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LOGBUCH 16 | 17<br />

Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie<br />

Fortschritte bei der Behandlung des Multiplen Myeloms<br />

Fortbildungsveranstaltung im Klinikum Idar-Oberstein<br />

„Große Fortschritte: Die Therapie des Multiplen Myeloms<br />

hat sich im zurückliegenden Jahrzehnt grundlegend geändert<br />

und zu einer deutlichen Verlängerung des Gesamtüberlebens,<br />

aber auch der Lebensqualität geführt“. Das war<br />

das Fazit von Professor Dr. Dr. Fauser, Ärztlicher Direktor der<br />

KMT-Klinik, über die Fortbildungsveranstaltung zum Multiplen<br />

Myelom am 28.01.2009 im Hörsaal des Klinikums Idar-<br />

Oberstein. Mehr <strong>als</strong> 40 Teilnehmer waren der Einladung zu<br />

der Veranstaltung gefolgt. Die beiden Referenten der Fachvorträge<br />

waren Professor Goldschmidt, Leiter der Sektion<br />

„Multiples Myelom“ am Universitätsklinikum Heidelberg<br />

und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)<br />

sowie Professor Geiger vom Universitätsklinikum Frankfurt,<br />

Abteilung Nephrologie. In seiner Einführung thematisierte<br />

Professor Fauser allgemeine Grundlagen zum Multiplen Myelom,<br />

d.h. bisherige Therapieformen und ihre Erfolgsraten<br />

sowie die Behandlung von myelomassoziierten Komplikationen.<br />

Das Multiple Myelom ist eine Krebserkrankung von Zellen<br />

des blutbildenden Systems im Knochenmark. Ursächlich<br />

ist ein unkontrolliertes Wachstum von bösartigen Plasmazellen<br />

(„Myelomzellen“, einer entarteten Form bestimmter<br />

weißer Blutkörperchen). Die Häufi gkeit des Multiplen Myeloms<br />

beträgt in Deutschland 3-4/100.000 und ist damit die<br />

zweithäufi gste Blutkrebserkrankung. Die Häufi gkeit dieser<br />

Erkrankung nimmt mit dem Alter deutlich zu.<br />

Professor Goldschmidt ging in seinem Vortrag auf neueste<br />

Ergebnisse von klinischen Studien zu verschiedenen<br />

Chemotherapieprotokollen ein, die z.T. erst im Dezember<br />

2008 auf dem weltweit größten Kongress (ASH) für hämatologische<br />

Erkrankungen in den USA präsentiert wurden.<br />

Durch die neuen Substanzen Thalidomid, Lenalidomid und<br />

Bortezomib können in Kombination mit Kortikosteroiden<br />

oder anderen Zytostatika exzellente Ansprechraten von<br />

80-90% in der Primärtherapie des Multiplen Myeloms erreicht<br />

werden. Die neuen Substanzen kommen auch bei rezidivierten<br />

Patienten (d.h. Patienten mit erneutem Auftreten<br />

der Erkrankung) erfolgreich zum Einsatz.<br />

Als wesentliches konsolidierendes Therapieelement gilt<br />

die autologe Stammzelltransplantation, bei welchem Pa-<br />

tienten körpereigene Blutstammzellen nach einer Hochdosischemotherapie<br />

erhalten. Eine solche Stammzelltrans-<br />

Gesundheit im Blickpunkt<br />

plantation ist nicht nur für jüngere Patienten sinnvoll,<br />

sondern kann heutzutage sogar für Patienten bis 70 Jahre<br />

mit normaler Organfunktion zum Einsatz kommen. Die Vorteile<br />

dieser Behandlung sind die häufi g lang anhaltende<br />

Remission nach Beendigung der Therapie. Ungeklärt ist<br />

noch die Frage nach der idealen Reihenfolge, dem Zeitpunkt<br />

und der Art der Kombination der immer zahlreicher werdenden<br />

wirksamen Therapiemodule. Die neuen Therapiemodule<br />

wurden immer gegen ältere Therapieschemata geprüft,<br />

aber bisher nicht oder kaum gegeneinander. Hierzu<br />

laufen noch weitere Studien.<br />

Zum zweiten Themenschwerpunkt der Veranstaltung referierte<br />

Professor Geiger auf enthusiastische Art und Weise<br />

über Grundlagen zur Entstehung sowie diagnostische und<br />

therapeutische Ansätze zu einer der wichtigsten krankheitsbasierten<br />

Komplikationen des Multiplen Myeloms, der Niereninsuffi<br />

zienz bzw. dem akuten Nierenversagen. Durch die<br />

erschwerte Ausscheidung der sogenannten Paraproteine<br />

wird die Arbeitsleistung der Nieren vermindert, was<br />

schlimmstenfalls zum totalen Nierenversagen führen kann.<br />

Symptome einer „Myelomniere“ frühzeitig zu erkennen und<br />

in einen Zusammenhang mit der möglichen Blutkrebserkrankung<br />

zu stellen, bevor diese selbst diagnostiziert wird,<br />

ist sehr wichtig, vor allem für niedergelassene Ärzte. Dadurch<br />

können frühzeitig adäquate Gegenmaßnahmen zur<br />

Vermeidung schwerwiegender Nierenkomplikationen eingeleitet<br />

werden, und zwar in interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

mit dem Hämatologen und dem Nephrologen.<br />

Für die Patienten aus unserer Region können am Standort<br />

Idar-Oberstein sowohl die neuartigen Therapiemodule<br />

<strong>als</strong> auch autologe Stammzelltransplantationen sowie Prophylaxe<br />

und Behandlung von Nieren- und sonstigen krankheitsbedingten<br />

Komplikationen in vollem Umfang angeboten<br />

werden.<br />

Kontakt und Information:<br />

Klinik für Knochenmarktransplantation und<br />

Hämatologie/Onkologie <strong>GmbH</strong><br />

Prof. Dr. Dr. A. A. Fauser<br />

Telefon +49(0) 6781/66-1590<br />

Telefax +49(0) 6781/66-1584<br />

E-Mail: office@bmt-center-io.com<br />

Klinikum Idar-Oberstein<br />

Wer andere stark macht, wird selber stark<br />

Qualitätszirkel zur Verbesserung der kinderärztlichen Versorgung<br />

Schon länger gibt es im kinderärztlichen Bereich den<br />

Wunsch nach einer gemeinsamen Fortbildung von niedergelassenen<br />

Kinderärzten der Region und Kinderärzten im<br />

Klinikum Idar-Oberstein.<br />

2008 wurde dieses Projekt <strong>als</strong> Qualitätszirkel Pädiatrie<br />

Idar-Oberstein unter Federführung der Sektion Pädiatrie<br />

der Klinik für KMT und Hämatologie/Onkologie konkretisiert<br />

und im November gegründet; er wird <strong>als</strong> ärztliche<br />

Fortbildungsveranstaltung anerkannt (3 Punkte). Die erste<br />

thematische Veranstaltung am 21. Januar 2009 behandelte<br />

institutionsübergreifend Diagnostik und Therapie des Minderwuchses.<br />

Im Treffen am 25. März 2009 ging es um das<br />

Thema „Diabetes bei Kindern und Jugendlichen: Standardtherapie<br />

– neue Behandlungsansätze – Psychologische Aspekte“.<br />

Alle Kinderärzte der Region haben mit diesem Qualitätszirkel<br />

ein Forum geschaffen, um den bereits gut entwickelten<br />

Stand kinderärztlicher Versorgung weiter zu verbessern.<br />

„Jede Praxis bietet die Pädiatrie in ihrer ganzen Vielfalt<br />

an und hat durch die Persönlichkeit ihres Kinderarztes in<br />

Spezialbereichen ein weit über dem Durchschnitt liegendes<br />

Ausgabe 05 | April 2009<br />

Angebot“, so Priv.-Doz. Dr. Wenzel Nürnberger, Moderator<br />

des neuen Qualitätszirkels, „aber die zukünftig erwünschte<br />

Sicherheit erreichen wir nur durch Zusammenarbeit, Austausch<br />

und Respekt“. Diese Haltung symbolisiert eine der<br />

Maximen des Klinikleitbildes, in dem es heißt:<br />

Wer andere stark macht, wird selber stark.<br />

Die große Teilnehmerzahl und die intensiven Gespräche<br />

während und nach der Veranstaltung zeigen deutlich,<br />

dass die niedergelassenen Kinderärzte dieses Konzept akzeptieren<br />

und hoch schätzen.<br />

Das nächste Treffen fi ndet am 13. Mai 2009 statt. Thema:<br />

Asthma/Allergie.<br />

Der Qualitätszirkel steht neben den Kinderärzten ausdrücklich<br />

offen für speziell am Thema Interessierte, für Studenten<br />

im Praktischen Jahr und für Assistenzärzte in der<br />

Weiterbildung zum Kinderarzt.<br />

Weiterführende Informationen erhalten Sie unter der<br />

Telefonnummer +49(0)6781/66-1503.

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