Kundenmagazin UPDATE 2/2011 - Als PDF downloaden - Multivac
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<strong>UPDATE</strong><br />
NEWS OF BETTER PACKAGING<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
TITEL<br />
Besser verpackt<br />
nur die Natur<br />
Im Porträt: Verpackungsentwicklung<br />
bei MULTIVAC<br />
SCHWERPUNKT<br />
Auf ganzer Linie<br />
erfolgreich<br />
Kundenspezifische Lösungen<br />
für die Automatisation<br />
WEITERE THEMEN<br />
Sieben Tage<br />
voller Highlights<br />
MULTIVAC zieht<br />
positive interpack-Bilanz
R 095 – Tiefziehverpacken auf kleinstem Raum<br />
Die besonders kompakte Tiefziehverpackungsmaschine R 095 verpackt<br />
Produkte aller Art automatisch, hygienisch und wirtschaftlich. Die R 095<br />
ist für die Verarbeitung von Weichfolie ausgelegt und verfügt über das<br />
richtungsweisende MULTIVAC Hygiene-Design sowie die MULTIVAC<br />
Technologie- und Qualitätsstandards.<br />
Wie bei jeder MULTIVAC Verpackungslösung profitieren Sie von einer<br />
umfassenden Verpackungskompetenz, individueller Beratung und einem<br />
erstklassigen, weltweiten Service.<br />
www.multivac.com
<strong>UPDATE</strong> EDITORIAL AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Liebe Leser,<br />
eine abwechslungsreiche Jahreshälfte<br />
liegt hinter uns. Ein be-<br />
sonderer Höhepunkt war unser<br />
50-jähriges Firmenjubiläum, das<br />
wir vor wenigen Wochen gemeinsam<br />
mit unseren Geschäftspartnern<br />
und unseren Mitarbeitern gefeiert<br />
haben.<br />
Wie Sie sicher wissen, wurde<br />
MULTIVAC 1961 von Sepp Haggenmüller<br />
gegründet. In diesem<br />
50. Jahr haben wir wichtige Schritte<br />
nach vorne gemacht: Auf der<br />
interpack haben wir ein breites<br />
Spektrum an wegweisenden Produkt-<br />
und Technologieinnovationen<br />
präsentiert. Einer unserer Schwerpunkte<br />
lag dabei auf der Erweiterung<br />
unseres Produktportfolios<br />
hinsichtlich der Verpackung von<br />
kleinen Chargen. Im Bereich der<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen haben<br />
wir ein neues Einstiegsmodell,<br />
die R 095, vorgestellt. Bei den Traysealern<br />
haben wir einige neue<br />
Modelle sowohl für Kleinverarbeiter<br />
als auch für industrielle Anwendungen<br />
auf den Markt gebracht.<br />
Zudem haben wir neue Technologien<br />
in unser Programm auf-<br />
genommen, wie zum Beispiel<br />
die Hochdruckbehandlung von<br />
Lebensmitteln. Unsere Ingenieure<br />
haben eine innovative Prozess-<br />
führung entwickelt, die erstmals<br />
auch die Hochdruckbehandlung<br />
von MAP-verpackten Lebensmitteln<br />
erlaubt. Bisher ließ sich dieses<br />
Verfahren nur für vakuumverpackte<br />
Lebensmittel sicher einsetzen.<br />
Durch unsere Automatisierungskompetenz<br />
sind wir zudem in der<br />
Hans-Joachim Boekstegers<br />
Geschäftsführer und CEO<br />
von MULTIVAC<br />
Lage, HPP-Autoklaven in auto-<br />
matisierte Verpackungslinien zu<br />
integrieren und dadurch die Wirtschaftlichkeit<br />
dieser Technologie<br />
zu erhöhen.<br />
Mit dem Erwerb der spanischen<br />
Mobepack Sistem S. L. haben<br />
wir unsere Marktposition auf<br />
der iberischen Halbinsel deut-<br />
lich ausgebaut. Da Mobepack<br />
Vertriebs- und Servicepartner der<br />
deutschen Unternehmensgruppe<br />
Weber Maschinenbau ist, konnte<br />
unsere spanische Tochtergesellschaft<br />
ihr Produktportfolio um die<br />
Weber-Produktpalette erweitern.<br />
Mitte Mai haben wir den<br />
Spatenstich für eines der größten<br />
Neubauprojekte unserer 50-jährigen<br />
Firmengeschichte gesetzt: Bis<br />
zum Herbst 2012 entsteht auf insgesamt<br />
6.000 Quadratmetern ein neues<br />
Anwendungs- und Schulungszentrum<br />
an unserem Hauptsitz in<br />
Wolfertschwenden. Mit dem Neubau<br />
stellen wir für unsere Kunden<br />
weltweit zukünftig deutlich mehr<br />
Kapazitäten für die Verpackungsentwicklung<br />
und -beratung so-<br />
wie die Bemusterung von Ver-<br />
packungslösungen bereit. Auch<br />
das Schulungsangebot wird erheblich<br />
ausgebaut.<br />
In der zweiten Jahreshälfte erwarten<br />
uns vielfältige Herausforderungen.<br />
Die steigenden Rohstoffpreise<br />
bereiten vielen Unternehmen<br />
große Sorgen. Die Verunsicherung<br />
an den globalen Finanzmärkten ist<br />
nicht nur in den westlichen Industrienationen,<br />
sondern auch in<br />
den Schwellenländern zu spüren.<br />
Die Angst vor Inflation und hohen<br />
Zinsen kann sich aus unserer Sicht<br />
kontraproduktiv auf die Investi-<br />
tionsfreude der Hersteller aus-<br />
wirken.<br />
Trotzdem blicken wir zuversichtlich<br />
in die Zukunft. Unser Erfolgsrezept<br />
– Kundennähe, Innovationskraft<br />
und regionale Verbunden-<br />
heit – hat sich bislang gut bewährt.<br />
Ich bin mir sicher, dass sich unsere<br />
Geschäftstätigkeit positiv weiterentwickeln<br />
wird.<br />
Für heute wünsche ich Ihnen<br />
viel Spaß beim Lesen dieser<br />
<strong>UPDATE</strong>-Ausgabe.<br />
Ihr<br />
Hans-Joachim Boekstegers<br />
| 3
| 4<br />
RUBRIKEN<br />
EDITORIAL ................................................................... S. 3<br />
SNAPSHOT .................................................................. S. 6<br />
MULTIVAC INSIDE ...................................................... S. 8<br />
INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Für die Frischetheke verpackt<br />
Kleine Losgrößen: Tiefziehmaschinen<br />
und Traysealer für Fachbetriebe.............................. S. 34<br />
Verpackungslinien per Fingerzeig steuern<br />
Intuitiv verständliche Bedienoberfläche<br />
von MULTIVAC ........................................................... S. 36<br />
„Die Lösung ist schneller gefunden“<br />
Fernwartung sorgt für Kundennähe ....................... S. 38<br />
Damit sich Betreiber sicher fühlen<br />
MULTIVAC lässt Maschinensicherheit<br />
von externen Gutachtern prüfen ............................. S. 40<br />
TITEL<br />
Die packen das<br />
Bei MULTIVAC machen Verpackungsentwickler<br />
Produkte unverwechselbar ...................................... S. 12<br />
Ideenschmiede wächst<br />
Neubau bringt mehr Platz für<br />
Verpackungsentwicklung und Schulung ................ S. 16<br />
„Verpackungen werden<br />
ein stärkerer Wettbewerbsfaktor“<br />
Professor Markus Prem<br />
über die Zukunft der Verpackungsentwicklung ..... S. 17<br />
Multitalent MR339 TQ<br />
Tiefziehverpackungen und Trays<br />
platzsparend etikettieren .........................................S. 43<br />
Vakuum erzeugen auf kleinstem Raum<br />
MULTIVAC Vakuumpumpe MVP 600:<br />
kompakt und leistungsstark .....................................S. 44<br />
Verpackungsvielfalt im Fokus<br />
Neue Medical-Lösung für maximale Flexibilität.... S. 45<br />
Frühstücksspeck verpacken<br />
R 595: neue Tiefziehverpackungsmaschine ........... S. 46<br />
Effiziente Versiegelung von Trays<br />
ohne Atmosphärenaustausch<br />
MULTIVAC präsentiert Smart Sealing-Konzept<br />
für automatische Traysealer .................................... S. 47
SCHWERPUNKT<br />
Automatisationslösungen<br />
von MULTIVAC .....................................................ab S. 18<br />
FOOD<br />
Erste HPP-Anlage von MULTIVAC geht in Betrieb<br />
Food Innovation Center investiert<br />
in Hochdruck-Technologie........................................S. 48<br />
Hochleistungsmaschine für Kochschinken<br />
Wilhelm Brandenburg installiert<br />
längste Verpackungslinie Europas .......................... S. 50<br />
Heringe verabschieden sich von Konservendosen<br />
Kunststoffverpackung ist die erste Wahl<br />
bei Abba Seafood ..................................................... S. 52<br />
FreshSAFE ermöglicht Einstieg<br />
in neues Marktsegment<br />
Niederländischer Champignon-Produzent<br />
setzt auf MULTIVAC .................................................. S. 54<br />
Verpackungsentwicklung per Express<br />
Komplettes Frischfisch-Sortiment<br />
von Sainsbury’s neu verpackt ................................. S. 56<br />
WEITERE THEMEN<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Impressionen von der interpack <strong>2011</strong> .................... S. 26<br />
Das Düsseldorfer Sieben-Tage-Highlight<br />
Der interpack-Auftritt von MULTIVAC ..................... S. 29<br />
„Der Markt für Verpackungslösungen ist ein lokaler“<br />
MULTIVAC Geschäftsführer Christian Traumann<br />
im Interview ............................................................... S. 30<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
MULTIVAC unterstützt Fischer<br />
in Afrika und im Jemen ............................................ S. 32<br />
INHALT<br />
Käse richtig kennzeichnen<br />
Querbahn-, Transportband- und<br />
Gliederbandetikettierer im Überblick ..................... S. 58<br />
CONSUMER & INDUSTRIAL<br />
Innovatives Dünger-Kit optimal in Szene gesetzt<br />
Scotts Miracle-Gro Company vertraut auf<br />
neue MULTIVAC Verpackung ................................... S. 59<br />
Zuverlässig und einfach zu handhaben<br />
Bio-Circle entscheidet sich<br />
für Gliederbandetikettierer MR413 .......................... S. 60<br />
MESSEKALENDER .................................................... S. 62<br />
IMPRESSUM .............................................................. S. 62<br />
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| 6<br />
<strong>UPDATE</strong> SNAPSHOT<br />
Eine Klasse für sich<br />
Schon die Größe des Messestandes machte<br />
den Auftritt von MULTIVAC auf der diesjährigen<br />
interpack zu etwas Besonderem.<br />
Die Ausstellungsfläche war darüber hinaus<br />
exzellent genutzt: Viele Produktinnovationen<br />
– darunter eine Anlage zur Hochdruckbehandlung<br />
von MAP-verpackten Lebensmitteln<br />
– machten den Besuch des Standes<br />
zum Erlebnis. Stilecht und passend zum<br />
50. Firmenjubiläum präsentierten sich die<br />
Mitarbeiter des Allgäuer Verpackungs-<br />
spezialisten in Dirndl und Krachlederner.<br />
Dass Geschäftsführer und CFO Christian<br />
Traumann auch noch die interpack-<br />
Präsidentschaft innehatte, war quasi das<br />
Tüpfelchen auf dem i. Alles über den<br />
Messeauftritt lesen Sie ab Seite 29.
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
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| 8<br />
<strong>UPDATE</strong> MULTIVAC INSIDE<br />
SAP erfolgreich implementiert<br />
MULTIVAC Marking & Inspection setzt auf deutsche Unternehmenssoftware<br />
Am 6. Juni war es so weit: Nach<br />
diversen Schulungen und Integrationstests<br />
mit Key-Usern ist bei<br />
MULTIVAC Marking & Inspection<br />
der Startschuss für die Arbeit mit<br />
der Unternehmenssoftware SAP<br />
gefallen. Sämtliche Geschäftsprozesse<br />
des Kompetenzzentrums für<br />
Kennzeichnung und Etikettierung<br />
werden jetzt über die moderne<br />
Lösung des deutschen Softwareherstellers<br />
abgewickelt. Die Vorbereitungen<br />
hierfür waren umfangreich.<br />
Alle Stammdaten aus<br />
Konstruktion, Materialwirtschaft<br />
und Produktion wurden für SAP angepasst<br />
und bereinigt. Alle angrenzenden<br />
CAD-Systeme wurden in<br />
06.06.<strong>2011</strong><br />
den Roll-out einbezogen und neue<br />
Schnittstellen wurden geschaffen.
MULTIVAC übernimmt<br />
Mobepack Sistem<br />
Ausbau der Marktposition in Spanien und Portugal<br />
Die Mobepack Sistem S. L. ist Ende<br />
Mai von der MULTIVAC Packaging<br />
Systems España übernommen<br />
worden. Damit baut MULTIVAC seine<br />
Marktposition auf der iberischen<br />
Halbinsel deutlich aus. Auch erweitert<br />
MULTIVAC Spanien mit der<br />
Übernahme sein Produktportfolio<br />
um die Weber-Produktpalette. 1996<br />
hatte Mobepack den Vertrieb und<br />
den Service der deutschen Unternehmensgruppe<br />
Weber Maschinenbau<br />
für den spanischen und<br />
portugiesischen Markt übernommen.<br />
Weber ist Weltmarktführer in<br />
Am 1. und 2. Juni veranstaltete<br />
MULTIVAC Polen zum dritten Mal<br />
eine Hausmesse. Auf circa<br />
1.000 Quadratmetern wurden<br />
MULTIVAC Maschinen und Ver-<br />
packungstechnologien präsentiert.<br />
Insgesamt konnten den Besuchern<br />
55 Maschinen als Stand-alone-<br />
Lösung oder in integrierten Ver-<br />
packungslinien gezeigt werden. Damit<br />
trug man sowohl den Bedürfnissen<br />
der industriellen Verarbeiter<br />
als auch der Hersteller von kleinen<br />
Losgrößen Rechnung. Insgesamt<br />
besuchten etwa 500 Kunden die<br />
Ausstellung. Während der beiden<br />
Tage begrüßte MULTIVAC Polen<br />
Kunden aus Polen, der Ukraine und<br />
der Herstellung von industriellen<br />
Slicern und hat eine ähnlich starke<br />
Position wie MULTIVAC auf den<br />
Weltmärkten. Mobepack Sistem<br />
ist zudem kompetenter Händler<br />
von Verpackungsfolien für die<br />
unterschiedlichsten Anwendungs-<br />
bereiche. Das Unternehmen verfügt<br />
über eine Betriebsstätte von<br />
6.500 Quadratmetern mit moderns-<br />
ter Fertigungstechnologie und be-<br />
schäftigt derzeit rund 80 Mit-<br />
arbeiter, die in die spanische<br />
Vertriebs- und Servicegesellschaft<br />
von MULTIVAC Packaging Systems<br />
Weißrussland. Es fand ein lebendiger<br />
Austausch über Trends in<br />
der Verpackungsindustrie und bei<br />
Packstoffen sowie über technische<br />
Innovationen statt.<br />
Unter den Exponaten waren<br />
auch Innovationen, die MULTIVAC<br />
der Verpackungsindustrie erstmals<br />
Anfang Mai auf der interpack präsentiert<br />
hatte. Großes Interesse erzeugte<br />
die vollautomatische Traysealerlinie<br />
mit dem neuen zweispurigen<br />
Traysealer T 850. Der T 850 ist<br />
derzeit das leistungsstärkste Modell<br />
im Traysealer-Portfolio von<br />
MULTIVAC. Ebenso wurde eine<br />
vollautomatische Verpackungslinie<br />
mit einer Tiefziehverpackungs-<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Hausmesse bei MULTIVAC Polen<br />
55 Verpackungslösungen auf 1.000 Quadratmetern<br />
25.07.<strong>2011</strong><br />
España integriert werden. Die Fertigungskapazitäten<br />
von Mobepack<br />
Sistem werden innerhalb der<br />
MULTIVAC Unternehmensgruppe<br />
weiter genutzt.<br />
03.06.<strong>2011</strong><br />
maschine R 535 gezeigt, die für das<br />
Verpacken in Hartfolien ausgelegt<br />
war. Besonderes Interesse weckten<br />
auch die Produktinnovationen<br />
R 095, T 300 und B 510.<br />
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<strong>UPDATE</strong> MULTIVAC INSIDE<br />
MULTIVAC Argentinien zieht<br />
in neue Gebäude<br />
Neuer Standort mit Show-Room und Platz für Verpackungsversuche<br />
Seit 7. April hat MULTIVAC Argentinien<br />
einen neuen Standort: Die 21<br />
Mitarbeiter der südamerikanischen<br />
Niederlassung bezogen neue Gebäude<br />
mit einer Fläche von ins-<br />
gesamt 1.200 Quadratmetern. Viel<br />
Platz, um Kunden ein Optimum an<br />
Service zu bieten. So steht jetzt ein<br />
Show-Room zur Verfügung, in dem<br />
die aktuellsten MULTIVAC Produkte<br />
gezeigt werden können. Neue Tiefziehverpackungsmaschinen,Kammermaschinen<br />
und Traysealer werden<br />
so ins rechte Licht gerückt.<br />
Dank der neuen Gebäude ist<br />
Mit einer Spende von 20.000 Euro<br />
unterstützt MULTIVAC Opfer von<br />
Erdbeben und Tsunami in Japan.<br />
Unter den Geschädigten sind auch<br />
Kunden der japanischen MULTIVAC<br />
Niederlassung. Ihre Produktionshallen<br />
und Verpackungsmaschinen<br />
wurden durch die Katastrophe<br />
ganz oder teilweise zerstört. Um<br />
ihnen beim raschen Wiederaufbau<br />
der Produktion zu helfen, wird<br />
MULTIVAC Bestellungen aus Japan<br />
künftig bevorzugt behandeln.<br />
„Die Schäden sind katastrophal.<br />
Die Produktionshallen unserer Kun-<br />
MULTIVAC Argentinien jetzt auch<br />
in der Lage, seinen Kunden Ver-<br />
packungsversuche anzubieten. Im<br />
Hinblick auf die immer komplex-<br />
er werdenden Anforderungen der<br />
Produkte an Verpackungen ist dies<br />
eine essenzielle Beratungsdienstleistung.<br />
MULTIVAC Argentinien verfügt<br />
außerdem über eine eigene Werkstatt,<br />
in der sich erfahrene Techniker<br />
um den Maschinen- und Wartungsservice<br />
kümmern. Ein um-<br />
fangreiches Ersatzteillager sorgt<br />
dafür, dass Kunden zeitnah mit not-<br />
MULTIVAC hilft seinen japanischen<br />
Kunden beim Wiederaufbau<br />
20.000 Euro für Erdbeben- und Tsunami-Opfer<br />
den sind teilweise oder komplett<br />
zerstört. Bei einigen Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
war der Rahmen<br />
gebrochen. Andere Maschinen<br />
wurden durch die Kraft der<br />
Flutwelle aus ihren Verankerungen<br />
gerissen und durch die Produk-<br />
tionshalle geschoben. Auch die<br />
Elektrik dieser Maschinen ist komplett<br />
zerstört“, berichtet Eckart<br />
Mittmann. Der Vertriebsdirektor<br />
von MULTIVAC war im Juli in die<br />
japanische Krisenregion gereist,<br />
um sich vor Ort ein Bild zu machen.<br />
Er sprach mit den Werksleitern von<br />
07.04.<strong>2011</strong><br />
wendigen Teilen beliefert werden<br />
können. Auch Anwender in Argentinien<br />
profitieren so von dem, was<br />
MULTIVAC weltweit auszeichnet:<br />
überragende Technik und ein Maximum<br />
an Kundennähe und Versorgungssicherheit.<br />
16.08.<strong>2011</strong><br />
fünf Kundenunternehmen, die ihren<br />
Firmensitz an der Nordostküste<br />
Japans haben und am 11. März <strong>2011</strong><br />
unmittelbar von dem schweren<br />
Erdbeben und der Tsunamiwelle<br />
betroffen waren.
MULTIVAC erhält DuPont Award<br />
Auszeichnung für Verpackungskonzept Heinz ® Dip & Squeeze ®<br />
Für seine innovative Heinz ® Dip &<br />
Squeeze ® -Ketchup-Packung hat<br />
MULTIVAC kürzlich den renommierten<br />
DuPont Award der Ver-<br />
packungsindustrie in der Kategorie<br />
„Innovationen, die unsere Art zu<br />
essen verändern“ erhalten. Der<br />
Preis wird seit 1986 vergeben<br />
und berücksichtigt insbesondere<br />
Aspekte wie Nachhaltigkeit und<br />
Ressourcenschonung. „Wir wissen<br />
die Anerkennung zu schätzen, die<br />
uns das angesehene Jurypanel für<br />
die Dip & Squeeze-Verpackung ausgesprochen<br />
hat“, sagte Jan Erik<br />
Kuhlmann, Leiter der Niederlassung<br />
von MULTIVAC in den USA,<br />
anlässlich der Preisverleihung, die<br />
Mitte Juni in Wilmington im US-<br />
Bundesstaat Delaware stattfand.<br />
Verbraucherfreundliche<br />
Verpackungslösung<br />
Mit der Dip & Squeeze ® -Packung<br />
haben Heinz und MULTIVAC eine<br />
besonders verbraucherfreundliche<br />
Single-Serve-Ketchup-Packung<br />
entwickelt. Ihr zweifacher Öffnungsmechanismus<br />
lässt dem<br />
Konsumenten die Wahl, ob er den<br />
Ketchup entweder über der Speise<br />
ausdrücken oder die Packung als<br />
Dippschale verwenden möchte.<br />
Das innovative Format sieht aus<br />
wie eine Miniatur der bekannten<br />
Heinz-Ketchup-Flasche und wird<br />
auf einer vollautomatisierten,<br />
schlüsselfertigen End-to-end-Verpackungslinie<br />
von MULTIVAC produziert.<br />
Sie übernimmt die Befüllung,<br />
die Laserbearbeitung, die<br />
visuelle Inspektion und die automatische<br />
Kartonierung.<br />
Kernstück dieser Linie ist<br />
eine Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 535. Sie liefert 100 Packungen<br />
je Takt bei fünfzehn Takten pro Minute.<br />
Der Output beläuft sich auf<br />
täglich 3.500 Kartons à 500 Packun-<br />
gen. Ein beeindruckendes Produktionsvolumen<br />
von etwa 1,8 Millionen<br />
Packungen und damit rund 50 Tonnen<br />
Ketchup pro Tag. Für die Befüllung<br />
der tiefgezogenen Kavitäten<br />
integrierte MULTIVAC eine Abfüllanlage<br />
der Marke Hinds-Bock.<br />
Innerhalb von vier Sekunden befüllt<br />
sie 100 Packungen mit jeweils<br />
27 Gramm Ketchup. Ein MULTIVAC<br />
Vision System erkennt Verunreinigungen<br />
auf den Packungsrändern,<br />
schleust diese Einheiten aus und<br />
sorgt so für eine optimale Siegelqualität.<br />
Lasereinheiten kennzeichnen<br />
die Verpackungen anschließend<br />
mit einem 13-stelligen Code,<br />
der Chargen-Nummer und Produktionsdatum<br />
enthält.<br />
Die komplette Linie ist mehr als<br />
20 Meter lang und darauf ausgelegt,<br />
im Dreischichtbetrieb an sechs<br />
Tagen pro Woche zu produzieren.<br />
Eine echte Herausforderung für<br />
Standzeit und Verfügbarkeit, aber<br />
auch für die Logistik. So wurde<br />
die 35 Tonnen schwere Linie von<br />
MULTIVAC mit einer Noseloader-<br />
Boeing 747 an den Produktionsstandort<br />
von Heinz geliefert.<br />
Beratungskompetenz<br />
erfolgsentscheidend<br />
Entscheidend für den Erfolg bei der<br />
Entwicklung des Verpackungsformats<br />
war die hervorragende Zusammenarbeit<br />
beider Unternehmen<br />
von Beginn der Planungsphase<br />
bis zur endgültigen Abnahme vor<br />
Ort bei Heinz. „Der Erfolg dieses<br />
Projekts ist das Ergebnis von Jahren<br />
harter Arbeit und Kooperation<br />
zwischen den Ingenieursteams von<br />
Heinz und MULTIVAC“, berichtet<br />
Jan Erik Kuhlmann. „Zusammen<br />
haben wir eine innovative Ver-<br />
packung entwickelt, welche die<br />
Kundenerfahrung mit diesem Kultprodukt<br />
ganz entscheidend ver-<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
07.07.<strong>2011</strong><br />
bessert. MULTIVAC ist in der Lage,<br />
Ressourcen und Kompetenz weltweit<br />
zu bündeln, wenn Branchenführer<br />
wie Heinz den Wert ihrer<br />
Produkte und Marken durch eine<br />
bessere Verpackung erhöhen<br />
möchten“, so Kuhlmann.<br />
DuPont Award wird zum 23. Mal<br />
vergeben<br />
Der Gewinn des Awards ist ein<br />
großer Erfolg für das Verpackungskonzept<br />
Dip & Squeeze ® und für<br />
MULTIVAC. Der DuPont Award gilt<br />
als die älteste weltweit vergebene<br />
und unabhängig jurierte Auszeichnung<br />
der Verpackungsindustrie. In<br />
diesem Jahr hatte die inter-<br />
national besetzte Jury unter dem<br />
Vorsitz von John Bernardo, Prinzipal<br />
des Ökoinstituts Sustainable<br />
Innovations LLC, unter mehr als<br />
200 Einreichungen aus Nord- und<br />
Südamerika, Europa und der<br />
asiatisch-pazifischen Region die<br />
Gewinner auszuwählen.<br />
| 11
| 12<br />
<strong>UPDATE</strong> TITEL<br />
Vorbild Natur<br />
Die Natur bringt optimale Verpackungen<br />
hervor: Die Schale der Kokosnuss zum<br />
Beispiel ist sehr fest. Sie schützt den in der<br />
Nuss schwimmenden Keimling, wenn die<br />
Frucht vom Baum fällt oder übers Meer<br />
an einen Strand treibt, um dort Wurzeln<br />
zu schlagen. Gleichzeitig sind Kokos-<br />
nüsse recht leicht an Sollbruchstellen zu<br />
öffnen. Für jeden Verpackungsentwickler<br />
eine inspirierende Lösung.<br />
Die packen das<br />
Bei MULTIVAC machen Verpackungsentwickler Produkte unverwechselbar<br />
Verpackungen sind Differenzierungsmerkmal und Kostenfaktor, Produktschutz und Wissenschaft. Wohl an<br />
keine andere Produktkomponente werden mehr unterschiedliche Anforderungen gestellt. Professionelle Verpackungsentwicklung<br />
ist daher unabdingbar. Und oftmals weit von den Kernkompetenzen der Produkthersteller<br />
entfernt. In solchen Fällen kann das Anwendungszentrum von MULTIVAC wertvolle Unterstützung bieten.<br />
Ohne sie geht es nicht. Sie schützen<br />
und verkaufen Produkte und erleichtern<br />
Verbrauchern das Leben:<br />
Das sind die essenziellen Funk-<br />
tionen von Verpackungen. Dieser<br />
schlichten Zusammenfassung zum<br />
Trotz beeinflusst eine Vielzahl gesellschaftlicher<br />
und technischer<br />
Entwicklungen, wie diese Funktionen<br />
umgesetzt werden.<br />
Schrumpfende Haushaltsgrößen,<br />
der größer werdende Anteil<br />
älterer Verbraucher, das steigende<br />
Gesundheits- und Umweltbewusstsein,<br />
neue Packstoffe, Gesetze und<br />
Regularien: Das sind nur einige<br />
Beispiele für Entwicklungen, die<br />
das Anforderungsprofil an Ver-<br />
packungen prägen. Entwicklungen,<br />
von denen die Verpackungstechnologien<br />
und letztlich die Fertigungskosten<br />
der Produktherstel-<br />
ler maßgeblich abhängen. Deren<br />
Schwerpunkt ist das Lancieren innovativer<br />
Produkte. In einem Feld<br />
sich beständig verändernder RahmenbedingungenVerpackungstrends<br />
frühzeitig zu erkennen und<br />
effizient umzusetzen, stellt sie vor<br />
vielfältige Herausforderungen.<br />
Schon vor Jahren hat<br />
MULTIVAC am Firmensitz in Wolfertschwenden<br />
daher ein An-<br />
wendungszentrum gegründet, das<br />
Kunden genau diese Arbeit abnimmt.<br />
Den Schluss, dass sich In-<br />
vestitionen in die Verpackungs-<br />
entwicklung für Produkthersteller<br />
schnell rechnen, legen immer mehr<br />
Studien nahe. Besonders ältere<br />
Verbraucher reagieren konsequent<br />
auf Verpackungen, die nicht ihren<br />
Erwartungen entsprechen. Laut<br />
einer Erhebung der deutschen<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />
Senioren-Organisationen entscheiden<br />
sich 34 Prozent von ihnen<br />
in Zukunft dann für ein anderes<br />
Produkt.<br />
Heimat international bekannter<br />
Verpackungen<br />
Mit über 400 Kundenanfragen pro
Jahr stößt das Anwendungs-<br />
zentrum von MULTIVAC auf großen<br />
Zuspruch und wird in kleinerem<br />
Maßstab an immer mehr der<br />
60 Tochtergesellschaften weltweit<br />
umgesetzt. Es zeichnet mittlerweile<br />
für eine große Zahl international<br />
bekannter Verpackungen verantwortlich:<br />
für die aus Supermärkten<br />
nicht mehr wegzudenkende Serve<br />
Box beispielsweise, eine wiederverschließbare<br />
Box unter anderem<br />
für Wurst und Käse, die sich gut auf<br />
dem Frühstückstisch macht. Oder<br />
für das Confort Pack, mit dem<br />
lebende Tiere wie Zierfische transportiert<br />
werden. Maßgeblich war<br />
das Anwendungszentrum auch an<br />
der Entwicklung der kürzlich mit<br />
dem DuPont Award ausgezeichneten<br />
Ketchup-Verpackung Heinz ®<br />
Dip & Squeeze ® beteiligt.<br />
Die Reihe von Verpackungs-<br />
innovationen aus dem Hause<br />
MULTIVAC, die internationales Ansehen<br />
genießen, ließe sich noch<br />
fortsetzen. Gemein ist allen, dass<br />
an ihrem Anfang Wünsche von<br />
Produktherstellern standen. Der<br />
Anspruch, sich mit der Verpackung<br />
am Point of Sale abzusetzen, ist<br />
einer der häufigsten Gründe, weshalb<br />
das Anwendungszentrum von<br />
MULTIVAC um Rat gefragt wird.<br />
„Auch im Medizinbereich, wo es<br />
bei Verpackungen primär um Funktionalität<br />
geht, gewinnt dieser<br />
Gedanke an Bedeutung“, erzählt<br />
der Leiter des Anwendungs-<br />
zentrums, Reinhard Ruhland. Neue<br />
Funktionen, Materialien und Formen<br />
für bestehende Verpackungen<br />
geben ebenfalls oft Anlass für einen<br />
Besuch in Wolfertschwenden.<br />
Hier beobachtet das interdisziplinäre<br />
Team um Reinhard Ruhland sehr<br />
Mikrotomschnitte, Gasanalysen und mehr: Das Anwendungszentrum ist auf Verpackungstests vorbereitet.<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Nicht viel Zeit<br />
Ein Mensch verbringt beim Einkaufen<br />
durchschnittlich 25 bis 35<br />
Minuten in einem mit etwa 30.000<br />
Artikeln bestückten Supermarkt.<br />
Einem Hersteller bleiben rein<br />
rechnerisch also etwa 60 Milli-<br />
sekunden Zeit, diesen Menschen<br />
von seinem Produkt zu überzeugen.<br />
Das gelingt nur mit einer sehr<br />
guten Verpackung.<br />
genau die Trends auf dem Verpackungsmarkt.<br />
In Kombination mit<br />
dem Know-how im Maschinenbau<br />
bietet das Anwendungszentrum<br />
Kunden so eine Beratungs- und<br />
Entwicklungskompetenz, die ihresgleichen<br />
sucht.<br />
„Noch nichts Vergleichbares<br />
gesehen“<br />
Technisch gesehen erwartet Kunden<br />
im Anwendungszentrum eine<br />
Gruppe von Alleskönnern: Auf<br />
MULTIVAC Tiefziehmaschinen unterschiedlicher<br />
Größen und Ausstattungen<br />
entstehen nach Machbarkeitsstudien<br />
und Zeichnungen<br />
die ersten Musterpackungen. Die<br />
eigene Werkzeugfertigung des Anwendungszentrums<br />
und standardisierte<br />
Werkzeugaufnahmen in den<br />
Tiefziehmaschinen sorgen dafür,<br />
| 13
| 14<br />
<strong>UPDATE</strong> TITEL<br />
Mit Messer und Schere<br />
Laut einer Studie aus Großbritannien<br />
kommt es dort jedes Jahr zu 70.000 Verletzungen<br />
beim Versuch, Verpackungen mit<br />
Werkzeugen zu öffnen. Wie wichtig einfach<br />
zu öffnende Verpackungen sind, verdeutlicht<br />
eine weitere Zahl: Schätzungsweise<br />
werden bereits dieses Jahr 43 Prozent aller<br />
Europäer über 50 Jahre alt sein.
Ausgezeichnet: Für die Ketchup-<br />
Packung Heinz ® Dip & Squeeze ®<br />
hat MULTIVAC kürzlich den<br />
DuPont Award erhalten.<br />
dass dies schnell vonstattengeht.<br />
Anschließend zeigt sich, ob die<br />
Musterpackungen den Kunden-<br />
anforderungen gerecht werden:<br />
Haltbarkeitsstudien, Messungen<br />
der Restwandstärken, Mikrotomschnitte,<br />
Gasanalysen, Tests in der<br />
hauseigenen Klimakammer: Das<br />
Anwendungszentrum ist bestens<br />
ausgerüstet. Für Marktstudien<br />
produziert es Versuchsreihen, für<br />
Detailfragen greift es auf ein Netzwerk<br />
aus Folienherstellern und<br />
Packungsdesignern zurück.<br />
Neben der reinen Verpackungsentwicklung<br />
bietet das Anwendungszentrum<br />
den Kunden eine<br />
umfassende Beratung und stellt<br />
ihnen Räume für eigene Tests zur<br />
Verfügung. Da die Nachfrage nach<br />
den Dienstleistungen des Zentrums<br />
stetig wächst, war es nur eine Frage<br />
der Zeit, bis die vorhandenen<br />
Kapazitäten nicht mehr ausreichen<br />
würden. Voraussichtlich bis zum<br />
Herbst 2012 wird das Anwendungszentrum<br />
daher in ein neues Ge-<br />
bäude umziehen. Die Dimensionen<br />
des Neubaus sind beeindruckend<br />
und versprechen Kunden einen beachtlichen<br />
Mehrwert (siehe Artikel<br />
auf Seite 16). Reinhard Ruhland,<br />
der beruflich schon seit vielen Jahren<br />
viel in der Verpackungsbranche<br />
unterwegs ist, sagt dazu schlicht:<br />
„Ich habe noch nichts Vergleichbares<br />
gesehen.“<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Ansprechpartner<br />
Reinhard Ruhland<br />
Leiter Anwendungszentrum<br />
Tel. +49 8334 601-2575<br />
Die großen vier: Trends, deren Bedeutung für die Verpackungsindustrie weiter wachsen wird<br />
Nachhaltigkeit: Umweltfreundliche Verpackungen werden für Verbraucher wichtiger. Produzenten erkennen<br />
die Vorzüge nachhaltigen Wirtschaftens: Dünnere Folien und hochwertige Verpackungen, die Verluste in der<br />
Logistikkette und am POS reduzieren, schonen Ressourcen.<br />
Convenience: Verpackungen müssen mit der Lebenswelt der Verbraucher harmonieren. Die Portionier-<br />
barkeit, Wiederverschließbarkeit, die Verlängerung der Mindesthaltbarkeit, die Lesbarkeit der Aufdrucke,<br />
Öffnungshilfen und Multipurpose-Aspekte spielen bei Verpackungen eine zunehmende Rolle.<br />
Automatisation: Kostendruck und steigende Absatzmengen bei gleichzeitig stärkerer Konfektionierung<br />
lassen den Automatisierungsgrad steigen. Die Reproduzierbarkeit von Prozessen gewinnt an Bedeutung.<br />
Sicherheit: Intensive Qualitätskontrollen mittels Inspektionssystemen und Gesetze über die Dokumentation<br />
von Lieferketten werden für immer mehr Produkte anwendbar.<br />
| 15
| 16<br />
<strong>UPDATE</strong> TITEL<br />
Ideenschmiede wächst<br />
Neubau bringt mehr Platz für Verpackungsentwicklung und Schulung<br />
Bei MULTIVAC wird Verpackungsentwicklung großgeschrieben. Ab Herbst 2012 wird das am Hauptsitz in<br />
Wolfertschwenden für jeden deutlich zu sehen sein. Dann nämlich soll das neue Anwendungs- und Schulungszentrum,<br />
das derzeit gebaut wird, bezugsfertig sein. 4.700 Quadratmeter werden der Verpackungsentwicklung<br />
spürbar mehr Platz bieten. Zusätzlich erweitert MULTIVAC sein Schulungsangebot.<br />
„Wir möchten die Nähe zu unseren<br />
Kunden und den Nutzen, den sie<br />
aus unseren Verpackungslösungen<br />
ziehen, noch einmal deutlich verbessern.<br />
Zudem wollen wir unseren<br />
Premiumanspruch auch im Bereich<br />
Anwendungszentrum und<br />
Schulung weiter vorantreiben.“ So<br />
erläutert Helmut Sparakowski, bei<br />
MULTIVAC Direktor des Technischen<br />
Vertriebs, die Gründe für<br />
den Neubau des Anwendungs- und<br />
Schulungszentrums.<br />
Tatsächlich hat man keine<br />
Kosten und Mühen gescheut, damit<br />
der neun Millionen Euro teure<br />
Neubau zu einer Referenz in Sachen<br />
Verpackungsentwicklung und<br />
Schulung wird. Hier stehen drei<br />
separate Hallen für den Aufbau von<br />
Verpackungslinien zur Verfügung.<br />
Vollkommen voneinander abgeschottet<br />
und zugangsgeschützt<br />
garantieren sie ein ungestörtes<br />
Arbeiten auch an vertraulichen<br />
Entwicklungsprojekten.<br />
Oberhalb jeder Halle befindet<br />
sich ein Besprechungszimmer. Von<br />
hier haben die Kunden dank einer<br />
Glasfront jederzeit die komplette<br />
Halle und ihr Projekt im Blick. Per-<br />
fekte Bedingungen für alle, die über<br />
einen längeren Zeitraum die Dienstleistungen<br />
von MULTIVAC in Anspruch<br />
nehmen. Eine großzügige<br />
Architektur, die die Kapazitäten des<br />
Unternehmens in der Verpackungsentwicklung<br />
und -beratung nochmals<br />
stark ausbauen wird. Bis<br />
zu 800 Verpackungbemusterungen<br />
pro Jahr könnten ab Herbst 2012<br />
in Wolfertschwenden durchgeführt<br />
werden. Dabei untersuchen die<br />
Experten von MULTIVAC das Verpackungskonzept<br />
eines Kunden<br />
auch im Hinblick auf Optimierungsmöglichkeiten.<br />
Im Fokus stehen die<br />
Haltbarkeit und das Material einer<br />
Verpackung sowie deren Interaktion<br />
mit dem zu verpackenden Gut.<br />
Potenzierte Möglichkeiten<br />
Das neue Anwendungszentrum<br />
bietet nicht nur der Verpackungsentwicklung<br />
mehr Raum. Auch sein<br />
Schulungsangebot will MULTIVAC<br />
deutlich ausbauen. Platz für zusätzliche<br />
Kundentrainings bietet der<br />
Neubau in seinem zweiten Stockwerk.<br />
Hier ist es möglich, noch<br />
detaillierter als bislang auf kun-<br />
denspezifische Anforderungen einzugehen.<br />
Natürlich werden auch<br />
Mitarbeiter von MULTIVAC von<br />
dem erweiterten Schulungsan-<br />
gebot profitieren, zum Beispiel<br />
in Form von Inhouse-Seminaren<br />
für den internationalen Vertrieb<br />
und Service.<br />
Zu guter Letzt: Schon heute<br />
nutzt MULTIVAC das derzeitige<br />
Zentrum für Grundlagenforschung<br />
und die Entwicklung neuer Technologien.<br />
Das neue Gebäude ver-<br />
größert die Möglichkeiten von<br />
MULTIVAC also auch in diesem<br />
Bereich.
„Verpackungen werden ein<br />
stärkerer Wettbewerbsfaktor“<br />
Professor Markus Prem über die Zukunft der Verpackungsentwicklung<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Kontinuierliche Innovation ist einer der Treiber der Verpackungsindustrie. Entsprechend groß ist die<br />
Bedeutung qualifizierter Mitarbeiter. 2008 hat MULTIVAC mit anderen Unternehmen daher an der Hochschule<br />
Kempten eine Stiftungsprofessur für Verpackungstechnologie gegründet. <strong>UPDATE</strong> sprach mit dem Stiftungsprofessor<br />
Markus Prem über Trends in der Verpackungsentwicklung.<br />
Herr Professor Prem, wie sieht<br />
Ihrer Meinung nach die Ver-<br />
packung der Zukunft aus?<br />
Prem: Die Zahl der Verpackungsfunktionen<br />
wird wachsen. Ver-<br />
packungen werden noch stärker<br />
mit aktiven Funktionen ausgestattet<br />
werden, zum Beispiel, um der<br />
Packung Sauerstoff zu entziehen<br />
oder um antibakterielle Wirkstoffe<br />
abzugeben. Auch intelligente Displayfunktionen,<br />
die anzeigen, ob<br />
ein Lebensmittel die Kühlkette verlassen<br />
hat, sind im Gespräch.<br />
Zusätzlich gewinnen das Erscheinungsbild<br />
und recyclebare Polymere<br />
als Packstoffe branchenübergreifend<br />
an Bedeutung. Die kleiner<br />
werdenden Haushalte schließ-<br />
lich wirken sich unmittelbar auf<br />
Packungs- und Losgrößen aus.<br />
Welche Anforderungen werden<br />
Verpackungen in Zukunft an Verpackungsmaschinen<br />
stellen?<br />
Prem: Kleine Losgrößen sind für<br />
automatisierte Fertigungsprozesse<br />
eine Herausforderung, schnelle<br />
Formatwechsel in diesem Fall das<br />
A und O. Ein weiteres Thema werden<br />
die Verpackungskosten sein.<br />
Zusätzliche Verpackungsfunktionen<br />
zu entwickeln und zu produzieren,<br />
kostet Geld. Verbraucher jedoch<br />
sind sehr preissensibel.<br />
DIN-Normen etwa für die Verformbarkeit<br />
von Folien könnten helfen,<br />
Entwicklungs- und Produktionsprozesse<br />
effizienter zu gestalten.<br />
Wann werden solche Normen zur<br />
Verfügung stehen?<br />
Prem: Ich bin mir nicht sicher, ob es<br />
sie überhaupt geben wird. Für die<br />
Entwicklung solcher Normen muss<br />
man viele Vertreter aus Industrie<br />
und Wissenschaft an einen Tisch<br />
bringen. Das ist ein langwieriger<br />
Prozess, den die beteiligten Ak-<br />
teure selbst finanzieren müssen.<br />
Die computergestützte Simulation<br />
von Thermoformprozessen jedoch<br />
erscheint mir eine erfolgsver-<br />
sprechende Alternative.<br />
Wird es in Zukunft schwieriger,<br />
Funktionalität und Wirtschaftlichkeit<br />
einer Verpackung in Einklang<br />
zu bringen?<br />
Prem: Entscheidend ist der Anteil<br />
der Verpackungskosten an den Gesamtkosten<br />
des Produkts. Es wird<br />
immer Märkte und Anwendungen<br />
geben, bei denen man Funk-<br />
tionalität mit Wirtschaftlichkeit verbinden<br />
kann. Wir werden keinen<br />
Innovationsstillstand haben. Im<br />
Gegenteil: Ich glaube, dass Verpackungen<br />
ein noch stärkerer Wettbewerbsfaktor<br />
sein werden, als sie<br />
es heute schon sind.<br />
Der Studiengang für Lebensmittel- und Verpackungstechnologie<br />
Der Studiengang Lebensmittel- und Verpackungstechnologie an<br />
der Hochschule Kempten vermittelt in sieben Semestern Kenntnisse<br />
aus dem Maschinenbau, der Verpackungstechnologie und dem<br />
Lebensmittelbereich. Er schließt mit dem akademischen Grad Bachelor<br />
of Engineering ab.<br />
Professor Markus Prem<br />
wurde 1968 in Nordrhein-<br />
Westfalen geboren und hat<br />
an der Münchner Ludwig-<br />
Maximilians-Universität Chemie<br />
studiert. 1996 trat er als Produktentwickler<br />
in die Forschungs-<br />
abteilung des Verpackungsfolienherstellers<br />
Klöckner Pentaplast<br />
ein. Dort war er später auch als<br />
Werksleiter tätig. Seit März 2008<br />
doziert er an der Hochschule<br />
Kempten.<br />
Welchen Nutzen könnten in diesem<br />
Zusammenhang Absolventen<br />
Ihres Studiengangs für ein Unternehmen<br />
haben?<br />
Prem: Der Nutzen für Unternehmen<br />
ist ein Zuwachs an interdiszi-<br />
plinärem Know-how. Alle Hersteller<br />
wollen ihre Produkte mit den<br />
Augen ihrer Kunden sehen. Unsere<br />
Studenten bringen diesen Blick mit.<br />
| 17
| 18<br />
<strong>UPDATE</strong> SCHWERPUNKT<br />
Erfolgreich auf ganzer Linie<br />
Automatisations-Lösungen von MULTIVAC: kundenspezifisch und zentral steuerbar<br />
Am Anfang steht die Produktidee, am Ende ein qualitäts- und preisbewusster Verbraucher. Dazwischen liegen<br />
Produktions- und Verpackungsprozesse, deren Erfolg auch maßgeblich vom Grad ihrer Automatisation abhängt.<br />
Das ist das Spezialgebiet von MULTIVAC Systems. Für unterschiedliche Branchen wie Lebensmittel,<br />
medizinische Sterilgüter und Industrieprodukte vernetzt der Geschäftsbereich Verpackungsmaschinen in<br />
hochautomatisierte und zentral steuerbare Verpackungslinien.<br />
Die Automatisation von Fertigungs-<br />
und Verpackungsprozessen macht<br />
Qualität im Hinblick auf Produkteigenschaften<br />
und Sicherheit reproduzierbar<br />
und garantiert Kosten-<br />
effizienz. Vorausgesetzt, Produkt-<br />
herstellern stehen entsprechend<br />
vernetzte und synchronisierte Produktionslinien<br />
zur Verfügung. Das<br />
wiederum verlangt nach einem<br />
Maschinenbauer mit einem breiten<br />
Produktportfolio und einer<br />
ausgeprägten Linien- und Lösungskompetenz.<br />
<strong>Als</strong> Komplettanbieter für Verpackungslösungen<br />
umfasst das Portfolio<br />
von MULTIVAC eine einma-<br />
lige Anzahl an unterschiedlichen<br />
Prozessführung nach Maß: Automatisierte Verpackungslinien von MULTIVAC passen exakt<br />
zum Anforderungsprofil des Kunden.<br />
Maschinen. Für jeden Schritt des<br />
Verpackungsprozesses bietet das<br />
bayerische Weltunternehmen ausgeklügelte<br />
Komponenten. Darüber<br />
hinaus stellt MULTIVAC auch immer<br />
wieder wegweisende Automatisierungslösungen<br />
für Prozesse<br />
vor, die der Markt bis dato noch<br />
nicht stark im Fokus hatte. Cleaning<br />
in Place beispielsweise ist ein vollautomatisches<br />
Reinigungssystem,<br />
das in Verpackungsmaschinen integriert<br />
werden kann.<br />
Schneller als eine Mikrosekunde<br />
Sämtliche Komponenten und Funktionen<br />
einer MULTIVAC Linie bedienen<br />
Anwender über eine zentrale<br />
IPC-Steuerung mit Touchscreen.<br />
Egal, ob Beladeroboter, Verpackungsmaschinen,Vereinzelungsbänder,<br />
Etikettierer, Inspektionssysteme<br />
oder andere Komponenten.<br />
MULTIVAC vernetzt alle Bausteine<br />
einer Linie zu einer absolut synchronen,<br />
jederzeit erweiterbaren
Systemarchitektur. Leistungsfähige<br />
Prozessoren und Bussysteme<br />
erlauben Synchronisierungen im<br />
Bereich von weniger als einer<br />
Mikrosekunde.<br />
In der IPC-Steuerung sind mehr<br />
als 200 Anwenderrezepte speicherbar.<br />
Mit intuitiv verständlichen<br />
Piktogrammen und Videosequenzen<br />
macht die Bedienoberfläche<br />
den Verpackungsprozess für Bediener<br />
leicht verständlich, so dass<br />
auch ungeübte Mitarbeiter gute<br />
Produktionsergebnisse erzielen.<br />
Zudem lässt sich die Liniensteuerung<br />
mittels MULTIVAC Line<br />
Control problemlos an Unternehmenssysteme<br />
anbinden sowie zur<br />
Produktrückverfolgung nutzen.<br />
Selbst Komponenten von Fremdherstellern<br />
bindet MULTIVAC<br />
mühelos und mit einem hohen<br />
Wirkungsrad in seine Linien-<br />
steuerung ein.<br />
Offen für Trends: Late Stage<br />
Customization<br />
Die offene Struktur der MULTIVAC<br />
Lösungen und Liniensteuerung ist<br />
flexibel genug, um damit auch<br />
wichtigen Produktionstrends zu begegnen:<br />
etwa der Late Stage Customization.<br />
Insbesondere die Industrie<br />
für medizinische Sterilgüter<br />
und pharmazeutische Produkte<br />
passt ihre Verpackungen immer<br />
stärker an die Besonderheiten regionaler<br />
Märkte und Zielgruppen an.<br />
In der Folge sinken die Losgrößen.<br />
Spielt jetzt auch noch die Just-in-<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
AUTOMATISATION<br />
time-Lieferung eine Rolle, werden<br />
sequenzielle Fertigungsabläufe<br />
schnell unrentabel.<br />
In solchen Fällen empfiehlt<br />
MULTIVAC, die Teilprozesse Blistern,<br />
Kartonieren und Drucken zu<br />
entkoppeln, also unabhängig von-<br />
einander auszuführen. Länder- und<br />
kundenspezifische Chargen werden<br />
in solch einer Produktions-<br />
architektur gebündelt und zum<br />
spätestmöglichen Zeitpunkt (Late<br />
Stage) für die Konfektionierung<br />
wieder vereinzelt.<br />
Aus einem Guss<br />
Die Umsetzung einer<br />
Late Stage<br />
Customization ist<br />
ein anspruchsvolles<br />
Projekt und setzt<br />
einen erfahrenen<br />
Systemlieferanten<br />
voraus. Turn-Key-<br />
Projekt, Integration<br />
von Einzelkomponenten<br />
in bestehende<br />
Linien oder deren<br />
Optimierung:<br />
Das handverlesene Expertenteam<br />
des Geschäftsbereichs MULTIVAC<br />
Systems begleitet Kunden von<br />
der Projektierung bis zur Instal-<br />
lation vor Ort auf ihrem Weg zur<br />
perfekt vernetzten, voll auto-<br />
matisierten Verpackungslinie. Das<br />
Ergebnis: bestmöglich auf die produktionsspezifischenAnforderungen<br />
abgestimmte Lösungen aus einem<br />
Guss.<br />
| 19
| 20<br />
<strong>UPDATE</strong> SCHWERPUNKT<br />
AUTOMATISATION<br />
Hausgemacht ist am besten<br />
Alles aus einer Hand: Komponenten für komplexe Verpackungsprozesse<br />
Diese Eigenfertigungstiefe beeindruckt. Zuführen, beladen, vereinzeln, etikettieren, inspizieren und ver-<br />
packen: Für jeden Schritt im automatisierten Verpackungsprozess hält MULTIVAC hauseigene Lösungen in<br />
verschiedenen Variationen auf technisch höchstem Niveau bereit.<br />
Zuführen<br />
Unterschiedlichste Zuführsysteme<br />
von MULTIVAC bringen in automatisierten<br />
Verpackungslinien Produkte<br />
und Packungen sicher, zuverlässig<br />
und präzise in den nach-<br />
gelagerten Prozess. Für jedes Anforderungsprofil<br />
stehen passende<br />
Band- und Kettenzuführsysteme<br />
zur Verfügung, die den Ansprüchen<br />
der jeweiligen Branche hinsichtlich<br />
Hygiene und Prozesssicherheit optimal<br />
entsprechen.<br />
Beladen<br />
Egal, ob es um Lebensmittel, medizinische<br />
Sterilgüter, pharmazeutische<br />
oder industrielle Produkte<br />
geht: Handhabungsmodule von<br />
MULTIVAC sorgen dafür, dass auch<br />
Produkte mit anspruchsvollen Geometrien<br />
und Eigenschaften un-<br />
beschädigt und effizient in die Verpackungen<br />
gelangen. Ihre Bedienung<br />
ist einfach: Sie werden zentral<br />
direkt über das Terminal der Verpackungsmaschine<br />
gesteuert.<br />
Vereinzeln<br />
Bandsysteme von MULTIVAC mit<br />
zwei bis sechs Spuren und<br />
integrierter Schlechtpackungsausschleusung<br />
garantieren beim Vereinzeln<br />
einen extrem variabel<br />
gestaltbaren und gleichzeitig effizienten<br />
Produktfluss mit präzise einstellbaren<br />
Verpackungsabständen.<br />
Auch Handhabungsmodule können<br />
zum Vereinzeln eingesetzt werden<br />
und erlauben eine kundenspezi-<br />
fische Prozessführung.
Etikettieren<br />
Für das Etikettieren bietet<br />
MULTIVAC eine breite Palette an<br />
Produkten für unterschiedlichste<br />
Anforderungen. Zur Auswahl stehen<br />
Inline- und Offline-Systeme,<br />
die sich für sämtliche Folienmaterialien<br />
sowie den Einsatz in Rein-<br />
räumen eignen und alle denkbaren<br />
Etikettier- und Druckverfahren beherrschen.<br />
Die Systeme versprechen<br />
branchenübergreifend ein<br />
hohes Qualitätsniveau.<br />
Qualitätsinspektion<br />
Sicherheit auf der ganzen Linie:<br />
Systeme von MULTIVAC für die<br />
Packungsinspektion und Qualitätskontrolle<br />
garantieren automati-<br />
sierte Verpackungsprozesse mit<br />
maximaler Sicherheit. Auch bei<br />
höchster Geschwindigkeit liefern<br />
sie präzise und zuverlässige Ergebnisse.<br />
Zur Auswahl stehen Systeme<br />
für die visuelle Inspektion, Röntgenprüfsysteme,<br />
Metalldetektoren<br />
und Kontrollwaagen.<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Verpacken<br />
Beim Verpacken in Sekundärverpackungen<br />
übernehmen Handhabungsmodule<br />
das Toploading einschließlich<br />
des Handlings von<br />
Interlayern und Trenneinlagen.<br />
Hierbei können die Arten von Belademustern<br />
definiert werden, um<br />
das Volumen der Sekundärver-<br />
packungen optimal zu nutzen. Alle<br />
MULTIVAC Automatisationslösungen<br />
entsprechen den CE-Richt-<br />
linien und sind über weite Strecken<br />
FDA-konform.<br />
| 21
| 22<br />
<strong>UPDATE</strong> SCHWERPUNKT<br />
AUTOMATISATION<br />
„Es muss nicht immer eine<br />
aufwendige Lösung sein“<br />
Mit MULTIVAC zum bedarfsgerechten Automatisationskonzept<br />
Das Produkt bestimmt, wie die Automatisation seines Verpackungsprozesses aussieht. Standardlösungen im<br />
engeren Sinne liefert MULTIVAC daher nicht, dafür aber Antworten auf die Frage, wie sich Automatisationskomponenten<br />
im konkreten Anwendungsfall so effizient wie möglich einsetzen lassen. Im Interview erläutert<br />
MULTIVAC Geschäftsführer und CTO Guido Spix, warum die Automatisation auch für kleinere Unternehmen<br />
interessant und eine aufwendige Pick-and-Place-Lösung nicht immer die beste Wahl ist.<br />
Was zeichnet eine gute Automatisationslösung<br />
für Verpackungsprozesse<br />
aus?<br />
Spix: Eine gute Automatisierungslösung<br />
verbessert die Wirtschaftlichkeit<br />
und die Qualität des Verpackungsprozesses,<br />
indem sie<br />
seine Ergebnisse prognostizierbar<br />
und exakt wiederholbar macht.<br />
Manchmal lässt sich ein Produkt<br />
sogar nur durch Einsatz von Handhabungsmodulen,Inspektionssystemen<br />
und integrierter Steuerung<br />
sinnvoll verpacken, weil beispielsweise<br />
der Einsatz menschlicher<br />
Arbeit für Bediener und Produkt zu<br />
riskant wäre. Das ist jedoch eher<br />
die Ausnahme.<br />
MULTIVAC Lösungen weisen bereits<br />
einen sehr hohen Automatisationsgrad<br />
auf und decken neben<br />
dem reinen Produkthandling auch<br />
Arbeitsschritte wie Qualitätsinspektion<br />
und Kennzeichnung ab.<br />
Wo sehen Sie Möglichkeiten,<br />
Verpackungsprozesse noch weiter<br />
zu automatisieren?<br />
Spix: Ich denke, dass so gut wie jeder<br />
Schritt im Verpackungsprozess<br />
automatisierbar ist. Die Vielfalt an<br />
denkbaren Möglichkeiten erscheint<br />
im Hinblick auf unterschiedliche<br />
Produkte und Anforderungen beinahe<br />
grenzenlos. Das macht es für<br />
einen Hersteller von Verpackungsmaschinen<br />
schwierig, standardisierte<br />
Lösungen vorzuhalten. Wir<br />
stellen uns dieser Herausforderung<br />
und haben bereits vielfach bewiesen,<br />
dass wir mit unseren Handhabungsmodulen<br />
und unserem<br />
Know-how auch sehr komplexe<br />
und ungewöhnliche Verpackungs-<br />
prozesse in automatisierten Linien<br />
abbilden können. Auf der interpack<br />
haben wir einige unserer Möglichkeiten<br />
gezeigt, erstmals auch für<br />
unseren neuen, zweispurigen Traysealer<br />
T 850. Das Zusammenspiel<br />
von Produktzuführung, Handhabungsgeräten<br />
für Produkt und Verpackung,<br />
Inspektionssystemen und<br />
der Verpackungsmaschine werden<br />
wir auch in Zukunft immer weiter<br />
perfektionieren.<br />
Können Verpackungsprozesse<br />
überautomatisiert sein und<br />
welche Gefahren birgt das?<br />
Spix: Überautomatisation ist<br />
durchaus denkbar. Zum Beispiel<br />
beim Verpacken von in Form und<br />
Konsistenz inhomogenen Produkten.<br />
In solchen Fällen kann es<br />
vorkommen, dass die Prozess-
sicherheit und die Verfügbarkeit<br />
der Anlagen durch automatisierte<br />
Lösungen nicht gewährleistet sind.<br />
Dann ist zumindest die Unter-<br />
stützung von Bedienpersonal von<br />
Vorteil. Auch Lösungen für An-<br />
forderungen, die sich mit einfachen<br />
mechanischen Einrichtungen erfüllen<br />
lassen, benötigen nicht<br />
zwingend Automatisierungskomponenten.<br />
Es muss nicht immer<br />
eine aufwendige Pick-and-Place-<br />
Lösung sein. Wir beraten unsere<br />
Kunden sehr umfassend im Hinblick<br />
auf ihre Möglichkeiten und<br />
schlagen ihnen Lösungen vor,<br />
die exakt zu ihren Anforderun-<br />
gen passen. Die Expertenteams<br />
von MULTIVAC Systems sind<br />
exakt auf solche Fragestellungen<br />
spezialisiert.<br />
Profitieren auch kleine Betriebe<br />
von automatisierten Verpackungslösungen<br />
und können sie sich diese<br />
überhaupt leisten?<br />
Spix: MULTIVAC bietet an jede<br />
Komplexität und Leistungsanforderung<br />
angepasste Automatisierungslösungen.<br />
Auch in kleinen<br />
Unternehmen gibt es Aufgaben, die<br />
mit Handhabungsmodulen und anderen<br />
automatisierten Komponenten<br />
viel besser und sicherer bewältigt<br />
werden als mit Bedienpersonal.<br />
Ein Beispiel dafür ist das Ausschleusen<br />
von Fehlpackungen.<br />
In der Pharma- und Medizintechnikindustrie<br />
ist die Automatisation<br />
von Verpackungsprozessen bereits<br />
weit fortgeschritten. Werden andere<br />
Branchen nachziehen?<br />
Spix: Unsere Erhebungen zeigen,<br />
dass auch in der Lebensmittel-<br />
industrie an etwa 50 Prozent der<br />
Anlagen irgendeine Form von<br />
Automatisierungskomponente vor-<br />
handen ist. Meistens sind das Komponenten<br />
für die Produktzuführung<br />
oder den Verpackungsabtransport.<br />
Der Unterschied zwischen den verschiedenen<br />
Branchen ist, dass die<br />
einen Automatisierung im Wesentlichen<br />
wegen der verbesserten<br />
Prozesssicherheit einsetzen und die<br />
anderen, um die Produktionskosten<br />
zu reduzieren.<br />
Wo sehen Sie die zukünftigen Automatisationsschwerpunkte<br />
in den<br />
Bereichen Lebensmittel, Medizingüter<br />
und Industrieprodukte?<br />
Spix: Ich sehe den Bedarf an Automatisierungslösungen<br />
in allen Industrien<br />
gleichermaßen vorhanden.<br />
Damit meine ich, dass wir<br />
heute bei fast allen Kundenanfragen<br />
auch über Automatisierung<br />
sprechen. Das Interesse und die<br />
Notwendigkeit, hier etwas zu tun,<br />
sind bei unseren Kunden sehr groß.<br />
Beherrschende Themen in diesem<br />
Zusammenhang werden meiner<br />
Meinung nach auch in Zukunft<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Guido Spix<br />
Geschäftsführer und CTO von MULTIVAC<br />
die Effizienz, Qualität, Sicherheit<br />
und Hygiene des Verpackungspro-<br />
zesses sowie die Rückverfolgbarkeit<br />
von Produkten bleiben.<br />
Worauf liegt im Bereich Auto-<br />
matisation das Hauptaugenmerk<br />
von MULTIVAC in den nächsten<br />
Jahren?<br />
Spix: Wir werden weitere Kom-<br />
ponenten für Automatisierungs-<br />
lösungen entwickeln, um der stetig<br />
steigenden Komplexität der Kundenanforderungen<br />
auch in Zukunft<br />
gerecht zu werden. Um die globale<br />
Verfügbarkeit unseres Know-hows<br />
sicherzustellen, bauen wir auch<br />
stetig unser Netzwerk an Spezialisten<br />
für Automatisierungstechnik in<br />
unseren Tochtergesellschaften aus.<br />
Wir haben die Erfahrung gemacht,<br />
dass Produktionsanlagen von der<br />
ersten Anfrage über die Projektierung<br />
und Entwicklung der richtigen<br />
Lösung bis hin zur Inbetriebnahme<br />
am besten von lokalen MULTIVAC<br />
Mitarbeitern bearbeitet werden.<br />
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<strong>UPDATE</strong> SCHWERPUNKT<br />
Eine neue Dimension<br />
der Leistung<br />
MULTIVAC integriert zweispurigen Traysealer in vollautomatisierte Verpackungslinien<br />
Der T 850 ist der erste zweispurige Inline-Traysealer der neuen Generation von MULTIVAC und das bislang<br />
leistungsstärkste Modell. Dank seiner Automatisierungskompetenz ist der Allgäuer Verpackungsspezialist in<br />
der Lage, die Zweispurigkeit auch in kompletten, vollautomatischen Traysealerlinien anzubieten.<br />
Der auf der interpack erstmals vorgestellte<br />
T 850 versiegelt circa 80<br />
bis 100 Trays pro Minute bei<br />
Anwendungen mit modifizierter<br />
Atmosphäre. Seine Haupteinsatz-<br />
gebiete liegen im Bereich Nahrungsmittel.<br />
Ein weiteres Einsatzgebiet<br />
ist der Bereich der Konsum-<br />
und Industriegüter. „Unsere Ziel-<br />
märkte für den zweispurigen Traysealer<br />
sind die gut entwickelten<br />
Traysealermärkte, die hohe Anforderungen<br />
an die Produktstückzahl<br />
haben“, erklärt Bernd Jokele, verantwortlich<br />
für den Geschäftsbereich<br />
Traysealer bei MULTIVAC.<br />
Innovationsführer in seiner Klasse<br />
Der T 850 verfügt über dieselbe innovative<br />
Maschinentechnik und die<br />
modulare Bauweise wie der T 800,<br />
der leistungsstärkste einspurige<br />
Traysealer von MULTIVAC für<br />
das Verpacken unter Schutzatmo-<br />
sphäre (MAP). Er ist sehr flexibel<br />
einsetzbar, über die grafische Bedienoberfläche<br />
HMI 2.0 einfach zu<br />
steuern und im Sinne der Ressourcenschonung<br />
auf einen möglichst<br />
geringen Energie- und Packstoffverbrauch<br />
ausgerichtet. Beim<br />
T 850 wurde der pneumatische<br />
Antrieb durch energieeffiziente<br />
elektrische Antriebstechnologien<br />
ersetzt. Damit wird der Druck-<br />
luftverbrauch auf ein Minimum<br />
reduziert.<br />
Aufgrund seiner hohen Verpackungsleistung<br />
wird der T 850 typischerweise<br />
in automatisierte Verpackungslinien<br />
integriert – eine
Anforderung, die MULTIVAC mit<br />
seinem Inline-Prinzip in zweispuriger<br />
Ausführung umgesetzt hat. Ist<br />
die Linienführung zunächst einspurig,<br />
so müssen die befüllten<br />
Schalen vor dem Traysealer auf<br />
zwei Spuren verteilt werden. Der<br />
hierfür notwendige Linienverteiler<br />
ist ebenfalls eine Entwicklung von<br />
MULTIVAC. Alternativ einsetzbar ist<br />
eine zweispurige Mitnehmerkettenzuführung,<br />
mit der die Trays von<br />
Anfang an auf zwei Spuren verteilt<br />
in die Siegelstation des T 850 transportiert<br />
werden können, was die<br />
Linie kürzer macht.<br />
Für die wirtschaftliche und<br />
hygienische Vereinzelung der zweispurigen<br />
Packungen nach dem Siegelvorgang<br />
hat MULTIVAC ein neues<br />
Bandsystem entwickelt: Das<br />
MBS 050 verfügt über ein Intralox-<br />
Band mit seitlich angetriebenen<br />
Führungsbändern. „Durch den<br />
automatischen Wechsel zwischen<br />
Ein- und Zweispurigkeit erreichen<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
AUTOMATISATION<br />
wir einen maximalen Durchsatz sowie<br />
einen kontinuierlichen Produktfluss“,<br />
erläutert Jokele.<br />
Alle Komponenten aus einer Hand<br />
MULTIVAC verfügt als einer der<br />
wenigen Verpackungsspezialisten<br />
über die gesamte Bandbreite<br />
an Maschinen und Modulen für<br />
eine komplette End-to-end-<br />
Verpackungslinie. Zur Integration<br />
des zweispurigen Traysealers in<br />
automatisierte Verpackungslinien<br />
stimmt MULTIVAC die Produktionsleistung<br />
der Verpackungsmaschine<br />
optimal mit der Leistung der<br />
anderen Komponenten ab.<br />
„Bei unseren Traysealerlinien<br />
erfolgt die Steuerung im Prinzip<br />
über einen einzigen Regler. Alle<br />
Linienkomponenten werden automatisch<br />
synchronisiert“, erklärt<br />
Jokele. Insbesondere der Linienverteiler<br />
und das Bandsystem sind<br />
vollständig in die Traysealersteue-<br />
rung integrierbar, sodass eine automatische<br />
Anpassung an die Leistungsdaten<br />
des Traysealers erfolgt.<br />
Linienverteiler und Bandsystem<br />
lassen sich einfach konfigurieren,<br />
da die Parameter für jedes zu verpackende<br />
Produkt einfach in Rezepten<br />
abgespeichert werden können.<br />
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<strong>UPDATE</strong> WEITERE THEMEN<br />
Impressionen<br />
von der interpack <strong>2011</strong>
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
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<strong>UPDATE</strong> WEITERE THEMEN
Das Düsseldorfer<br />
Sieben-Tage-Highlight<br />
Rückblick auf den interpack-Auftritt von MULTIVAC<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Die Anstrengungen im Vorfeld haben sich gelohnt: Auf der diesjährigen interpack konnte MULTIVAC ein<br />
beispiellos großes Ausstellungsprogramm mit zahlreichen Produktinnovationen präsentieren. Man feierte<br />
das 50-jährige Firmenbestehen, nahm am SAVE-FOOD-Kongress teil, und Geschäftsführer und CFO Christian<br />
Traumann hatte die Präsidentschaft der weltweit bedeutendsten Verpackungsmesse inne.<br />
Sieben Tage lang informierten sich<br />
im Mai tausende Besucher während<br />
der interpack auf dem Messestand<br />
von MULTIVAC über die<br />
neuesten Verpackungstechnologien<br />
aus dem Allgäu. Für großes Aufsehen<br />
sorgte dabei MULTIVAC HPP.<br />
Die in vollautomatische Verpackungslinien<br />
integrierbare Anlage<br />
zur Hochdruckbehandlung von<br />
Lebensmitteln entpuppte sich als<br />
Publikumsmagnet.<br />
Auch die Erweiterung des Verpackungsmaschinen-Portfolios<br />
in<br />
den unteren und oberen Leistungsbereich<br />
stieß auf Interesse. Mit<br />
dem T 100 stellte das Unternehmen<br />
einen Traysealer für Anwender vor,<br />
die Lebensmittel in kleinen Losgrößen<br />
MAP-verpacken möchten. Im<br />
Bereich Tiefziehen feierte in diesem<br />
Segment die R 095 ihre Premiere.<br />
Mit dem T 850 präsentierte<br />
MULTIVAC seinen ersten zweispurigen,<br />
vollautomatischen Traysealer.<br />
Die Neuheiten von MULTIVAC<br />
Marking & Inspection unterstrichen<br />
die Qualitäten von MULTIVAC als<br />
Komplettanbieter für kundenspezifische<br />
Verpackungslösungen zusätzlich.<br />
Das Kompetenzzentrum<br />
für Kennzeichnung und Qualitätsinspektion<br />
zeigte unter anderem<br />
den Foliendirektdrucker MR296 TI,<br />
einen Thermal-Inkjet-Drucker für<br />
mehrspurige Verpackungslösungen,<br />
und den Transport-Metall-<br />
detektor MR831. Er kann als Standalone-Gerät<br />
in sämtliche Ver-<br />
packungslinien integriert werden.<br />
Die hinter dem Ausstellungsprogramm<br />
von MULTIVAC stehende<br />
Innovationskraft ist einer der<br />
Gründe für den in 50 Jahren stetig<br />
gewachsenen, weltweiten Erfolg<br />
des Unternehmens. Auch das Wis-<br />
sen um gesellschaftliche Entwicklungen<br />
und deren Auswirkungen<br />
auf Verpackungskonzepte zeichnen<br />
MULTIVAC aus. Hierfür beteiligt<br />
sich das Unternehmen regelmäßig<br />
an interdisziplinären Projekten.<br />
Zum Beispiel am SAVE-FOOD-<br />
Kongress, der auf dem interpack-<br />
Gelände parallel zur Messe<br />
stattfand. In seiner Funktion als<br />
interpack-Präsident eröffnete unter<br />
anderem Geschäftsführer und CFO<br />
Christian Traumann den Kongress.<br />
Alles darüber lesen Sie im Interview<br />
ab Seite 30.<br />
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<strong>UPDATE</strong> WEITERE THEMEN<br />
„Der Markt für Verpackungslösungen<br />
ist ein lokaler“<br />
MULTIVAC Geschäftsführer Christian Traumann über die interpack <strong>2011</strong><br />
und die globale Verpackungsindustrie<br />
50 Jahre MULTIVAC, 35 Prozent mehr Kundenkontakte als 2008 und wegweisende Produktpremieren wie<br />
MULTIVAC HPP: Geschäftsführer und CFO Christian Traumann zeigt sich zufrieden mit dem Auftritt des Unternehmens<br />
auf der interpack <strong>2011</strong> und seiner Präsidentschaft der Leitmesse. Gleichzeitig gibt er einen Ausblick<br />
darauf, warum die Industrie verstärkt lokale Verpackungslösungen benötigt.<br />
166.000 interpack-Besucher haben den Auftritt auf der Leitmesse der Verpackungsindustrie<br />
<strong>2011</strong> auch für MULTIVAC zu einem Erfolg gemacht.<br />
Herr Traumann, herzlichen Glückwunsch<br />
zum 50-jährigen Firmenjubiläum!<br />
Was wünschen Sie<br />
MULTIVAC für die Zukunft?<br />
Traumann: Ich wünsche dem<br />
Unternehmen, dass wir uns auch<br />
zukünftig nachhaltig weiterent-<br />
wickeln können. Qualifizierte und<br />
engagierte Mitarbeiter sind hierfür<br />
der entscheidende Faktor, und ich<br />
hoffe, dass sich unsere Mitarbeiter<br />
auch in Zukunft wie bisher für<br />
unsere Sache einsetzen werden.<br />
Wie sind Sie mit dem interpack-<br />
Auftritt von MULTIVAC zufrieden?<br />
Traumann: Wir sind mit dem Ergebnis<br />
unseres Messeauftritts sehr<br />
zufrieden. Auf der einen Seite ha-<br />
ben tausende Menschen unseren<br />
Stand besucht und wir konnten<br />
etwa 35 Prozent mehr Leads generieren<br />
als 2008. Auf der anderen<br />
Seite war der Auftritt eine ideale<br />
Plattform, um unser breites Spektrum<br />
an Produktinnovationen zu<br />
präsentieren. Wegweisend war<br />
sicherlich die Präsentation unserer<br />
ersten Anlage für die Hochdruckbehandlung<br />
von Lebensmitteln,<br />
MULTIVAC HPP. Hier haben wir<br />
neue Standards gesetzt.<br />
Wie lautet das Fazit Ihrer<br />
interpack-Präsidentschaft?<br />
Traumann: Mit 166.000 Besuchern<br />
und 2.700 Ausstellern aus aller Welt<br />
hat sich die interpack auch in diesem<br />
Jahr wieder als Weltleitmesse<br />
der Verpackungsindustrie präsentiert.<br />
Sie ist eindeutig die Informationsplattform<br />
für die globale Verpackungsindustrie<br />
und gleichzeitig<br />
ein wichtiger Indikator für die Stimmung<br />
in der Branche, die sich nach<br />
den Krisenjahren – das ist mein Eindruck<br />
– wieder aufhellt.<br />
Eine Ihrer letzten Amtshandlungen<br />
als interpack-Präsident war die<br />
Eröffnung des SAVE-FOOD-<br />
Kongresses. Welche Konsequenzen<br />
ergeben sich aus den dort vorgestellten<br />
Studien für Hersteller<br />
von Verpackungsmaschinen (Anm.<br />
d. Red.: siehe Kasten)?<br />
Traumann: Die Studien zeigen<br />
wichtige Ansatzpunkte für die gesamte<br />
Verpackungsindustrie auf,<br />
nicht nur für die Hersteller von Verpackungsmaschinen.<br />
So wurde unter<br />
anderem bestätigt, dass der<br />
Markt für Verpackungslösungen<br />
ein lokaler ist. Wir sind aufge-<br />
fordert, Systeme zu entwickeln, die<br />
den lokalen Anforderungen in den<br />
unterschiedlichen Ländern gerecht<br />
werden. Und diese unterscheiden<br />
sich sehr stark in Abhängigkeit<br />
davon, ob wir von Industrie-,<br />
Schwellen- oder Entwicklungs-<br />
ländern sprechen.<br />
Die Studien zeigen, dass Lebensmittelverluste<br />
in Entwicklungs-<br />
und Schwellenländern hauptsächlich<br />
durch finanzielle und<br />
technische Einschränkungen verursacht<br />
werden, unter anderem<br />
bei der Verpackungstechnik. Ist für<br />
MULTIVAC die Schlussfolgerung
daraus, sich verstärkt in solchen<br />
Ländern zu engagieren?<br />
Traumann: Unser globales Vertriebsnetz<br />
umfasst schon seit mehreren<br />
Jahren Niederlassungen in<br />
so genannten Schwellen- und Entwicklungsländern.<br />
Insofern ist<br />
unser Engagement in diesen Regionen<br />
nicht neu. Vielerorts sind wir<br />
aktiv geworden, sobald die politischen<br />
Rahmenbedingungen dies<br />
zuließen. Durch unser Engagement<br />
vor Ort und die Bereitstellung von<br />
Verpackungslösungen, die den<br />
lokalen Anforderungen gerecht<br />
werden, konnten wir viele Märkte<br />
nachhaltig entwickeln.<br />
Wie kann das für MULTIVAC<br />
Lösungen typische, technisch<br />
hohe Niveau zu dort marktüblichen<br />
Preisen angeboten werden?<br />
Traumann: Wir sind schon jetzt in<br />
der Lage, Verpackungslösungen zu<br />
wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten,<br />
da die Anforderungen in<br />
diesen Regionen oftmals weniger<br />
Christian Traumann, Geschäftsführer<br />
und CFO von MULTIVAC<br />
komplex sind als im Falle von industriellen<br />
Verarbeitern. Die Ausstattung<br />
der Maschine mit weniger<br />
technischen Features spiegelt sich<br />
auch im Preis wider. Das Qualitätsniveau<br />
unserer Maschinen ist für<br />
alle Absatzländer gleich. Die Preisdifferenzierung<br />
entsteht ausschließlich<br />
durch unterschiedliche<br />
Maschinenkonfigurationen.<br />
In Industrieländern entstehen<br />
Lebensmittelverluste laut der<br />
SAVE-FOOD-Studien vor allem dadurch,<br />
dass Verbraucher Nahrungsmittel<br />
wegwerfen oder diese<br />
etwa aufgrund von Normen bezüglich<br />
ihres Aussehens gar nicht erst<br />
in den Handel gelangen. Existiert<br />
hier überhaupt ein Handlungsfeld<br />
für einen Maschinenbauer?<br />
Traumann: Aus unserer Sicht ja.<br />
Wir arbeiten kontinuierlich daran,<br />
Verpackungslösungen zu entwickeln,<br />
mit denen die Haltbarkeit der<br />
Lebensmittel weiter optimiert werden<br />
kann. Innovativstes Beispiel<br />
aus unserem Portfolio ist die HPP-<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Technologie, die völlig neue Möglichkeiten<br />
im Bereich der kalten<br />
Pasteurisierung von Lebensmitteln<br />
bietet, so dass zum Beispiel auch<br />
wärmeempfindliche Produkte behandelt<br />
und länger haltbar gemacht<br />
werden können. Ebenso können wir<br />
einen großen Beitrag zur Ent-<br />
wicklung von Verpackungen leisten,<br />
die auf die entsprechenden<br />
Käufergruppen ausgelegt sind,<br />
wie etwa Packungen für Single-<br />
Portionen. Durch den Einsatz dieser<br />
Verpackungskonzepte kann die<br />
Verschwendung von Lebensmitteln<br />
reduziert werden.<br />
SAVE-FOOD-Kongress: Vorstellung von zwei Studien zu Lebensmittelverlusten<br />
Jährlich gehen 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verloren, weil sie die Verbraucher nicht oder nur beschädigt<br />
erreichen oder weggeworfen werden. Das ist etwa ein Drittel der weltweiten Lebensmittelproduktion.<br />
So lautet das Ergebnis zweier von der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in<br />
Auftrag gegebener Studien. Vorgestellt wurden sie auf dem SAVE-FOOD-Kongress. Er fand im Mai parallel<br />
zur interpack statt und wurde von der FAO und der Messe Düsseldorf GmbH veranstaltet. Er beleuchtete, wie<br />
Verpackungen dem Verlust von Lebensmitteln entgegenwirken. In Entwicklungs- und Schwellenländern<br />
tragen sie dazu bei, dass Lebensmittel Transportwege unbeschädigt überstehen. In Industrieländern müssen<br />
sie zu Gesellschaften passen, in denen es immer mehr Einpersonenhaushalte gibt. Allerdings sorgen<br />
hier auch Lebensmittelnormen und Überproduktion dafür, dass viele genießbare Produkte gar nicht erst in<br />
den Handel kommen.<br />
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<strong>UPDATE</strong> WEITERE THEMEN<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
MULTIVAC unterstützt Fischer in Afrika und dem Jemen<br />
Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenspolitik von MULTIVAC. Das belegen nicht nur<br />
die ressourcenschonenden Verpackungsmaschinen des Maschinenherstellers. Mit seinen Anlagen und seinem<br />
Know-how trägt MULTIVAC auch unmittelbar zur nachhaltigen Entwicklung von Lebensmittelproduzenten in<br />
Schwellen- und Entwicklungsländern bei. Das zeigt das soziale Engagement des Maschinenbauers in Marokko,<br />
Dschibuti und dem Jemen.<br />
Die auf dem SAVE-FOOD-Kongress<br />
während der interpack vorgestellten<br />
Studien haben gezeigt: Qualitativ<br />
hochwertige Verpackungen<br />
tragen vor allem in Entwicklungs-<br />
und Schwellenländern dazu bei,<br />
die wirtschaftliche Situation der<br />
Lebensmittelproduzenten nachhaltig<br />
zu verbessern. Sie machen Produkte<br />
haltbar, transportfähig und<br />
vergrößern damit deren Vertriebsradius.<br />
Das beugt der Verschwendung<br />
von Nahrungsmitteln vor und<br />
hilft den Produzenten, sich aus<br />
eigener Kraft weiterzuentwickeln,<br />
wodurch Arbeitsplätze entstehen.<br />
Nachhaltigkeit hat in diesem Zusammenhang<br />
aber noch andere<br />
Aspekte: Die Reduzierung von Lebensmittelverlusten<br />
bei tierischen<br />
Erzeugnissen fördert den Artenschutz,<br />
denn es muss weniger produziert<br />
werden.<br />
MULTIVAC sind diese Zusammenhänge<br />
bekannt. Seit geraumer<br />
Zeit engagiert sich das Unterneh-<br />
men daher in der Responsible<br />
Fishing Alliance. Die Allianz ist ein<br />
internationaler Zusammenschluss<br />
von öffentlichen Organisationen<br />
und Privatunternehmen, die sich<br />
für eine ökonomisch, ökologisch<br />
und sozial nachhaltige Fischerei<br />
einsetzen. Zu diesem Zweck hat<br />
MULTIVAC mehreren marokkanischen<br />
Fischerdörfern Vakuum-<br />
Kammermaschinen zur Verfügung<br />
gestellt, auf denen sie nun ihren<br />
täglichen Fang verpacken.<br />
Die gesamte Wertschöpfungskette<br />
im Blick<br />
<strong>Als</strong> Partner der Welternährungsorganisation<br />
der Vereinten Nationen<br />
(FAO) engagiert sich MULTIVAC<br />
außerdem zusammen mit Infosamak<br />
in einem weiteren Projekt: in<br />
der „technischen Unterstützung für<br />
die Förderung von Kleinfischereien<br />
und deren Integration in den internationalen<br />
Handel“. Infosamak (In-<br />
formationszentrum für Marketing<br />
und Beratungsservice für Fischereiprodukte<br />
in den arabischen Ländern)<br />
ist eine zwischenstaatliche<br />
Organisation, deren Ziel es ist, den<br />
Handel von Fischerei- und Aquakulturprodukten<br />
zu unterstützen.<br />
Außerdem fördert Infosamak die<br />
Investitionen auf dem Fischereisektor<br />
in den arabischen Ländern in<br />
Übereinstimmung mit dem Common<br />
Fund for Commodities.<br />
Drei Länder – Dschibuti, Marokko<br />
und der Jemen – profitieren von<br />
diesem Projekt, das in einem Zeitraum<br />
von vier Jahren realisiert<br />
wird. Ziel des Projekts ist es,<br />
die Einkommen der Fischer durch<br />
die Förderung des Exports von<br />
Meeresprodukten zu verbessern.<br />
Die Fischer sollen für Hygiene beim<br />
Umgang mit dem Fisch auf dem<br />
Schiff, auf den Fischmärkten sowie<br />
während des Transports sensibilisiert<br />
werden, so dass das<br />
Produkt den Endverbraucher in
qualitativ gutem Zustand erreicht.<br />
Weiter erhalten sie technische Beratungen<br />
und Unterstützung bei<br />
der Vermarktung.<br />
Das Projekt richtet sich zudem<br />
an Fischerkooperativen und Ver-<br />
arbeitungsbetriebe. Sie sollen in<br />
die Lage versetzt werden, die<br />
Wertschöpfung mit Meeresprodukten<br />
auf dem Binnenmarkt Dschibuti<br />
und den Auslandsmärkten Marokko<br />
und Jemen zu vergrößern. Weiter<br />
ist es ein Projektziel, Investitionen<br />
in die Entwicklung der Märkte attraktiv<br />
zu machen. Die am wenigsten<br />
entwickelten Länder wie Dschibuti<br />
und der Jemen profitieren von<br />
der Teilnahme Marokkos, das über<br />
umfangreiche Erfahrung auf dem<br />
Gebiet der Fischerei verfügt.<br />
Beobachten, schulen, finanzieren<br />
MULTIVAC unterstützt Infosamak<br />
bei der Identifizierung von Ver-<br />
arbeitungsbetrieben und von<br />
Supermärkten. Der Allgäuer Verpackungsspezialist<br />
erklärt den<br />
Fischern darüber hinaus die Rolle<br />
der Vakuumverpackungstechnolo-<br />
gie in Bezug auf die Wertschöpfung<br />
bei der Verarbeitung von Fischereiprodukten.<br />
MULTIVAC ermöglicht<br />
zudem die Weiterbildung vor Ort<br />
und schult die Bediener im Umgang<br />
mit Vakuumverpackungsmaschinen.<br />
Das Unternehmen beteiligt<br />
sich auch an Seminaren, in denen<br />
unterschiedliche Verarbeitungstechniken<br />
und -verfahren präsentiert<br />
werden.<br />
Zusätzlich wird MULTIVAC in<br />
Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen<br />
der Verpackungsin-<br />
dustrie im Laufe des Projekts diverse<br />
Informationsveranstaltungen<br />
durchführen. Auch Bildungsprogramme<br />
zur Handhabung von<br />
Verpackungstechnologien, zu Ver-<br />
arbeitungshinweisen, Qualitätskontrollen<br />
und zum Thema Nachverfolgbarkeit<br />
sind geplant. Weiter<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
gilt es, einen Erfahrungsaus-<br />
tausch bezüglich der Installation<br />
von Maschinen zu gewährleisten.<br />
MULTIVAC veranstaltet zu diesem<br />
Zweck Seminare, Konferenzen und<br />
Workshops und entwickelt Präsentationen<br />
rund um die Fragestellungen,<br />
die sich in diesem Zusammenhang<br />
auftun.<br />
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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Für die Frischetheke verpackt<br />
Kleine Losgrößen: Tiefziehmaschinen und Traysealer für Fachbetriebe<br />
Lebensmittel und ihre Verpackungen sind von jeher ein guter Spiegel ihrer Zeit. Immer mehr gefragt sind<br />
heute Produkte frisch von der Theke sowie verzehrfertige Mahlzeiten in hoher Qualität. Das neue Verbraucherverhalten<br />
ist eine Chance für Lebensmitteleinzelhändler und kleine Metzgereifachbetriebe: Sie können sich<br />
gezielt neue Kundengruppen erschließen – vorausgesetzt, es stimmt nicht nur die Qualität der Produkte,<br />
sondern auch die des Verpackungskonzepts.<br />
Die Individualisierung und Beschleunigung<br />
unseres Lebens haben<br />
breite Teile der Bevölkerung<br />
erfasst. In der Arbeitswelt sind wir<br />
mit Forderungen nach immer mehr<br />
Effizienz und Flexibilität konfrontiert,<br />
die Zahl der Single-Haushalte<br />
und Patchwork-Familien nimmt seit<br />
Jahren zu. Dem Einzelnen bleibt immer<br />
weniger Zeit für die täglichen<br />
Dinge des Lebens. Die Nahrungszubereitung<br />
und der Einkauf dafür<br />
sollen heute möglichst schnell und<br />
bequem vonstattengehen. Verzehrfertige<br />
Mahlzeiten und Produkte<br />
frisch von der Theke liegen daher<br />
voll im Trend.<br />
Gleichzeitig sind Themen wie<br />
Bio und Work-Life-Balance auf die<br />
Agenda des Individuums gerückt.<br />
Es wird wieder mehr und natür-<br />
licher gekocht. Verbraucher legen<br />
zudem verstärkt Wert auf weitgehend<br />
naturbelassene Produkte aus<br />
artgerechter Tierhaltung und umweltschonender<br />
Erzeugung, die<br />
sich dennoch möglichst lange im<br />
Kühlschrank aufbewahren lassen.<br />
Frisch, natürlich und praktisch will es der Verbraucher an der Theke: Hier eröffnen<br />
Verpackungskonzepte für kleine Losgrößen dem Handel neue Chancen.<br />
Chancen für den Einzelhandel<br />
Die Vielfalt der Lebensstile führt bis<br />
heute zu immer individuelleren und<br />
zeitlich flexiblen Verbraucherwünschen.<br />
Im Zuge dessen wurden auch<br />
die Marketingansätze der Anbieter<br />
kleinteiliger, vielfältiger<br />
und persönlicher.<br />
Von der<br />
Entwicklung pro -<br />
fitieren konnten<br />
auch kleine Lebensmittelfachbetriebe,<br />
die ohnehin persönlicher<br />
und individueller<br />
mit ihren Kunden<br />
kommunizieren.<br />
Metzgereien und Käsereien orientieren<br />
sich ebenfalls zunehmend<br />
an dem veränderten Nachfrageverhalten<br />
der Verbraucher. Viele<br />
haben ihr Sortiment erweitert und<br />
bieten innovative Konzepte für die<br />
„heiße Theke“ oder „den kleinen<br />
Imbiss zwischendurch“ an – mikrowellen-<br />
und ofengerecht verpackt<br />
auch zum Mitnehmen. Catering-<br />
Angebote für die private oder die<br />
Firmenfeier runden das Sortiment<br />
der Fleischereifachgeschäfte ab.<br />
Bei den neuen Angeboten gehen<br />
das verzehrfertige Produkt und<br />
die Verpackung Hand in Hand: Der<br />
knusprige Braten und der deftige<br />
Wurstsalat bleiben nur dann appe-<br />
Der T 300: MULTIVACs kleinster automatischer Traysealer.
titlich frisch, wenn sie in einer hochwertigen<br />
Frischeverpackung verkauft<br />
werden. <strong>Als</strong> einer der welt-<br />
weit führenden Anbieter von Verpackungsmaschinen<br />
hat MULTIVAC<br />
deshalb sein Produktprogramm für<br />
die Anforderungen von Kleinbetrieben<br />
erweitert. Der Maschinenbauer<br />
bietet jetzt ein breites Spektrum an<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
und Traysealern an, mit denen sich<br />
Fleisch, Wurst oder Käse direkt in<br />
der Nähe des Verkaufsraums oder<br />
an der Frischetheke vor den Augen<br />
der Kunden verpacken lassen.<br />
R 095: Tiefziehverpackungs-<br />
maschine für jedermann<br />
Mit der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 095 hat MULTIVAC im vergangenen<br />
Jahr eine ideale Lösung<br />
für kleine und mittelständisch geprägte<br />
Lebensmittelbetriebe auf<br />
den Markt gebracht. Ihre Rahmenlänge<br />
beträgt gerade einmal<br />
2,10 Meter. Dabei ist sie sehr<br />
flexibel, was die Herstellung von<br />
Vakuum- oder MAP-Verpackungen<br />
angeht. Das eröffnet Fachbetrieben<br />
vielfältige Möglichkeiten für die<br />
Verpackungsgestaltung.<br />
Die R 095 verfügt standardmäßig<br />
über ein Schnellwechselsystem<br />
für Form- und Siegelwerkzeuge.<br />
Dadurch kann die Maschine leicht<br />
auf andere Packungsformate umgerüstet<br />
werden. Die R 095 ist darüber<br />
hinaus sehr energieeffizient<br />
und benötigt weder Druckluft- noch<br />
Kühlwasseranschlüsse. Zudem ist<br />
die R 095 mit einer Schnittstelle für<br />
die Integration von Schneidemaschinen<br />
ausgestattet, über die intuitive<br />
Bedienoberfläche HMI 2.0 mit<br />
Touchscreen leicht zu bedienen<br />
und im Hygiene Design gehalten.<br />
T 100 und T 300: Traysealer für<br />
kleine Losgrößen<br />
Im Bereich der Traysealer bietet<br />
MULTIVAC für die Verarbeitung von<br />
kleinen Losgrößen mehrere halbautomatische<br />
und automatische<br />
Maschinen an. Der derzeit kleinste<br />
halbautomatische Traysealer ist<br />
der T 100. Er ist so klein, dass er<br />
sogar auf einem Tisch oder einer<br />
Verkaufstheke aufgestellt werden<br />
kann. Für den Betrieb reicht ein<br />
Stromanschluss. Obwohl der T 100<br />
sehr kompakt ist, hat er ein Vakuum-<br />
und Begasungssystem und<br />
kann daher auch MAP-Packungen<br />
produzieren. Auch das Herstellen<br />
von Trays mit Aufreißecken ist<br />
möglich. Seine Bedienung ist selbst<br />
für ungeübtes Personal einfach.<br />
Der T 300 ist der kleinste<br />
automatische Traysealer<br />
von MULTIVAC. Er<br />
produziert einen Ausstoß<br />
von circa 20 Packungen<br />
mit Schutzatmosphäre<br />
pro Minute. Seine Funktionsweise<br />
ist leicht verständlich.<br />
Dank seines<br />
raum sparenden Maschinenkonzepts<br />
verfügt er<br />
über eine Einlegestrecke mit zwei<br />
Beladepositionen, die das ergonomische<br />
Beladen der Trays erlaubt.<br />
Der werkzeuglose Formatwechsel<br />
ist softwareunterstützt, was die<br />
Formatumstellung sehr einfach<br />
macht. Gleiches gilt für den Wechsel<br />
der Deckelfolie.<br />
Nur 2,10 Meter lang: Die Tiefziehmaschine<br />
R 095 ist das perfekte Einstiegsmodell.<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Der Traysealer T 100: Mit dem Tischgerät verpacken<br />
Anwender vor den Augen des Kunden.<br />
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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Komplexe Verpackungsmaschinen<br />
per Fingerzeig steuern<br />
Maschinensteuerung: MULTIVAC setzt auf intuitiv verständliches Touchscreen-System<br />
Software-Ergonomie macht die Steuerung von Maschinen benutzerfreundlicher. Bei seiner Mensch-Maschine-<br />
Schnittstelle HMI 2.0 setzt MULTIVAC auf leicht verständliche Piktogramme und Animationen – und optimiert<br />
so den Verpackungsprozess hinsichtlich Effizienz und Sicherheit.<br />
Das HMI 2.0 wird über einen 12-Zoll-Touchscreen bedient.<br />
Ob Navigationsgerät, Smartphone<br />
oder Fahrkartenautomat – den<br />
meisten Menschen sind Touchscreens<br />
heute aus ihrem privaten<br />
Umfeld vertraut. Wie das Gerät bedient<br />
werden muss, erklärt sich von<br />
selbst: Einfach die grafischen Icons<br />
und Symbole anklicken und der intuitiven<br />
Benutzerführung folgen.<br />
Nach demselben Prinzip hat<br />
MULTIVAC die Bedienung seiner<br />
Verpackungsmaschinen angelegt:<br />
Über die Bedienoberfläche HMI 2.0<br />
kann selbst wenig technikaffines<br />
und angelerntes Bedienpersonal<br />
die komplette Funktionalität der<br />
Maschinen und Linien per Fingerzeig<br />
bedienen. Dazu hat MULTIVAC<br />
die Funktionen der Maschinensteuerung<br />
in leicht verständliche<br />
Piktogramme und Animationen<br />
„übersetzt“. Die Bedienoberfläche<br />
ist in allen automatischen Ver-<br />
packungsmaschinen der neuen Generation<br />
von MULTIVAC integriert.<br />
Es handelt sich dabei um einen<br />
12-Zoll-LCD-Touchscreen, der mit<br />
einem vollständigen Industrie-PC<br />
verbunden ist.<br />
Die Bedienoberfläche ist selbsterklärend<br />
und macht Nachfragen<br />
überflüssig. Daher sind die meisten<br />
Anwender schon nach wenigen<br />
Minuten mit dem HMI 2.0 und der<br />
Bedienung der Maschine oder Linie<br />
vertraut. Die Umsetzung der Steuerungsbefehle<br />
in Piktogramme verschafft<br />
dem Bediener mehr Übersicht.<br />
Das erhöht die Bedien-<br />
sicherheit und die Qualität des Verpackungsprozesses.<br />
Das System<br />
bietet zudem mehr als 40 Bediensprachen<br />
und eine umfassende<br />
Auswahl an Schriftzeichen, darunter<br />
alle EU-Sprachen, Arabisch sowie<br />
viele asiatische Sprachen.<br />
Prozessvisualisierung,<br />
Trouble-Shooting und E-Learning<br />
Das HMI 2.0 visualisiert nicht nur<br />
einzelne Steuerungsbefehle, sondern<br />
den kompletten Verpackungsprozess.<br />
Laufend werden Standardinformationen<br />
über den Produk-<br />
tionsauftrag angezeigt und als Statusinformationen<br />
mitgeführt. Das<br />
Bediensystem speichert zudem<br />
mehr als 200 Rezepte für wiederkehrende<br />
Produktionsaufträge.<br />
Darüber hinaus lassen sich sämtliche<br />
Module einer Verpackungslinie<br />
über das HMI 2.0 zentral steuern.<br />
Die Bedienerführung visualisiert<br />
auch Störungsmeldungen und<br />
Anweisungen zur Behebung der<br />
Störung und allgemeine Wartungshinweise.<br />
Zudem können Bediener<br />
individuelle Informationen hochladen,<br />
die bei der Lösung typischer<br />
Fehler helfen. Kommt der An-<br />
wender allein nicht weiter, kann<br />
MULTIVAC mittels Fernwartung auf<br />
die Maschine zugreifen.<br />
HMI 2.0 erleichtert Anwendern<br />
auch den Lernprozess in der Praxis.<br />
Auf dem LCD-Bildschirm werden<br />
animierte Grafiken gezeigt, die das<br />
Verständnis für Maschine und<br />
Handhabung vertiefen. Beispielsweise<br />
wird in der Animation für<br />
die Traysealer-Bedienung erläutert,<br />
wie bei einem Wechsel der Deckelfolie<br />
die neue Folie einge-<br />
fädelt wird.<br />
Lückenlos nachverfolgen<br />
Alle Bedienschritte im Produk-<br />
tionsprozess können lückenlos aufgezeichnet<br />
werden. Ein Industrie-<br />
PC mit integrierter PC-Steuerung<br />
IPC 06 und dem Betriebssystem
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
In kurzer Zeit gute Ergebnisse: Mit dem HMI 2.0 machen sich dank leicht verständlicher Piktogramme und Animationen selbst angelernte<br />
Mitarbeiter schnell mit der Maschinen- oder Liniensteuerung vertraut.<br />
Windows XP erlaubt die Anbindung<br />
an das Unternehmensnetz per LAN.<br />
Über das so genannte Wireless-<br />
User-Login ist eine chipkarten-<br />
basierte Anmeldung am System<br />
möglich. Auf diese Weise können<br />
Unbefugte die Maschine nicht<br />
bedienen.<br />
Das HMI 2.0 unterstützt Anwender<br />
bei der Erfüllung der Reglementarien<br />
der FDA 21 CFR Part 11 und<br />
bietet darüber hinaus die Möglichkeit,<br />
Prozessdaten an Management-<br />
Execution-Systeme zu übermitteln.<br />
Anwender erhalten auf diese Weise<br />
ein ausführliches Protokoll des<br />
Verpackungsprozesses. Die Vernetzung<br />
von Verpackungsmaschinensteuerung<br />
und Unternehmensdatenverarbeitung<br />
wiederum<br />
schafft die Voraussetzung, Daten<br />
wie Batch-Nummer, Produkt-<br />
Codes und Haltbarkeitsdaten aus<br />
übergeordneten Systemen auf<br />
die Steuerung der Verpackungs-<br />
maschine und somit auf die Verpackung<br />
zu übertragen.<br />
Ergonomisch und unmissverständlich: Das HMI 2.0 steigert Sicherheit und Qualität beim Verpacken.<br />
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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
„Die Lösung ist schneller gefunden“<br />
MULTIVAC Remote Assistance: Fernwartung sorgt für Kundennähe<br />
Mit über 60 Niederlassungen weltweit hat MULTIVAC ein globales Vertriebs- und Servicenetz geknüpft, das in<br />
dieser Dichte für die Branche einmalig ist. Dennoch bietet der Allgäuer Verpackungsspezialist nun zusätzlich<br />
die Möglichkeit der Fernwartung seiner Maschinen. Über Positionierung, Vorteile und technische Umsetzung<br />
dieses Serviceangebots sprach <strong>UPDATE</strong> mit Wolfgang Recher, Bereichsleiter Corporate Customer Service<br />
bei MULTIVAC.<br />
Herr Recher, mit rund 300 Verkaufsberatern<br />
und über 600 Ser-<br />
vicespezialisten weltweit garantiert<br />
MULTIVAC einen flächen-<br />
deckenden Service. Ist da die<br />
Fernwartung der Verpackungs-<br />
maschinen eine Investition, die<br />
sich lohnt?<br />
Recher: Wir haben uns tatsächlich<br />
gefragt, ob wir das überhaupt<br />
brauchen. Wir haben ja über 60<br />
Vertriebs- und Serviceniederlassungen<br />
weltweit und fast überall<br />
unsere Techniker. Letztlich haben<br />
die Vorteile für unsere Kunden<br />
aber überwogen.<br />
Welche sind das konkret?<br />
Recher: Der wichtigste Vorteil ist<br />
die schnelle Fehlerbehebung.<br />
Durch MULTIVAC Remote Assistance<br />
sind wir zum Teil in der Lage,<br />
Maschinen durch eine Parameterkorrektur<br />
aus der Entfernung<br />
wieder in Gang zu setzen, oder wir<br />
können etwaige Fehler zumindest<br />
genau eingrenzen. Entweder hilft<br />
diese Information dem Anwender<br />
schon weiter, oder wir können<br />
unseren Servicetechniker genau<br />
instruieren und ihm die notwen-<br />
digen Ersatzteile mitgeben. So<br />
oder so, die Lösung beim Kunden<br />
ist durch das Fernwartungstool<br />
schneller gefunden.<br />
Welche Vorteile sehen Sie darüber<br />
hinaus?<br />
Recher: Der Kunde erhält theoretisch<br />
rund um die Uhr Unterstützung,<br />
denn der Fernwartungsleistende<br />
ist im MULTIVAC Netzwerk<br />
ortsunabhängig. Sollte der First-<br />
Level-Support die Problemursache<br />
nicht selbst finden, kann er direkt<br />
Dank der Fernwartung verkürzen sich im Ernstfall die Stillstandszeiten.<br />
einen Second-Level-Techniker aus<br />
der Zentrale zur Fehleranalyse hinzuschalten.<br />
Auch Drittkomponenten<br />
anderer Hersteller in einer<br />
Verpackungslinie sind per LAN<br />
in das Fernwartungssystem von<br />
MULTIVAC integrierbar.<br />
Welchen Funktionsumfang deckt<br />
MULTIVAC Remote Assistance ab?<br />
Recher: Das Maschinendisplay<br />
beim Anwender wird auf den Monitoren<br />
im Helpdesk gespiegelt. Auf<br />
diese Weise kann der Techniker den<br />
Anwender bei der Bedienung unterstützen.<br />
Auch eine Funktionsanalyse<br />
der Maschine und ihrer<br />
Komponenten ist möglich. Ebenso<br />
ein Auslesen und eine Analyse der<br />
Maschinenprotokolle. Wir nutzen<br />
MULTIVAC Remote Assistance aber<br />
auch für Software-Updates und zur<br />
Unterstützung des Kunden während<br />
der Inbetriebnahmephase.<br />
Für welche Verpackungsmaschinen<br />
gilt das Serviceangebot?<br />
Recher: MULTIVAC Remote Assistance<br />
ist bei allen MULTIVAC<br />
Maschinen und Linien möglich,<br />
die eine IPC05- beziehungsweise<br />
IPC06-Steuerung haben.<br />
Wird der Service weltweit angeboten?<br />
Recher: Ja, das Angebot steht weltweit<br />
zur Verfügung und wird von<br />
unseren Tochtergesellschaften lokal<br />
ausgeübt. Der Kunde kann also<br />
in seiner Landessprache mit dem<br />
Techniker vom Helpdesk sprechen.<br />
Wird der Second-Level-Spezialist<br />
in der Zentrale hinzugezogen, kommunizieren<br />
wir auf Englisch.
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Virtuelles privates Netz: In einer Fernwartungssitzung greifen MULTIVAC Servicetechniker und auf Wunsch auch Hersteller von Fremdkomponenten<br />
online auf die Maschine eines Kunden zu.<br />
Wie funktioniert das Ganze<br />
technisch?<br />
Recher: Die Verbindung wird über<br />
ein virtuelles privates Netz, ein<br />
VPN, aufgebaut. Hardwareseitig<br />
nutzen wir sowohl im MULTIVAC<br />
Rechenzentrum wie auch in den<br />
Maschinen die VPN-Router des<br />
Bautyps mGuard von Marktführer<br />
Innominate/Phoenix.<br />
Wie sicher ist das Verfahren?<br />
Recher: Die mGuard-VPN-Router<br />
sind mit einer Reihe von Sicherheitsfunktionen<br />
ausgerüstet, von<br />
verschiedenen Verschlüsselungsverfahren<br />
bis hin zu einer Stateful<br />
Inspection Firewall. Diese „Hardwarefirewall“<br />
gestattet eine Verbindung<br />
nur zwischen zwei fest hinterlegten<br />
IP-Adressen – eine für das<br />
MULTIVAC Gateway, die andere für<br />
die Verpackungsmaschine. Der<br />
Rückkanal lässt nur solche Datenpakete<br />
passieren, die identisch zum<br />
gesendeten Datenpaket codiert<br />
sind. Der Rückkanal ist also nicht<br />
permanent geöffnet.<br />
Könnte ein MULTIVAC Techniker<br />
unbefugt auf die Maschine des<br />
Kunden zugreifen?<br />
Recher: Nein, nur der Kunde kann<br />
den VPN-Tunnel öffnen. Diese<br />
Funktion ist in unser Bedienterminal<br />
HMI 2.0 integriert. MULTIVAC<br />
kann ohne Freischalten nicht auf<br />
die Maschine zugreifen.<br />
Welche technischen Voraussetzungen<br />
sind kundenseitig nötig?<br />
Recher: Der Kunde benötigt einen<br />
Internetanschluss mit einer Mindestbandbreite<br />
von 512 Kilobit pro<br />
Sekunde. Wir empfehlen jedoch<br />
1.024 Kilobit pro Sekunde oder<br />
höher. Natürlich sollte eine Telefonverbindung<br />
möglich sein, damit wir<br />
parallel mit dem Bediener sprechen<br />
können.<br />
Kunden schalten jeden Einsatz des Fernwartungstools eigenhändig frei.<br />
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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Damit sich Betreiber sicher fühlen<br />
MULTIVAC lässt Maschinensicherheit stets von externen Gutachtern prüfen<br />
Verpackungsmaschinen müssen gesetzlich definierte Mindestanforderungen an die Sicherheit erfüllen. In der<br />
Praxis stellt sich jedoch immer wieder heraus, dass sie das teilweise nur unzureichend tun. Für die Betreiber<br />
kann dies neben dem möglichen Unfallrisiko auch einen erhöhten Aufwand für die Gefährdungs-<br />
beurteilung sowie Zusatzkosten für notwendige Nachrüstungen bedeuten. Die Alternative: Verpackungs-<br />
maschinen mit GS-Zeichen.<br />
Was für Fernseher und Rasenmäher<br />
gilt, gilt auch für industrielle<br />
Maschinen und Anlagen: Werden<br />
sie innerhalb der EU verkauft oder<br />
in die EU importiert, müssen sie die<br />
CE-Kennzeichnung tragen. Durch<br />
das Anbringen dieses genormten<br />
Zeichens bestätigt der Hersteller,<br />
dass sein Gerät beziehungsweise<br />
seine Maschine den produkt-<br />
spezifisch geltenden EU-Richtlinien<br />
entspricht. Hersteller von Verpackungsmaschinen<br />
müssen also<br />
sicherstellen, dass ihre Produkte<br />
bei ordnungsgemäßer Installation,<br />
Wartung und Verwendung die Sicherheit<br />
und Gesundheit von Personen<br />
und Gütern nicht gefährden.<br />
„Bei Verpackungsmaschinen ist<br />
die CE-Kennzeichnung jedoch kei-<br />
neswegs ein Garant für Sicherheit“,<br />
warnt Robert Höge, Corporate Quality<br />
& Compliance Manager bei<br />
MULTIVAC. „Wir beobachten immer<br />
wieder, dass CE-gekennzeichnete<br />
Maschinen auf den Markt<br />
kommen, bei deren Herstellung die<br />
komplexen Vorschriften nur unzureichend<br />
beachtet wurden.“ Da die<br />
Einhaltung der EU-Normen und ihrer<br />
jeweiligen nationalen Pendants<br />
nicht durch ein unabhängiges Institut<br />
überprüft wird, liegt es am Hersteller<br />
selbst, wie sicher seine Maschinen<br />
tatsächlich sind.<br />
Umfängliches CE-Konformitätsbewertungsverfahren<br />
Um seinen Kunden höchste Sicher-<br />
heit zu garantieren, hat MULTIVAC<br />
intern ein umfangreiches CE-<br />
Konformitätsbewertungsverfahren<br />
aufgesetzt. Ein mehrköpfiges CE-<br />
Konformitätsbewertungsteam<br />
sammelt, analysiert und bewertet<br />
laufend alle am Markt befindlichen<br />
Informationen zu technischen Neuentwicklungen,Patentanmeldungen<br />
oder Best-Practice-Verfahren,<br />
mit denen sich die Sicherheit von<br />
Verpackungsmaschinen weiter optimieren<br />
lässt und Restrisiken noch<br />
einmal minimiert werden.<br />
Das CE-Konformitätsbewertungsteam<br />
steht dafür auch in engem<br />
Kontakt mit Behörden, Verbänden<br />
und Versicherern und ist<br />
bestens über etwaige Unfälle, aber<br />
auch neue Entwicklungen infor-
miert. „Unsere Fachleute sind also<br />
stets auf dem aktuellsten Stand von<br />
Wissenschaft und Technik und<br />
bringen dieses Know-how in die<br />
laufende Entwicklung ein. Darüber<br />
hinaus betreiben wir eine Richt-<br />
linien- und Normenrecherche und<br />
arbeiten in Normenausschüssen<br />
mit. Basierend auf diesen Normen<br />
und Vorschriften führen wir dann<br />
eine Risikobeurteilung durch“, erläutert<br />
Höge.<br />
Die Risikobeurteilung erfolgt zu<br />
Beginn der Konstruktion. Die Ergebnisse<br />
der Bewertung fließen<br />
in das weitere Produktdesign<br />
ein und werden laufend überprüft.<br />
Beispiel EMV-Verträglichkeit: Hier<br />
prüft MULTIVAC genau, ob und in<br />
welchem Umfang die eigenen Maschinen<br />
mit anderen Maschinen<br />
interferieren, und minimiert vorhandene<br />
Risiken durch Präventivmaßnahmen.<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Geprüfte Sicherheit in allen<br />
Lebensphasen<br />
Eigene Prüfmaßstäbe allein reichen<br />
dem Allgäuer Verpackungsspezialisten<br />
allerdings nicht aus. „Wir<br />
unterziehen jeden Maschinentyp<br />
darüber hinaus einer externen GS-<br />
Prüfung durch Fachleute der Deutschen<br />
Gesetzlichen Unfallversicherung,<br />
DGUV“, sagt Höge.<br />
Das GS-Kennzeichen steht für<br />
Mit Sicherheit geprüft: Alle seine Verpackungsmaschinen und die dazugehörigen Dokumentationen lässt MULTIVAC von einem unabhängigen<br />
Institut auf CE-Konformität überprüfen.<br />
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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
„geprüfte Sicherheit“ und wird nur<br />
dann vergeben, wenn eine unabhängige<br />
Einrichtung überprüft hat,<br />
ob die Verpackungsmaschine tatsächlich<br />
die Anforderungen der<br />
EU-Richtlinien erfüllt. Bei GS-geprüften<br />
Maschinen sind die Unfallrisiken<br />
bereits bestmöglich minimiert.<br />
Betreiber müssen nicht<br />
befürchten, dass aufgrund sicherheitstechnischer<br />
Mängel Nach-<br />
rüstungen notwendig werden.<br />
„Dies ist gerade bei Verpackungsmaschinen<br />
wichtig, da in diesen<br />
Fertigungsbereichen auch angelernte<br />
Kräfte eingesetzt werden“,<br />
weiß Höge.<br />
Die DGUV überprüft die<br />
MULTIVAC Maschinen ausführlich<br />
bezüglich der zutreffenden Normen<br />
und europäischen Rechtsvorschriften.<br />
Die Prüfung umfasst die<br />
Sicherheit im Umgang mit der<br />
Maschine in allen Lebensphasen –<br />
von der Montage, über den Transport,<br />
die Inbetriebnahme, eventuelle<br />
Umrüstungen, den eigentlichen<br />
Betrieb einschließlich Reinigung<br />
und Wartung bis hin zur Außer-<br />
betriebnahme, Demontage und<br />
Entsorgung.<br />
Die GS-Prüfung bezieht sich<br />
aber nicht nur auf die Maschine<br />
selbst, sondern auch auf die komplette<br />
technische Dokumentation.<br />
Dazu gehört zum Beispiel die Betriebsanleitung,<br />
die unter anderem<br />
in Bezug auf Verständlichkeit, bestimmungsgemäße<br />
Verwendung,<br />
vorhersehbare Fehlanwendung<br />
und Sicherheit überprüft wird.<br />
„Erst wenn unsere Maschine inklusive<br />
Dokumentation usw.<br />
aufs Gründlichste gegenüber allen<br />
zutreffenden Vorschriften erfolgreich<br />
geprüft wurde, erhalten wir<br />
eine GS-Prüfbescheinigung“, erläutert<br />
Höge.<br />
Internationale Zertifizierungen<br />
Im europäischen Wirtschaftsraum<br />
sind das GS- und CE-Zeichen die<br />
einzigen gesetzlich geregelten<br />
Prüfzeichen für Produktsicherheit.<br />
Für Länder außerhalb des europäischen<br />
Wirtschaftsraums besitzt<br />
MULTIVAC eine Reihe länderspezifischer<br />
Qualitätssiegel und Produktzertifizierungen.<br />
Zu ihnen gehören<br />
das TR-Zertifikat für die<br />
Russische Föderation, die Zertifi-<br />
zierung nach UL-Sicherheitsstandards<br />
in den USA. Für den amerikanischen<br />
Markt hat sich MULTIVAC<br />
auch nach den Sicherheitsstandards<br />
der Non-Profit-Organisation<br />
3A und des United States Department<br />
of Agriculture (USDA) für<br />
Fleisch, Geflügel und Molkerei-<br />
produkte zertifizieren lassen. <strong>Als</strong><br />
Unternehmen ist MULTIVAC nach<br />
ISO 9001 zertifiziert.<br />
Hoher Standard: Neben länderspezifischen Qualitätssiegeln und Zertifizierungen bürgen das Hygiene Design und die Technik der<br />
Maschinen von MULTIVAC für Sicherheit.
Multitalent MR339 TQ<br />
Tiefziehverpackungen und Trays platzsparend nach dem Verpacken etikettieren<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Üblicherweise werden Tiefziehverpackungen mit Querbahnetikettierern direkt auf der Verpackungsmaschine<br />
etikettiert. Ist dies aus Platzgründen nicht möglich, ist der Transportbandetikettierer MR339 TQ von<br />
MULTIVAC Marking & Inspection eine platzsparende Alternative. Er dient zur Oben- und Untenetikettierung im<br />
Hochleistungsbereich, auch in Traysealerlinien. Die Kommunikation zu vor- und nachgeschalteten Maschinen<br />
übernimmt die Steuerung LC300.<br />
Unterbrechungsfrei und schnell etikettieren: Der MR339 TQ hat mehrere Etikettenspender<br />
und labelt bis zu 200 Packungen pro Minute.<br />
Damit Trays und Tiefziehpackungen<br />
unterbrechungsfrei etikettiert<br />
werden können, sind beim<br />
MR339 TQ je zwei Etikettenspender<br />
von oben und unten im Einsatz. Sie<br />
schalten untereinander automatisch<br />
um, sobald das Etikettenband<br />
oder das Druckerverbrauchsmaterial<br />
aufgebraucht ist oder falls eine<br />
Störung auftritt. Ein zusätzlicher<br />
Etikettenspender von oben bringt<br />
ein Promotionlabel auf. Insgesamt<br />
sind also fünf Etikettenspender am<br />
Transportband angebaut. Eine<br />
zentrale Höhenverstellung für die<br />
oberen Etikettenspender sorgt für<br />
reproduzierbare Einstellungen. Daneben<br />
können optional Druckwerke<br />
eingesetzt werden, um variable<br />
Produktionsdaten wie Mindesthaltbarkeit<br />
oder Chargenkennzeichnung<br />
zu drucken.<br />
Das Transportband des<br />
MR339 TQ selbst besteht aus mehreren<br />
Bandsegmenten, die zentral<br />
angetrieben werden. Dies hat den<br />
Vorteil, dass alle Geschwindigkeiten<br />
gleich sind. Die einzelnen Band-<br />
segmente sind notwendig, weil das<br />
Transportband an den Stellen quer<br />
geteilt sein muss, wo das Etikett<br />
von unten auf die Packung aufgebracht<br />
wird. Optionale Sensorik,<br />
die von unten beispielsweise die<br />
Etikettenanwesenheit kontrolliert,<br />
lässt sich in einer zusätzlichen<br />
Bandteilung unterbringen.<br />
Der Transportgurt selbst ist<br />
längs geteilt, das heißt, zwei Gurte<br />
laufen parallel. Dadurch ist es möglich,<br />
die Produktvorderkante von<br />
oben abzutasten. Auf diese Weise<br />
werden auch relativ niedrige Produkte<br />
erkannt.<br />
Die Bandgeschwindigkeit des<br />
MR339 TQ beträgt 60 Meter pro<br />
Minute. Je nach Produktlänge und<br />
Genauigkeit des Produktabstands<br />
lassen sich bis zu 200 Packungen<br />
pro Minute etikettieren. Auch eine<br />
zusätzliche Bedruckung direkt auf<br />
die Packung durch einen Inkjet-<br />
drucker ist möglich.<br />
Die Etikettierung mit einem<br />
Transportbandetikettierer hat gegenüber<br />
den Querbahnetikettierern<br />
den Vorteil, dass es für die Oben-<br />
und Untenetikettierung nur eine<br />
Bedienseite gibt. Außerdem ist<br />
der Zugang zu den Etikettenspendern<br />
bei Transportbandetikettierern<br />
sehr einfach.<br />
Kommen die Packungen zweispurig<br />
an, weil sie beispielsweise<br />
nach der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
zunächst zweispurig über<br />
einen Checkweigher oder einen<br />
Metalldetektor laufen, lassen sich<br />
zwei MR339 TQ sozusagen Rücken<br />
an Rücken anordnen. Dadurch<br />
laufen die Packungen weiterhin<br />
zweispurig in der Linie. Um die<br />
Linie möglichst schmal zu erhalten,<br />
werden die Schaltschränke separat<br />
aufgestellt.<br />
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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Vakuum erzeugen<br />
auf kleinstem Raum<br />
MULTIVAC Vakuumpumpe MVP 600: Fortschritt hinsichtlich Leistung und Platzbedarf<br />
Betreiber von Tiefziehmaschinen und Hersteller von Vakuumverpackungen wissen: Eine zentrale Vakuum-<br />
anlage für alle Verpackungsmaschinen ist ein beachtlicher Platz- und Kostenfaktor. Andererseits sind dezentrale<br />
Pumpen oftmals zu schwach, zu groß und aufgrund von Hygienevorschriften nicht immer mit der Lebensmittelproduktion<br />
kompatibel. Jetzt schafft MULTIVAC gemeinsam mit dem Unternehmen Busch Abhilfe: Die<br />
kompakte MVP 600 überzeugt mit hoher Leistung bei niedrigem Energieverbrauch.<br />
Wer schon einmal vor der Entscheidung<br />
für oder wider ein Vakuumsystem<br />
für seine Verpackungs-<br />
maschinen stand, für den ist Busch<br />
ein bekannter Name. Das Unternehmen<br />
ist weltweit einer der größten<br />
Anbieter von Vakuumpumpen,<br />
Gebläsen und Verdichtern. Zusammen<br />
mit dem Unternehmen hat<br />
MULTIVAC nun eine neue, in<br />
Verpackungsmaschinen integrierbare<br />
Vakuumpumpe entwickelt. Sie<br />
heißt MVP 600, ist extrem kompakt,<br />
bei MULTIVAC erhältlich und verbraucht<br />
40 Prozent weniger Energie<br />
als herkömmliche Vakuumpumpen.<br />
Dank ihres hohen Wirkungsgrades<br />
erwärmt sich die MVP 600 während<br />
des Betriebs verhältnismäßig<br />
wenig. Darüber hinaus sorgt eine<br />
Umlaufkühlung ohne zusätzlichen<br />
Kühlwasserbedarf oder eine direkte<br />
Durchlaufkühlung mit externem<br />
Kühlwasseranschluss für die richtige<br />
Betriebstemperatur. Das garantiert<br />
nicht nur eine maximale<br />
Lebensdauer. Die MVP 600 gibt<br />
auch wenig Wärme an die Umwelt<br />
ab. Derzeit steht sie für die Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
vom Typ<br />
R 2xx und R 5xx zur Verfügung.<br />
MULTIVAC plant, weitere Modelle<br />
für die unteren und oberen Leistungsbereiche<br />
anzubieten.<br />
Die MVP 600 wird von einem<br />
Servomotor angetrieben und arbeitet<br />
nach dem Schraubenprinzip:<br />
Zwei in entgegengesetzter Richtung<br />
berührungslos rotierende<br />
Schrauben in ihrem Inneren saugen<br />
hierbei die Luft zum Beispiel<br />
aus dem Siegelwerkzeug der<br />
Verpackungsmaschine und trans-<br />
portieren sie zu einem Gasaus-<br />
tritt. Der Vorgang kommt ohne Öl<br />
aus, und einem wartungsarmen<br />
Dauerbetrieb steht nichts im Weg.<br />
Außerdem erfüllt die MVP 600<br />
so mühelos die in der Lebensmittelproduktion<br />
geltenden strengen<br />
Vorschriften. Sie entspricht dem<br />
wegweisenden Hygiene Design<br />
von MULTIVAC und ist deshalb<br />
auch für die Anwendung im<br />
Lebensmittelbereich geeignet.<br />
Die MVP 600 ist theoretisch<br />
nicht nur für das Tiefzieh- und<br />
Vakuumverpacken von Lebensmitteln<br />
geeignet. Allerdings prädes-<br />
tiniert noch ein anderer Vorteil<br />
die Vakuumpumpe gut dafür: Sie<br />
ist sehr unempfindlich gegenüber<br />
Feuchtigkeit und Partikeln und hat<br />
selbst in solchen Umgebungen<br />
eine hohe Vakuumleistung.
Verpackungsvielfalt im Fokus<br />
Verpacken und Kartonieren: neue Medical-Lösung für maximale Flexibilität<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Eine neue Verpackungslösung von MULTIVAC ermöglicht das vollautomatische, GMP-konforme Verpacken<br />
und Kartonieren von pharmazeutischen Produkten und medizinischen Sterilgütern. Das integrierte System<br />
erfüllt die Anforderung an eine schnelle Line Clearance und ist auf maximale Flexibilität und Produktivität<br />
ausgelegt: Dank des sehr schnellen und einfachen Formatwechsels setzen Betreiber eine hohe Verpackungs-<br />
vielfalt mit variablen Chargengrößen um.<br />
Medizinische Sterilgüter und pharmazeutische<br />
Präparate werden<br />
heute zunehmend an länderspezifische<br />
Bedürfnisse angepasst und<br />
daher oft in kleinen Chargen verpackt.<br />
Flexibilität und Wirtschaftlichkeit<br />
der Verpackungslinien sind<br />
für global tätige Pharmazeuten,<br />
Hersteller von medizinischen Sterilgütern<br />
und Lohnverpacker wichtige<br />
Merkmale. Für diese Zielgruppe<br />
entwickelt MULTIVAC derzeit ein<br />
neues, integriertes und vollautomatisches<br />
Verpackungssystem.<br />
Bei der neuen Tiefziehver-<br />
packungsmaschine hat MULTIVAC<br />
eine weitgehende Trennung von<br />
Prozess- und Technikräumen<br />
durchgeführt. Dadurch wird die<br />
Verpackungsmaschine auch für Anforderungen<br />
an eine schnelle Line<br />
Clearance optimiert. Sie ist zudem<br />
auf häufige und schnelle Formatwechsel<br />
ausgelegt und dafür mit<br />
einem Schubladensystem für den<br />
Austausch von Werkzeugober- und<br />
-unterteil ausgerüstet.<br />
Für die Separierung der versiegelten<br />
Packungen kann<br />
die Anlage mit Komplettschnitt-Werkzeugen<br />
bestückt<br />
werden. Diese lassen sich<br />
ebenfalls über das Schub-<br />
ladensystem wechseln. Für<br />
den Folienvorschub setzt<br />
MULTIVAC in der neu entwickeltenTiefziehverpackungsmaschineweiterhin<br />
auf den Einsatz der<br />
bewährten Folientransportkette.<br />
Diese ermöglicht<br />
eine passgenaue<br />
Positionierung und<br />
Verarbeitung von<br />
bedruckten Folien sowie von empfindlichen<br />
Weichfolien und von<br />
breiteren Folienbahnen. Ebenfalls<br />
ermöglicht dieses Folienvorschubsystem<br />
die Herstellung von Packungen<br />
mit größeren Ziehtiefen.<br />
Für die Packungsvereinzelung<br />
und das weitere Handling der fertigen<br />
Packungen steht ein breites<br />
Spektrum an Handhabungsmodulen<br />
zur Auswahl. Die Bedienoberfläche<br />
HMI 2.0 sorgt für eine gleich-<br />
bleibend hohe Produktqualität,<br />
eine übergreifende Qualitätssicherung<br />
sowie die Track-and-Trace-<br />
Funktionalität zur Erfüllung der<br />
Serialisierungs- und Markierungsvorschriften<br />
einzelner Länder.<br />
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| 46<br />
<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Frühstücksspeck verpacken<br />
R 595: neue Tiefziehverpackungsmaschine von MULTIVAC<br />
Mit der R 595 bringt MULTIVAC in Kürze eine neue Tiefziehverpackungsmaschine<br />
für das wirtschaftliche Verpacken von Frühstücksspeck auf<br />
den Markt. Kompakt und im branchenweit führenden Hygiene Design<br />
von MULTIVAC gehalten, lässt sie sich einfach in ein bestehendes<br />
Produktionsumfeld integrieren.<br />
Die R 595 wird in zwei Varianten erhältlich<br />
sein. Die erste Variante hat<br />
eine Länge von etwa 4,70 Metern<br />
und ist mit einem einspurigen<br />
Werkzeug ausgestattet. Die zweite<br />
Maschinenvariante ist mit einem<br />
zweispurigen Werkzeug ausgestattet<br />
und hat eine Länge von etwa<br />
6,70 Metern. Ihr Ausstoß beträgt<br />
etwa 120 Packungen pro Minute.<br />
Bei der R 595 ist die Formstation<br />
im Innenraum der Maschine untergebracht.<br />
Durch dieses Maschinenkonzept<br />
bietet die R 595 trotz ihres<br />
geringen Platzbedarfs einen großzügigen<br />
Einlegebereich für ein ergonomisches<br />
manuelles Beladen.<br />
„Für Verpacker, die ihre Betriebsbereiche<br />
mit den derzeit zuverlässigsten<br />
und wirtschaftlichsten Verpackungsmaschinen<br />
mit optimalem<br />
Durchsatz ausstatten möchten, ist<br />
die R 595 ein Schritt nach vorn in<br />
eine neue Maschinengeneration“,<br />
erläutert Guido Spix, technischer<br />
Geschäftsführer bei MULTIVAC.<br />
„Wir haben diese fortschrittliche<br />
Verpackungslösung für Frühstücksspeck<br />
in enger Zusammenarbeit<br />
mit unseren Kunden entwickelt.<br />
Dabei haben wir den Fokus auf die<br />
Lösung aktueller Herausforderungen<br />
bei den derzeit installierten<br />
Verpackungskonzepten gelegt.“<br />
Der Einlegebereich der R 595 ist<br />
mit einer Vakuum-Station aus-<br />
gestattet, die die Ausformung der<br />
Packungsmulden optimiert und dadurch<br />
die manuelle Beladung der<br />
Kavitäten vereinfacht. Die Siegeltechnologie<br />
von MULTIVAC erreicht<br />
bis zu viermal höhere Siegeldrücke<br />
als vergleichbare Systeme. Das<br />
trägt entscheidend zur Siegelqualität<br />
und Packungssicherheit bei.<br />
Die Siegel- und Schneideinrichtungen<br />
der R 595 verfügen über<br />
elektrische Hubsysteme, die den<br />
Energieverbrauch reduzieren. Für<br />
die Verarbeitung von bedruckten<br />
Ober- und Unterfolien ist die R 595<br />
mit Druckmarkensteuerungen aus-<br />
gestattet. Damit können die für<br />
Bacon-Packungen typischen Kartoneinleger<br />
eliminiert werden.<br />
Zur Reduktion von Stillstandszeiten<br />
statten Anwender die R 595<br />
mit einer optionalen Folienauf-<br />
nahme für Jumbo-Rollen aus. Für<br />
das Verpacken von Bacon bietet<br />
MULTIVAC darüber hinaus voll-<br />
automatisierte Verpackungslösungen<br />
inklusive Slicern und Hand-<br />
habungssystemen.
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Effiziente Versiegelung von Trays<br />
ohne Atmosphärenaustausch<br />
MULTIVAC präsentiert Smart Sealing-Konzept für automatische Traysealer<br />
Mit dem Smart Sealing-Konzept präsentiert MULTIVAC ein neues Traysealer-Konzept für einfache Siegelanwendungen<br />
ohne Atmosphärenaustausch. Dank optimierter Maschinenabläufe und einer neuen Werkzeugtechnologie<br />
konnten die Prozessgeschwindigkeit und der Nutzen pro Takt optimiert und damit der Maschinenausstoß<br />
signifikant erhöht werden. Die Maschinenkosten und der Ressourcenverbrauch werden durch das<br />
neue Maschinenkonzept deutlich reduziert.<br />
Ohne Druckluft und Kühlwasser: das neue Smart Sealing-Siegelwerkzeug<br />
„Mit der Smart Sealing-Techno-<br />
logie erfüllen wir die Anforderungen<br />
unserer Kunden, die für die<br />
Verpackung ihrer Produkte in Trays<br />
eine einfache Versiegelung ohne<br />
zusätzlichen Atmosphärenaustausch<br />
benötigen“, erläutert Bernd<br />
Jokele, bei MULTIVAC verantwortlich<br />
für den Produktbereich Traysealer.<br />
Smart Sealing wird im<br />
ersten Schritt für den einspurigen<br />
Traysealer T 700 angeboten.<br />
Typische Einsatzbereiche sind<br />
Obst- und Gemüseverpackungen<br />
sowie die Verpackung von Fertiggerichten.<br />
Das gesamte Maschinenkonzept<br />
des T 700 wurde auf die Smart<br />
Sealing-Technologie abgestimmt.<br />
Das betrifft zum einen die Prozessabläufe:<br />
Da der Atmosphärenaustausch<br />
entfällt, konnten die<br />
Taktzeiten verkürzt werden. Zudem<br />
wurde die Ausnutzung der Werkzeuglänge<br />
optimiert. Beides trägt<br />
zu einer Erhöhung des Maschinen-<br />
ausstoßes bei. Zum anderen hat<br />
MULTIVAC eine neuartige Werkzeugtechnologie<br />
mit einem ein-<br />
fachen Aufbau entwickelt, die<br />
kostengünstiger und ressourcen-<br />
schonender ist. So erfolgt die Schalenversiegelung<br />
mit Hilfe energieeffizienter,<br />
elektrischer Hubwerke.<br />
Für den Siegelvorgang wird keine<br />
Druckluft mehr benötigt. Ebenso<br />
ist für die Kühlung des Siegel-<br />
werkzeugs kein Kühlwasser mehr<br />
notwendig.<br />
Dank der optimierten Maschinenprozesse<br />
und der neuen, kostengünstigerenWerkzeugtechnologie<br />
ist das Smart Sealing-Konzept<br />
von MULTIVAC besonders leistungsfähig.<br />
„Je nach Zuführungsmodus<br />
sind bei einem T 700 mit<br />
Smart Sealing-Technologie mehr<br />
als 20 Takte pro Minute möglich.<br />
Dies entspricht bei einem fünfnutzigen<br />
Werkzeug einem Maschinenausstoß<br />
von mehr als 100 Packungen<br />
pro Minute. In der Praxis haben<br />
wir auch schon 120 Packungen pro<br />
Minute produziert“, sagt Jokele.<br />
Somit liegt die Maschinenleistung<br />
des Smart Sealing-Konzepts doppelt<br />
so hoch wie die Leistung der<br />
Standardausführung des T 700.<br />
Anwendern bietet die Maschine<br />
ein sehr gutes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis. Das Grundkonzept ist<br />
günstiger, da beim Smart Sealing<br />
auf Vakuumpumpe und Begasungseinrichtung<br />
verzichtet wird. Zudem<br />
sind die Smart Sealing-Werkzeuge<br />
preiswerter als Siegelwerkzeuge<br />
für MAP-Packungen. Darüber hinaus<br />
sind alle Qualitätsfunktionen<br />
wie Hygiene Design, einfache und<br />
intuitive Bedienbarkeit sowie der<br />
hohe MULTIVAC Sicherheits- und<br />
Qualitätsstandard in der Maschine<br />
enthalten. Da die Smart Sealing-<br />
Werkzeuge auch in Standard-<br />
modellen des T 700 genutzt werden<br />
können, sind Kunden beim Einsatz<br />
der Siegeltechnologie sehr flexibel.<br />
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<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Die erste HPP-Anlage von<br />
MULTIVAC geht in Betrieb<br />
Neuseeländisches Food Innovation Center investiert in HPP-Technologie aus dem Allgäu<br />
Auf der interpack hat MULTIVAC seine erste Anlage zur Hochdruckbehandlung von Lebensmitteln präsentiert<br />
(High Pressure Pasteurization – HPP). Mit durchschlagendem Erfolg: Noch in diesem Jahr nimmt sie beim Food<br />
Innovation Center in Auckland, Neuseeland, ihren Betrieb auf. HPP gilt als eines der zukunftsträchtigsten Verfahren,<br />
Lebensmittel ohne den Einsatz von Konservierungsstoffen über einen sehr langen Zeitraum haltbar zu<br />
machen. Aussehen und Geschmack der Produkte bleiben dabei unverändert und vollständig erhalten.<br />
Im Herbst dieses Jahres wird die<br />
erste HPP-Anlage aus dem Hause<br />
MULTIVAC in Neuseeland in Betrieb<br />
genommen. Hierbei handelt<br />
es sich um eine Einkammeranlage<br />
mit einem Volumen von 55 Litern.<br />
Diese wurde vom Food Innovation<br />
Center (FIC) in Auckland bestellt,<br />
um kleinen und mittelständischen<br />
Lebensmittel- und Getränkeunternehmen<br />
bei der Entwicklung marktfähiger<br />
Produkte zu helfen. Noch<br />
bis September <strong>2011</strong> richtet das FIC<br />
sieben Verarbeitungshallen ein,<br />
in denen alle Arten von Verarbeitungstechnologien<br />
für sämtliche<br />
Bereiche der Lebensmittelindustrie<br />
getestet werden können. Der<br />
HPP-Autoklav von MULTIVAC wird<br />
Kernstück von Halle 4. Der<br />
Verpackungsmaschinenhersteller<br />
liefert dem FIC außerdem ein ergänzendes<br />
Sortiment an Verpackungsmaschinen,<br />
damit im Inno-<br />
vationszentrum die mit HPP zu behandelnden<br />
Packungen für diesen<br />
Prozess optimiert werden können.<br />
„Viele kleine und mittelständische<br />
Betriebe Neuseelands ver-<br />
fügen zwar über gute Ideen und<br />
Visionen; sie haben jedoch nicht<br />
die finanziellen Ressourcen, um<br />
eigene Pilotanlagen zu betreiben<br />
oder eigenes Personal mit Entwicklungsaufgaben<br />
zu betrauen. Daher<br />
hatte Neuseeland lange Zeit ein<br />
Defizit in seinem Entwicklungs-<br />
prozess für neue Produkte“, er-<br />
läutert Dr. Tobias Richter, der bei<br />
MULTIVAC für den Bereich HPP verantwortlich<br />
ist, Hintergrund und<br />
Zielsetzung des Projektes. Diese<br />
Lücke zwischen Produktforschung<br />
und -entwicklung und der tatsäch-<br />
lichen Vermarktung wird mit der<br />
patentierten HPP-Technologie von<br />
MULTIVAC geschlossen.<br />
Eine Weltneuheit: HPP wird<br />
MAP-kompatibel<br />
Bei HPP han- delt es sich<br />
um ein Ver- fahren, bei<br />
dem Lebens- mittel in einer
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Blick in die Druckkammer: In diesem so genannten Autoklaven werden verpackte Lebensmittel Drücken von bis zu 6.000 Bar ausgesetzt.<br />
Druckkammer, einem so genannten<br />
Autoklaven, für eine gewisse Zeit<br />
Drücken zwischen 4.000 und 6.000<br />
Bar ausgesetzt werden, um Mikroorganismen<br />
in Lebensmitteln zu<br />
deaktivieren. In der Automatisierung<br />
dieses Prozesses und in der<br />
Erhöhung der Ausbringung der Anlagen<br />
liegt ein großes Potenzial zur<br />
Optimierung der Wirtschaftlichkeit.<br />
Ansätze hierfür liegen in der Er-<br />
höhung des Füllgrades des Autoklaven<br />
durch geeignete Belademuster<br />
sowie in der Integration<br />
der HPP-Anlagen in automatisierte<br />
Verpackungslinien zur Erreichung<br />
eines quasi kontinuierlichen<br />
Produktflusses.<br />
Auf der diesjährigen interpack<br />
hat MULTIVAC genau solch eine<br />
Lösung vorgestellt. Sie stieß auf<br />
großes Interesse, denn sie lässt<br />
sich nicht nur mit einem hohen<br />
Automatisationsgrad in gängige<br />
Verpackungslinien integrieren. Sie<br />
erlaubt erstmals auch die HPP-<br />
Behandlung von MAP-verpackten<br />
Lebensmitteln. Durch einen kontrollierten<br />
Druckaufbau und -abbau<br />
in der Druckkammer werden Schädigungen<br />
der Verpackungsmaterialien<br />
vermieden. Eine Weltneuheit.<br />
Wirtschaftlich, automatisiert,<br />
skalierbar<br />
Entwickelt wurde MULTIVAC HPP<br />
zusammen mit Uhde High Pressure<br />
Technologies. Zur Erhöhung<br />
der Wirtschaftlichkeit der Hochdruckbehandlungsanlagen<br />
hat<br />
MULTIVAC mehrere Konzepte umgesetzt.<br />
Die Beladekörbe, mit<br />
denen die Verpackungen in den Autoklaven<br />
eingebracht werden, verfügen<br />
über Einsätze, die das freie<br />
Volumen der Behälter minimieren.<br />
Dadurch kann die Zykluszeit reduziert<br />
werden, da nur das minimal<br />
notwendige Volumen des Korbes<br />
mit dem Druckmedium Wasser befüllt<br />
werden muss. Zusätzlich sind<br />
die Beladekörbe für eine automatische<br />
Beladung nach vordefinierten<br />
Belademustern konzipiert. Hierdurch<br />
wird eine maximale Belademenge<br />
der Druckkammer erreicht.<br />
Zur Integration der HPP-Anlagen in<br />
automatisierte Verpackungslinien<br />
stehen Autoklaven mit unterschiedlichen<br />
Volumina zur Verfügung, die<br />
auf die Leistung der Verpackungsmaschine<br />
abgestimmt werden<br />
können. Zur Erreichung eines<br />
quasi kontinuierlichen Produktflusses<br />
kann eine Tandemanlage<br />
mit zwei Autoklaven in eine auto-<br />
matisierte Verpackungslinie integriert<br />
werden.<br />
Darüber hinaus bietet<br />
MULTIVAC für seine Kunden Verpackungskonzepte,<br />
die für die<br />
Hochdruckbehandlung geeignet<br />
sind. Im Anwendungszentrum am<br />
Hauptsitz in Wolfertschwenden<br />
führt MULTIVAC auch Machbarkeitsstudien<br />
und Tests durch und<br />
gibt hinsichtlich der Projektrealisierung<br />
Empfehlungen ab. Zusätzlich<br />
haben MULTIVAC und Uhde High<br />
Pressure Technologies für die Beratung<br />
ihrer Kunden eigene Testkapazitäten<br />
aufgebaut, um die Halt-<br />
barkeitsverlängerung oder den Geschmack<br />
der hochdruckbehandelten<br />
Produkte zu überprüfen.<br />
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<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Wilhelm Brandenburg installiert<br />
längste Verpackungslinie Europas<br />
Metzgerei investiert in die MAP-Verpackung von Kochschinkenscheiben<br />
mit hoher Leistung<br />
Um Kochschinken in MAP-Packungen aus Hartfolie herzustellen, setzt die zur REWE Group gehörende<br />
Qualitätsmetzgerei Wilhelm Brandenburg auf eine vollautomatische, integrierte End-to-End-Verpackungslinie<br />
mit einer Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschine von MULTIVAC. Um eine möglichst hohe Leistung zu<br />
erzielen, wurde die MULTIVAC Maschine erstmals mit einer Folienbreite von 710 mm und einer Vorzugslänge<br />
von 1.070 mm ausgelegt und produziert jetzt in einem Vorzug 24 Packungen.<br />
Mit einem Umsatz von etwa 562<br />
Millionen Euro (2010) gehört die<br />
Qualitätsmetzgerei Wilhelm Brandenburg<br />
zu den größten Anbietern<br />
von Fleisch- und Wurstwaren in<br />
Deutschland. Das Unternehmen,<br />
das 1885 in Rügenwalde an der<br />
pommerschen Ostseeküste gegründet<br />
wurde, verarbeitet Schweine,<br />
Rinder und Gänse aus der Umgebung<br />
nach eigenen Rezepten zu<br />
Wurst- und Schinkenspezialitäten.<br />
Im Jahr 2010 belief sich die Gesamtproduktion<br />
an Fleisch- und<br />
Wurstwaren auf etwa 133.000 Tonnen.<br />
Bei Wilhelm Brandenburg<br />
sind mehr als 1.500 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Seit 1986 gehört der hoch-<br />
moderne Betrieb zur REWE Group.<br />
An den Standorten Frankfurt am<br />
Main, Dreieich, Timmendorfer<br />
Strand und Netphen produziert<br />
Wilhelm Brandenburg Fleisch- und<br />
Wurstwaren der Marken ja!,<br />
REWE, Wilhelm Brandenburg und<br />
Meisterklasse, für PENNY Bauer’s<br />
Grafenwälder, Line, Heinz Wille und<br />
Mühlenhof.<br />
Trend zu höherwertigen<br />
MAP-Packungen<br />
Am Standort Dreieich benötigte die<br />
Qualitätsmetzgerei im vergangenen<br />
Jahr zusätzliche Kapazitäten<br />
für die Herstellung von Koch-<br />
schinkenaufschnitt-Packungen der<br />
Marke Bauer’s (200 Gramm). Der<br />
Schinken sollte nämlich nicht mehr<br />
wie gewohnt in Vakuumpackungen<br />
aus Weichfolie, sondern in Hartfolienpackungen<br />
mit Schutzgasatmosphäre<br />
(MAP) verpackt werden.<br />
Hierfür benötigte Brandenburg<br />
eine besonders leistungsfähige, integrierte<br />
Linie, die in der Lage ist,<br />
die aufwendigeren MAP-Packungen<br />
in großer Zahl herzustellen.<br />
„Im deutschen Einzelhandel gibt<br />
es einen starken Trend zu MAP-<br />
Packungen in Hartfolie. Deshalb<br />
verlagern auch wir unsere Produktion<br />
entsprechend“, erläutert Produktionsleiter<br />
Michael Gräber die<br />
Hintergründe.<br />
Anfang 2010 beschloss die Geschäftsführung<br />
von Brandenburg,<br />
in eine neue Kochschinken-Linie<br />
inklusive Slicer, Tiefziehverpackungsmaschine<br />
und automatische<br />
Kartonierung in POS-Displays am<br />
Standort Dreieich zu investieren.<br />
Nach einer Evaluation verschie-<br />
dener Anbieter entschied sich<br />
Wilhelm Brandenburg, mit die-<br />
ser Hochleistungsanlage seinen<br />
langjährigen Partner, die Firma<br />
MULTIVAC, zu betrauen. Von dem<br />
Allgäuer Verpackungsspezialist<br />
sind bereits etwa 40 Verpackungslösungen<br />
in der REWE-Unternehmensgruppe<br />
installiert. „Wir schätzen<br />
MULTIVAC als einen der<br />
wenigen Hersteller ein, die zur Abwicklung<br />
eines Projekts mit derart<br />
hohen Anforderungen in einem<br />
überschaubaren Zeitraum in der<br />
Lage sind. MULTIVAC ist für uns<br />
immer dann ein geeigneter Partner,<br />
wenn es um Spezialanwendungen<br />
geht“, berichtet Helmut Kluth,<br />
Leiter technischer Einkauf bei<br />
Brandenburg.<br />
24 Packungen in einem Abzug<br />
Um letztlich den benötigten hohen<br />
Ausstoß von ca. 180.000 MAP-<br />
Packungen pro Tag zu erreichen,<br />
benötigte Brandenburg eine Tiefziehverpackungsmaschine,<br />
die mit<br />
einer Leistung von zehn Takten pro<br />
Minute 24 Verpackungen pro Takt<br />
produzieren kann.<br />
Auf Anraten von MULTIVAC entschied<br />
sich Brandenburg dafür,<br />
die Fertigungsbreite der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
zu erhöhen,<br />
und diese mit einer Folienbreite<br />
von 710 mm und einer Vorzugs-<br />
länge von 1.070 mm auszulegen.<br />
Mit der Erhöhung der Fertigungsbreite<br />
würde die Maschine in der<br />
Lage sein, in einem Abzug vier-<br />
mal sechs Packungen, also insgesamt<br />
24 Packungen, zu produzieren.<br />
„Im Vergleich zu gängigen<br />
Kochschinken-Verpackungslinien<br />
ist dies eine deutliche Output-<br />
Steigerung“, betont MULTIVAC Verkaufsleiter<br />
Hans Mondry.<br />
Für die MULTIVAC Konstrukteure<br />
stellte das Vorhaben eine besondere<br />
Herausforderung dar. „Da es<br />
sich bei den Formatwerkzeugen um<br />
echte ‚Schwergewichte‘ handelt,<br />
und zudem sowohl die Ober- als<br />
auch die Unterfolien zielbedruckt<br />
sind, mussten wir nahezu jede Baugruppe<br />
überarbeiten“, erläutert<br />
Hans Mondry. Insofern war die<br />
Entwicklung einer Tiefziehverpackungsmaschine<br />
mit einer Werkzeuggröße<br />
dieser Dimension bei<br />
dieser Taktleistung ein Pilotprojekt.<br />
Längste Linie Europas<br />
Im September ging die neue vollautomatische,<br />
integrierte End-to-<br />
End-Verpackungslinie am Standort
Dreieich in Betrieb. Mit fast 50 Metern<br />
Länge und einem Gewicht von<br />
knapp 18 Tonnen ist sie derzeit die<br />
längste Verpackungslinie in Europa<br />
zur Verpackung von Kochschinken.<br />
Die eine Hälfte steht im geschlossenen<br />
Hygieneraum.<br />
Zentrales Element der neuen<br />
Verpackungslinie ist die Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 535 von<br />
MULTIVAC mit der beschriebenen<br />
Werkzeugauslegung. Die Maschine<br />
ist ausschließlich auf die Produk-<br />
tion von MAP-Packungen ausgelegt.<br />
Es finden kein Chargenwechsel<br />
und daher auch keine Werkzeugwechsel<br />
statt.<br />
Die Maschine ist mit Jumbo-<br />
folienaufnahmen für die Ober- und<br />
Unterfolie ausgestattet. Auf diese<br />
Art konnte Brandenburg die Anzahl<br />
der Folienwechsel pro Schicht<br />
deutlich reduzieren. Darüber hinaus<br />
verfügt die R 535 über eine<br />
Vorheizstation, um die angestrebte<br />
Taktleistung auch bei dieser Werkzeuggröße<br />
sicher und dauerhaft<br />
gewährleisten zu können.<br />
Der R 535 vorgelagert ist ein<br />
Slicer der Firma Weber, mit dem die<br />
Kochschinkenkaliber gewichtsgenau<br />
geschnitten und über Transportbänder<br />
in die Produktmulden<br />
der Tiefziehverpackungmaschine<br />
eingebracht werden.<br />
Ein Inkjet-Drucker MR 299 IK mit<br />
automatischer Verfahreinheit kennzeichnet<br />
die Oberfolie mit Produktionsdatum<br />
und -uhrzeit.<br />
Zudem besitzt die Kochschinken-Linie<br />
drei Verfahreinrichtungen<br />
für die Querschneid-Stanzen der<br />
Packungen. Die Abfallstreifen der<br />
Streifenstanzen werden über ein<br />
Transportband in eine zentrale<br />
Abfallentsorgung des Standorts<br />
Dreieich transportiert.<br />
Zur Umverpackung der Packungen<br />
in die Display-Kartons werden<br />
die Packungen mit einem Handhabungsmodul<br />
vom Abführband der<br />
Verpackungsmaschine abgenommen<br />
und in die Display-Kartons eingelegt.<br />
Anschließend findet eine<br />
Gewichtskontrolle der beladenen<br />
Display-Kartons statt.<br />
Intuitive Steuerung am Display<br />
Seit einem knappen Jahr ist die<br />
neue Kochschinken-Linie nun in Betrieb<br />
und erfüllt die Anforderungen<br />
der Qualitätsmetzgerei in vollem<br />
Umfang. „Wir hatten anfangs einige<br />
‚Kinderkrankheiten‘ zu beheben,<br />
was aber aufgrund der technischen<br />
Komplexität des Projekts zu erwarten<br />
war. Wir sind jedoch überzeugt,<br />
dass wir uns in puncto Maschinenkonzept<br />
und Lieferant richtig entschieden<br />
haben“, sagt Einkaufs-<br />
leiter Kluth.<br />
Trotz ihrer Komplexität kann die<br />
Verpackungslinie mit sehr geringem<br />
Bedienaufwand gefahren werden.<br />
Die Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 535, der Slicer und das<br />
Handhabungsmodul verfügen jeweils<br />
über separate Steuerungen;<br />
diese sind aber miteinander synchronisiert.<br />
„Die Verpackungsmaschine<br />
ist dank der intuitiven Display-Steuerung<br />
HMI 2.0 äußerst<br />
nutzerfreundlich und führt zu einer<br />
hohen Bediensicherheit“, lobt Produktionsleiter<br />
Gräber.<br />
<strong>Als</strong> verlässlicher Partner hat<br />
MULTIVAC sich erneut bewährt.<br />
Leistungsstark: Derzeit produziert die Lösung für Wilhelm Brandenburg 180.000 Packungen pro Tag.<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
„Der technische Service unterstützt<br />
uns ganz hervorragend, wenn doch<br />
mal Schwierigkeiten auftreten. Die<br />
Entscheidung für die breitere Maschine<br />
war richtig. Wir bereiten<br />
bereits ein Folgeprojekt vor“, kündigt<br />
Gräber an.<br />
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| 52<br />
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Heringe verabschieden sich<br />
von Konservendosen<br />
Kunststoffverpackung ist die erste Wahl bei Abba Seafood<br />
Ganze Filets eingelegter Heringe, die traditionell beim schwedischen Mittsommerfest mit Kartoffeln und<br />
Sauerrahm gereicht werden, werden üblicherweise in länglichen Konservendosen verkauft. Diese Idee stand<br />
auch Pate, als das Unternehmen Abba Seafood das Rezept seines berühmten Herings einführte. Allerdings<br />
erwies sich die Konservendose als unpraktisch, und so wandte sich das Unternehmen zur Unterstützung an<br />
MULTIVAC. Das Ergebnis ist eine traditionelle Verpackung, allerdings aus Kunststoff.<br />
<strong>Als</strong> das schwedische Unternehmen<br />
Abba Seafood mit der Einführung<br />
seiner eingelegten ganzen Heringsfilets<br />
begann, entschied es sich<br />
dafür, in eine neue Verpackung zu<br />
investieren. „Nahezu alle ganzen<br />
Heringsfilets werden in länglichen<br />
Konservendosen verkauft. Diese<br />
herkömmliche Verpackung deutet<br />
darauf hin, dass sie ganze Filets<br />
enthält. Bei unserer Arbeit an diesem<br />
Projekt fanden wir jedoch heraus,<br />
dass die Metalldose einige<br />
Nachteile aufweist“, sagt Eva Berglie,<br />
Communications Director bei<br />
Abba Seafood. „Zum Öffnen der<br />
Konservendose wird ein Dosenöffner<br />
benötigt, wobei die längliche<br />
Form das Öffnen erschwert. Darüber<br />
hinaus besteht die Gefahr, dass<br />
die Marinade beim Öffnen der Konservendose<br />
ausläuft.“<br />
Aus diesen Gründen benötigte<br />
der Hering-Hersteller eine praktischere<br />
Verpackung, allerdings sollte<br />
die längliche Form beibehalten<br />
werden. Das Ergebnis ist eine tiefgezogene<br />
Verpackungslösung, die<br />
sich mit einem so genannten Easy-<br />
Peel-Verschluss öffnen lässt. „Diese<br />
Verpackung weist viele Vorteile<br />
auf. Sie lässt sich einfach öffnen, es<br />
entsteht weniger Abfall, und der<br />
Hering kann in seiner Originalverpackung<br />
auf dem Tisch serviert<br />
werden. Ein weiterer Grund zur Beibehaltung<br />
der herkömmlichen Verpackungsform<br />
ist, dass zwei Heringsfilets<br />
nebeneinander in der<br />
Verpackung äußerst ansprechend<br />
wirken“, so Eva Berglie.<br />
Maximale Anforderungen<br />
hinsichtlich Hygiene<br />
Der Hering wird in dem Maschinenmodell<br />
R 245 von MULTIVAC verpackt,<br />
das für unterschiedliche
Wirtschaftlicher und leichter zu öffnen<br />
als die handelsüblichen Konservendosen:<br />
die neue Kunststoffverpackung für<br />
Heringsfilets von Abba Seafood.<br />
Formwerkzeuge ausgerüstet ist. So<br />
können neben dem eingelegten<br />
Hering auch andere Produkte in der<br />
Maschine verpackt werden. Die<br />
Maschine ist so konzipiert, dass sie<br />
den sauren Bestandteilen der Heringsmarinade<br />
standhält. „Wir haben<br />
spezielle Trennvorrichtungen<br />
eingebaut, die verhindern, dass die<br />
Flüssigkeit mit den Ventilen und<br />
Pumpen in Berührung kommt“, erläutert<br />
Pether Hall, Vertriebsleiter<br />
von MULTIVAC Schweden.<br />
Die Maschine ist mit einer<br />
Etikettieranlage von MULTIVAC<br />
Marking & Inspection ausgestattet,<br />
die eine Etikettierung auf beiden<br />
Seiten der Packung vornehmen<br />
kann. „Diese Maschine eignet sich<br />
hervorragend für dieses Werkzeugformat<br />
und diesen Produkttyp.<br />
Außerdem verfügt sie über eine<br />
entsprechende Kapazität. Wie alle<br />
unsere Maschinen besteht sie aus<br />
Edelstahl und lässt sich einfach und<br />
effektiv reinigen“, so Pether Hall.<br />
Auch an das Fördersystem bestanden<br />
hohe Anforderungen.<br />
Wenn der Inhalt in den Siegelbereich<br />
gelangt, können undichte<br />
Stellen auftreten. Im Anwendungszentrum<br />
von MULTIVAC in Wolfertschwenden<br />
wurde daher eine Reihe<br />
von Tests durchgeführt.<br />
Langjährige, erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit<br />
„Es war eine Herausforderung, eine<br />
Verpackung zu entwerfen, die optisch<br />
an eine Konservendose erinnert<br />
und wirtschaftlich ist, diese<br />
jedoch hinsichtlich ihrer Qualität<br />
übertrifft“, erinnert sich Pether Hall<br />
rückblickend. Der Deckel musste<br />
sich leicht öffnen lassen, gleichzeitig<br />
jedoch fest genug sitzen, damit<br />
keine Flüssigkeit austreten konnte.<br />
In enger Zusammenarbeit mit Abba<br />
Seafood wurde schließlich die passende<br />
Lösung gefunden.<br />
Pether Hall zufolge besteht seit<br />
langer Zeit eine Zusammenarbeit<br />
der beiden Unternehmen. Es finden<br />
regelmäßige Treffen statt, bei denen<br />
die optimalen Lösungen erarbeitet<br />
werden. „Es ist ein gutes Gefühl,<br />
einen Beitrag zu einer<br />
Verpackung zu leisten, die viele<br />
Vorteile aufweist, nicht zuletzt aus<br />
umweltpolitischer Sicht. Auch hinsichtlich<br />
der Logistik bietet die Tiefziehpackung<br />
gegenüber den Aluminiumtrays<br />
Vorteile.“<br />
Die langjährige Zusammen-<br />
arbeit wird auch von Christian Rödström,<br />
Entwicklungsingenieur bei<br />
Abba Seafood, bestätigt. „Der Service<br />
von MULTIVAC ist erstklassig.<br />
Daher wusste ich sofort, dass dies<br />
ein erfolgreiches Projekt wird.“<br />
Das Produkt ist für Abba<br />
Seafood neu und wurde im letzten<br />
Sommer auf dem Markt eingeführt.<br />
Seit der Markteinführung hat Abba<br />
Seafood innerhalb dieser Produktlinie<br />
eine führende Position in<br />
Schweden eingenommen. „Wir ha-<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
ben Erfolge komplett ohne Werbung<br />
erzielt. Das Produkt hat im<br />
Sommer Hochsaison, und unsere<br />
Erwartungen für die nächste Saison<br />
sind hoch. Sowohl Kunden als<br />
auch Verbraucher haben sehr positiv<br />
auf das Produkt reagiert“, sagt<br />
Eva Berglie.<br />
| 53
| 54<br />
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
FreshSAFE ermöglicht Einstieg<br />
in neues Marktsegment<br />
Niederländischer Champignon-Produzent setzt auf MULTIVAC<br />
Frische Champignons sind besonders leicht verderblich. In geschnittener Form sind sie Verbrauchern bislang<br />
nur als Konserve geläufig. Doch dank des innovativen FreshSAFE-Konzepts von MULTIVAC kann der niederländische<br />
Champignon-Produzent Gesichamp B. V. die Haltbarkeit von frischen geschnittenen Champignons<br />
deutlich verlängern. Damit gelingt der Einstieg in das Marktsegment der Verbraucher, das Gesichamp über<br />
Supermärkte beliefert.<br />
Der niederländische Pilzfabrikant<br />
Gesichamp B. V. baut frische<br />
Champignons im großen Stil an<br />
und vermarktet sie international<br />
über europäische Großhandelsmärkte<br />
und -ketten. Die Pilze<br />
werden geerntet, sortiert und in<br />
großen Steigen verpackt und ausgeliefert.<br />
Wöchentlich verlassen<br />
rund 250 Tonnen Champignons das<br />
Werk in Ysselsteyn.<br />
Anfang 2010 erwog die Geschäftsführung<br />
eine neue Geschäftsidee<br />
und mit ihr den Einstieg<br />
in ein neues Marktsegment: „Wir<br />
wollten frische geschnittene und<br />
somit gebrauchsfertige Champignons<br />
für Endverbraucher in unterschiedlichen<br />
Packungsgrößen produzieren<br />
und das Produkt über<br />
Supermärkte verkaufen“, schildert<br />
Gerard Sikes von Gesichamp B. V.<br />
das anvisierte Ziel.<br />
Einstieg in ein neues<br />
Marktsegment<br />
Das neue Produkt sollte unter dem<br />
Label Gesichamp B. V. vermarktet<br />
werden. Größte Herausforderung<br />
für das Produktmanagement war<br />
zum einen, die frischen geschnittenen<br />
Champignons so lange haltbar<br />
zu machen, dass sie vom Zeitpunkt<br />
der Ernte und Verpackung bis zum<br />
Verkauf nicht verderben. Zudem<br />
sollten die Pilze nach der Ernte<br />
schnell verarbeitet und in die Trays<br />
gefüllt werden. Eine echte Herausforderung,<br />
denn wie Obst und Gemüse<br />
setzen auch frische Champignons<br />
ihre natürliche Atmung nach<br />
der Ernte fort. „Champignons enthalten<br />
viel Wasser. Durch eine un-<br />
geeignete Verpackung<br />
verlieren sie viel<br />
Feuchtigkeit und<br />
dadurch auch an<br />
Gewicht. Durch<br />
ihre hohe Atmungsrate<br />
bauen sich<br />
Champignons<br />
sehr<br />
schnell ab“,<br />
erläutert<br />
M a t t h i a s<br />
Maisel,<br />
Entwickler<br />
für Ver-<br />
packungskonzepte<br />
im Anwendungszentrum<br />
von<br />
MULTIVAC.<br />
Der Art der Verpackung<br />
kam also eine große<br />
Bedeutung für die Dauer der<br />
Haltbarkeit der geschnittenen<br />
Gesichamp-Champignons zu. In<br />
Frage kamen neben Stretch- oder<br />
Stülpdeckel-Verpackungen auch<br />
die versiegelten und mikroper-<br />
forierten Folienverpackungen nach<br />
dem MULTIVAC FreshSAFE-Konzept.<br />
FreshSAFE ist ein Verpackungskonzept<br />
des Allgäuer Verpackungsspezialisten,<br />
das für die<br />
längere Haltbarkeit von frischem<br />
Obst, Gemüse und Pilzen sorgt.<br />
Das Konzept beinhaltet die sortenspezifische<br />
Mikroperforation der<br />
Deckelfolie in der Verpackungs-<br />
maschine, die Empfehlung einer<br />
optimalen Gasmischung und eine<br />
Beratung zur Behandlung der Produkte<br />
wie Waschen, Schneiden und<br />
Lagerung.
Längere Haltbarkeit bei<br />
geringeren Kosten<br />
Mit Unterstützung von<br />
MULTIVAC führte Gesichamp B. V.<br />
im eigenen Zuchtbetrieb und im<br />
Anwendungszentrum in Wolfertschwenden<br />
zunächst Vergleichstests<br />
zwischen den genannten Packungsvarianten<br />
durch. Das<br />
Ergebnis der Studienreihe überzeugte<br />
den niederländischen Pilz-<br />
fabrikanten auf Anhieb: Dank<br />
des FreshSAFE-Konzepts von<br />
MULTIVAC verlängerte sich die<br />
Haltbarkeit der frischen geschnittenen<br />
Champignons und die Pro-<br />
duktionskosten sanken. „Mit den<br />
versiegelten und mikroperforierten<br />
Folienverpackungen konnten wir<br />
die Haltbarkeit der Champignons<br />
von vier Tagen auf acht bis neun<br />
Tage verdoppeln. Das erweitert<br />
unseren Spielraum bezüglich der<br />
Lieferkette enorm und gab letztlich<br />
den Ausschlag für den Einstieg in<br />
dieses neue Marktsegment der<br />
Endverbraucher“, sagt Gerard<br />
Sikes von Gesichamp B. V.<br />
Durch den Einsatz<br />
unterschiedlicher<br />
Packungsgrößen<br />
kann die<br />
Inline-Mikroper<br />
foration<br />
auf dem<br />
Traysealer<br />
ihre Stärke<br />
ausspielen.<br />
Die Durchl<br />
ä s s i g k e i t<br />
der Ober-<br />
folie wird an<br />
die unterschiedlichenVerpackungsgrößenangepasst.<br />
Ein Folienwechsel<br />
ist hierzu nicht<br />
nötig. Auch die Kostenseite<br />
stellte den Champignon-Anbauer<br />
zufrieden: Beim FreshSAFE-<br />
Verfahren wird mit einer günstigen<br />
Standardfolie gearbeitet.<br />
Vollautomatischer Traysealer mit<br />
Inline-Mikroperforation<br />
Im Sommer 2010 entschied<br />
sich Gesichamp B. V. für<br />
die Anschaffung einesvollautomatischenTraysealermodells<br />
T 800 von<br />
MULTIVAC, der mit<br />
einer Mikroperforationseinheitausgestattet<br />
ist. Der T 800 wurde<br />
in eine vollautomatische<br />
Prozesslinie integriert:<br />
Nach dem Waschvorgang<br />
werden die frischen<br />
Champignons in Scheiben<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
geschnitten. Mit Hilfe einer Mehrkopfwaage<br />
werden sie in 220-<br />
Gramm-Portionen in Trays gefüllt.<br />
Über das Inline-Mikroperforationssystem<br />
werden die versiegelten Packungen<br />
mikroperforiert. Nach<br />
dem Versiegeln der Trays durchläuft<br />
das Produkt einen Metalldetektor<br />
und wird anschließend noch<br />
mal gewogen.<br />
Mit einem Ausstoß von bis zu 90<br />
Packungen pro Minute mit einem<br />
sechsnutzigen Werkzeug bei<br />
Standard-Trays bietet der T 800<br />
Gesichamp eine hohe Flexibilität,<br />
um auf Nachfragespitzen seitens<br />
der Supermärkte reagieren zu können.<br />
Durch den Einsatz modernster<br />
Antriebs- und hochwertiger Steuerungstechnik<br />
werden die Bewegungsabläufe<br />
der Maschine auf das<br />
zu verpackende Produkt und den<br />
gewünschten Ausstoß automatisch<br />
abgestimmt. Diese Anpassungs-<br />
fähigkeit optimiert die Produktivität<br />
der Maschine und erleichtert die<br />
Umstellung der Maschinenparameter<br />
auf andere Produktionslose. Für<br />
die Einstellung der Maschinenparameter<br />
ist nur eine einzige Eingabe<br />
notwendig, alles Weitere wird automatisch<br />
von der Maschine selbst<br />
erledigt. „Das Komplettangebot<br />
von MULTIVAC hat uns den Einstieg<br />
in das neue Marktsegment Endkunden<br />
und Verbraucher deutlich<br />
erleichtert“, resümiert Gerard<br />
Sikes von Gesichamp B. V.<br />
| 55
| 56<br />
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Verpackungsentwicklung<br />
per Express<br />
In nur sechs Monaten wurde komplettes Frischfisch-Sortiment<br />
von Sainsbury’s neu verpackt<br />
Das ging rekordverdächtig schnell: In nur sechs Monaten hat MULTIVAC für das komplette Frischfisch-<br />
Sortiment des bekannten britischen Einzelhändlers Sainsbury’s neue Verpackungsformate entwickelt. Dabei<br />
entschied man sich in Zusammenarbeit mit dem Kunden für Darfresh-Lösungen. Das Ergebnis: bis zu<br />
40 Prozent weniger Verpackungsvolumen, sechs Prozent mehr Absatz und eine renommierte Auszeichnung.<br />
Sainsbury‘s, einer der führenden<br />
Einzelhändler Großbritanniens,<br />
wandte sich im Oktober 2010 an<br />
MULTIVAC, um seine dama-<br />
ligen MAP-Fischverpackungen zu<br />
verbessern. Das Unternehmen verwendete<br />
bis dato für sein Frischfisch-Sortiment<br />
verschiedene<br />
Schalenverpackungen, die entweder<br />
versiegelt oder mit Schrumpffolie<br />
umverpackt wurden. Zwar waren<br />
die bestehenden Packungs-<br />
formate in Großbritannien gut<br />
etabliert, es zeigte sich jedoch ein<br />
gravierender Nachteil: Obwohl<br />
Sainsbury’s und seine Zulieferer<br />
eine hervorragende Arbeit bei der<br />
Auswahl von hochwertigem, frischem<br />
Fisch verrichteten, spiegelten<br />
die bestehenden Verpackungen<br />
diese Qualität am POS nicht wider.<br />
Man entschloss sich zum Handeln<br />
und kontaktierte die Verpackungsentwickler<br />
von MULTIVAC.<br />
Sainsbury’s Anforderungen an<br />
die neuen Verpackungsformate für<br />
sein komplettes Frischfisch-Sortiment<br />
waren klar: Sie sollten mehr<br />
Fisch verkaufen. Hierfür mussten<br />
die neuen Verpackungen Verbrauchern<br />
die Qualität und Frische des<br />
verpackten Fischs besser vermit-<br />
teln und ihn attraktiver, besser<br />
sichtbar im Regal präsentieren.<br />
Gleichzeitig sollten die neuen Verpackungen<br />
auch den Materialverbrauch<br />
der Produktion reduzieren.<br />
Intensiver Diskussions-<br />
und Designprozess<br />
Nach ersten Besprechungen begann<br />
MULTIVAC UK mit seinem<br />
Prototyping-Prozess und lieferte innerhalb<br />
kürzester Zeit eine Reihe<br />
von Musterverpackungen. Hieran<br />
schlossen sich einige Workshops<br />
im Swindoner Innovationszentrum
von MULTIVAC an, an denen unter<br />
anderem Sainsbury’s und seine<br />
Fischlieferanten teilnahmen. Diese<br />
verpacken ihre Produkte übrigens<br />
mit einer Tiefziehmaschine R 175<br />
CD Darfresh von MULTIVAC UK.<br />
Der Workshop erlaubte auf<br />
Grundlage der Musterverpackungen<br />
einen intensiven Designprozess,<br />
der allen beteiligten Parteien<br />
half, weitere mögliche Verpackungstypen<br />
und Materialdicken zu<br />
diskutieren. Auch wurde im Workshop<br />
genau untersucht, ob und<br />
welche der von MULTIVAC UK vorgeschlagenen<br />
Lösungen in der<br />
Praxis den Erwartungen gerecht<br />
werden würde. Auch über die Auswirkungen<br />
der Packungsmodifikationen<br />
auf den Verpackungsprozess<br />
und den Markterfolg der Fischprodukte<br />
von Sainsbury’s wurde im<br />
Plenum nachgedacht.<br />
Darfresh macht das Rennen<br />
Schließlich entschied sich Sainsbury’s<br />
für Darfresh-Lösungen<br />
von MULTIVAC, also für Vakuum-<br />
Skinverpackungen. Zwar war<br />
zur Entwicklung dieser Lösung<br />
eine Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 175 CD verwendet worden, letztlich<br />
wird Sainsbury’s die großen<br />
Serien seiner Fischprodukte jedoch<br />
hauptsächlich mit deren großer<br />
Schwester verpacken, der R 575<br />
CD. Zum Einsatz werden darüber<br />
hinaus eine R 245 CD, eine R 175 CD<br />
und eine R 570 CD kommen.<br />
Die Vorteile der Darfresh-<br />
Lösungen haben Sainsbury’s überzeugt:<br />
Die flachen Packungen und<br />
dünnen Deckelfolien senken den<br />
Materialverbrauch und setzen das<br />
Aussehen des Fischs und der Fischfilets<br />
für Kunden bestmöglich in<br />
Szene. Auch konnte das Verpackungsgewicht<br />
dank der leichteren<br />
Schalen und Folien um bis zu<br />
40 Prozent reduziert werden. Darüber<br />
hinaus können die Fischprodukte<br />
nun vertikal, dem Kunden also<br />
direkt zugewandt, präsentiert werden,<br />
sodass die Frische des Produkts<br />
förmlich ins Auge springt.<br />
Kurze Entwicklungszeit,<br />
ausgezeichneter Erfolg<br />
Auch mit MULTIVACs Entwicklungszeit<br />
für die neuen Verpackungsformate<br />
ist Sainsbury’s zufrieden.<br />
Innerhalb von nur sechs<br />
Monaten konnte der Einzelhändler<br />
neue Verpackungsformate für alle<br />
seine Frischfisch-Produkte ins Angebot<br />
aufnehmen. Der wirtschaftliche<br />
Erfolg ließ ebenfalls nicht lange<br />
auf sich warten: Seit Einführung<br />
der neuen Verpackungen ist es<br />
beim Verkauf von frischem Fisch zu<br />
einem sechsprozentigen Anstieg<br />
gekommen. Die Zeit und die Ener-<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
gie, die Sainsbury’s und seine Partner<br />
in das Projekt investiert haben,<br />
hat sich schnell bezahlt gemacht.<br />
Selbst außerhalb der<br />
Sainsbury’s-Märkte blieben die<br />
neuen Verpackungsformate nicht<br />
unbemerkt. Der Einzelhändler führt<br />
auf sie nämlich noch einen weiteren<br />
Erfolg zurück: Kürzlich gewann<br />
er den Award „Aquaculture Retailer<br />
of the Year“. Er wird unter anderem<br />
von der in Großbritannien sehr bedeutenden<br />
Verwaltungsstelle The<br />
Crown Estate an Unternehmen vergeben,<br />
die sich im Bereich wirtschaftlicher<br />
Nachhaltigkeit verdient<br />
gemacht haben.<br />
| 57
| 58<br />
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Käse richtig kennzeichnen<br />
Querbahn-, Transportband- und Gliederbandetikettierer von<br />
MULTIVAC Marking & Inspection<br />
Käse zählt in Europa und den USA mit zu den beliebtesten Lebensmitteln und Gourmetprodukten. Roquefort,<br />
Emmentaler, Greyerzer und Gouda: Weltweit gibt es heute einige tausend Käsesorten. Am Point of Sale verleihen<br />
Etiketten den verschiedenen Sorten ein individuelles Gesicht. Sie präsentieren Käsestücke und verpackten<br />
Käseaufschnitt möglichst attraktiv, unterstützen das Markenkonzept und weisen auf spezielle Verkaufsaktionen<br />
hin. Darüber hinaus können sie auch Sonderfunktionen erfüllen, wie die Wiederverschließbarkeit<br />
oder die Versiegelung. Entsprechend vielfältig sind die Etikettierverfahren.<br />
Querbahnetikettierung: perfekt fürs<br />
Tiefziehverpacken<br />
Ein gängiges Verpackungskonzept<br />
bei Molkereiprodukten ist das Tiefziehverpacken.<br />
In der Regel erfolgt<br />
die Etikettierung hierbei direkt auf<br />
der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
mit einem Querbahnetikettierer.<br />
Bei MULTIVAC stehen verschiedene<br />
Modelle zur Auswahl: Einige<br />
Querbahnetikettierer etikettieren<br />
schon vor dem Siegelvorgang die<br />
einlaufende, glatte Oberfolie. „Diese<br />
Möglichkeit eignet sich vor allem<br />
für großformatige Etiketten, da<br />
Lufteinschlüsse vermieden werden,<br />
die Etiketten also falten-<br />
und blasenfrei aufgebracht<br />
werden“, er-<br />
läutert Robert Vollen-<br />
kemper, Vertriebsleiter von<br />
MULTIVAC Marking & Inspection in<br />
Enger. Das Kompetenzzentrum hat<br />
derzeit als einziger Hersteller einen<br />
Querbahnetikettierer für die Etikettierung<br />
vor der Siegelstation im<br />
Portfolio, der mit einem schritt-<br />
motorbetriebenen Längshub ausgestattet<br />
werden kann.<br />
Bei anderen Querbahnetiket-<br />
tierer-Modellen von MULTIVAC er-<br />
folgt die Etikettierung erst nach<br />
dem Siegelvorgang, und zwar auf<br />
der Ober- oder der Unterseite der<br />
Packung. Diese Variante ist vor allem<br />
dann von Vorteil, wenn auf einer<br />
Maschine viele verschiedene<br />
Käseprodukte verpackt werden.<br />
Ein anderes Etikettierverfahren,<br />
das vor allem bei der Kennzeichnung<br />
von Trays und Bechern zum<br />
Einsatz kommt, sind Transportbandsysteme.<br />
Diese sind der Verpackungsmaschine<br />
nachgeschaltet<br />
und können Etiketten von allen<br />
Seiten auf das verpackte Produkt<br />
aufbringen – von oben, unten, auf<br />
Seitenflächen oder übereck.<br />
Im Käsefeinkostbereich kommen<br />
sehr aufwendige Ver-<br />
packungslösungen mit anspruchsvoller<br />
Etikettierung<br />
zum Einsatz. Im<br />
Trend liegen bei-<br />
spielsweise Packungen, die gleichzeitig<br />
als Servierschalen genutzt<br />
werden können, oder die Aufbringung<br />
von Multilayer-Etiketten mit<br />
Rezepten oder Serviervorschlägen.<br />
Für diese Anwendungen hält<br />
MULTIVAC maßgeschneiderte<br />
Transportband- oder Gliederbandetikettierer<br />
bereit. „Die Gliederbandetikettierer<br />
sind modular aufgebaut<br />
und werden kunden-<br />
spezifisch mit verschiedenen<br />
Modulen zur Produktzufuhr, Ausrichtung,<br />
Produktführung und<br />
Etikettenapplikation ausgestattet“,<br />
erläutert Vollenkemper. Bei den<br />
erwähnten Etikettierverfahren können<br />
alle gängigen Druckertypen<br />
integriert werden.
<strong>UPDATE</strong> CONSUMER & INDUSTRIAL AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
Innovatives Dünger-Kit<br />
optimal in Szene gesetzt<br />
Scotts Miracle-Gro Company vertraut auf neue MULTIVAC Verpackung<br />
<strong>Als</strong> Branchenführer ist die Scotts Miracle-Gro Company stolz darauf, mit ihren Rasen- und Gartenprodukten<br />
sowie Dienstleistungen für den Außenbereich den Verbrauchern zu helfen, die Welt schöner zu machen. <strong>Als</strong> es<br />
darum ging, eine neue Verpackung für den Flüssigdünger Miracle-Gro ® LiquaFeed ® zu finden, kontaktierten die<br />
Verpackungsexperten des Unternehmens MULTIVAC in den USA.<br />
Die LiquaFeed-Kits sind eine einfache<br />
Möglichkeit, Gartenpflanzen<br />
beim Gießen mit Dünger zu versorgen.<br />
Das Kit enthält einen Schlauchapplikator<br />
und eine Flasche des<br />
Flüssigdüngers Miracle-Gro. Der<br />
Verschlussdeckel wird abgeschraubt<br />
und die Flasche auf die<br />
Rückseite des Applikators auf-<br />
geschraubt. Die Pflanzen werden<br />
somit automatisch mit der opti-<br />
malen Wasser-Dünger-Mischung<br />
versorgt.<br />
„Bisher haben wir die Liqua-<br />
Feed-Kits mit zwei Nachfüll-<br />
flaschen verpackt, was zu einem<br />
höheren Preis führte. Die ursprüngliche<br />
Verpackung war etwa 28 Zen-<br />
timeter breit, wodurch nur eine begrenzte<br />
Anzahl an Packungen am<br />
POS positioniert werden konnte.<br />
Um beide Probleme zu beheben,<br />
wollten wir auf ein Kit mit nur<br />
einer Flasche umsteigen“, erklärt<br />
Brad Schultz, Forschungsleiter von<br />
Scotts Miracle-Gro. Gleichzeitig<br />
musste die neue Verpackung einen<br />
guten Schutz vor Feuchtigkeit<br />
bieten, da LiquaFeed-Produkte in<br />
Gartencentern häufig im Freien<br />
zum Kauf angeboten werden.<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
MULTIVAC hat sich das Scotts-<br />
Team schließlich für eine neue, mit<br />
dem Traysealer T 400 gefertigte<br />
Verpackung entschieden. Die Pa-<br />
ckung hat eine Breite von etwa<br />
18 Zentimetern, sodass 50 Prozent<br />
mehr Produkte am POS ausgestellt<br />
werden können. Gleichzeitig wurden<br />
die Verpackungskosten gesenkt,<br />
da die bedruckten Deck-<br />
folien günstiger als die Papierbeilagen<br />
der früheren Zwei-Flaschen-<br />
Klappverpackungen sind.<br />
| 59
| 60<br />
<strong>UPDATE</strong> CONSUMER & INDUSTRIAL<br />
Zuverlässig und einfach<br />
zu handhaben<br />
Bio-Circle entscheidet sich für Gliederbandetikettierer MR413<br />
Für die Rundumetikettierung von zylindrischen Flaschen und Dosen setzt das Gütersloher Unternehmen<br />
Bio-Circle Surface Technology GmbH auf modernste Kennzeichnungstechnologien – darunter auch den<br />
Gliederbandetikettierer MR413 GB von MULTIVAC Marking & Inspection. Das Einsteigermodell für den kleinen<br />
und mittleren Leistungsbereich ist einfach zu bedienen, flexibel und zuverlässig.<br />
Die Bio-Circle Surface Technology<br />
GmbH entwickelt seit 25 Jahren innovative<br />
Produkte rund um die<br />
Oberflächentechnologie. „Bei uns<br />
dreht sich alles um die Themen<br />
Reinigen, Schützen, Schmieren und<br />
Schweißen von Oberflächen“,<br />
bringt Mirela Cindric, Leiterin<br />
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
das Geschäftsmodell auf den<br />
Punkt. Das Portfolio umfasst rund<br />
300 Produkte, die weltweit unter<br />
dem Markennamen bio-chem vertrieben<br />
werden.<br />
Effizienz und Umweltverträglichkeit<br />
zählen dabei zu den wichtigsten<br />
Verkaufsargumenten, mit<br />
denen der mittelständische Betrieb<br />
seine Kunden aus allen Industriezweigen<br />
überzeugt. Das Hauptprodukt,<br />
der Bio-Circle-Pinselwaschtisch,<br />
ermöglicht beispielsweise<br />
eine umweltschonende Reinigung<br />
mit Hilfe von Mikroorganismen anstelle<br />
von Lösungsmitteln. Mittlerweile<br />
ist Bio-Circle mit Niederlassungen<br />
in Österreich, der Schweiz,<br />
Kanada, Brasilien sowie einigen<br />
osteuropäischen Staaten präsent.<br />
Partnerfirmen in zahlreichen Ländern<br />
sorgen dafür, dass die Produkte<br />
weltweit vertreten sind.<br />
Automatisierung vorantreiben<br />
Das rasante Wachstum der vergan-<br />
genen Jahre führte dazu, dass Bio-<br />
Circle einzelne Fertigungsabläufe<br />
auf den Prüfstand stellte. Dazu zählten<br />
auch die Etikettierung und<br />
Kennzeichnung der einzelnen Produkte:<br />
„Bisher haben wir viele Artikel<br />
überwiegend in Handarbeit mit<br />
klassischen Papieretiketten ver-<br />
sehen. Zum Teil kam auch ein Nassleimverfahren<br />
zum Einsatz, welches<br />
jedoch relativ schwierig in der<br />
Handhabung war, und die Etiketten<br />
sahen auch optisch nicht immer<br />
so schön aus“, berichtet Maxi-<br />
milian Meymann, verantwortlich<br />
für Organisation und innerbetriebliche<br />
Logistik bei Bio-Circle. Daher<br />
beschlossen die Verantwortlichen
in Produktion und Produktmarketing,<br />
auf selbstklebende Folienetiketten<br />
umzustellen.<br />
Selbstklebende Etiketten waren<br />
für die Fertigung von Bio-Circle<br />
kein Neuland. In einigen Produk-<br />
tionsbereichen wurden bereits<br />
Bogenetiketten bedruckt, die jedoch<br />
auch einzeln per Hand auf die<br />
Artikel aufgeklebt wurden. Außerdem<br />
setzte Bio-Circle seit 1998<br />
einen halbautomatischen Etikettierer<br />
von MULTIVAC Marking &<br />
Inspection ein. Da die Maschine<br />
seit zwölf Jahren reibungslos funktionierte,<br />
war der Spezialist für<br />
Kennzeichnungstechnologien aus<br />
Enger bei der anstehenden Investition<br />
der erste Gesprächspartner.<br />
Die Anforderungen waren<br />
schnell besprochen: Bio-Circle<br />
suchte nach einer Lösung, mit der<br />
das Unternehmen zylindrische Flaschen<br />
und Dosen sowie Aerosolbehälter<br />
aus Kunstoff, Blech oder Aluminium<br />
etikettieren konnte. In<br />
Frage kamen circa 25 verschiedene<br />
Artikel, die ein Volumen von 50 Millilitern<br />
bis zu einem Liter hatten. Ein<br />
Besuch bei MULTIVAC Marking &<br />
Inspection brachte dann schnell die<br />
Schnell auf andere Produkte umrüstbar:<br />
der MR413 GB Gliederbandetikettierer<br />
Entscheidung für den MR413 GB<br />
Gliederbandetikettierer.<br />
Einsteigermodell für KMUs<br />
Der MR413 GB ist das „Einsteigermodell“<br />
der Gliederbandetikettierer-Serie<br />
MR400 von MULTIVAC<br />
Marking & Inspection für den kleinen<br />
bis mittleren Leistungsbereich.<br />
Er leistet die vollautomatische<br />
Rundum- oder Teilrundum-Etikettierung<br />
von gefüllten und verschlossenen<br />
zylindrischen Flaschen<br />
und Dosen verschiedener<br />
Höhen und Durchmesser.<br />
Im Fall des Gütersloher Oberflächenspezialisten<br />
stand die Etikettiergeschwindigkeit<br />
nicht im<br />
Vordergrund. „Bei der Vielzahl unserer<br />
Produkte und den zum Teil<br />
sehr kleinen Chargen ist es vielmehr<br />
wichtig, dass die Maschine<br />
flexibel anpassbar und schnell umrüstbar<br />
ist“, sagt Alfons Matalla-<br />
Wagner, verantwortlich für Instandhaltung<br />
und Wartung bei Bio-Circle.<br />
Etwa zwei- bis dreimal täglich<br />
wechselt die Fertigung auf ein anderes<br />
Produkt. Zudem haben viele<br />
Artikel kundenspezifische Etiket-<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
ten. „Uns war vor allem eine gute<br />
Bedienbarkeit und Handhabung<br />
wichtig. Diese Anforderung ist<br />
beim MR413 GB hervorragend gelöst.<br />
Die Maschine kann schnell auf<br />
unterschiedliche Höhen und Durchmesser<br />
eingestellt werden“, ergänzt<br />
Matalla-Wagner.<br />
| 61
| 62<br />
<strong>UPDATE</strong> MESSEKALENDER<br />
Messe von bis Stadt Land<br />
LactiExpo 05.09.<strong>2011</strong> 07.09.<strong>2011</strong> Mexico City Mexico<br />
LAFS 07.09.<strong>2011</strong> 09.09.<strong>2011</strong> Cancún Mexico<br />
MEDTEC Shanghai 07.09.<strong>2011</strong> 09.09.<strong>2011</strong> Shanghai China<br />
Polagra Tech <strong>2011</strong> 12.09.<strong>2011</strong> 15.09.<strong>2011</strong> Poznan Poland<br />
Inprodmasz <strong>2011</strong> 13.09.<strong>2011</strong> 16.09.<strong>2011</strong> Kiev Ukraine<br />
ISTANBUL PACKAGING <strong>2011</strong> 15.09.<strong>2011</strong> 18.09.<strong>2011</strong> Istanbul Turkey<br />
Envase /Alimentek 20.09.<strong>2011</strong> 23.09.<strong>2011</strong> Buenos Aires Argentina<br />
Icefish 22.09.<strong>2011</strong> 24.09.<strong>2011</strong> Reykjavik Iceland<br />
Medtec Ireland 22.09.<strong>2011</strong> 23.09.<strong>2011</strong> Galway Ireland<br />
PackExpo (PMMI) 26.09.<strong>2011</strong> 28.09.<strong>2011</strong> Las Vegas USA<br />
PPMA Show 27.09.<strong>2011</strong> 29.09.<strong>2011</strong> Birmingham UK<br />
Orthotec Switzerland 28.09.<strong>2011</strong> 29.09.<strong>2011</strong> Zürich Switzerland<br />
Pack Tech expo Balkan 28.09.<strong>2011</strong> 01.10.<strong>2011</strong> Belgrade Serbia<br />
FoodTechnolkolgie September September Prishtina Kosovo<br />
Star Chef September September New York USA<br />
Süffa 02.10.<strong>2011</strong> 04.10.<strong>2011</strong> Stuttgart Germany<br />
Conxemar 04.10.<strong>2011</strong> 06.10.<strong>2011</strong> Vigo Spanien<br />
Anuga Cateringtec 08.10.<strong>2011</strong> 12.10.<strong>2011</strong> Köln Germany<br />
AgroProdMash 10.10.<strong>2011</strong> 14.10.<strong>2011</strong> Moscow Russia<br />
Restaurant Show 10.10.<strong>2011</strong> 12.10.<strong>2011</strong> London UK<br />
Tecnolacteos Andina 10.10.<strong>2011</strong> 11.10.<strong>2011</strong> Bogota Colombia<br />
TechnoPharm 11.10.<strong>2011</strong> 13.10.<strong>2011</strong> Nürnberg Germany<br />
EMPACK 12.10.<strong>2011</strong> 13.10.<strong>2011</strong> Brussels Belgium<br />
BajaMak 14.10.<strong>2011</strong> 14.10.<strong>2011</strong> Tijuana, BC Mexico<br />
CIBUS TEC 18.10.<strong>2011</strong> 21.10.<strong>2011</strong> Parma Italy<br />
Japan Pack 18.10.<strong>2011</strong> 21.10.<strong>2011</strong> Tokyo Japan<br />
Alimenta 19.10.<strong>2011</strong> 23.10.<strong>2011</strong> Bukarest Romania<br />
Propak Cape <strong>2011</strong> 25.10.<strong>2011</strong> 27.10.<strong>2011</strong> Cape Town Southern Africa<br />
All Pack Indonesia 26.10.<strong>2011</strong> 29.10.<strong>2011</strong> Jakarta Indonesia<br />
Elintarviketeollisuus 26.10.<strong>2011</strong> 28.10.<strong>2011</strong> Tampere Finland<br />
Process Expo 01.11.<strong>2011</strong> 04.11.<strong>2011</strong> Chicago USA<br />
World Food Almaty <strong>2011</strong> 01.11.<strong>2011</strong> 04.11.<strong>2011</strong> Almaty Kazakhstan<br />
MD&M Minneapolis 02.11.<strong>2011</strong> 03.11.<strong>2011</strong> Minneapolis USA<br />
Feval 03.11.<strong>2011</strong> 06.11.<strong>2011</strong> Don Benito Spanien<br />
Andinapack 08.11.<strong>2011</strong> 11.11.<strong>2011</strong> Bogota Colombia<br />
Mesomania 10.11.<strong>2011</strong> 13.11.<strong>2011</strong> Sofia Bulgaria<br />
Exporgánicos 10.11.<strong>2011</strong> 12.11.<strong>2011</strong> Chiapas Mexico<br />
Compamed 16.11.<strong>2011</strong> 18.11.<strong>2011</strong> Düsseldorf Germany<br />
Empack Packaging 17.11.<strong>2011</strong> 18.11.<strong>2011</strong> Zwolle Netherlands<br />
MEFA <strong>2011</strong> 19.11.<strong>2011</strong> 23.11.<strong>2011</strong> Basel Switzerland<br />
SibUpack & ProSib 29.11.<strong>2011</strong> 02.12.<strong>2011</strong> Novosibirsk Russia<br />
Impressum<br />
<strong>UPDATE</strong> – ein Magazin der MULTIVAC<br />
Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG<br />
Bahnhofstr. 4, 87787 Wolfertschwenden, Deutschland<br />
Tel. +49 8334 601-0, Fax +49 8334 601-199<br />
muwo@multivac.de, www. multivac.com<br />
V. i. S. d. P.: Valeska Haux<br />
Gestaltung und Text: becker GmbH (www.agentur-becker.de)<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung,<br />
auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher<br />
Zustimmung der Redaktion.<br />
SEPTEMBER<br />
OKTOBER<br />
NOVEMBER<br />
<strong>2011</strong>
Interphex Puerto Rico 01.12.<strong>2011</strong> 02.12.<strong>2011</strong> San Juan USA<br />
Northwest Food Mfg. 16.01.2012 18.01.2012 Portland USA<br />
ANFAŞ HOTEL EQUİPMENT 2012 18.01.2012 21.01.2012 Antalya Turkey<br />
International Poultry 24.01.2012 26.01.2012 Atlanta USA<br />
AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />
FRUIT LOGISTICA 08.02.2012 10.02.2012 Berlin Germany<br />
West Pack 14.02.2012 16.02.2012 Anaheim USA<br />
Pharmapack 15.02.2012 16.02.2012 Paris France<br />
Syskevasia 17.02.2012 20.02.2012 Athen Greece<br />
Gulfood 19.02.2012 22.02.2012 Dubai UAE<br />
Expo Empaque 21.02.2012 23.02.2012 Monterrey Mexico<br />
Hotelympia 26.02.2012 01.03.2012 London UK<br />
SALIMA 28.02.2012 02.03.2012 Brno Czech Rep.<br />
Packaging Innovation Show –<br />
EasyFairs<br />
29.02.2012 01.03.2012 Birmingham UK<br />
Propak Vietnam 29.02.2012 02.03.2012 Ho Chi Minh City Vietnam<br />
FOTEG 01.03.2012 04.03.2012 Istanbul Turkey<br />
Canadian Restaurant & Food<br />
Service Trade Show<br />
04.03.2012 06.03.2012 Toronto Canada<br />
Boston Seafood 11.03.2012 13.03.2012 Boston USA<br />
MEDTEC 13.03.2012 15.03.2012 Stuttgart Germany<br />
Cfia 13.03.2012 15.03.2012 Rennes France<br />
Meat & Dairy Industry 13.03.2012 16.03.2012 Moscow Russia<br />
Expo ANTAD 14.03.2012 16.03.2012 Guadalajara Mexico<br />
Anuga FoodTec 27.03.2012 30.03.2012 Köln Germany<br />
Meat & Food Processing Expo March March Toronto Canada<br />
Food Industry 2012 02.04.2012 05.04.2012 Minsk Belarus<br />
World Food Uzbekistan 03.04.2012 05.04.2012 Tashkent Uzbekistan<br />
Empack 04.04.2012 05.04.2012 s-Hertogenbosch Netherlands<br />
International Cheese 11.04.2012 12.04.2012 Milwaukee USA<br />
Canadian Produce Marketing<br />
Association Trade Show<br />
12.04.2012 13.04.2012 Calgary Canada<br />
Food Hotel Asia 17.04.2012 20.04.2012 Singapore Singapore<br />
Easyfairs Verpackungen 24.04.2012 25.04.2012 Zürich Switzerland<br />
Seafood Processing Europe 24.04.2012 26.04.2012 Brussels Belgium<br />
ProdTech 24.04.2012 26.04.2012 S-Petersburg Russia<br />
Food Industry 25.04.2012 27.04.2012 Krasnodar Russia<br />
Djazagro April April Algiers Algeria<br />
Food Industry Show April April Tokyo Japan<br />
Inpack April April Tunis Tunisia<br />
Congreso Internacional de<br />
la Carne<br />
April/May April/May Mexico City Mexico<br />
DEZ<br />
JANUAR<br />
FEBRUAR<br />
MÄRZ<br />
APRIL<br />
2012<br />
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