Muss ich jetzt auch noch Sprache unterrichten? – Sprache und ...
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was im Lehrbuch auf zwei Textseiten erscheint, verteilt s<strong>ich</strong> im Unterr<strong>ich</strong>tsgeschehen oft auf<br />
mehrere St<strong>und</strong>en.<br />
Die folgende Abbildung zeigt, dass s<strong>ich</strong> die verschiedenen Darstellungen auf Ebenen<br />
unterschiedl<strong>ich</strong>en Abstraktionsniveaus befinden. Daraus resultieren manche Verstehens- <strong>und</strong><br />
Sprachprobleme <strong>und</strong> es gilt situativ die passende Darstellungsebene <strong>und</strong> die passende<br />
Darstellungsform zu nutzen.<br />
Darstellungsebenen<br />
Abstraktion<br />
mathematische Ebene<br />
symbolische Ebene<br />
sprachl<strong>ich</strong>e Ebene<br />
bildl<strong>ich</strong>e Ebene<br />
gegenständl<strong>ich</strong>e Ebene<br />
Wann soll welche <strong>Sprache</strong> bzw. Darstellung benutzt werden?<br />
mathematische Darstellung<br />
symbolische Darstellung<br />
Verbalsprache<br />
- Fachsprache<br />
- Unterr<strong>ich</strong>tssprache<br />
- Alltagssprache<br />
bildl<strong>ich</strong>e Darstellung<br />
nonverbale <strong>Sprache</strong><br />
Jeder Sprachtyp hat seine Berechtigung <strong>und</strong> seine besondere Verwendung. Die Kunst des<br />
guten Fachlehrers besteht darin, die passende <strong>Sprache</strong> am passenden didaktischen Ort zu<br />
benutzen. Der Fachunterr<strong>ich</strong>t ist didaktisch viel zu re<strong>ich</strong>haltig, als dass es vertretbar wäre, nur<br />
eine einzige <strong>Sprache</strong> zu benutzen. Daraus entsteht ein didaktischer Imperativ: Der Lehrer<br />
nutze jeweils die <strong>Sprache</strong> im Fachunterr<strong>ich</strong>t, in der die Schüler am besten fachl<strong>ich</strong> handeln,<br />
erleben <strong>und</strong> verstehen.<br />
Zwei Parameter bestimmen den passenden didaktischen Ort der jeweiligen <strong>Sprache</strong>: der<br />
Abstraktionsgrad des Unterr<strong>ich</strong>tsgegenstands bzw. des Unterr<strong>ich</strong>tsziels <strong>und</strong> die unterr<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>e<br />
Situation. Wenn z. B. eine fachsprachl<strong>ich</strong> exakte Fassung eines Sachverhaltes (beispielsweise<br />
des Auftriebs) mein Ziel ist, dann muss diese am Ende <strong>auch</strong> erre<strong>ich</strong>t werden. Methodisch<br />
folgt indes n<strong>ich</strong>t daraus, dass <strong>ich</strong> diese fachsprachl<strong>ich</strong>e Fassung auf direktem Weg ansteuere.<br />
Im Gegenteil, sie ergibt s<strong>ich</strong> als Ergebnis von vorgängigen sprachl<strong>ich</strong>en Zwischenformen<br />
Das Beispiel zum Thema „Auftrieb“ in dem Beitrag „Heureka <strong>–</strong> Ich habe den Auftrieb<br />
verstanden“ in diesem Heft, S. xx zeigt wie dies didaktisch <strong>und</strong> methodisch.angegangen<br />
werden kann. Andererseits ist aber der Weg von der Konkretion zur Abstraktion kein<br />
didaktisch zwingender Weg, wenn s<strong>ich</strong> andere als didaktisch günstiger anbieten. Gerade in<br />
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