Veräusserung von Bauland in der Arbeitszone Bernfeld - Jegenstorf
Veräusserung von Bauland in der Arbeitszone Bernfeld - Jegenstorf
Veräusserung von Bauland in der Arbeitszone Bernfeld - Jegenstorf
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E<strong>in</strong>wohnergeme<strong>in</strong>de <strong>Jegenstorf</strong><br />
Botschaft zur Urnenabstimmung<br />
<strong>Veräusserung</strong> <strong>von</strong> <strong>Bauland</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitszone</strong> <strong>Bernfeld</strong><br />
Ermächtigung des Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ates<br />
Informationsveranstaltung<br />
am 20. April 2011<br />
E<strong>in</strong>ladung siehe letzte Seite<br />
Sonntag, 15. Mai 2011
1. E<strong>in</strong>leitung<br />
• Anlässlich <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deversammlung vom 26. November 2010 haben die<br />
Stimmberechtigten <strong>der</strong> Ortsplanungsrevision zugestimmt.<br />
• Unter an<strong>der</strong>em be<strong>in</strong>haltet die Anpassung des Zonenplanes 1 (Siedlung) die<br />
Zuweisung <strong>von</strong> 2,8 ha Land <strong>von</strong> <strong>der</strong> Landwirtschafts- <strong>in</strong> die <strong>Arbeitszone</strong>.<br />
• Die Ortsplanungsrevision wurde beim Amt für Geme<strong>in</strong>den und Raumordnung<br />
AGR e<strong>in</strong>gereicht. Der Genehmigungsentscheid ist noch ausstehend.<br />
• Gemäss den Bestimmungen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deordnung (Art. 37 Abs.2) beschliessen<br />
die Stimmberechtigten über e<strong>in</strong> Sachgeschäft mit e<strong>in</strong>maligen Ausgaben <strong>von</strong><br />
Fr. 2 Mio. o<strong>der</strong> mehr an <strong>der</strong> Urne.<br />
2. Ausgangslage<br />
Die Stossrichtung des Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ates bei <strong>der</strong> Überarbeitung <strong>der</strong> baurechtlichen<br />
Grundordnung (Zonenplan und Baureglement) im Rahmen <strong>der</strong> Ortsplanungsrevision<br />
ist auf breite Unterstützung gestossen. Die Geme<strong>in</strong>debehörden haben <strong>in</strong> je<strong>der</strong><br />
H<strong>in</strong>sicht grossen Wert auf e<strong>in</strong>e Durchmischung gelegt, nicht nur <strong>in</strong> Bezug auf die<br />
verschiedenen Bauweisen (E<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> Mehrfamilienhäuser <strong>in</strong> verschiedener Dichte)<br />
son<strong>der</strong>n auch auf die verschiedenen Nutzungsformen (Wohnen, Gewerbe, usw.).<br />
Dabei wurde vor allem den Industrie-, den Gewerbe- und den Dienstleistungsbetrieben<br />
e<strong>in</strong> grosses Augenmerk geschenkt.<br />
Noch bevor die Ortsplanungsrevision genehmigt o<strong>der</strong> Land zum Verkauf ausgeschrieben<br />
wurde, haben Gewerbetreibende Nie<strong>der</strong>lassungsabsichten <strong>in</strong> <strong>Jegenstorf</strong><br />
kommuniziert und Interesse an e<strong>in</strong>em Lan<strong>der</strong>werb bekundet. Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at hat<br />
mit diversen Firmenverantwortlichen Vorgespräche geführt und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong>en<br />
Kaufabsichten geprüft.<br />
Parallel zu diesen Vorgesprächen hat <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at bei den ortsansässigen<br />
KMU's abgeklärt, ob e<strong>in</strong> Interesse an e<strong>in</strong>er standortgebundenen Expansion im<br />
<strong>Bernfeld</strong> besteht.<br />
3. Ansiedlung <strong>von</strong> neuem Gewerbe / Überbauung<br />
Mit <strong>der</strong> Schaffung e<strong>in</strong>er neuen und zu überbauenden <strong>Arbeitszone</strong> im <strong>Bernfeld</strong><br />
besteht auch die Absicht, neues Gewerbe anzusiedeln. Weil die Geme<strong>in</strong>de Landeigentümer<strong>in</strong><br />
ist, hat sie die e<strong>in</strong>malige Chance zu steuern, welches Gewerbe sich <strong>in</strong><br />
<strong>Jegenstorf</strong> nie<strong>der</strong>lassen soll.<br />
Grundsätzlich bef<strong>in</strong>det sich die Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er komfortablen Ausgangslage, weil<br />
sich Betriebe für die Ansiedlung <strong>in</strong>teressieren, ohne dass dafür geworben werden<br />
musste. Dies eröffnet dem Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at bei den Verhandlungen e<strong>in</strong>e optimale<br />
Ausgangslage.<br />
Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at möchte als Verhandlungspartner auf gleicher Augenhöhe agieren<br />
können. Deshalb ist es für den weiteren Verlauf s<strong>in</strong>nvoll, wenn er mit den nötigen<br />
Vollmachten ausgestattet wird. Die Ermächtigung ermöglicht dem Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at, sich<br />
dieser Aufgabe gesamtheitlich anzunehmen und so die Projekte zielstrebig voran-<br />
Botschaft zur Urnenabstimmung vom 15. Mai 2011<br />
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zutreiben und umzusetzen. Müsste für jedes e<strong>in</strong>zelne Geschäft e<strong>in</strong> separater<br />
Abstimmungsprozess gewählt werden, könnte die daraus entstehende Komplexität<br />
den Verlauf hemmen o<strong>der</strong> sogar den Verkauf und den Erfolg e<strong>in</strong>er gesamtheitlichen<br />
Lösung gefährden.<br />
Mit <strong>der</strong> Überbauung s<strong>in</strong>d vielschichtige Interessen zu berücksichtigen. Dem<br />
Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at ist bewusst, dass die neue <strong>Arbeitszone</strong> im <strong>Bernfeld</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> sensibles<br />
Gebiet e<strong>in</strong>gebettet ist. So müssen unter an<strong>der</strong>em sowohl die Interessen <strong>der</strong> Bewohner<br />
am Galgenhogerweg/R<strong>in</strong>gweg als auch die Übergänge zum Kulturland und zum<br />
Landschaftsschutzgebiet (Galgenhoger) mitberücksichtigt werden. Sofern die<br />
Schrebergärten im <strong>Bernfeld</strong> aufgehoben werden müssen, sieht sich <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflicht, für e<strong>in</strong>en Ersatz zu sorgen. Als Grundeigentümer<strong>in</strong> hat die Geme<strong>in</strong>de<br />
die Möglichkeit, die Gestaltung <strong>der</strong> Überbauung direkt mitzubestimmen und zwar <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Ausmass, das über die öffentlich-rechtlichen Bauvorschriften h<strong>in</strong>ausgeht.<br />
Mit Blick auf die Bewertung <strong>der</strong> verschiedenen Kauf<strong>in</strong>teressenten möchte sich <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at an folgenden Prioritäten orientieren:<br />
• Trotz <strong>der</strong> Ansiedlung <strong>von</strong> neuem Gewerbe sollen den ortsansässigen Betrieben<br />
und ihren Expansionsabsichten und -<strong>in</strong>teressen e<strong>in</strong> grösseres Gewicht<br />
beigemessen werden.<br />
• Produzierendes, verarbeitendes Gewerbe wird bevorzugt.<br />
• Auf die Ansiedlung <strong>von</strong> Gewerbe, welches e<strong>in</strong> grosses Verkehrsaufkommen<br />
generiert, soll verzichtet werden.<br />
• Mit e<strong>in</strong>er Nie<strong>der</strong>lassung <strong>in</strong> <strong>Jegenstorf</strong> müssen neue Arbeitsplätze geschaffen und<br />
<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at muss über die strategischen Entwicklungsabsichten <strong>in</strong>formiert<br />
werden.<br />
4. Kauf<strong>in</strong>teressenten<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Ortsplanungsrevision wurde durch den Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at bekanntgegeben,<br />
dass die neue <strong>Arbeitszone</strong> unter an<strong>der</strong>em auch dazu dienen soll, dem<br />
ortsansässigen Gewerbe e<strong>in</strong>e Expansion <strong>in</strong> <strong>Jegenstorf</strong> zu ermöglichen. Der<br />
Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at will den heimischen Interessenten e<strong>in</strong>e grössere Gewichtung<br />
beimessen. Dies soll sich auch im Kaufpreis wi<strong>der</strong>spiegeln. E<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion<br />
tätiger <strong>Jegenstorf</strong>er Betrieb hat konkrete Absichten bekundet, se<strong>in</strong>e Firma <strong>in</strong>s<br />
<strong>Bernfeld</strong> auszulagern und zu expandieren.<br />
Das neue <strong>Bauland</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitszone</strong> hat vor allem grosses Interesse bei auswärtigen<br />
KMU's geweckt, welche ihre Produktionsstätte nach <strong>Jegenstorf</strong> verlegen<br />
möchten. Sie s<strong>in</strong>d bereit, für die Ansiedlung <strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>en höheren<br />
<strong>Bauland</strong>preis zu zahlen, als dies an<strong>der</strong>norts <strong>der</strong> Fall ist.<br />
Konkret hat <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at bereits erste Verhandlungen mit zwei auswärtigen<br />
Betrieben geführt. In ihrem Kerngeschäft befasst sich e<strong>in</strong>e Firma mit elektrischen und<br />
mechanischen Problemlösungen im Bereich <strong>der</strong> Antriebstechnik (Instandhaltung und<br />
Neuanlagen) sowie dem elektrischen und mechanischen Anlageunterhalt. Der Hauptsitz<br />
bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>von</strong> Zürich. Die Zweignie<strong>der</strong>lassung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Bern<br />
ist mit e<strong>in</strong>em Personalbestand <strong>von</strong> 35 Personen und <strong>der</strong> erzielten Produktionssteigerung<br />
an die Kapazitätsgrenzen gestossen. Mit e<strong>in</strong>em Neubau möchte die Betriebsleitung<br />
die bisherige Filiale nach <strong>Jegenstorf</strong> verlegen und gleichzeitig vergrössern.<br />
Botschaft zur Urnenabstimmung vom 15. Mai 2011<br />
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Die zweite auswärtige Interessent<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e Firma, ebenfalls mit Sitz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region<br />
Zürich. Sie bef<strong>in</strong>det sich seit 30 Jahren <strong>in</strong> Familienbesitz und möchte im Raum Bern<br />
zur Verbesserung <strong>der</strong> Kundennähe e<strong>in</strong>e Filiale eröffnen. Sie plant das Erstellen e<strong>in</strong>er<br />
Werkstatt für die Umrüstung <strong>von</strong> Fahrzeugen (KMU's, Dienstleistungen, usw.) sowie<br />
e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Showrooms. Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at wurde e<strong>in</strong>geladen zu prüfen, ob mit dem<br />
Lan<strong>der</strong>werb e<strong>in</strong>e Option für e<strong>in</strong>e spätere Betriebserweiterung geprüft werden könnte.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Interessent<strong>in</strong> ist die Coop/Interdiscount. Aktuell ist e<strong>in</strong> Baugesuch beim<br />
Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland hängig, welches e<strong>in</strong>e Betriebserweiterung<br />
auf dem bestehenden Areal vorsieht. Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at hat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ersten Stellungnahme<br />
zu verstehen gegeben, dass er im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Festigung des Standortes<br />
<strong>Jegenstorf</strong> gewillt ist, max. die Hälfte <strong>der</strong> neuen <strong>Arbeitszone</strong> <strong>der</strong> Coop/Interdiscount<br />
zur Verfügung zu stellen. Nach Konsultation <strong>der</strong> Geschäftsleitung wurde dem<br />
Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at mitgeteilt, dass vor<strong>der</strong>hand ke<strong>in</strong> sehr grosses Kauf<strong>in</strong>teresse mehr<br />
besteht, die Coop/Interdiscount aber gewillt ist, e<strong>in</strong>e Fläche für e<strong>in</strong>e temporäre<br />
Parkplatzerweiterung zu erwerben. Es werden weitere Verhandlungen geführt.<br />
5. Verb<strong>in</strong>dlichkeiten / Vorbehalte / Kompetenzen<br />
Die unter Pt. 4 skizzierten Kauf<strong>in</strong>teressenten mit ihren sehr unterschiedlichen<br />
Anliegen lassen erahnen, wie schwierig es für den Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at ist, Gespräche und<br />
Verhandlungen zu führen und dabei nicht abschliessend entscheidbefugt zu se<strong>in</strong>. Die<br />
jeweils nur mit Vorbehalten getroffenen E<strong>in</strong>igungen verunsichern und erschweren es,<br />
auf beiden Seiten die nötigen Planungen zu konkretisieren und zu diesem Zweck<br />
f<strong>in</strong>anzielle Mittel e<strong>in</strong>zusetzen.<br />
Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at strebt auch erschliessungstechnisch e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Gesamtlösung<br />
an. Ohne e<strong>in</strong>e Bündelung und Übertragung <strong>der</strong> Kompetenzen an den Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />
fallen die e<strong>in</strong>zelnen Geschäfte je nach ihrem f<strong>in</strong>anziellen Ausmass (Parzellengrössen,<br />
mögliche Dienstbarkeiten und Rechte, etc.) <strong>in</strong> verschiedene Zuständigkeiten. So<br />
kann zum Beispiel über e<strong>in</strong> komplexes zusammenhängendes Geschäft sowohl an<br />
<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deversammlung als auch an <strong>der</strong> Urne befunden werden müssen. Mit <strong>der</strong><br />
vom Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at angestrebten Lösung wird nach se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong><br />
komplexen Ausgangslage am besten Rechnung getragen. Dies könnte mit Blick auf<br />
e<strong>in</strong>e erfolgreiche Umsetzung sämtlicher Ziele schlussendlich entscheidend se<strong>in</strong>.<br />
6. F<strong>in</strong>anzrechtliche Überlegungen<br />
Massgebend für die Bestimmung <strong>der</strong> Zuständigkeit zum Beschluss über e<strong>in</strong><br />
bestimmtes Geschäft ist die Höhe <strong>der</strong> damit verbundenen Ausgabe. E<strong>in</strong>e Ausgabe<br />
liegt dann vor, wenn das F<strong>in</strong>anzvermögen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t wird (z.B. für<br />
den Kauf e<strong>in</strong>es Kommunalfahrzeuges). Das <strong>Bauland</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitszone</strong> <strong>Bernfeld</strong><br />
stellt F<strong>in</strong>anzvermögen dar. Wird das Land verkauft, wird das F<strong>in</strong>anzvermögen nicht<br />
verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t, es ist lediglich an<strong>der</strong>s zusammengesetzt: Neu werden nicht mehr<br />
Grundstücke bilanziert, son<strong>der</strong>n flüssige Mittel. Die Geme<strong>in</strong>deordnung bestimmt<br />
<strong>in</strong>dessen, dass Rechtsgeschäfte über Grundstücke und beschränkte d<strong>in</strong>gliche<br />
Rechte - also <strong>der</strong> Kauf o<strong>der</strong> Verkauf <strong>von</strong> Grundstücken o<strong>der</strong> die Erteilung e<strong>in</strong>es<br />
Baurechts o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es Kaufrechts - den Ausgaben gleichgestellt werden. Angesichts<br />
Botschaft zur Urnenabstimmung vom 15. Mai 2011<br />
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<strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> zur Diskussion stehenden Werte s<strong>in</strong>d die Stimmberechtigten <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>wohnergeme<strong>in</strong>de <strong>Jegenstorf</strong> für den Beschluss über dieses Geschäft zuständig.<br />
Das <strong>Bauland</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitszone</strong> <strong>Bernfeld</strong> soll nicht an e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Interessenten<br />
verkauft werden. Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at beabsichtigt, das Land an verschiedene Kaufwillige<br />
- im Rahmen klarer Vorgaben (s. Ziff. 3) - zu veräussern o<strong>der</strong> allenfalls e<strong>in</strong> im<br />
Zeitfenster <strong>der</strong> Ermächtigung gültiges Vorkaufsrecht e<strong>in</strong>zuräumen. Es ist angesichts<br />
des engen Sachzusammenhangs <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Rechtsgeschäfte rechtlich zulässig<br />
und vom Vorgehen her s<strong>in</strong>nvoll, wenn das Geschäft zuhanden <strong>der</strong> Stimmberechtigten<br />
zu e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Vorlage zusammengefasst wird. Massgeblich zur Bestimmung<br />
<strong>der</strong> Zuständigkeit ist somit das gesamte F<strong>in</strong>anzvolumen. Aufgrund des veranschlagten<br />
Gesamtertrags könnte mit E<strong>in</strong>nahmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grössenordnung <strong>von</strong><br />
Fr. 8 Mio. gerechnet werden (wenn sämtliches <strong>Bauland</strong> veräussert wird). Gemäss<br />
Art. 37 Abs. 2 <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deordnung bef<strong>in</strong>den die Stimmberechtigten über e<strong>in</strong><br />
solches Geschäft an <strong>der</strong> Urne.<br />
7. F<strong>in</strong>anzielles<br />
7.1 Landwert<br />
Die zur E<strong>in</strong>zonung beantragte <strong>Arbeitszone</strong> im <strong>Bernfeld</strong> verfügt über e<strong>in</strong>e Fläche <strong>von</strong><br />
28'000 m 2 . Abzüglich <strong>der</strong> <strong>Bauland</strong>fläche <strong>von</strong> geschätzten 4'000 m 2 , welche für die zu<br />
erstellenden Erschliessungsanlagen <strong>in</strong> Anspruch genommen werden muss,<br />
verbleiben rund 24'000 m 2 .<br />
Beim Festlegen des Landwertes hat sich <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at am Preis orientiert,<br />
welcher <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Geme<strong>in</strong>den für Gewerbeland bezahlt worden ist. Land <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Arbeitszone</strong> wird vor allem auch nach dessen Anschluss ans Strassen- und ÖV-Netz,<br />
nach dessen Bebaubarkeit (Hanglage, Erschliessungsgrad, etc.) sowie nach dessen<br />
werbewirksamem Standort beurteilt. In Urtenen-Schönbühl wird <strong>der</strong> Wert e<strong>in</strong>es<br />
Grundstückes, welches unmittelbar an <strong>der</strong> Autobahn A1 liegt, durch se<strong>in</strong>e Eigentümer<strong>in</strong><br />
mit Fr. 350.--/m 2 beziffert. Abklärungen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Geme<strong>in</strong>den (so z. B.<br />
Kirchberg, Belp, Münchenbuchsee, Lyss, Moosseedorf, usw.) haben zum Teil<br />
deutlich tiefere Preise für Gewerbeland ergeben.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> geschil<strong>der</strong>ten Ausgangslage hat <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at entschieden, mit<br />
ansiedlungswilligen Interessenten die Verhandlungen auf <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>es M<strong>in</strong>destpreises<br />
<strong>von</strong> Fr. 350.--/m 2 zu führen. Weil explizit mit <strong>der</strong> Neue<strong>in</strong>zonung dem ortsansässigen<br />
Gewerbe e<strong>in</strong>e standortgebundene Expansion ermöglicht werden soll,<br />
möchte <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at <strong>in</strong> diesem Fall e<strong>in</strong>e Ermässigung des M<strong>in</strong>destpreises <strong>von</strong><br />
bis zu 10 % e<strong>in</strong>räumen. Über die gesamte <strong>Bauland</strong>fläche rechnet <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />
mit e<strong>in</strong>em Durchschnittswert <strong>von</strong> Fr. 335.--/m 2 und somit e<strong>in</strong>em möglichen<br />
Gesamtertrag <strong>von</strong> rund Fr. 8 Mio.<br />
7.2 F<strong>in</strong>anzhaushalt<br />
Insbeson<strong>der</strong>e für die Instandstellung <strong>der</strong> Schul<strong>in</strong>frastruktur wird die Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> den<br />
nächsten 10 Jahren f<strong>in</strong>anzielle Mittel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grössenordnung <strong>von</strong> rund Fr. 10 Mio.<br />
aufbr<strong>in</strong>gen müssen. Die seit Jahren verfolgte Praxis, wenn immer möglich, die Investitionen<br />
entsprechend <strong>der</strong> Selbstf<strong>in</strong>anzierung - also ohne Neuverschuldung - zu<br />
planen, wird kaum realisierbar se<strong>in</strong>. Ausserordentliche E<strong>in</strong>nahmen aus dem Mehr-<br />
Botschaft zur Urnenabstimmung vom 15. Mai 2011<br />
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wertausgleich <strong>der</strong> Ortsplanung und dem Verkaufserlös des Ferienheims Amt<br />
Fraubrunnen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bezug auf Zeitpunkt und Höhe noch unbestimmt.<br />
Der willkommene Verkaufserlös <strong>Bernfeld</strong> würde nicht nur e<strong>in</strong>e Neuverschuldung<br />
abdämpfen, son<strong>der</strong>n auch die notwendigen flüssigen Mittel für die Erschliessungsanlagen<br />
(<strong>Bernfeld</strong>weg via Schützenweg) sicherstellen. Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at hat<br />
anlässlich <strong>der</strong> Beschlussfassung über die Ortsplanungsrevision an <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deversammlung<br />
vom 26. November 2010 über die entsprechenden Kosten orientiert.<br />
Sie s<strong>in</strong>d „gebunden“ und können deshalb durch den Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at ausgelöst werden.<br />
8. E<strong>in</strong>schätzungen des Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ates / Dauer <strong>der</strong> Ermächtigung<br />
Erst die mit den Kauf<strong>in</strong>teressenten geführten Verhandlungen haben <strong>in</strong> aller Deutlichkeit<br />
gezeigt, dass die Zuständigkeitsregelungen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de bei <strong>der</strong> Abwicklung<br />
dieses Geschäftes grosse Herausfor<strong>der</strong>ungen mit sich br<strong>in</strong>gen. Deshalb erschien<br />
dem Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at e<strong>in</strong>e temporäre Anpassung im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Zielerreichung angezeigt.<br />
<strong>Jegenstorf</strong> ist an <strong>der</strong> Ansiedlung <strong>von</strong> <strong>in</strong>novativem Gewerbe im Rahmen <strong>der</strong> geltenden<br />
Nutzungsvorschriften <strong>in</strong>teressiert. Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at ist da<strong>von</strong> überzeugt, dass<br />
die KMU’s, mit welchen er <strong>in</strong> Verhandlung steht, dieses Anfor<strong>der</strong>ungsprofil erfüllen.<br />
Sie zeichnen sich auch durch ihre Entschlossenheit und den Willen aus, <strong>in</strong>nerhalb<br />
nützlicher Frist ihre strategischen Zielsetzungen umzusetzen. Wie es sich für e<strong>in</strong>en<br />
erfolgreichen Betrieb gehört, s<strong>in</strong>d die Zuzugswilligen daran, auch an<strong>der</strong>e Standorte<br />
zu evaluieren, obwohl <strong>Jegenstorf</strong> bei ihnen an oberster Stelle steht.<br />
Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at möchte die beantragte Ermächtigung an gewisse Voraussetzungen<br />
knüpfen, welche se<strong>in</strong>en Handlungsspielraum <strong>in</strong> den wichtigsten Punkten (z. B.<br />
Landpreis o<strong>der</strong> Befristung <strong>der</strong> Ermächtigung) e<strong>in</strong>schränken. Mit dieser Massnahme<br />
haben die Stimmberechtigten die Möglichkeit zu bestimmen, unter welchen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen Land veräussert werden soll. Gleichzeitig soll mit diesen Voraussetzungen<br />
auch zum Ausdruck gebracht werden, dass <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Funktion als Planungsbehörde das Geschäft aus verschiedensten Blickw<strong>in</strong>keln<br />
beurteilt und wirkungsvoll umsetzen kann.<br />
Die Ermächtigung wird auf e<strong>in</strong>en Zeithorizont <strong>von</strong> 6 Jahren beschränkt. Dieses<br />
Zeitfenster ergibt sich aus praktischer Sicht aufgrund <strong>der</strong> nicht abschätzbaren<br />
zeitlichen Abwicklung sowie <strong>der</strong> verschiedenen Prozesse. Die Geme<strong>in</strong>de ist<br />
verpflichtet, das <strong>Bauland</strong> zu erschliessen, bevor e<strong>in</strong>e Baubewilligung für e<strong>in</strong><br />
Bauvorhaben erteilt werden kann. Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at wird e<strong>in</strong>en Verkauf <strong>von</strong> <strong>Bauland</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> neuen <strong>Arbeitszone</strong> da<strong>von</strong> abhängig machen, wie die verschiedensten<br />
Interessen (<strong>in</strong>klusive diejenigen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de) aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgestimmt werden<br />
können. Geme<strong>in</strong>sam soll e<strong>in</strong>e gesamtheitliche Überbauung festgelegt werden. Erst<br />
wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, wird die Geme<strong>in</strong>de die Erschliessungsanlagen<br />
bauen können.<br />
Es ist nicht unüblich, dass e<strong>in</strong> Kaufvertrag erst se<strong>in</strong>e Gültigkeit entfaltet, wenn für e<strong>in</strong><br />
Bauvorhaben die Baubewilligung erteilt wird. Über das gesamte Entwicklungsgebiet<br />
beurteilt, wird rasch ersichtlich, dass verschiedenste formelle Bau- und Planungsverfahren<br />
notwendig se<strong>in</strong> werden, <strong>der</strong>en Zeitbedarf im ungünstigsten Fall Jahre <strong>in</strong><br />
Anspruch nehmen können. Die Ermächtigung <strong>von</strong> 6 Jahren fällt zudem auf e<strong>in</strong><br />
Botschaft zur Urnenabstimmung vom 15. Mai 2011<br />
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Legislaturende und es ersche<strong>in</strong>t gerechtfertigt, zu diesem Zeitpunkt die Situation<br />
durch die Stimmberechtigten neu beurteilen zu lassen.<br />
9. Weiteres Vorgehen<br />
Die Verhandlungen mit den e<strong>in</strong>zelnen Interessenten werden unter Mitberücksichtigung<br />
des Abstimmungsergebnisses fortgeführt. Dort wo es s<strong>in</strong>nvoll ist, wird die<br />
Planung koord<strong>in</strong>iert. E<strong>in</strong>e Grundvoraussetzung für die spätere Umsetzung stellt die <strong>in</strong><br />
Rechtskraft erwachsene Ortsplanung dar. Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at wird die Stimmberechtigten<br />
über die weitere Entwicklung permanent auf dem Laufenden halten.<br />
10. Ermächtigung - Eckwerte<br />
Folgende Eckwerte knüpft <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at an die beantragte Ermächtigung.<br />
• Die Ermächtigung des Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ates dauert 6 Jahre.<br />
• Die Dauer beg<strong>in</strong>nt mit dem Inrechtskrafterwachsen <strong>der</strong> Ortsplanungsrevision<br />
(Genehmigung durch das kant. Amt für Geme<strong>in</strong>den und Raumordnung AGR).<br />
• Der Preis pro Quadratmeter Land <strong>in</strong> <strong>der</strong> neuen <strong>Arbeitszone</strong> <strong>Bernfeld</strong> (Gbbl-Nrn.<br />
180.01 und 180.02) pro Quadratmeter beträgt m<strong>in</strong>destens Fr. 350. --. Für<br />
ortsansässige Betriebe kann e<strong>in</strong>e Ermässigung bis zu 10 % gewährt werden.<br />
• Sofern <strong>der</strong> Schrebergarten <strong>Bernfeld</strong> e<strong>in</strong>er Überbauung weichen muss, ist <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at für e<strong>in</strong>en Ersatz besorgt.<br />
• In e<strong>in</strong>em ersten Schritt ist <strong>der</strong> Grünstreifen zwischen <strong>der</strong> neuen <strong>Arbeitszone</strong><br />
<strong>Bernfeld</strong> und dem Wohnquartier Galgenhoger zu bepflanzen.<br />
Antrag des Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ates<br />
1. Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at wird ermächtigt, das <strong>Bauland</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitszone</strong> <strong>Bernfeld</strong> (Gbbl-<br />
Nr. 180 01/02) für m<strong>in</strong>destens Fr. 350.--/m 2 zu veräussern. Für ortsansässige<br />
Betriebe kann e<strong>in</strong>e Ermässigung bis zu 10 % gewährt werden - (möglicher<br />
Gesamterlös: Fr. 8 Mio.).<br />
2. Diese Ermächtigung ist während 6 Jahren ab Rechtskraft (Genehmigung durch<br />
das Amt für Geme<strong>in</strong>den und Raumordnung) <strong>der</strong> Ortsplanungsrevision - GV-<br />
Beschluss vom 26. November 2010 - gültig und erlischt nach Ablauf dieser Frist.<br />
Botschaft zur Urnenabstimmung vom 15. Mai 2011<br />
7
Alle Stimmberechtigten <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnergeme<strong>in</strong>de <strong>Jegenstorf</strong> s<strong>in</strong>d freundlich<br />
e<strong>in</strong>geladen, an <strong>der</strong> Urnenabstimmung teilzunehmen. Den beiliegenden Stimmzettel<br />
können Sie zusammen mit dem kantonalen Stimmzettel im Abstimmungscouvert<br />
bei <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deverwaltung (letzte Briefkastenleerung, Samstag, 14. Mai 2011,<br />
17.00 Uhr) e<strong>in</strong>werfen o<strong>der</strong> persönlich <strong>in</strong> die Urne e<strong>in</strong>legen (Sonntag, 15. Mai 2011,<br />
<strong>von</strong> 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr im Sägetschulhaus, Iffwilstrasse 10).<br />
Bitte denken Sie daran, bei <strong>der</strong> brieflichen Abstimmung die Ausweiskarte zu<br />
unterschreiben.<br />
Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at <strong>Jegenstorf</strong><br />
E<strong>in</strong>ladung zur Informationsveranstaltung<br />
Term<strong>in</strong> Mittwoch, 20. April 2011<br />
Zeit 19.30 Uhr<br />
Ort Schulanlage Gyrisberg, Aula<br />
Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at lädt die Stimmberechtigten und alle <strong>in</strong>teressierten<br />
Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger freundlich zu dieser Informationsveranstaltung e<strong>in</strong>.<br />
Nutzen Sie die Gelegenheit und lassen Sie sich über das Geschäft mit weiteren<br />
Angaben und H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen noch detaillierter <strong>in</strong> Kenntnis setzen.<br />
Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at wird Ihnen gerne Fragen beantworten.<br />
Sollten Sie e<strong>in</strong>en speziellen Informationsbedarf abgedeckt erhalten wollen, so<br />
melden Sie sich bitte auf <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deverwaltung und deponieren im Vorfeld<br />
<strong>der</strong> Veranstaltung Ihr Anliegen - Tel. 031 763 16 16 o<strong>der</strong><br />
geme<strong>in</strong>de@jegenstorf.ch.<br />
Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at bedankt sich bestens für Ihr Interesse und Ihre Teilnahme an<br />
<strong>der</strong> Urnenabstimmung.<br />
Botschaft zur Urnenabstimmung vom 15. Mai 2011<br />
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