöse Behandlung<br />

Gesundheit im Blickpunkt Ausgabe 05 | April 2009<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der nicht operativen Behandlung<br />

ist eine symptomorientierte medikamentöse<br />

Behandlung zur Linderung des Schmerzes und der Entzündungsaktivität.<br />

Die Physiotherapie<br />

Ein ausgezeichnetes Instrument zur Schmerzlinderung,<br />

zur Funktionserhaltung und -wiederherstellung stellt die<br />

Physiotherapie dar. Wärme und Kälte sowie krankengymnastische<br />

Übungen lassen sich vom Krankengymnasten<br />

sehr positiv einsetzen. Einen ausführlichen Bericht<br />

zum Thema „Physiotherapie bei Arthrose“ finden Sie im<br />

Anschluss an diesen Bericht auf Seite 10 und 11).<br />

Sonstige Hilfsmittel<br />

Letztendlich gibt es heute auch eine Reihe effektiver<br />

Hilfsmittel, um dem arthrosegeplagten Patienten Hilfestellung<br />

zu geben. Das sind beispielsweise entlastende<br />

Gelenkbandagen, Stützapparate und Gehhilfen. Sie sollen<br />

vermeiden, dass die Operation nicht all zu schnell zur<br />

einzig verbleibenden Therapiemöglichkeit wird.<br />

Gelenkerhaltende Operationen<br />

Weniger bekannt und hinsichtlich der Ergebnisse schwieriger<br />

zu beurteilen sind gelenkerhaltende Operationen.<br />

Gemeint sind damit gelenknahe Umstellungen des Knochens<br />

(Osteotomien), Maßnahmen am Gelenkknorpel, das<br />

Entfernen von die Gelenkmechanik störenden, durch Verschleißprozesse<br />

entstandenen Teilchen im Gelenk (Gelenkdebridement)<br />

und Resektionsplastiken (Entfernung von<br />

Gelenksanteilen und Neugestaltung).<br />

Der künstliche Gelenkersatz<br />

(Endoprothese)<br />

Wenn durch die konservativen Möglichkeiten keine<br />

befriedigende Linderung mehr zu erreichen ist, d.h. dass<br />

der Patient sich in seiner Lebensqualität – dies halte ich<br />

persönlich für den entscheidenden Faktor – und in seiner<br />

Lebensführung zu stark beeinträchtigt fühlt, dann ist der<br />

Zeitpunkt gekommen, wo man über operative Maßnahmen,<br />

sprich den Gelenkersatz, nachdenken sollte und<br />

muss.<br />

Es hat sich mittlerweile in der Öffentlichkeit herumgesprochen,<br />

dass das Ersetzen eines Hüft- oder Kniegelenkes<br />

nahezu zum täglichen Repertoire einer jeden<br />

größeren Klinik gehört. Heute lassen sich aber auch<br />

andere große Gelenke, wie z.B. das Schultergelenk, das<br />

Ellenbogengelenk oder das obere Sprunggelenk am<br />

Rückfuß unproblematisch durch künstliche Gelenke<br />

ersetzen.<br />

Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Techniken.<br />

Seit etwa 30 – 35 Jahren hat sich in Europa und damit<br />

auch in Deutschland der totale Gelenkersatz etabliert. Das<br />

bedeutet, dass die erkrankten Anteile eines Gelenkes<br />

komplett entfernt und durch künstliche Teile ersetzt werden.<br />

In den letzten Jahren und insbesondere unter dem<br />

Aspekt, dass auch jüngere Menschen an Arthrose erkranken<br />

und operiert werden müssen, hat sich der sogenannte<br />

Oberflächenersatz etabliert. Das bedeutet, dass die<br />

erkrankten Teile nicht einfach komplett entfernt, sondern<br />

im Prinzip wiederaufbereitet werden, in dem man<br />

die erkrankten Oberflächen abschleift und dann durch<br />

künstliche Kappen oder Prothesen ersetzt, ähnlich wie<br />

man das bereits aus der zahnmedizinischen Behandlung<br />

kennt, wo kranke Zähne durch Kronen behandelt werden.

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