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Schulungsunterlagen Erste Hilfe - Jegenstorf

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Weiterbildung <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong><br />

Symptome: <strong>Erste</strong> Warnzeichen eines drohenden Kollapses sind Schwindel oder ein Schwächegefühl.<br />

Einige Patienten klagen über Übelkeit und Erbrechen, andere kollabieren<br />

ohne jedes Vorzeichen und sind kurzzeitig bewusstlos. Das anfänglich<br />

hochrote Gesicht blasst beim Blutdruckabfall schnell ab. Die kühle, schweissige<br />

Haut kann als Zentralisationszeichen aufgefasst werden. Die Körpertemperatur<br />

ist in beiden Fällen nicht verändert. Der Puls ist schnell und kaum tastbar. Bei<br />

Schock- oder Flachlagerung kommen die Betroffenen schnell zu Bewusstsein,<br />

der Puls wird wieder kräftiger und langsamer.<br />

9.3.4 Hitzschlag<br />

Definition: Bei diesem unbehandelt meist tödlich verlaufenden Krankheitsbild kommt es<br />

durch ein Versagen der körpereigenen Temperaturregulation zu einer lebensbedrohlichen<br />

Hyperthermie (Anstieg der Körpertemperatur). Bereits früh ist das<br />

Zentrale Nervensystem betroffen.<br />

Ursachen: Entsprechend der Hyperthermie zugrunde liegenden Ursachen werden zwei<br />

Formen des Hitzschlags unterschieden:<br />

Klassischer Hitzschlag (verminderte Wärmeabgabe): Bei hohen Umgebungstemperaturen<br />

gewinnt die Wärmeabfuhr durch Schwitzen eine besondere Bedeutung.<br />

Einige Erkrankungen (z.B. Diabetes) oder Substanzen (z.B. Alkohol) verursachen<br />

häufig ein Flüssigkeitsdefizit im Körper, das zur eingeschränkten<br />

Schweissproduktion führt. Bestimmte Psychopharmaka verhindern sogar direkt<br />

über das vegetative Nervensystem das Schwitzen. Im Rahmen ihrer eingeschränkten<br />

Kompensationsmöglichkeiten sind dann vor allem ältere Menschen<br />

oder Herz-Kreislauf-Kranke in ihrer Wärmeabgabe behindert.<br />

Anstrengungshitzschlag (gesteigerte Wärmeproduktion): Von dieser Form<br />

können auch körperlich gesunde Personen jedes Alters betroffen sein, vor allem,<br />

wenn sie an das Umgebungsklima nicht akklimatisiert sind. Die Wärmeproduktion<br />

bei körperlicher Anstrengung (z.B. Sport), übersteigt bei heissem oder feuchtschwülem<br />

Klima die Möglichkeiten der Wärmeabgabe. Innerhalb weniger Stunden<br />

steigt die Körpertemperatur an, ohne dass es zuvor zu einem Flüssigkeitsverlust<br />

gekommen wäre.<br />

Ab einer Kerntemperatur von 40 Grad verselbständigt sich die muskuläre Wärmeproduktion.<br />

Ein weiterer Anstieg der Körpertemperatur kann dann nicht mehr<br />

verhindert werden, die zentrale Temperaturregulation versagt. Temperaturen oberhalb<br />

43 Grad nehmen durch irreversible Schäden am Zentralen Nervensystem<br />

unweigerlich einen tödlichen Verlauf. Auch bei geringeren Temperaturen<br />

können lebensbedrohliche Schockzustände mit nachfolgendem Multiorganversagen<br />

entstehen.<br />

Stand Februar 2007 39 von 51

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