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Bettina von Römer, Bernd Steffensen<br />

Erlebnismarketing<br />

5<br />

Fazit<br />

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass sich die an Kinder und Jugendliche<br />

gerichtete Werbung intensiviert und in ihrer Art aggressiver wird. Fernsehen,<br />

Internet und Zeitschriften wirken in vielen Fällen im Verbund und<br />

werben für die immer gleichen Produkte. Besonders vielfältig sind die verschiedenen<br />

Merchandising-Produkte, die sich um einzelne der für Kinder<br />

kreierten Figuren drehen. Ein Beispiel, das auch für andere ähnliche Produktpaletten<br />

stehen kann, ist das nachfolgend abgedruckte Angebot von<br />

Happy Toys für Produkte rund um die Figur Winnie Puuh, die sich in der<br />

gleichnamigen Zeitschrift findet. Allein Happy Toys hatte 2005 nach Zeitungsberichten<br />

einen Unsatz von 7,5 Mio. – das Unternehmen ist allerdings<br />

nur eines von vielen, die in diesem Marktsegment aktiv sind. Das Argument,<br />

dass sich Kinder im Werbenetz befinden, gewinnt zunehmend an<br />

Bedeutung. Es sind vor allem jene „kindgerechten“ Figuren wie Benjamin<br />

Blümchen, Postman Sam oder Bob der Baumeister – um nur einige zu<br />

nennen –, die in allen Medien präsent sind und zusätzlich durch ein wachsendes<br />

Angebot an Merchandising-Produkten etabliert werden. Damit werden<br />

diese Figuren sowohl in eigener Sache beworben, wie auch als Werbeträger<br />

für alle möglichen anderen Produkte instrumentalisiert, wie etwa Bob<br />

der Baumeister Kinder-Fertigmenüs.<br />

Auffällig ist, dass sich jene Anbieter, die Produkte im Angebot haben, die<br />

sich gezielt und ausschließlich an Kinder und Jugendliche richten, intensiv<br />

Spiel- und Mitmachmöglichkeiten einsetzen. Diese Werbeelemente oder<br />

die eigentliche Werbung flankierenden Elemente finden sich in den Kampagnen,<br />

die sich an eine breitere Interessentenschicht wenden, nicht oder<br />

zumindest ausgesprochen selten. Werbung für Kinderprodukte (Spielsachen,<br />

Fernsehsender, Computerspiele, Hörbücher etc.) im Internet und im<br />

Printmedium ist gespickt mit Spielangeboten, Rätseln und Gewinnspielen –<br />

zurzeit folgt die Werbung dem Motto: gambling sells. Der Begriff Advertainment,<br />

den die Firma Rauser Advertainment AG aus Reutlingen in den<br />

späten 90er Jahren mit Werbespielen für Kellogs („Tony and Friends“),<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken („Free Spirit“) oder die Firma Bosch<br />

(„Sandman“) in Deutschland etablierte, hat in den letzten etwa zehn Jahren<br />

stark an Bedeutung gewonnen. Dies gilt vor allem für das Marketing von<br />

Produkten für Kinder und Jugendliche. Insbesondere für diesen Teilaspekt<br />

der Werbung wäre eine genauere Untersuchung wünschenswert, um die<br />

Effekte und Wirkungen zu analysieren, die solche Spielangebote auf das<br />

Markenbewusstsein und die Konsumwünsche von jungen Käuferschichten<br />

haben.<br />

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