Depression - Klinik Gais
Depression - Klinik Gais
Depression - Klinik Gais
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Stress, Angst, <strong>Depression</strong><br />
-eine unglückliche Allianz -<br />
PD Dr. med. Dr. phil. Ulrich Michael Hemmeter<br />
St.Gallische Kantonale Psychiatrische Dienste,<br />
Sektor Nord, Wil-St.Gallen<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Langzeitverlauf der <strong>Depression</strong><br />
• hohe<br />
Rückfallrate:<br />
• häufige<br />
Chronifizierung:<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
•50 - 85% nach der<br />
ersten Episode<br />
•90% nach der<br />
dritten Episode<br />
• ∼ 30%<br />
chronischer Verlauf<br />
≥ 2 Jahre
Beeinträchtigung durch <strong>Depression</strong> im Vergleich<br />
mit anderen chronischen Krankheiten<br />
The WHO Primary care study nach Üstün und Sartorius, 1995<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Volkswirtschaftliche Kosten<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Chronische <strong>Depression</strong>: eine „Risikokrankheit“<br />
•Hoher Anteil von psychosozialer und<br />
körperlicher Beeinträchtigung<br />
•Hoher Anteil von Komorbidität, speziell<br />
Angststörungen, Alkoholismus und<br />
Persönlichkeitsstörungen<br />
•15%ige Suizidwahrscheinlichkeit nach<br />
erster Hospitalisation mit schwerer<br />
<strong>Depression</strong><br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Angststörungen ein hoher Risikofaktor für<br />
<strong>Depression</strong>en<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Sie erhöhen auch das Risiko für eine erste frühe depressive<br />
Phase, das Risiko einer längeren <strong>Depression</strong>, sowie das<br />
Risiko für Chronizität und häufige Phasen<br />
Compared to pure depression, anxiety<br />
disorders (primary) increase the risk for...<br />
Odds ratio<br />
6.0<br />
5.0<br />
4.0<br />
3.0<br />
2.0<br />
1.0<br />
0.0<br />
*5-year prospective longitudinal EDSP data<br />
Wittchen et al. 2000; Stein et al. 2002<br />
3.8<br />
Onset before<br />
age 18<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
3.9<br />
Duration of<br />
depression<br />
>5 months<br />
2.8<br />
>2 episodes<br />
(5 years)
Stress als Ursache für Krankheiten<br />
-Diathese – Stress – Modell -<br />
• Es besteht eine biologische / genetische Veranlagung zur Entwicklung<br />
einer bestimmten Erkrankung, die allein aber nicht ausreicht um die<br />
Krankheit zum Ausbruch zu bringen<br />
• Stress verändert bestimmte biologische Parameter, so dass diese eine<br />
Schwelle überschreiten, die zur Ausprägung der Krankheit notwendig<br />
sind<br />
• Bsp. koronare Herzerkrankung:<br />
– Bluthochdruck als biologischer Risikofaktor<br />
– Stress erhöht den Blutdruck Herzinfarkt<br />
• Bsp. Schizophrenie:<br />
– Dopaminüberschuss führt zu psychotischen Symptomen<br />
– angeborene Überfunktion der Dopamin-Rezeptoren<br />
– Stress Cortisolausschüttung NMDA-Suppression Dopamin-<br />
Überproduktion Auftreten psychotischer Symptome<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Was ist Stress ?<br />
Stress ist eines der<br />
wichtigsten Schlagwörter<br />
unserer Zeit, es muß als<br />
Erklärung einer<br />
Vielzahl von körperlichen<br />
und seelischen Zuständen<br />
herhalten.<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Stresskonzeptionen<br />
In umfassenden Definitionen wird Stress als ein Muster<br />
spezifischer und unspezifischer psychischer und<br />
körperlicher Reaktionen eines Individuums auf interne<br />
oder externe Reize angesehen, die das Gleichgewicht<br />
stören, die Fähigkeiten zur Bewältigung beanspruchen<br />
oder überschreiten und Anpassungsleistungen<br />
verlangen (vgl. Zimbardo & Gerrig, 2004, S. 562).<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
STRESSOREN<br />
KATASTROPHEN<br />
LEBENS-<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
ÄRGERNISSE<br />
DER STRESS - PROZESS<br />
INTERVENIERENDE<br />
FAKTOREN<br />
EINSCHÄTZUNGEN<br />
WAHRGENOMMENE<br />
KONTROLLE<br />
SOCIAL SUPPORT<br />
COPING<br />
PERSÖNLICHKEIT<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
STRESS- STRESS<br />
REAKTIONEN<br />
PHYSIOLOGISCH<br />
EMOTIONAL<br />
VERHALTENSMÄSSIG
Das Schema der Stressreaktion<br />
(Janke 1983)<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Vegetative Parameter unter Stress-und Ruhebedingung<br />
BPM / mm HG<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
*=p
Endokrine Stressreaktion<br />
die endokrine Stressreaktion<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
STRESS UND PERSÖNLICHKEIT<br />
Jährliche hrliche Anzahl an Erkrankungen pro 1000 Personen<br />
TYP-A und TYP-B ALS RISIKOFAKTOR FÜR HERZINFAKT<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
p < 0.005<br />
summe aller krankenmit<br />
herzinfakt und angina<br />
pectoris<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
p < 0.005<br />
p < 0.005<br />
herzinfakt angina pectoris<br />
typ-a<br />
typ-b<br />
Typ-A Personen<br />
haben eine erhöhtes<br />
Erregungsniveau und<br />
erhöhte Cortisolsekretion<br />
unter Ruhebedingungen
<strong>Klinik</strong><br />
manisch<br />
depressiv<br />
Genetische<br />
Suszeptibilität<br />
Exogene<br />
Faktoren<br />
Stress provoziert die Entstehung<br />
affektiver Erkrankungen (Modell)<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
S T R E S S<br />
Gen<br />
Umwelt
Stress und rezidivierende <strong>Depression</strong>:<br />
„Kindling“-Modell der <strong>Depression</strong><br />
Stress, Lebensereignis<br />
neurobiologische Auslenkung<br />
u. Sensibilisierung<br />
neurobiologische „Narben“<br />
erhöhte Vulnerabilität für<br />
weitere <strong>Depression</strong><br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
• pathologischer<br />
Dex-CRH-Test<br />
• verminderte Wachstumshormonsekretion<br />
im Schlaf<br />
• verminderter Tiefschlaf
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Die Stresshormonachse (HPA) von depressiven<br />
Patienten zeigt erhöhte Hormonwerte<br />
ACTH/<br />
Cortisol<br />
Zeit<br />
Depressiv<br />
Kontrolle<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Glucocorticoideffekte akut<br />
-Gluconeogenese<br />
-Lipolyse<br />
-Immunsuppression<br />
-Antiinflamatorische Wirkung<br />
Glucocorticoideffekte chronisch<br />
-Hypertonie<br />
-Muskelschwäche<br />
-Hemmung der Insulinwirkung<br />
-Osteoporose, Hautatrophie<br />
-Lern- und Gedächtnisstörung<br />
-<strong>Depression</strong> und Angst
<strong>Depression</strong>: eine systemische Erkrankung<br />
1. Hypophyse:<br />
Hypersekretion von<br />
ACTH und<br />
Aktivierung von<br />
Nebenniere nach<br />
Überstimulation<br />
durch Hypothalamus<br />
2. Nebenniere:<br />
Hypersekretion von<br />
Catecholaminen und<br />
Cortisol<br />
5. Cortisolerhöhung, ev. Folgen:<br />
-Insulinresistenz<br />
-Dyslipidämie, Diabetes Typ II<br />
-Übergewicht<br />
-Verminderte Immunresistenz<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
3. Catecholaminerhöhung,<br />
ev. Folgen:<br />
-Myokardischämie<br />
-Herzfrequenzvariabilität Œ<br />
- ventrikuläre Arrhythmien<br />
4. Catecholaminerhöhung,<br />
ev. Folgen:<br />
-Thrombozytenaktivierung<br />
-Zunahme von Zytokinen<br />
und Interleukinen<br />
- Ø Artherosklerose<br />
-Hypertension<br />
Musselman DL, et al. Arch Gen Psychiatry 1998;55(7):580-592
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
<strong>Depression</strong><br />
- Basalcortisol ↑<br />
-DST ↑<br />
-CRH-Stimulation ↓<br />
-DEX/CRH-Test ↑<br />
-CRH im CSF↑<br />
-CRH-Bindung↓
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Cortisol AUC total<br />
HPA-System und Langzeitverlauf<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
0 2 4 6 8<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Episodes until study<br />
Spearman - Rho:<br />
r = .83**<br />
Hatzinger et al. 2002
Dex/CRH-Test - Ergebnis und Vorhersage des<br />
klinischen Verlaufs bei der <strong>Depression</strong>sbehandlung<br />
• Wird nach zwei im Abstand von 2,5 Wochen durchgeführten<br />
Dex/CRH-Tests keine Verringerung der Cortisolsekretion gemessen,<br />
ist die Prognose schlechter.<br />
HDRS gesamt<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
Normalisierung des<br />
Dex/CRH-Testergebnisses<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Keine Normalisierung<br />
des Dex/CRH-Testergebnisses<br />
p = .007<br />
Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4 Woche 5<br />
n = 14<br />
n = 36<br />
Ising et al. 2006
Regulation of theHPA-axis<br />
by<br />
GR and MR- Rezeptors<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
The corticoid-receptor hypothesis<br />
of depression<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Holsboer F 1995
Cortisolresponseunderlearningstress between placebo,<br />
fludrocortisoneand spironolactone<br />
diiference score (cortisol)<br />
2,00<br />
1,00<br />
0,00<br />
-1,00<br />
-2,00<br />
-3,00<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
]<br />
]<br />
]<br />
]<br />
]<br />
]<br />
]<br />
Difference<br />
Placebo - No stress<br />
Fludrocortison - No stress<br />
Spironolacton - No stress<br />
Baseline 2 post 1 post 2 post 3 post 4<br />
]<br />
time of measurement<br />
]<br />
] ]<br />
]<br />
]<br />
]<br />
]<br />
Hemmeter et al. 2008
Main results of thestudy: effects of fludrocortisone, spironolactone<br />
and placebo on learning performance<br />
Number of trials<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Learning task: Number of trials to meet the learing criterion<br />
p < 0.1<br />
Condition<br />
Placebo<br />
Fludrocortison<br />
Spironolacton<br />
The administration of spironolactone, compared to fludrocortisone, was<br />
accomponiedby a slower learning performance reflected by an increased<br />
number of trials to meet the learning criterion under spironolactone by trend.<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Hemmeter et al. 2008
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Stresseffekte von CRH<br />
F. Holsboer 2000
Isolations-Syndrom<br />
Isolations Syndrom beim Affen<br />
(soziale soziale Isolierung und Unterbrechung der affektiven Beziehungen zur Mutter) Mutter<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
• Psychomotorische Hemmung<br />
• Interessenlosigkeit, Apathie<br />
• Kognitive Störungen<br />
• Angst, Neophobisches Verhalten<br />
• Appetitlosigkeit<br />
• Agressivität, kompulsives Verhalten<br />
• Erhöhten Kortikosteronspiegel<br />
Aus Studien von McKinney, 1980
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
1. Sleep Cycle<br />
Sleep EEG changes<br />
in high-risk probands<br />
Healthy<br />
Controls<br />
High Risk<br />
Probands<br />
Depressed<br />
Patients<br />
SWS % 41.6 – 18.2 * 31.2 – 22.3 § 22.3 – 27.0 p = 0.03<br />
REM-<br />
Density<br />
1,37 – 0,52 * 1,74 – 1,04 * § 3,66 – 1,4 p < 0.001<br />
• Significant differences between high risk probands and depressed patient<br />
or between healthy controls and depressed patients<br />
§ Significant differences between high risk probands and healthy controls<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Lauer et al, 1995
SWS (min)<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Recurrences and SWS<br />
S3 S4 SWS S3 S4 SWS<br />
1st third; week 1<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
*<br />
*<br />
*<br />
( * )<br />
1st third; week 6<br />
( * )<br />
* p < .05<br />
( * ) p = .055<br />
no recurrence<br />
recurrence<br />
Hatzinger et al 2004
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Verschiedene Gesichter der Angst<br />
(Flucht, Abwehr, Aggression, Ohnmacht)<br />
Aber nicht immer pathologisch
Engramm (E)<br />
Projektion<br />
Assoziation<br />
Teufelskreis der Angst<br />
Signal Wahrnehmung (W)<br />
E<br />
W<br />
ANGST<br />
E<br />
Neuronale<br />
Fehlfunktion<br />
Psychotherapie Pharmakotherapie<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Hypothetische Mechanismen der Entstehung von<br />
pathologischen Angstzuständen<br />
Endogene<br />
Hypererregung<br />
von exzitatorischen<br />
Neuronen<br />
Hyperarousal<br />
Verspanntheit<br />
Panik<br />
Erstarrung<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Biologische Psychologische<br />
Angstfaktoren<br />
Soziale<br />
Exogene<br />
Hypofunktion von<br />
inhibitorischen<br />
Systemen<br />
Hypererregbarkeit<br />
Schmerzempfindlichkeit<br />
Flucht<br />
Aggressivität
Overlap of Symptoms in Anxiety disorder<br />
and <strong>Depression</strong><br />
Anxiety disorder<br />
Irritability<br />
Anxiety, Fear<br />
Lack of concentration<br />
Insomnia<br />
Panic<br />
Somatic complaints<br />
<strong>Depression</strong><br />
Hostility<br />
modified from Stahl S, Essential Psychopharmacology, Cambridge Med .2008,721-772<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
<strong>Depression</strong>
Komorbidität von GA<br />
<strong>Depression</strong> 62.4<br />
Dysthymie 39.5<br />
Panikstörung 23.5<br />
Agoraphobie 25.7<br />
Einfache Phobie 35.1<br />
Soziale Phobie 34.4<br />
Alkoholismus 37.6<br />
Substanzenabusus 27.6<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Prozent<br />
Wittchen HU et al. Arch Gen Psychiatry 1994;51:355
Generalisierte Angststörung (I)<br />
• Gehört mit einer Lebenszeitprävalenz von 4-<br />
7% zu den häufigsten psychischen Störungen<br />
• Schleichender Beginn im frühen<br />
Erwachsenenalter<br />
• Verlauf chronisch und rekurrierend<br />
• Sehr tiefe Spontanremissionsraten<br />
• Hohe Komorbidität mit anderen psychischen<br />
und somatischen Erkrankungen<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Generalisierte Angststörung (II)<br />
• Starke Beeinträchtigung der Lebensqualität<br />
• Überdurchschnittlich häufige Inanspruchnahme<br />
medizinischer Hilfe<br />
• GAD sind unterdiagnostiziert und werden oft<br />
nicht richtig behandelt<br />
• Die Behandlung muss adäquat, konsequent<br />
und über genügend lange Zeit durchgeführt<br />
werden<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Querschnittsprävalenz von <strong>Depression</strong> und<br />
Angststörung in der Allgemeinpraxis<br />
ICD-10 Diagnosen<br />
depressive Episode<br />
Dysthymie<br />
Agoraphobie<br />
Panikstörung<br />
generalisierte<br />
Angststörung<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Prävalenz richtig<br />
% diagnostiziert %<br />
10.4 57<br />
2.1 40<br />
1.5 50<br />
1.1 78<br />
7.9 52<br />
Üstun und Sartorius WHO-Studie 1995
Angst und <strong>Depression</strong><br />
Komorbidität<br />
•Häufig schwerere Symptomatik<br />
•Ausgeprägtere funktionelle Defizite<br />
•Schlechtere Lebensqualität<br />
•Häufiger Symptompersistenz<br />
•Schlechterer Behandlungserfolg<br />
•Erhöhtes Suizidrisiko<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Kessler RC et al 1994<br />
Fawcett J 1988
GAD ist häufig ein Vorgänger von anderen<br />
psychiatrischen Erkrankungen<br />
Irgendeine Angststörung<br />
Sozialphobie<br />
Panik<br />
Irgendeine Affekt.Störung<br />
Major <strong>Depression</strong><br />
Dysthymia<br />
Missbrauch /Abhängigkeit<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
GAD + komorbide Störung ; GAD als erste Erkrankung<br />
16<br />
22<br />
21<br />
25<br />
25<br />
29<br />
0 20 40 60 80 100<br />
52<br />
% Patienten<br />
Data from international surveys in 4 countries<br />
Kessler et al. Psychol Med. 2002;32:1213-1225
Lebensprävalenz von komorbiden psychiatrischen<br />
Störungen in Patienten mit GAD<br />
Andere Angststörungen<br />
Sozialphobie<br />
Panik<br />
Affektive Störungen<br />
Major depression<br />
Dysthymia<br />
Missbrauch/Abhängigkeit<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
22<br />
34<br />
34<br />
38<br />
0 20 40 60 80 100<br />
58<br />
% Patienten mit GAD<br />
61<br />
Data from international surveys in 4 countries (DSM-III-R criteria)<br />
Subset of population with GAD<br />
Kessler et al. Psychol Med. 2002;32:1213-1225<br />
72
Insular cortex 1<br />
Hippocampus 5<br />
(Septo-Hippocampus)<br />
Kognitive, Informations-<br />
Zensur Zone<br />
Adaptiert von:<br />
Bein MDD & GAD beteiligte Hirnregionen<br />
Amygdala 2<br />
Affektiv-Emotionale Zone<br />
Prefrontal<br />
cortex 2<br />
A. Cingulate cortex 3<br />
Nucleus accumbens 4<br />
Psychomotorische Zone<br />
1. Kennedy SE, et al. Arch Gen Psychiatry. 2006;63:1199–1208. 2. DrevetsWC. Curr Opin Neurobiol. 2001;11:240–249.<br />
3. Whittle S, et al. Neurosci Biobehav Rev. 2006;30:511–525.4. Schlaepfer TE, et al. Neuropsychopharmacology.<br />
2008;33:368–377. 5. Gaughran F, et al. Brain Res Bull. 2006;70:221–227.<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Die Rolle von Monoaminen und GABA in der Kontrolle von<br />
Körperfunktionen<br />
rperfunktionen<br />
Noradrenalin<br />
Antrieb<br />
Energie<br />
Vigilanz<br />
Vegetative<br />
Funktionen<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Angst/Panik<br />
Irritabilität Irritabilit<br />
Schlaf<br />
Affektives Verhalten<br />
Stimmung<br />
Kognition<br />
Schmerz<br />
Motivation<br />
GABA<br />
Ubiquitäre inhibitorische Kontrolle<br />
neuronaler Antrieb<br />
Hyperregbarkeit<br />
Psychomotorik<br />
Serotonin<br />
Impulskontrolle<br />
Impulskontrolle<br />
Appetit<br />
Sexualverhalten<br />
Aggression<br />
adaptiert: Healy et al. J. Psychopharmacol 1997, 11: S 25-S31
Cortisol bei Angsterkrankungen<br />
• Basal cortisol –keine erhöhte Sekretion<br />
• Dexamethasone-Suppressions-Test (DST)<br />
-widersprüchliche Befunde -<br />
• Dex-CRH-Test zeigt Dysregulation der HPA-<br />
Achse jedoch mit grosser Variabilität<br />
• Befunde deuten auf eine Störung der<br />
neuroendokrinen Stressregulation hin, geringer<br />
ausgeprägt als bei <strong>Depression</strong>,<br />
• keine einheitlichen Befunde zwischen den<br />
Angsterkrankungen<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Störungsbild<br />
Affektive<br />
Erkrankungen<br />
Angsterkrankungen<br />
Alkoholabhängigkeit<br />
Borderline-<br />
Persönlichkeitsstörungen<br />
Demenzen<br />
Essstörungen<br />
Schizophrenien<br />
Störung der<br />
Schlafkontinuität<br />
+++ fast bei allen Patienten vorhanden<br />
++ bei ca. 50% aller Patienten vorhanden<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Auffälligkeiten des Schlafes<br />
Tiefschlafreduktion<br />
REM-Schlaf-<br />
Enthemmung Hypersomnie<br />
+++ ++ ++ +<br />
+ + (+) ˘ ˘<br />
++ +++ + ˘<br />
+ ˘ + ˘<br />
+++ +++ ˘ +<br />
+ ˘ ˘ ˘<br />
+++ +++ + +<br />
+ bei ca. 50% aller Patienten vorhanden<br />
˘ bisher nicht berichtet
Residual Symptoms Are Predictors of Worse Outcome for<br />
Patients Who Have Significant Clinical Improvement<br />
Patients Relapsing<br />
Within 15 Months (%)<br />
For Patients Achieving Remission of MDD*<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
76.0%<br />
Patients with<br />
Residual Symptoms<br />
(n/N = 13/17)<br />
* As measured by Research Diagnostic Criteria<br />
0<br />
P < .001<br />
25.0%<br />
Patients Without<br />
Residual Symptoms<br />
(n/N = 10/40)<br />
Paykel ES, et al. Residual symptoms after partial remission, Psychol Med. 1995;25:1171–1180<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Factors associated with chronic depressive episodes:<br />
a preliminary report from the STAR-D project<br />
•The only comorbid psychiatric disorder, as assessed by the<br />
PDSQ, that was found more often in chronically depressed<br />
patients was generalized anxiety disorder (OR ¼ 1.734).<br />
•There were no differences in endorsement of agoraphobia,<br />
alcohol abuse, drug abuse, bulimia, hypochondriasis, OCD,<br />
panic, post-traumatic stress, social phobia, or somatoform<br />
disorders.<br />
GilmerWS et al, Factors associated with chronic depressive episodes: a preliminary report<br />
from the STAR-D project, Acta Psychiatr Scand 2005: 112: 425–433<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
<strong>Depression</strong> und Angststörungen<br />
• Hohe Prävalenz<br />
Zusammenfassung<br />
• Starke psychosoziale und physische<br />
Beeinträchtigung<br />
• Lange Dauer; hohe Chronifizierungs- und<br />
Rückfallrate<br />
• Hohe Komorbiditätsrate<br />
• Erhöhte Suizidrate<br />
• Intensive Akutbehandlung notwendig; langfristige<br />
Erhaltungstherapie in Betracht ziehen<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
Therapie: Übersicht<br />
• Psychoedukation<br />
– Lebensstil<br />
– Aufklärung und Beratung<br />
– psychosoziale Ressourcen<br />
• Spezifische Psychotherapie<br />
– v.a. diverse Verhaltenstherapien<br />
• Pharmakotherapie<br />
• Einbezug neurobiologischer Veränderungen,<br />
Verbesserung von Schlaf und Stressresistenz<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de<br />
Therapie-Leitlinien<br />
2009:<br />
2002<br />
2008
(zur Reduktion des Stressniveaus)<br />
Vielen Dank für f r die Aufmerksamkeit<br />
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de
PDF wurde mit pdfFactory-Prüfversion erstellt. www.context-gmbh.de