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Dokumentation Aktionstag Glücksspielsucht in Niedersachsen ... - NLS

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<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

<strong>Dokumentation</strong> des<br />

<strong>Aktionstag</strong>es „<strong>Glücksspielsucht</strong>“<br />

<strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Behalt das Glück <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Hand!<br />

1


2<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (<strong>NLS</strong>)<br />

Projekt <strong>Glücksspielsucht</strong> – Prävention und Beratung <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

Podbielskistr. 162<br />

30177 Hannover<br />

Tel./Fax: 0511 / 62 62 66-0 /-22<br />

Internet: www.nls-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Hannover, Januar 2012<br />

Autor/<strong>in</strong>nen:<br />

Mart<strong>in</strong>a Kuhnt – Landeskoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> des Projekts <strong>Glücksspielsucht</strong><br />

Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen des Präventionsteams <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

Das Projekt „<strong>Glücksspielsucht</strong> – Prävention und Beratung <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong>“ wurde <strong>in</strong> den<br />

Jahren 2008 - 2011 gefördert vom Niedersächsischen M<strong>in</strong>isterium für Inneres und Sport.<br />

Die <strong>NLS</strong> ist e<strong>in</strong>e Fachlandesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der<br />

Freien Wohlfahrtspflege <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> e.V.<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


Inhalt<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Grußwort zum <strong>Aktionstag</strong> 4<br />

1 E<strong>in</strong>leitung 5<br />

2 <strong>Glücksspielsucht</strong> –<br />

Prävention und Beratung <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

2.1 Informationen zum Landesprojekt 7<br />

2.2 Zahlen, Daten, Fakten 8<br />

3 Der <strong>Aktionstag</strong> „<strong>Glücksspielsucht</strong>“ <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> –<br />

das Konzept<br />

3.1 Pressemitteilung 10<br />

3.2 Materialien zum <strong>Aktionstag</strong> 12<br />

4 Die Aktionen vor Ort 13<br />

4.1 Mit Straßenaktionen Aufmerksamkeit erregen 13<br />

4.1.1 Infostände mit Geldsche<strong>in</strong>aktion und Luftballons 14<br />

4.1.2 Glücksrad 20<br />

4.1.3 Glücksspielquiz 22<br />

4.1.4 Straßenzeitung 24<br />

4.1.5 Improvisationstheater 26<br />

4.2 Wir gehen zu besonderen Zielgruppen 28<br />

4.2.1 Theater für Jugendliche <strong>in</strong> Schulen und Jugende<strong>in</strong>richtungen 28<br />

4.2.2 Jugendstrafanstalt 30<br />

4.3 Überall gehört, gesehen und gelesen 32<br />

4.3.1 Radio- und Fernsehberichte 33<br />

4.3.2 Plakataktion 34<br />

4.3.3 Pressespiegel 35<br />

4.3.4 Sitzung des niedersächsischen Landtages 48<br />

5 Fazit 49<br />

6 Adressen der Fachkräfte 50<br />

6<br />

9<br />

3


4<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Grußwort zum <strong>Aktionstag</strong><br />

Die politische Diskussion um das Glücksspiel <strong>in</strong> Deutschland ist mit dem Glücksspielstaatsvertrag<br />

2007 nicht zur Ruhe gekommen und wird sicher noch die nächsten Jahre<br />

andauern. Weitgehend unumstritten ist allerd<strong>in</strong>gs die Vorgabe, diesen aus verschiedenen<br />

Gründen als gefährlich geltenden Bereich rechtlich und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Handhabung besonders<br />

zu behandeln. Nach den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts von 2006<br />

s<strong>in</strong>d Sucht- und Jugendgefährdung zentrale Gefahrenelemente, die auch e<strong>in</strong> Glücksspielmonopol<br />

bzw. ähnlich e<strong>in</strong>schneidende hoheitliche Vorgaben rechtfertigen können.<br />

Die ganz konkrete Gefährdung, die <strong>in</strong>sbesondere von Spielen mit e<strong>in</strong>er hohen Ereignisfrequenz<br />

und vielfältigen E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten ausgeht, lässt Kontrollverlust bis h<strong>in</strong> zur<br />

Verschuldung befürchten.<br />

Mit dem Niedersächsischen Glücksspielgesetz aus dem Dezember 2007 gibt es e<strong>in</strong>e Basis<br />

für die konkrete Arbeit der Suchtprävention im Zusammenhang mit Glücksspielen <strong>in</strong><br />

unserem Lande. Damit konnte der <strong>NLS</strong> und für 24 Beratungsstellen im Lande e<strong>in</strong>e<br />

Grundlage geschaffen werden, die seitdem vielfache Früchte getragen hat. Nicht zuletzt<br />

ist hervorzuheben, <strong>in</strong> wie vielen E<strong>in</strong>zelfällen der Beratung auch ganz konkrete Hilfestellung<br />

gegeben werden konnte und z. B. auch die Vermittlung <strong>in</strong> therapeutische Maßnahmen<br />

gelungen ist.<br />

Wenn auch Suchtprävention ganz allgeme<strong>in</strong> e<strong>in</strong> wichtiges sozialpolitisches Thema ist, so<br />

wurden die <strong>Glücksspielsucht</strong>, ihre Gefahren und Konsequenzen zum<strong>in</strong>dest im Bewusstse<strong>in</strong><br />

der Bevölkerung, der Betroffenen und nicht zuletzt auch der Politik durch den ganz<br />

gezielten E<strong>in</strong>satz im ganzen Land ganz sicher <strong>in</strong> den letzten Jahren wesentlich vorangebracht.<br />

Deswegen sehe ich auch <strong>in</strong> den landesweiten Veranstaltungen zu diesem <strong>Aktionstag</strong><br />

e<strong>in</strong>en weiteren und wichtigen Bauste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Bekämpfung und damit Begrenzung der<br />

<strong>Glücksspielsucht</strong>. Die vielfältigen und positiven öffentlichen Reaktionen von Medien und<br />

Politik bestätigen, dass dies der richtige Weg ist und sich die Weiterarbeit ganz sicher<br />

lohnt. Allen Akteuren erlaube ich mir herzlich für ihren E<strong>in</strong>satz zu danken.<br />

Thomas Senftleben<br />

Referatsleiter Wahlen, Glücksspiel, Hoheitsangelegenheiten und Justiziariat<br />

Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium für Inneres und Sport – im Dezember 2011<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


1 E<strong>in</strong>leitung<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Am 29. September 2011 fand der „<strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong>“ <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> statt.<br />

An diesem Tag wurden an den Standorten von Suchtberatungsstellen mit e<strong>in</strong>em glücksspielsuchtspezifischen<br />

Beratungsangebot vor Ort vielfältige Aktionen durchgeführt, welche<br />

die Bevölkerung für das Thema <strong>Glücksspielsucht</strong> sensibilisieren sollten. Zusätzlich<br />

sollte auf das Beratungs- und Hilfeangebote für Glücksspielsüchtige und deren Angehörige<br />

aufmerksam gemacht werden.<br />

Hierfür wurden an 23 Standorten unterschiedlichste Informationsveranstaltungen zumeist<br />

<strong>in</strong> zentraler Innenstadtlage durchgeführt. Sie wurden durch verschiedene öffentlichkeitswirksame<br />

Maßnahmen mit Luftballons oder Geldsche<strong>in</strong>imitaten sowie Straßenzeitungen<br />

und Glücksspielquiz-Aktionen begleitet. Viele weitere Aktivitäten zum Thema<br />

wurden angeboten.<br />

Zugleich wurde e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Alle Medien<br />

– von der lokalen Presse bis zu den Radiosendern und Fernsehanstalten – wurden<br />

kontaktiert und über den <strong>Aktionstag</strong> <strong>in</strong>formiert. Die schon im Jahr 2010 gestartete Plakataktion<br />

wurde erneut <strong>in</strong>tensiviert und als Werbeträger genutzt. So fuhren an e<strong>in</strong>em<br />

Standort Busse des öffentlichen Nahverkehrs mit dem Plakat durch das Stadtgebiet, um<br />

auf die Gefahren des Glücksspielens h<strong>in</strong>zuweisen. Gezielte Aktionen mit besonderen<br />

Zielgruppen – wie Jugendliche und junge Erwachsene <strong>in</strong> Schulen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Strafanstalt<br />

– ergänzten das vielfältige Programm.<br />

Der bundesweit veranstaltete <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> wurde von den jeweiligen<br />

Landeskoord<strong>in</strong>ator/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong>itiiert. In <strong>Niedersachsen</strong> regte die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle für<br />

<strong>Glücksspielsucht</strong> der <strong>NLS</strong> die Teilnahme am <strong>Aktionstag</strong> an und übernahm die fachliche<br />

Begleitung.<br />

5


6<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

2 <strong>Glücksspielsucht</strong> –<br />

Prävention und Beratung <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

2.1 Informationen zum Landesprojekt<br />

Menschen wollen spielen und suchen von Natur aus nach Abwechslung und neuen Erlebnissen.<br />

Glücksspiele s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e besondere Form des Spielens und üben auf Menschen<br />

seit jeher e<strong>in</strong>e besondere Fasz<strong>in</strong>ation aus.<br />

Glücksspielangebote s<strong>in</strong>d weit verbreitet: Man f<strong>in</strong>det sie als Geldspielautomaten <strong>in</strong> Lokalen<br />

und Spielhallen, Pokerspiele onl<strong>in</strong>e oder Sportwetten. Aber auch Lotterien und Cas<strong>in</strong>os<br />

gehören dazu. Der Reiz e<strong>in</strong>es möglichen (Geld-)Gew<strong>in</strong>ns macht Glücksspiele so<br />

spannend und <strong>in</strong>teressant. Dabei ist der Zufall das Grundpr<strong>in</strong>zip, welches allen Glücksspielen<br />

zugrunde liegt.<br />

Für die meisten Menschen stellen Glücksspiele e<strong>in</strong> Freizeitvergnügen dar, das problemlos<br />

<strong>in</strong> die eigene Lebensführung <strong>in</strong>tegriert wird. Aber es gibt auch andere, die dem Reiz<br />

des Spiels nicht widerstehen können und mehr Geld verspielen, als sie besitzen. Die Folgen<br />

s<strong>in</strong>d dann sozialer, physischer und wirtschaftlicher Abstieg vielfach verbunden mit<br />

Verschuldung. Wer zu viel spielt, verliert zunehmend die Fähigkeit, sich zu entscheiden,<br />

ob er spielen möchte oder nicht. Am Ende steht die als Krankheit anerkannte <strong>Glücksspielsucht</strong>.<br />

Diese Menschen geraten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Art Zwang, der sie zu immer häufigerem Spielen mit<br />

immer höheren Gelde<strong>in</strong>sätzen treibt. Sie nutzen jede Gelegenheit, um zu spielen und<br />

vernachlässigen ihre Familie, ihr Berufsleben und ihre soziale Kontakte. Der Übergang<br />

von e<strong>in</strong>em Glücksspielverhalten mit Unterhaltungs- und Spaßcharakter zu problematischem<br />

Glückspielverhalten ist fließend. Häufig merken Spieler zu spät, dass ihr Spielverhalten<br />

Probleme mit sich br<strong>in</strong>gt.<br />

Das Land <strong>Niedersachsen</strong> hatte im Rahmen des Niedersächsischen Gesetzes zur Neuordnung<br />

des Glücksspielrechts vom 17.12.2007 sich dazu entschlossen, zukünftig mehr als<br />

bisher den Schutz der Bevölkerung vor übermäßigem Spiel und den Schutz der Jugend<br />

vor dem E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> diesen Bereich <strong>in</strong> den Mittelpunkt zu stellen.<br />

Hierfür hat das Niedersächsische M<strong>in</strong>isterium für Inneres und Sport <strong>in</strong> den Jahren 2008<br />

– 2011 <strong>in</strong>sgesamt 3,2 Mio. Euro bereit gestellt. An 24 Standorten s<strong>in</strong>d für diesen Zeitraum<br />

Fachkräfte zur Prävention und Beratung von <strong>Glücksspielsucht</strong> (Präventionsteam<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

<strong>Glücksspielsucht</strong>) e<strong>in</strong>gestellt worden. Die Ziele und Inhalte des Landesprojektes s<strong>in</strong>d auf<br />

die Vermeidung des <strong>Glücksspielsucht</strong>gefahren ausgerichtet sowie auf die Gewährung<br />

von Hilfe und Unterstützung für Suchtgefährdete. Die erfolgreiche Verstärkung der<br />

<strong>Glücksspielsucht</strong>prävention und –beratung hat die Landesregierung veranlasst, das Projekt<br />

auch weiterh<strong>in</strong> zu fördern.<br />

E<strong>in</strong>e Liste der Standorte der Glücksspielfachkräfte f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Kapitel 6 dieser Broschüre<br />

und im Internet unter www.nls-onl<strong>in</strong>e.de, ebenso wie die Adressen weiterer<br />

Fachstellen für Sucht und Suchtprävention, die ebenfalls e<strong>in</strong> Angebot für Betroffene und<br />

Angehörige haben.<br />

7


8<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

2.2 Zahlen – Daten – Fakten<br />

Gut 87% der Bevölkerung ab 16 Jahren haben schon m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> ihrem<br />

Leben e<strong>in</strong> Glücksspiel gespielt 1. Fast zwei Drittel hat <strong>in</strong> den letzten 12 Monaten an<br />

e<strong>in</strong>em Glücksspiel teilgenommen 2.<br />

Die am häufigsten gespielten Glücksspiele s<strong>in</strong>d Lotterien, Wetten und Geldspielautomaten.<br />

Obwohl das Glücksspiel für M<strong>in</strong>derjährige verboten ist, haben bereits 82% der befragten<br />

Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren Erfahrungen mit Glücksspielen<br />

um Geld gesammelt 3.<br />

Der Gesamtumsatz des deutschen Glücksspielmarkts belief sich im Jahr 2009 auf<br />

rund 24 Mrd. Euro 4. Diese Umsätze s<strong>in</strong>d nach Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags<br />

<strong>in</strong> 2008 rückläufig.<br />

Die Umsätze der gewerblichen Geldspielautomaten betrugen im Jahr 2009 gut 9 Mrd.<br />

Euro und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten Jahren kont<strong>in</strong>uierlich gestiegen 5.<br />

In <strong>Niedersachsen</strong> haben geschätzte 25.000 bis 64.000 Menschen e<strong>in</strong> Problem mit<br />

ihrem Glücksspielverhalten 4.<br />

Mehr als 80 % der Betroffenen s<strong>in</strong>d Männer 6.<br />

Die Folgen e<strong>in</strong>er <strong>Glücksspielsucht</strong> s<strong>in</strong>d schwerwiegend und betreffen alle Lebensbereiche<br />

des Betroffenen sowie auch se<strong>in</strong> soziales Umfeld.<br />

Der Grad der Verschuldung ist im Vergleich aller Suchtformen untere<strong>in</strong>ander bei der<br />

<strong>Glücksspielsucht</strong> am höchsten.<br />

1 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Glücksspielverhalten <strong>in</strong> Deutschland 2007 und 2009. Köln<br />

2010.<br />

2 TNS-Emnid: Glücksspiel <strong>in</strong> Deutschland 2011.<br />

3 Baumgärtner, T.: Jugendliche – Glücks- und Computerspiele – Rauschmittelgebrauch. Zusammenfassende<br />

Kurzbeschreibung ausgewählter Ergebnisse der SCHULBUS-Sondererhebung. Hamburg 2009.<br />

4 Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): Jahrbuch Sucht 2011. Geesthacht 2011.<br />

5 Hayer, T.: Präsentation „Gewerbliches Automatenspiel: Marktentwicklung <strong>in</strong> Zahlen“ (Meyer, 2010; Vieweg,<br />

2011).<br />

6 Pathologisches Glücksspielen und Epidemiologie (PAGE): Entstehung, Komorbidität, Remission und Behandlung<br />

(Endbericht 2011).<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

3 Der <strong>Aktionstag</strong> „<strong>Glücksspielsucht</strong>“ <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> –<br />

das Konzept<br />

„Jeder zweite Deutsche spielt Glücksspiele“ – nach e<strong>in</strong>er Studie der Bundeszentrale für<br />

gesundheitliche Aufklärung hat „etwa die Hälfte der 16- bis 65-jährigen Deutschen <strong>in</strong><br />

den vergangenen zwölf Monaten e<strong>in</strong> oder mehrere Glücksspiele gespielt“. 7<br />

Aufgrund der hohen Verbreitung und Aff<strong>in</strong>ität zu Glücksspielen ersche<strong>in</strong>t die Aufklärung<br />

über Risiken und Gefahren besonders wichtig.<br />

Was s<strong>in</strong>d überhaupt Glücksspiele?<br />

Welche Risiken haben Glücksspiele?<br />

Wie hoch s<strong>in</strong>d die Gew<strong>in</strong>nwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten?<br />

Wann wird das eigene Spielen zu e<strong>in</strong>em riskanten Glücksspiel?<br />

Mit e<strong>in</strong>er breit angelegten Aktion sollte die Diskussion <strong>in</strong> der Öffentlichkeit angeregt und<br />

das Verständnis für Menschen mit e<strong>in</strong>em problematischen Glücksspielverhalten gefördert<br />

werden. Dies erleichtert dann auch den Betroffenen, ihre Probleme zu erkennen<br />

und Hilfe zu suchen. Dafür sollte auf das Präventions- und Beratungsangebot der Fachstellen<br />

für Sucht und Suchtprävention <strong>in</strong> den Regionen aufmerksam gemacht werden.<br />

Das Ziel war, die Bevölkerung an den Standorten möglichst breit anzusprechen und zum<br />

Mitdenken, Mitdiskutieren und Mitmachen zu animieren. Hierfür wurden viele Orte gewählt:<br />

Fußgängerzonen und E<strong>in</strong>kaufspassagen, Arztpraxen und Busse, Schulen und Jugende<strong>in</strong>richtungen.<br />

Dort gaben die Fachkräfte für <strong>Glücksspielsucht</strong>prävention Impulse<br />

für Kontakte und Gespräche – vielfach geme<strong>in</strong>sam mit Betroffenen aus Selbsthilfegruppen.<br />

7 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Glücksspielverhalten <strong>in</strong> Deutschland 2007 und 2009. Köln<br />

2010, S. 5.<br />

9


10<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

3.1 Pressemitteilung<br />

E<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Pressemitteilung, welche niedersachsenweit an alle Pressehäuser gesandt<br />

wurde, bildete die Basis und den Rahmen für den <strong>Aktionstag</strong>.<br />

28.853.650,35 € werden pro Monat an Geldspielgeräten <strong>in</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong> verspielt!<br />

Hannover, 29.09.2011: Das Geschäft mit dem Glücksspiel floriert. Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong> wurden im vergangenen Jahr 346.243.804,20 € an Geldspielautomaten<br />

verspielt, das bedeutet e<strong>in</strong>en monatlichen Spiele<strong>in</strong>satz von<br />

28.853.650,35 € bzw. 948.613,16 € pro Tag!<br />

Mit dem Motto „Behalt das Glück <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Hand!“ machen am 29.09.2011 <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

die 24 Suchtberatungsstellen mit e<strong>in</strong>er Fachkraft für <strong>Glücksspielsucht</strong>prävention<br />

und -beratung auf diese hohen Summen aufmerksam. Große Bündel aus e<strong>in</strong>zelnen<br />

Papiersche<strong>in</strong>en, auf deren Vorderseiten das Abbild e<strong>in</strong>es 500,- Eurosche<strong>in</strong>es<br />

zu sehen ist, sollen die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger zur Diskussion über <strong>Glücksspielsucht</strong><br />

anregen. Auf der Rückseite der „500,- Euro-Banknoten“ steht die jeweilige Adresse<br />

der regionalen Beratungsstelle für <strong>Glücksspielsucht</strong>. Luftballons mit dem Mottoaufdruck<br />

und H<strong>in</strong>weisen auf das Hilfesystem unterstützen die Dr<strong>in</strong>glichkeit des Anliegens.<br />

Mit dieser Aktion nimmt <strong>Niedersachsen</strong> an dem bundesweiten <strong>Aktionstag</strong> „<strong>Glücksspielsucht</strong>“<br />

teil und will auf e<strong>in</strong> Thema aufmerksam machen, das mit se<strong>in</strong>en Risiken<br />

immer noch verkannt wird: Das Spielen um Geld ist für e<strong>in</strong>e große Zahl der Menschen<br />

e<strong>in</strong>e Form der Unterhaltung und Freizeitgestaltung. E<strong>in</strong> Teil der Spieler aber entwickelt<br />

jedoch e<strong>in</strong> riskantes Spielverhalten und verliert dabei die Kontrolle über das<br />

Glücksspiel.<br />

„Die Zahlen der Glücksspielabhängigen s<strong>in</strong>d besorgniserregend und erfordern e<strong>in</strong><br />

breites Beratungs- und Behandlungsangebot für Betroffene und deren Angehörige“<br />

berichtet Mart<strong>in</strong>a Kuhnt von der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen<br />

(<strong>NLS</strong>). In <strong>Niedersachsen</strong> können zwischen 25.000 und 64.000 Menschen als glücksspielsüchtig<br />

bzw. –suchtgefährdet def<strong>in</strong>iert werden. Von den krankhaften Glücksspielen<br />

s<strong>in</strong>d vorwiegend Männer betroffen, meist im Alter zwischen 20 und 45 Jahren.<br />

Besonders anfällig s<strong>in</strong>d diejenigen, die bereits im Jugendalter mit dem Glücksspielen<br />

angefangen haben.<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Die Wissenschaft weist den verschiedenen Glücksspielformen unterschiedliche<br />

Suchtpotentiale zu. So s<strong>in</strong>d beispielsweise Geldspielgeräte <strong>in</strong> Spielhallen und gastronomischen<br />

Betrieben besonders risikoreich. Dies bildet sich auch <strong>in</strong> der Beratungspraxis<br />

ab: Über 80% der Personen, die <strong>in</strong> die niedersächsischen Beratungsstellen<br />

kommen, s<strong>in</strong>d von Geldspielautomaten abhängig und haben dabei nicht nur die Kontrolle<br />

über das Glücksspiel verloren. Das verspielte Geld und die Konsequenzen daraus<br />

haben bereits viele Familien ru<strong>in</strong>iert. Sie leiden unter den weitreichenden negativen<br />

psychosozialen und materiellen Folgen wie hohen Spielschulden, wirtschaftlicher<br />

und sozialer Notlage bis h<strong>in</strong> zum Verlust des Arbeitsplatzes.<br />

Das erleben auch tagtäglich die 24 Fachkräfte <strong>in</strong> den Suchtberatungsstellen, die im<br />

vergangenen Jahr über 1.300 Glücksspielsüchtige und deren Angehörige beraten haben.<br />

Um den Weg <strong>in</strong> die <strong>Glücksspielsucht</strong> zu vermeiden sowie den bereits Betroffenen wie<br />

auch Angehörigen Hilfen anbieten zu können, hat das Land <strong>Niedersachsen</strong> 2008 an<br />

24 Standorten Fachkräfte für <strong>Glücksspielsucht</strong>prävention und -beratung <strong>in</strong> das bestehende<br />

Suchthilfesystem <strong>in</strong>tegriert sowie bei der <strong>NLS</strong> e<strong>in</strong>e landesweite Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

e<strong>in</strong>gerichtet. Diese zusätzlichen Personalstellen werden von dem Niedersächsischen<br />

M<strong>in</strong>isterium für Inneres und Sport f<strong>in</strong>anziert.<br />

Für e<strong>in</strong>en effektiven Spielerschutz ist aus Sicht der <strong>NLS</strong> e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Glücksspielrecht<br />

mit gleichen Vorgaben an alle Anbieter von Glücksspielen und Geldspielgeräten<br />

zielführend. „Am wirksamsten kann e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er, klar regulierter Glücksspielmarkt,<br />

der alle Glücksspielformen umfasst, die Bevölkerung vor den Gefahren der <strong>Glücksspielsucht</strong><br />

schützen“ me<strong>in</strong>t Dr. Manfred Rabes, Geschäftsführer der <strong>NLS</strong>. „Sollte der<br />

Glücksspielmarkt aber liberalisiert werden, ist zwangsläufig e<strong>in</strong>e Steigerung des Angebotes<br />

sowie e<strong>in</strong>e Steigerung der Zahl der Menschen, die problematisch oder gar<br />

süchtig spielen zu befürchten“.<br />

E<strong>in</strong>e Auswahl von Presseartikeln sowie e<strong>in</strong>e Auflistung aller erschienenen Beiträge f<strong>in</strong>det<br />

sich <strong>in</strong> Kapitel 4.3.3 ab S. 35.<br />

11


12<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

3.2 Materialien zum <strong>Aktionstag</strong><br />

Als Blickfang und zur Wiedererkennung und Verdeutlichung e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Aktion<br />

des Präventionsteams <strong>Glücksspielsucht</strong> wurden geme<strong>in</strong>same Materialien für <strong>Niedersachsen</strong><br />

erstellt.<br />

Luftballons mit dem Motto der Aktion „Behalt das Glück <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Hand!“ und dem<br />

<strong>in</strong>tendierten Nachsatz „lass es nicht los und schieß es nicht <strong>in</strong> den W<strong>in</strong>d!“ sowie der<br />

Nummer der Beratungshotl<strong>in</strong>e der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />

BZgA und der Internetadresse <strong>Glücksspielsucht</strong> für <strong>Niedersachsen</strong> www.nlsgluecksspielsucht.de.<br />

500€-Geldsche<strong>in</strong>e <strong>in</strong> überdimensionierter Größe mit der Adresse der örtlichen Beratungsstelle<br />

sowie Beratungshotl<strong>in</strong>e und Internetadresse auf der Rückseite. Diese<br />

Geldsche<strong>in</strong>e bergen e<strong>in</strong>en hohen Aufforderungscharakter zum Zugreifen und Mitnehmen.<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


4 Die Aktionen vor Ort<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Die Kreativität bei der Umsetzung des „<strong>Aktionstag</strong>es <strong>Glücksspielsucht</strong>“ war sehr groß.<br />

Vielfältige Methoden und Möglichkeiten, Zielgruppen und Sett<strong>in</strong>gs wurden gewählt, um<br />

Menschen für die Thematik „<strong>Glücksspielsucht</strong>“ zu <strong>in</strong>teressieren, mit ihnen <strong>in</strong>s Gespräch<br />

zu kommen und auf sich aufmerksam zu machen.<br />

4.1 Mit Straßenaktionen Aufmerksamkeit erregen<br />

Um <strong>in</strong> den Regionen die Bevölkerung anzusprechen und auf das eigenen Präventions-<br />

und Hilfeangebot aufmerksam zu machen, wurden mit unterschiedlichen Aktionen auf<br />

die Straße gegangen:<br />

Infostände mit Geldsche<strong>in</strong>aktion und Luftballons<br />

Glücksrad<br />

Glücksspielquiz<br />

Straßenzeitung<br />

Improvisationstheater<br />

Die Fußgängerzonen der Innenstädte waren gut besucht, das Wetter war angenehm<br />

warm und sonnig – diese Faktoren trugen auch dazu bei, viele Menschen vor Ort zu erreichen.<br />

13


14<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

zum Verteilen <strong>in</strong> Goslar<br />

4.1.1 Infostände mit Geldsche<strong>in</strong>aktion und Luftballons 8<br />

Beim Glücksspielen geht es immer auch um das Gew<strong>in</strong>nen und Verlieren von Geld. Geld<br />

ist das Medium, welches benötigt wird, um Glücksspiele spielen zu können. Die Summen,<br />

welche jährlich, monatlich oder auch täglich für Glücksspiele ausgegeben werden, s<strong>in</strong>d<br />

erheblich und bee<strong>in</strong>drucken immens. So werden rund 29 Millionen € pro Monat alle<strong>in</strong> an<br />

Geldspielgeräten <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> verspielt.<br />

8 Die Ideen stammen von den <strong>Aktionstag</strong>en zur <strong>Glücksspielsucht</strong> 2009 und 2010 <strong>in</strong> Hessen.<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen<br />

zur Ansicht <strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>ge<br />

auf der Wäschele<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Osnabrück und Rotenburg


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

an Laternenpfählen<br />

<strong>in</strong> Diepholz<br />

E<strong>in</strong> überdimensionierter 500€-Geldsche<strong>in</strong> bedruckt auf der Rückseite mit dem Motto<br />

des <strong>Aktionstag</strong>es „Behalt das Glück <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Hand“ sowie H<strong>in</strong>weisen auf das regionale<br />

Hilfesystem fanden an vielen – z.T. auch ungewöhnlichen Orten ihren E<strong>in</strong>satz.<br />

Die Geldsche<strong>in</strong>e wurden zur Dekoration sowie als H<strong>in</strong>gucker benutzt, um die Aufmerksamkeit<br />

der Bevölkerung zu wecken. In der Hoffnung, e<strong>in</strong>en echten Geldsche<strong>in</strong> kostenfrei<br />

mitnehmen zu können, fanden die 500€-Sche<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>en große Mitnahmebereitschaft.<br />

als Dekoration und H<strong>in</strong>gucker <strong>in</strong> Osnabrück und L<strong>in</strong>gen<br />

auf der Straße <strong>in</strong><br />

Rotenburg/ Wümme<br />

15


16<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

An e<strong>in</strong>igen Orten wurde der <strong>Aktionstag</strong> geme<strong>in</strong>sam mit Vertretern von Selbsthilfegruppen<br />

für Glücksspieler<strong>in</strong>nen und Glücksspieler gestaltet und durchgeführt. So konnten<br />

Rat Suchende gleich erste Gespräche mit Betroffenen führen und Hemmnisse abgebaut<br />

werden. Gleichzeitig erhielten die Selbsthilfegruppen die Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen.<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen<br />

als Fächer <strong>in</strong> Salzgitter, Pe<strong>in</strong>e,<br />

Wolfsburg, Goslar und Braunschweig<br />

Vertreter der Selbsthilfe <strong>in</strong> Stade und Leer<br />

Emden


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

zur Ankündigung im Fenster<br />

der Beratungsstelle <strong>in</strong> Stade<br />

Zusätzlich wurden die Geldsche<strong>in</strong>e an Orten ausgelegt, die im Rahmen des Beratungs-<br />

und Hilfesystems häufig aufgesucht werden. E<strong>in</strong>ige Arztpraxen erklärten sich bereit, die<br />

Geldsche<strong>in</strong>e <strong>in</strong> ihren Wartebereichen zu präsentieren und zu verteilen.<br />

Viele Glücksspielende mit e<strong>in</strong>em Suchtproblem halten den Kontakt zu ihrem Hausarzt.<br />

Daher s<strong>in</strong>d gerade <strong>in</strong> Arztpraxen Möglichkeiten der Information und Aufklärung besonders<br />

effizient. Während der Wartezeit kann zu den unterschiedlichen Informationsmaterialien<br />

gegriffen und bei Bedarf können diese auch mitgenommen werden.<br />

<strong>in</strong> Arztpraxen <strong>in</strong> Braunschweig<br />

17


18<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Grüne, hoffnungsfroh farbige Luftballons bedruckt mit dem Motto des <strong>Aktionstag</strong>es <strong>in</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong> „Behalt das Glück <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Hand“ ergänzten die Dekoration der Informationsstände<br />

und Aktionsflächen.<br />

als H<strong>in</strong>gucker <strong>in</strong> Meppen<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen<br />

am Infotisch <strong>in</strong> Wolfsburg<br />

mit Warnwesten <strong>in</strong> Rotenburg


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Gleichzeitig boten die Luftballons e<strong>in</strong>en Anziehungspunkt für K<strong>in</strong>der. Diese suchten häufig<br />

die Möglichkeit, an die Stände heranzutreten und ihre Begleitung mitzuziehen. So<br />

konnten e<strong>in</strong>e Vielzahl von niedrigschwelligen Kontakten hergestellt werden.<br />

an Fahrrädern <strong>in</strong> L<strong>in</strong>gen<br />

gebündelt <strong>in</strong> Osnabrück und Oldenburg<br />

am Wackelpferd <strong>in</strong> Bad Zwischenahn<br />

19


20<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

4.1.2 Glücksrad<br />

Als e<strong>in</strong> typisches Glücksspiel, welches vielen Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern bekannt ist, wurde<br />

das Glücksrad an vielen Orten e<strong>in</strong>gesetzt. Es hat e<strong>in</strong>en hohen Aufforderungscharakter<br />

zum Mitmachen – verbunden natürlich mit der Hoffnung auf e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n. Dabei wurden<br />

bewusst „Haupt-Gew<strong>in</strong>ne“ gewählt, die <strong>Glücksspielsucht</strong>-spezifische Folgen darstellen.<br />

Ihre Frau / Ihr Mann hat Sie verlassen<br />

Ihre Frau / Ihr Mann droht, Sie zu verlassen<br />

Ihre Frau / Ihr Mann lässt sich scheiden<br />

Sie haben Ihre Arbeit verloren<br />

Sie haben e<strong>in</strong>e Abmahnung von Ihrem Arbeitgeber erhalten<br />

Sie können nachts nicht mehr schlafen<br />

Sie haben 5.000 € Schulden<br />

Sie haben ke<strong>in</strong>e Freunde mehr<br />

Sie haben ke<strong>in</strong>e Freude mehr am Leben<br />

Sie s<strong>in</strong>d entlassen worden<br />

Ihr Kühlschrank ist leer<br />

Sie haben ke<strong>in</strong> Geld mehr auf dem Konto<br />

Ihre Wohnung wurde geräumt<br />

Ihr Auto kann nicht repariert werden<br />

Diese eher ungewöhnlichen Gew<strong>in</strong>ne dienten e<strong>in</strong>er ersten Gesprächsaufnahme und Anknüpfung<br />

zur Diskussion über die Folgen e<strong>in</strong>er <strong>Glücksspielsucht</strong>.<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


auf dem Marktplatz <strong>in</strong> Lüneburg<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

<strong>in</strong> der Fußgängerzone von Leer<br />

21


22<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

4.1.3 Glücksspielquiz<br />

E<strong>in</strong>e andere Form der Aktion bot das Quiz. Hierzu wurden Fragen mit mehreren Antwortmöglichkeiten<br />

auf große Standflächen geschrieben, um die vorbeigehenden Menschen<br />

zum Lesen und Nachdenken anzuregen.<br />

Die Quizfragen waren mit dem Angebot verbunden, sich bei Fragen an den Infostand<br />

wenden zu können.<br />

Fragenplakat <strong>in</strong> Stade<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

<strong>in</strong> Meppen<br />

Bodenzeitung mit Fragen <strong>in</strong> Wolfsburg<br />

Für die Gestaltung und Darbietung<br />

des Quiz` wurden unterschiedlichste<br />

Formen gewählt: Von der Präsentation<br />

auf e<strong>in</strong>er Stellwand, über<br />

computerbasiertes und –animiertes<br />

Quiz mit Licht- und Toneffekten bis<br />

h<strong>in</strong> zu Bodenzeitungen, die mit<br />

Punkten beantwortet werden konnten.<br />

Auch K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />

fühlten sich durch die „Spielform“<br />

Quiz angesprochen und fragten<br />

nach weiteren Informationen.<br />

Computerbasiertes Quiz am Stand von Stadt und Landkreis Osnabrück<br />

23


24<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

4.1.4 Straßenzeitung 9<br />

Die Bodenzeitung stellt e<strong>in</strong>e kommunikative Alternative zu Informationstischen und<br />

Wandzeitungen dar. Da die räumliche Distanz zum Anbieter leichter gewahrt werden<br />

kann, s<strong>in</strong>d die Verweilzeiten zum Durchlesen der Informationen recht lang und alle Altersgruppen<br />

und Bevölkerungsschichten nähern sich ohne größere Vorbehalte.<br />

Als Bodenzeitung wurde e<strong>in</strong>e Kunststoffplane gewählt, welche unter dem Motto „Heute<br />

schon gewonnen“ die Frage stellt: „Was denken Sie über die Risiken zur <strong>Glücksspielsucht</strong>?“.<br />

In e<strong>in</strong>em Raster standen mehrere Antwortmöglichkeiten, die seitens der Passanten<br />

ausgewählt und angekreuzt werden konnten.<br />

Bodenzeitung mit Fragen <strong>in</strong> Wolfsburg<br />

9 Als Vorlage diente e<strong>in</strong>e Bodenzeitung, welche für e<strong>in</strong>en <strong>Aktionstag</strong> zur <strong>Glücksspielsucht</strong> 2009 <strong>in</strong> Hessen<br />

entwickelt wurde.<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen<br />

<strong>in</strong> Cloppenburg


<strong>in</strong> der Fußgängerzone <strong>in</strong> Delmenhorst<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Heute schon gewonnen?<br />

Was denken Sie über die Risiken zur <strong>Glücksspielsucht</strong>?<br />

Aussagen stimmt<br />

Spielsucht ist e<strong>in</strong>e Krankheit.<br />

Wer nicht wagt, der nicht gew<strong>in</strong>nt.<br />

Wer durch Glücksspiele Probleme bekommt,<br />

ist selber schuld.<br />

Poker ist e<strong>in</strong> Glücksspiel.<br />

Steuerung des Automatenspiels ist möglich,<br />

z.B. durch die Stopptaste.<br />

Wenn ich regelmäßig spiele,<br />

kommt irgendwann der große Gew<strong>in</strong>n.<br />

Der Anbieter von Glücksspielen gew<strong>in</strong>nt immer.<br />

Spieler verzocken oftmals Haus und Hof.<br />

Durch Glücksspiele kann ich reich werden.<br />

Glücksspiele s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> gutes Hobby gegen Langeweile.<br />

Internet-Poker ist legal.<br />

Wer viel zockt verliert se<strong>in</strong>e Freunde.<br />

stimmt<br />

nicht<br />

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26<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

4.1.5 Improvisationstheater<br />

In Delmenhorst wurde e<strong>in</strong>e besondere Form der Präsentation gewählt: Das Improvisationstheater.<br />

Es lebt vom unmittelbaren Austausch zwischen Schauspieler und Publikum.<br />

Das Spiel wird mit gesteuert und bestimmt durch die Zuschauer. Damit wurde die Problematik<br />

anschaulich und kurzweilig verdeutlicht.<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Drehbuch diente der textlichen<br />

und <strong>in</strong>haltlichen Orientierung.<br />

Im Anschluss an die Darbietungen gab es<br />

sehr <strong>in</strong>teressierte Rückmeldungen und<br />

angeregte Diskussionen der Passanten<br />

und Anwohner.<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>em Schauspieler vom<br />

Oldenburgischen Staatstheater spielte die<br />

Präventionsfachkraft aus Delmenhorst<br />

e<strong>in</strong>ige Male e<strong>in</strong>e Szene nach Art e<strong>in</strong>es Improvisationstheaters.<br />

Er spielt e<strong>in</strong>en Spieler, der gerade aus e<strong>in</strong>er<br />

Spielhalle kommt, sie spielte die Ehefrau,<br />

die auf ihn wartet.<br />

Delmenhorst, Fußgängerzone<br />

vor e<strong>in</strong>er Spielhalle


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Drehbuch für e<strong>in</strong> "Unsichtbares Theater"<br />

Dauer: 10 M<strong>in</strong>.<br />

Frau wartet vor der E<strong>in</strong>gangstür e<strong>in</strong>er Spielhalle, nervös.<br />

Ehemann kommt raus (total fertig).<br />

Sie: Verarschen kann ich mich selber, hab versucht dich anzurufen, du gehst nicht ans Handy,<br />

auf der Arbeit haben sie mir gesagt, du hast heute frei.<br />

Er: Verfolgst du mich jetzt?<br />

Sie: Sag mal, bist du total bescheuert?! Wir s<strong>in</strong>d pleite und du gehst trotzdem spielen? Du hast<br />

mir letzte Woche versprochen, du spielst nicht mehr!<br />

Er (leiser): Jetzt schrei hier noch nicht so rum, das ist ja pe<strong>in</strong>lich.<br />

Sie: Immer alles toll nach außen h<strong>in</strong>, dass du voll süchtig bist von diesen scheiß Automaten,<br />

das sagst´e ke<strong>in</strong>em.<br />

Er: Ich hab ke<strong>in</strong> Problem! Ich b<strong>in</strong> hier zum Spaß, treffe Freunde, tr<strong>in</strong>ke Kaffee, die hören mir<br />

wenigstens zu! Im Gegensatz zu dir.<br />

Sie: Wir können die Miete nicht mehr bezahlen, de<strong>in</strong> Sohn hat morgen Geburtstag, und ich<br />

hab ke<strong>in</strong> Geld um e<strong>in</strong> Geschenk zu kaufen.<br />

Er: Lass mich <strong>in</strong> Ruhe, ich muss dir über me<strong>in</strong> Geld überhaupt ke<strong>in</strong>e Rechenschaft ablegen,<br />

du kaufst dir dauernd irgendwelche Schuhe, die K<strong>in</strong>der haben ständig was, Klassenfahrt,<br />

Klamotten, Geschenke. Was ist mit mir?<br />

Sie: Liegt dir eigentlich irgendetwas an de<strong>in</strong>er Familie, hol dir endlich Hilfe, du brauchst nicht<br />

mehr nach Hause zu kommen, das wars.<br />

Er: ......<br />

Es wurde beabsichtigt, dass Passanten stehen bleiben und "gaffen", nach e<strong>in</strong>igen M<strong>in</strong>uten<br />

wurde die Szene e<strong>in</strong>gefroren, e<strong>in</strong> Mitarbeiter sagte: "Das war e<strong>in</strong>e gespielte Szene,<br />

Glücksspiel kann süchtig machen." Bei Interesse und Bedarf wurden Flyer der Suchtberatungsstelle<br />

verteilt.<br />

27


28<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

4.2 Wir gehen zu besonderen Zielgruppen<br />

4.2.1 Theater für Jugendliche <strong>in</strong> Schulen und Jugende<strong>in</strong>richtungen<br />

Immer mehr Jugendliche nehmen trotz Jugendschutzbestimmungen an Glücksspielen<br />

teil. Über 60% der Jugendlichen haben bereits vor Erreichen der Volljährigkeit schon<br />

e<strong>in</strong>mal um Geld gespielt 10. Besonders beliebt und gefährlich s<strong>in</strong>d die Angebote im Internet<br />

und Geldspielautomaten <strong>in</strong> Spielhallen und gastronomischen Betrieben. Die meisten<br />

problematischen und pathologischen Glücksspieler haben <strong>in</strong> ihrer Jugend angefangen zu<br />

zocken. Neben den notwendigen gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen gilt es <strong>in</strong> besonderem<br />

Maße, Jugendliche über das Suchtpotential von Glücksspielen zu <strong>in</strong>formieren, zu<br />

sensibilisieren und für e<strong>in</strong>en verantwortungsvollen Umgang mit diesen zu stärken.<br />

Präsentation des Plakats<br />

mit dem Stadtjugendpfleger<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen<br />

Jugendleiter-Ausbildung im Jugendtreff Friesoythe<br />

In Kooperation mit der Stadtjugendpflege wurde im<br />

Landkreis Cloppenburg zu Informationsveranstaltungen<br />

sowie e<strong>in</strong>em Theaterstück „Mias E<strong>in</strong>satz“<br />

e<strong>in</strong>geladen. Diese Komb<strong>in</strong>ation bot die Möglichkeit,<br />

spielerisch, ohne erhobenen Zeigef<strong>in</strong>ger, sondern<br />

mit der Darstellung von alltäglichen Szenen auf die<br />

Problematik der Spielsucht aufmerksam zu machen.<br />

Die Angebote wurden <strong>in</strong> Jugendzentren, bei Jungendleiterausbildungen<br />

sowie an unterschiedlichen<br />

Schulen für Jugendliche ab 15 Jahren durchgeführt.<br />

10 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Glücksspielverhalten und problematisches<br />

Glücksspiel <strong>in</strong> Deutschland 2009. Ergebnisse e<strong>in</strong>er Repräsentativbefragung. Köln 2010.


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Theaterstück <strong>in</strong> Hauptschule und Gymnasium Damme<br />

Das Theaterstück handelt von Mia, die viel alle<strong>in</strong> zu Hause ist. Sie ist glücklich, wenn sie<br />

e<strong>in</strong>kaufen gehen kann. Allerd<strong>in</strong>gs hält das zufriedene Gefühl nicht lange an, immer wieder<br />

muss sie e<strong>in</strong>kaufen. Bald fehlt das nötige Geld. Da entdeckt sie e<strong>in</strong>e Werbung für e<strong>in</strong><br />

Spielcas<strong>in</strong>o <strong>in</strong> ihrem Ort. Mia erobert sich e<strong>in</strong>e völlig neue, aufregende Welt. Die ursprüngliche<br />

Motivation von Mia zu spielen, um Geld zum Shoppen zu haben, rückt zunehmend<br />

<strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund.<br />

Theaterstück <strong>in</strong> der Berufsbildenden Schule BBS <strong>in</strong> Friesoythe<br />

29


30<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

4.2.2 Jugendstrafanstalt<br />

Der offene Jugendvollzug Gött<strong>in</strong>gen ist e<strong>in</strong>e offene E<strong>in</strong>richtung des Landes <strong>Niedersachsen</strong><br />

für jugendliche und heranwachsende Männer, die erstmals e<strong>in</strong>e Jugendstrafe verbüßen<br />

und für den offenen Vollzug geeignet s<strong>in</strong>d. Die zu verbüßende Haftstrafe darf die<br />

Dauer von 3 Jahren und 6 Monaten nicht überschreiten.<br />

Die Motivation, den <strong>Aktionstag</strong> <strong>in</strong> der Justizvollzugsanstalt Hameln, Offener Jugendvollzug<br />

Gött<strong>in</strong>gen (Jugendanstalt) durchzuführen, beruhte auf der Kenntnis, dass dort e<strong>in</strong><br />

großer Bedarf an Information und Austausch herrscht. Viele der jungen Männer <strong>in</strong> der<br />

Jugendanstalt haben e<strong>in</strong> Suchtproblem, wobei das Glücksspiel e<strong>in</strong>e große Rolle spielt.<br />

Diese jungen Männer gehören zu der besonders gefährdeten Gruppe.<br />

Bestehende Kontakte durch frühere Arbeitsbeziehungen boten e<strong>in</strong>e gute Kooperationsmöglichkeit.<br />

Am <strong>Aktionstag</strong> wurde Information und Austausch zur <strong>Glücksspielsucht</strong> geboten. Neben<br />

Informationsmaterial gab es diverse Stellwände mit H<strong>in</strong>weisen und Aussagen zum Thema<br />

Glücksspiel – Chancen und Grenzen, Möglichkeiten und Gefahren.<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Thema „Glücksspielen“ wurde e<strong>in</strong><br />

„Konsumprofil" erhoben. Hier sollten die jungen<br />

Männer ihre eigenen Glücksspielerfahrungen dokumentieren.<br />

Das Konsumprofil wurde dann geme<strong>in</strong>sam<br />

ausgewertet.<br />

Im Anschluss daran folgte der Film "Nichts geht mehr<br />

– wenn Spielen zur Sucht wird" mit e<strong>in</strong>em nachfolgend<br />

kurzen Austausch zum Film.<br />

E<strong>in</strong> Quiz zur <strong>Glücksspielsucht</strong> bot die Gelegenheit, die<br />

bislang erworbenen Kenntnisse zu überprüfen.<br />

Zum Abschluss berichtete e<strong>in</strong> abst<strong>in</strong>enter Glücksspieler,<br />

der sich <strong>in</strong> der Selbsthilfegruppe Freundeskreis<br />

für Suchtkrankenhilfe <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen e.V. engagiert und<br />

gerade se<strong>in</strong>e Ausbildung zum Suchtkrankenhelfer<br />

begonnen hat, von se<strong>in</strong>er Glückspielerkrankung und<br />

stellte sich den Fragen der Jugendlichen.<br />

Die Jugendlichen beteiligten sich engagiert und waren besonders an den Ausführungen<br />

des Glücksspielers <strong>in</strong>teressiert.<br />

Offener Jugendvollzug Gött<strong>in</strong>gen<br />

31


32<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

4.3 Überall gesehen, gehört und gelesen 11<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen<br />

Durch e<strong>in</strong>e breit angelegteÖffentlichkeitsarbeit,<br />

die Kontaktaufnahme<br />

zur lokalen und<br />

überregionalen Presse,<br />

Informationsmeldungen<br />

an Radio- und<br />

Fernsehsender gelang<br />

es, e<strong>in</strong>e große mediale<br />

Aufmerksamkeit zu<br />

erhalten.<br />

Schon im Vorfeld des <strong>Aktionstag</strong>es wurde seitens der Medien recherchiert und mit Berichten<br />

und Artikeln auf den geplanten Tag aufmerksam gemacht.<br />

Zusammen mit eigenen Mitteilungen auf Internetseiten, <strong>in</strong> Foren, auf Plakaten und mit<br />

Handzetteln wurde die Öffentlichkeit auf den <strong>Aktionstag</strong> vorbereitet und h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

Stade, im Fenster der<br />

Suchtberatungsstelle<br />

11 Die Titelzeile „So krank macht Glücksspiel“ stammt aus der Neuen Presse vom 28.09.2011<br />

Hannover, Stadtkirchenverband<br />

Internetseite<br />

Li<br />

In


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

4.3.1 Radio- und Fernsehberichte<br />

Delmenhorst -Fußgängerzone<br />

Hannover, Platz der Weltausstellung<br />

Hameln-Pyrmont, Radioaktiv<br />

Mehrere regionale und überregionale<br />

Fernsehsender (z.B. NDR<br />

und RTL) machten am <strong>Aktionstag</strong><br />

Aufnahmen von den Angeboten.<br />

Ergänzend wurden Interviews<br />

geführt und weitere Informationen<br />

über das Glücksspielen<br />

mit se<strong>in</strong>en Risiken und<br />

Gefahren gegeben.<br />

33


34<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

4.3.2 Plakataktion<br />

In Hildesheim wurde der <strong>Aktionstag</strong> für e<strong>in</strong>e erneute Plakataktion <strong>in</strong> den Bussen des<br />

öffentlichen Nahverkehrs genutzt. Zwei Wochen lang wurden rund um den <strong>Aktionstag</strong><br />

die Plakate <strong>in</strong> den Bussen ausgehängt und durch die „Gegend gefahren“.<br />

Plakate bieten den Vorteil, dass<br />

sie e<strong>in</strong>en hohen Wiedererkennungswert haben,<br />

sie e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum am selben Ort hängen und<br />

Bilder im Vergleich bzw. <strong>in</strong> Ergänzung zu Texten immer wichtiger werden. Sie<br />

werden wesentlich leichter wahrgenommen, verarbeitet und gespeichert. Bilder<br />

erhöhen die Chance, dass die Nachricht beachtet und wieder er<strong>in</strong>nert wieder<br />

wird.<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


4.3.3 Pressespiegel<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Die Zahl der Artikel, welche im Rahmen des <strong>Aktionstag</strong>es <strong>Glücksspielsucht</strong> erschienen,<br />

war sehr groß. Aufgrund der guten Kontakte an den Standorten zur regionalen<br />

Presse konnte vielfach schon im Vorfeld e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis auf den <strong>Aktionstag</strong> gedruckt werden,<br />

so dass die Bevölkerung darauf e<strong>in</strong>gestimmt und h<strong>in</strong>gewiesen werden konnte. Viele<br />

Zeitungen nahmen den <strong>Aktionstag</strong> zum Anlass regional zu recherchieren, das Themenfeld<br />

Glücksspiele und <strong>Glücksspielsucht</strong> aufzubereiten und Daten und Faktion zusammenzutragen.<br />

<strong>Aktionstag</strong> gegen<br />

Spielsucht<br />

Auf das Problem der Spielsucht will das<br />

Präventionsteam der Suchtberatungsstelle<br />

STEP zusammen mit der Diakonie Hannover<br />

am Donnerstag, 29. September, mit<br />

e<strong>in</strong>em <strong>Aktionstag</strong> auf dem Platz der Welt-<br />

ausstellung aufmerksam machen. Unter<br />

dem Motto „Behalt das Glück <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er<br />

Hand!“ soll dort von 12 bis 15 Uhr über<br />

die Gefahren des Glücksspiels und Hilfsangebote<br />

für Süchtige <strong>in</strong>formiert werden.<br />

Nach Angaben von STEP werden <strong>in</strong> Hannover<br />

täglich 78 000 Euro an Automaten<br />

verspielt, im Jahr 2010 seien niedersachsenweit<br />

rund 346 Millionen Euro <strong>in</strong><br />

Glücksspielautomaten versenkt worden. ste<br />

Aus Hannoversche Allgeme<strong>in</strong>e<br />

Zeitung, 23.9.2011<br />

Aus Emsland Kurier, 25.9.2011<br />

Aus Deister-Anzeiger, 29.9.2011<br />

35


36<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Aus Kreiszeitung Wesermarsch, 28.9.2011<br />

Aus Neue Presse, 28.9.2011<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Aus Neue Zeitung Ammerland, 28.9.2011<br />

37


38<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Aus Wolfsburger Kurier, 16.10.2011<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen<br />

Aus Ostfriesen Zeitung, 29.9.2011


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Aus Delmenhorster Kreisblatt, 30.9.2011<br />

39


40<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Aus Münsterländische Tageszeitung, 4.10.2011<br />

Aus Rotenburger Kreiszeitung, 5.10.2011<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Aus Brauschweiger Nachrichten, 10.10.2011<br />

41


42<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Aus Goslarsche Zeitung, 1.10.2011<br />

Aus Neue Osnabrücker Zeitung, 1.10.2011<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Aus Meppener Tagespost, 4.10.2011<br />

Aus Gött<strong>in</strong>ger Tageblatt, 29.9.2011<br />

43


44<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Aus Stader Tageblatt, 29.9.2011<br />

Aus Deister Anzeiger, 309.2011<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Vollständige Auflistung aller Zeitungsberichte und Berichte auf den Homepages der Zeitungen<br />

zum <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011.<br />

Artikel Zeitung Datum<br />

Spielsucht gefährdet immer mehr Jugendliche NWZ-onl<strong>in</strong>e 24.08.2011<br />

Spielsucht Thema im Theater: Mias E<strong>in</strong>satz Münsterländische Tageszeitung 24.08.2011<br />

Kampf gegen Spielsucht Neue Zeitung 26.08.2011<br />

Info-Abend zum Thema Spielsucht Sonntagsblatt 28.08.2011<br />

<strong>Glücksspielsucht</strong>: Präventionsfachkraft stellt Arbeitsfeld<br />

vor<br />

<strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> - täglich werden <strong>in</strong><br />

Hannover an Glücksspielautomaten 78.000 € verspielt<br />

Bundesweiter <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong><br />

Stadtverkehr und Suchthilfe starten Aktion gegen<br />

krankhaftes Spielen<br />

<strong>Aktionstag</strong> zur <strong>Glücksspielsucht</strong>: Behalt das Glück <strong>in</strong><br />

De<strong>in</strong>er Hand!<br />

homepage der Stadt Friesoythe 29.08.2011<br />

ihme-bote 09/2011<br />

Homepage der Caritas für den<br />

Landkreis Emsland<br />

09/2011<br />

Homepage der Caritas Hildesheim 09/2011<br />

Homepage Neuland-Verlag 09/2011<br />

<strong>Aktionstag</strong> <strong>in</strong> L<strong>in</strong>gen zur <strong>Glücksspielsucht</strong> me<strong>in</strong>eStadt.de 09/2011<br />

Präsentation und Information: Bundesweiter <strong>Aktionstag</strong><br />

<strong>Glücksspielsucht</strong><br />

Ev.-luth. Stadtkirchenverband 09/2011<br />

Theaterstück thematisiert Spielsucht NWZ-onl<strong>in</strong>e 02.09.2011<br />

Mias E<strong>in</strong>satz ohne erhobenen Zeigef<strong>in</strong>ger - Spielsucht<br />

Thema im Jugendzentrum<br />

<strong>Aktionstag</strong> gegen Spielsucht<br />

Behalt das Glück <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Hand! - <strong>Aktionstag</strong><br />

<strong>Glücksspielsucht</strong> am 29.09.2011<br />

Münsterländische Tageszeitung 09.09.2011<br />

Hannoversche Allgeme<strong>in</strong>e Zeitung<br />

Neue Zeitung zum Mitmachen<br />

Meppen<br />

23.09.2011<br />

23.09.2011<br />

Busfahren mit Wachrüttel-Effekt Hildesheimer Allgeme<strong>in</strong>e Zeitung 24.09.2011<br />

Mit Glücksrad: <strong>Aktionstag</strong> Spielsucht Cellesche Zeitung 24.09.2011<br />

Spielsucht unter Kontrolle bekommen Nordwest-Zeitung 24.09.2011<br />

45


46<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Theaterstück erklärt spielerisch die Spielsucht NWZ-Onl<strong>in</strong>e 24.09.2011<br />

<strong>Aktionstag</strong> gegen Glücksspiel und Sucht Emsland Kurier 25.09.2011<br />

Gefährliches Spiel Kreisblatt am Sonntag 25.09.2011<br />

<strong>Aktionstag</strong> <strong>in</strong> L<strong>in</strong>gen zur <strong>Glücksspielsucht</strong> L<strong>in</strong>gener Tagespost 26.09.2011<br />

<strong>Aktionstag</strong> zur <strong>Glücksspielsucht</strong> Meppener Tagespost 26.09.2011<br />

Aufklärung über die Spielsucht Stader Tageblatt 27.09.2011<br />

Abhängig nach dem Kick am Automat Kreiszeitung Wesermarsch 28.09.2011<br />

Spielhölle Hannover Neue Presse 28.09.2011<br />

Spielen kann zu e<strong>in</strong>em Sog werden<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen<br />

Neue Zeitung Oldenburg und<br />

Ammerland<br />

28.09.2011<br />

Me<strong>in</strong> Kick kommt am Automaten Hunte Report 28.09.2011<br />

Spielsucht trifft 1750 Oldenburger Nordwest-Zeitung 28.09.2011<br />

<strong>Aktionstag</strong> zur <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> Osnabrück Neue Osnabrücker Zeitung 28.09.2011<br />

28.853.650,35 € werden pro Monat an Geldspielgeräten<br />

<strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> verspielt<br />

Caritas Osnabrück 28.09.2011<br />

Fachstelle Sucht <strong>in</strong>formiert über Glücksspiel NWZ-Onl<strong>in</strong>e 28.09.2011<br />

Aussicht auf Geld verführt Jugendliche NWZ-Onl<strong>in</strong>e 28.09.2011<br />

<strong>Aktionstag</strong> zur <strong>Glücksspielsucht</strong> Deister-Anzeiger 29.09.2011<br />

Gött<strong>in</strong>ger verzocken 6,5 Millionen Euro im Jahr Gött<strong>in</strong>ger Tageblatt 29.09.2011<br />

Glücksspiel als Sucht Wolfsburger Allgeme<strong>in</strong>e Zeitung 29.09.2011<br />

Info-Stand zum Thema Spielsucht Ostfriesen Zeitung 29.09.2011<br />

Spr<strong>in</strong>ger verzocken täglich 3.470 Euro Neue Deister-Zeitung 29.09.2011<br />

Verspielt, verzockt, verloren<br />

Hannoversche Allgeme<strong>in</strong>e Zeitung<br />

30.09.2011


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Sonderseite <strong>Glücksspielsucht</strong> Delmenhorster Kreisblatt 30.09.2011<br />

Diakonieverband Hannover <strong>in</strong>formiert über <strong>Glücksspielsucht</strong><br />

Deister- und Weserzeitung 30.09.2011<br />

Spielsucht-<strong>Aktionstag</strong>: Geld an Laternenpfählen Diepholzer Kreisblatt 30.09.2011<br />

Wir können die Miete nicht mehr bezahlen... NWZ onl<strong>in</strong>e vom 30.09.2011 30.09.2011<br />

Mit Aktionen gegen die Krankheit Spielsucht Deister-Anzeiger 30.09.2011<br />

Gefahr durch Zocken groß - <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong><br />

Delmenhorster Kreisblatt 30.09.2011<br />

Glücksspieler verlieren so viel Geld wie noch nie Schaumburger Nachrichten 30.09.2011<br />

Kampf gegen das Millionenspiel mit der Sucht Wolfsburger Nachrichten 30.09.2011<br />

Wenn der Sche<strong>in</strong> trügt Zevener Zeitung 01.10.2011<br />

Lukaswerk klärt über <strong>Glücksspielsucht</strong> auf Goslarsche Zeitung 01.10.2011<br />

Wer groß gew<strong>in</strong>nt, hat schon verloren Neue Osnabrücker Zeitung 01.10.2011<br />

Jugendliche spielen kontrolliert bis zur Sucht Münsterländische Tageszeitung 04.10.2011<br />

Behalt das Glück <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Hand Meppener Tagespost 04.10.2011<br />

Automatenspieler s<strong>in</strong>d unsere Sorgenk<strong>in</strong>der Rotenburger Kreiszeitung 05.10.2011<br />

Alarmierende Zahlen <strong>in</strong> Sachen Glücksspiel Nordwest-Zeitung 05.10.2011<br />

Spielsucht ist auch im Kreis e<strong>in</strong> Problem General Anzeiger 06.10.2011<br />

Spr<strong>in</strong>ger verzocken täglich 3470 Euro Deister-Anzeiger 06.10.2011<br />

87 Geräte <strong>in</strong> Rotenburg Rotenburger Rundschau 07.10.2011<br />

Glücksspiel: Die Suchtgefahr Braunschweiger Nachrichten 10.10.2011<br />

Mehr Spielsüchtige <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> Braunschweiger Zeitung 10.10.2011<br />

Spielsuchtaktion der Suchtberatungsstellen Wolfsburger Kurier 16.10.2011<br />

47


48<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

4.3.4 Niedersächsische Landtagssitzung<br />

Als e<strong>in</strong>e weitere Folgewirkung bzw. den <strong>Aktionstag</strong> zum Anlass nehmend wurden im<br />

Rahmen der Sitzung des Niedersächsischen Landtages die Themen Glücksspiele und<br />

<strong>Glücksspielsucht</strong> thematisiert.<br />

Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 13.10.2011 - TOP 21.<br />

Antwort von Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister Jörg Bode auf die mündliche Anfrage des Abgeordneten<br />

Wolfgang Jüttner (SPD)<br />

Der Abgeordnete Wolfgang Jüttner (SPD) hatte gefragt:<br />

Anlässlich des <strong>Aktionstag</strong>es „<strong>Glücksspielsucht</strong>" haben die Veranstalter <strong>in</strong> Hannover und andernorts<br />

darauf aufmerksam gemacht, dass die Vergabe von Konzessionen für Spielhallen kont<strong>in</strong>uierlich steigt,<br />

dass alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Hannover die Zahl der Geldspielautomaten <strong>in</strong> den vergangenen zwei Jahren um 15 % gestiegen<br />

ist.<br />

Die Suchtexperten machten vor allem darauf aufmerksam, dass sich der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die <strong>Glücksspielsucht</strong><br />

häufiger über die bisher rechtlich unzulässigen Glücksspiele (Sportwetten, Pokern) im Internet vollzieht.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund stellt sich die Frage, warum die Bundesregierung das Thema <strong>Glücksspielsucht</strong><br />

<strong>in</strong> der Gewerbeordnung nicht rascher bearbeitet und warum die Länder gegenwärtig im Rahmen der<br />

Debatte über e<strong>in</strong>en neuen Staatsvertrag die Sportwetten für den Markt öffnen wollen, während sie andererseits<br />

das gesundheitlich deutlich harmlosere Lotteriespiel mit se<strong>in</strong>en hohen E<strong>in</strong>nahmen für die<br />

Landeshaushalte rechtlich angreifbar machen.<br />

Wolfang Jüttner (SPD): „Ich frage die Landesregierung:<br />

1. Was unternimmt die Landesregierung im eigenen Wirkungskreis und gegenüber dem Bund,<br />

um die Spielsucht an Spielautomaten weiter e<strong>in</strong>zugrenzen?<br />

2. Welches ist der aktuelle Sachstand <strong>in</strong> der M<strong>in</strong>isterpräsidentenkonferenz und der Runde der<br />

Chefs der Staatskanzleien h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>es neuen Staatsvertrags?<br />

3. Sieht die Landesregierung Spielräume, das Glücksspielgesetz <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> vom 14.<br />

September 2011 <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Auswirkungen auf andere Länder zu beschneiden?“<br />

(Auszug aus<br />

http://www.mw.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=5459&article_id=99851&_psmand=18)<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen


<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

5 Fazit des <strong>Aktionstag</strong>es <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

Die e<strong>in</strong>drucksvolle Vielzahl an unterschiedlichsten Aktivitäten und Aktionen, die überall<br />

<strong>in</strong> den Regionen <strong>Niedersachsen</strong>s stattgefunden haben, verdeutlicht das hohe Engagement<br />

des Präventionsteams <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong>. Es ist <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

gelungen, flächendeckende und qualifizierte glücksspielsuchtbezogene Strukturen<br />

aufzubauen und <strong>in</strong>haltlich sowie organisatorisch zu vernetzen. Die Glücksspielfachkräfte<br />

unterstützen die Präventionsmaßnahmen als auch das Suchthilfesystem im Bereich der<br />

<strong>Glücksspielsucht</strong> landesweit <strong>in</strong> wertvoller Art und Weise.<br />

Viele Facetten der Aufgaben der Fachkräfte für <strong>Glücksspielsucht</strong>prävention und –<br />

beratung wurden beim <strong>Aktionstag</strong> präsentiert und den Menschen nahe gebracht. Durch<br />

e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung wird der Schutz der Bevölkerung<br />

vor übermäßigem Spiel ausgebaut und befördert sowie Hilfe Suchenden e<strong>in</strong> Weg <strong>in</strong><br />

das Hilfesystem eröffnet.<br />

Die große Resonanz <strong>in</strong> der Öffentlichkeit, bei Presse, Fernsehen und <strong>in</strong> der Politik zeigt<br />

die hohe Bedeutung des Themenfeldes und die andauernde Notwendigkeit, e<strong>in</strong>es stetigen,<br />

geme<strong>in</strong>samen und koord<strong>in</strong>ierten Vorgehens bei der Prävention und Bekämpfung<br />

der <strong>Glücksspielsucht</strong>. E<strong>in</strong> landesweiter <strong>Aktionstag</strong> hat sich hierfür als e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit<br />

erwiesen.<br />

49


50<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

6 Adressen der Fachkräfte für <strong>Glücksspielsucht</strong>prävention und<br />

Beratung <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

Ammerland<br />

26160 Bad Zwischenahn, Fährweg 2<br />

Tel. 04403/ 31 79<br />

Aurich<br />

26789 Leer, Bahnhofsr<strong>in</strong>g 12<br />

Tel. 0491/ 22 12<br />

Bars<strong>in</strong>ghausen<br />

30890 Bars<strong>in</strong>ghausen, Breite Str. 14<br />

Tel. 05105/ 51 58 55<br />

Braunschweig<br />

38102 Braunschweig, Peter-Joseph-Str.11<br />

Tel. 0531/ 889 20 60<br />

Celle<br />

29221 Celle, Fritzenwiese 7<br />

Tel. 05141/ 909 03 50<br />

Cloppenburg<br />

49661 Cloppenburg, Am Capitol 4<br />

Tel. 04471/ 859 60<br />

Delmenhorst<br />

27749 Delmenhorst, Scheunebergstr. 41<br />

Tel. 04221/ 140 55<br />

Diepholz<br />

49356 Diepholz, H<strong>in</strong>terstr. 15<br />

Tel. 05441/ 98 79 20<br />

Emden<br />

26789 Leer, Bahnhofsr<strong>in</strong>g 12<br />

Tel. 0491/ 22 12<br />

Emsland - Bentheim<br />

49808 L<strong>in</strong>gen, Bögenstr. 7<br />

Tel. 0591/ 800 41-12<br />

Emsland - Nord<br />

49716 Meppen, Markt 30-31<br />

Tel. 05931/ 886 38-0<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen<br />

Friesland<br />

26441 Jever, Kostverloren 2<br />

Tel. 04461/ 913 65-0<br />

Goslar<br />

38640 Goslar, L<strong>in</strong>denplan 1<br />

Tel. 05321/ 39 36 20<br />

Gött<strong>in</strong>gen<br />

37083 Gött<strong>in</strong>gen, Schillerstr. 21<br />

Tel. 0551/ 720 51<br />

Hannover - Stadt<br />

30159 Hannover, Burgstr. 8 + 10<br />

Tel. 0511/ 36 87-142<br />

Hannover- Region<br />

30159 Hannover, Odeonstr. 14<br />

Tel. 0511/ 701 46 44<br />

Hildesheim<br />

31134 Hildesheim, Pfaffenstieg 12<br />

Tel. 05121/ 16 77 30<br />

Leer<br />

26789 Leer, Bahnhofsr<strong>in</strong>g 12<br />

Tel. 0491/ 22 12<br />

Lüneburg<br />

21335 Lüneburg, Heiliggeiststr. 31<br />

Tel. 04131/ 68 44 60<br />

Oldenburg - Stadt<br />

26129 Oldenburg, Bloherfelderstr. 7<br />

Tel. 0441/ 720 51<br />

Osnabrücker Land<br />

49124 Georgsmarienhütte,<br />

Am Kas<strong>in</strong>opark 13<br />

Tel. 05401/ 365 87-10<br />

Osnabrück - Stadt<br />

49074 Osnabrück, Johannisstr. 91<br />

Tel. 0541/ 34 14 66


Pe<strong>in</strong>e<br />

38102 Braunschweig,<br />

Kurt-Schumacher-Str. 26<br />

Tel. 0151/ 24 25 54 03<br />

Rotenburg/ Wümme<br />

27356 Rotenburg, Große Straße 28-30<br />

Tel. 04261/ 639 57<br />

Salzgitter<br />

38102 Braunschweig,<br />

Kurt-Schumacher-Str. 26<br />

Tel. 0151/ 24 25 54 03<br />

<strong>NLS</strong> - Koord<strong>in</strong>ation<br />

30177 Hannover, Podbielskistr. 162<br />

Tel. 0511/ 62 62 66-0<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Spr<strong>in</strong>ge<br />

31832 Spr<strong>in</strong>ge, Pastor-Schmedes-Str. 5<br />

Tel. 05041/ 97 06 38<br />

Stade<br />

21682 Stade, Steile Str. 19<br />

Tel. 04141/ 99 93 15<br />

Wolfsburg<br />

38440 Wolfsburg, Less<strong>in</strong>gstr. 27<br />

Tel. 05361/ 279 00<br />

51


52<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>Aktionstag</strong> <strong>Glücksspielsucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> 2011<br />

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen

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