Schlagsahne aus Automaten im Test - WDR.de

Servicezeit vom 20. Mai 2011
Redaktion Iris Möller-Grätz
Die Themen der Sendung:
Schlagsahne aus Automaten im Test Seite 1
Schlagsahne – kein unbehandeltes Naturprodukt! Seite 3
Willicks Warenkorb: Spargel Seite 5
Grillsoßen im Geschmackstest Seite 7
Fahren im Alter Seite 8
URL: http://www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2011/kw20/0520/uebersicht.jsp
Schlagsahne aus Automaten im Test
Von Patricia Metz
Im Wonnemonat Mai sind sie wieder voll, die Terrassen der Eiscafés und Konditoreien. Wer es
sich richtig gut gehen lassen will, bestellt sich Eis oder Kuchen mit einer Portion Sahne – man
gönnt sich ja sonst nichts. Aber Sahne ist empfindlich, und wenn die Wirte nicht genauestens
auf Sauberkeit und Hygiene achten, kann das beim ahnungslosen Gast schnell zu Bauchschmerzen
führen. Die Servicezeit macht den Test: Ist die fertig geschlagene Sahne aus Automaten
und Siphons mit gefährlichen Keimen belastet?
Frische ist das A und O
Wenn Bernhard B. und seine Tochter Antonia in ihrem Lieblingscafé in Köln Eis essen gehen,
dann darf eines auf keinen Fall fehlen: Schlagsahne! Ohne eine ordentliche Portion davon ist
der Eisgenuss für den gebürtigen Österreicher und seine Tochter nur halb so gut. Allerdings ist
es dabei sehr wichtig, dass die Schlagsahne absolut frisch ist. „Schon als Kind habe ich
Schlagsahne in allen Variationen geliebt. In Österreich isst man Schlagsahne ja zu fast allen
Süßspeisen dazu, sogar zur Sachertorte. Aber es kommt leider in manchen Cafés vor, dass
man Sahne bestellt und die dann nicht richtig frisch schmeckt, aus der Sprühflasche kommt
oder sogar einen Stich hat. Das enttäuscht mich dann schon.“
Bakterien in Sahneautomaten
Vor allem Schlagsahne aus Sahneautomaten ist problematisch. Regelmäßig fallen bei amtlichen
Lebensmittelkontrollen Schlagsahneproben auf, die den hygienischen Anforderungen
nicht entsprechen. Immer wieder finden sich dann unappetitliche und manchmal sogar krank
machende Bakterien in der Sahne. „Die mikrobiologischen Ergebnisse der Untersuchungen
ergeben immer wieder, dass ein großer Teil der Proben derart stark mikrobiell belastet ist,
dass der Verbraucher in Kenntnis der Befunde den Verzehr der Sahne ablehnen würde“, hieß
es im September 2005 in dem groß angelegten Verbraucherschutzprojekt „Bakterielle Belastung
von Schlagsahne aus Sahneaufschlagmaschinen“. Denn trotz Wärmebehandlung reagiert
Schlagsahne sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen und kann in Sahneautomaten bei
unsachgemäßer Handhabung Bakterien anreichern.
Der Stichprobentest
Die Servicezeit will wissen: Wie hoch ist die aktuelle Belastung? Um das herauszufinden,
nehmen unsere Testeinkäufer Stichproben aus 20 Konditoreien und Eisdielen in Brühl, Neuss
und Köln. Zunächst fällt auf: Die Preisunterschiede sind groß – eine Portion kostet zwischen
30 Cent und 1 Euro. In ihren Originalverpackungen werden die Sahneproben unter strenger
Einhaltung der Kühlkette zu einem unabhängigen Labor geliefert und dort auf Salmonellen,
Fäkalbakterien und andere Krankheitskeime getestet.
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Keine Salmonellen!
Zunächst stellen die Mikrobiologen aus jeder einzelnen Probe Präparate her, die unter Wärme
bebrütet werden. Nach einem genau bestimmten Zeitraum werden die Proben zunächst optisch
begutachtet und schließlich die Bakterienkolonien mit einem speziellen Computerprogramm
ausgezählt. Nun soll sich zeigen, ob und wie häufig die „weiße Versuchung“ mit krank machenden
oder unappetitlichen Bakterien belastet ist.
Erstes Ergebnis: „Erfreulicherweise haben wir in keiner Probe gefährliche Salmonellen und
Listerien nachweisen können. Das heißt auf gut Deutsch: Wirklich schlimme Krankheitskeime
waren nicht drin. Besonders positiv fiel eine einzige Probe auf. Sie war in allen untersuchten
Punkten einwandfrei“, berichtet Untersuchungsleiter Dr. Wolfgang Neumeier vom Chemischen
und Mikrobiologischen Institut UEG GmbH in Wetzlar.
Unappetitlich: Fäkalkeime in der Sahne
Das hygienische Gesamtbild war jedoch alles andere als zufriedenstellend. In sieben Fällen –
also bei mehr als einem Drittel der Proben – wurden die von der Deutschen Gesellschaft für
Hygiene und Mikrobiologie festgelegten Warnwerte überschritten. Das heißt: Die Proben waren
nicht zum Verzehr geeignet. Viermal wurden Bakterien des Stamms Escherichia coli (E. coli)
nachgewiesen.
„Hier ist anscheinend durch das Personal nach der Toilettenbenutzung das Bakterium in den
Sahneautomaten eingeschleppt worden. Bis auf eine einzige Ausnahme enthielten alle Proben
große Mengen Pseudomonaden. Die können für Menschen mit geschwächtem Immunsystem
gefährlich werden. Alles in allem ein hygienisch unbefriedigendes Ergebnis“, erläutert Dr. Wolfgang
Neumeier die Untersuchungsergebnisse. Eine starke Belastung mit Pseudomonaden (eine
im Wasser und Erdreich weit verbreitete Bakterienart, die eine Rolle als Verderbniserreger in
Lebensmitteln spielt) sowie eine hohe Belastung mit Hygieneindikatoren (Enterobakterien,
E. coli) sind Anzeichen für Schwachstellen in der Hygienekette oder mangelnde Frische.
Die genauen Testergebnisse:
• http://www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2011/kw20/0520/pdf/s
chlagsahne.pdf
Die Tabelle als PDF-Datei zum Downloaden und Ausdrucken (160 KB)
Nur einmal allererste Sahne!
Der einsame positive Ausreißer beweist jedoch: Es geht auch anders. Das italienische Eiscafé
„Roma“ in Neuss hat als einziger Einkaufsort in allen untersuchten Punkten besonders gut abgeschnitten.
Dass ihre Schlagsahne hygienisch einwandfrei ist, überlassen Inhaber Sicuro Donato
und seine Angestellten nicht dem Zufall: „Wir legen großen Wert auf die Qualität der verwendeten
Sahne. Außerdem sind alle Mitarbeiter genau instruiert, wie sie den Sahneautomaten
fachgerecht reinigen müssen. Jeden Abend wird die Maschine auseinandergenommen und akribisch
gereinigt. Und alle zwei Monate kommt eine Fachfirma und wartet die Maschine.“
Ganz wichtig ist, dass die Sahne bereits gekühlt mit einer Temperatur von etwa 4 Grad Celsius
eingefüllt wird. Das gilt auch für haltbare Sahne. Denn andernfalls bräuchte die Maschine viel
zu lange, die warme Sahne herunterzukühlen, und die Bakterien hätten leichtes Spiel.
Unsachgemäße Reinigung ist Schwachpunkt
Verbraucherschützer und Veterinärmediziner Dr. Wolfgang Kulow hat das behördliche Projekt
„Bakterielle Belastung von Schlagsahne aus Sahneaufschlagmaschinen“ geleitet. Die Untersuchung
machte deutlich: Der Hauptschwachpunkt liegt in der unsachgemäßen Reinigung der
Automaten. Häufig werden Keime durch verschmutzte Putzlappen eingebracht. Außerdem werden
zum Teil die falschen Reinigungsmittel – noch dazu in zu niedriger Dosierung – verwendet.
Denn jeder Hersteller von Sahneautomaten hat in der Regel ein genau auf den Automaten
abgestimmtes Produkt.
Blindes Vertrauen der Verbraucher hält Dr. Wolfgang Kulow daher in Sachen Schlagsahne für
unangemessen. „Ganz sicher sein kann man nie, dass die Sahne einwandfrei ist. In jedem Fall
sollten sich Verbraucher ein Bild von der hygienischen Gesamtsituation des Cafés machen.
Wenn der Verkäufer zum Beispiel das Gebäck mit schmutzigen Händen anfasst, dann wissen
Sie in etwa auch, wie er die Sahne eingefüllt hat, und sollten lieber darauf verzichten. Und:
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Wenn man Sahne bestellt, sollte man sie direkt vor Ort verzehren und nicht noch lange herumtragen.
Denn dann können sich die Keime noch mehr anreichern.“
Für Schlagsahnefans wie Bernhard und Antonia eine unerfreuliche Situation. Denn nur wer
genau hinschaut, hat eine Chance, allererste Sahne zu bekommen.
Links:
• http://www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2011/kw20/0520/01_sc
hlagsahne.jsp
Schlagsahne – kein unbehandeltes Naturprodukt!
(Servicezeit am 20. Mai 2011)
• http://www.wdr.de/tv/servicezeit/archiv/index.jsp?r=test&tab=rubriken&archi
v_save=GO&archiv_save=auswProzentE4hlen&sortierung=chronologisch
Alle Tests der Servicezeit im Rückblick
• http://www2.lanuv.nrw.de/objectfiles/object/projektbericht_bakterielle_belast
ung_von_schlagsahne.pdf
Landesamt für Ernährungswirtschaft und Jagd NRW: „Bakterielle Belastung von Schlagsahne
aus Sahneaufschlagmaschinen“
Herausgegeben vom Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, PDF-Datei (1.605 KB)
• https://pdf.formsolutions.net/servlet/com.burg.pdf.FillServlet?sid=ahKacT5538Fq1Qg7FfdnDV6mnxQZ
C6&x=k.pdf
Merkblatt: „Hygienischer Umgang mit Schlagsahneautomaten“
PDF-Datei (99 KB)
• http://www.food-monitor.de/test/sonstige/cvua-schlagsahne-automaten.htm
„Schlagsahne aus Aufschlagautomaten – Ein Dauerbrenner aus Sicht der Lebensmittelüberwachung“
food-monitor: Informationsdienst für Ernährung
• http://www.welt.de/die-welt/regionales/article8807872/Kalt-erwischt.html
„Kalt erwischt: Hygienemängel in Sahne und Eis rufen Politiker auf den Plan“
Welt online am 4. August 2010
Schlagsahne – kein unbehandeltes Naturprodukt!
Von Patricia Metz
Frische und appetitliche Schlagsahne gehört für die meisten Menschen zu Eis oder Kuchen wie
die Milch zum Kaffee. Rund 6 Kilogramm Sahne und Sahneerzeugnisse (darunter zum Beispiel
Crème fraîche, Kaffeesahne) verzehrt jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Heutzutage wird
Schlagsahne in vielen Schritten industriell verarbeitetet und enthält häufig sogar einen umstrittenen
Zusatzstoff.
Sahneherstellung gestern und heute
So wie früher – durch Melken und Abschöpfen des Rahms von der Milch in Handarbeit – wird
Schlagsahne heute kaum noch hergestellt. Moderne Milch verarbeitende Betriebe unterliegen
vielmehr strengen Hygienevorschriften. Bei der industriellen Herstellung von Schlagsahne finden
sämtliche Produktionsprozesse in abgeschlossenen Behältern statt. Die Servicezeit hat
einen großen Sahnehersteller besucht und durfte die Produktion mitverfolgen.
Zunächst wird die Milch auf eine Entrahmungstemperatur von 55 Grad Celsius erhitzt. Anschließend
trennt ein Separator die Rohmilch in Magermilch und fettreichen Rahm. Der für
Schlagsahne erforderliche Fettgehalt von mindestens 30 Prozent wird in einem vollautomatischen
Prozess eingestellt.
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Abschließend wird die Sahne nochmals auf etwa 120 Grad Celsius hocherhitzt. Auch in der
Abfüllanlage bleibt weiterhin alles unter keimfreiem Verschluss, bis die Sahne in die Becher
fließt. In Paletten verpackt, geht die Schlagsahne schließlich auf die Reise in den Handel.
Carrageen – umstrittener Zusatzstoff
Konventionell hergestellte Schlagsahne enthält häufig den Stabilisator Carrageen. Dieser aus
Rotalgen gewonnene pflanzliche Zusatzstoff verhindert das „Aufrahmen“ der Sahne, das heißt,
dass sich das Fett der Sahne oben absetzt. Er ist jedoch umstritten. Zwar wurde das Carrageen,
das Lebensmitteln zugesetzt wird, von der Weltgesundheitsorganisation als harmlos
bewertet, im Tierversuch jedoch fanden sich Hinweise auf eine geschwulstbildende Wirkung
durch Carrageene mit sehr kleinen Molekülen. Diese finden nach Herstellerangaben in der Lebensmittelproduktion
jedoch keine Anwendung. Kritiker sprechen aber weiter davon, dass der
Stoff Allergien auslösen oder das Immunsystem beeinträchtigen könne. Dies ist für den Menschen
aber nicht wissenschaftlich bewiesen.
Tipps:
• Enthält die Sahne Carrageen, dann ist das im Zutatenverzeichnis auf der Packung aufgeführt.
Die Nummer E 407 steht für diesen Zusatzstoff.
• Sahne aus biologischer Herstellung enthält bis auf wenige Ausnahmen keine Zusätze wie
das umstrittene Carrageen. Daher kann es aber vorkommen, dass die Sahne aufrahmt und
sich eine Fettschicht an der Oberfläche absetzt. Man kann sie dennoch bedenkenlos verwenden.
Die Flüssigkeit abgießen und das Fett mit einem Löffel abschöpfen und in das gewünschte
Gefäß geben.
• Mit vorgekühltem Rührbecher und richtig kalter Sahne gelingt die weiße Köstlichkeit zu
Hause im Handumdrehen.
• Süßen sollte man die Sahne vor dem Schlagen.
Links:
• http://www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2011/kw20/0520/00_sc
hlagsahne_test.jsp
Schlagsahne aus Automaten im Test
(Servicezeit am 20. Mai 2011)
• http://de.wikipedia.org/wiki/Carrageen
Carrageen
Informationen auf der freien Internetenzyklopädie Wikipedia
• http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/6.e407_carrageen.html
Datenbank mit Informationen zu Carrageen und zu möglichen Nebenwirkungen
zusatzstoffe-online.de: Informationen zu Lebensmittelzusatzstoffen
• http://www.food-detektiv.de/e_nummer_ausgabe.php?id=10000022
„407/Carrageen“
Dr. Watson – „Der Food Detektiv“ über Carrageen
• http://www.foodwatch.de/spender__unterstuetzer/ernaehrungsfragen/frage_d
es_monats_august_2009/index_ger.html
Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch e.V. zu Carrageen
Frage des Monats August 2009: „Immer wieder stoße ich auf den Begriff Carrageen, selbst
bei Produkten wie Bio-Sahne. Was bewirkt dieser Stoff und ist er unbedenklich?“
• http://www.naturkost.de/basics/p11226.htm
Hintergründe zur Herstellung von Rahmerzeugnissen
naturkost.de
• http://www.meine-milch.de/artikel/aber-bitte-mit-sahne
„Aber bitte mit Sahne!“
meine-milch.de, Milchindustrie-Verband e.V.
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Willicks Warenkorb: Spargel
Haushaltsexpertin Yvonne Willicks präsentiert Frühlingsluft in Stangen
„Weißes Gold“, „königliches Gemüse“ oder „essbares Elfenbein“ – so vielseitig die Bezeichnungen
sind, so groß ist die Begeisterung für Spargel. Spargel ist das Saisongemüse des Monats
Mai. Die Deutschen essen pro Jahr circa 82.000 Tonnen Spargel, das macht rund
1,2 Kilogramm für jeden. Der Pro-Kopf-Verbrauch pro Jahr steigt stetig – und das nicht ohne
Grund, denn das Stangengemüse ist nicht nur lecker, sondern auch gesund!
Herkunft und Geschichte
Die Ursprungsgebiete des „Asparagus officinalis“, wie die Lateiner den Spargel tauften, liegen
vermutlich in Vorderasien sowie in Ost- und Südeuropa. Der Überlieferung nach waren es die
Römer, die diesen erstmals kultivierten. Von ihnen stammen auch die wesentlichen Kenntnisse
über den Spargelanbau. Es heißt, dass der Spargel um circa 284 bis 305 nach Christus so begehrt
gewesen sein soll, dass der damalige Kaiser Diokletian eine Spargel-
Höchstpreisverordnung erlassen musste. Auch in Griechenland soll der Spargel zur damaligen
Zeit sehr begehrt gewesen sein. Die Griechen verwendeten ihn aber hauptsächlich als Heilpflanze
und weniger als Gemüse. Heute wird Spargel weltweit überall in Gebieten angebaut, in
denen ein gemäßigtes bis warmes Klima herrscht.
Heilwirkung des Spargels
Der griechische Arzt Hippokrates war der Erste, der den Spargel um 460 vor Christus als Heilpflanze
erwähnte. Er schrieb ihm eine heilende Wirkung gegen Herzklopfen, Steinleiden aller
Art, Gicht, Milz- und Leberleiden und Rheumatismus zu. Heutzutage hat sich die Anzahl der
Leiden, gegen die das Stangengemüse wirksam sein soll, zwar verringert, dennoch gilt es immer
noch als Pflanze mit arzneilicher Wirkung. Und in der Tat: Die Liste an gesunden Inhaltsstoffen
ist lang. Besonders hervorzuheben sind wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium,
Magnesium, Phosphor und Eisen. Aber auch jede Menge Vitamine stecken in dem Stangengemüse:
Vitamin A, C und E sowie Vitamin B1 und B2. Der Vitamin-B-Gruppe werden positive
Wirkungen auf die Nerven und ein gesundes Zellwachstum zugeschrieben. Außerdem enthält
der Spargel ätherische Öle, sekundäre Pflanzenstoffe, wie Saponine und Fructane, die der Entwässerung
des Körpers zugutekommen, und Kaliumsalze sowie Asparaginsäure, die sich positiv
auf die Nierentätigkeit auswirken. Weiterhin besitzt er einen hohen Gehalt an Ballaststoffen,
welche die Darmtätigkeit in Schwung bringen. Übrigens: 95 Prozent des „weißen Goldes“ bestehen
aus Wasser.
Anbau, Pflege und Ernte
Im März/April wird das vorbereitete Feld mit einjährigen Jungpflanzen bepflanzt. Der Boden
sollte humusreich und locker und die Lage sonnig beziehungsweise nach Süden oder Südwesten
ausgerichtet sein. Da das Wurzelwerk des Spargels ausreichend Platz benötigt, ist es sinnvoll,
einen Reihenabstand von mindestens 1,60 Meter und eine Tiefe von etwa 30 Zentimetern
einzuhalten.
Im ersten und zweiten Anbaujahr bedarf das Feld besonders intensiver Pflege. Wichtig sind
dabei die Durchlüftung des Bodens und die Bekämpfung des entstehenden Unkrautes.
Erst im dritten oder vierten Anbaujahr sollte der Spargel gestochen werden. Bis zu seinem
ersten Ertrag fallen für den Bauer also hohe Investitionskosten an.
Ein Spargelfeld ist etwa acht bis zehn Jahre lang ertragsfähig. Nach dieser Zeit sollte ein
„Fruchtwechsel“ erfolgen. Andernfalls würden die nächsten Jahre eine verminderte Ernte einbringen,
da der Boden einen hohen Regenerationsbedarf hat und sich selbst nach zehn Jahren
noch nicht vollständig erholt hat.
Geerntet wird von Anfang/Mitte April bis Juni. Wie beim Rhabarber gilt auch beim Spargel der
24. Juni als letzter Erntetag.
Weiß, violett, grün – Sonnenlicht bestimmt die Spargelfarbe
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Bleichspargel und Grünspargel. Beim Bleichspargel
gibt es zwei Gruppen: zum einen Sorten mit weißer Spitze (weißer Bleichspargel) und zum
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anderen Sorten mit violetter Spitze (violetter Bleichspargel). Letztere findet man aber seltener
auf den Spargelmärkten.
Grünspargel wächst oberirdisch. Dadurch enthält dieser Chlorophyll und wird grün. Weißer
Bleichspargel wächst hingegen unter der Erde, er ist somit Chlorophyll-frei und weiß. Beim
violetten Bleichspargel wartet man, bis die Spitzen durch die Erde nach oben stoßen, erst dann
wird er gestochen. Dadurch bildet sich der Farbstoff Anthozyan, welcher Krebs vorbeugen soll.
Geschmacklich gibt es erhebliche Unterschiede: Weißer Bleichspargel ist am mildesten, danach
folgt der violette Bleichspargel, dieser schmeckt – im Gegensatz zum weißen – intensiver.
Grünspargel ist am würzigsten und intensivsten im Geschmack.
Verarbeitung des Spargels
Bevor der Spargel im Kochtopf landet, sollte er zuerst unter fließendem Wasser gründlich abgespült
werden. Anschließend muss der Spargel mithilfe eines Spar- oder speziellen Spargelschälers
unterhalb des Kopfes beginnend bis zum Ende geschält werden. Diese Methode wird
allerdings nur beim Bleichspargel angewandt – Grünspargel muss nur leicht am unteren Drittel
geschält werden. Die Enden sollten bei beiden Spargelsorten abgeschnitten werden, wenn diese
schon einige Tage gelagert wurden und nicht mehr ganz frisch sind.
Übrigens: Ungeschälter Spargel hält sich, in ein feuchtes Geschirrhandtuch eingewickelt, im
Kühlschrank bis zu drei Tage. Geschält verringert sich seine Haltbarkeit um einen Tag.
Einfach, schnell und lecker – Pasta mit Spargel und Parmaschinken
Zutaten für vier Personen:
500 g weißer Spargel
1 TL Zucker
200 g Cocktailtomaten
1 Bund Lauchzwiebeln
2 Knoblauchzehen
3 EL Olivenöl
2 EL Balsamessig
100 g Parmaschinken
Salz
Pfeffer
500 g Nudeln
100 g geriebener Parmesan
Zubereitung:
Zuerst den Spargel waschen, schälen und in circa 5 Zentimeter lange Stücke schneiden (holzige
Enden abschneiden). In einem Kochtopf Wasser mit 1 Teelöffel Zucker zum Kochen bringen
und den Spargel circa zehn Minuten garen. Anschließend herausnehmen und abtropfen lassen.
Nun die Tomaten sowie die Lauchzwiebeln waschen und putzen. Die Zwiebeln in etwa
1 Zentimeter dicke Ringe schneiden. Die Nudeln in Salzwasser kochen (möglichst al dente).
Den Parmaschinken in Streifen schneiden. Anschließend das Olivenöl in der Pfanne erhitzen
und den Schinken, die Lauchzwiebeln, den gepressten Knoblauch, die Cocktailtomaten sowie
den Spargel und den Balsamessig hinzugeben. Alles kurz dünsten und mit Salz und Pfeffer
abschmecken. Nun noch mit den Nudeln vermischen und mit Parmesan garnieren.
Guten Appetit!
Buchtipp:
• Spargel: Einfach & gut!
Stocker, 2009
ISBN 9783702012106
Preis: 7,95 Euro
Weitere Beiträge aus der Reihe „Willicks Warenkorb“ unter:
• http://www.wdr.de/tv/servicezeit/archiv/?tab=alpha&a=W
Servicezeit, Archiv
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Grillsoßen im Geschmackstest
Von Stephan Creydt
Es brutzelt und zischt wieder in den Parks und Gärten: Die Grillsaison ist eröffnet. Und was
gehört zu Koteletts, Steaks und Co.? Eine kräftige, feurige Barbecuesoße. Im Supermarkt findet
man reichlich Auswahl, doch welche Soße ist wirklich lecker? Die Servicezeit bat Grillfans
zu einem Geschmackstest.
Die getesteten Barbecuesoßen:
• Kühne, Texas BBQ Sensation, 250 Milliliter für circa 1,39 Euro (100 Milliliter für circa
0,56 Euro)
• Heinz, Barbecue Sauce, 220 Milliliter für circa 1,09 Euro (100 Milliliter für circa
0,50 Euro)
• Jack Daniel’s, Barbecue Sauce, Smooth Original, 275 Milliliter für circa 3,99 Euro
(100 Milliliter für 1,45 Euro)
• Wilkin & Sons Ltd., Barbecue Sauce, 310 Milliliter für 3,99 Euro (100 Milliliter für circa
1,29 Euro)
• Hot Danas, Hot Mamas Barbecue Extreme Hot, 200 Milliliter für circa 3,49 Euro
(100 Milliliter für circa 1,75 Euro)
Die Tester:
• Ingo Hopmann, Patron des Feinschmecker-Restaurants „Hopmanns Olive“ in Erkrath
• Raimund Ostendorp, ehemaliger Gourmetkoch und heute Chef des „Profi-Grills“ in Wattenscheid
• Colette und Frank B., beides bekennende Grillfans, die eine gute Barbecuesoße zu schätzen
wissen
Der Testaufbau:
Wir bilden zwei Testgruppen: auf der einen Seite die beiden Grillfans, auf der anderen Seite
Ingo Hopmann und Raimund Ostendorp als Expertenteam. Beim Test handelt es sich um eine
Blindverkostung, damit die Tester nicht von Marken oder Packungen beeinflusst werden können.
Das Grillgut ist nicht mariniert, damit der Geschmack der Soße allein ausschlaggebend
ist.
Die Testergebnisse:
Texas BBQ Sensation von Kühne
Der erste Eindruck ist positiv: Die Konsistenz der Soße sagt unseren Testern zu, und auch der
Räuchergeruch „kommt gut rüber“. Positiv ist auch das Urteil nach dem Probieren: Im Nachgang
weist die Soße eine „schöne Schärfe“ auf, erklären sowohl die Grillfreunde als auch Raimund
Ostendorp. Nur für Ingo Hopmann dürfte die Barbecuesoße noch einiges schärfer sein:
„Da fehlt mir der Bumms“, meint er.
Zutaten: Glukose-Fruktose-Sirup, Tomatenmark, Wasser, Branntweinessig, Zucker, modifizierte
Stärke, Salz, Gewürze, Verdickungsmittel Xanthan, Karamellzuckersirup, Apfelsaftkonzentrat,
Aroma, Kräuter.
Barbecue Sauce von Heinz
Auch hier überzeugt die Konsistenz der Soße: „Man merkt, wie sie am Löffel läuft, sie ist nicht
mit irgendwelchen überflüssigen Dickungsmitteln angereichert worden, sondern sehr natürlich“,
erklärt der Chef des „Profi-Grills“. Unsere Tester erkennen Stückchen von Paprika und
Zwiebeln. Die Geschmacksprobe enttäuscht jedoch: Die Soße schmecke eher wie ein Ketchup,
der auf Barbecuesoße getrimmt sei, erklären unsere Profis. Sehr tomatig. „Mir fehlen Gewürze,
mir ist das wirklich viel zu mild“, meint Colette. „Der feurige Anteil Chili fehlt hier“, ergänzt ihr
Mann.
Zutaten: Tomatenmark 31 Prozent, Zucker, Branntweinessig, Orangensaft, brauner Zucker,
Zwiebeln 6 Prozent, rote Paprika 5 Prozent, modifizierte Stärke, Salz, Gurken, Zitronensaft,
Gewürze (enthält Sellerie, Senf), Kräuterextrakte, Raucharoma.
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Jack Daniel’s Barbecue Sauce
Konsistenz und Geruch überzeugen unsere Tester nicht. Die Soße ist sehr flüssig, weist keine
Stückchen auf und riecht, als wenn sie „von der Biertheke“ stamme. Noch schlimmer fällt allerdings
das Urteil nach dem Probieren aus: Alle Tester verziehen das Gesicht: Die Soße
schmeckt vor allem nach Essig. „Die ist ja sauer – das gibt es ja wohl gar nicht“, meint Gourmetkoch
Ingo Hopmann entsetzt. Grillfreund Frank drückt es diplomatisch aus: „Man müsste
schon einen sehr ausgefallenen Geschmack haben, um an dieser Soße Gefallen zu finden.“
Zutaten: Wasser, Dextrose, Weißweinessig, konzentriertes Tomatenmark, konzentrierter Rosinensaft,
Salz, konzentrierter Orangensaft, konzentrierter Zitronensaft, Knoblauch-Püree,
Zwiebel-Püree, Dattel, Jack Daniel’s Whiskey (1 Prozent), konzentrierter Tamarindenextrakt,
modifizierte Stärke, Farbstoff: Ammoniak-Zuckerkulör, getrocknete Zwiebel, Whiskeyaroma,
Stabilisator: Xanthangum, Konservierungsmittel: Kaliumsorbat, Raucharoma, Chillipulver.
Barbecue Sauce von Wilkin & Sons Ltd.
Die Konsistenz erinnert unsere Tester zunächst an Ketchup. „Da ist bestimmt viel Tomate
drin“, erklärt Colette. Der Geschmack erinnert dann jedoch eher an eine Marmelade. „Viel zu
süß“, erklärt der Patron von „Hopmanns Olive“. Kein Raucharoma, keine Schärfe, so das einhellige
Urteil unserer Testgruppen. Grillfan Frank würde die Soße eher zu einer Frühlingsrolle
als zu einem Steak empfehlen.
Zutaten: Zucker, rote und grüne Paprika, Honig, Weinessig, Zwiebeln, Geliermittel: Pektin,
Tomatenpüree, Gewürze, Salz, Knoblauch, Chili, Senfpulver.
Hot Mamas Barbecue Extreme Hot von Hot Danas
„Schön cremig, Gewürze kann ich auch erkennen“, so das erste Urteil von Colette. „So langsam
kommt mal Barbecuegeruch in meine Nase“, meint Patron Hopmann. Die Urteile über den
Geschmack der Soße reichen von „schöne Schärfe“ über „die brennt direkt“ bis „weit über die
Grundschärfe“. „Das Aroma ist voll erreicht. Man hat diesen schönen Räucherholzgeschmack
im Hintergrund“, zeigt sich Raimund Ostendorp zufrieden. Fazit aber bleibt: Für diese Soße
muss man eine gehörige Portion Schärfe vertragen können, oder um es mit den Worten von
Colette zu sagen: „Die Soße ist nichts für Warmduscher.“
Zutaten: Zweifach konzentriertes Tomatenmark, Wasser, Zuckerrübensirup, Zucker, Balsamico
Essig, Pflaumenmus, Hagebuttenmus, 3 Prozent Habanero Chili, jodiertes Speisesalz, Gewürze.
Der Testsieger:
Unsere Tester empfehlen zwei Soßen: Für BBQ-Fans, die es „extra hot“ lieben, ist sicher die
Hot Mamas die richtige Soße. Aber Vorsicht: Auf der Flasche steht nicht umsonst: „Erfreulich
scharf – fühle den Schmerz.“ Für Grillfreunde, die es milder mögen, ist die Texas BBQ Sensation
von Kühne eine gute Wahl.
Links:
• http://www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2010/kw25/0623/00_o
utdoor_grills_im_test.jsp
Outdoor-Grills im Test
(Servicezeit vom 23. Juni 2010)
• http://www.wdr.de/tv/servicezeit/archiv/index.jsp?r=test&tab=rubriken&archi
v_save=GO&archiv_save=auswProzentE4hlen&sortierung=chronologisch
Alle Tests der Servicezeit im Rückblick
Fahren im Alter
Von Michael Bisping
Die statistischen Erhebungen sprechen eine deutliche Sprache: ein „U“. Der Buchstabe beschreibt
ziemlich genau den typischen Verlauf von Unfallstatistiken, gemessen am Alter der
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Autofahrer. Junge Menschen verursachen vergleichsweise viele Unfälle, bei Fahrern mittleren
Alters sinkt die Unfallstatistik deutlich, um dann langsam, aber stetig wieder anzusteigen.
Die Gründe für das mit dem Alter steigende Verkehrsrisiko sind vielfältig: Je älter man wird,
desto mehr sinken Konzentrationsfähigkeit, Kraft und Beweglichkeit. Auch verschlechtert sich
sehr häufig die Hör- und Sehfähigkeit. Besonders tückisch: All diese Defizite schleichen sich
sehr langsam über die Jahre ein. Die betroffenen Senioren merken oft gar nicht, dass sie nicht
mehr so fit sind wie früher, und überschätzen dann schnell ihre Fahrkünste.
Auf der anderen Seite gilt aber auch: Ältere Autofahrer gleichen Defizite häufig durch eine
besonnenere Fahrweise aus. Sie sind ruhiger und im wörtlichen Sinne „er-fahrener“. Sie fahren
instinktiv oft vorsichtiger und sind wesentlich weniger risikofreudig als junge Fahrer. Ohne
diese positiven Faktoren sähe die Unfallstatistik von Senioren deutlich schlechter aus.
Regelmäßiger Eignungstest – mindestens alle zwei Jahre
In Deutschland ist es nicht Pflicht, im Alter seine Fahreigenschaften überprüfen zu lassen. In
vielen Ländern ist das anders, so zum Beispiel in den Niederlanden, Großbritannien, Portugal,
Irland (verpflichtende Fahreignungsprüfung ab dem 70. Lebensjahr), Italien (ab dem
50. Lebensjahr) oder Finnland (ab dem 45. Lebensjahr).
Die Statistiken zeigen, dass gerade ältere Menschen Grund dazu haben, ihre Fahrleistungen
regelmäßig umfassend und vor allem objektiv prüfen zu lassen – freiwillig. Möglichkeiten dazu
gibt es genug, je nach Problemlage und Geldbeutel.
Die Begutachtungsstelle für Fahreignung
Die Begutachtungsstelle für Fahreignung, die in jeder größeren Stadt zu finden ist, kennen
eher all jene, die unfreiwillig herkommen müssen, weil sie zu viele Flensburger Punkte gesammelt
haben: Hier wird im Regelfall die sogenannte MPU, die Medizinisch-Psychologische
Untersuchung gemacht.
Doch für 159 Euro (Beispiel Köln) können auch Senioren herkommen, um sich umfassend und
objektiv auf ihre Fahrtauglichkeit hin prüfen zu lassen. Am Anfang steht ein ausführliches Gespräch
mit einem Psychologen. Der Experte verschafft sich so einen Eindruck davon, wie der
Senior seine Fahreigenschaften einschätzt. Er fragt nach Fahrgewohnheiten (Streckenlänge,
Häufigkeit), informiert sich über das gefahrene Auto (technische Ausstattung), über bereits
aufgetretene Probleme (Unfälle, gesundheitliche Probleme) und erstellt so ein individuelles
Profil des betagten Autofahrers.
In einem zweiten Teil testen die Fachleute die Reaktionsschnelligkeit an einem Computer. So
präzise und schnell wie möglich müssen die Probanden am Rechner bestimmte Aufgaben erfüllen,
bei denen vor allem eines gefragt ist: Reaktionsschnelligkeit und Multi-Tasking, also das
fast gleichzeitige Verarbeiten mehrere Eindrücke – wie im Straßenverkehr. Anschließend wertet
der Rechner die Ergebnisse automatisch aus. Auch ein Sehtest gehört mit zum großen
Check.
Die Ergebnisse werden schließlich in einem umfangreichen, mehrseitigen Protokoll zusammengefasst
und dem Probanden mitgegeben. Nun hat er seine Fahrkünste schwarz auf weiß ausgedruckt
und damit ein objektiv erstelltes Profil über seine Fähigkeiten in Händen.
Welche Konsequenzen er dann daraus zieht (zum Beispiel, wenn das Ergebnis sehr schlecht
ausgefallen ist), bleibt ihm überlassen. Verbieten kann ihm das Autofahren auch bei sehr
schlechtem Abschneiden niemand.
Seniorenkurse bei Fahrschulen
Wer zum Beispiel bei der Begutachtungsstelle für Fahreignung schlecht abgeschnitten oder
selbst deutliche Fahrmängel bei sich festgestellt hat, kann spezielle Seniorenkurse besuchen,
wie sie viele Fahrschulen anbieten. Für rund 100 Euro (Beispiel Solingen) kann jeder Senior
hier sein Verkehrswissen und seine Fahrkünste auffrischen und im Praxistest unter der professionellen
Begleitung eines Fahrlehrers wieder einüben. Der Fahrlehrer geht sehr individuell auf
die jeweiligen Probleme ein und versucht, Abhilfe zu schaffen. Wer zum Beispiel den so wichtigen
Schulterblick nicht mehr hinbekommt, weil die alten Knochen steif und müde geworden
sind, dem zeigt der Fahrlehrer, wie er ihn dennoch einigermaßen schmerzfrei hinbekommt,
wenn er dabei seinen gesamten Oberkörper mit eindreht. Und wenn auch das noch nicht aus-
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eicht, haben die Profis auch Tipps parat, wie Zusatzequipment helfen kann: zum Beispiel ein
kleiner Spiegel mit Saugnapf, den man an der Windschutzscheibe anbringen kann und der
beim Blick in den toten Winkel Hilfe bietet.
Auch die Experten von der Fahrschule können die Senioren nicht jünger machen, aber: Sie
können auf Fallen und Fehler aufmerksam machen, individuelle Tipps geben, das Bewusstsein
für typisch altersbedingte Probleme im Straßenverkehr schärfen und längst Vergessenes in
Theorie und Praxis wieder auffrischen.
Fahrsicherheitstraining
Wer sich als Senior noch richtig etwas zutraut und auch einmal an seine Grenzen gehen will,
kann auch ein Fahrsicherheitstraining besuchen, wie es Verkehrsclubs anbieten. Auf einem
Fahrsicherheitsgelände üben die Senioren, unter professioneller Betreuung eines Fahrsicherheitstrainers,
in Grenzsituationen, also zum Beispiel bei nasser Fahrbahn, bei plötzlich auftretenden
Hindernissen etc., mit ihrem Auto umzugehen. Im Mittelpunkt steht außerdem der korrekte
Umgang mit technischen Features wie ABS oder ESP – Dinge, mit denen sich gerade
Senioren oft zu wenig beschäftigen, die zu verstehen aber im Ernstfall wichtig sein kann. Fahrsicherheitskurse
werden meist in Gruppen angeboten und kosten, je nach Programm und Ausstattung
des Fahrsicherheitsgeländes, ab knapp 100 Euro bis circa 140 Euro (Beispiel ADAC).
Tipps zum Fahren im Alter
Wer bis ins hohe Alter noch Spaß hinter dem Steuer haben und trotz sich einschleichender
altersbedingter Defizite ein verantwortungsvoller Autofahrer bleiben möchte, sollte folgende
Tipps beachten:
• Besuchen Sie regelmäßig Kurse für Senioren, ob bei der Begutachtungsstelle für Fahreignung,
beim Auffrischungskurs einer Fahrschule oder bei einem Fahrsicherheitstraining für
Senioren.
• Lassen Sie regelmäßig, mindestens alle zwei Jahre, Ihr Gehör und Ihre Sehkraft untersuchen.
• Nutzen Sie die technischen Hilfsmittel Ihres Autos. Das können Parksensoren sein, ESP und
ABS, aber auch zusätzlich eingebaute Hilfsmittel wie ein kostengünstiger Spiegel, der Ihnen
beim Schulterblick Hilfe leistet.
• Prüfen Sie genau, was Sie sich noch zutrauen wollen. Lange Fahrten in große, unbekannte
Städte zum Beispiel können überfordernd sein. Dann lieber nach wie vor in aller Ruhe altbekannte
kurze Strecken fahren und „mutige Experimente“ lieber vermeiden.
Links:
• http://www1.adac.de/fahrsicherheitstraining/PKW/pkw_training_fuer_zielgrup
pen/default.asp?ComponentID=91124&SourcePageID=7948#atcm:8-91141
Pkw-Training für Zielgruppen: Senioren-Training
ADAC
• http://www.verkehrspsychologen.de/mpu-begutachtungsstellen.html
MPU-Begutachtungsstellen
Allgemeine Verkehrspsychologische Beratung für die MPU
• http://www.curado.de/Alzheimer/Sicher-Auto-fahren-im-Alter-5868/
„Sicher Auto fahren im Alter“
Curado
• http://www.sicher-auto-fahren.de/fahrsicherheit/imalter.jsp
„Fahren im Alter“
Fahrsicherheitstipps auf sicher-auto-fahren.de
• http://www.tuev-nord.de/de/TUeV_NORD_MobilitaetsCheck_2621.htm
„Sicher fahren im Alter“
TÜV Nord Mobilitätscheck
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