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Universität Freiburg / Schweiz

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<strong>Universität</strong> <strong>Freiburg</strong> / <strong>Schweiz</strong><br />

Wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fakultät<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Studentennummer:<br />

Note:<br />

Datum und Unterschrift des Professors:<br />

Fach: Einführung Recht II<br />

Professor: Dr. Beat Brechbühl<br />

Schriftliche Semesterprüfung September 2008<br />

Zeitbedarf insgesamt: 90 Minuten<br />

Punktzahl insgesamt: 100 Punkte<br />

Bitte mit Kugelschreiber oder Füllfederhalter klar und deutlich schreiben (unklare<br />

und unlesbare Antworten können nicht berücksichtigt werden).<br />

Gesetzestexte dürfen verwendet werden, sofern sie keine eigenhändigen Notizen<br />

enthalten (Ausnahme: Leuchtstifte und Unterstreichungen).<br />

I. Multiple Choice<br />

Hinweise:<br />

Zeitbedarf rund 20 Minuten.<br />

Es sind mehrere richtige Antworten möglich, es kann aber auch keine Antwort<br />

stimmen.<br />

Pro richtige Antwort 2 Punkte, max. Punktzahl: 36<br />

Falsche Antworten ergeben einen Abzug von 1 Punkt, bei keiner Antwort wird<br />

½ Punkt pro mögliche Antwort abgezogen.<br />

Benutzen Sie Ihre Gesetze zur Lösung der Aufgaben!<br />

1


1. Einleitungsartikel<br />

� Die Einleitungstitel des Zivilgesetzbuches enthalten Regeln zum Verhältnis<br />

zwischen eidgenössischem und kantonalem Recht.<br />

� Im schweizerischen Zivilrecht besteht ein allgemeiner Gutglaubensschutz.<br />

� Rechtsmissbrauch ist ein qualifizierter Verstoss gegen Treu und Glauben.<br />

� Art. 717 ZGB („Bleibt die Sache infolge eines besondern Rechtsverhältnisses<br />

beim Veräusserer, so ist der Eigentumsübergang Dritten gegenüber<br />

unwirksam, wenn damit ihre Benachteiligung oder eine Umgehung der Bestimmungen<br />

über das Faustpfand beabsichtigt worden ist. Das Gericht<br />

entscheidet hierüber nach seinem Ermessen“) enthält eine Lücke und ist<br />

vom Richter gemäss Art. 1 ZGB zu füllen.<br />

2. Personenrecht<br />

� Vereine sind keine Handelsgesellschaften und daher nicht rechtsfähig.<br />

� Natürliche Personen sind mit vollendeter Geburt rechtsfähig.<br />

� Alle Rechtshandlungen von urteilsfähigen Unmündigen bedürfen der Zustimmung<br />

des gesetzlichen Vertreters.<br />

� Der Wohnsitz einer Person befindet sich an dem Ort, wo sie sich mit der<br />

Absicht dauernden Verbleibens aufhält.<br />

3. Erbrecht<br />

� Hinterlässt der Erblasser keine überlebende Ehegattin, kann er frei über<br />

sein ganzes Vermögen von Todes wegen verfügen.<br />

� Universalsukzession bedeutet Übergang der Gesamtheit aller Aktiven und<br />

Passiven im Moment des Todes des Erblassers.<br />

� Der Erblasser kann dem überlebenden Ehegatten die Nutzniessung an der<br />

gesamten Erbschaft zuwenden.<br />

� Verfügungen von Todes wegen können ein- oder zweiseitige Rechtsgeschäfte<br />

sein.<br />

4. Sachenrecht<br />

� Besitz kann nur durch Sachübergabe übertragen werden.<br />

� Beschränkte dingliche Rechte sind relative Rechte.<br />

� Die dinglichen Rechte werden im ZGB abschliessend aufgezählt.<br />

� Für Tiere gelten die auf Sachen anwendbaren Vorschriften, soweit keine<br />

besondere Regelung besteht.<br />

5. Vertragsabschluss und -beendigung<br />

� Die Leihe ist ein unvollkommen zweiseitiger Vertrag.<br />

� Die Zusendung einer unbestellten Sache ist eine konkludente Offerte.<br />

2


� Haustürgeschäfte können vom Konsumenten jederzeit widerrufen werden.<br />

� Offerten sind grundsätzlich unverbindlich.<br />

6. Mängel des Vertragsabschlusses/Vertragserfüllung/Leistungsstörungen<br />

� Geldschulden sind Bringschulden.<br />

� Der Schuldner einer Geldforderung ist berechtigt, Teilzahlungen zu leisten,<br />

auch wenn die gesamte Schuld fällig ist.<br />

� Der Gläubiger, dessen Schuldner mit der Zahlung einer Geldschuld in Verzug<br />

ist, kann auch dann einen Verzugszins von 5% fordern, wenn der von<br />

den Parteien vereinbarte Zins tiefer liegt.<br />

� Eine Drohung führt nur zur Unverbindlichkeit des Vertrages, wenn sie vom<br />

Vertragspartner selber ausgeht.<br />

7. Einbezug Dritter/Verjährung/Verwirkung<br />

� Damit eine Schuldübernahme einen Schuldnerwechsel bewirkt, muss ein<br />

Vertrag zwischen dem neuen Schuldner und dem Gläubiger abgeschlossen<br />

werden.<br />

� Bei der Forderungsabtretung wird der abtretende Gläubiger Zessionar genannt.<br />

� Der Richter berücksichtigt die Verjährung nicht von Amtes wegen.<br />

� Eine verjährte Forderung kann nicht mehr gültig erfüllt werden.<br />

8. Kaufvertrag<br />

� Der Kaufvertrag kommt zustande, wenn der Kaufgegenstand dem Käufer<br />

übergeben wird.<br />

� Für rechtliche Mängel bestehen Ansprüche aus Sachgewährleistung.<br />

� Auf den Abzahlungskauf finden die Regeln des Konsumkreditgesetzes<br />

(KKG) Anwendung.<br />

� Beim Gattungskauf wird eine individuell bestimmte Sache verkauft.<br />

9. Werkvertrag/Auftrag<br />

� Bei Werkverträgen ist eine Vergütung auch dann geschuldet, wenn sie<br />

nicht vereinbart worden ist.<br />

� Der Unternehmer kann auch ohne Verabredung die Kosten für von ihm<br />

verwendete Hilfsmittel, Werkzeuge und Gerätschaften vom Besteller verlangen.<br />

� Der Unternehmer hat den Werkvertrag immer persönlich zu besorgen.<br />

� Die Kündigung des Auftrags ist auch zur Unzeit möglich.<br />

3


II. Kurzfragen<br />

Hinweise:<br />

Zeitbedarf rund 70 Minuten<br />

Max. Punktzahl: 64 Punkte<br />

Grundsätzlich sollte der angegebene Raum zur Beantwortung der Frage genügen;<br />

falls nach Ihrer Ansicht die vorgegebenen Zeilen nicht ausreichen sollten,<br />

dürfen Sie die Rückseite des Blattes verwenden (klare Verweise, wo die Fortsetzung<br />

der Beantwortung gefunden werden kann).<br />

1. Rechtsbegriffe (Nennen Sie soweit möglich die entsprechenden Gesetzesbestimmungen!):<br />

a) Was versteht man unter Handlungsfähigkeit?<br />

4<br />

(Total 12 Punkte)<br />

(1 Punkt)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

b) Was versteht man unter Besitz? Nennen Sie die entsprechende Gesetzesbestimmung.<br />

(1 Punkt)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

c) Welche „Befugnisse“ hat ein Eigentümer, d.h. welche Wirkungen verleiht<br />

das Eigentum? Nennen Sie die beiden Fachbegriffe und geben Sie die<br />

entsprechende Gesetzesbestimmung an.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

d) In welchen Situationen besteht Gesamteigentum? Beantworten Sie die<br />

Frage allgemein, geben Sie die entsprechende Gesetzesbestimmung an<br />

und nennen Sie zwei Beispiele für das Vorliegen von Gesamteigentum.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________


___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

e) Wozu dient ein Pfandrecht?<br />

5<br />

(1 Punkt)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

f) Was wird mit einem Patentrecht geschützt?<br />

(1 Punkt)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

g) Was versteht man unter einer Obligation?<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

h) Was bedeutet die Auslegung von Willenserklärungen nach dem Vertrauensprinzip?<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

2. Allgemeines Vertragsrecht. Nennen Sie, sofern anwendbar, die entsprechenden<br />

Gesetzesbestimmungen!<br />

(Total 9 Punkte)<br />

a) Hauseigentümer Andreas verkauft sein Einfamilienhaus an Bruno, lässt<br />

sich daran aber gleichzeitig ein Wohnrecht einräumen. Da Andreas mehrheitlich<br />

in Spanien lebt, nutzt er das Wohnrecht nicht. Er will es seinem<br />

Freund Christian übertragen. Kann er das? Geben Sie die entsprechende<br />

Gesetzesbestimmung an.<br />

(1 Punkt)


___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

b) Christian beauftragt Innenarchitekt Daniel mit der Planung der Inneneinrichtung<br />

seines Einfamilienhauses. Die beiden schliessen einen schriftlichen<br />

Vertrag, worin festgehalten wird „Die Parteien vereinbaren die<br />

Schriftform für diesen Vertrag“. Die beiden vergessen jedoch, den Vertrag<br />

zu unterzeichnen. Ist der Vertrag zustande gekommen? Begründen Sie<br />

und geben Sie die entsprechenden Gesetzesbestimmungen an!<br />

6<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

c) Fridolin sieht im Schaufenster des Warenhauses Gut ein Paar Schuhe<br />

zum Preis von CHF 50.00, welche ihm sehr gefallen. Er will die Schuhe<br />

kaufen. Verkäufer Gut teilt Fridolin mit, soeben sei das letzte Paar verkauft<br />

worden. Das im Schaufenster ausgestellte Paar sei unverkäuflich. Fridolin<br />

verlangt, dass Verkäufer Gut ihm das im Schaufenster ausgestellte Paar<br />

verkauft. Zu Recht? Geben Sie die entsprechende Gesetzesbestimmung<br />

an.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

d) Guido verspricht seiner Freundin Heidi, ihr einen Stern vom Himmel zu holen.<br />

Ist der Vertrag gültig? Begründen Sie und nennen Sie die entsprechende<br />

Gesetzesbestimmung.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

e) Kurt hat von Lukas ein Darlehen in der Höhe von CHF 200.00 erhalten,<br />

das am 1. August 2008 zur Rückzahlung fällig ist. Kurt zahlt Lukas den<br />

Darlehensbetrag fristgerecht zurück. Am 2. September 2008 meldet sich<br />

Martin bei Kurt und verlangt die sofortige Bezahlung von CHF 200.00. Er<br />

legt eine Erklärung von Lukas vor, wonach Lukas die Darlehensforderung


an Martin abtritt. Kurt wurde dies nicht mitgeteilt. Muss Kurt Martin den Betrag<br />

von CHF 200.00 bezahlen? Begründen Sie mithilfe des Gesetzes.<br />

7<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

3. Leistungsstörung<br />

Nicolas verkauft Otto im Juni 2008 seinen alten Fernseher zum Preis von<br />

CHF 350.00. Otto nimmt den Fernseher sogleich mit. Als Zahlungstermin vereinbaren<br />

die beiden den 25. Juli 2008. Otto bezahlt vorerst nicht.<br />

(Total 5 Punkte)<br />

a) Was stellt der 25. Juli 2008 rechtlich dar? Nennen Sie die entsprechende<br />

Gesetzesbestimmung.<br />

(1 Punkt)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

b) In welcher Rechtslage befindet sich Otto, wenn er den Kaufpreis bis am<br />

25. Juli 2008 nicht bezahlt hat? Nennen Sie die entsprechende Gesetzesbestimmung.<br />

(1 Punkt)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

c) Was kann Nicolas von Otto verlangen? Nennen Sie die entsprechende<br />

Gesetzesbestimmung.<br />

(1 Punkt)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

Variante: Otto konnte den Kaufpreis nicht bezahlen, weil er am 23. Juli 2008<br />

unverhofft krank geworden war und ins Spital eingeliefert werden musste.<br />

d) Ändert sich an Ihrer Antwort in Teilfrage b) etwas? Wenn ja, was? Begründen<br />

Sie Ihre Antwort.<br />

(1 Punkt)


___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

e) Ändert sich an Ihrer Antwort in Teilfrage c) etwas? Wenn ja, was? Begründen<br />

Sie Ihre Antwort.<br />

4. Gefahrtragung<br />

8<br />

(1 Punkt)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

Fritz und Jakob schliessen einen Mietvertrag, gemäss welchem Jakob seine<br />

Scheune ab 1. Juli 2008 an Fritz vermietet. Am 13. Juli 2008 schlägt ein Blitz in<br />

die Scheune ein. Die Scheune brennt vollständig nieder.<br />

(Total 6 Punkte)<br />

a) Wie ist die Rechtslage in Bezug auf die Leistung von Jakob? Nennen Sie<br />

die entsprechende Gesetzesbestimmung.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

b) Muss Fritz den Mietzins weiterhin bezahlen? Begründen Sie und nennen<br />

Sie die entsprechende Gesetzesbestimmung.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

c) Variante: Jakob vergisst, die Scheune per 1. Juli 2008 zu räumen und sie<br />

Fritz zur Verfügung zu stellen. Bereits am 2. Juli 2008 schlägt ein Blitz in<br />

die Scheune ein und zerstört diese. Wer haftet? Begründen Sie mithilfe<br />

des Gesetzes.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________


5. Kaufvertrag<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

Kurt, ein begeisterter Springreiter, kauft im Mai 2004 von Lukas dessen Pferd<br />

„No Mercy“. Dieses Pferd stammt, wie Lukas gegenüber Kurt betont, von erlesenen<br />

Eltern ab, die beide ausserordentlich erfolgreiche Springpferde waren.<br />

Der Kauf wird abgewickelt. Doch auch nach mehreren Jahren intensiven Trainings<br />

ist „No Mercy“ kaum in der Lage, auch nur halbhohe Hindernisse zu überspringen.<br />

Eine Blutprobe vom Juli 2007 weist nach, dass „No Mercy“ von Eltern<br />

abstammt, die keineswegs gute Springpferde waren. Kurt will das Pferd nicht<br />

mehr.<br />

Variante 1: Kurt beruft sich auf Sachmängelgewährleistung.<br />

9<br />

(Total 8 Punkte)<br />

a) Was stellt die fehlende Abstammung von erfolgreichen Springpferden<br />

rechtlich dar?<br />

(1 Punkt)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

b) Hat die von Kurt angehobene Sachmängelwährleistungsklage Aussicht<br />

auf Erfolg? Begründen Sie und nennen Sie die entsprechende Gesetzesbestimmung.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

Variante 2: Kurt beruft sich auf Irrtum.<br />

c) Auf welche Bestimmung beruft sich Kurt? Nennen Sie den entsprechenden<br />

Fachbegriff und die entsprechende Gesetzesbestimmung.<br />

(1 Punkt)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

d) Welche Voraussetzungen bestehen dabei, und sind diese im vorliegenden<br />

Fall erfüllt?<br />

(2 Punkte)


___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

e) Ändert sich etwas, wenn Kurt erst im August 2008 den Kaufvertrag rückgängig<br />

machen möchte? Nennen Sie den entsprechenden Fachbegriff<br />

und die entsprechende Gesetzesbestimmung.<br />

6. Haftpflichtrecht<br />

10<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

Thomas ist mit seinem Fahrrad wieder einmal viel zu schnell unterwegs. Er<br />

übersieht die Fussgängerin Ruth, welche gerade den Fussgängerstreifen überqueren<br />

will. Ruth stürzt und verletzt sich am Arm. Zudem ist ihre Brille kaputt.<br />

Ruth will die ihr entstandenen Arztkosten und die Kosten für den Ersatz der kaputten<br />

Brille von Thomas einfordern.<br />

(Total 7 Punkte)<br />

a) Welche Norm kommt hier zur Anwendung?<br />

(1 Punkt)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

b) Zählen Sie die Tatbestandselemente des Artikels, welchen Sie aufgeführt<br />

haben, auf, definieren Sie diese allgemein und geben Sie an, worin diese<br />

im vorliegenden Fall bestehen?<br />

(6 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________


___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

7. Die Ehegatten Müller sind Mieter einer 4,5-Zimmerwohnung in Bern. Der Mietvertrag<br />

enthält keine Bestimmung zu Kündigungsfristen.<br />

(Total 5 Punkte)<br />

a) Eines Tages stellt Frau Müller fest, dass die Glühbirne in der Küche nicht<br />

mehr brennt. Sie kauft eine neue Glühbirne und schickt den Kaufbeleg<br />

dem Vermieter Gerber. Muss Vermieter Gerber für die Glühbirne aufkommen?<br />

Begründen Sie mithilfe des Gesetzes.<br />

11<br />

(1 Punkt)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

b) Vermieter Gerber beschliesst, den Ehegatten Müller zu kündigen. Er<br />

schreibt den Ehegatten einen Brief, wonach diese die Wohnung bis in<br />

zwei Monaten zu verlassen hätten. Was alles hat der Vermieter falsch<br />

gemacht? Begründen Sie unter Angabe der Gesetzesartikel.<br />

(3 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

c) Variante: Vermieter Gerber kündigt die Wohnung korrekt per Ende Oktober<br />

2008. Die Ehegatten Müller finden nach langem Suchen eine geeignete<br />

Wohnung. Allerdings wird diese erst per Ende November 2008 frei. Was<br />

können die Ehegatten Müller unternehmen, damit sie bis Ende November<br />

2008 in der alten Wohnung bleiben können? Geben Sie die entsprechende<br />

Gesetzesbestimmung an.<br />

(1 Punkt)


8. Arbeitsvertrag<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

Die 18-jährige Judith erhält ihre erste Stelle als Sekretärin.<br />

12<br />

(Total 6 Punkte)<br />

a) Im Arbeitsvertrag ist steht: „Die Arbeitnehmerin hat Anspruch auf vier Wochen<br />

Ferien pro Jahr“. Ist die Bestimmung im Arbeitsvertrag gesetzeskonform?<br />

Begründen Sie und geben Sie die entsprechende Gesetzesbestimmung<br />

an.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

b) Judith arbeitet miserabel. Noch in der ersten Woche will der Arbeitgeber<br />

das Arbeitsverhältnis kündigen? Mit welcher Kündigungsfrist muss der Arbeitgeber<br />

kündigen? Nennen Sie die entsprechende Gesetzesbestimmung.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

c) Variante: Der Arbeitgeber kündigt nicht, weil Judith schlecht arbeitet, sondern<br />

weil er herausfindet, dass Judith strenggläubige Katholikin ist. Wie ist<br />

die Rechtslage und welche Sanktion hat die Kündigung diesfalls zur Folge?<br />

Nennen Sie die entsprechende Gesetzesbestimmung.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________


9. Vertragsqualifikation<br />

Peter will sich bei Fotografin Rita Fotos für einen neuen <strong>Schweiz</strong>er Pass machen<br />

lassen. Er vereinbart mit Rita den Termin vom 24. August 2008.<br />

13<br />

(Total 6 Punkte)<br />

a) Um welche Vertragsart handelt es sich im vorliegenden Fall, und weshalb?<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

b) Peter überlegt es sich anders. Er meldet sich am 24. August 2008 frühmorgens<br />

bei Fotografin Rita, um den Termin vom Nachmittag abzusagen.<br />

Rita besteht darauf, die Passfotos zu machen. Zu Recht? Nennen Sie die<br />

entsprechende Gesetzesbestimmung und begründen Sie.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

c) Rita ist erbost. Sie hat sich für Peter eine Stunde reserviert, und anderen<br />

Kunden, welche bei ihr einen Foto-Termin verlangt haben, abgesagt. Welche<br />

Möglichkeit hat Rita? Nennen Sie die entsprechende Gesetzesbestimmung.<br />

(2 Punkte)<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

___________________________________________________________

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