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Handbuch Alternativen zur Kita - Kapitel Mittagstische - Stadt Zürich

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Fünfzehn Betreuungsformen Seite 45<br />

auf eine professionelle oder zumindest teilweise professionelle Struktur<br />

angewiesen. Insbesondere brauchen sie eine solide Trägerschaft, eine gesicherte<br />

Finanzierung sowie geeignete, vom Träger angestellte und entlöhnte<br />

BetreuerInnen. Weil der Mittagstisch in der Umsetzung des neuen<br />

Volksschulgesetzes ein zentraler Baustein für die ganztägige schulergänzende<br />

Betreuung geworden ist, bestehen heute, falls ein Bedarf nachgewiesen werden<br />

kann, grundsätzlich gute Rahmenbedingungen für die Realisierung von<br />

<strong>Mittagstische</strong>n.<br />

Weil Mittagstisch-Angebote weniger als 20 Stunden pro Woche geöffnet sind,<br />

sind sie nicht bewilligungspflichtig. Daher gibt es auch keine verbindlichen<br />

Vorschriften für die Ausbildung der BetreuerInnen. Erfahrung mit und Freude an<br />

Kindern, die Fähigkeit, eine lebendige Gruppe von Kindern unterschiedlichen<br />

Alters nach stundenlangem Ruhigsitzen im Unterricht über Mittag zu begleiten<br />

und mit ihnen zusammen einen angenehmen Rahmen für eine Mittagspause zu<br />

gestalten, erzieherische Fähigkeiten, Geduld, Humor sowie hauswirtschaftliche<br />

Kenntnisse (ernährungs- und kostenbewusstes Zu- oder Aufbereiten von<br />

Mahlzeiten, Aufräumen, Putzen etc.) sind Voraussetzungen dafür, dass die<br />

Aufgabe Spass macht und das Projekt gelingt.<br />

Gerade bei der Angebotsform Mittagstisch kommen für die Betreuenden in relativ<br />

kurzer Zeit viele Anforderungen zusammen. Diese sind nicht immer einfach unter<br />

einen Hut zu bringen. Die Bedürfnisse und Erwartungen der Kinder, der Eltern,<br />

der Trägerschaft und evtl. auch von LehrerInnen bzw. der Schule müssen<br />

berücksichtigt werden. Eine einschlägige Ausbildung hilft natürlich, diesen<br />

Anforderungen gerecht zu werden, auch wenn sie nicht verlangt werden kann.<br />

Ausserdem gibt es heute spezifische Weiterbildungen, die grundsätzlich für alle<br />

Mittagstisch-BetreuerInnen offen sind, zum Beispiel einen Lehrgang für<br />

Betreuerinnen und Betreuer von <strong>Mittagstische</strong>n, Randzeitenangeboten,<br />

Aufgabenhilfen und anderen Angeboten in der schulergänzenden Betreuung.<br />

Weitere Informationen dazu: www.kindundbildung.ch.<br />

Wer beurteilt die Qualität eines Mittagstischs? Was hilft, damit sich die<br />

Kinder wohl fühlen und die Eltern Vertrauen entwickeln?<br />

Verantwortlich für die Qualität und Qualitätssicherung eines Mittagstisch-<br />

Angebotes ist grundsätzlich die Trägerschaft. Die Eltern wiederum beurteilen, ob<br />

sie mit der Qualität des Angebots zufrieden sind. Eltern entwickeln dann<br />

Vertrauen in ein Mittagstisch-Angebot, wenn sich ihre Kinder dort wohl fühlen.<br />

Das hängt bei Kindern im Kindergarten- und Schulalter vor allem von folgenden<br />

Faktoren ab:<br />

- Spielkameraden und Spielkameradinnen (Bekannte, Kinder mit ähnlichen<br />

Interessen)<br />

- angenehme Räume und kindgerechte, anregende Ausstattung;<br />

Bewegungsfreiheit, Möglichkeit, sich <strong>zur</strong>ückzuziehen<br />

- zugewandte und achtsame BetreuerInnen, klare Regeln, Einbezug der Kinder<br />

und ihrer Bedürfnisse in die Gestaltung der Mittagszeit, Unterstützung bei<br />

Konflikten untereinander<br />

- schmackhafte Ernährung unter Einbezug der Vorlieben der Kinder, kein<br />

Zwang, alles zu essen<br />

Damit die Persönlichkeit und die Bedürfnisse der einzelnen Kinder, gerade der<br />

jüngeren und ruhigeren, in der kurzen Mittagszeit nicht untergehen, dürfen die

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