Dokumentation Aktionstag Glücksspielsucht in Niedersachsen ... - NLS

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Dokumentation Aktionstag Glücksspielsucht in Niedersachsen 2011
2.2 Zahlen – Daten – Fakten
Gut 87% der Bevölkerung ab 16 Jahren haben schon mindestens einmal in ihrem
Leben ein Glücksspiel gespielt 1. Fast zwei Drittel hat in den letzten 12 Monaten an
einem Glücksspiel teilgenommen 2.
Die am häufigsten gespielten Glücksspiele sind Lotterien, Wetten und Geldspielautomaten.
Obwohl das Glücksspiel für Minderjährige verboten ist, haben bereits 82% der befragten
Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren Erfahrungen mit Glücksspielen
um Geld gesammelt 3.
Der Gesamtumsatz des deutschen Glücksspielmarkts belief sich im Jahr 2009 auf
rund 24 Mrd. Euro 4. Diese Umsätze sind nach Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags
in 2008 rückläufig.
Die Umsätze der gewerblichen Geldspielautomaten betrugen im Jahr 2009 gut 9 Mrd.
Euro und sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen 5.
In Niedersachsen haben geschätzte 25.000 bis 64.000 Menschen ein Problem mit
ihrem Glücksspielverhalten 4.
Mehr als 80 % der Betroffenen sind Männer 6.
Die Folgen einer Glücksspielsucht sind schwerwiegend und betreffen alle Lebensbereiche
des Betroffenen sowie auch sein soziales Umfeld.
Der Grad der Verschuldung ist im Vergleich aller Suchtformen untereinander bei der
Glücksspielsucht am höchsten.
1 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Glücksspielverhalten in Deutschland 2007 und 2009. Köln
2010.
2 TNS-Emnid: Glücksspiel in Deutschland 2011.
3 Baumgärtner, T.: Jugendliche – Glücks- und Computerspiele – Rauschmittelgebrauch. Zusammenfassende
Kurzbeschreibung ausgewählter Ergebnisse der SCHULBUS-Sondererhebung. Hamburg 2009.
4 Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): Jahrbuch Sucht 2011. Geesthacht 2011.
5 Hayer, T.: Präsentation „Gewerbliches Automatenspiel: Marktentwicklung in Zahlen“ (Meyer, 2010; Vieweg,
2011).
6 Pathologisches Glücksspielen und Epidemiologie (PAGE): Entstehung, Komorbidität, Remission und Behandlung
(Endbericht 2011).
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen