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Bericht Lachse in der - Lorch im Rheingau

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Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2009<br />

Habitatmaßnahmen und longitud<strong>in</strong>ale<br />

Durchgängigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper<br />

Der Wie<strong>der</strong>ansiedlungserfolg <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Wisper lässt sich nicht alle<strong>in</strong>e durch lokale<br />

Besatzmaßnahmen und nationale und<br />

<strong>in</strong>ternationale Bemühungen zum Schutz<br />

von Langdistanzwan<strong>der</strong>fischen erreichen.<br />

Vielmehr müssen auch <strong>im</strong> Wispersystem<br />

strukturelle Defizite erkannt und beseitigt<br />

werden. Je<strong>der</strong> Lachs, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper<br />

natürlich aufkommt, braucht nicht zum<br />

Bestandserhalt besetzt werden. Die sehr<br />

erfolgreiche Laichsaison 2007/2008 hat<br />

das bestehende Potenzial sehr deutlich<br />

aufgezeigt: Insgesamt wurden 431<br />

Brütl<strong>in</strong>ge und Parrs <strong>der</strong> AK 0+ auf rund<br />

80% <strong>der</strong> geeigneten Flächen bis <strong>in</strong> den<br />

oberen Mittellauf nachgewiesen. In den<br />

zurückliegenden <strong>Bericht</strong>en wurde deshalb<br />

<strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> auf bestehende Defizite und<br />

Gefährdungen h<strong>in</strong>sichtlich Habitatqualität<br />

und Durchgängigkeit verwiesen. Zudem<br />

s<strong>in</strong>d aufgrund <strong>der</strong> Erfahrungen <strong>der</strong> letzten<br />

Jahre e<strong>in</strong>ige neue Anregungen zu nennen.<br />

Mehrere dieser Defizite s<strong>in</strong>d ohne großen<br />

Aufwand zu beheben und würden den<br />

Erfolg des Wie<strong>der</strong>ansiedlungsprojekts<br />

maßgeblich und nachhaltig för<strong>der</strong>n.<br />

Mündungsbereich<br />

Um die Durchgängigkeit des Mündungsbereiches<br />

<strong>im</strong> Falle von Niedrigabflüssen<br />

zu gewährleisten, wurde am 3.11.2003<br />

e<strong>in</strong>e R<strong>in</strong>ne durch den Schwemmkegel <strong>der</strong><br />

Wispermündung angelegt. Diese ca. 150<br />

cm breite R<strong>in</strong>ne mit e<strong>in</strong>er Wassertiefe von<br />

etwa 20 - 40 cm bündelt das Wasser <strong>der</strong><br />

Wisper und führt so auch zu e<strong>in</strong>er<br />

Lockströmung <strong>im</strong> Uferbereich des Rhe<strong>in</strong>s.<br />

Erste Erfahrungen zur Funktionsfähigkeit<br />

wurden 2003 gewonnen. In diesem extrem<br />

abflussarmen Jahr s<strong>in</strong>d nachweislich<br />

Großsalmoniden <strong>in</strong> die Wisper aufgestiegen<br />

und haben erfolgreich abgelaicht.<br />

Die angelegte R<strong>in</strong>ne war bis zum<br />

Abschluss des Jahres 2004 ohne Wartung<br />

und Nachbesserungen weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

funktionsfähigem Zustand. Im November<br />

2005 wurde die R<strong>in</strong>ne durch den<br />

Bearbeiter des Projektes mit Ste<strong>in</strong>blöcken<br />

e<strong>in</strong>gefasst, um die Funktionsfähigkeit<br />

aufrechtzuhalten. Entsprechende Nachbesserungen<br />

wurden auch 2006 und 2008<br />

durchgeführt. In 2007 und 2009 wurde die<br />

Maßnahme aus 2003 auf Initiative des RP<br />

Darmstadt wie<strong>der</strong>holt.<br />

Wispermündung 4. Nov. 2009<br />

In 2008 wurde die Mündung zunächst am<br />

16. Okt. auf ihre Passierbarkeit geprüft.<br />

Dabei wurde e<strong>in</strong>e durch Unbekannte<br />

errichtete Ste<strong>in</strong>schüttung quer zur<br />

Fließrichtung entfernt und die<br />

Passierbarkeit wie<strong>der</strong> hergestellt. Am 5.<br />

Nov. ergab e<strong>in</strong>e zweite Prüfung ke<strong>in</strong>e<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigungen. Am 13. Nov. (Kernlaichzeit<br />

Lachs) wurde erneut e<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>schüttung<br />

vorgefunden, die zusätzlich mit<br />

Astwerk verstärkt worden war und ke<strong>in</strong>en<br />

Aufstieg von Fischen <strong>in</strong> die Wisper zuließ.<br />

Direkt unterhalb <strong>der</strong> Barriere sowie <strong>im</strong><br />

Rhe<strong>in</strong> rund 20-100 m unterhalb <strong>der</strong><br />

Wispermündung wurden Laichgruben<br />

vorgefunden, die auf e<strong>in</strong>e Notablaichung<br />

von <strong>Lachse</strong>n schließen lassen.<br />

Im Oktober 2009 wurden gleich vier<br />

Ste<strong>in</strong>barrieren <strong>im</strong> Mündungsbereich (150<br />

m Strecke) vorgefunden und abgetragen.<br />

Nach <strong>der</strong> anschließenden Ausbaggerung<br />

des Mündungsbereiches (ab Brücke<br />

Bundesstraße) war die Wispermündung <strong>in</strong><br />

2009 zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Kernlaichzeit<br />

<strong>der</strong> <strong>Lachse</strong> frei passierbar.<br />

Ste<strong>in</strong>schüttung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wispermündung<br />

13. Nov. 2008<br />

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