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Volksabstimmung zum Bundesbeschluss über die Jugendmusikförderung vom 23. September: «Musik gehört zum Menschen» Ernst Waldemar Weber ist 90-jährig und unterstützt als ehemaliger Sekundarlehrer im Sei<strong>den</strong>berg – er unterrichtete Musik und mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer – <strong>den</strong> Bundesbeschluss über die Jugendmusikförderung. Der Muriger war auch Sänger mit Konzertdiplom, Stimmbildner und Sprecherzieher, Chorleiter und Organist. Er ist noch heute mit 90 Jahren e<strong>in</strong> überzeugter Verfechter der These, der Musikunterricht <strong>in</strong> der Schule sollte verbessert wer<strong>den</strong> und publizierte zahlreiche Bücher und Broschüren über dieses Thema. Fehlende Musikerziehung «Musik gehört zum Menschen», plädiert Ernst Waldemar Weber, «und die Stimme ist das Instrument, das der Mensch zur Verfügung hat». Früher habe man beim Spazieren, auf der Schulreise und beim Abwaschen gesungen. Dann kamen die neuen Medien auf <strong>den</strong> Markt, und die Lust am S<strong>in</strong>gen verebbte. Der Musikunterricht sei ke<strong>in</strong> leichtes Fach, bemerkt Ernst Waldemar Weber. In <strong>den</strong> Lehrersem<strong>in</strong>aren sei Musik noch wichtig gewesen, aber <strong>in</strong> der Pädagogischen Hochschule kann das Fach abgewählt wer<strong>den</strong>. Deshalb gebe es immer weniger LehrerInnen, die <strong>in</strong> Musik ausgebildet s<strong>in</strong>d, obwohl sie alle Fächer unterrichten müssen. «Man lässt sich mit mehr Musik berieseln als je zuvor», sagte der ehemalige Lehrer. Dies sei aber e<strong>in</strong> passiver Konsum. In e<strong>in</strong>em guten Musikunterricht wür<strong>den</strong> die K<strong>in</strong>der aktiv mit S<strong>in</strong>gen, Musizieren und Tanzen. Das Tanzen habe man <strong>in</strong> <strong>den</strong> siebziger Jahren <strong>in</strong> <strong>den</strong> Lehrplan aufgenommen. Man habe z.B. Kreistänze zu israelischer und osteuropäischer Musik getanzt. Schulversuche Im Jahr 1972 begann Ernst Waldemar Weber Schulversuche mit erweitertem Musikunterricht. Er liess sich dabei von ungarischen Schulen <strong>in</strong>spirieren, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en es täglich e<strong>in</strong>e Unterrichtsstunde Musik gab. Se<strong>in</strong>e Klasse wurde als S<strong>in</strong>gklasse bezeichnet; dort stan<strong>den</strong> fünf Lektionen Musik <strong>in</strong> der Woche auf dem Schulpensum. Als Kompensation wur<strong>den</strong> je e<strong>in</strong>e Stunde Mathematik, Deutsch und Französisch gestrichen. Im Vergleich mit Klassen desselben Alters, aber ohne Musik, kamen die SchülerInnen wegen der gestrichenen Fächer nicht etwa <strong>in</strong>s H<strong>in</strong>tertreffen, sie arbeiteten sogar besser als die Klassen ohne Musikunterricht. <strong>Na</strong>ch e<strong>in</strong>em Jahr Unterbruch wurde derselbe Versuch wieder aufgenommen und vom 5. bis zum 9. Schuljahr durchgezogen. Ernst Waldemar Weber freut sich: «Noch heute habe ich Kontakt mit e<strong>in</strong>igen von diesen SchülerInnen». Mit <strong>den</strong> Schulversuchen wollte Weber aufzeigen, wie wichtig der Musikunterricht <strong>in</strong> der Schule ist. Im Anschluss daran schrieb er Artikel und hielt Referate zu diesem Thema, was dazu führte, dass er <strong>in</strong> <strong>den</strong> Jahren 1988 bis 1991 e<strong>in</strong>e wissenschaftlich begleitete <strong>Na</strong>tionalfondsstudie nach dem Muster von Muri an e<strong>in</strong>undfünfzig Schulklassen <strong>in</strong> der ganzen Schweiz durchführen konnte. Es waren Klassen aller Stufen vom 1. bis 9. Schuljahr beteiligt. Die These (die vollumfänglich bestätigt wurde) lautete: «Intensive Beschäftigung mit Musik (S<strong>in</strong>gen, geme<strong>in</strong>sames Musizieren und Tanzen sowie die Schulung des Notenlesens und Musikhörens) fördert die Konzentrationsfähigkeit, das Gedächtnis und die sprachliche und allgeme<strong>in</strong>e Ausdrucksfähigkeit und steigert die Lebensfreude, was sich auch auf die schulische Motivation auswirkt. Deshalb erwarten wir <strong>in</strong> allen Schulfächern, auch <strong>in</strong> <strong>den</strong>en mit reduziertem Pensum, normale oder sogar bessere Leistungen». Dieses Projekt g<strong>in</strong>g von Muri aus und trug <strong>den</strong> <strong>Na</strong>men Muri <strong>in</strong> die ganze Welt h<strong>in</strong>aus. Ernst Waldemar Weber unternahm viele Aktionen, um die Musik <strong>in</strong> der Schule aufzuwerten. Anlässlich der Revision der Bundesverfassung 1998 versuchte er, e<strong>in</strong>en neuen Artikel gemäss «Jugend und Sport» e<strong>in</strong>- Ernst Waldemar Weber. Bild: DSC zubr<strong>in</strong>gen, und zwar unter dem <strong>Na</strong>men «Jugend, Sport und Musik». Zwar scheiterte das Vorhaben, aber <strong>in</strong> Art. 69,2 heisst es nun: «Der Bund kann … Kunst und Musik, <strong>in</strong>sbesondere im Bereich der Ausbildung, fördern». Volksabstimmung vom 23. September Das Volk wird am 23. September über <strong>den</strong> Bundesbeschluss vom 15. März 2012 über die Jugendmusikförderung (Gegenentwurf zur Volks<strong>in</strong>itiative «jugend + musik») abstimmen. Die Initiative wurde gemäss Weber vor allem durch die Musikschulen getragen. Somit könnte auch e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, dessen Eltern e<strong>in</strong>e Ausbildung nicht zu bezahlen vermögen, e<strong>in</strong> Instrument erlernen. Sollte der Artikel hoch angenommen wer<strong>den</strong>, so gäbe es vielleicht genügend Druck, um auch die Musik <strong>in</strong> der Schule zu verbessern. Im Jahr 2000 gründete Ernst Weber <strong>den</strong> Schweizer Vere<strong>in</strong> «Eltern-K<strong>in</strong>d-S<strong>in</strong>gen» (www.eltern-k<strong>in</strong>d-s<strong>in</strong>gen.ch). Dort wur<strong>den</strong> Leiter<strong>in</strong>nen ausgebildet, die mit Anderthalb- bis Vierjährigen <strong>in</strong> der Gruppe mit Müttern und Vätern s<strong>in</strong>gen. Körperlich und geistig fit Mit se<strong>in</strong>en 90 Jahren fühlt sich Ernst Waldemar Weber körperlich und geistig sehr gut. Er benützt e<strong>in</strong>e Atemtechnik, die gesundheitlich weit übers S<strong>in</strong>gen h<strong>in</strong>aus wirkt. Zudem tra<strong>in</strong>iert er se<strong>in</strong> Gedächtnis, <strong>in</strong>dem er Gedichte auswendig lernt. Letzth<strong>in</strong> hat er im Kirchgeme<strong>in</strong>dehaus Muri während e<strong>in</strong>er Stunde Gedichte rezitiert. Musik und Sprache: Sie sollten, so der 90-Jährige, wieder vermehrt gepflegt wer<strong>den</strong>. Literatur (Auswahl): Ernst Waldemar Weber • Die Mitte im Kreis der Intelligenzen ist die Musik. Muri, 2005. • Vom Ursprung der Musik, der Sprache, des Menschen. Muri, 2006. • Gewaltprävention durch Musikerziehung. Muri, 2008. DSC Wenn es doch nur e<strong>in</strong>e Glosse wäre: Der Güggelkrieg zu Muri Dr. F.V. (nomen est omen), e<strong>in</strong> Unternehmensberater, wahrt das Interesse des Ehepaars S. <strong>in</strong> Muri «<strong>in</strong> Sachen Güggel». Um was geht es «<strong>in</strong> Sachen Güggel»? E<strong>in</strong>mal mehr um e<strong>in</strong>en <strong>Na</strong>chbarenstreit: E<strong>in</strong>e nicht genannte Frau hat gegenüber <strong>den</strong> Güggelbesitzern die Drohung ausgestossen, sie werde das Ehepaar S. wegen dessen krähen<strong>den</strong> Hahns bei der Polizei anzeigen. Aus Schreck platzierte die betagte Ehefrau S. <strong>den</strong> Güggel fremd mit der Konsequenz, dass verschie<strong>den</strong>e ihrer Hühner von e<strong>in</strong>em Marder gerissen wur<strong>den</strong>. Dr. F.V. unternahm verschie<strong>den</strong>e Abklärungen im Versuch, die Kontrahenten zu versöhnen. Er wurde vorstellig bei der Kapo Gümligen. Der diensthabende Polizist erklärte, er würde sich weigern, e<strong>in</strong>e allfällige Anzeige wegen des krähen<strong>den</strong> Hahnes entgegenzunehmen. Er empfahl, mit der Zentralstelle für Tierdelikte der Kapo <strong>in</strong> Bern Kontakt aufzunehmen. Der Chef dieser Stelle beschied Dr. F.V., dass er sich nur mit malträtierten Güggeln befasse. So wandte sich der Unternehmensberater an <strong>den</strong> Chef der Hochbauabteilung der Geme<strong>in</strong>de. Dieser gab die Auskunft, dass die Liegenschaft des Ehepaars S. <strong>in</strong> der Wohnzone liege. In dieser Zone seien (Nutz-) Tiere tolerierbar. Zudem <strong>in</strong>formierte Dr. F.V. die Präsi<strong>den</strong>t<strong>in</strong> des Quartierleists, die mitteilte, der Hahn habe sie noch nie gestört, obwohl sie gleich nebenan wohne. Der Interessenwahrer empfahl der lärmempf<strong>in</strong>dlichen <strong>Na</strong>chbar<strong>in</strong> des Ehepaars S., sich mit dem Güggel abzuf<strong>in</strong><strong>den</strong>. Dies umso mehr, schrieb er ihr, als dass das Krähen im allgeme<strong>in</strong>en Tages- und Flugplatzlärm untergehe. Er konnte ihr zudem versichern, dass der Güggel nun erst morgens gegen neun Uhr <strong>in</strong>s Freie gelassen und bereits wieder gegen achtzehn Uhr e<strong>in</strong>gesperrt würde. Mittlerweile kam der Güggel zwar aus dem Exil zurück, wurde aber von der e<strong>in</strong>geschüchterten Ehefrau S. umgehend verschenkt. Allerd<strong>in</strong>gs erst, nachdem das tapfere Federvieh bei e<strong>in</strong>em Kampf gegen e<strong>in</strong>en Fuchs fast sämtliche Federn, nicht aber se<strong>in</strong> Leben verlor und so se<strong>in</strong>e Hennen vor e<strong>in</strong>em Massaker bewahrte. Fazit: Es war Titus Maccius Plautus (ca. 254 bis ca. 184 v. Chr.), der <strong>den</strong> weisen Satz prägte: «Jetzt habe ich die Wahrheit des alten Wortes erfahren, dass e<strong>in</strong>em deshalb etwas Böses widerfährt, weil man e<strong>in</strong>en bösen <strong>Na</strong>chbarn hat». Dem ist, mehr als zweitausend Jahre später, nichts beizufügen. DSC