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Artikel als pdf - SolveDirect

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28 itSMF Performance News<br />

Organisationsübergreifendes Incident Management<br />

Höhere Geschwindigkeit und Effizienz in der Serviceerbringung<br />

Das hema IT-Kooperationen in der öfentlichen<br />

Verwaltung gewinnt angesichts knapper<br />

werdender Budgets zunehmend an Bedeutung.<br />

Der neue <strong>Artikel</strong> 91c des Grundgesetzes<br />

erweitert dabei die rechtlichen Möglichkeiten<br />

zum Aubau solcher Kooperationen.<br />

IT-Kooperationen –<br />

Was passiert im Störungsfall?<br />

Im operativen Betrieb stellen IT-Kooperationen<br />

hierbei das IT Service Management vor<br />

neue Herausforderungen. So verfügt der IT-<br />

Dienstleister eines jeden Kooperationspartners<br />

in der Störungsbeseitigung meist bereits<br />

über eine eigene und etablierte Lösung mit<br />

einem an ITIL angelehnten Incident Management<br />

sowie einer entsprechenden Werkzeugunterstützung.<br />

Hier bietet die HZD eine IT- und Prozesslösung<br />

zur Vernetzung der jeweiligen Incident-Management-Lösungen<br />

von zwei oder<br />

mehr Kooperationspartnern an, die bereits<br />

in der gesamten bundesdeutschen Steuerverwaltung<br />

erfolgreich implementiert wurde.<br />

Sie basiert auf der im Vorhaben KONSENS<br />

(Koordinierte neue Sotwareentwicklung der<br />

Steuerverwaltung) gewählten Strategie zur<br />

Sicherstellung eines länderübergreifenden<br />

Supports. Diese Strategie besteht darin, die<br />

etablierten landesinternen ITSM-Prozesse<br />

sowie die des Bundes <strong>als</strong> gesetzt zu betrachten<br />

und diese eigenen Service-Prozesse intelligent<br />

miteinander zu verbinden.<br />

Use case Steuerverwaltung<br />

Die Finanzminister der sechzehn Länder<br />

der Bundesrepublik Deutschland haben<br />

festgelegt, wie eine einheitliche und in allen<br />

deutschen Bundesländern einzusetzende<br />

Sotware zu realisieren ist und dabei das Projekt<br />

KONSENS gegründet. Das Ziel ist die<br />

Schafung einer einheitlichen Steuersotware,<br />

welche von mehreren Ländern gemeinsam<br />

entwickelt und von allen Ländern eingesetzt<br />

wird. Federführend sind die Länder Bayern,<br />

Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen,<br />

Baden-Württemberg und Hessen. Letzteres<br />

unter anderem mit Projektverantwortung für<br />

die Konzeption und Implementierung der<br />

im Betrieb zum länderübergreifenden Miteinander<br />

notwendigen IT-Service-Management-Prozesse.<br />

Der zentrale IT-Dienstleister des Landes<br />

Hessen - die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung<br />

(HZD) - stand vor der Herausforderung,<br />

dass in den einzelnen Ländern<br />

bereits etablierte, toolgestützte Lösungen im<br />

Incident Management eingesetzt wurden.<br />

Mit Hilfe von <strong>SolveDirect</strong> hat die HZD diese<br />

Herausforderung gelöst und eine Incident-<br />

Management-Plattform für die gesamte bundesdeutsche<br />

Steuerverwaltung geschafen,<br />

die eine länderübergreifende Entstörung für<br />

mehr <strong>als</strong> 75 verschiedene Fachanwendungen<br />

und Systeme ermöglicht.<br />

Herausforderung: „Verbinden Sie<br />

18 Help Desks miteinander!“<br />

Die Finanzverwaltungen der Bundesländer<br />

und des Bundes sind eng miteinander vernetzt.<br />

Das bedeutet, dass eine Unterstützung<br />

der Störungsbearbeitung auch länder- und<br />

organisationsübergreifend möglich sein<br />

muss. Denn zum einen kann eine Störung<br />

in einem Land umgehend zu Beeinträchtigungen<br />

in den Finanzämtern der anderen<br />

Länder führen, da bei länderübergreifenden<br />

Abfragen auf die Datentöpfe der anderen<br />

Länder zugegrifen wird. Und zum anderen<br />

müssen Sotware-übernehmende Länder im<br />

Störungsfall das Sotware-entwickelnde Land<br />

in die Entstörung einbinden können.<br />

Auch der ELSTER Support ist über die Solve-<br />

Direct Plattform verbunden. ELSTER ist das<br />

online Dienstleistungsportal der Finanzverwaltung,<br />

mit dem Steuererklärungen elektronisch<br />

via Internet an das Finanzamt übermittelt<br />

werden können.<br />

Die besondere Herausforderung ist, dass jedes<br />

Bundesland sowohl Kunde <strong>als</strong> auch Lieferant<br />

im Serviceprozess ist.<br />

Die zentrale Incident Management Plattform<br />

der HZD musste für die 16 Bundesländer,<br />

den Bund und ELSTER ein Netz von 18x18-<br />

Support-Beziehungen abbilden. Dabei weisen<br />

die Incident-Management-Prozesse innerhalb<br />

der Bundesländer und des Bundes<br />

nicht nur unterschiedliche Reifegrade auf,<br />

auch die eingesetzten Technologien in den<br />

Help-Desk-Systemen sind unterschiedlich,<br />

z.B. ARS Remedy, CA Unicenter, HP Helpdesk,<br />

Frontrange oder andere. Ohne eine<br />

Zentralisierung auf einer Plattform müssten<br />

alle Rechenzentren der Länder sowie die Infrastruktur<br />

des Bundes untereinander bidirektional<br />

verbunden werden. Dies wäre ein<br />

extrem hoher Integrationsaufwand und eine<br />

laufende Wartung wäre unmöglich.<br />

Service-Prozess-Integration für<br />

intelligentes Incident Management<br />

Die Lösung ist eine protokollgestützte Kopplung<br />

der Ticketsysteme der Kooperationspartner<br />

über eine zentrale Plattform, um<br />

die länderübergreifende Zusammenarbeit<br />

bei der Störungsbeseitigung sowie den Bestandsschutz<br />

für die bisherigen Systeme der<br />

einzelnen Länder zu gewährleisten. Verfügt<br />

ein Kooperationspartner augenblicklich<br />

noch nicht über die Ressourcen zur direkten<br />

Anbindung des eigenen Ticketsystems, kann<br />

zur Teilnahme am gemeinsamen Prozess ein<br />

Web-Frontend genutzt werden.<br />

Die Kopplung der Ticketsysteme ermöglicht<br />

unter Nutzung der landeseigenen Infrastruktur<br />

einen automatisierten, medienbruchfreien<br />

Austausch von Störungsmeldungen.<br />

Störungen, die der Kooperationspartner bearbeiten<br />

muss, werden behandelt wie interne<br />

Störungen.<br />

Dabei war die vollständige Abbildung aller<br />

Varianten eines Ticketverlaufs eine besondere<br />

Herausforderung: Im Idealfall hat ein Land<br />

eine Störung und ein anderes Land ist für die<br />

Behebung zuständig. Komplizierter ist es,<br />

wenn mehr <strong>als</strong> zwei Länder beteiligt sind.<br />

Dafür wurde ein 3-Länder-Worklow in zwei<br />

Ausprägungen entwickelt. Beim sequentiellen<br />

Worklow wechseln die Lieferanten, d.h.<br />

der erste Lieferant kann das Problem nicht<br />

lösen und gibt es an den Kunden zurück.<br />

Dieser wiederum leitet es an einen anderen<br />

Lieferanten weiter, der das Ticket abarbeitet.<br />

Beim parallelen 3-Länder-Worklow benötigt<br />

der beautragte Lieferant zur Lösung des<br />

Problems Unterstützung von einem weiteren<br />

Lieferanten.<br />

Für diesen überaus komplexen Incident<br />

Management Prozess ist eine intelligente<br />

Schnittstelle notwendig, die immer genau<br />

weiß, wohin die Tickets geschickt werden<br />

müssen. Durch den Einsatz von <strong>SolveDirect</strong><br />

können alle Möglichkeiten eines Ticketverlaufes<br />

abgebildet werden. Die Weiterleitung<br />

in das richtige Bundesland erfolgt über eine<br />

3-stuige Kategorisierung in rund 1.100 Kategorien<br />

– Tendenz steigend.<br />

itSM Heft 21 - September 2012


30 itSMF Performance News<br />

Reduzierte Komplexität - schnelleres<br />

Service Management<br />

Im Durchschnitt werden 5.700 Tickets pro<br />

Monat in <strong>SolveDirect</strong> eröfnet und länderübergreifend<br />

bearbeitet. Für einen optimalen<br />

Überblick über wichtige Kennzahlen werden<br />

verschiedene Reports genutzt: Volumenreports,<br />

SLA-Reports zur Auswertung<br />

der Bearbeitungsdauer und Reaktionszeiten<br />

der einzelnen Länder sowie spezielle KPI-<br />

Reports, die zum Beispiel Informationen liefern,<br />

wie häuig eine Lösung abgelehnt wird<br />

oder wie häuig es Rückfragen gibt. Darüber<br />

hinaus wird das zentrale Problem Management<br />

zur Erfassung und Überwachung von<br />

bekannten Störungen und möglichen Umgehungslösungen<br />

über die <strong>SolveDirect</strong> Plattform<br />

abgewickelt.<br />

Der wohl wichtigste Punkt war die Verringerung<br />

der Komplexität. Mit <strong>SolveDirect</strong> hat<br />

die HZD nun eine zentrale Applikation für<br />

alle Serviceabläufe. Durch den automatisierten<br />

elektronischen Datenaustausch zwischen<br />

den unterschiedlichen Systemen wurden die<br />

Service-Management-Prozesse enorm beschleunigt<br />

und vereinfacht. Jedes Land realisiert<br />

genau eine Kopplung, es ist <strong>als</strong>o pro<br />

Land auch nur eine Schnittstelle zu plegen.<br />

Darüber hinaus sind die Prozesse umfassend<br />

auswertbar und die HZD hat so jederzeit auf<br />

Knopfdruck einen Überblick über wichtige<br />

Kennzahlen ihres Service Managements.<br />

Für eine eiziente organisationsübergreifende<br />

Störungsbearbeitung innerhalb der<br />

Finanzverwaltungen ist <strong>SolveDirect</strong> für die<br />

HZD bereits unverzichtbar. Die vier noch<br />

fehlenden Direkt-Anbindungen der via Web-<br />

Front-End angebundenen Länder-Helpdesks<br />

sollen sukzessive nachgeholt werden.<br />

Incident Management mit<br />

externen Dienstleistern<br />

Die HZD <strong>als</strong> IT-Dienstleister des Landes<br />

Hessens verantwortet den Betrieb einer<br />

Vielzahl von Anwendungen und Verfahren.<br />

In deren Support sind vielfach auch externe<br />

Partner aus der Industrie integriert.<br />

Um im Störungsfall die Zusammenarbeit mit<br />

den externen Dienstleistern zu optimieren, sollen<br />

noch in diesem Jahr die Incident-Management-Infrastrukturen<br />

zweier externer Dienstleister<br />

an den Help Desk der HZD gekoppelt<br />

werden. Diese Anbindung wird ebenfalls über<br />

eine Lösung der <strong>SolveDirect</strong> erfolgen. Hierfür<br />

ist die Nutzung der neuen Lösung <strong>SolveDirect</strong><br />

ServiceGrid geplant, die eine noch schnellere<br />

Anbindung von Service Partnern ermöglicht.<br />

Das Leistungsportfolio<br />

Die HZD verbindet in IT-Kooperationen<br />

in der öfentlichen Verwaltung im Incident<br />

Management nahezu alle marktgängigen<br />

Help-Desk-Tools (BMC, HP, CA, Front-<br />

Range,…) über eine mandantenfähige Lösung.<br />

Durch die resultierende Möglichkeit,<br />

die gewünschte IT-Kooperation operativ<br />

unter Beibehaltung der eigenen Help-Desks-<br />

Lösungen realisieren zu können, bleiben natürlich<br />

auch für die Nutzer die gewohnten<br />

Benutzerumgebungen des eigenen Ticketsystems<br />

erhalten. Die Ticket-Adressierung<br />

zu Kooperationspartner erfolgt vollständig<br />

automatisiert. Durch den ‚Integrierten Attachmentversand‘<br />

können den Tickets wie<br />

gewohnt Anlagen beigefügt werden. Den<br />

Verantwortlichen der IT-Kooperation stehen<br />

die Reports zu KPI-Messungen, SLA-Überwachung<br />

und weitere Auswertungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung.<br />

Es werden komplexe Entwicklungs- und<br />

Betriebsorganisationen unterstützt. Dabei<br />

werden die Kooperationspartner durch das<br />

Vorhalten der kompletten Schnittstellenlogik<br />

an zentraler Stelle entlastet und können sich<br />

auf den Kern der Kooperation fokussieren.<br />

Peter Lacher<br />

Hessische Zentrale für<br />

Datenverarbeitung (HZD)<br />

peter.Lacher@hzd.hessen.de<br />

www.hzd.hessen.de<br />

itSM Heft 21 - September 2012

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