Akustische Rissprüfung von Nockenringen in der Serienfertigung 1 ...
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G. Wirth <strong>Akustische</strong> <strong>Rissprüfung</strong><br />
Die akustische Güteprüfung stellt e<strong>in</strong>e Alternative zur visuellen Beurteilung <strong>von</strong> Materialien<br />
dar, mit <strong>der</strong> auch Fehler, die nicht an <strong>der</strong> Oberfläche zu erkennen s<strong>in</strong>d, detektiert werden können.<br />
Anhand des Klangs <strong>der</strong> Objekte ist e<strong>in</strong>e Beurteilung des Zustandes und damit e<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> Güteklassen möglich.<br />
2 Grundlagen <strong>der</strong> akustischen Materialprüfung<br />
Mechanische Strukturen besitzen charakteristische dynamische Eigenschaften die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Form<br />
und dem Material abhängig s<strong>in</strong>d. Identische Objekte besitzen gleiche Eigenschaften – Abwe ichungen<br />
<strong>der</strong> Form o<strong>der</strong> Strukturän<strong>der</strong>ungen des Materials bewirken Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> dynamischen<br />
Eigenschaften. Werden die Strukturen angeregt, breiten sich im Material Schw<strong>in</strong>gungen<br />
aus, die als Körperschall bezeichnet werden. Dabei s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Festkörpern unterschiedliche<br />
Schw<strong>in</strong>gungstypen möglich, die an Kanten, Grenzflächen und Material<strong>in</strong>homogenitäten <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
übergehen. Das schw<strong>in</strong>gende Gebilde regt an se<strong>in</strong>er Oberfläche Luftschall an, <strong>der</strong> sich als<br />
re<strong>in</strong>e Longitud<strong>in</strong>alwelle ausbreitet.<br />
Die dynamischen Eigenschaften <strong>von</strong> Strukturen werden mit Hilfe <strong>von</strong> Eigenfrequenzen, Dämpfungen<br />
und Eigenformen beschrieben. Dabei stellen die Eigenformen die Verteilung <strong>der</strong><br />
Schw<strong>in</strong>gungsamplituden auf <strong>der</strong> Strukturoberfläche dar. Zu ihrer Ermittlung ist somit e<strong>in</strong>e flächenhafte<br />
Messung <strong>der</strong> gesamten Strukturoberfläche o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest charakteristischer Bereiche<br />
notwendig, was e<strong>in</strong>e aufwendige Sensorik und Auswertung erfor<strong>der</strong>t. Dies ist für e<strong>in</strong>e Serienprüfung<br />
nicht effizient. Eigenfrequenzen und Dämpfungen können durch Auswahl geeigneter<br />
Messpunkte an e<strong>in</strong>zelnen Stellen bestimmt werden.<br />
Abbildung 4 zeigt die zeitlichen Verläufe zweier gedämpfter harmonischer Schw<strong>in</strong>gungen, <strong>der</strong>en<br />
Dämpfung durch die jeweilige e<strong>in</strong>hüllende Kurve beschrieben wird. Der Dämpfungsgrad ist<br />
durch den Schnittpunkt <strong>der</strong> Tangente an die Signale<strong>in</strong>hüllende mit <strong>der</strong> Abszisse bestimmt. In<br />
Abbildung 5 s<strong>in</strong>d die beiden entsprechenden Spektren dargestellt.<br />
Abbildung 4: 4: Zeitverläufe zweier gedämpfter<br />
Schw<strong>in</strong>gungen<br />
Abbildung 5: Spektren zweier gedämpfter<br />
Schw<strong>in</strong>gungen<br />
Die zur Messung <strong>der</strong> dynamischen Eigenschaften notwendige Anregung <strong>der</strong> Prüfl<strong>in</strong>ge erfolgt<br />
bei <strong>der</strong> Materialprüfung extern, da im allgeme<strong>in</strong>en ke<strong>in</strong>e Eigenanregung möglich ist. Hierbei<br />
muss e<strong>in</strong>e geeignete Lagerung gewählt werden, um die Dämpfungseigenschaften <strong>der</strong> Prüfl<strong>in</strong>ge,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Bereich <strong>der</strong> Resonanzfrequenzen, nicht zu bee<strong>in</strong>flussen.<br />
05 - 2 6. Forum <strong>Akustische</strong> Qualitätssicherung