Mentoring - Gleichstellungsbüro der Leibniz Universität Hannover
Mentoring - Gleichstellungsbüro der Leibniz Universität Hannover
Mentoring - Gleichstellungsbüro der Leibniz Universität Hannover
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<strong>Mentoring</strong><br />
in Wissenschaft<br />
und Wirtschaft<br />
Abschlussbericht<br />
2002/2003<br />
geför<strong>der</strong>t durch:<br />
Nie<strong>der</strong>sächsisches Ministerium<br />
für Wissenschaft und Kultur<br />
M entoring<br />
1
Abschlussbericht<br />
2<br />
Impressum<br />
Herausgeberin:<br />
<strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Hannover</strong><br />
Wilhelm-Busch-Straße 4<br />
30167 <strong>Hannover</strong><br />
Fon (0511) 762 4058<br />
Fax (0511) 762 3564<br />
Redaktion:<br />
Christine Kurmeyer<br />
in Zusammenarbeit mit:<br />
Kathi Seesemann<br />
Gabriele Meuthen<br />
Bil<strong>der</strong>nachweis (soweit nicht an<strong>der</strong>s angegeben):<br />
<strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Hannover</strong><br />
Layout:<br />
layout@oltsch.net<br />
<strong>Hannover</strong>, Dezember 2003
Vorwort Für diesen Erfolg gibt es verschiedene<br />
Ursachen und ich möchte mich an dieser<br />
Stelle ausdrücklich bei allen dafür Verantwortlichen<br />
bedanken. An erster Stelle ist<br />
dabei die hervorragende Arbeit <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen<br />
im <strong>Gleichstellungsbüro</strong> und<br />
die Unterstützung <strong>der</strong> zentralen Gleich-<br />
Bereits zum zweiten Mal konnte das<br />
Programm „<strong>Mentoring</strong> in Wissenschaft<br />
und Wirtschaft“ für qualifizierte Frauen<br />
an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Hannover</strong> erfolgreich<br />
abgeschlossen werden.<br />
Am 11. Juli 2003 ging für 14 Studentinnen<br />
und 12 Doktorandinnen/<br />
Habilitandinnen eine arbeits- und erlebnisreiche<br />
Zeit zu Ende. Und auch die beteiligten<br />
Mentorinnen und Mentoren aus<br />
Wissenschaft und Wirtschaft konnten auf<br />
eine Zeit voller neuer Erfahrungen und<br />
Begegnungen zurückblicken.<br />
<strong>Mentoring</strong> an Hochschulen ist mittlerweile<br />
keine Seltenheit mehr, aber nach<br />
wie vor ist es keine Selbstverständlichkeit.<br />
Bundesweit wird an über 35 Hochschulen<br />
insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> weibliche wissenschaftliche<br />
Nachwuchs mit <strong>Mentoring</strong>-<br />
Programmen auf die weitere berufliche<br />
Laufbahn vorbereitet. Die Resonanz ist<br />
auf beiden Seiten ausgesprochen positiv:<br />
Die Mentees können deutlich ihre<br />
Chancen auf eine ihrer guten Qualifikation<br />
angemessenen Position erhöhen und<br />
die Hochschulen und Unternehmen können<br />
High Potentials gewinnen indem sie<br />
sie persönlich kennen lernen. Eine nachhaltige<br />
und individuelle Bindung entsteht<br />
auf dieser Ebene und ermöglicht dadurch<br />
auch neue kreative Lösungen bei <strong>der</strong><br />
Vereinbarkeit von Kin<strong>der</strong>n und Karriere,<br />
die noch zu wenig auch bei den männlichen<br />
Führungskräften verortet wird.<br />
Auch nach dem neun Monate dauernden<br />
<strong>Mentoring</strong>-Programm des <strong>Gleichstellungsbüro</strong>s<br />
<strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Hannover</strong><br />
stehen die Mentees erst am Anfang ihrer<br />
weiteren beruflichen Karriere. Aber<br />
dazu, dass sie dort nach eigenem Bekunden<br />
motiviert und selbstbewusst stehen,<br />
hat das <strong>Mentoring</strong> seinen Anteil beigetragen.<br />
stellungsbeauftragten, Frau Helga Gotzmann,<br />
zu nennen. Ganz wesentlich mitgetragen<br />
und unterstützt wurde das Programm<br />
zu gleichen Teilen vom Nie<strong>der</strong>sächsischen<br />
Ministerium für Wissenschaft<br />
und Kultur sowie dem Präsidium <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
<strong>Hannover</strong>. Ebenfalls einen Anteil<br />
hat die gute Kooperation innerhalb <strong>der</strong><br />
Hochschule mit <strong>der</strong> Zentralen Einrichtung<br />
für Weiterbildung und dem EU-Hochschulbüro<br />
<strong>Hannover</strong>/ Hildesheim.<br />
Beson<strong>der</strong>er Dank geht jedoch auch an<br />
die Mitglie<strong>der</strong> des hannoverschen Clubs<br />
<strong>der</strong> Soroptimist International, die sich<br />
bereit erklärten, anfallende Reisekosten<br />
<strong>der</strong> Mentees zu übernehmen. Der guten<br />
Begleitung und den anregenden<br />
Ideen des Beirats verdankt das Programm<br />
zahlreiche neue Impulse und die Verbindung<br />
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft<br />
auch auf übergeordneten Ebenen.<br />
Für die Arbeit in den Seminaren und<br />
Workshops sowie den Coachings, die sehr<br />
hohen Ansprüchen gerecht werden<br />
muss, möchte ich mich bei allen Referentinnen<br />
und Referenten bedanken.<br />
M entoring<br />
3
Abschlussbericht<br />
4<br />
Das Projektteam<br />
Soz.-Psych. Christine Kurmeyer<br />
MA<br />
Leiterin des <strong>Gleichstellungsbüro</strong>s<br />
Dipl.-Jur. Kathi Seesemann<br />
Mitarbeiterin im <strong>Gleichstellungsbüro</strong><br />
Carmen Kurbjuhn<br />
Studentische Mitarbeiterin im<br />
<strong>Gleichstellungsbüro</strong><br />
Monika Fritz<br />
Verwaltungsmitarbeiterin im<br />
<strong>Gleichstellungsbüro</strong><br />
Beenden soll diese illustre Aufzählung<br />
von Personen und Persönlichkeiten aber<br />
<strong>der</strong> Dank an die Hauptakteurinnen und<br />
-akteure im <strong>Mentoring</strong>-Programm:<br />
Die Mentees haben sich voller Zuversicht<br />
auf den manchmal steinigen Weg<br />
<strong>der</strong> Lebens- und Berufsplanung gemacht<br />
und haben voller Schwung und Elan die<br />
Aufgaben bearbeitet, die ihnen dort begegnet<br />
sind. Die Mentorinnen und Mentoren<br />
haben ihnen dabei ihre Erfahrungen<br />
und ihre persönlichen Erkenntnisse<br />
zur Verfügung gestellt. Und alle gemeinsam<br />
waren guten Willens voneinan<strong>der</strong><br />
und miteinan<strong>der</strong> Neues zu sehen und ein<br />
Stück des Weges zusammen zu gehen.<br />
Projektleitung/<br />
Projektorganisation<br />
Projektmitarbeit/<br />
Dokumentation <strong>der</strong><br />
Veranstaltungen<br />
Gabriele Meuthen Evaluation<br />
Projektmitarbeit,<br />
Recherche/ Datenbearbeitung<br />
Verwaltung <strong>der</strong> Mittel/<br />
Buchhaltung<br />
Für diese Bereitschaft und die vielen<br />
neuen guten Beispiele für Karriereför<strong>der</strong>ung<br />
möchte ich mich ganz herzlich<br />
bei ihnen bedanken, verbunden mit <strong>der</strong><br />
Hoffnung, dass dieser Gedanke auch die<br />
kommenden <strong>Mentoring</strong>-Generationen<br />
beflügeln möge.<br />
<strong>Hannover</strong>, Dezember 2003<br />
Christine Kurmeyer<br />
Leiterin des <strong>Gleichstellungsbüro</strong>s<br />
Programmleitung<br />
Gleichstellungs<br />
<strong>Gleichstellungsbüro</strong><br />
Gleichstellungs<br />
www.uni-hannover.de/gleichstellungsbuero/<br />
mentoring/index.html<br />
Wilhelm-Busch-Straße 4<br />
30167 <strong>Hannover</strong><br />
Fon (0511) 762 4058<br />
Fax (0511) 762 3564<br />
mentoring@gsb.uni-hannover.de
Inhaltsverzeichnis<br />
Impressum ............................................................................ 2<br />
Vorwort .................................................................................. 3<br />
Projektteam ........................................................................... 4<br />
Einleitung ................................................................................ 6<br />
1 Wissensmanagement ............................................................. 8<br />
Kompetenzmanagement – Teilnehmende – Bausteine des<br />
Wissensmanagement – Literatur zum Thema<br />
2 Know-How-Input................................................................... 15<br />
Was sind soft skills? – Seminarfahrplan – Präsentation des <strong>Mentoring</strong>-<br />
Projekts „Seminarbericht“ – Literatur zum Thema Bewerbung<br />
3 Networking ........................................................................... 24<br />
So werden Sie ein Plau<strong>der</strong>-Profi – Test: small talk – Frauennetzwerke<br />
im Internet<br />
4 Gen<strong>der</strong> Mainstreaming .......................................................... 30<br />
Definitionen – Literaturhinweise zum Thema Gen<strong>der</strong> Mainstreaming und<br />
Frauenför<strong>der</strong>ung<br />
5 Fazit .................................................................................... 34<br />
6 Perspektive .......................................................................... 38<br />
7 Anhang ................................................................................ 39<br />
8 Literatur ............................................................................... 72<br />
M entoring<br />
5
Abschlussbericht<br />
6<br />
Einleitung<br />
Allgemeines Konzept<br />
<strong>Mentoring</strong> – was ist das? Ausgehend<br />
von <strong>der</strong> griechischen Sagengestalt des<br />
Mentor als väterlichem Freund und Berater<br />
des Telemachos, Sohn des Odysseus,<br />
hat die Geschichte <strong>der</strong> Begleitung <strong>der</strong><br />
nachwachsenden Generation in die formellen<br />
und beson<strong>der</strong>s auch die informellen<br />
Regeln des Berufslebens eine lange<br />
Tradition. Bereits im Ursprungsmythos haben<br />
auch die Frauen schon eine tragende<br />
Rolle gespielt, indem Pallas Athene,<br />
die Göttin <strong>der</strong> Weisheit, sich in <strong>der</strong> Gestalt<br />
des Mentor in das Geschehen eingemischt<br />
hat. Über die Jahre geriet diese<br />
Art <strong>der</strong> Nutzung allerdings in Vergessenheit<br />
und Mentor und Mentee waren<br />
vorwiegend beide männlichen Geschlechts.<br />
Erst zu Beginn <strong>der</strong> achtziger<br />
Jahre wurde das Konzept in den Vereinigten<br />
Staaten aufgegriffen, als Instrument<br />
in eine Programmform gefasst und<br />
anschließend in die Strukturen <strong>der</strong> Nachwuchs-<br />
und Personalentwicklungspolitik<br />
eingebunden.<br />
Das Programm „<strong>Mentoring</strong> in Wissenschaft<br />
und Wirtschaft“ für die Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
<strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
<strong>Hannover</strong> beruht auf zwei sich ergänzenden<br />
Strategien: dem Tandem mit<br />
Mentor bzw. Mentorin und begleitenden<br />
Seminaren. Gemeinsam in <strong>der</strong> Partnerschaft<br />
mit Mentorin o<strong>der</strong> Mentor werden<br />
die ganz individuellen beruflichen Zielsetzungen<br />
<strong>der</strong> Mentee bearbeitet. Das kann<br />
das Ausloten zukünftiger Tätigkeitsfel<strong>der</strong><br />
für die Mentee beinhalten, erstreckt sich<br />
jedoch bis hin zur Einführung in wissenschaftlich<br />
relevante Netzwerke o<strong>der</strong> auch<br />
eine wechselseitig anregende Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
über die Vereinbarkeit von<br />
Karriere und Familie.<br />
Eingebettet sind diese persönlichen<br />
Arbeitstreffen in ein Rahmenprogramm<br />
von verschiedensten Veranstaltungen. In<br />
gemeinsamen Workshops können sowohl<br />
Mentees als auch Mentor/innen den<br />
Beratungsprozess reflektieren und zusammen<br />
neue Ziele entwickeln. Die Mentees<br />
trainieren zusätzlich in den aufeinan<strong>der</strong><br />
aufbauenden Seminaren die heute so<br />
entscheidenden Soft Skills, wie zum Beispiel<br />
Präsentation, Self-Marketing o<strong>der</strong><br />
Projektmanagement. Die kontinuierliche<br />
Beratung durch die Programmorganisation<br />
und eine professionelle Begleitung in Form<br />
von mo<strong>der</strong>ierten Coachings in kleinen<br />
Gruppen garantieren darüber hinaus,<br />
dass die Teilnehmenden alle Fragen zur<br />
Handhabung des „Instruments <strong>Mentoring</strong>“<br />
klären können.<br />
Tradition an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
<strong>Hannover</strong><br />
Das Programm „<strong>Mentoring</strong> in Wissenschaft<br />
und Wirtschaft“ war in dieser Art<br />
das erste in Nie<strong>der</strong>sachsen und es soll<br />
auch unter den Vorzeichen <strong>der</strong> zahlreichen<br />
Mittelkürzungen an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
<strong>Hannover</strong> als gute Tradition fortgeführt<br />
werden.<br />
Eine gezielte Personalentwicklung im<br />
wissenschaftlichen Bereich, wie sie zum<br />
Beispiel das <strong>Mentoring</strong> ist, bringt die Absolventinnen<br />
und Absolventen in Zukunft<br />
den entscheidenden Schritt weiter.
Wichtige Eigenschaften des Programms<br />
sind die Systematik und die Transparenz<br />
in <strong>der</strong> Umsetzung, die im Unterschied zu<br />
informellen För<strong>der</strong>beziehungen die Zusammenarbeit<br />
von Mentees und Mentorinnen<br />
und Mentoren für alle sichtbar<br />
macht.<br />
Wesentliche Elemente tragen noch<br />
dazu zu einer an Eigendynamik und an<br />
Qualitätsmaßstäben orientierten Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
bei.<br />
Im „<strong>Mentoring</strong> in Wissenschaft und<br />
Wirtschaft“<br />
suchen sich die Mentees ihre För<strong>der</strong>in/<br />
ihren För<strong>der</strong>er selbst aus<br />
die Mentees bestimmen, wo es lang<br />
gehen soll, und stehen nicht in einem<br />
Vorgesetzten-Untergebenen-Verhältnis<br />
zur Mentorin/ zum Mentor<br />
werden diese För<strong>der</strong>beziehungen<br />
transparent gemacht (Internet, Newsletter<br />
etc.)<br />
Zusätzlich zu erwähnen sind die Effekte,<br />
die das <strong>Mentoring</strong>-Programm unter<br />
dem Aspekt „Netzwerke“ erzielen konnte.<br />
Die Idee <strong>der</strong> Wissensvermittlung im<br />
<strong>Mentoring</strong> zwischen Erfahrenen und<br />
Nachwuchskräften trägt nämlich weiter.<br />
Es gibt seit dem vergangenen Jahr jetzt<br />
auch in <strong>der</strong> zweiten Staffel befindlich das<br />
„<strong>Mentoring</strong> für Schülerinnen“. Einige <strong>der</strong><br />
Studentinnen, die dort als Mentorin für<br />
Schülerinnen agieren, nutzen später das<br />
Programm „<strong>Mentoring</strong> in Wissenschaft<br />
und Wirtschaft“ für sich selbst als Mentee.<br />
Zahlreiche an<strong>der</strong>e Netzwerke stehen<br />
mit dem <strong>Mentoring</strong>-Programm in Kontakt,<br />
die unter den unterschiedlichsten Perspektiven<br />
die Verbindung zwischen eigentlich<br />
ganz fremden Menschen ermöglichen.<br />
Das <strong>Mentoring</strong> soll allerdings nicht das<br />
nächste o<strong>der</strong> bessere Netzwerk neben<br />
vielen an<strong>der</strong>en werden, son<strong>der</strong>n es verdeutlicht<br />
den Teilnehmenden in erster<br />
Linie die dahinterliegende Idee und den<br />
Gebrauch.<br />
O<strong>der</strong> wie eine Teilnehmerin <strong>der</strong> Open<br />
Space Konferenz es ausdrückte: „Ich<br />
wußte vorher gar nicht, wie gut es sein<br />
kann, mit an<strong>der</strong>en zusammen zu lernen,<br />
über meine Arbeit zu reden und sich einfach<br />
mal auszutauschen.“ Und ein an<strong>der</strong>er<br />
Teilnehmer verwies darauf, dass das<br />
Interesse <strong>der</strong> Führungskräfte bei Fortund<br />
Weiterbildungen insbeson<strong>der</strong>e im Erfahrungsaustausch<br />
mit an<strong>der</strong>en liegt.<br />
Ziele<br />
Vier entscheidende Säulen tragen das<br />
Konzept des Programms und machen es<br />
zusammen erfolgreich. Und so orientiert<br />
sich dieser Abschlussbericht auch an den<br />
thematischen Schwerpunkten und inhaltlichen<br />
Zielsetzungen des „<strong>Mentoring</strong><br />
in Wissenschaft und Wirtschaft“.<br />
1. Wissensmanagement in einer One-to-<br />
One-Partnerschaft<br />
2. Know-How-Input im Rahmenprogramm<br />
3. Networking - Kontakte aufbauen und<br />
pflegen<br />
4. Gen<strong>der</strong> Mainstreaming und Frauenför<strong>der</strong>ung<br />
Dieser Bericht fasst dabei nicht nur die<br />
Erkenntnisse von Expert/innen auf dem<br />
jeweiligen Gebiet zusammen und gibt<br />
Blitzlichter auf die steigende Relevanz,<br />
son<strong>der</strong>n präsentiert in Verbindung damit<br />
auch die Ergebnisse <strong>der</strong> internen Evaluation<br />
des Programms 1 . In dieser Begleitung<br />
des Programmverlaufs wurden die anfänglichen<br />
Erwartungen <strong>der</strong> Mentees, die<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> einzelnen Seminare und<br />
<strong>der</strong> Abschlussbefragung von Mentees,<br />
Mentorinnen und Mentoren erfasst.<br />
1 Die Ergebnisse <strong>der</strong> Abschlussbefragung umfassen die Daten <strong>der</strong> Fragebögen, die zum Ende des<br />
Programms an alle Teilnehmenden verschickt wurden. Insgesamt konnten dadurch die Meinungen<br />
von 73% <strong>der</strong> Mentees (entspricht 19 abgegebenen Fragebögen) und 50% <strong>der</strong> Mentorinnen<br />
und Mentoren (entspricht 13 abgegebenen Fragebögen) abgebildet werden.<br />
M entoring<br />
7
Abschlussbericht<br />
8<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen sind<br />
vertraut mit <strong>der</strong> Organisation von Wissen<br />
und Informationen. Sie selektieren,<br />
differenzieren und gewichten Inhalte und<br />
stellen diese neu zusammen. Das sind die<br />
Grundlagen <strong>der</strong> wissenschaftlichen Ausbildung.<br />
Was also bedeutet Wissensmanagement<br />
im Zusammenhang mit dem<br />
<strong>Mentoring</strong>? Das formelle Wissen o<strong>der</strong><br />
auch Fachwissen ist in ausreichendem Maße<br />
für alle verfügbar und wird mit dem<br />
Studium hinreichend abgedeckt. Etwas<br />
schwieriger gestaltet sich die Übertragung<br />
und die Weitergabe von informellen<br />
Wissensbeständen. Dieses Erfahrungswissen<br />
wird individualistisch erzeugt und<br />
sozusagen in „Privatbesitz“ verwaltet. 1 Es<br />
beinhaltet die Informationen über günstige<br />
o<strong>der</strong> ungünstige Karrierewege<br />
ebenso wie Erwartungshaltungen im<br />
beruflichen Umfeld, Chancen und Barrieren<br />
in <strong>der</strong> Vereinbarkeit von Berufs- und<br />
Privatleben. Die Kenntnis über diese Verhältnisse<br />
ermöglicht einen kontinuierlichen<br />
Innovationsprozess, in den Unternehmen<br />
auch unter <strong>der</strong> Bezeichnung<br />
„Lessons learned“ bekannt.<br />
Kompetenzmanagement – Eine Brücke zwischen explizitem<br />
und implizitem Wissen<br />
Nicht jede Art von Wissen, das für Unternehmen und an<strong>der</strong>e<br />
Organisationen wichtig ist, kann dokumentiert werden: Das<br />
Erfahrungswissen o<strong>der</strong> die gestalterische Kreativität einzelner<br />
Mitarbeiter lassen sich nur bis zu einem gewissen Grad für an<strong>der</strong>e<br />
nutzbar machen. Der Ausweg: Man dokumentiert, wer im<br />
Unternehmen über welche Fähigkeiten und Erfahrungen verfügt,<br />
und stellt dieses Meta-Wissen zum Abruf und zur weiteren<br />
Nutzung bereit. Ein solches Kompetenzmanagement ist nicht<br />
nur etwas für Personalabteilungen. Es hilft auch Projektleitern<br />
beim Aufbau neuer Teams o<strong>der</strong> unterstützt in Form Gelber Seiten<br />
die Mitarbeiter bei <strong>der</strong> Expertensuche.<br />
Reinhard Lucas<br />
wissensmanagement online<br />
ausgegeben am: 19.08.2003<br />
www.wissensmanagement.net/online/archiv/2003/06_2003/<br />
kompetenzmanagement.shtml<br />
1 Wissensmanagement<br />
Wissensmanagement ist....<br />
bewusster und zielgerichteter Umgang mit Wissen mit dem Ziel<br />
die Wissensbasis von Organisationen, Unternehmen und Individuen zu vermehren,<br />
zu erhalten und optimal zu nutzen.<br />
Dieses Wissen wurde und wird auch in<br />
informellen <strong>Mentoring</strong>-Beziehungen von<br />
den Älteren auf die nachfolgende Generation<br />
weiter gegeben. Der Auswahlprozess<br />
verläuft in diesen Verbindungen<br />
jedoch aktiv von Seiten <strong>der</strong> Mentorin<br />
o<strong>der</strong> des Mentors, die sich ihre Nachfolger/innen<br />
nicht selten auch unter strategischen<br />
Gesichtspunkten und nicht<br />
unter qualitativen Aspekten auswählen.<br />
Da nicht alle erfahrenen Führungskräfte<br />
Nachwuchsför<strong>der</strong>ung betreiben und nicht<br />
alle Nachwuchskräfte von Älteren als<br />
Mentee betreut werden, verschwindet<br />
ein Großteil von Know-How unwie<strong>der</strong>bringlich<br />
und geht somit nicht nur den<br />
einzelnen Personen son<strong>der</strong>n auch den Institutionen<br />
und Unternehmen verloren.<br />
Das Programm „<strong>Mentoring</strong> in Wissenschaft<br />
und Wirtschaft“ setzt an genau<br />
dieser Stelle an. Zentrales Element des<br />
gesamten <strong>Mentoring</strong>-Programms ist die<br />
One-to-One-Partnerschaft zwischen Mentee<br />
und Mentorin/ Mentor. In den einzelnen<br />
Tandems begleitet eine erfahrene<br />
Führungskraft eine Nachwuchskraft<br />
bei ihrer beruflichen Entwicklung über einen<br />
begrenzten Zeitraum. Dabei wurden<br />
im Zeitraum von Oktober 2002 bis Juli<br />
2003 sehr persönliche informelle Erfahrungen<br />
ausgetauscht.<br />
1 vgl.: Dr. Geser, Hans, Wissen und Sozialstrukturen, unimagazin 4/98, <strong>Universität</strong> Zürich.
Mentee (Absolventinnen) Mentorin/Mentor<br />
Name Studienfach/ Fachrichtung Name Unternehmen/ Institution<br />
Hinrike Böhm Bauingenieurwesen Ulrich Lüdtke TransTec/ LRTC<br />
Anke Daubner Vermessungswesen Martina Brockers<br />
Deutsches Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt Köln<br />
Irina Dedova Wirtschaftswissenschaften Elisabeth Steffens Sparkasse <strong>Hannover</strong><br />
Christina Gehrke Gartenbau<br />
Juliane Jesse<br />
Kathrin<br />
Kammerer<br />
Bauingenieurwesen (Konstruktiver<br />
Ingenieurbau)<br />
Dr. Hildegard Jung-<br />
Heiliger<br />
Celler Pflanzen- und<br />
Gewebelabor<br />
Hans U. Böckler grbv Consulting<br />
Architektur Matthias Peter PB-Planungsbüro Bade<br />
Zehra Kocatürk Rechtswissenschaften Frédéric Mouret Volkswagen Nutzfahrzeuge<br />
Diana Kovler Wirtschaftswissenschaften Prof. Andreas Daum Fachhochschule <strong>Hannover</strong><br />
Anja<br />
Riemenschnei<strong>der</strong><br />
Biologie Carola Sandkühler BUND Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
Kerstin Sailer Architektur Petra Marsteller<br />
Hit – Radio Antenne, Company<br />
Voice<br />
Antje Schmidt Bauingenieurwesen Dr. Gerd Flügge<br />
Bundesanstalt für Wasserbau –<br />
Außenstelle Küste<br />
Cornelia Stübig Elektrotechnik (Energietechnik)<br />
Dr. Martina Rudy<br />
Claudia Lücke<br />
RWE Essen<br />
Wabco <strong>Hannover</strong><br />
Bauingenieurwesen (Konstruktiver<br />
Cornelia Wächter<br />
Ingenieurbau)<br />
Jürgen Gronitzki Tiefbauamt <strong>der</strong> Stadt <strong>Hannover</strong><br />
Nicole Weber Sozialwissenschaften/ BWL Dr. Thomas Heuser Dr. Heuser AG<br />
M entoring<br />
Ihr Wissen geteilt und<br />
mitgeteilt haben im<br />
<strong>Mentoring</strong> Jahrgang<br />
2002/2003 folgenden<br />
Mentees, Mentorinnen<br />
und Mentoren:<br />
Mentee (Doktorandinnen/Habilitandinnen) Mentorin/Mentor<br />
Name Promotionsfach / Institut Name Unternehmen / Institution<br />
Heidi Agner<br />
Gartenbau, Institut für<br />
Pflanzenernährung<br />
Dr. Gabriele<br />
Weimann<br />
Petra Bloom Gartenbau, Institut für Gemüsebau Dr. Christian Grugel<br />
Birgit Elias<br />
Astrid<br />
Engelhardt<br />
Dr. Elisabeth<br />
Esch<br />
Birgit Meriem<br />
Bauingenieurwesen, Institut für<br />
Kartographie und Geoinformatik<br />
Geowissenschaften, Institut für<br />
Mineralogie<br />
Gartenbau, Institut für<br />
Zierpflanzenbau, Baumschule und<br />
Pflanzenzüchtung, Abt. Angewandte<br />
Genetik<br />
Erziehungswissenschaften, Institut<br />
für Son<strong>der</strong>pädagogik<br />
Deniz Peter Rechtswissenschaften<br />
Dr. Sabine<br />
Reichwein<br />
Dr.-Ing. Kirsten<br />
Tracht<br />
Nicole San<strong>der</strong>s<br />
Ina Wegener<br />
Uta Weiland<br />
Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung,<br />
Institut für<br />
Grünplanung und Gartenarchitektur<br />
(IGG)<br />
Maschinenbau, Institut für<br />
Fertigungstechnik und<br />
Werkzeugmaschinen (ifis)<br />
Erziehungswissenschaften, Institut<br />
für Son<strong>der</strong>pädagogik<br />
Helma Spöring<br />
Landwirtschaftskammer<br />
<strong>Hannover</strong>, Abt. Gartenbau<br />
Bundesanstalt für<br />
Verbraucherschutz und<br />
Lebensmittelsicherheit<br />
Nds. Amt für Agrarstruktur<br />
<strong>Hannover</strong><br />
(mittlerweile Nie<strong>der</strong>s.<br />
Landwirtschaftsministerium)<br />
Dr. Marion Fischer Baker Hughes, Abt. Engineering<br />
Prof. Kristina<br />
Glimelius<br />
Prof. Dr. Horst<br />
Zilleßen<br />
Gerhard Meyer-<br />
Schlee<br />
Swedish University of<br />
Agricultural Sciences,<br />
Department of Plant Biology,<br />
Uppsala/Sweden<br />
Mediator GmbH Oldenburg<br />
Deutsche Lufthansa<br />
Marion Dreißigacker Verlagsgesellschaft Madsack<br />
Prof. Christiane<br />
Nüsslein-Volhard<br />
Dipl.-Psych. Kay<br />
Bremer<br />
Erziehungswissenschaften, Institut<br />
AOR Ingrid Bach<br />
für Psychologie und Soziologie Prof. Dr. Norbert<br />
Maassen<br />
Physik, Institut für Atom- und<br />
Molekülphysik, Abt. Spektroskopie<br />
Silvia Müller<br />
Carsten Heinz<br />
<strong>Universität</strong> Tübingen, Max-<br />
Planck-Institut für<br />
Entwicklungsbiologie,<br />
Abt. III (Genetik)<br />
VGH, Abt. Personalentwicklung<br />
und Beratung<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Hannover</strong>, Institut für<br />
Sportwissenschaften<br />
Medizinische Hochschule<br />
<strong>Hannover</strong>, Abt. Sportphysiologie<br />
ehemals Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung<br />
Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung<br />
9
Abschlussbericht<br />
10<br />
Spezielle Interessen <strong>der</strong> studentischen<br />
Mentees am <strong>Mentoring</strong>-Programm<br />
Berufs-, Karriereplanung<br />
Spez. Berufsfeld kennenlernen/<br />
Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf<br />
29%<br />
34%<br />
11% 26%<br />
(Mehrfachnennungen waren möglich;<br />
Daten aus: Bewerbungsbogen <strong>der</strong> Mentees)<br />
Spezielle Interessen <strong>der</strong> Doktorandinnen/<br />
Habilitandinnen am <strong>Mentoring</strong>-Programm<br />
eigene Profilbildung<br />
Netzwerke für<br />
Frauen<br />
Arbeitsprozesse<br />
und Perspektiven<br />
kennenlernen<br />
12%<br />
6%<br />
24%<br />
Schlüsselqualifikationen<br />
34%<br />
24%<br />
Kontakte<br />
und<br />
Austausch<br />
(Mehrfachnennungen waren möglich;<br />
Daten aus: Bewerbungsbogen <strong>der</strong> Mentees)<br />
Unterstützung bei Berufseinstieg,<br />
Bewerbung/ Kontakte und<br />
Einblicke bekommen<br />
Persönliche Entwicklung/<br />
Schlüsselqualifikationen<br />
Erwartungen<br />
Um sich dem im <strong>Mentoring</strong> gehandelten<br />
Gut <strong>der</strong> impliziten Wissensbestände<br />
zu nähern, lohnt es sich, einen<br />
Blick auf die gegenseitigen Erwartungen<br />
<strong>der</strong> Teilnehmenden zu werfen. Was waren<br />
die Fragen, welche die Mentees mit<br />
in die <strong>Mentoring</strong>-Partnerschaft eingebracht<br />
haben? Und entsprachen diese<br />
Wünsche nach Wissen auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong><br />
Mentor/innen auch dem Wunsch, eigene<br />
Erfahrungen weiter zu geben?<br />
Sehr deutlich steht für die studentischen<br />
Mentees die Begleitung beim Berufseinstieg<br />
im Vor<strong>der</strong>grund, gefolgt von<br />
dem Wunsch, bereits frühzeitig mit einer<br />
realistischen und bedarfsgerechten<br />
Karriereplanung zu beginnen.<br />
Demgegenüber waren die Ziele <strong>der</strong><br />
Doktorandinnen/ Habilitandinnen eher<br />
darauf ausgerichtet, die immer wichtiger<br />
werdenden Schlüsselqualifikationen zu<br />
erwerben, und über den Erfahrungsaustausch<br />
hinaus auch schon Kontakte anzubahnen<br />
und Perspektiven zu entwickeln.
In <strong>der</strong> neuen Wissensgesellschaft kann<br />
nur überleben, wer eigenes Wissen teilt,<br />
so eine These von Andreas Schleicher,<br />
PISA-Koordinator <strong>der</strong> Organisation für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
(OECD). Dieses haben auch die<br />
Mentoren und Mentorinnen erkannt. In<br />
<strong>der</strong> Abschlussbefragung benannten 10<br />
Mentor/innen, dass ihr Interesse am<br />
<strong>Mentoring</strong> und speziell auch am Kontakt<br />
zu einer Mentee tatsächlich hauptsächlich<br />
darauf ausgerichtet war, die eigenen<br />
Erfahrungen zu teilen und Wissen weiter<br />
zu geben.<br />
Vier Mentorinnen und Mentoren erkannten<br />
zudem in dem <strong>Mentoring</strong>-Prozess<br />
eine Chance, durch den Blick von<br />
Aussen und die Erfahrungen <strong>der</strong> Mentee<br />
Anregungen für den Arbeitsalltag zu gewinnen.<br />
Fünf Mentorinnen und Mentoren<br />
erhofften sich weitere eigene Qualifikationen,<br />
um zum Beispiel Erfahrungen<br />
zu sammeln als Coach o<strong>der</strong> Berater/in.<br />
Die Mentorinnen und Mentoren nutzen<br />
das <strong>Mentoring</strong> gleichzeitig, um Kontakt<br />
zu Nachwuchskräften aufzubauen und zu<br />
för<strong>der</strong>n (sechs Nennungen). Drei Mentoren<br />
und Mentorinnen wollten durch das<br />
<strong>Mentoring</strong> – Programm Kontakt zu an<strong>der</strong>en<br />
Mentor/innen, Disziplinen und Firmen<br />
bekommen, um durch das Netzwerk<br />
Insi<strong>der</strong>wissen und Tipps aller Art zu erhalten.<br />
Ergebnisse<br />
Strukturiertes <strong>Mentoring</strong> ist eine beson<strong>der</strong>e<br />
Form <strong>der</strong> Zusammenführung<br />
von Menschen, die sich vorher meist völlig<br />
fremd waren. Die Themen und Fragestellungen<br />
<strong>der</strong> Mentees reichen mitunter<br />
weit in den persönlichen Erfahrungsbereich<br />
des/<strong>der</strong> Mentor/in hinein und<br />
erfor<strong>der</strong>n eine gewisse Vertrauensbasis.<br />
Für das Gelingen <strong>der</strong> <strong>Mentoring</strong>-Partnerschaft<br />
ist es daher ausschlaggebend, dass<br />
die Tandems die Balance herstellen zwischen<br />
sachlicher Orientierung und freundschaftlichem<br />
Entegegenkommen. Die<br />
Mentees geben in <strong>der</strong> Abschlussbefragung<br />
an, dass im Durchschnitt <strong>der</strong><br />
Kontakt etwa gleich stark sachorientiert<br />
und freundschaftlich war. In <strong>der</strong> Gruppe<br />
<strong>der</strong> Mentees, die die Begegnungen eher<br />
als sachorientiert angeben, finden sich<br />
über die Hälfte aller Doktorandinnen und<br />
Habilitandinnen wie<strong>der</strong>, denn für diese<br />
Teilnehmerinnen war es beson<strong>der</strong>s wichtig,<br />
einen Einstieg in relevante fachliche<br />
Netzwerke zu bekommen.<br />
Drei Viertel <strong>der</strong> Mentor/innen messen<br />
<strong>der</strong> fachlichen Nähe zur Mentee eine große,<br />
aber nicht ausschlaggebende Bedeutung<br />
bei. Meistens ist es einfacher, einen<br />
Kontakt aufzubauen, wenn erste Gemeinsamkeiten<br />
schon da sind. Aber es<br />
gab auch bei einigen Mentees den ausdrücklichen<br />
Wunsch nach einer fachfremden<br />
Mentor/in, um nicht <strong>der</strong> Versuchung<br />
zu erliegen, über Fachthemen zu sprechen.<br />
Die <strong>Mentoring</strong>-Tandems entscheiden<br />
über Ort, Zeitpunkt und<br />
Häufigkeit <strong>der</strong> Treffen selbstständig.<br />
Das stärkt die Vertrauensbasis<br />
und die Vertraulichkeit, bedeutet<br />
aber auch, dass die Mentee selbst<br />
tätig werden muss, um etwas aus<br />
dem <strong>Mentoring</strong> – Prozess zu gewinnen.<br />
Die meisten Mentees verschickten<br />
vorab ihre Gesprächswünsche<br />
und Fragen an Mentorin<br />
o<strong>der</strong> Mentor, damit diese sich besser<br />
auf die Themen vorbereiten<br />
konnten.<br />
Die Mentees nutzten die Gespräche/<br />
Kontakte, um fachliche und persönliche<br />
Themen zu erörtern. Sie wünschten sich<br />
Unterstützung bei einer anstehenden<br />
Bewerbung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Karriereplanung und<br />
nutzten die Chance, über ihre beruflichen<br />
Möglichkeiten zu reden und sich darüber<br />
beraten zu lassen. An<strong>der</strong>erseits interessierten<br />
sie sich auch für die Karriere <strong>der</strong><br />
Mentorin/ des Mentors und <strong>der</strong>en Erfahrungen,<br />
die zum Teil schon weit in den<br />
Bereich <strong>der</strong> persönlichen Themen hineinreichten.<br />
So wurden die Mentoren selbst<br />
noch einmal gefor<strong>der</strong>t, den eigenen<br />
Berufsweg und Entscheidungen zu beleuchten.<br />
Da die studentischen Mentees<br />
ein Projekt zu bewerkstelligen hatten,<br />
war auch dies Thema in den <strong>Mentoring</strong>-<br />
Gesprächen.<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
M entoring<br />
Motivationen <strong>der</strong> Mentor/innen<br />
Motivationen <strong>der</strong> Mentor/innen<br />
eigene Erfahrungen weitergeben<br />
g<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
fachliche Themen<br />
Aus welchem Grund<br />
haben Sie ursprünglich am<br />
<strong>Mentoring</strong> teilgenommen?<br />
(Abschlussfragebogen Mentor/innen,<br />
Mehrfachnennungen waren möglich)<br />
Themen in den <strong>Mentoring</strong>-<br />
Gesprächen<br />
Bewerbung<br />
weitere Qualifikationen erwerben<br />
Anregungen für den Arbeitsalltag gewinnen<br />
persönliche Themen<br />
Kontakt zu Nachwuchskräften aufbauen<br />
Karriereplanung<br />
Karriere von Mentor/in<br />
kein beson<strong>der</strong>es Ziel<br />
Berufseinstieg<br />
Netzwerk<br />
<strong>Mentoring</strong>-Projekt<br />
Worüber wurde in den <strong>Mentoring</strong>-Kontakten<br />
gesprochen/geschrieben?<br />
(Abschlussfragebogen Mentor/innen, Mehrfachnennungen<br />
waren möglich)<br />
11
Abschlussbericht<br />
12<br />
Rolle <strong>der</strong> <strong>Mentoring</strong>-<br />
Partnerschaft<br />
Doktorandinnen/<br />
15<br />
Habilitandinnen<br />
Studentinnen<br />
10<br />
55<br />
00<br />
große Bedeutung<br />
weniger große Bedeutung<br />
geringe Bedeutung<br />
Welche Bedeutung hat <strong>der</strong> Kontakt zum<br />
Mentor/zur Mentorin gehabt?<br />
(Abschlussfragebogen Mentees)<br />
Wissensaustausch<br />
im Tandem<br />
Arbeitsbeziehung<br />
mit wechselseitigem<br />
fachlicher Gewinn<br />
Austausch<br />
14% 14%<br />
23%<br />
49% Coaching<br />
freundschaftliches<br />
Gespräch<br />
Welche Form hatten die Besprechungen<br />
im Tandem?<br />
(Abschlussfragebogen Mentor/innen)<br />
Bei aller Vielfältigkeit des Programms von<br />
Seminaren und Workshops stand doch<br />
für alle Mentees die <strong>Mentoring</strong>-Partnerschaft<br />
im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Obwohl es nicht immer einfach war dieser<br />
Prioritäten-Setzung in den Tandems<br />
entsprechend nachzukommen aufgrund<br />
knapper Zeitressourcen o<strong>der</strong> großer<br />
räumlicher Entfernungen, konnte insgesamt<br />
bei <strong>der</strong> Abschlussbefragung eine<br />
beträchtliche Gesamtmenge an quantitativer<br />
Kommunikation in den Tandems<br />
festgehalten werden:<br />
Art des Kontakts ................ Anzahl<br />
Gespräche ................................... 118<br />
Besuche am Arbeitsplatz ................ 12<br />
inhaltliche Mailings .......................... 38<br />
inhaltliche Telefonate ..................... 11<br />
Die Mentees hatten im Durchschnitt<br />
sechs Gespräche mit dem Mentor/ <strong>der</strong><br />
Mentorin, eine Mentee sogar 15 Gespräche.<br />
Sechs Mentees haben ihre Mentor/<br />
innen direkt am Arbeitsplatz besucht und<br />
ein paar Mal in <strong>der</strong>en Berufsalltag begleiten<br />
können, eine Mentee absolvierte<br />
sogar ein vierwöchiges Praktikum bei ihrer<br />
Mentorin. Eine an<strong>der</strong>e Mentee besuchte<br />
gemeinsam mit ihrer Mentorin ein<br />
Seminar zur Karriereplanung. Für acht<br />
Mentees lief <strong>der</strong> Kontakt auch über inhaltliche,<br />
themenorientierte Mails. Fünf<br />
Mentees haben auch solche inhaltlichen<br />
Telefonate in <strong>der</strong> Abschlussbefragung<br />
angegeben.<br />
Fünf Mentees leisteten darüber hinaus<br />
einen Beitrag im Arbeitsbereich ihres<br />
Mentors/ ihrer Mentorin. Gleichwohl hätten<br />
sich die meisten Teilnehmenden sowohl<br />
mehr Treffen als auch mehr Zeit<br />
gewünscht, um noch intensiver von diesem<br />
wechselseitigen Austausch zu profitieren.<br />
Aus Sicht <strong>der</strong> Mentor/innen wird <strong>der</strong><br />
Eindruck eines freundschaftlichen fachorientierten<br />
Austauschs in den <strong>Mentoring</strong>-Gesprächen<br />
bestätigt.<br />
Außer bei den ausdrücklich als Coaching-Gesprächen<br />
bezeichneten Treffen,<br />
überwiegen solche Kommunikations-Formen,<br />
die auf einer gleichberechtigten<br />
Ebene wechselseitige Anerkennung und<br />
Wertschätzung vermitteln.<br />
Alterstruktur <strong>der</strong> Mentees<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Studentinnen<br />
20-25 26-28 27-30 31-35 36-40<br />
Studentinnen<br />
Dok/Habil<br />
Dok/Habil<br />
Dok/Habil<br />
(Daten aus: Bewerbungsbogen <strong>der</strong> Mentees)<br />
Zu dieser Ausrichtung trägt möglicherweise<br />
auch die Altersstruktur <strong>der</strong> Programmteilnehmenden<br />
bei. Während die<br />
Studentinnen als das Programm anfing<br />
zwischen 22 und 28 Jahre und die<br />
Doktorandinnen im Schnitt 32 Jahre alt<br />
waren, ist auch <strong>der</strong> Altersdurchschnitt mit<br />
46 Jahren bei den <strong>Mentoring</strong>-Partner/<br />
innen nicht sehr hoch.<br />
Insgesamt beurteilen alle Mentees ihre<br />
<strong>Mentoring</strong>-Partnerschaft als gelungen.<br />
Auf einer graduellen Skala von sehr gut<br />
bis zu problematisch lagen dabei 15 Einschätzungen<br />
im oberen Drittel, drei beurteilten<br />
das Geschehen gemischt und<br />
lediglich eine Studentin gab an, dass die<br />
Partnerschaft sich eher schwierig gestaltete.<br />
Für die Mentor/innen stellte sich die<br />
abschließende Rückschau auf die vergangenen<br />
neun Monate <strong>der</strong> <strong>Mentoring</strong>-<br />
Partnerschaft ähnlich dar. Sie stellten<br />
übereinstimmend fest, dass die Kommunikation<br />
im <strong>Mentoring</strong>–Prozess von Offenheit<br />
und Vertrauen geprägt war (sechs<br />
Nennungen). Dabei hat den Mentor/innen<br />
beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> persönliche Kontakt<br />
und Austausch mit ihrer Mentee gefallen,<br />
die meist gut vorbereitet zu den Gesprächen<br />
kam. Die Mentor/innen bewun<strong>der</strong>ten<br />
das Engagement und die Zuverlässigkeit<br />
<strong>der</strong> Mentees, die zum Erfolg <strong>der</strong><br />
Partnerschaft wesentlich beigetragen<br />
haben. Ausserdem waren die Mentees<br />
bezüglich des Ortes <strong>der</strong> Treffen flexibel,<br />
was den Mentor/innen gut gefiel.
Altersstruktur <strong>der</strong> Mentor/innen<br />
10<br />
5<br />
0<br />
36-40 41-45 46-50 51-55 55-65<br />
(Daten aus: Abschlussfragebogen Mentor/innen)<br />
Die Mentor/innen stellten fest, dass sich<br />
im Laufe <strong>der</strong> Zeit ein Vertrauensverhältnis<br />
entwickelte, welches hauptsächlich auf<br />
die konsequente Strukturierung und Zielorientierung<br />
in <strong>der</strong> Partnerschaft zurückzuführen<br />
war. So konnten auch persönliche<br />
Interessen erörtert werden, die neben<br />
fachlichen Entscheidungen ebenfalls<br />
erheblichen Einfluss auf berufliche Entwicklungen<br />
haben. Das trug für alle Beteiligten<br />
zu dem Gefühl bei, sich gegenseitig<br />
etwas geben zu können.<br />
M entoring<br />
Bausteine des Wissensmanagements<br />
Der Ansatz <strong>der</strong> Bausteine des Wissensmanagements nach Probst/Raub/Romhardt<br />
ist ein in <strong>der</strong> Praxis häufig verwendeter ganzheitlicher Ansatz, <strong>der</strong> durch seine<br />
Aufglie<strong>der</strong>ung in einzelne Wissensmanagement-Bausteine es PraktikerInnen ermöglicht,<br />
Wissensprobleme in ihren Organisationen besser einordnen, verstehen und<br />
lösen zu können. Dieser Ansatz soll deshalb im folgenden näher dargestellt werden:“<br />
Texte zu den Bausteinen des Wissensmanagements:<br />
Wissensziele: Wissensziele sind richtungsweisend für den gesamten Wissensmanagementprozess<br />
und ergänzen die (klassischen) Organisationsziele. Sie stellen<br />
die Basis für die Ermittlung des Wissensbedarfs sowie für Einschätzungen und Kontrollaktivitäten<br />
dar.<br />
Wissensidentifikation: Das interne und externe Wissensumfeld wird analysiert<br />
und erfor<strong>der</strong>liche Fähigkeiten werden definiert. Es ist aufzuzeigen, wo welches<br />
Wissen vorliegt.<br />
Wissenserwerb: Wissensdefizite können gegebenenfalls durch Erwerb externen<br />
Wissens geschlossen werden. Aufgabe des Wissensmanagements ist es hier, relevantes<br />
externes Wissen zu importieren und zu integrieren.<br />
Wissensentwicklung: Wissensentwicklung ergänzt das Aufgabenfeld des Wissenserwerbs<br />
um den (ständigen) Aufbau neuen, unternehmensintern noch nicht vorhandenen<br />
Wissens. Hier steht die bewusste Erzeugung neuer bzw. besserer Fähigkeiten,<br />
Produkte/Dienstleistungen und Prozesse im Mittelpunkt.“<br />
Wissens(ver)teilung: Die Verteilung von Wissen in <strong>der</strong> Organisation ist die zwingende<br />
Voraussetzung, um isoliert vorhandene Informationen o<strong>der</strong> Erfahrungen für<br />
die gesamte Organisation nutzbar zu machen.<br />
Wissensnutzung: Die zielorientierte Anwendung des Wissens erzeugt erst den<br />
eigentlichen Nutzen für die Organisation. Das identifizierte, erworbene o<strong>der</strong> entwickelte<br />
Wissen soll nun auch konsequent angewendet werden.“<br />
Wissensbewahrung: Der Baustein Wissensbewahrung betrifft den Erhalt relevanten<br />
Wissens durch Nutzung angemessener Speichermedien. Aufgaben <strong>der</strong><br />
Wissensbewahrung umfassen die gezielte Auswahl, Aufbereitung, Speicherung und<br />
Aktualisierung von Wissen.<br />
Wissensmessung und Wissensbewertung: Die Durchführung einer Wissensbewertung<br />
schließt den Wissensmanagement-Kreislauf und liefert Rückmeldungen<br />
für Analysen und Interventionen in den Wissensmanagementprozess.<br />
Mit <strong>der</strong> Zeit wird das Lösen einer schweren Aufgabe zur Routine, so dass das<br />
Wissen - wie man eine solche Aufgabe zu lösen hat - zum Selbstverständnis (implizites<br />
Wissen [F]) wird. Mit <strong>der</strong> Zeit wird das Bewältigen einer solchen Aufgabe so<br />
normal, dass gar nicht mehr bewusst wird, dass für die Lösung des Problems ganz<br />
bestimmtes Wissen gebraucht wird.<br />
Die verschieden Stufen des Wissensaufbaus kann man in vier Schritte glie<strong>der</strong>n:<br />
a Weiss nicht, was er nicht weiss - Unbewusste Inkompetenz<br />
b Weiss, was er nicht weiss - Bewusste Inkompetenz<br />
c Weiss, was er weiss - Bewusste Kompetenz<br />
d Weiss nicht, was er weiss - Unbewusste Kompetenz<br />
Quelle: http://www.net-working.de/wbt/8bausteine.htm<br />
13
Abschlussbericht<br />
14<br />
Fazit<br />
Unter <strong>der</strong> Maßgabe, dass es definierte<br />
Wissensbestände gibt, die nicht dokumentiert<br />
werden können, son<strong>der</strong>n zu<br />
diesem Zweck ausschließlich <strong>der</strong> persönliche<br />
Austausch zwischen Personen als<br />
„Datenübertragung“ dienen kann, haben<br />
sowohl Mentees als auch Mentor/innen<br />
diese Chance ausgiebig genutzt. Auf den<br />
unterschiedlichsten Wegen sind dabei<br />
Informationen geflossen, die sonst den<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen und<br />
möglicherweise auch den Mentorinnen<br />
und Mentoren selbst nicht zur Verfügung<br />
gestanden hätten.<br />
Darüber hinaus blieb <strong>der</strong> Austausch von<br />
Wissen nicht auf die Tandems beschränkt.<br />
Bei den regelmäßigen Treffen<br />
in den Seminaren, Coachings o<strong>der</strong> Workshops<br />
bot sich für alle Teilnehmenden,<br />
insbeson<strong>der</strong>e aber für die Mentees, die<br />
Möglichkeit zu sehen und zu erleben, wie<br />
an<strong>der</strong>e Frauen in naturwissenschaftlichtechnischen<br />
Wissenschaftsbereichen arbeiten<br />
und lernen. Es konnten aber auch<br />
einheitliche Strukturen festgestellt werden<br />
selbst zwischen so unterschiedlichen<br />
Disziplinen wie Erziehungswissenschaft<br />
und Bauingenieurwesen.<br />
Literatur zum Thema Wissensmanagement<br />
MANDL, H./ FISCHER, F. (Hrsg.) (2000): Wissen sichtbar machen. Wissensmanagement mit<br />
Mapping-Techniken. Göttingen.<br />
NONAKA, I./ TAKEUCHI, H. (1997): Die Organisation des Wissens, Frankfurt/Main, New York.<br />
REINMANN-ROTHMEIER, G./ MANDL, H. (2000). Individuelles Wissensmanagement. Strategien für<br />
den persönlichen Umgang mit Wissen am Arbeitsplatz. Bern.<br />
THOM N./ HARASYMOWICZ-BIRNBACH, J. (Hrsg.) (2003): Wissensmanagement im privaten und<br />
öffentlichen Sektor - Was können beide Sektoren voneinan<strong>der</strong> lernen?.<br />
Forum für <strong>Universität</strong> und Gesellschaft, Bern: <strong>Universität</strong>.<br />
Links<br />
Bausteine des Wissensmanagements - ein praxisorientierter Ansatz,<br />
von: Gilbert Probst / Kai Romhardt<br />
www.cck.uni-kl.de/wmk/papers/public/Bausteine/<br />
LearnAct! GmbH Unternehmensentwicklung<br />
www.learnact.de/fachinformationen/literat2.htm
2. Know-How-Input<br />
Die wachsende Bedeutung so genannter<br />
„weicher Faktoren“ in <strong>der</strong> Berufsqualifizierung,<br />
wie sozialer Kompetenz,<br />
Fähigkeit zur Problemlösung, Mobilität und<br />
Flexibilität, lässt sich insbeson<strong>der</strong>e auf<br />
dem Stellenmarkt seit geraumer Zeit<br />
beobachten. Auch für die Mentees, die<br />
entwe<strong>der</strong> den Übergang von <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
in den Beruf bewerkstelligen müssen<br />
o<strong>der</strong> ihre weitere Karriere planen, sind<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungsprofile in den Stellenausschreibungen<br />
relevant. Was verbirgt<br />
sich hinter den gewünschten Persönlichkeitsmerkmalen?<br />
Und welche Bedeutung<br />
haben sie in Bezug auf die ausgeschriebene<br />
Stelle?<br />
Zu den zehn gefragtesten Soft Skills<br />
gehören:<br />
Teamorientierung<br />
Kommunikationsfähigkeit<br />
Organisationsfähigkeit<br />
Flexibilität<br />
Mobilität<br />
Emotionale Intelligenz<br />
Motivation<br />
Durchsetzungsvermögen<br />
Kreativität<br />
Analytisches und logisches Denken<br />
(Quelle: Hesse/Schra<strong>der</strong> auf http://focus.msn.de/D/<br />
DB/DBV/DBV20/dbv20.htm)<br />
Im Lehrplan mit seinen ausgeprägten<br />
fachspezifischen Inhalten bzw. hinterher<br />
in <strong>der</strong> weiteren wissenschaftlichen Arbeit<br />
ist die Entwicklung <strong>der</strong> persönlichen<br />
Sozialkompetenzen nicht enthalten und<br />
es herrscht oft große Unsicherheit darüber.<br />
Welche <strong>der</strong> Soft Skills sind überhaupt<br />
wichtig? Welche und in wie hohem Maß<br />
besitzen die o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einzelne davon?<br />
Und stimmt dabei die Selbsteinschätzung<br />
mit <strong>der</strong> Fremdwahrnehmung überein?<br />
M entoring<br />
WAS SIND SOFT SKILLS?<br />
Fachspezifische Zusatzausbildungen<br />
vermitteln in <strong>der</strong> Regel rein berufliche<br />
Kompetenzen. Ausbildungen<br />
in «Soft Skills» (= die «weichen»,<br />
allgemeineren Fähigkeiten;<br />
im Gegensatz zu den «harten»,<br />
beruflichen Kompetenzen) hingegen<br />
ermöglichen eine Vervielfältigung<br />
<strong>der</strong> generellen Kompetenz.<br />
Man kann also gute Soft Skills<br />
durchaus als Fähigkeits-Multiplikatoren<br />
betrachten. Unter Soft Skills<br />
versteht man heute all diejenigen<br />
Fähigkeiten, die über die rein<br />
berufsspezifischen Erfor<strong>der</strong>nisse<br />
hinausgehen. Erst wenn eine<br />
Person über diese Fähigkeiten, wie<br />
soziale Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit,<br />
Beherrschung von<br />
Strategien zur Konfliktbewältigung<br />
verfügt, kann es seine vielfältigen<br />
beruflichen und privaten Ziele optimal<br />
verfolgen. Beruhigend ist in<br />
diesem Zusammenhang zu wissen,<br />
dass Soft Skills erlernbar sind.<br />
Faktoren, die nicht direkt mit <strong>der</strong><br />
Fachausbildung zu tun haben, aber<br />
im täglichen Berufsleben von höchster<br />
Relevanz sind. Es ist die Rede<br />
von «Soft Skills», den Bereichen allgemein<br />
menschlicher Fähigkeiten,<br />
die auch im täglichen Leben von<br />
großer Wichtigkeit sind: Sozialkompetenzen,Kommunikationsverhalten,Konfliktbewältigungsstrategien<br />
usw.<br />
Soft Skills<br />
Training GmbH<br />
http://www.soft-skills.ch/soft_skills.php<br />
15
Abschlussbericht<br />
16<br />
Im <strong>Mentoring</strong> werden daher neben<br />
den inhaltlichen Themen <strong>der</strong> Seminarreihe<br />
in erster Linie auch die Chancen<br />
gegeben und intensiv genutzt, einen<br />
„Spiegel“ über das eigene Auftreten zu<br />
erhalten – von den an<strong>der</strong>en Mentees,<br />
den Trainerinnen und Trainern und teilweise<br />
auch dem unbestechlichen Auge<br />
einer Videokamera.<br />
Im Vor<strong>der</strong>grund steht dabei eine kontinuierliche<br />
Begleitung <strong>der</strong> Entwicklung<br />
je<strong>der</strong> Einzelnen über den gesamten Zeitraum.<br />
In <strong>der</strong> vertrauten Gruppe <strong>der</strong> Mentees<br />
sind auch Gespräche über eigene<br />
Schwächen o<strong>der</strong> Befürchtungen möglich,<br />
ohne das Gesicht zu verlieren.<br />
Oktober<br />
November<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
Auftaktveranstaltung<br />
Einführungs-Workshop<br />
Sigrid Lieberum & Margarete Peters<br />
Karriereplanung mit <strong>Mentoring</strong><br />
Margarete Peters<br />
Projektmanagement<br />
Tjark Bartels<br />
Gleichzeitig kann auf diese Weise auch<br />
<strong>der</strong> eigene Entwicklungsprozess während<br />
<strong>der</strong> neunmonatigen <strong>Mentoring</strong>-Phase<br />
beobachtet und besprochen werden.<br />
In <strong>der</strong> Programmlaufzeit fand die Vermittlung<br />
von Soft Skills in Form von Seminaren,<br />
Workshops und Coaching-Einheiten<br />
statt.<br />
Studentinnen Doktorandinnen<br />
Präsentation<br />
Sigrid Lieberum<br />
Drittmittelakquise<br />
Dr. Beate Scholz, DFG/ Dr. Anja Fließ<br />
Volkswagenstiftung<br />
Berufungsverfahren<br />
Anja Frohnen<br />
Zwischenbilanzworkshop für Mentor/innen und Mentees<br />
Brigitte Schwabe<br />
Gesprächsführung – weibliche und männliche Kommunikationstechniken<br />
Fred Kastens<br />
Self-Marketing<br />
Sigrid Lieberum<br />
<strong>Mentoring</strong> – Seminarfahrplan<br />
OPEN SPACE KONFERENZ<br />
für Mentor/innen und Mentees und Gäste<br />
Sigrid Lieberum<br />
Abschlussveranstaltung<br />
Karriereplanung<br />
Annette Gnegel
Über den gesamten Zeitraum verteilt<br />
fanden zusätzlich zu den Seminaren für<br />
die Mentees vier und für die Mentor/innen<br />
drei Coaching-Treffen statt. In diesen<br />
mo<strong>der</strong>ierten Kleingruppen fand nach dem<br />
Konzept <strong>der</strong> kollegialen Beratung ein Austausch<br />
über die unterschiedlichen Erfahrungen<br />
in den Tandems statt. Die Mentor/innen<br />
konnten ihre Beratungs-Kompetenzen<br />
überprüfen und erweitern und<br />
die Mentees beispielsweise ihre Gesprächsführungstechniken<br />
verfeinern.<br />
Die Ausbeute für die Mentees aus den<br />
Seminaren ist erstaunlich hoch. Aus allen<br />
Veranstaltungen konnten die Teilnehmerinnen<br />
mehr als sechzig Prozent <strong>der</strong> Inhalte<br />
mit in die Praxis überführen.<br />
Dabei blieben wenig Wünsche nach an<strong>der</strong>en<br />
Seminaren offen. In den jeweiligen<br />
Seminarbefragungen wurde deutlich,<br />
dass nicht noch mehr Themen son<strong>der</strong>n<br />
eher eine Vertiefung <strong>der</strong> angebotenen<br />
Soft Skills gewünscht war.<br />
Wirkungen und<br />
Auswirkungen <strong>der</strong> Seminare<br />
Die Resonanz auf die Seminare und die<br />
Bedeutung dieser gemeinsamen Trainingseinheiten<br />
neben <strong>der</strong> <strong>Mentoring</strong>-<br />
Partnerschaft haben die beiden Mentees<br />
Hinrike Böhm und Antje Schmidt in ihrem<br />
gemeinsamen <strong>Mentoring</strong>-Projekt<br />
„Dokumentation <strong>der</strong> <strong>Mentoring</strong> Seminare“<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Abschlussveranstaltung<br />
präsentiert.<br />
Umsetzbarkeit <strong>der</strong> Seminare in <strong>der</strong> Praxis<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
Bitte schätzen Sie! Wieviel von dem, was in diesem<br />
Seminar bearbeitet wurde, können Sie praktisch nutzen?<br />
(Daten aus: Evaluation <strong>der</strong> gesamten Seminare)<br />
Karriereplanung mit <strong>Mentoring</strong><br />
Präsentation<br />
Projektmanagement<br />
Drittmittel<br />
<br />
Berufungsverfahren<br />
Kommunikation<br />
Karriererplanung<br />
M entoring<br />
Self- Marketing<br />
17
Abschlussbericht<br />
18
M entoring<br />
19
Abschlussbericht<br />
20
M entoring<br />
21
Abschlussbericht<br />
22<br />
Das <strong>Mentoring</strong>-Projekt „Die <strong>Mentoring</strong>seminare<br />
– Ein Fazit“ fand neben <strong>der</strong><br />
üblichen Seminarevaluation des Programms<br />
statt und vermittelt ein Stimmungsbild,<br />
welches keinen Anspruch auf<br />
Repräsentativität erhebt.<br />
Dieses Bild zeigt jedoch sehr deutlich<br />
und pointiert den Stellenwert des Rahmenprogramms<br />
auf. Die Auswertung ergab,<br />
dass die Mentees im Durchschnitt<br />
an 6 Seminaren teilgenommen haben.<br />
Das Seminarangebot ist also gut angenommen<br />
worden.<br />
Hinrike Böhm und Antje Schmidt fanden<br />
heraus, dass für gut die Hälfte aller<br />
von ihnen befragten Mentees die jeweiligen<br />
Schlüsselqualifikationen neu waren.<br />
Diese „Unwissenheit“ <strong>der</strong> Mentees bestätigt<br />
das Konzept des <strong>Mentoring</strong>, die<br />
Mentees an diese Themen heranzuführen<br />
und erste Impulse in dieser Richtung zu<br />
geben. Durch die Rückmeldungen <strong>der</strong><br />
Mentees und die geäusserten Wünsche<br />
nach vertiefenden Seminaren, wurde<br />
deutlich, dass sie verstanden haben, wie<br />
wichtig <strong>der</strong> Erwerb dieser Soft Skills ist.<br />
Die Mentees wurden auch nach einer<br />
direkten, ersten Umsetzung <strong>der</strong> Seminare<br />
und den konkreten Anwendungsmöglichkeiten<br />
gefragt. Die Antworten geben<br />
einen Eindruck von den Wirkungsebenen<br />
<strong>der</strong> Veranstaltungen:<br />
Einsatzfel<strong>der</strong> des<br />
Know-How-Inputs<br />
in den Seminaren Nennungen<br />
Kommunikation ....................................... 7<br />
Bewerbungen ......................................... 5<br />
Wissen über sich selbst,<br />
Selbsteinschätzung ................................. 2<br />
Präsentation/ Vorträge ............................ 2<br />
eigene Wirkung/ Auftreten im<br />
beruflichen Alltag .................................... 3<br />
Selbstvertrauen ..................................... 1<br />
Projektmanagement in Bewerbungsunterlagen<br />
angeben ................................ 1<br />
Fazit<br />
Obwohl das Spektrum <strong>der</strong> Soft Skills<br />
beträchtlich ist, konnten sich die Mentees<br />
im Rahmen des Begleitprogramms<br />
wesentliche Bausteine aneignen. Die Erfahrungen<br />
zeigen, dass das tatsächliche<br />
Ausprobieren von neuen Gesprächs- o<strong>der</strong><br />
Präsentationstechniken in einer vertrauten<br />
Gruppe sehr viel effektiver sein kann<br />
als die theoretische Lernsituation. Deutlich<br />
wurde dabei auch, dass selbst sehr<br />
persönliche Eigenschaften wie Zukunftsplanung<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> eigene Stil beim Auftritt<br />
in einer Gruppe erlernbar sind.<br />
Gerade in <strong>der</strong> Kombination <strong>der</strong> Trainings<br />
zu Kommunikation und Karriereplanung<br />
mit den Grundlagen des Projektmanagements<br />
liegt ein beson<strong>der</strong>er Schwerpunkt<br />
des Begleitprogramms. Nicht nur,<br />
dass über die Leitung von Projekten <strong>der</strong><br />
Einstieg in Führungspositionen quer zu<br />
bestehenden Hierarchien möglich ist und<br />
dem weiblichen Nachwuchs an dieser<br />
Stelle Chancen bieten. Ein gutes Projektmanagement<br />
erfor<strong>der</strong>t neben <strong>der</strong> Kenntnis<br />
von einigen technisch-methodischen<br />
Komponenten ein enormes Maß an Soft<br />
Skills von <strong>der</strong> Leitung:<br />
Präsentieren, diskutieren, durchsetzen<br />
von Projektideen, Projektplänen, Projektleistungen<br />
und <strong>der</strong>en Modifikationen<br />
im Projektverlauf<br />
Projektstrukturplanung: Zerlegen <strong>der</strong><br />
gesamten Projektleistung in Projektphasen,<br />
Teilprojekte, Teilleistungen,<br />
Einzelaktivitäten<br />
Mitarbeiter für das Projekt gewinnen,<br />
ständig ein großes Interesse bei ihnen<br />
aufrechterhalten und sie laufend zur<br />
Mitarbeit motivieren<br />
Grobplanung<br />
die Akzeptanz von Persönlichkeiten<br />
unterschiedlichster Erfahrungen, Altersgruppen,<br />
Hierarchieebenen, Herkunftslän<strong>der</strong>
Die Teilnahme an den Seminaren des<br />
<strong>Mentoring</strong>-Programms allein wird sicher<br />
nicht alle Schlüsselqualifikationen in erschöpfendem<br />
Ausmaß vermitteln können,<br />
es gibt aber den Mentees einen Einblick<br />
in die über-fachlichen Qualifikationen,<br />
die für den beruflichen Alltag wichtig sind.<br />
Und darüber hinaus erhalten sie ein zuverlässiges<br />
Monitoring ihrer eigenen<br />
Entwicklungsschritte auf ihrem beruflichen<br />
Weg von den an<strong>der</strong>en Teilnehmerinnen<br />
und den Seminarleitungen. In diesem<br />
Sinne selbst-bewusster lassen sich<br />
auch schwierige Bewerbungs- o<strong>der</strong> Verhandlungssituationen<br />
meistern.<br />
Literatur zum Thema Bewerbung:<br />
„Kleines Lexikon <strong>der</strong> Soft Skills“<br />
Aktivität<br />
- Belastbarkeit<br />
- Kontaktstärke<br />
- Kreativität und Innovationsfähigkeit<br />
- Leistungsbereitschaft<br />
- Risikobereitschaft<br />
- Unternehmerisches Denken<br />
Kommunikation<br />
- Kommunikationsfähigkeit<br />
- Konfliktlösungsfähigkeit<br />
- Kooperationsfähigkeit<br />
- Kritikfähigkeit<br />
- Teamfähigkeit<br />
- Soziale Sensibilität<br />
- Offenheit<br />
CHRISTIAN PÜTTJER & UWE SCHNIERDA (2001): So überzeugen Sie im Bewerbungsgespräch. Die<br />
optimale Vorbereitung für Hochschulabsolventen.<br />
HESSE/SCHRADER (1998): Das perfekte Vorstellungsgespräch.<br />
DIANE BERK: Optimale Vorbereitung für Ihr Bewerbungsgespräch, So bekommen Sie Ihren<br />
Traumjob.<br />
CLAUS COELIUS (2001): Fit fürs Bewerbungsgespräch, Überzeugende Antworten auf die 100<br />
wichtigsten Fragen.<br />
MATTHEW DELUCA (1997): Gratuliere, Sie haben den Job! Die besten Antworten auf 186<br />
Fragen im Bewerbungsgespräch.<br />
BRANDON TOROPOV (1998): Last Minute Programm für das erfolgreiche Bewerbungsgespräch.<br />
M entoring<br />
Persönliche Entwicklung<br />
- Ganzheitliches Denkvermögen<br />
- Lernbereitschaft<br />
- Selbstreflexionsbereitschaft<br />
Struktur und Organisation<br />
- Analytisches Denken<br />
- Konzeptionelle Fähigkeiten<br />
- Strukturierendes Denken<br />
- Organisatorische Fähigkeiten<br />
23
Abschlussbericht<br />
24<br />
3 Networking<br />
Kontakte aufbauen und pflegen mit Small Talk<br />
Netzwerke aufzubauen, Kontakte zu<br />
knüpfen gehört schon seit altersher zu<br />
den Karrierestrategien <strong>der</strong> erfolgreichen<br />
Führungskräfte und in allen einschlägigen<br />
Ratgebern werden Empfehlungen dazu<br />
ausgesprochen. Mit <strong>der</strong> zunehmenden<br />
Berufstätigkeit von Frauen speziell in<br />
Führungspositionen o<strong>der</strong> ähnlichen leitenden<br />
Funktionen haben sich auch die Netzwerke<br />
für diese spezielle Klientel vermehrt.<br />
Mit ganz unterschiedlichen Zielsetzungen<br />
und Zugangsbedingungen<br />
sind diese Zusammenschlüsse für viele<br />
Frauen mehr als nur ein Forum zum allge-<br />
So werden Sie ein Plau<strong>der</strong>-Profi<br />
Small talk ist eine <strong>der</strong> verkanntesten Karriere-Strategien.<br />
Denn wer die Kunst <strong>der</strong> leichten<br />
Konversation beherrscht, kann seinen<br />
beruflichen Erfolg (be)för<strong>der</strong>n: zwischen Tür<br />
und Angel, im Fahrstuhl und natürlich im<br />
Bewerbungsgespräch.<br />
...<br />
Dabei geht es nicht wirklich um den Austausch<br />
von Informationen, son<strong>der</strong>n um eine Art Wellenlängen-<br />
Test: Ist mir mein Gegenüber sympathisch?<br />
Bin ich ihm sympathisch? Wichtig<br />
ist es deshalb, gemeinsame Themen zu finden.<br />
Über Städte, Län<strong>der</strong> und ihre Bewohner<br />
plau<strong>der</strong>t es sich beson<strong>der</strong>s leicht, und<br />
darum werden Thesen wie „<strong>der</strong> Kölner an sich<br />
ist lebensfroher als <strong>der</strong> Frankfurter“ täglich<br />
in deutschen Bahnen und Kantinen bekräftigt.<br />
Gut eignet sich auch die unmittelbare<br />
Umgebung – je nach Szenerie: das Gemälde<br />
an <strong>der</strong> Wand, <strong>der</strong> Messestand, das Buffet.<br />
meinen Erfahrungsaustausch. Der dib<br />
(Deutscher Ingenieurinnen Bund) bietet<br />
zum Beispiel Seminare speziell für Frauen<br />
an und auch in vielen an<strong>der</strong>en Organisationen<br />
werden themenbezogene Referate<br />
bei den Treffen vorgestellt und<br />
Ideen entwickelt, um gemeinsam mehr<br />
zu erreichen als allein.<br />
<strong>Mentoring</strong> soll nicht ein nächstes Netzwerk<br />
unter vielen sein, son<strong>der</strong>n Querverbindungen<br />
herstellen, die sonst nicht<br />
stattfinden würden. Und vor allen Dingen<br />
auch eine praktische Erfahrung von<br />
Networking bieten mit dem klassischen<br />
Instrument: Small Talk.<br />
Noch besser ist ein gemeinsames Steckenpferd:<br />
Sport, Musik, <strong>der</strong> Urlaub im Süden. ...<br />
Die sachliche Diskussion eines Themas selbst<br />
spielt beim Small talk nicht die Hauptrolle. Es<br />
geht um die Beziehungsebene. Und die ist im<br />
Zeitalter <strong>der</strong> Dienstleistungen wichtiger denn<br />
je: Wer gute Beziehungen aufbauen und pflegen<br />
kann, bekommt interessante Jobs, kann<br />
sich entwickeln, kann aufsteigen.<br />
...<br />
Heute geht es bei Small talk aber um etwas<br />
ganz an<strong>der</strong>es: Hier punktet, wer sympathisch<br />
wirkt, sich auf sein Gegenüber einlassen und<br />
schnell eine stabile, zwischenmenschliche<br />
Beziehung aufbauen kann. Denn in Zeiten<br />
schneller Jobwechsel ist das persönliche Netzwerk<br />
ein entscheiden<strong>der</strong> Karriere-Faktor.<br />
Anne Jacoby, Hochschulanzeiger 58/2002
Test:<br />
Sind Sie ein guter Plau<strong>der</strong>er?<br />
15 Fragen rund um den Small Talk<br />
1. Um in eine Gesprächsgruppe hinein<br />
zu kommen, stellen Sie sich dazu,<br />
grüßen freundlich und sagen Ihren<br />
Namen.<br />
Ja Nein<br />
2. Ein geeignetes Thema ist die<br />
aktuelle politische Lage.<br />
Ja Nein<br />
3. Um Aufmerksamkeit zu signalisieren,<br />
können Sie mit eigenen Worten<br />
wie<strong>der</strong>holen, was Ihr Partner<br />
gesagt hat.<br />
Ja Nein<br />
4. Man nimmt am besten eine lässige<br />
Haltung ein mit den Händen in den<br />
Hosentaschen.<br />
Ja Nein<br />
5. Beim Geschäftsessen reden sie über<br />
die Bypass-Operation eines Kollegen.<br />
Ja Nein<br />
6. Es ist für Small Talk wichtig, über<br />
das aktuelle Zeitgeschehen informiert<br />
zu sein.<br />
Ja Nein<br />
7. Wer sich seinem Gesprächspartner<br />
zuwendet, zeigt Interesse.<br />
Ja Nein<br />
8. Für eine Unterhaltung sind die<br />
sogenannten W-Fragen beson<strong>der</strong>s<br />
geeignet.<br />
Ja Nein<br />
9. Ich zeige meinem Gesprächspartner<br />
Sympathie, indem ich näher an Ihn<br />
heran trete.<br />
Ja Nein<br />
10. Wenn ich bei meinem Vorgesetzten<br />
zu Hause eingeladen bin, frage<br />
ich die Kin<strong>der</strong> nach ihren Zensuren.<br />
Ja Nein<br />
11. Auch wenn ich an<strong>der</strong>er Meinung<br />
bin, stimme ich <strong>der</strong> Auffassung<br />
meines Gesprächspartners zu.<br />
Ja Nein<br />
12.Wenn mein Gegenüber mich nicht<br />
anschaut und die Arme verschränkt,<br />
drückt er damit Ablehnung aus.<br />
Ja Nein<br />
13. Wenn ich mal keine Ahnung vom<br />
gesprächsthema habe, gebe ich das<br />
zu und frage nach.<br />
Ja Nein<br />
14. Um herauszufinden, welche<br />
Interessen mein Gesprächspartner<br />
hat, höre ich ihm erst mal zu.<br />
Ja Nein<br />
15. Gerät ein Gespräch ins Stocken,<br />
knüpfen Sie an ein vorheriges<br />
Thema an.<br />
Ja Nein<br />
Dr. Annette Kessler von Culture Talk in: uni 4/2003<br />
15. Ja. Eine entsprechende Frage bringt ihn dazu, mehr von diesem Thema zu erzählen.<br />
14. Ja. Wenn jemand von sich aus redet, tut ihm Zuhören gut. Stockt er, können sie ja nachfragen.<br />
13. Ja .Wer Lücken ehrlich zugibt, wirkt sympathisch. Durch Fragen zeigt er zudem, dass er interessiert ist.<br />
12. Nein. Er kann auch einfach nur unsicher sein o<strong>der</strong> will eine bequeme Haltung einnehmen.<br />
11. Nein. Jasager sind langweilig; bei unverfänglichen Themen kann man ohne Rechthaberei seine Meinung<br />
vertreten.<br />
10. Nein. Nicht alle Kin<strong>der</strong> sind Musterschüler!<br />
9. Nein. Zwei Armlängen werden von den meisten Menschen als idealer Abstand bei offiziellen Anlässen<br />
empfunden.<br />
8. Ja. W-Fragen sind offene Fragen (wie? warum? woher? wer?) und verlangen meist ausführlichere<br />
Antworten als geschlossene Fragen.<br />
7. Ja. Körperhaltung, Mimik und Gestik sind als nonverbale Kmmunikation gerade im Small Talk wichtig.<br />
6. Ja. Wer gut informiert ist, kann sich über viele Themen unterhalten.<br />
5. Nein. Krankheit ist kein geeignetes Thema für Gespräche.<br />
4. Nein. Ist unhöflich.<br />
3. Ja. Sogenanntes „Backtracking“ zeigt Aufmerksamkeit.<br />
2. Nein. Politik ist ein Tabu-Thema, da man gegensätzlicher Meinung sein kann.<br />
1. Nein. Erst zuhören und auf passenden Einstieg warten.<br />
Richtige Antworten:<br />
M entoring<br />
25
Abschlussbericht<br />
26<br />
<strong>Mentoring</strong> Club-Abend<br />
zum Thema:<br />
„Internationales Projektmanagement“<br />
am Freitag, den 13. September 2002<br />
Restaurant „Maestro“<br />
- Impulsreferat I:<br />
„Mit Geduld und Improvisation - Ein Beispiel aus dem Internationalen<br />
Projektmanagement“<br />
Dipl.-Ing. Kristine Asch<br />
project manager IGME 5000, BGR - Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe - Fe<strong>der</strong>al Institute for Geosciences and Natural Resources¨<br />
- Impulsreferat II:<br />
„Internationale Projekte im Maschinenbau – Mittler zwischen Forschung<br />
und Praxis“<br />
Dipl.-Ing. Michael Zwick<br />
Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW), <strong>Universität</strong><br />
<strong>Hannover</strong><br />
<strong>Mentoring</strong> Club-Abend<br />
zum Thema:<br />
„Karriere – Planung o<strong>der</strong> Zufall?<br />
Welche Strategien führen zu welchem Ziel?“<br />
am Freitag, den 14. Februar 2003<br />
Conti Campus, 14. Stock<br />
- Kurze Begrüßung<br />
Christine Kurmeyer, <strong>Mentoring</strong>-Programmleitung<br />
- Podiumsdiskussion<br />
Zur Frage „Ist Karriere planbar?“ diskutierten Teilnehmende des Programms<br />
„<strong>Mentoring</strong> in Wissenschaft und Wirtschaft“ mit Gästen aus<br />
internationalen Unternehmen<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Brigitte Schwabe<br />
Schwabe Kommunikation und Management Beratungsgesellschaft mbH,<br />
<strong>Hannover</strong><br />
- Diskussion im Plenum<br />
„Karriere – mit Verantwortung mitgestalten o<strong>der</strong> mitgefangen,<br />
mitgehangen?“<br />
- Open Mind - Open End<br />
Gespräche – Kontakte – Speisen - Getränke<br />
<strong>Mentoring</strong>-Network<br />
Während beim ersten Zusammentreffen<br />
von Mentees und Mentor/innen beim<br />
Einführungsworkshop im Oktober 2002<br />
noch die gegenseitige Vorstellung und<br />
das Kennenlernen des <strong>Mentoring</strong>s als Instrument<br />
im Vor<strong>der</strong>grund stand, waren<br />
alle folgenden Veranstaltungen ideal dafür<br />
geeignet, Kontakte herzustellen, an<strong>der</strong>e<br />
Mentor/innen kennen zu lernen und<br />
sich selbst zunächst mal in diesem kleineren<br />
Kreis vorzustellen und bekannt zu<br />
machen.<br />
Ein gutes Forum dafür bietet sich im<br />
Rahmen <strong>der</strong> offenen <strong>Mentoring</strong> Clubabende.<br />
Der erste fand bereits im vergangenen<br />
Jahr im Vorfeld des neuen <strong>Mentoring</strong>-Programms<br />
statt.<br />
Dort nutzten die ehemaligen und zukünftigen<br />
Mentees und Mentor/innen die<br />
Gelegenheit, zwischen den laufenden<br />
Programmen im Kontakt zu bleiben, interessante<br />
Aspekte des Projektmanagements<br />
auf zu nehmen und gemeinsam<br />
mit den an<strong>der</strong>en Gästen einen angenehmen<br />
Abend zu verbringen.<br />
In dieser anregenden Atmosphäre fand<br />
auch <strong>der</strong> zweite Clubabend im Februar<br />
2003 statt. Im Anschluss an den Zwischenbilanzworkshop<br />
trafen sich zum<br />
Thema Karriereplanung über 60 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer, um auch an<br />
diesem Tag das Netzwerk zu pflegen.
Mitglie<strong>der</strong> des Beirats<br />
„<strong>Mentoring</strong> in Wissenschaft und Wirtschaft“ 2002/2003<br />
PROF. PETER PIRSCH, ehem. Vizepräsident <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Hannover</strong><br />
DR. URSULA AUMÜLLER-ROSKE, Nds. Ministerium für Soziales, Frauen, Jugend, Arbeit und<br />
Gesundheit<br />
PROF. DR. JUTTA WINSEMANN, Institut für Geologie und Paläontologie, <strong>Universität</strong> <strong>Hannover</strong><br />
HELGA GOTZMANN, Gleichstellungsbeauftragte <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Hannover</strong>, Vorsitzende<br />
<strong>der</strong> Landeskonferenz Nie<strong>der</strong>sächsischer Hochschulfrauenbeauftragter (LNHF)<br />
DR. HENNING HEINEMANN, Research Manager, Solvay Pharmaceuticals <strong>Hannover</strong><br />
RAINER HASLBECK, Recruitement, Siemens AG<br />
JOCHEN SCHUMM, Vorstand Personal VW Nutzfahrzeuge <strong>Hannover</strong>, Volkswagen AG<br />
ELKE HEITMÜLLER, Frauenbeauftragte VW Nutzfahrzeuge <strong>Hannover</strong>, Volkswagen AG<br />
BETTINA MÖLLER, Führungskräfteentwicklung, Faurecia<br />
DR. MAREN ZEMPEL-GINO, Geschäftsführung, Nds. Forschungsverbund für Frauen-/<br />
Geschlechterforschung in Naturwissenschaft, Technik und Medizin (nffg)<br />
Der abschließende Bilanz-Workshop des<br />
Programms fand auch in diesem Jahr<br />
wie<strong>der</strong> als Open Space Konferenz mit vielen<br />
Gästen aus <strong>der</strong> gesamten Bundesrepublik<br />
statt.<br />
Auch in diesem Jahr wurden beim<br />
Open Space in über neun unterschiedlichen<br />
Workshops zu den verschiedenen<br />
Facetten des <strong>Mentoring</strong> neue Ideen und<br />
Impulse erarbeitet, die jetzt umgesetzt<br />
werden. Im Vor<strong>der</strong>grund stand <strong>der</strong> Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den teilnehmenden<br />
Tandems, aber auch die beruflichen<br />
Perspektiven von Wissenschaftlerinnen<br />
im allgemeinen und Mentees im<br />
Beson<strong>der</strong>en.<br />
Weitere Instrumente des Networking<br />
im <strong>Mentoring</strong> sind die Website des<br />
<strong>Mentoring</strong>s, <strong>der</strong> Newsletter, die Mailing-<br />
Liste sowie das Forum <strong>Mentoring</strong>.<br />
Auf <strong>der</strong> Website www.uni-hannover.de/gleichstellungsbuero/mentoring/<br />
index.html können sich ebenso wie im<br />
Newsletter alle Mentor/innen und Mentees<br />
mit einem Bild und einem Kurzportrait<br />
vorstellen, ihre Arbeitsbereiche o<strong>der</strong> Projekte<br />
präsentieren und damit einen immer<br />
größer werdenden Kreis von Interessierten<br />
erreichen.<br />
Gewünscht ist, dass darüber weitere<br />
Kontakte entstehen, um sich so bei Bedarf<br />
aus dem Netzwerk bedienen zu können.<br />
Zusätzlich werden in den Ausgaben<br />
des Newsletter auch allgemeine Informationen<br />
zum <strong>Mentoring</strong>, Veranstaltungshinweise<br />
und Literaturtipps veröffentlicht.<br />
Über die Mailing-Liste werden Mentees<br />
und Mentor/innen ebenfalls auf Veranstaltungen<br />
aufmerksam gemacht und<br />
können dort auch selbst miteinan<strong>der</strong> in<br />
Kontakt treten.<br />
Im „Forum <strong>Mentoring</strong>“ kommen alle<br />
<strong>Mentoring</strong>-Projekte aus Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
zusammen, um von dem aktuellen Stand<br />
<strong>der</strong> Projektarbeit zu berichten, sich auszutauschen<br />
und sich gegenseitig Tipps<br />
und Insi<strong>der</strong>wissen weiterzugeben.<br />
Open Space Konferenz<br />
zum Thema:<br />
„<strong>Mentoring</strong> – Kontakte – Stärken“<br />
am Freitag, den 20. Juni 2003<br />
FB Erziehungswissenschaften <strong>der</strong> UH<br />
Bismarckstraße 2<br />
M entoring<br />
Der Beirat des Programms<br />
führt die Netzwerke<br />
auf übergeordneter<br />
Ebene zusammen.<br />
27
Abschlussbericht<br />
28<br />
Ergebnisse <strong>der</strong><br />
Netzwerkarbeit<br />
Sowohl für die Studentinnen als auch<br />
die Doktorandinnen/ Habilitandinnen eröffnete<br />
<strong>der</strong> Kontakt zur Mentorin/ zum<br />
Mentor die Möglichkeit, neue Bereiche<br />
und wichtige Personen kennen zu lernen.<br />
Diese Türöffner-Funktion wurde<br />
insgesamt von elf Mentees jeweils bis zu<br />
viermal genutzt (fünf Studentinnen und<br />
sechs Doktorandinnen/ Habilitandinnen).<br />
Über die Hälfte <strong>der</strong> Mentees (55% <strong>der</strong><br />
studentischen Mentees und 60% <strong>der</strong><br />
Doktorandinnen/Habilitandinnen) geben<br />
in <strong>der</strong> Abschlussbefragung an, das<br />
<strong>Mentoring</strong> für die Ausweitung ihrer<br />
berufsrelevanten Kontakte genutzt zu<br />
haben.<br />
Weiterhin geben die Mentees an, dass<br />
sie hauptsächlich neue persönliche Kontakte<br />
gewinnen konnten (neun Nennungen),<br />
aber immerhin auch einige fachliche<br />
Verbindungen geknüpft haben (fünf<br />
Nennungen). In <strong>der</strong> Befragung zeichnete<br />
sich jedoch ab, dass gerade die<br />
Doktorandinnen und Habilitandinnen es<br />
für möglich halten, ihre neu gewonnenen<br />
persönlichen Kontakte auch beruflich<br />
nutzen zu können.<br />
Weitere berufsrelevante Kontakte<br />
10<br />
5<br />
0<br />
persönliche Kontakte<br />
fachliche Kontakte<br />
Welche neuen Kontakte haben sich für Ihre Laufbahn<br />
über das <strong>Mentoring</strong> ergeben?<br />
(Abschlussfragebogen Mentees)<br />
Für die Mentor/innen waren die<br />
Rahmenveranstaltungen und die<br />
Coachings im Wesentlichen die Gelegenheiten,<br />
bei denen sie an<strong>der</strong>e Mentor/<br />
innen kennen lernen konnten o<strong>der</strong> sich<br />
über die Erfahrungen im <strong>Mentoring</strong> und<br />
darüber hinaus unterhalten konnten. Dies<br />
wird deutlich in <strong>der</strong> persönlichen Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Veranstaltungen.<br />
Da es für die Mentor/innen zumeist<br />
örtlich o<strong>der</strong> zeitlich nur unter Schwierigkeiten<br />
einzurichten war, an den Veranstaltungen<br />
überhaupt teilnehmen zu können,<br />
waren natürlich die beson<strong>der</strong>s wichtig,<br />
die auch die breite Öffentlichkeit mit<br />
einbezogen haben. An<strong>der</strong>erseits haben<br />
zum Beispiel die Coachings mit dem hohen<br />
Anteil an persönlichem Austausch in<br />
<strong>der</strong> Beurteilung ein deutliches Gewicht,<br />
obwohl <strong>der</strong> Personenkreis eher begrenzt<br />
ist.<br />
Während <strong>der</strong> gut besuchten Auftaktund<br />
Abschlussveranstaltungen hatten<br />
darüber hinaus sowohl Mentees wie auch<br />
Mentor/innen Gelegenheit, weitere Kontakte<br />
zu Vertreter/innen von Medien,<br />
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu<br />
knüpfen.<br />
Gewichtung <strong>der</strong> Veranstaltungen<br />
für die Mentor/innen<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Auftaktveranstaltung<br />
Zwischenbilanzworkshop<br />
Open Space<br />
Abschlussveranstaltung<br />
mittlere Bedeutung<br />
wichtig<br />
sehr bedeutend<br />
Coachings<br />
Welche Bedeutung hatten die Veranstaltungen für<br />
Sie?<br />
(Abschlussfragebogen Mentor/innen)
Fazit<br />
Die Pflege von fachlichen und informellen<br />
Kontakten ist unabdingbar für die<br />
Karriereför<strong>der</strong>ung von Frauen. In den<br />
Netzwerken erhalten die Frauen Tipps<br />
und Insi<strong>der</strong>wissen. Dies ist umso wichtiger<br />
als die Informationen über interessante<br />
und freie Leitungspositionen oft<br />
schon lange vor einer öffentlichen Ausschreibung<br />
in den Netzwerken kursieren.<br />
Dazu gehört es, sich selbst mit seinem<br />
Anliegen ebenso wie mit dem eigenen<br />
Angebot bekannt zu machen. Denn das<br />
Networking besteht immer aus Geben<br />
und Nehmen. Darum ist auch das Prinzip<br />
des <strong>Mentoring</strong> auf eine vergleichbare<br />
Win-Win-Situation aufgebaut: die Mentees<br />
bekommen nicht nur Rat und Unterstützung<br />
von ihren Mentor/innen, son<strong>der</strong>n<br />
sie haben im Gegenzug auch den<br />
erfahrenen Führungskräften etwas zu<br />
bieten: den unbestechlichen Blick von<br />
aussen in einem Feedback und neue Impulse<br />
für die eigene Arbeit. Und bereits<br />
für die ersten Kontakte mit Mentorin o<strong>der</strong><br />
Mentor kommt den Mentees die Fähigkeit<br />
zum Small Talk zu Gute, denn nichts<br />
ist besser geeignet um eine gute Verständigungsbasis<br />
herzustellen.<br />
Frauen-Netzwerke im Internet<br />
Soroptimist International<br />
www.soroptimist.de/mainmenu.htm<br />
International Fe<strong>der</strong>ation of University Women Headquarters<br />
www.ifuw.org/<br />
Business Professional Women<br />
www.bpw-germany.de/<br />
European Women’s Management Development<br />
www.ewmd.org/<br />
Deutscher Akademikerinnen Bund e.V.<br />
www.dab-ev.org/deutsch/framehome.html<br />
deutscher ingenieurinnen bund e. V.<br />
www.dibev.de/<br />
Internationaler Zusammenschluss berufstätiger Frauen in leiten<strong>der</strong> o<strong>der</strong> selbständiger Position<br />
www.zonta-international.de/<br />
Klüngel & Co., Anni Hausladen Coaching und Network<br />
www.frauen-kluengel.de<br />
M entoring<br />
29
Abschlussbericht<br />
30<br />
Was heißt Gen<strong>der</strong> Mainstreaming?<br />
4 Gen<strong>der</strong> Mainstreaming und<br />
Frauenför<strong>der</strong>ung<br />
In <strong>der</strong> praktischen Arbeit mit dem Programm<br />
„<strong>Mentoring</strong> in Wissenschaft und<br />
Wirtschaft“ wird häufig die Frage gestellt,<br />
warum dieses Programm ausschließlich<br />
dem weiblichen Nachwuchs zugute komme.<br />
Auch Männern könnte so ein gutes<br />
Programm doch helfen. Die Antwort darauf<br />
ist relativ schlicht: Solange <strong>der</strong> Anteil<br />
von Frauen in führenden Positionen sowohl<br />
in <strong>der</strong> Wirtschaft als auch in <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
immer noch deutlich unter ihrem<br />
zahlenmäßigen Anteil an <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
liegt, geht <strong>der</strong> Gesellschaft lebenswichtiges<br />
kreatives und innovatives<br />
Potential verloren.<br />
Gen<strong>der</strong> Mainstreaming ist an dieser<br />
Stelle mehr als nur ein neues Schlagwort.<br />
Vielmehr ist das Programm „<strong>Mentoring</strong> in<br />
Wissenschaft und Wirtschaft“ ein konkretes<br />
Beispiel <strong>der</strong> Umsetzung des Gen<strong>der</strong><br />
Mainstreaming-Ansatzes: Ein allgemein<br />
wirksames und nachhaltiges Instrument<br />
<strong>der</strong> Personalentwicklung und Karriereför<strong>der</strong>ung<br />
wird hier gezielt für Frauen eingesetzt<br />
und bezieht gleichzeitig die<br />
männliche Sicht auf Arbeits- und Berufskontexte<br />
in die Entwicklung mit ein.<br />
* Gen<strong>der</strong><br />
kommt aus dem Englischen und bezeichnet die gesellschaftlich, sozial und kulturell<br />
geprägten Geschlechtsrollen von Frauen und Männern.<br />
Diese sind - an<strong>der</strong>s als das biologische Geschlecht - erlernt und damit auch verän<strong>der</strong>bar.<br />
* Gen<strong>der</strong> Mainstreaming<br />
bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen<br />
und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig<br />
zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt.<br />
Soziale Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern sind in allen Bereichen bewusst<br />
wahrzunehmen und zu berücksichtigen. Alle Vorhaben werden so gestaltet,<br />
dass sie einen Beitrag zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gleichstellung von Frauen und Männern<br />
leisten.<br />
Die Innovationspotentiale bei<strong>der</strong> Geschlechter werden angesprochen und aktiviert.<br />
Dadurch steht eine größere Gruppe von qualifiziertem Personal zur Verfügung.<br />
Die Qualität von Dienstleistungen wird durch geschlechterspezifische Pass- und<br />
Zielgenauigkeit erhöht.<br />
Starre und unproduktive Arbeitsstrukturen und -kulturen können durch Aufhebung<br />
von Geschlechtermonokulturen und durch die gleichmäßige Repräsentanz von Frauen<br />
und Männern schneller und besser überwunden werden.<br />
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)<br />
http://www.gen<strong>der</strong>-mainstreaming.net/<br />
In Nie<strong>der</strong>sachsen wurde bereits im Juni<br />
1998 von <strong>der</strong> Landesregierung beschlossen,<br />
die Gleichstellung von Männern und<br />
Frauen in alle Politikbereiche zu integrieren<br />
und sich zur För<strong>der</strong>ung dieser Aufgabe<br />
auf den Ansatz des Gen<strong>der</strong><br />
Mainstreaming zu verpflichten. Die nie<strong>der</strong>sächsischen<br />
Hochschulen haben den<br />
Auftrag, für die Gleichstellung von Frauen<br />
und Männern Maßnahmen zu ergreifen.<br />
Die <strong>Universität</strong> <strong>Hannover</strong> wurde<br />
bereits für die erfolgreiche Umsetzung mit<br />
dem „Total E-Quality Science Award“<br />
ausgezeichnet. Mit <strong>der</strong> Perspektiverweiterung<br />
von <strong>der</strong> Frauenför<strong>der</strong>ung zum<br />
Gen<strong>der</strong> Mainstreaming Prinzip kann diese<br />
gleichstellungspolitische Arbeit noch effizienter<br />
werden.<br />
Das Konzept des <strong>Mentoring</strong>s <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
<strong>Hannover</strong> entspricht dem umfassenden<br />
Ansatz des Gen<strong>der</strong> Mainstreaming<br />
insofern als sowohl Frauen als auch<br />
Männer in die Entwicklungsprozesse eingebunden<br />
werden. Die Mentees entscheiden<br />
selbst, mit wem sie in <strong>der</strong> <strong>Mentoring</strong>-<br />
Partnerschaft zusammenarbeiten möchten.<br />
Dabei haben die Dokatorandinnen<br />
und Habilitandinnen oft bereits eine konkrete<br />
Person vor Augen, während die<br />
Studentinnen zunächst einmal das<br />
Arbeitsfeld eingrenzen, aus dem <strong>der</strong><br />
Mentor o<strong>der</strong> die Mentorin kommen soll.<br />
Ausschlaggebend für die Entscheidung<br />
sind letzlich mehrere Faktoren für die Wahl<br />
und das Geschlecht ist ein Kriterium von<br />
vielen.<br />
Unter diesem Blickwinkel ist es bemerkenswert,<br />
dass das Verhältnis von Mentorinnen<br />
und Mentoren so ausgewogen ist.<br />
Anzahl Frauen und Männer als Mentor/<br />
innen:<br />
Studentinnen:<br />
7 Mentorinnen und 8 Mentoren<br />
Doktorandinnen/ Habilitandinnen:<br />
8 Mentorinnen und 6 Mentoren
In diesen Konstellationen können die<br />
Mentees von den unterschiedlichen Perspektiven<br />
profitieren:<br />
Die spezifischen Strategien von Frauen<br />
in Führungspositionen sind in diesem<br />
Zusammenhang als Rollen-Modell für die<br />
weiblichen Nachwuchskräfte ebenso<br />
wichtig wie die Karriereentwicklung und<br />
die immer noch vorwiegend von Frauen<br />
thematisierte Frage nach <strong>der</strong> Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf.<br />
An<strong>der</strong>erseits können die Mentees mit<br />
einem Mann als Mentor lernen, einen<br />
an<strong>der</strong>en Blick auf Organisationsstrukturen<br />
und -zusammenhänge zu werfen und<br />
seine Erfolgsstrategien nachzuvollziehen.<br />
Durch die Mitarbeit in einem <strong>Mentoring</strong>-<br />
Programm für Frauen erhalten die Mentoren<br />
zusätzlich einen Einblick in die Konstruktion<br />
weiblicher Karrieren. Hierbei<br />
können sie auch die Hin<strong>der</strong>nisse und<br />
strukturellen Barrieren miterleben.<br />
Deutsche Post AG 19 5 26% nein 8 0 0% nein 337713<br />
Volkswagen AG 20 1 5% nein 8 0 0% nein Tabelle 322070<br />
M entoring<br />
Unternehmen Aufsichtsrat Vorstand Beschäftigte<br />
Mitglie<strong>der</strong><br />
gesamt<br />
davon<br />
Frauen<br />
% Vorsitzende Mitglie<strong>der</strong><br />
gesamt<br />
davon<br />
Frauen<br />
% Vorsitzende<br />
Siemens AG 20 1 5% nein 12 0 0% nein 484000<br />
Daimler-Chrysler<br />
AG<br />
Deutsche Telekom<br />
AG<br />
Beson<strong>der</strong>s deutlich wird die unterschiedliche<br />
Ausgangssituation von Frauen<br />
und Männern gerade wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
aktuellen Diskussion über die Anteile von<br />
Frauen an Führungspositionen in <strong>der</strong><br />
deutschen Wirtschaft.<br />
In einer Erhebung des FCZB (Frauen-<br />
ComputerZentrumBerlin), die im letzten<br />
Quartal des Jahres 2002 durchgeführt<br />
wurde, wurde <strong>der</strong> Repräsentanz von<br />
Frauen in Geschäftsführung und Vorständen<br />
nachgegangen. Die grössten deutschen<br />
Unternehmen, Verbände <strong>der</strong> deutschen<br />
Wirtschaft und des öffentlichen<br />
Lebens, wurden auf den Anteil weiblicher<br />
Führungskräfte hin untersucht (vgl.<br />
Grafik).<br />
Im Ergebnis zeigt sich, dass das Top-<br />
Management <strong>der</strong> großen Unternehmen<br />
nach wie vor eine fast frauen-freie Zone<br />
ist.<br />
Frauen in Führungspositionen in Politik, Wirtschaft und Verbänden<br />
Die größten Unternehmen Deutschlands<br />
21 0 0% nein 13 0 0% nein 372470<br />
19 2 11% nein 7 0 0% nein 257058<br />
Metro AG 20 0 0% nein 4 0 0% nein 230848<br />
Thyssen-Krupp AG 19 0 0% nein 8 0 0% nein 193516<br />
Allianz AG 20 1 5% nein 12 0 0% nein 179946<br />
RWE AG 17 0 0% nein 6 0 0% nein 155634<br />
E.ON AG 20 2 10% nein 5 0 0% nein 151953<br />
Quelle: FCZB Datenbank, Frauen in Führungspositionen in Politik, Wirtschaft und Verbänden<br />
Bundesdeutsche Daten ab 2002<br />
Die größten Unternehmen <strong>der</strong> ‘old Economy’, sortiert nach Anzahl <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
http://www.db-decision.de/wid%2002/Unternehmen/intro.html<br />
31
Abschlussbericht<br />
32<br />
Auch liegen erste Ergebnisse einer Befragung<br />
des Instituts für Arbeitsmarktund<br />
Berufsforschung <strong>der</strong> Bundesanstalt<br />
für Arbeit (IAB) 1 darüber vor, ob Betriebe<br />
Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong><br />
Chancengleichheit vereinbart haben und<br />
um welche Maßnahmen es sich dabei<br />
handelt. Diese Befragung des IAB bei<br />
15.000 Betrieben in West- und<br />
Ostdeutschland im Jahr 2002 hat ergeben,<br />
dass 9 Prozent aller Betriebe mit über<br />
zehn Beschäftigten Maßnahmen zur<br />
Gleichstellung von Frauen und Männern<br />
auf Basis von Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen<br />
anbieten. Weitere 5 Prozent<br />
dieser Betriebe haben freiwillige Initiativen<br />
ergriffen. Hochgerechnet auf alle<br />
Betriebe zeigt sich jedoch, dass lediglich<br />
zwei Prozent tarifvertragliche Vereinbarungen<br />
geschlossen hatten und bei 2,5<br />
Prozent betriebliche Vereinbarungen vorlagen.<br />
Darüber hinaus vereinbarten 2,4<br />
Prozent <strong>der</strong> Betriebe auf freiwilliger Basis<br />
eine För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Chancengleichheit.<br />
Allerdings ist <strong>der</strong> Beobachtungszeitraum<br />
noch recht kurz und auch die im Sommer<br />
2001 geschlossene Vereinbarung<br />
zwischen <strong>der</strong> Bundesregierung und den<br />
Spitzenverbänden <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft<br />
ist in ihrer Wirkung noch nicht<br />
abzusehen. Es bleibt abzuwarten, ob die<br />
Selbstverpflichtung <strong>der</strong> Wirtschaft ausreichen<br />
wird, um die Bemühungen <strong>der</strong><br />
Betriebe bei <strong>der</strong> Einbindung von Frauen<br />
zu verstärken und zu verstetigen.<br />
Ziel und Erreichungsgrad im<br />
<strong>Mentoring</strong><br />
Ein Element im <strong>Mentoring</strong> ist die<br />
gezielte För<strong>der</strong>ung von Frauen. Ziel dabei<br />
ist es, dass, langfristig gesehen, mehr<br />
Frauen solche Positionen erreichen, in<br />
denen aktuell noch überwiegend männliche<br />
Führungskräfte zu finden sind.<br />
Dieses Ziel kann u.a. durch Weiterqualifikation<br />
<strong>der</strong> Frauen, wie es im<br />
<strong>Mentoring</strong> geschieht, erreicht werden.<br />
Die Mentees schätzen in <strong>der</strong> Abschlussbefragungihr<br />
Ziel „Weiterqualifikation“ zu<br />
75% erreicht zu haben.<br />
Damit Personen allgemein, also auch<br />
Frauen, mehr Chancen haben, in<br />
Führungspositionen zu kommen, brauchen<br />
sie Selbstbewusstsein, Initiative und<br />
Engagement, Frustrationstoleranz und<br />
Ausdauer (vgl. Anne Jacoby, Hochschulanzeiger<br />
58, 2002). In <strong>der</strong> Abschlussbefragung<br />
geben die Mentees an, mehr<br />
Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein<br />
durch das <strong>Mentoring</strong> erhalten zu haben.<br />
Und auch die Mentor/innen bescheinigen<br />
in <strong>der</strong> Frage „Was hat Ihnen in <strong>der</strong><br />
Tandemarbeit beson<strong>der</strong>s gut gefallen?“<br />
den Mentees Zuverlässigkeit, Zielorientierung<br />
und Engagement.<br />
Die besten Fähigkeiten nutzen aber<br />
nichts, wenn die Karriere nicht bewusst<br />
geplant und vorangetrieben wird. In <strong>der</strong><br />
Abschlussbefragung geben 13 Mentees<br />
an, durch das Programm „<strong>Mentoring</strong> in<br />
Wissenschaft und Wirtschaft“ sich mit ihrer<br />
strategischen Karriereplanung bzw.<br />
Entscheidung, wo und wie sie ihren<br />
Berufsweg beginnen o<strong>der</strong> fortsetzen<br />
wollen, beschäftigt und diese Planung<br />
o<strong>der</strong> Entscheidung zu durchschnittlich<br />
78% getätigt bzw. die Entscheidung<br />
gefällt zu haben. Bei 17 Mentees ging es<br />
in den Gesprächen mit <strong>der</strong> Mentorin/dem<br />
Mentor um Karriereplanung, bei 14 auch<br />
um die Karriere des Mentors. Die Mentees<br />
zählten die Seminare, in denen es um<br />
Karriereplanung ging, zu den bedeutendsten.<br />
1 Möller, Iris und Allmendinger Jutta, in: IAB Kurzbericht, Ausgabe Nr. 12/ 6.8.2003
Sie sagen für sich selbst, dass das<br />
<strong>Mentoring</strong> <strong>der</strong> Anstoß für ihre Zukunftsplanung<br />
war. Sie haben am Ende <strong>der</strong> Zeit<br />
mehr Klarheit bezüglich ihrer Karriereorientierung.<br />
Vielfach wurde das Bewusstsein<br />
für mögliche Karrieren geweckt.<br />
Aus <strong>der</strong> Abschlussbefragung wird<br />
ersichtlich, dass eine Mentee konkret<br />
wissen wollte, wie es ist, als Frau in einem<br />
Männerberuf zu arbeiten (08) 1 . In<br />
einem an<strong>der</strong>em Tandem fand ein offener<br />
Gedankenaustausch über die beruflichen<br />
Möglichkeiten in <strong>der</strong> heutigen Gesellschaft<br />
statt (Mentor/innen 01).<br />
Damit haben die Mentees einen entscheidenden<br />
Schritt in ihre berufliche<br />
Zukunft gemacht. Ob Teilnehmerinnen<br />
des <strong>Mentoring</strong> im Vergleich zu durchschnittlichen<br />
<strong>Universität</strong>sabgängerinnen<br />
einen Karrierevorsprung erreicht haben,<br />
wird die in Planung befindliche Langzeitevaluation<br />
zeigen.<br />
Literaturhinweise zum Thema Gen<strong>der</strong> Mainstreaming und Frauenför<strong>der</strong>ung<br />
ALTMIKS, PETER (Hrsg.) (2000): Gleichstellung im Spannungsfeld <strong>der</strong> Hochschulfinanzierung.<br />
Weinheim.<br />
BOTHFELD, SILKE, SIGRID GRONBACH, BARBARA RIEDMÜLLER (Hrsg) (2002): Gen<strong>der</strong> Mainstreaming - eine<br />
Innovation in <strong>der</strong> Gleichstellungspolitik. Zwischenberichte aus <strong>der</strong> politischen<br />
Praxis. Frankfurt am Main.<br />
BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG (2001): Frauen in Bildung und Forschung. Gen<strong>der</strong><br />
Mainstreaming. Bonn: bmb+f. www.bmbf.de und http://www.gen<strong>der</strong>mainstreaming.net/<br />
BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG (2002): Mehr Frauen an die Spitze! Gen<strong>der</strong><br />
Mainstreaming in Forschungseinrichtungen. Bonn: bmb+f. www.bmbf.de<br />
BURBACH, CHRISTIANE, HEIKE SCHLOTAU (Hrsg) (2001): Abenteuer Fairness. Ein Arbeitsbuch zum<br />
Gen<strong>der</strong>training. Göttingen.<br />
EUROPEAN COMMISSION (2000): Science Policies in the European Union. Promoting excellence<br />
through mainstreaming gen<strong>der</strong> equality. www.cordis.lu/improving/<br />
women.htm.<br />
JUNG, DÖRTHE, GUNHILD KÜPPER (2001): Gen<strong>der</strong> Mainstreaming und betriebliche Verän<strong>der</strong>ungsprozesse.<br />
Bielefeld.<br />
KRAIS, BEATE (Hrsg) (2000): Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung. Über die<br />
verborgenen Mechanismen männlicher Dominanz in <strong>der</strong> akademischen Welt.<br />
Frankfurt am Main.<br />
KRELL, GERTRAUDE (Hrsg.) (1997): Chancengleichheit durch Personalpolitik. Wiesbaden<br />
KRELL, GERTRAUDE, ULRICH MÜCKENBERGER, KARIN TONDORF (2001): Gen<strong>der</strong> Mainstreaming. Informationen<br />
und Impulse. <strong>Hannover</strong>: Nie<strong>der</strong>sächsisches Ministerium für Frauen,<br />
Arbeit und Soziales.<br />
STIEGLER, BARBARA (2000): Wie Gen<strong>der</strong> in den Mainstream kommt. Konzepte, Argumente und<br />
Praxisbeispiele zur EU-Strategie des Gen<strong>der</strong> Mainstreaming. Bonn:<br />
Friedrich-Ebert-Stiftung<br />
1 Die Zahlen in Klammern gebeb die Kennzahlen <strong>der</strong> rückgesendeten Abschlussfragebögen <strong>der</strong><br />
Mentees bzw. Mentorinnen an, die in <strong>der</strong> Reihenfolge ihres Eingangs mit Nummern versehen<br />
wurden.<br />
M entoring<br />
33
Abschlussbericht<br />
34<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
strategische Karriereplanung (13)<br />
0<br />
Kontakte knüpfen (7)<br />
Einblick in Berufsfel<strong>der</strong> (6)<br />
persönliche Weiterentwicklung (5)<br />
Was waren Ihre Ziele im <strong>Mentoring</strong>?<br />
Wie viel Prozent davon haben Sie<br />
erreicht?<br />
(Abschlussfragebogen Mentees)<br />
5 Fazit<br />
Die spannendste Frage je<strong>der</strong> Initiative,<br />
die sich zum Ziel gesetzt hat, Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
in ihren Berufs-<br />
und Karriereplanungen zu motivieren,<br />
ist die nach dem Erfolg <strong>der</strong> Aktivitäten<br />
für die gemeinte Zielgruppe. Gerade<br />
bei dem sehr individuell ausgelegten<br />
<strong>Mentoring</strong>-Programm ist dies nicht einfach<br />
zu beantworten, denn jede Mentee<br />
ist mit einer sehr persönlichen Frage- und<br />
Aufgabenstellung in die <strong>Mentoring</strong>-Partnerschaft<br />
gegangen.<br />
Wichtig ist es also daher, zunächst diese<br />
Zielsetzungen zu erfahren um dann<br />
zu ermitteln und von den Teilnehmerinnen<br />
selbst schätzen zu lassen, in welchem<br />
Umfang das <strong>Mentoring</strong> positive<br />
Auswirkungen auf ihren Weg hatte. Aus<br />
den insgesamt fast fünfzig aufgelisteten<br />
Einzelzielen <strong>der</strong> Mentees wurden in <strong>der</strong><br />
Auswertung <strong>der</strong> Abschlussfragebögen<br />
neun Hauptgruppen thematisch zusammengefasst<br />
und mit <strong>der</strong> gemittelten<br />
Prozentangabe versehen.<br />
Zielerreichung im <strong>Mentoring</strong><br />
Bewerbung (5)<br />
Erfahrungsaustausch (3)<br />
Diplom bzw. Doktorarbeit (3)<br />
Weiterqualifikation (2)<br />
Erfahrungsaustausch mit Frauen in Männerberufen (2)<br />
Die Zahlen in Klammern<br />
geben die Anzahl <strong>der</strong><br />
Nennungen an. Mehrfachnennungen<br />
waren möglich.<br />
Das sich daraus ergebende Bild ist<br />
durchaus gemischt und bestätigt die<br />
Beobachtungen und Erfahrungen <strong>der</strong><br />
Teilnehmerinnen aus beiden <strong>Mentoring</strong>-<br />
Jahrgängen: Mit dem Ende des Programms<br />
nach neun Monaten beginnt erst<br />
die eigentliche Arbeit am weiteren beruflichen<br />
Werdegang. Keine <strong>der</strong> Beteiligten<br />
startet aus <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit<br />
Mentorin o<strong>der</strong> Mentor unmittelbar in eine<br />
Führungsposition. Aber entscheidende<br />
Bausteine und Mechanismen beginnen zu<br />
wirken und setzen die Energie erst allmählich<br />
frei, indem Überlegungen umgesetzt<br />
o<strong>der</strong> mögliche neue Wege für die<br />
zukünftige Karriere beschritten werden.<br />
Gleichwohl ist es wichtig, auch den<br />
Anteil <strong>der</strong> umfangreichen <strong>Mentoring</strong>-Programm-Bausteine<br />
an <strong>der</strong> Erreichung <strong>der</strong><br />
eigenen Ziele zu überprüfen.<br />
Bei <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> Mentees zum<br />
Abschluss ergab sich dabei folgende Verteilung:<br />
Anteil des <strong>Mentoring</strong>s an <strong>der</strong><br />
Erreichung <strong>der</strong> persönlichen Ziele<br />
teilweise<br />
nicht<br />
11%<br />
32%<br />
57%<br />
sehr<br />
Haben die Kontakte zur Mentorin/ zum Mentor<br />
beigetragen, Ihre Ziele, die Sie mit dem <strong>Mentoring</strong><br />
hatten, zu erfüllen?<br />
(Abschlussfragebogen Mentees)
Es ist auch für die begleitenden Mentor/innen<br />
beruhigend zu erfahren, dass<br />
ihr Engagement in diesem doch erheblichen<br />
Umfang dazu beigetragen hat, den<br />
Mentees auf ihrem Weg ein Stück weiter<br />
zu helfen.<br />
Natürlich können nicht alle Entscheidungen<br />
im <strong>Mentoring</strong>-Tandem erarbeitet<br />
werden, aber die Wirkungen auf die ganz<br />
unterschiedlichen Interessenlagen <strong>der</strong><br />
Mentees sind so vielfältig wie die Gruppe<br />
<strong>der</strong> Teilnehmerinnen selbst.<br />
Aus den Antworten im Abschlussfragebogen<br />
auf die Frage, in welcher Form<br />
das <strong>Mentoring</strong> auf sie gewirkt hat, wird<br />
ersichtlich, dass das gesamte Spektrum<br />
<strong>der</strong> persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung<br />
davon profitieren konnte:<br />
Durch das <strong>Mentoring</strong> haben die Mentees<br />
begonnen, das eigene Verhalten zu<br />
reflektieren (06) 1 . Sie wissen jetzt über<br />
den eigenen Lebenslauf besser Bescheid<br />
(06) und sie haben ihren Horizont erweitert<br />
(04, 14). Ihnen wurde die Notwendigkeit<br />
aufgezeigt, sich mit beruflicher<br />
Zukunft bewusst auseinan<strong>der</strong> zu setzen<br />
(04) und Ziele konnten geklärt werden<br />
(13). Die Mentees haben eine positive<br />
Selbsteinschätzung, einen Motivationsschub<br />
und mehr Selbstsicherheit bekommen(13,<br />
16, 01). Das <strong>Mentoring</strong> war für<br />
sie Anstoß für Zukunftsplanung (14). Sie<br />
haben jetzt mehr Klarheit darüber, was<br />
sie sind und was sie wollen sowie mehr<br />
Mut bezüglich <strong>der</strong> Zukunft (14,05). Die<br />
Seminare haben viele Dinge klarer werden<br />
lassen (10). Nicht nur das fachliche<br />
und dienstliche Selbstbewusstsein ist größer<br />
geworden (10, 18). Sie haben mehr<br />
Klarheit für ihre Karriereorientierung gewonnen<br />
(12), und erkannten, dass es<br />
notwendig ist, Soft Skills zu erwerben<br />
(03). In Bezug auf Bewerbungen erlangten<br />
sie mehr Sicherheit (15), und bekamen<br />
neue Denkanstösse zur Analyse von<br />
Lebens- und Berufszielen sowie Möglichkeiten,<br />
ihre Ziele zu erreichen (19, 18).<br />
Ihnen wurde klar, wie viele Faktoren bei<br />
<strong>der</strong> Berufsplanung zu berücksichtigen sind<br />
(08) und dass sie noch viel strukturierter<br />
planen müssen (17). In ihnen wurde mehr<br />
Bewusstsein für mögliche Karrierewege<br />
geweckt (18).<br />
Das <strong>Mentoring</strong> war ein Motor, sich mit<br />
sich selbst zu befassen (18). Schritte<br />
wurden durch das <strong>Mentoring</strong> schneller<br />
gemacht (02). Aufgrund des <strong>Mentoring</strong>s<br />
haben die Mentees jetzt mehr Sicherheit<br />
bezüglich ihrer beruflichen und persönlichen<br />
Wünsche, eine kritische Distanz,<br />
mehr Gelassenheit und sind zielorientierter(11),<br />
aber auch offener für neue<br />
Wege (01).<br />
Abschließend kann zusammengefasst<br />
werden, dass das <strong>Mentoring</strong>-Programm<br />
im Jahr 2003/2004 mit seinen vielfältigen,<br />
sich ergänzenden Angeboten im Durchschnitt<br />
allen Mentees einen großen Nutzen<br />
gebracht hat. Dies wird von den<br />
Teilnehmerinnen in <strong>der</strong> Abschlussbefragung<br />
bestätigt und möglicherweise<br />
wird auch erst in den kommenden Jahren<br />
im Rahmen einer geplanten Langzeitstudie<br />
die tatsächliche Tragweite <strong>der</strong><br />
Verän<strong>der</strong>ungen erkennbar werden.<br />
1 Die Zahlen in Klammern geben die Kennzahlen <strong>der</strong> rückgesendeten Abschlussfragebögen <strong>der</strong><br />
Mentees bzw. Mentor/innen an, die in <strong>der</strong> Reihenfolge ihres Eingangs mit Nummern versehen<br />
wurden.<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
sehr viel (12)<br />
viel (6)<br />
Aussagen<br />
<strong>der</strong> Mentees<br />
Das <strong>Mentoring</strong>-Programm hat mir<br />
genutzt ...<br />
mittel (1)<br />
Das <strong>Mentoring</strong>-Programm<br />
hat mir genutzt...<br />
(Abschlussfragebogen Mentees)<br />
wenig (0)<br />
M entoring<br />
35
Abschlussbericht<br />
sehr<br />
bedeutend<br />
36<br />
Angaben <strong>der</strong><br />
Mentor/innen<br />
persönliche Gespräche in <strong>der</strong> <strong>Mentoring</strong>-Partnerschaft<br />
Selbstreflexion<br />
wichtig<br />
Coachings<br />
Hospitation <strong>der</strong> Mentee<br />
Gleichzeitig ist es nicht ganz unerheblich,<br />
inwiefern die Teilnahme am<br />
<strong>Mentoring</strong> sich auch für die Mentorinnen<br />
und Mentoren rentiert hat, denn auch<br />
für sie sollte ein zumindest ideeller Gewinn<br />
am Ende des Programms stehen.<br />
Grundsätzlich ist die Zustimmung zu<br />
den Aktivitäten des <strong>Mentoring</strong>-Programms<br />
insgesamt sehr groß. Fast 40%<br />
<strong>der</strong> Mentor/innen erklären, dass sie sehr<br />
zufrieden sind mit dem Verlauf des<br />
<strong>Mentoring</strong>s, die restlichen 60% sind<br />
zumindest größtenteils zufrieden. Keiner<br />
<strong>der</strong> Beteiligten gab an, wenig o<strong>der</strong><br />
überhaupt nicht zufrieden gewesen zu<br />
sein.<br />
Auf die Frage, zu welchem Zeitpunkt<br />
die Motivation im <strong>Mentoring</strong> beson<strong>der</strong>s<br />
hoch bzw. niedrig gewesen sei, geben<br />
die meisten Mentor/innen eine eher regelmäßige<br />
Motivation an. Es entsteht <strong>der</strong><br />
Eindruck, dass die Motivation auf ihrer<br />
Seite nicht so schwankend war wie bei<br />
den Mentees. Nur ein Mentor (Mentor/<br />
innen 11) gibt als Motivationshin<strong>der</strong>nis<br />
Zeitdruck an, wohingegen die Mentees<br />
öfter ihren eigenen Stress als Hemmnis<br />
nannten. Sonst hatten die Gründe wie<br />
auch bei den Mentees mit dem Verlauf<br />
(z.B. am Anfang Unsicherheit in <strong>der</strong><br />
<strong>Mentoring</strong>-Partnerschaft) und den Geschehnissen<br />
(z.B. Prioritätensetzung <strong>der</strong><br />
Mentee) des <strong>Mentoring</strong> selbst zu tun.<br />
Entwicklung allgemeiner Netzwerke<br />
Einblick in die berufliche Situation <strong>der</strong> Mentee<br />
nicht so wichtig,<br />
aber trotzdem bedeutsam<br />
Mentor/innen – Netzwerk<br />
eigene Kompetenzerweiterung<br />
Workshops<br />
mittlere Bedeutung<br />
Welche Bedeutung hatten folgende Elemente für Sie? (Abschlussfragebogen Mentor/innen)<br />
Einblick in die Netzwerke <strong>der</strong> Mentees<br />
nicht<br />
bedeutend<br />
Nutzen für Mentor/innen<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
eigene Erfahrungen weitergeben<br />
Kontakt zu Nachwuchskräften aufgebaut<br />
Anregungen für den Arbeitsalltag erhalten<br />
In welcher<br />
Hinsicht hat<br />
sich ein Gewinn<br />
für Sie ergeben?<br />
(Abschlussfragebogen<br />
Mentor/innen, Mehrfachnennungen<br />
waren<br />
möglich)<br />
Weitere Qualifikationen erworben<br />
Mir hat das <strong>Mentoring</strong> nicht viel genutzt<br />
Erfahrungen für Aufbau eines Coachingprogramms<br />
Für die Mentorinnen und Mentoren gab<br />
es eine klare Hierarchie in <strong>der</strong> Prioritätensetzung<br />
bei den Aktivitäten im Rahmen<br />
des Programms und eindeutig im<br />
Vor<strong>der</strong>grund stand dabei die persönliche<br />
Gesprächsebene mit <strong>der</strong> Mentee. Daneben<br />
waren die an<strong>der</strong>en Komponenten<br />
insbeson<strong>der</strong>e die Möglichkeit <strong>der</strong> Selbstreflexion,<br />
die Einführung <strong>der</strong> Mentee in<br />
den eigenen Arbeitsbereich und das<br />
Coaching zwar ebenfalls willkommen, aber<br />
eher angenehme Nebeneffekte.<br />
Für ca. 70% <strong>der</strong> Mentoren war es ein<br />
Gewinn, die eigenen Erfahrungen weitergeben<br />
zu können. Mehr als 50% haben<br />
Kontakt zu Nachwuchskräften aufgebaut.<br />
Vereinzelt haben sie Anregungen<br />
für den Arbeitsalltag erhalten (23%),<br />
sowie weitere Erfahrungen und Qualifikationen<br />
erworben (46%).<br />
Kontakt zu Vorgesetzten <strong>der</strong> Mentee
Die Mentor/innen waren fast ausschließlich<br />
mit dem <strong>Mentoring</strong> so zufrieden,<br />
dass sie Kolleginnen und Kollegen<br />
empfehlen würden o<strong>der</strong> auch bereits<br />
empfohlen haben, an dem Programm<br />
teilzunehmen.<br />
Und fast alle Mentor/innen würden auch<br />
in einem weiteren Durchlauf noch einmal<br />
zur Verfügung stehen. Lediglich eine <strong>der</strong><br />
Mentorinnen nannte ihre momentane<br />
starke berufliche Beanspruchung als Hin<strong>der</strong>ungsgrund<br />
für eine erneute Teilnahme<br />
im nächsten Durchlauf.<br />
Beson<strong>der</strong>s spannend ist natürlich vor<br />
allem für die Organisation des Programms<br />
die Frage nach den Verbesserungspotentialen<br />
und den Ideen und Anregungen<br />
von Seiten <strong>der</strong> Teilnehmenden. Folgende<br />
exemplarische Statements kamen<br />
aus <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Mentees:<br />
„Die Zeit war viel zu kurz!“ (03)<br />
„Noch bessere Zeitplanung – kein ct<br />
son<strong>der</strong>n st!“ (08)<br />
„Laufzeit des Programmes: längere<br />
Dauer für besseres Kennenlernen und<br />
Auswahl des Projektes, weil es neben<br />
Studium und evt. Arbeit läuft.“ (12)<br />
Die Mentor/innen hatten neben ganz<br />
allgemeinen und wohlwollenden Anmerkungen<br />
wie<br />
„Eine gute Basis für die nächste Runde.“<br />
(Mentor/innen 02)<br />
auch sehr konkrete Visionen zu zukünftigen<br />
<strong>Mentoring</strong>-Elementen<br />
„Es wäre schön, wenn es etwas geben<br />
würde, an dem man arbeiten kann,<br />
z.B. eine Netzwerkwebseite auf <strong>der</strong> es<br />
verschiedene Foren und Interessengruppen<br />
gibt, bei denen man mitarbeiten<br />
kann o<strong>der</strong> in denen man Infos<br />
bekommt. Es könnten Bereiche für<br />
<strong>Mentoring</strong>angebote von Firmen o<strong>der</strong><br />
Einzelpersonen, für Erfahrungsaustausch,<br />
Praktikumsangebote,<br />
Weiterbildungsangebote geben. Interessierte<br />
könnten sich aktiv soviel einbringen<br />
wie sie möchten und passiv<br />
soviel Informationen bekommen wie sie<br />
bräuchten. Vielleicht könnte man eine<br />
solche Seite deutschlandweit, basierend<br />
auf allen bestehenden <strong>Mentoring</strong>-<br />
Programmen <strong>der</strong> <strong>Universität</strong>en aufbauen.“<br />
(Mentor/innen 13)<br />
und gleichzeitig hohe Ansprüche an das<br />
Engagement in <strong>der</strong> eigenen Gruppe<br />
„Die Teilnahme <strong>der</strong> Mentoren am Auftakt<br />
erhöhen.“ (04).<br />
Diese abschließenden Ergebnisse bestärken<br />
den Eindruck eines gelungenen<br />
Programms, welches für alle Beteiligten<br />
zu einigen Wissenszuwächsen, möglichen<br />
Erkenntnisgewinnen und in jedem Fall<br />
einer Erweiterung des persönlichen Horizonts<br />
verholfen hat.<br />
M entoring<br />
37
Abschlussbericht<br />
38<br />
6 Perspektive<br />
Für die Mentees, Mentorinnen und<br />
Mentoren sehen die Perspektiven für die<br />
Zukunft sicher unterschiedlich, aber wie<br />
die Evaluation ergeben hat, sehr positiv<br />
aus. Das <strong>Mentoring</strong>-Netzwerk ist gewachsen<br />
ebenso wie die Sicherheit <strong>der</strong> Mentees<br />
über ihre beruflichen Optionen und<br />
Karrierechancen. Manche Tandems arbeiten<br />
auch über den offiziellen Schlusspunkt<br />
des Programms noch zusammen, weil<br />
gerade ein spannendes Thema noch<br />
nicht abgeschlossen war. An<strong>der</strong>e verabreden<br />
sich zu einer lockeren Weiterführung<br />
des Kontakts zu beson<strong>der</strong>en<br />
Gelegenheiten.<br />
Die Eigendynamik im <strong>Mentoring</strong> führt<br />
darüber hinaus zu weiteren Aktivitäten:<br />
jahrgangsübergreifend haben sich die<br />
Mentees selbstständig eine zusätzliche<br />
gemeinsame Fortsetzung <strong>der</strong> Seminarreihe<br />
organisiert, mit Weiterbildungsveranstaltungen<br />
für Fortgeschrittene<br />
auch im kommenden Jahr.<br />
Und auch die Mentorinnen und Mentoren<br />
nutzen die Möglichkeit, auf dem<br />
kurzen und direkten Weg miteinan<strong>der</strong> in<br />
Verbindung zu bleiben und sich zum Beispiel<br />
über Erfahrungen im Management<br />
auszutauschen.<br />
Für alle Ehemaligen gibt es die Aussicht,<br />
sich im nächsten Jahr bei einer Veranstaltung<br />
des neuen Durchgangs „<strong>Mentoring</strong><br />
in Wissenschaft und Wirtschaft“<br />
zu treffen und über die eigenen Weiterentwicklungen<br />
zu berichten. Schon jetzt<br />
zeichnet sich ab, dass Mentees erst im<br />
Anschluss an das Programm und mitunter<br />
etwas zeitverzögert, den entscheidenden<br />
Schritt in die berufliche Zukunft machen<br />
konnten.<br />
Diese oft einschneidenden Wendungen<br />
in <strong>der</strong> Karriere <strong>der</strong> Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
möchten wir in Zukunft<br />
auch noch dokumentieren, indem<br />
eine Langzeitstudie geplant wird, die in<br />
größeren zeitlichen Abständen die Teilnehmerinnen<br />
beobachten soll. Diese Anregung<br />
aus dem Beirat des Programms<br />
wurde in die Weiterentwicklung des<br />
<strong>Mentoring</strong> aufgenommen und wird zusammen<br />
mit den zahlreichen an<strong>der</strong>en<br />
Anregungen <strong>der</strong> Beteiligten zu einer<br />
hoffentlich noch langandauernden Verbesserung<br />
führen.<br />
Mittlerweile ist <strong>Mentoring</strong> nicht nur<br />
mehr etwas ganz Beson<strong>der</strong>es, <strong>Mentoring</strong><br />
ist eine Institution!<br />
Und in diesem Sinne ist die Fortführung<br />
des Programms auch im kommenden<br />
Jahr nicht nur eine Anerkennung <strong>der</strong><br />
von allen Beteiligten geleisteten Anstrengungen,<br />
son<strong>der</strong>n ein Commitment zu<br />
struktureller Verbesserung <strong>der</strong> Studienund<br />
Arbeitsbedingungen von Frauen an<br />
<strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Hannover</strong>.<br />
Dieses in Zeiten <strong>der</strong> Sparmaßnahmen,<br />
die in Nie<strong>der</strong>sachsen die Hochschulen<br />
nicht ungeschoren lassen, auch einzuhalten<br />
ist ein eindeutiges Zeichen <strong>der</strong> Wertschätzung,<br />
die dem Programm von allen<br />
Seiten entgegen gebracht wird.<br />
Und wenn auch in Zukunft immer<br />
wie<strong>der</strong> Mentees, Mentorinnen und Mentoren<br />
sich auf das Abenteuer <strong>Mentoring</strong><br />
einlassen, um Wissen zu teilen und damit<br />
zu vermehren, stärken sie nicht nur<br />
die vorhandenen Stärken, son<strong>der</strong>n dürfen<br />
dafür auch weiterhin das Unerwartete<br />
erwarten.
7 Anhang<br />
1. Pressespiegel ....................................................................... 40<br />
2. Newsletter IV und V ............................................................. 54<br />
3. Open Space Ankündigung ...................................................... 64<br />
4. Projektdefinition .................................................................... 65<br />
5. Coaching Fahrplan................................................................. 66<br />
6. Voraussetzungen Programmteilnahme .................................... 67<br />
7. Bewerbungsbogen ................................................................ 68<br />
8. Abschlussfragebogen ............................................................ 70<br />
M entoring<br />
39
Abschlussbericht<br />
40<br />
Ada <strong>Mentoring</strong> – Fachzeitschrift für <strong>Mentoring</strong> und Gen<strong>der</strong> Mainstreaming in Technik und Naturwissenschaften,<br />
2. Jahrgang, 4. Ausgabe, Oktober 2003, S. 19
Nur für Frauen!<br />
MENTORING-PROGRAMME<br />
FÜR FRAUEN<br />
Von Anja Schreiber.<br />
Wenn frau sich gut vorbereitet ins Berufsleben stürzen<br />
will, kann sie an einem <strong>Mentoring</strong>-Programm ihrer<br />
Uni teilnehmen: Ein Jahr lang gibt´s Tipps von<br />
einer Mentorin, die den ganzen Einstiegs-Zirkus schon<br />
hinter sich hat.<br />
Netzwerke im Beruf und an <strong>der</strong> Uni haben Tradition.<br />
Wesentlich jünger dagegen ist <strong>der</strong> Gedanke, Netzwerke<br />
speziell für Frauen zu knüpfen und zwar mithilfe<br />
von <strong>Mentoring</strong>-Programmen. Diese Idee einiger<br />
Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen ist einfach<br />
und erfolgreich: Die Programme vermitteln jungen<br />
Nachwuchsakademikerinnen Mentoren o<strong>der</strong><br />
Mentorinnen. Für eine begrenzte Zeit - in <strong>der</strong> Regel<br />
ein Jahr - treffen sich die beiden regelmäßig zum Gedankenaustausch<br />
mit dem Ziel, die Karriere <strong>der</strong><br />
Hochschulabsolventin zu för<strong>der</strong>n. So z. B. das Programm<br />
»Meduse« an <strong>der</strong> Univer-sität Essen: Es hat<br />
das Ziel, Studentinnen und Absolventinnen verschiedener<br />
Fachrichtungen beim Übergang von <strong>der</strong> Hochschule<br />
in den Beruf zu unterstützen. »Das Programm<br />
dauert ein Jahr. Wir empfehlen den Mentor-Mentee-<br />
Paaren, sich in diesem Zeitraum einmal im Monat zu<br />
treffen«, berichtet Dr. Renate Klees-Möller. Natürlich<br />
sei auch darüber hinaus ein Kontakt möglich. »Bei<br />
einer Evaluation des Programms kam heraus, dass<br />
die Mentees in <strong>der</strong> Regel mit ihren Mentoren ihre Lebensläufe<br />
besprechen, ein Stärken- und Schwächenprofil<br />
erstellen und ihren persönlichen Standort bestimmen.«<br />
Oft geben die Mentoren den Mentees auch<br />
konkrete Hinweise für ihre Karriere, unterstützen sie<br />
bei <strong>der</strong> Erstellung eines strategischen Bewerbungsplans<br />
o<strong>der</strong> trainieren mit ihnen die Bewerbungsgespräche.<br />
Die Reaktionen auf das Programm, so Frau<br />
Klees-Möller, seien insgesamt sehr positiv.<br />
Sympathie und gleiche Erwarungen<br />
Doch ein <strong>Mentoring</strong>-Programm ist kein Selbstläufer.<br />
Damit es auch erfolgreich sein kann, müssen einige<br />
Grundvoraussetzungen erfüllt werden: »Einerseits<br />
sollte die Chemie zwischen Mentee und Mentorin stimmen«,<br />
berichtet Frau Klees-Möller. Auch das jeweilige<br />
Rollenverständnis und die Erwartungen an das Programm<br />
müssen zuvor reflektiert und geklärt werden.<br />
Wichtig für ein gut funktionierendes Verhältnis sei es<br />
zudem, gleich am Anfang offen die zeitlichen Rahmenbedingungen<br />
abzuklären. »Sehr gut und sehr hilfreich«:<br />
Mit diesen Worten beschreibt die 28-jährige<br />
Claudia Köhne das Programm »Meduse« <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
Essen, an dem sie bis Dezember 2002 teilgenommen<br />
hat. Auch wenn das offizielle Programm<br />
beendet ist, besteht die Beziehung zwischen Claudia<br />
Köhne und ihrer Mentorin weiter: »Im Durchschnitt<br />
schicken wir uns zwei Mal in <strong>der</strong> Woche eine Mail.«<br />
Die Doktorandin im Fach Erziehungswissenschaften<br />
beschäftigt sich mit dem Thema Berufseinstieg: »Mit<br />
meiner Mentorin kann ich mich über meine Bewer-<br />
M entoring<br />
bungen austauschen. Ich zeige ihr meine Bewerbungsmappen<br />
o<strong>der</strong> Anschreiben. Auch das Thema Gehaltsvorstellungen<br />
kann ich mit ihr offen besprechen. Meine<br />
Mentorin berichtet, wie sie es selbst gemacht hat und<br />
gibt mir ganz konkrete Tipps.« Auch an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
<strong>Hannover</strong> gibt es so ein Programm. Das<br />
<strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Hannover</strong>aner Uni bietet - wie<br />
auch an<strong>der</strong>e Unis - neben <strong>der</strong> Vermittlung von Mentoren<br />
an Mentees auch ein umfangreiches Rahmenprogramm<br />
an, damit sie sich untereinan<strong>der</strong> kennen<br />
lernen, austauschen und vernetzen können: So gibt<br />
es etwa eine öffentliche Auftakt-, Zwischenbilanz- und<br />
Abschlussveranstaltung. Zusätzlich veranstaltet das<br />
<strong>Gleichstellungsbüro</strong> Seminare und Workshops für<br />
Mentees und Mentoren – getrennt, aber auch für<br />
beide Gruppen gemeinsam. »Gleich am Anfang lernen<br />
die Teilnehmerinnen z.B., wie sie das <strong>Mentoring</strong><br />
nutzen o<strong>der</strong> sich auf ein Gespräch sinnvoll vorbereiten<br />
können«, berichtet Christine Kurmeyer, Leiterin<br />
des <strong>Gleichstellungsbüro</strong>s und des <strong>Mentoring</strong>programms.<br />
An<strong>der</strong>e Seminare behandeln Themen wie<br />
Zeit- o<strong>der</strong> Projektmanagement. Außerdem besteht<br />
noch die Möglichkeit, an einem Coaching teilzunehmen<br />
und sich in diesem Rahmen z. B. mit Konflikten<br />
in <strong>der</strong> Mentor-Mentee-Beziehung auseinan<strong>der</strong> zu setzen.<br />
Vorbereitung aufs Professorinnendasein<br />
An <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>der</strong> Künste Berlin hat das<br />
<strong>Mentoring</strong>programm eine an<strong>der</strong>e Zielrichtung: Hier<br />
geht es nicht um den Berufseinstieg, son<strong>der</strong>n konkret<br />
um das Berufsziel »Professorin an einer Kunsthochschule«.<br />
Das Interesse für das gerade laufende<br />
Programm ist enorm. Von 120 Bewerberinnen wurden<br />
elf genommen. »Voraussetzung für die Teilnahme<br />
ist, dass sich die Künstlerinnen im künstlerischen<br />
Umfeld bereits an herausragen<strong>der</strong> Stelle positioniert<br />
haben«, berichtet Dr. Sigrid Haase, Projektleiterin des<br />
<strong>Mentoring</strong>-Programms an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>der</strong> Künste.<br />
Wissenschaftlerinnen sollten bereits habilitiert sein<br />
o<strong>der</strong> die Stelle einer Juniorprofessorin inne haben.<br />
Und genau das wird auch in dem Profilbogen, den die<br />
Bewerberinnen ausfüllen müssen, abgefragt. Eine<br />
an<strong>der</strong>e Frage ist z. B., was die Einzelne vom Programm<br />
erwarte. »Beim nächsten Programm-Durchlauf<br />
ist das Höchstalter <strong>der</strong> Teilnahme 42 Jahre«, berichtet<br />
Frau Haase. Aussichten auf die Teilnahme an<br />
diesem Programm, so die Programmleiterin, haben<br />
wirklich nur Frauen, bei denen eine Professur realistisch<br />
erscheint und die in einem Fachgebiet o<strong>der</strong> Studiengang<br />
eine Professur erwerben wollen, in denen<br />
Frauen unterrepräsentiert sind.<br />
<strong>Mentoring</strong>-Info<br />
* www.uni-essen.de/meduse<br />
* www.mentoring.udk-berlin.de<br />
* www.uni-hannover.de/gleichstellungsbuero<br />
An vielen Hochschulen gibt es ähnliche Programme.<br />
Am besten auf <strong>der</strong> Homepage deiner Uni kucken o<strong>der</strong><br />
bei <strong>der</strong> Gleichstellungsbeauftragten nachfragen.<br />
www.audimax.de/549C7E62-900A-11D7-8CC7-0040C7999F6B<br />
41
Abschlussbericht<br />
42<br />
ver.di PUBLIK 09, September 2003, S. 15
M entoring<br />
43
Abschlussbericht<br />
44<br />
www.netzeitung.de/arbeitundberuf/254787.html
M entoring<br />
45
Abschlussbericht<br />
46<br />
nextwave.sciencemag.org/cgi/content/full/2003/05/28/10
M entoring<br />
47
Abschlussbericht<br />
48<br />
http://nextwave.sciencemag.org/cgi/content/full/2003/05/28/9
M entoring<br />
Göttinger Tageblatt / Walsro<strong>der</strong>zeitung 25. Mai 2002<br />
49
Abschlussbericht<br />
50<br />
<strong>Hannover</strong>sche Allgemeine Zeitung, 18. Mai 2002
<strong>Hannover</strong>sche Allgemeine Zeitung 18.05.2002<br />
M entoring<br />
51
Abschlussbericht<br />
52<br />
Schädelspalter Extra Sommersemester 2002
„Eule“ Zeitung des Frauenbüros <strong>der</strong> tierärztlichen Hochschule <strong>Hannover</strong>, März 2002<br />
M entoring<br />
53
Abschlussbericht<br />
54
M entoring<br />
55
Abschlussbericht<br />
56
M entoring<br />
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Abschlussbericht<br />
58
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59
Abschlussbericht<br />
60
M entoring<br />
61
Abschlussbericht<br />
62
M entoring<br />
63
Abschlussbericht<br />
64<br />
M entoring
Definition <strong>der</strong> <strong>Mentoring</strong>-Projekte<br />
Ziel<br />
Eine konkrete Aufgabe ermöglicht es <strong>der</strong> Mentee, mit <strong>der</strong> Mentorin/ dem Mentor anhand<br />
eines plastischen Beispiels über die eigenen Fähigkeiten und Potentiale zu sprechen.<br />
Die Mentee kann zeigen, was sie bereits kann, und in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Mentorin/ dem<br />
Mentor ihre Kompetenzen gezielt erproben und weiter zu entwickeln. Im kleinen Rahmen<br />
können auch bereits Methoden und Instrumente des Projektmanagements angewendet<br />
werden.<br />
Im Gespräch über das Projekt ist es auch für die Mentorin/ den Mentor einfacher, ein gutes<br />
Feedback zu geben (zum Beispiel über Herangehensweisen, Auftreten und Wirkung <strong>der</strong><br />
Mentee).<br />
Vorgaben des <strong>Mentoring</strong>-Programms<br />
Zur Abschlussveranstaltung am 11. Juli 2003 sollte jede studentische Mentee in einer<br />
begleitenden kleinen Ausstellung vorstellen, welche konkrete Aufgabe sie während des<br />
<strong>Mentoring</strong>-Programms mit ihrer Mentorin/ ihrem Mentor bearbeitet hat. Das kann in sehr<br />
unterschiedlicher Form stattfinden.<br />
Im Seminar Präsentation/ Mo<strong>der</strong>ation im Januar 2003 werden zu diesem Thema gezielt<br />
Möglichkeiten zur Darstellung aufgezeigt.<br />
Vorschläge<br />
Das Rahmenprogramm ist so konzipiert, dass das eigene Projekt in den mittleren drei Monaten<br />
(also Juni/ Juli/ August) angesiedelt werden kann. Damit steht vorher genügend Zeit zur<br />
Vorbereitung und später für die Auswertung zur Verfügung. Allerdings kann <strong>der</strong> Zeitraum<br />
variabel verschoben werden, wenn in diesem Zeitraum für die Mentee an<strong>der</strong>e wichtige<br />
Termine anstehen (wie z.B. Prüfungen o.ä.) o<strong>der</strong> von den Mentor/innen ein attraktives<br />
Projekt nur zu an<strong>der</strong>en Zeiten angeboten werden kann.<br />
Art und Umfang des Projekts bestimmen die Mentee und ihre Mentorin/ ihr Mentor selbst.<br />
Es besteht zu je<strong>der</strong> Zeit die Möglichkeit, die zuständige Ansprechpartnerin (also Christine<br />
Kurmeyer) zu Ideen, Fragen o<strong>der</strong> Unklarheiten über den Projektverlauf zu kontaktieren o<strong>der</strong><br />
auch zu Besprechungen mit den Mentor/innen hinzu zu ziehen.<br />
Bei <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Projekte ist es immer wichtiger, dass sie realisierbar und nützlich für die<br />
Mentee sind, als dass sie umfangreich und repräsentativ sind.<br />
M entoring<br />
65
Abschlussbericht<br />
66
M entoring<br />
67
Abschlussbericht<br />
68
M entoring<br />
69
Abschlussbericht<br />
70
M entoring<br />
71
Abschlussbericht<br />
72<br />
8 Literatur<br />
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M entoring<br />
73
Abschlussbericht<br />
74<br />
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