Handbuch Alternativen zur Kita - Kapitel Mittagstische - Stadt Zürich
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Fünfzehn Betreuungsformen Seite 48<br />
verfügen. Wird vor Ort gekocht, braucht der Mittagstisch Zugang zu einer der<br />
Gruppengrösse und den Vorschriften der Lebensmittelhygiene entsprechenden<br />
Kücheneinrichtung. Eine minimale Küchen-Infrastruktur ist aber auch für die<br />
Aufbereitung von zugeliefertem Essen unabdingbar (Wärmen, Lagerung bzw.<br />
Kühlung von Lebensmitteln, Abwaschen).<br />
Welche Varianten gibt es beim Mittagstisch? Und wie kann sich ein solches<br />
Angebot weiterentwickeln?<br />
Privat geführte <strong>Mittagstische</strong> sind vielfältig und werden bisher ganz<br />
unterschiedlich organisiert. Sie unterscheiden sich vor allem in Bezug auf ihre<br />
Trägerschaft, ihre Öffnungszeiten, die Herkunft der Mahlzeiten (Catering etc.), die<br />
Anzahl und den Hintergrund der BetreuerInnen sowie die Lokalität, in der sie<br />
untergebracht sind.<br />
In Ergänzung zum «klassischen Mittagstisch» gibt es:<br />
- Mittagstisch für Kinder im Spielgruppenalter: Der Mittagstisch schliesst an<br />
eine Spielgruppe an. Dabei gibt es wiederum verschiedene Varianten, vor<br />
allem in Bezug auf die Betreuung (Spielgruppenleiterin mit Eltern im Turnus,<br />
gemeinsamer Mittagstisch mit allen Eltern etc.) und die Verpflegung (Eltern<br />
kochen im Turnus, Kinder bringen Lunch oder Früchte oder Gemüse mit und<br />
man bereitet gemeinsam ein Müesli oder eine Suppe zu; gemeinsamer Zmittag<br />
der Eltern und Kinder, z.B. in einem nahe gelegenen Altersheim etc.).<br />
- Mittagstisch für ältere SchülerInnen: Ältere SchülerInnen (Sekundarstufe)<br />
weigern sich häufig, einen regulären Mittagstisch zu besuchen. Dennoch ist<br />
gerade für sie eine ausgewogene Mittagsverpflegung wichtig. Sie brauchen<br />
neue Angebote, mit denen sie sich identifizieren können. Denkbar sind bei<br />
Bedarf sogenannte SchülerInnen- oder Jugendcafés in Gemeinschafts- oder<br />
Jugendzentren, an deren Ausgestaltung die Jugendlichen im jeweiligen<br />
Quartier beteiligt werden sollten.<br />
- Private Lösungen: Als Ergänzung oder Alternative zu einem öffentlichen<br />
Mittagstisch gibt es private Lösungen für einzelne Kinder in Familien, die in der<br />
Nähe von Kindergarten oder Schule wohnen. Denkbar ist auch ein kleines<br />
Quartier-Netzwerk von Mittagstisch-Familien, die eng mit der jeweiligen<br />
Schulleitung zusammenarbeiten. Private Mittagstisch-Lösungen können selbst<br />
organisiert oder über Vermittlungsstellen von Tagesfamilien ( S. 66)<br />
angeboten werden.<br />
- Mittagstisch als Begegnungsort von Jung und Alt: Es gibt auch Projekte,<br />
die am Mittagstisch verschiedene Generationen zusammenführen (z.B. durch<br />
den Einbezug von alten Menschen, die in der Umgebung wohnen). Damit<br />
diese Begegnungen für beide Seiten fruchtbar sind, müssen sie sorgfältig<br />
vorbereitet, vermittelt und begleitet werden (www.generationen.ch).<br />
In Bezug auf die Betreuungsdauer kann der Mittagstisch in folgende Richtungen<br />
weiterentwickelt werden:<br />
- Mittagstisch plus Betreuung an den Randzeiten (morgens vor und nachmittags<br />
nach dem Unterricht)<br />
- Mittagstisch plus Betreuung bzw. Freizeitangebot an unterrichtsfreien<br />
Nachmittagen («Kinderclub», Freizeitclub), evtl. in Kooperation mit einem<br />
Gemeinschaftszentrum<br />
- Mittagstisch plus Betreuung bzw. Freizeitangebot in den Schulferien bzw. in<br />
einzelnen Schulferienwochen, in Kooperation etwa mit einem Gemeinschafts-