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Grundzüge der ABWL - Universität Wien

Grundzüge der ABWL - Universität Wien

Grundzüge der ABWL - Universität Wien

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Univ.-Prof. Dr. Oliver Fabel, M.A.<br />

Institut für Betriebswirtschaftslehre<br />

Personalwirtschaft mit internat. Schwerpunktsetzung<br />

Kontakt:<br />

email: oliver.fabel@univie.ac.at<br />

<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong><br />

Einheit 1: Einführung<br />

Univ.-Prof. Dr. Oliver Fabel, M.A.<br />

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften<br />

Institut für Betriebswirtschaft<br />

Übersicht<br />

<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong><br />

Einheit 1: Einführung<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre im<br />

Spektrum <strong>der</strong> Sozialwissenschaften<br />

1.2. „Betrieb“ und „Unternehmung“<br />

1.3. Rationalprinzip, Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong><br />

Einheit 1: Einführung<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre im<br />

Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

2<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

Einheit 1 - Einführung<br />

web: http://ipersonal.univie.ac.at/ 1


Univ.-Prof. Dr. Oliver Fabel, M.A.<br />

Institut für Betriebswirtschaftslehre<br />

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email: oliver.fabel@univie.ac.at<br />

• Sozialwissenschaft:<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

im Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

Gegenstand und Ziel <strong>der</strong> wissenschaftlichen Analyse:<br />

Beschreibung, Erklärung und Prognose menschlichen<br />

Verhaltens, rationale Gestaltungsvorschläge für<br />

gesellschaftliche Systeme.<br />

Wirtschaftswissenschaft:<br />

Teildisziplin <strong>der</strong> Sozialwissenschaften, die „sich mit den<br />

Handlungen von Personen und Gruppen beschäftigt, die im<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Produktion, dem Tausch und dem<br />

Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen stehen“.<br />

(Hen<strong>der</strong>son/Quandt, 1983, S.1)<br />

Eine mögliche Wissenschaftssystematik<br />

Idealwissenschaften<br />

(z.B. Mathematik, ...)<br />

Sozialwissenschaft<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

im Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

Wissenschaften<br />

Naturwissenschaft<br />

Psychologie Soziologie Politologie<br />

Realwissenschaften<br />

Ingenieurwissenschaft<br />

Rechtswissenschaft<br />

[ ... ]<br />

Wirtschaftswissenschaft<br />

Volkswirtschaftslehre Betriebswirtschaftslehre<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Die BWL als Teilgebiet <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaft<br />

Volkswirtschaftslehre:<br />

Gesamtwirtschaftliche Finanzwirtschaft<br />

PPerspektive kti<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

im Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

Wirtschaftswissenschaft<br />

Betriebswirtschaftslehre:<br />

Einzelwirtschaftliche<br />

PPerspektive kti<br />

Konjunktur- und wachstumstheoretische Kenntnisse für<br />

Finanzdienstler;<br />

Außenhandelstheoretische Kenntnisse für die Analyse<br />

multinationaler Unternehmen;<br />

Spieltheoretische Kenntnisses für die Strategieentwicklung von<br />

Unternehmen.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

Einheit 1 - Einführung<br />

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Verbindungen <strong>der</strong> BWL<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

im Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

zur Rechtswissenschaft:<br />

wirtschaftswissenschaftliche Analyse <strong>der</strong> Dispositionsspielräume des Rechts<br />

(vor allem Handels- und Gesellschaftsrecht, Steuerecht);<br />

Ökonomische Analyse des Rechts.<br />

zur Psychologie:<br />

Betriebspsychologie, Arbeits – und Sozialpsycholgie;<br />

Marktpsycholgie als Psychologie des Nachfrager- und Anbieterverhaltens.<br />

zur Soziolgie:<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Umwelt auf die Motivation von Akteuren;<br />

Industrie- und Betriebssoziologie als Analyse <strong>der</strong> Kompetenz- und<br />

Kommunikationsbeziehungen innerhalb von Systemen.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

im Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

zur Infomatik:<br />

Betriebsinformatik und Informationsmanagement;<br />

Neu: Design elektronischer Märkte.<br />

zur Ingenieurwissenchaften:<br />

Arbeits- und Betriebswissenschaft: Bedingungen <strong>der</strong><br />

Organisation technischer Abläufe.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Das alternative Konzept - Managementlehre als<br />

interdisziplinäre Wirtschaftslehre: „Ursprung und Zweck<br />

<strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre ist die einzelbetriebliche<br />

Praxis“ (Konrad Mellerowicz nach Behrens, 1993).<br />

Informatik<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

im Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

Jura Soziologie<br />

BWL/Management<br />

Ingenieurwiss.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Psychologie<br />

Einheit durch<br />

Bezug zum<br />

Anwendungsfeld!<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

Einheit 1 - Einführung<br />

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1.1. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

im Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

Unser Konzept - nach Schmalenbach, Gutenberg, Schäfer, ..., Hax,<br />

Schnei<strong>der</strong>, Albach: eine Betriebswirtschaftslehre, die auf einer<br />

einheitlichen Wirtschaftstheorie aufbaut:<br />

Volkswirtschaftslehre<br />

Finanzwirtschaft<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Wirtschaftswissenschaft<br />

Betriebswirtschaftslehre<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

im Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

Zur historischen Entwicklung <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre<br />

Zeitachse Innovation Anwendungen<br />

g ,<br />

Vergleichsmöglichkeiten zur<br />

Verbesserung zukünftiger<br />

Transaktionen<br />

Verbriefung einer Rechtsordnung Nie<strong>der</strong>fassung von Preisordnungen,<br />

Bestimmung von Zinsen, Haftpflicht<br />

bei Vermietung von Kin<strong>der</strong>n<br />

~ 2000 v. Chr. Gründung von Schulen und<br />

Schreibbüros;<br />

(Ägypten)<br />

Bilanzen<br />

~ 1800 v. Chr.<br />

(Babylonien)<br />

Einführung <strong>der</strong> Buchführungspflicht<br />

für Kaufleute und Entwicklung<br />

spezieller Verfahrenstechniken<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Gegenüberstellung von Ausgaben<br />

und Einnahmen mit monatlichem<br />

Abschluss<br />

Zeitachse Innovation Anwendungen<br />

bis 12, Jahrh. Überlegenheit durch Verwendung<br />

n Chr.<br />

des indischen Zahlensystems<br />

Arabien, Islam (Dezimalsystem mit <strong>der</strong> Null)<br />

ab 12. Jahrh.<br />

Italien<br />

Überlegungen zum Zusammenhang<br />

von Angebot und Nachfrage<br />

(Endogenität des Preises);<br />

System <strong>der</strong> doppelten Buchhaltung<br />

durch Pacioli (1494)<br />

Ausbildung eines speziellen<br />

Kaufmannstandes<br />

Währungsumrechnungen, Planung<br />

und Organisation<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

im Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

und erwerbswirtschaftliches Prinzip<br />

Dominante Art <strong>der</strong> Kalkulation durch<br />

das Dezimalsystem<br />

Ableitung allgemeiner<br />

geschäftspolitischer Empfehlungen<br />

(Preis- und Absatzpolitik)<br />

Rechnungslegung zur Inventur,<br />

Stornierung, Übertragung etc.<br />

10<br />

11<br />

12<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

Einheit 1 - Einführung<br />

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Zeitachse Innovation Anwendungen<br />

g<br />

Wissenschaft für die Verwaltung<br />

Überlegungen zur Produktivität <strong>der</strong><br />

Arbeitskräfte, Anreizkompatible<br />

Entlohnung von Mitarbeitern<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

im Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Zeitachse Innovation Anwendungen<br />

~ 1950 Ethisch-normativ orientierte<br />

Managementlehre als ganzheitliche<br />

Mikroökonomische Fundierung <strong>der</strong><br />

Produktionswirtschaft: Integration<br />

<strong>der</strong> Produktion in die BWL<br />

g<br />

"Verwalter" des adligen Besitzes<br />

Kameralistik: Erkenntlich machen<br />

von Haushaltsüberschätzungen und<br />

-einsparungen<br />

Grundlage für den Ansatz<br />

zukünftiger Haushalte, Friedrich List<br />

Johann Heinrich von Thünen (1842):<br />

Der isolierte Staat in Beziehung auf<br />

Landwirtschaft und<br />

Nationalökonomie<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

im Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

K. Mellerowicz (1952): Eine neue<br />

Richtung in <strong>der</strong><br />

E. Gutenberg (1951): Grundlagen<br />

<strong>der</strong> BWL, Bd. I., Die Produktion,<br />

Berlin u.a. (24. Aufl. 1981)<br />

1.1. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

im Spektrum <strong>der</strong><br />

Sozialwissenschaften<br />

Das Institut für Betriebswirtschaftslehre <strong>der</strong> Uni <strong>Wien</strong> im<br />

Forschungsvergleich: Publikationen in ökonomischen<br />

Fachzeitschriften (GER 2008)<br />

1 Bonn Uni<br />

2 Mannheim Uni<br />

3 <strong>Wien</strong> Uni<br />

4 Saarbrücken Uni<br />

5 Koblenz/Vallendar WHU<br />

6 Augsburg Uni<br />

7 Frankfurt / Main Uni<br />

8 Konstanz Uni<br />

9 Köln Uni<br />

10 München TU<br />

11 Braunschweig TU<br />

12 München LMU<br />

13 Ulm Uni<br />

14 Dortmund Uni<br />

15 Basel Uni<br />

16 Jena Uni<br />

17 Aachen RWTH<br />

18 Würzburg Uni<br />

19 Bern Uni<br />

20 Kiel Uni<br />

21 Darmstadt TU<br />

22 Zürich Uni<br />

23 Regensburg Uni<br />

24 Pa<strong>der</strong>born Uni<br />

25 Hannover Uni<br />

26 Karlsruhe Uni<br />

27 Bamberg Uni<br />

28 Bochum Uni<br />

29 Kaiserslautern TU<br />

30 Passau Uni<br />

31 Stuttgart Uni<br />

32 Münster Uni<br />

33 Graz Uni<br />

34 Erlangen-Nürnberg Uni<br />

35 Duisburg-Essen Uni<br />

36 Greifswald Uni<br />

37 Tübingen Uni<br />

38 Göttingen Uni<br />

39 St.Gallen Uni<br />

40 Freiburg Uni<br />

41 Hagen FernUni<br />

42 Trier Uni<br />

43 <strong>Wien</strong> TU<br />

44 Berlin HU<br />

45 Leipzig HHL<br />

46 Berlin FU<br />

47 Gießen Uni<br />

48 Wuppertal Uni<br />

49 Dresden TU<br />

50 Hamburg Uni<br />

51 Magdeburg Uni<br />

52 Berlin TU<br />

53 Zürich ETH<br />

54 Oestrich-Winkel EBS<br />

55 Mainz Uni<br />

56 Oldenburg Uni<br />

57 Bremen Uni<br />

58 Marburg Uni<br />

59 <strong>Wien</strong> WU<br />

60 Eichstätt KU<br />

61 Clausthal TU<br />

62 Siegen Uni<br />

63 München UniBW<br />

64 Hohenheim Uni<br />

65 Zeppelin University<br />

66 Düsseldorf Uni<br />

13<br />

14<br />

67 Innsbruck Uni<br />

68 Frankfurt School of F&M<br />

69 Witten/Herdecke Uni<br />

70 Leipzig Uni<br />

71 Frankfurt / O<strong>der</strong> Uni<br />

72 Bielefeld Uni<br />

73 Potsdam Uni<br />

74 Chemnitz TU<br />

75 Ilmenau TU<br />

76 Cottbus BTU<br />

77 Osnabrück Uni<br />

78 Rostock Uni<br />

79 Kassel Uni<br />

80 Berlin ESCP-EAP<br />

81 Hamburg TU<br />

82 Bayreuth Uni<br />

83 Linz Uni<br />

84 Hamburg UniBW<br />

85 Halle-Wittenberg Uni<br />

86 Flensburg Uni<br />

87 Freiberg TU<br />

88 Lüneburg Leuphana Uni<br />

89 Klagenfurt Uni<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1 15<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

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Zusammenfassung<br />

Betriebswirtschaftslehre wird als Teildisziplin <strong>der</strong><br />

Wirtschaftswissenschaft verstanden:<br />

fachübergreifende (transdisziplinäre) Kooperation<br />

vs. interdisziplinärer Erklärungsansatz <strong>der</strong><br />

Management-Wissenschaften.<br />

Etwa seit den 1950er Jahren ist die BWL als<br />

wissenschaftliche Disziplin an deutschsprachigen<br />

<strong>Universität</strong>en etabliert.<br />

Das Institut für BWL <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Wien</strong> ist eine<br />

in <strong>der</strong> ökonomischen betriebswirtschaftlichen<br />

Forschung im deutschsprachigen Raum führende<br />

Einrichtung.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong><br />

Einheit 1: Einführung<br />

1.2. „Betrieb“ und „Unternehmung“<br />

Komplexität als<br />

Abgrenzungskriterium?<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

16<br />

18<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

Einheit 1 - Einführung<br />

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1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

„Betrieb“ vs. „Unternehmen“:<br />

Klassische Abgrenzung nach Gutenberg (1951):<br />

Systemindifferente Tatbestände definieren den „Betrieb“<br />

ddurch: h<br />

Produktion als Faktorkombination: Werkstoffe („resources“)<br />

Betriebsmittel („assets“), Personal („personnel“)<br />

Wirtschaftlichkeitsprinzip, Vermeidung ineffizienter Faktorkombinationen<br />

Finanzwirtschaftliches Gleichgewicht, Erfüllung <strong>der</strong><br />

Zahlungs-verpflichtungen<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

Systembezogene Tatbestände definieren den Typ des<br />

Betriebes:<br />

Volkswirtschaftliche Zielvorgaben: Autonomie- vs. Organprinzip<br />

Betriebliche Willensbildung: Alleinbestimmung, Mitbestimmung,<br />

Beteiligung staatlicher Instanzen<br />

Entscheidungskriterien: erwerbswirtschaftliches Prinzip,<br />

Angemessenheitsprinzip, plandeterminierte Leistungserstellung<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

Das „Unternehmen“ ist ein spezieller „Betrieb“:<br />

Autonomer Betrieb, in dem in Alleinbestimmung das<br />

erwerbswirtschaftliche Ziel verfolgt wird.<br />

Anwendungsgebiet <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre ist daher<br />

<strong>der</strong> „Betrieb“!<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

19<br />

21<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

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Institut für Betriebswirtschaftslehre<br />

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Kosiol (1972) entwickelt eine noch umfassen<strong>der</strong>e Vorstellung: <strong>der</strong><br />

„Betrieb“ bildet als ein Sozialgebilde mit einheitlicher Planung den<br />

gemeinsamen Oberbegriff für die Unternehmungen<br />

(Produktionsbetrieb) und die Haushalte (Konsumtionsbetrieb).<br />

II. Haushaltungen (Ziel: Deckung<br />

eigenen Bedarfs)<br />

1. Private (ursprüngliche o<strong>der</strong><br />

abgeleitete) Haushaltungen (Ziel:<br />

individuelle Deckung des<br />

Eigenbedarfs)<br />

2. Öffentliche (abgeleitete)<br />

Haushaltungen (Ziel: kollektive<br />

Deckung des Eigenbedarfs)<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

II. Unternehmungen (Ziel:<br />

individuelle Deckung fremden<br />

Bedarfs)<br />

1. Private Unternehmungen<br />

2. Öffentliche Unternehmungen<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1 22<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

In den mo<strong>der</strong>nen Wirtschaftswissenschaften übliche<br />

Unterscheidung:<br />

• (Private, öffentliche) Haushalte:<br />

Wirtschaftseinheiten, die über die Verwendung von<br />

Gütern zur Bedürfnisbefriedigung (individuelle Bedürfnisse,<br />

öffentliche Bedürfnisse) entscheiden.<br />

• Unternehmen/,,Firmen“:<br />

Wirtschaftseinheiten, die Güter produzieren<br />

sowie über <strong>der</strong>en Absatz und die Verwendung an<strong>der</strong>er<br />

Güter für produktive Zwecke entscheiden.<br />

• Produktion:<br />

Bezeichnet die Kombination von Gütern und<br />

Dienstleistungen und <strong>der</strong>en Transformation in an<strong>der</strong>e Güter<br />

und Dienstleistungen.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

• Betrieb“ bezeichnet dann den Ort, in dem<br />

Produktion stattfindet.<br />

• „Unternehmen“, (die „Unternehmung“, die „Firma“)<br />

bezeichnet die soziale Einheit Einheit, die Entscheidungen<br />

über die wertschaffenden Prozesse trifft .<br />

Schäfer (1978): <strong>der</strong> Unternehmung<br />

[kommt ein] höherer Rang<br />

zukommt, weil sie sich „zur<br />

Realisierung ihrer Zwecke den<br />

Betrieb als körperlich-seelisches<br />

Gehäuse, als Durchführungsorgan<br />

bildet."<br />

Rössle (1956) versteht „unter<br />

Betrieb die technisch<br />

wirtschaftliche Seite und<br />

unter Unternehmung die<br />

juristisch finanzielle Seite <strong>der</strong><br />

Betriebswirtschaft."<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1 24<br />

23<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

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Personalwirtschaft mit internat. Schwerpunktsetzung<br />

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Und schließlich:<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

Unternehmung: verfolgt eines<br />

o<strong>der</strong> mehrere aus einer<br />

Vielzahl möglicher Ziele<br />

Betrieb: verfolgt den<br />

technischen Zweck, <strong>der</strong><br />

Kombination von Arbeitskraft<br />

zur Produktion von Output<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

• Eine „Firma“ (lat: firmare = beglaubigen, befestigen; abgekürzt:<br />

Fa.) ist dabei im Rechtssinne <strong>der</strong> Name, unter dem ein Kaufmann<br />

seine Geschäfte betreibt, seine Unterschriften leistet und unter<br />

dem er klagen g und verklagt g werden kann. Man spricht p auch von<br />

einer Firmierung.<br />

• Ökonomen übernehmen in Anlehnung an die angloamerikanische<br />

„firm“ zunehmend den Begriff „Firma“ als<br />

Synonym für die „Unternehmung“.<br />

Interessanterweise entspricht dies nicht nur dem<br />

umgangssprachlichen Gebrauch – es unterstreicht auch, dass es<br />

sich hier tatsächlich um eine selbstständig und<br />

selbstverantwortlich entscheidende Einheit handelt.<br />

Betriebliche Funktionen <strong>der</strong> Güterwirtschaft:<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1 26<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

Betriebsmittel<br />

Werkstoffe<br />

Personal<br />

Produktion<br />

Betriebsbuchhaltung<br />

Güter<br />

Dienstleistungen<br />

Input- Input<br />

Absatz- Absatz<br />

markt Beschaffung Absatz markt<br />

Funktion Beschaffung mit Spezialfunktionen: Einkauf/Lagerhaltung für<br />

die Beschaffung von Werkstoffen, Investitionsplanung für die<br />

Beschaffung von Betriebsmitteln und dem Personalwesen zur<br />

Beschaffung von Personal.<br />

Betriebsbuchhaltung o<strong>der</strong> betriebliches Rechnungswesen:<br />

Betriebsstatistik zur mengenmäßigen Erfassung <strong>der</strong> Güterströme;<br />

Kostenrechnung zur Bewertung <strong>der</strong> Güterströme; kurzfristige<br />

Erfolgsrechnung zur Kontrolle <strong>der</strong> Wertflüsse. Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

27<br />

25<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

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Betriebliche Funktionen: die Finanzwirtschaft<br />

Beschaffung Absatz<br />

Geld<br />

Zinsen, Dividenden,<br />

Steuern, Finanzanlagen<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Finanzierung<br />

Finanzmarkt<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

Geld<br />

Kredite, Einlagen<br />

Beispiel für die Verflechtung von Güter- und Finanzwirtschaft:<br />

Alternative Anlagemöglichkeiten – auch Finanzanlagen – werden<br />

benötigt, um die Vorteilhaftigkeit von Investitionen beurteilen zu<br />

können.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Betriebliche Funktionen: die Informationswirtschaft<br />

Güterwirt-<br />

wirt<br />

schaft<br />

Daten<br />

Finanzwirtschaft<br />

Planung, Organisation<br />

und Controlling<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Planung, Organisation<br />

und Controlling<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

Daten<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

Funktionen:<br />

• Planung: Die auf geistige Abstraktion beruhende<br />

Vorwegnahme zukünftiger Produktions- und<br />

Finanzierungsabläufe;<br />

• Organisation: Ermächtigt die betrieblichen<br />

Funktionsbereiche durch Zuweisung von Verfügungs- und<br />

Entscheidungsrechten mit dem Ziel, die Planung zu<br />

implementieren;<br />

• „Controlling“: Steuert die Funktionsbereiche durch Vorgabe<br />

von Zielen und Messung <strong>der</strong> Performanz in <strong>der</strong><br />

Zielerreichung.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

28<br />

29<br />

30<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

Einheit 1 - Einführung<br />

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Univ.-Prof. Dr. Oliver Fabel, M.A.<br />

Institut für Betriebswirtschaftslehre<br />

Personalwirtschaft mit internat. Schwerpunktsetzung<br />

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Güter-, finanz- und informationswirtschaftliche Kreisläufe<br />

des wertschaffenden Prozesses:<br />

Güterwirtschaft<br />

Finanzwirtschaft<br />

Informationswirtschaft<br />

Die<br />

wichtigsten<br />

Funktionen für<br />

BWL’er im<br />

Berufsleben<br />

Die<br />

wichtigsten<br />

Funktionen für<br />

VWL’er im<br />

Berufsleben<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

Betriebsmittel<br />

Güter<br />

Werkstoffe<br />

Personal<br />

Produktion<br />

Betriebsbuchhaltung<br />

Dienstleistungen<br />

Input- p<br />

Absatzmarkt<br />

Beschaffung Absatz<br />

markt<br />

Geld<br />

Zinsen, Dividenden,<br />

Steuern, Finanzanlagen<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Finanzierung<br />

Finanzmarkt<br />

Geld<br />

Kredite, Einlagen<br />

Daten Planung, Organisation und<br />

Controlling<br />

Daten<br />

100%<br />

50%<br />

0%<br />

100%<br />

50%<br />

0%<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

8,5<br />

10,2<br />

14,9<br />

5,5<br />

18,5 ,<br />

19,5<br />

Personalwesen<br />

Unternehmensleitung/Planung<br />

Marketing<br />

Controlling<br />

Vertrieb<br />

Finanz-u. Rechnugswesen<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

5,6<br />

5,9<br />

8,3<br />

8,3<br />

12,7<br />

16,6<br />

Planung<br />

Vertrieb<br />

Unternehmensleitung<br />

Aus- u. Weiterbildung<br />

Allgem. Verwaltung/Koordination<br />

Forschung & Entwicklung<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

31<br />

32<br />

33<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

Einheit 1 - Einführung<br />

web: http://ipersonal.univie.ac.at/ 11


Univ.-Prof. Dr. Oliver Fabel, M.A.<br />

Institut für Betriebswirtschaftslehre<br />

Personalwirtschaft mit internat. Schwerpunktsetzung<br />

Kontakt:<br />

email: oliver.fabel@univie.ac.at<br />

Zusammenfassung<br />

1.2. „Betrieb“ und<br />

„Unternehmung“<br />

Gutenberg versteht zunächst den „Betrieb“ als Oberbegriff<br />

und damit und als Untersuchungsgegenstand <strong>der</strong> BWL; die<br />

(privatwirtschaftliche) „Unternehmung“ wir als spezieller<br />

„Betrieb“ betrachtet.<br />

Heute gilt jedoch üblicherweise die „Unternehmung“ „Unternehmung –<br />

verstanden als selbstständig und –verantwortlich handelnde<br />

soziale Einheit – als Gegenstand betriebswirtschaftlicher<br />

Forschung und Lehre.<br />

Der wirtschaffende Prozess einer Unternehmung lässt sich als<br />

Zusammenwirken von güter-, finanz- und<br />

informationswirtschaftlichen Kreisläufen darstellen.<br />

Betriebliche Funktionen bezeichnen dann organisatorisch<br />

abgegrenzte Aufgaben- und Verantwortungsbereiche innerhalb<br />

<strong>der</strong> Unternehmung.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

1.3 Rationalprinzip,<br />

Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

1.3 Rationalprinzip, Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

1.3 Rationalprinzip,<br />

Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

34<br />

36<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

Einheit 1 - Einführung<br />

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Betriebliche Funktionen und Entscheidungen<br />

Ökonomisches<br />

Modell<br />

Güterwirtschaft<br />

Finanzwirtschaft<br />

Informationswirtschaft<br />

Stichwort: „Money<br />

Maximizer“<br />

Beschaffung<br />

Produktion<br />

Absatz<br />

Finanzierung<br />

Planung, Organisation und<br />

Controlling<br />

1.3 Rationalprinzip,<br />

Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

Zum Beispiel ,,Personalentscheidungen“:<br />

Einstellungen, Entlassungen, Aus- und<br />

Weiterbildungen, Gehälter, Prämien,<br />

Beför<strong>der</strong>ungen, ....<br />

Informationen: Alternativgehälter,<br />

Ausbildungsinhalte, <strong>Universität</strong>s-“Rankings“,<br />

...<br />

Kreditaufnahme, Schuldverschreibung,<br />

Kapitalerhöhung, ....<br />

Informationen: Zinsen, Dividenden,<br />

Steuern, Optionspreise<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Entscheidungen über die<br />

Optimierung von<br />

Entscheidungsprozessen<br />

im Unternehmen<br />

1.3 Rationalprinzip,<br />

Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

Entscheidungen über die Optimierung von<br />

Entscheidungsprozessen im Unternehmen:<br />

Zuordnung von Entscheidungskompetenzen<br />

Definition von Instanzen und Agenten<br />

Festlegung <strong>der</strong> Informationsrechte und –<br />

pflichten<br />

Ziel: Minimierung <strong>der</strong> Steuerungskosten<br />

Die „Unternehmensorganisation“ stellt somit selbst<br />

ebenfalls ein Entscheidungsproblem dar: Ziele<br />

müssen durch Einsatz von Mitteln<br />

(Abteilungsbildung, Informationssystem,<br />

Anreizsystem) erreicht werden.<br />

Soziologisches<br />

Modell<br />

Stichwort: „Social<br />

Victim“<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Modelle menschlichen Verhaltens in den Sozialwissenschaften<br />

Der egoistische<br />

Mensch handelt<br />

ausschließlich zum<br />

Zweck gegenwärtige<br />

Finanzmittel in<br />

zukünftige<br />

umzuwandeln.<br />

Soziale Praktiken,<br />

Traditionen und<br />

Moralvorstellungen<br />

determinieren die<br />

Werte und<br />

Handlungen von<br />

Menschen.<br />

1.3 Rationalprinzip,<br />

Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

Psychologisches<br />

Modell<br />

Stichwort:<br />

„Hierarchy „ y of<br />

Needs“<br />

Menschen besitzen<br />

Bedürfnisse und (An-<br />

)triebe. Diese sind<br />

weitgehend<br />

voneinan<strong>der</strong> unabhängig<br />

und besitzen<br />

absolute<br />

Bedeutung für<br />

menschliches<br />

Handeln.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Politisches Modell<br />

37<br />

Stichwort: „Perfect<br />

Agent“ g<br />

38<br />

Der politische<br />

Mensch verfolgt in<br />

seinem Handeln kein<br />

Eigeninteresse,<br />

son<strong>der</strong>n verfolgt das<br />

Interesse <strong>der</strong><br />

Gemeinschaft.<br />

39<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

Einheit 1 - Einführung<br />

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Institut für Betriebswirtschaftslehre<br />

Personalwirtschaft mit internat. Schwerpunktsetzung<br />

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1.3 Rationalprinzip,<br />

Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

REMM [Jensen (1999)]: Resourceful, Evaluative, Maximizing Modell<br />

Annahme 1: Jedes Individuum bewertet Alternativen:<br />

a) Individuen sind an fast allem interessiert: Wissen, Unabhängigkeit,<br />

von an<strong>der</strong>en respektiert zu werden werden, Ehre, Ehre zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen, Status, ....., Wetter, Musik, Kunst,..., Konsumgütern, ....<br />

b) Individuen sind immer bereit einen hinreichend kleinen Teil eines<br />

Gutes im Tausch gegen ein an<strong>der</strong>es herzugeben. Dabei nimmt <strong>der</strong><br />

Wert, den sie einer Einheit eines Gutes zuweisen, ab, wenn sie über<br />

mehr von diesem Gut verfügen können.<br />

c) Individuelle Präferenzen sind transitiv: Wenn A besser als B<br />

eingeschätzt wird und B <strong>der</strong> Alternative C vorgezogen wird, dann ist<br />

auch A besser als C in <strong>der</strong> Einschätzung durch die Individuen.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

1.3 Rationalprinzip,<br />

Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

Annahme 2: Die Bedürfnisse jedes Individuums sind unendlich.<br />

a) Mehr von einem Gut zu bekommen wird immer als Vorteil<br />

gesehen. Dabei können Güter jede Form zwischen einem<br />

Konsumgut und einer ethischen Norm annehmen.<br />

b) Individuen sind nie gesättigt. Es gibt immer mindestens<br />

ein Gut von dem sie mehr erhalten wollen.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Annahme 3: Jedes Individuum ist ein Maximierer.<br />

1.3 Rationalprinzip,<br />

Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

Es versucht grundsätzlich ein Maximum an Bedürfnisbefriedigung<br />

zu erlangen. Das gegenwärtige Vermögen, sein Wissen, zeitliche<br />

Vorgaben und die Naturgesetze beschränken es in <strong>der</strong> Erfüllung<br />

seiner Wünsche - beeinflussen aber nicht die Wunschvorstellungen<br />

selbst.<br />

Annahme 4: Jedes Individuum verfügt über eigene Ressourcen.<br />

Individuen sind kreativ - sie können verän<strong>der</strong>te Gegebenheiten<br />

wahrnehmen und die Konsequenzen solcher Verän<strong>der</strong>ungen<br />

antizipieren. Sie können durch Anpassungen reagieren und sich<br />

so neue Möglichkeiten selbst schaffen.<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

40<br />

41<br />

42<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

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Institut für Betriebswirtschaftslehre<br />

Personalwirtschaft mit internat. Schwerpunktsetzung<br />

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1.3 Rationalprinzip,<br />

Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

Verteilung <strong>der</strong> Einstiegsgehälter für Wirtschaftswissenschaftler:<br />

Quelle: Staufenbiel, J., Berufsplanung für den Management-Nachwuchs, 2004.<br />

Quelle: 12<br />

Women CEOs of<br />

Forbes 500<br />

Companies, 2006<br />

Einkommen von<br />

Führungskräften<br />

im Verhältnis zum<br />

„Durchschnittsverdiener“:<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Was einige verdienen können (nur Frauen):<br />

1.3 Rationalprinzip,<br />

Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1 44<br />

1.3 Rationalprinzip,<br />

Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1 45<br />

43<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

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Kontakt:<br />

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Zusammenfassung<br />

1.3 Rationalprinzip,<br />

Erklärung und<br />

Gestaltungsvorschläge<br />

Entscheidungsprobleme stellen sich in allen betrieblichen<br />

Funktionen.<br />

Rationales Entscheiden setzt voraus:<br />

− Entscheidungsträger können alle Alternativen bewerten.<br />

− Entscheidungsträger sind nicht gesättigt.<br />

− Entscheidungsträger sind Maximierer.<br />

−Entscheidungsträger verfügen über eigene Ressourcen.<br />

Die Fähigkeit richtig zu entscheiden wird relativ zu<br />

an<strong>der</strong>en Fähigkeiten zunehmend höher entlohnt.<br />

Vielen Dank!<br />

Kontakt<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

Univ.-Prof. Dr. Oliver Fabel, M.A.<br />

oliver.fabel@univie.ac.at<br />

Sprechstunde: Di, 16:30-18:00<br />

(nach Terminvereinbarung)<br />

<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong><br />

Einheit 1: Einführung<br />

<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong><br />

Einheit 1: Einführung<br />

URL: http://ipersonal.univie.ac.at/<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

46<br />

48<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

Einheit 1 - Einführung<br />

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Univ.-Prof. Dr. Oliver Fabel, M.A.<br />

Institut für Betriebswirtschaftslehre<br />

Personalwirtschaft mit internat. Schwerpunktsetzung<br />

Kontakt:<br />

email: oliver.fabel@univie.ac.at<br />

Literatur<br />

Literatur<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1 49<br />

<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong><br />

Einheit 1: Einführung<br />

<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong><br />

Einheit 1: Einführung<br />

Brockhoff, K., Geschichte <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre, 2000.<br />

Jensen, Michael C., Foundations of Organizational Strategy,<br />

1998.<br />

Kistner, K.-P. und M. Steven, Betriebswirtschaftslehre im<br />

Grundstudium.<br />

Schnei<strong>der</strong>, D. (1993): Betriebswirtschaftslehre – Bd. 1:<br />

Grundlagen, 1993.<br />

Wöhe, G. und U. Döring: Einführung in die allgemeine<br />

Betriebswirtschaftslehre, München, 2000 (20.,<br />

neubearb. Aufl.)<br />

Grunzüge <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong> - Einheit 1<br />

51<br />

Ringvorlesung „<strong>Grundzüge</strong> <strong>der</strong> <strong>ABWL</strong>“<br />

Einheit 1 - Einführung<br />

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