14.03.2013 Aufrufe

Judith Keinemann berichtet hier über ihre erste Praxisprüfung - Soest

Judith Keinemann berichtet hier über ihre erste Praxisprüfung - Soest

Judith Keinemann berichtet hier über ihre erste Praxisprüfung - Soest

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die <strong>Praxisprüfung</strong>/Aktenarbeit im Bachelor<br />

Im Jahr 2010 wurde erstmals der Bachelor an den Fachhochschulen für öffentliche<br />

Verwaltung und in den NRW-Kommunen eingeführt, der damit den zuvor<br />

bestehenden Diplom-Studiengang ablöste.<br />

Damit haben sich insbesondere auch die Arten der Prüfungen, die der oder die<br />

Auszubildende zu bestehen hat, geändert. Eine der größten Veränderungen ist die<br />

Einführung einer <strong>Praxisprüfung</strong>, der so genannten Aktenarbeit.<br />

Während der dreijährigen Ausbildung durchlaufen die Auszubildenden neben dem<br />

Studium vier verschiedene Abteilungen in der Verwaltung („Organisation,<br />

Personalmanagement und Personalrecht“, „Ordnungsverwaltung“,<br />

„Finanzmanagement“ und „Leistungsverwaltung“). Der jeweilige<br />

Ausbildungsabschnitt in der Abteilung heißt Praktikum.<br />

Nach jedem Praktikum haben die Auszubildenden eine Aktenarbeit zu absolvieren<br />

und zu bestehen. Durch die Aktenarbeit sollen die Auszubildenden <strong>ihre</strong> Befähigung<br />

nachweisen, eine verwaltungsspezifische Problemstellung zu bearbeiten, einen<br />

schriftlichen Lösungsvorschlag zu unterbreiten oder in freier Rede zu präsentieren<br />

und argumentativ zu begründen.<br />

Dabei gibt es drei Arten der Aktenarbeit:<br />

1. Aktenarbeit im engeren Sinn<br />

Die Aktenarbeit im engeren Sinn besteht aus einer schriftlichen Ausarbeitung,<br />

die maximal 10 Seiten umfasst.<br />

2. Der Aktenvortrag in Form eines Fallvortrages<br />

Der Aktenvortrag in Form eines Fallvortrages besteht aus einer mündlichen<br />

Sachverhaltsdarstellung, einem Entscheidungsvorschlag und der schriftlichen<br />

Begründung, die maximal 2 Seiten umfassen soll.<br />

3. Der Themenvortrag<br />

Bei einem Themenvortrag soll die Problemstellung der gestellten Aufgabe<br />

strukturiert aufgearbeitet und in einem 15-minütigen Vortrag präsentiert<br />

werden. Hinzu kommt eine kurze schriftliche Ausarbeitung der<br />

Problemstellung, die ebenfalls maximal 2 Seiten umfassen sollte.<br />

Die Prüfung erfolgt während der letzten drei Wochen des Praktikums. Die<br />

Bearbeitungszeit beträgt 7 Stunden und soll mit den Belastungen eines normalen<br />

Arbeitstages stattfinden (z.B. Telefonklingeln, Bürgeranfragen, etc.).<br />

Die Aufgabenstellung für die Aktenarbeit wird dem Aufgabengebiet des jeweiligen<br />

Praktikumsabschnitts entnommen. Während der Prüfung kann man sich an allen am<br />

Arbeitsplatz zur Verfügung stehenden Informationsquellen bedienen.


Vor meiner <strong>erste</strong>n <strong>Praxisprüfung</strong> war ich sehr aufgeregt. Zwar ist es eine Prüfung im<br />

gewohnten Umfeld, da man den Prüfer bzw. die Prüferin kennt, aber es bleibt eben<br />

doch eine Prüfung.<br />

Als ich meine Aufgabenstellung (ein Aktenvortrag in Form eines Fallvortrages) am<br />

Prüfungstag um 8.00 Uhr in die Hände bekam, wurde ich direkt ruhiger und die <strong>erste</strong><br />

Aufregung war verflogen. Die Aufgabe bestand aus einem Antrag einer fiktiven<br />

Mitarbeiterin der Stadt <strong>Soest</strong>, den ich zu prüfen hatte, um anschließend eine<br />

Entscheidung <strong>über</strong> den Antrag zu treffen und diese einmal in einer Verfügung zu<br />

dokumentieren und außerdem ein Schreiben an die fiktive Mitarbeiterin anzufertigen.<br />

Ich besann mich auf die drei Monate des Praktikumsabschnitts zurück, in denen ich<br />

unter anderem auch verschiedene reale Anträge bearbeiten durfte und legte los.<br />

Mein Arbeitsplatz befand sich im Büro meiner Ausbildungsleiterin, ausgestattet mit<br />

einem eigenen PC.<br />

Ich plante die sieben Stunden Bearbeitungszeit durch und entschied mich dafür,<br />

etwa die Hälfte der Zeit für das Erstellen von Verfügung und Anschreiben zu<br />

investieren und die andere Hälfte für das Beschriften der Plakate meiner<br />

Präsentation zu nutzen, sodass ich danach meinen geplanten Vortrag auch noch in<br />

Ruhe durchgehen konnte.<br />

Die Zeit zum Schreiben der beiden Dokumente verging wie im Flug. Zwischenzeitlich<br />

beantwortete ich gelegentlich das Telefon oder half einem verirrten Bürger der Stadt<br />

weiter, doch diese Unterbrechungen lockerten die Prüfungssituation etwas auf,<br />

sodass man nicht nur verbissen an der schriftlichen Ausarbeitung saß.<br />

Nachdem ich mit dem „Wissensteil“ fertig war, machte ich mich an die kreative Arbeit,<br />

besorgte mir Flipchartmarker und begab mich in den Sitzungssaal, in dem meine<br />

Prüfung stattfinden würde den ich für die Prüfung vorreserviert hatte. Das Beschriften<br />

der Plakate fiel mir leicht, da ich mich an meiner zuvor <strong>erste</strong>llten schriftlichen<br />

Ausarbeitung orientieren konnte.<br />

Um 13 Uhr machte ich eine halbstündige Mittagspause und dachte für kurze Zeit gar<br />

nicht an die Prüfung, um dem Kopf eine kleine Auszeit zu gönnen. Anschließend<br />

stellte ich die Plakatbeschriftung fertig und ging noch einmal alle Punkte meiner<br />

Präsentation durch. Die gestellte Aufgabe hatte sich als optimal für eine 7-stündige<br />

Bearbeitungszeit erwiesen, ich hatte alle Punkte abgearbeitet und war nun bereit für<br />

die Präsentation.<br />

Um 15.00 Uhr erschienen meine Praxisprüferin und eine Beisitzerin, vor denen ich<br />

die Prüfung abzuhalten hatte. Die geforderten 15 Minuten Präsentationszeit hielt ich<br />

ein, es erinnerte ein wenig an ein Referat in der Schule.<br />

Nun bin ich schon gespannt auf die nächste und kann jedem nur raten, dass ein<br />

bisschen Aufregung vor der Prüfung in Ordnung ist, aber niemand deswegen in<br />

Panik geraten sollte!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!