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Kundenmagazin UPDATE 2/2011 - Als PDF downloaden - Multivac

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<strong>UPDATE</strong><br />

NEWS OF BETTER PACKAGING<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

TITEL<br />

Besser verpackt<br />

nur die Natur<br />

Im Porträt: Verpackungsentwicklung<br />

bei MULTIVAC<br />

SCHWERPUNKT<br />

Auf ganzer Linie<br />

erfolgreich<br />

Kundenspezifische Lösungen<br />

für die Automatisation<br />

WEITERE THEMEN<br />

Sieben Tage<br />

voller Highlights<br />

MULTIVAC zieht<br />

positive interpack-Bilanz


R 095 – Tiefziehverpacken auf kleinstem Raum<br />

Die besonders kompakte Tiefziehverpackungsmaschine R 095 verpackt<br />

Produkte aller Art automatisch, hygienisch und wirtschaftlich. Die R 095<br />

ist für die Verarbeitung von Weichfolie ausgelegt und verfügt über das<br />

richtungsweisende MULTIVAC Hygiene-Design sowie die MULTIVAC<br />

Technologie- und Qualitätsstandards.<br />

Wie bei jeder MULTIVAC Verpackungslösung profitieren Sie von einer<br />

umfassenden Verpackungskompetenz, individueller Beratung und einem<br />

erstklassigen, weltweiten Service.<br />

www.multivac.com


<strong>UPDATE</strong> EDITORIAL AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Liebe Leser,<br />

eine abwechslungsreiche Jahreshälfte<br />

liegt hinter uns. Ein be-<br />

sonderer Höhepunkt war unser<br />

50-jähriges Firmenjubiläum, das<br />

wir vor wenigen Wochen gemeinsam<br />

mit unseren Geschäftspartnern<br />

und unseren Mitarbeitern gefeiert<br />

haben.<br />

Wie Sie sicher wissen, wurde<br />

MULTIVAC 1961 von Sepp Haggenmüller<br />

gegründet. In diesem<br />

50. Jahr haben wir wichtige Schritte<br />

nach vorne gemacht: Auf der<br />

interpack haben wir ein breites<br />

Spektrum an wegweisenden Produkt-<br />

und Technologieinnovationen<br />

präsentiert. Einer unserer Schwerpunkte<br />

lag dabei auf der Erweiterung<br />

unseres Produktportfolios<br />

hinsichtlich der Verpackung von<br />

kleinen Chargen. Im Bereich der<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen haben<br />

wir ein neues Einstiegsmodell,<br />

die R 095, vorgestellt. Bei den Traysealern<br />

haben wir einige neue<br />

Modelle sowohl für Kleinverarbeiter<br />

als auch für industrielle Anwendungen<br />

auf den Markt gebracht.<br />

Zudem haben wir neue Technologien<br />

in unser Programm auf-<br />

genommen, wie zum Beispiel<br />

die Hochdruckbehandlung von<br />

Lebensmitteln. Unsere Ingenieure<br />

haben eine innovative Prozess-<br />

führung entwickelt, die erstmals<br />

auch die Hochdruckbehandlung<br />

von MAP-verpackten Lebensmitteln<br />

erlaubt. Bisher ließ sich dieses<br />

Verfahren nur für vakuumverpackte<br />

Lebensmittel sicher einsetzen.<br />

Durch unsere Automatisierungskompetenz<br />

sind wir zudem in der<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

Geschäftsführer und CEO<br />

von MULTIVAC<br />

Lage, HPP-Autoklaven in auto-<br />

matisierte Verpackungslinien zu<br />

integrieren und dadurch die Wirtschaftlichkeit<br />

dieser Technologie<br />

zu erhöhen.<br />

Mit dem Erwerb der spanischen<br />

Mobepack Sistem S. L. haben<br />

wir unsere Marktposition auf<br />

der iberischen Halbinsel deut-<br />

lich ausgebaut. Da Mobepack<br />

Vertriebs- und Servicepartner der<br />

deutschen Unternehmensgruppe<br />

Weber Maschinenbau ist, konnte<br />

unsere spanische Tochtergesellschaft<br />

ihr Produktportfolio um die<br />

Weber-Produktpalette erweitern.<br />

Mitte Mai haben wir den<br />

Spatenstich für eines der größten<br />

Neubauprojekte unserer 50-jährigen<br />

Firmengeschichte gesetzt: Bis<br />

zum Herbst 2012 entsteht auf insgesamt<br />

6.000 Quadratmetern ein neues<br />

Anwendungs- und Schulungszentrum<br />

an unserem Hauptsitz in<br />

Wolfertschwenden. Mit dem Neubau<br />

stellen wir für unsere Kunden<br />

weltweit zukünftig deutlich mehr<br />

Kapazitäten für die Verpackungsentwicklung<br />

und -beratung so-<br />

wie die Bemusterung von Ver-<br />

packungslösungen bereit. Auch<br />

das Schulungsangebot wird erheblich<br />

ausgebaut.<br />

In der zweiten Jahreshälfte erwarten<br />

uns vielfältige Herausforderungen.<br />

Die steigenden Rohstoffpreise<br />

bereiten vielen Unternehmen<br />

große Sorgen. Die Verunsicherung<br />

an den globalen Finanzmärkten ist<br />

nicht nur in den westlichen Industrienationen,<br />

sondern auch in<br />

den Schwellenländern zu spüren.<br />

Die Angst vor Inflation und hohen<br />

Zinsen kann sich aus unserer Sicht<br />

kontraproduktiv auf die Investi-<br />

tionsfreude der Hersteller aus-<br />

wirken.<br />

Trotzdem blicken wir zuversichtlich<br />

in die Zukunft. Unser Erfolgsrezept<br />

– Kundennähe, Innovationskraft<br />

und regionale Verbunden-<br />

heit – hat sich bislang gut bewährt.<br />

Ich bin mir sicher, dass sich unsere<br />

Geschäftstätigkeit positiv weiterentwickeln<br />

wird.<br />

Für heute wünsche ich Ihnen<br />

viel Spaß beim Lesen dieser<br />

<strong>UPDATE</strong>-Ausgabe.<br />

Ihr<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

| 3


| 4<br />

RUBRIKEN<br />

EDITORIAL ................................................................... S. 3<br />

SNAPSHOT .................................................................. S. 6<br />

MULTIVAC INSIDE ...................................................... S. 8<br />

INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Für die Frischetheke verpackt<br />

Kleine Losgrößen: Tiefziehmaschinen<br />

und Traysealer für Fachbetriebe.............................. S. 34<br />

Verpackungslinien per Fingerzeig steuern<br />

Intuitiv verständliche Bedienoberfläche<br />

von MULTIVAC ........................................................... S. 36<br />

„Die Lösung ist schneller gefunden“<br />

Fernwartung sorgt für Kundennähe ....................... S. 38<br />

Damit sich Betreiber sicher fühlen<br />

MULTIVAC lässt Maschinensicherheit<br />

von externen Gutachtern prüfen ............................. S. 40<br />

TITEL<br />

Die packen das<br />

Bei MULTIVAC machen Verpackungsentwickler<br />

Produkte unverwechselbar ...................................... S. 12<br />

Ideenschmiede wächst<br />

Neubau bringt mehr Platz für<br />

Verpackungsentwicklung und Schulung ................ S. 16<br />

„Verpackungen werden<br />

ein stärkerer Wettbewerbsfaktor“<br />

Professor Markus Prem<br />

über die Zukunft der Verpackungsentwicklung ..... S. 17<br />

Multitalent MR339 TQ<br />

Tiefziehverpackungen und Trays<br />

platzsparend etikettieren .........................................S. 43<br />

Vakuum erzeugen auf kleinstem Raum<br />

MULTIVAC Vakuumpumpe MVP 600:<br />

kompakt und leistungsstark .....................................S. 44<br />

Verpackungsvielfalt im Fokus<br />

Neue Medical-Lösung für maximale Flexibilität.... S. 45<br />

Frühstücksspeck verpacken<br />

R 595: neue Tiefziehverpackungsmaschine ........... S. 46<br />

Effiziente Versiegelung von Trays<br />

ohne Atmosphärenaustausch<br />

MULTIVAC präsentiert Smart Sealing-Konzept<br />

für automatische Traysealer .................................... S. 47


SCHWERPUNKT<br />

Automatisationslösungen<br />

von MULTIVAC .....................................................ab S. 18<br />

FOOD<br />

Erste HPP-Anlage von MULTIVAC geht in Betrieb<br />

Food Innovation Center investiert<br />

in Hochdruck-Technologie........................................S. 48<br />

Hochleistungsmaschine für Kochschinken<br />

Wilhelm Brandenburg installiert<br />

längste Verpackungslinie Europas .......................... S. 50<br />

Heringe verabschieden sich von Konservendosen<br />

Kunststoffverpackung ist die erste Wahl<br />

bei Abba Seafood ..................................................... S. 52<br />

FreshSAFE ermöglicht Einstieg<br />

in neues Marktsegment<br />

Niederländischer Champignon-Produzent<br />

setzt auf MULTIVAC .................................................. S. 54<br />

Verpackungsentwicklung per Express<br />

Komplettes Frischfisch-Sortiment<br />

von Sainsbury’s neu verpackt ................................. S. 56<br />

WEITERE THEMEN<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Impressionen von der interpack <strong>2011</strong> .................... S. 26<br />

Das Düsseldorfer Sieben-Tage-Highlight<br />

Der interpack-Auftritt von MULTIVAC ..................... S. 29<br />

„Der Markt für Verpackungslösungen ist ein lokaler“<br />

MULTIVAC Geschäftsführer Christian Traumann<br />

im Interview ............................................................... S. 30<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

MULTIVAC unterstützt Fischer<br />

in Afrika und im Jemen ............................................ S. 32<br />

INHALT<br />

Käse richtig kennzeichnen<br />

Querbahn-, Transportband- und<br />

Gliederbandetikettierer im Überblick ..................... S. 58<br />

CONSUMER & INDUSTRIAL<br />

Innovatives Dünger-Kit optimal in Szene gesetzt<br />

Scotts Miracle-Gro Company vertraut auf<br />

neue MULTIVAC Verpackung ................................... S. 59<br />

Zuverlässig und einfach zu handhaben<br />

Bio-Circle entscheidet sich<br />

für Gliederbandetikettierer MR413 .......................... S. 60<br />

MESSEKALENDER .................................................... S. 62<br />

IMPRESSUM .............................................................. S. 62<br />

| 5


| 6<br />

<strong>UPDATE</strong> SNAPSHOT<br />

Eine Klasse für sich<br />

Schon die Größe des Messestandes machte<br />

den Auftritt von MULTIVAC auf der diesjährigen<br />

interpack zu etwas Besonderem.<br />

Die Ausstellungsfläche war darüber hinaus<br />

exzellent genutzt: Viele Produktinnovationen<br />

– darunter eine Anlage zur Hochdruckbehandlung<br />

von MAP-verpackten Lebensmitteln<br />

– machten den Besuch des Standes<br />

zum Erlebnis. Stilecht und passend zum<br />

50. Firmenjubiläum präsentierten sich die<br />

Mitarbeiter des Allgäuer Verpackungs-<br />

spezialisten in Dirndl und Krachlederner.<br />

Dass Geschäftsführer und CFO Christian<br />

Traumann auch noch die interpack-<br />

Präsidentschaft innehatte, war quasi das<br />

Tüpfelchen auf dem i. Alles über den<br />

Messeauftritt lesen Sie ab Seite 29.


AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

| 7


| 8<br />

<strong>UPDATE</strong> MULTIVAC INSIDE<br />

SAP erfolgreich implementiert<br />

MULTIVAC Marking & Inspection setzt auf deutsche Unternehmenssoftware<br />

Am 6. Juni war es so weit: Nach<br />

diversen Schulungen und Integrationstests<br />

mit Key-Usern ist bei<br />

MULTIVAC Marking & Inspection<br />

der Startschuss für die Arbeit mit<br />

der Unternehmenssoftware SAP<br />

gefallen. Sämtliche Geschäftsprozesse<br />

des Kompetenzzentrums für<br />

Kennzeichnung und Etikettierung<br />

werden jetzt über die moderne<br />

Lösung des deutschen Softwareherstellers<br />

abgewickelt. Die Vorbereitungen<br />

hierfür waren umfangreich.<br />

Alle Stammdaten aus<br />

Konstruktion, Materialwirtschaft<br />

und Produktion wurden für SAP angepasst<br />

und bereinigt. Alle angrenzenden<br />

CAD-Systeme wurden in<br />

06.06.<strong>2011</strong><br />

den Roll-out einbezogen und neue<br />

Schnittstellen wurden geschaffen.


MULTIVAC übernimmt<br />

Mobepack Sistem<br />

Ausbau der Marktposition in Spanien und Portugal<br />

Die Mobepack Sistem S. L. ist Ende<br />

Mai von der MULTIVAC Packaging<br />

Systems España übernommen<br />

worden. Damit baut MULTIVAC seine<br />

Marktposition auf der iberischen<br />

Halbinsel deutlich aus. Auch erweitert<br />

MULTIVAC Spanien mit der<br />

Übernahme sein Produktportfolio<br />

um die Weber-Produktpalette. 1996<br />

hatte Mobepack den Vertrieb und<br />

den Service der deutschen Unternehmensgruppe<br />

Weber Maschinenbau<br />

für den spanischen und<br />

portugiesischen Markt übernommen.<br />

Weber ist Weltmarktführer in<br />

Am 1. und 2. Juni veranstaltete<br />

MULTIVAC Polen zum dritten Mal<br />

eine Hausmesse. Auf circa<br />

1.000 Quadratmetern wurden<br />

MULTIVAC Maschinen und Ver-<br />

packungstechnologien präsentiert.<br />

Insgesamt konnten den Besuchern<br />

55 Maschinen als Stand-alone-<br />

Lösung oder in integrierten Ver-<br />

packungslinien gezeigt werden. Damit<br />

trug man sowohl den Bedürfnissen<br />

der industriellen Verarbeiter<br />

als auch der Hersteller von kleinen<br />

Losgrößen Rechnung. Insgesamt<br />

besuchten etwa 500 Kunden die<br />

Ausstellung. Während der beiden<br />

Tage begrüßte MULTIVAC Polen<br />

Kunden aus Polen, der Ukraine und<br />

der Herstellung von industriellen<br />

Slicern und hat eine ähnlich starke<br />

Position wie MULTIVAC auf den<br />

Weltmärkten. Mobepack Sistem<br />

ist zudem kompetenter Händler<br />

von Verpackungsfolien für die<br />

unterschiedlichsten Anwendungs-<br />

bereiche. Das Unternehmen verfügt<br />

über eine Betriebsstätte von<br />

6.500 Quadratmetern mit moderns-<br />

ter Fertigungstechnologie und be-<br />

schäftigt derzeit rund 80 Mit-<br />

arbeiter, die in die spanische<br />

Vertriebs- und Servicegesellschaft<br />

von MULTIVAC Packaging Systems<br />

Weißrussland. Es fand ein lebendiger<br />

Austausch über Trends in<br />

der Verpackungsindustrie und bei<br />

Packstoffen sowie über technische<br />

Innovationen statt.<br />

Unter den Exponaten waren<br />

auch Innovationen, die MULTIVAC<br />

der Verpackungsindustrie erstmals<br />

Anfang Mai auf der interpack präsentiert<br />

hatte. Großes Interesse erzeugte<br />

die vollautomatische Traysealerlinie<br />

mit dem neuen zweispurigen<br />

Traysealer T 850. Der T 850 ist<br />

derzeit das leistungsstärkste Modell<br />

im Traysealer-Portfolio von<br />

MULTIVAC. Ebenso wurde eine<br />

vollautomatische Verpackungslinie<br />

mit einer Tiefziehverpackungs-<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Hausmesse bei MULTIVAC Polen<br />

55 Verpackungslösungen auf 1.000 Quadratmetern<br />

25.07.<strong>2011</strong><br />

España integriert werden. Die Fertigungskapazitäten<br />

von Mobepack<br />

Sistem werden innerhalb der<br />

MULTIVAC Unternehmensgruppe<br />

weiter genutzt.<br />

03.06.<strong>2011</strong><br />

maschine R 535 gezeigt, die für das<br />

Verpacken in Hartfolien ausgelegt<br />

war. Besonderes Interesse weckten<br />

auch die Produktinnovationen<br />

R 095, T 300 und B 510.<br />

| 9


| 10<br />

<strong>UPDATE</strong> MULTIVAC INSIDE<br />

MULTIVAC Argentinien zieht<br />

in neue Gebäude<br />

Neuer Standort mit Show-Room und Platz für Verpackungsversuche<br />

Seit 7. April hat MULTIVAC Argentinien<br />

einen neuen Standort: Die 21<br />

Mitarbeiter der südamerikanischen<br />

Niederlassung bezogen neue Gebäude<br />

mit einer Fläche von ins-<br />

gesamt 1.200 Quadratmetern. Viel<br />

Platz, um Kunden ein Optimum an<br />

Service zu bieten. So steht jetzt ein<br />

Show-Room zur Verfügung, in dem<br />

die aktuellsten MULTIVAC Produkte<br />

gezeigt werden können. Neue Tiefziehverpackungsmaschinen,Kammermaschinen<br />

und Traysealer werden<br />

so ins rechte Licht gerückt.<br />

Dank der neuen Gebäude ist<br />

Mit einer Spende von 20.000 Euro<br />

unterstützt MULTIVAC Opfer von<br />

Erdbeben und Tsunami in Japan.<br />

Unter den Geschädigten sind auch<br />

Kunden der japanischen MULTIVAC<br />

Niederlassung. Ihre Produktionshallen<br />

und Verpackungsmaschinen<br />

wurden durch die Katastrophe<br />

ganz oder teilweise zerstört. Um<br />

ihnen beim raschen Wiederaufbau<br />

der Produktion zu helfen, wird<br />

MULTIVAC Bestellungen aus Japan<br />

künftig bevorzugt behandeln.<br />

„Die Schäden sind katastrophal.<br />

Die Produktionshallen unserer Kun-<br />

MULTIVAC Argentinien jetzt auch<br />

in der Lage, seinen Kunden Ver-<br />

packungsversuche anzubieten. Im<br />

Hinblick auf die immer komplex-<br />

er werdenden Anforderungen der<br />

Produkte an Verpackungen ist dies<br />

eine essenzielle Beratungsdienstleistung.<br />

MULTIVAC Argentinien verfügt<br />

außerdem über eine eigene Werkstatt,<br />

in der sich erfahrene Techniker<br />

um den Maschinen- und Wartungsservice<br />

kümmern. Ein um-<br />

fangreiches Ersatzteillager sorgt<br />

dafür, dass Kunden zeitnah mit not-<br />

MULTIVAC hilft seinen japanischen<br />

Kunden beim Wiederaufbau<br />

20.000 Euro für Erdbeben- und Tsunami-Opfer<br />

den sind teilweise oder komplett<br />

zerstört. Bei einigen Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

war der Rahmen<br />

gebrochen. Andere Maschinen<br />

wurden durch die Kraft der<br />

Flutwelle aus ihren Verankerungen<br />

gerissen und durch die Produk-<br />

tionshalle geschoben. Auch die<br />

Elektrik dieser Maschinen ist komplett<br />

zerstört“, berichtet Eckart<br />

Mittmann. Der Vertriebsdirektor<br />

von MULTIVAC war im Juli in die<br />

japanische Krisenregion gereist,<br />

um sich vor Ort ein Bild zu machen.<br />

Er sprach mit den Werksleitern von<br />

07.04.<strong>2011</strong><br />

wendigen Teilen beliefert werden<br />

können. Auch Anwender in Argentinien<br />

profitieren so von dem, was<br />

MULTIVAC weltweit auszeichnet:<br />

überragende Technik und ein Maximum<br />

an Kundennähe und Versorgungssicherheit.<br />

16.08.<strong>2011</strong><br />

fünf Kundenunternehmen, die ihren<br />

Firmensitz an der Nordostküste<br />

Japans haben und am 11. März <strong>2011</strong><br />

unmittelbar von dem schweren<br />

Erdbeben und der Tsunamiwelle<br />

betroffen waren.


MULTIVAC erhält DuPont Award<br />

Auszeichnung für Verpackungskonzept Heinz ® Dip & Squeeze ®<br />

Für seine innovative Heinz ® Dip &<br />

Squeeze ® -Ketchup-Packung hat<br />

MULTIVAC kürzlich den renommierten<br />

DuPont Award der Ver-<br />

packungsindustrie in der Kategorie<br />

„Innovationen, die unsere Art zu<br />

essen verändern“ erhalten. Der<br />

Preis wird seit 1986 vergeben<br />

und berücksichtigt insbesondere<br />

Aspekte wie Nachhaltigkeit und<br />

Ressourcenschonung. „Wir wissen<br />

die Anerkennung zu schätzen, die<br />

uns das angesehene Jurypanel für<br />

die Dip & Squeeze-Verpackung ausgesprochen<br />

hat“, sagte Jan Erik<br />

Kuhlmann, Leiter der Niederlassung<br />

von MULTIVAC in den USA,<br />

anlässlich der Preisverleihung, die<br />

Mitte Juni in Wilmington im US-<br />

Bundesstaat Delaware stattfand.<br />

Verbraucherfreundliche<br />

Verpackungslösung<br />

Mit der Dip & Squeeze ® -Packung<br />

haben Heinz und MULTIVAC eine<br />

besonders verbraucherfreundliche<br />

Single-Serve-Ketchup-Packung<br />

entwickelt. Ihr zweifacher Öffnungsmechanismus<br />

lässt dem<br />

Konsumenten die Wahl, ob er den<br />

Ketchup entweder über der Speise<br />

ausdrücken oder die Packung als<br />

Dippschale verwenden möchte.<br />

Das innovative Format sieht aus<br />

wie eine Miniatur der bekannten<br />

Heinz-Ketchup-Flasche und wird<br />

auf einer vollautomatisierten,<br />

schlüsselfertigen End-to-end-Verpackungslinie<br />

von MULTIVAC produziert.<br />

Sie übernimmt die Befüllung,<br />

die Laserbearbeitung, die<br />

visuelle Inspektion und die automatische<br />

Kartonierung.<br />

Kernstück dieser Linie ist<br />

eine Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 535. Sie liefert 100 Packungen<br />

je Takt bei fünfzehn Takten pro Minute.<br />

Der Output beläuft sich auf<br />

täglich 3.500 Kartons à 500 Packun-<br />

gen. Ein beeindruckendes Produktionsvolumen<br />

von etwa 1,8 Millionen<br />

Packungen und damit rund 50 Tonnen<br />

Ketchup pro Tag. Für die Befüllung<br />

der tiefgezogenen Kavitäten<br />

integrierte MULTIVAC eine Abfüllanlage<br />

der Marke Hinds-Bock.<br />

Innerhalb von vier Sekunden befüllt<br />

sie 100 Packungen mit jeweils<br />

27 Gramm Ketchup. Ein MULTIVAC<br />

Vision System erkennt Verunreinigungen<br />

auf den Packungsrändern,<br />

schleust diese Einheiten aus und<br />

sorgt so für eine optimale Siegelqualität.<br />

Lasereinheiten kennzeichnen<br />

die Verpackungen anschließend<br />

mit einem 13-stelligen Code,<br />

der Chargen-Nummer und Produktionsdatum<br />

enthält.<br />

Die komplette Linie ist mehr als<br />

20 Meter lang und darauf ausgelegt,<br />

im Dreischichtbetrieb an sechs<br />

Tagen pro Woche zu produzieren.<br />

Eine echte Herausforderung für<br />

Standzeit und Verfügbarkeit, aber<br />

auch für die Logistik. So wurde<br />

die 35 Tonnen schwere Linie von<br />

MULTIVAC mit einer Noseloader-<br />

Boeing 747 an den Produktionsstandort<br />

von Heinz geliefert.<br />

Beratungskompetenz<br />

erfolgsentscheidend<br />

Entscheidend für den Erfolg bei der<br />

Entwicklung des Verpackungsformats<br />

war die hervorragende Zusammenarbeit<br />

beider Unternehmen<br />

von Beginn der Planungsphase<br />

bis zur endgültigen Abnahme vor<br />

Ort bei Heinz. „Der Erfolg dieses<br />

Projekts ist das Ergebnis von Jahren<br />

harter Arbeit und Kooperation<br />

zwischen den Ingenieursteams von<br />

Heinz und MULTIVAC“, berichtet<br />

Jan Erik Kuhlmann. „Zusammen<br />

haben wir eine innovative Ver-<br />

packung entwickelt, welche die<br />

Kundenerfahrung mit diesem Kultprodukt<br />

ganz entscheidend ver-<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

07.07.<strong>2011</strong><br />

bessert. MULTIVAC ist in der Lage,<br />

Ressourcen und Kompetenz weltweit<br />

zu bündeln, wenn Branchenführer<br />

wie Heinz den Wert ihrer<br />

Produkte und Marken durch eine<br />

bessere Verpackung erhöhen<br />

möchten“, so Kuhlmann.<br />

DuPont Award wird zum 23. Mal<br />

vergeben<br />

Der Gewinn des Awards ist ein<br />

großer Erfolg für das Verpackungskonzept<br />

Dip & Squeeze ® und für<br />

MULTIVAC. Der DuPont Award gilt<br />

als die älteste weltweit vergebene<br />

und unabhängig jurierte Auszeichnung<br />

der Verpackungsindustrie. In<br />

diesem Jahr hatte die inter-<br />

national besetzte Jury unter dem<br />

Vorsitz von John Bernardo, Prinzipal<br />

des Ökoinstituts Sustainable<br />

Innovations LLC, unter mehr als<br />

200 Einreichungen aus Nord- und<br />

Südamerika, Europa und der<br />

asiatisch-pazifischen Region die<br />

Gewinner auszuwählen.<br />

| 11


| 12<br />

<strong>UPDATE</strong> TITEL<br />

Vorbild Natur<br />

Die Natur bringt optimale Verpackungen<br />

hervor: Die Schale der Kokosnuss zum<br />

Beispiel ist sehr fest. Sie schützt den in der<br />

Nuss schwimmenden Keimling, wenn die<br />

Frucht vom Baum fällt oder übers Meer<br />

an einen Strand treibt, um dort Wurzeln<br />

zu schlagen. Gleichzeitig sind Kokos-<br />

nüsse recht leicht an Sollbruchstellen zu<br />

öffnen. Für jeden Verpackungsentwickler<br />

eine inspirierende Lösung.<br />

Die packen das<br />

Bei MULTIVAC machen Verpackungsentwickler Produkte unverwechselbar<br />

Verpackungen sind Differenzierungsmerkmal und Kostenfaktor, Produktschutz und Wissenschaft. Wohl an<br />

keine andere Produktkomponente werden mehr unterschiedliche Anforderungen gestellt. Professionelle Verpackungsentwicklung<br />

ist daher unabdingbar. Und oftmals weit von den Kernkompetenzen der Produkthersteller<br />

entfernt. In solchen Fällen kann das Anwendungszentrum von MULTIVAC wertvolle Unterstützung bieten.<br />

Ohne sie geht es nicht. Sie schützen<br />

und verkaufen Produkte und erleichtern<br />

Verbrauchern das Leben:<br />

Das sind die essenziellen Funk-<br />

tionen von Verpackungen. Dieser<br />

schlichten Zusammenfassung zum<br />

Trotz beeinflusst eine Vielzahl gesellschaftlicher<br />

und technischer<br />

Entwicklungen, wie diese Funktionen<br />

umgesetzt werden.<br />

Schrumpfende Haushaltsgrößen,<br />

der größer werdende Anteil<br />

älterer Verbraucher, das steigende<br />

Gesundheits- und Umweltbewusstsein,<br />

neue Packstoffe, Gesetze und<br />

Regularien: Das sind nur einige<br />

Beispiele für Entwicklungen, die<br />

das Anforderungsprofil an Ver-<br />

packungen prägen. Entwicklungen,<br />

von denen die Verpackungstechnologien<br />

und letztlich die Fertigungskosten<br />

der Produktherstel-<br />

ler maßgeblich abhängen. Deren<br />

Schwerpunkt ist das Lancieren innovativer<br />

Produkte. In einem Feld<br />

sich beständig verändernder RahmenbedingungenVerpackungstrends<br />

frühzeitig zu erkennen und<br />

effizient umzusetzen, stellt sie vor<br />

vielfältige Herausforderungen.<br />

Schon vor Jahren hat<br />

MULTIVAC am Firmensitz in Wolfertschwenden<br />

daher ein An-<br />

wendungszentrum gegründet, das<br />

Kunden genau diese Arbeit abnimmt.<br />

Den Schluss, dass sich In-<br />

vestitionen in die Verpackungs-<br />

entwicklung für Produkthersteller<br />

schnell rechnen, legen immer mehr<br />

Studien nahe. Besonders ältere<br />

Verbraucher reagieren konsequent<br />

auf Verpackungen, die nicht ihren<br />

Erwartungen entsprechen. Laut<br />

einer Erhebung der deutschen<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />

Senioren-Organisationen entscheiden<br />

sich 34 Prozent von ihnen<br />

in Zukunft dann für ein anderes<br />

Produkt.<br />

Heimat international bekannter<br />

Verpackungen<br />

Mit über 400 Kundenanfragen pro


Jahr stößt das Anwendungs-<br />

zentrum von MULTIVAC auf großen<br />

Zuspruch und wird in kleinerem<br />

Maßstab an immer mehr der<br />

60 Tochtergesellschaften weltweit<br />

umgesetzt. Es zeichnet mittlerweile<br />

für eine große Zahl international<br />

bekannter Verpackungen verantwortlich:<br />

für die aus Supermärkten<br />

nicht mehr wegzudenkende Serve<br />

Box beispielsweise, eine wiederverschließbare<br />

Box unter anderem<br />

für Wurst und Käse, die sich gut auf<br />

dem Frühstückstisch macht. Oder<br />

für das Confort Pack, mit dem<br />

lebende Tiere wie Zierfische transportiert<br />

werden. Maßgeblich war<br />

das Anwendungszentrum auch an<br />

der Entwicklung der kürzlich mit<br />

dem DuPont Award ausgezeichneten<br />

Ketchup-Verpackung Heinz ®<br />

Dip & Squeeze ® beteiligt.<br />

Die Reihe von Verpackungs-<br />

innovationen aus dem Hause<br />

MULTIVAC, die internationales Ansehen<br />

genießen, ließe sich noch<br />

fortsetzen. Gemein ist allen, dass<br />

an ihrem Anfang Wünsche von<br />

Produktherstellern standen. Der<br />

Anspruch, sich mit der Verpackung<br />

am Point of Sale abzusetzen, ist<br />

einer der häufigsten Gründe, weshalb<br />

das Anwendungszentrum von<br />

MULTIVAC um Rat gefragt wird.<br />

„Auch im Medizinbereich, wo es<br />

bei Verpackungen primär um Funktionalität<br />

geht, gewinnt dieser<br />

Gedanke an Bedeutung“, erzählt<br />

der Leiter des Anwendungs-<br />

zentrums, Reinhard Ruhland. Neue<br />

Funktionen, Materialien und Formen<br />

für bestehende Verpackungen<br />

geben ebenfalls oft Anlass für einen<br />

Besuch in Wolfertschwenden.<br />

Hier beobachtet das interdisziplinäre<br />

Team um Reinhard Ruhland sehr<br />

Mikrotomschnitte, Gasanalysen und mehr: Das Anwendungszentrum ist auf Verpackungstests vorbereitet.<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Nicht viel Zeit<br />

Ein Mensch verbringt beim Einkaufen<br />

durchschnittlich 25 bis 35<br />

Minuten in einem mit etwa 30.000<br />

Artikeln bestückten Supermarkt.<br />

Einem Hersteller bleiben rein<br />

rechnerisch also etwa 60 Milli-<br />

sekunden Zeit, diesen Menschen<br />

von seinem Produkt zu überzeugen.<br />

Das gelingt nur mit einer sehr<br />

guten Verpackung.<br />

genau die Trends auf dem Verpackungsmarkt.<br />

In Kombination mit<br />

dem Know-how im Maschinenbau<br />

bietet das Anwendungszentrum<br />

Kunden so eine Beratungs- und<br />

Entwicklungskompetenz, die ihresgleichen<br />

sucht.<br />

„Noch nichts Vergleichbares<br />

gesehen“<br />

Technisch gesehen erwartet Kunden<br />

im Anwendungszentrum eine<br />

Gruppe von Alleskönnern: Auf<br />

MULTIVAC Tiefziehmaschinen unterschiedlicher<br />

Größen und Ausstattungen<br />

entstehen nach Machbarkeitsstudien<br />

und Zeichnungen<br />

die ersten Musterpackungen. Die<br />

eigene Werkzeugfertigung des Anwendungszentrums<br />

und standardisierte<br />

Werkzeugaufnahmen in den<br />

Tiefziehmaschinen sorgen dafür,<br />

| 13


| 14<br />

<strong>UPDATE</strong> TITEL<br />

Mit Messer und Schere<br />

Laut einer Studie aus Großbritannien<br />

kommt es dort jedes Jahr zu 70.000 Verletzungen<br />

beim Versuch, Verpackungen mit<br />

Werkzeugen zu öffnen. Wie wichtig einfach<br />

zu öffnende Verpackungen sind, verdeutlicht<br />

eine weitere Zahl: Schätzungsweise<br />

werden bereits dieses Jahr 43 Prozent aller<br />

Europäer über 50 Jahre alt sein.


Ausgezeichnet: Für die Ketchup-<br />

Packung Heinz ® Dip & Squeeze ®<br />

hat MULTIVAC kürzlich den<br />

DuPont Award erhalten.<br />

dass dies schnell vonstattengeht.<br />

Anschließend zeigt sich, ob die<br />

Musterpackungen den Kunden-<br />

anforderungen gerecht werden:<br />

Haltbarkeitsstudien, Messungen<br />

der Restwandstärken, Mikrotomschnitte,<br />

Gasanalysen, Tests in der<br />

hauseigenen Klimakammer: Das<br />

Anwendungszentrum ist bestens<br />

ausgerüstet. Für Marktstudien<br />

produziert es Versuchsreihen, für<br />

Detailfragen greift es auf ein Netzwerk<br />

aus Folienherstellern und<br />

Packungsdesignern zurück.<br />

Neben der reinen Verpackungsentwicklung<br />

bietet das Anwendungszentrum<br />

den Kunden eine<br />

umfassende Beratung und stellt<br />

ihnen Räume für eigene Tests zur<br />

Verfügung. Da die Nachfrage nach<br />

den Dienstleistungen des Zentrums<br />

stetig wächst, war es nur eine Frage<br />

der Zeit, bis die vorhandenen<br />

Kapazitäten nicht mehr ausreichen<br />

würden. Voraussichtlich bis zum<br />

Herbst 2012 wird das Anwendungszentrum<br />

daher in ein neues Ge-<br />

bäude umziehen. Die Dimensionen<br />

des Neubaus sind beeindruckend<br />

und versprechen Kunden einen beachtlichen<br />

Mehrwert (siehe Artikel<br />

auf Seite 16). Reinhard Ruhland,<br />

der beruflich schon seit vielen Jahren<br />

viel in der Verpackungsbranche<br />

unterwegs ist, sagt dazu schlicht:<br />

„Ich habe noch nichts Vergleichbares<br />

gesehen.“<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Ansprechpartner<br />

Reinhard Ruhland<br />

Leiter Anwendungszentrum<br />

Tel. +49 8334 601-2575<br />

Die großen vier: Trends, deren Bedeutung für die Verpackungsindustrie weiter wachsen wird<br />

Nachhaltigkeit: Umweltfreundliche Verpackungen werden für Verbraucher wichtiger. Produzenten erkennen<br />

die Vorzüge nachhaltigen Wirtschaftens: Dünnere Folien und hochwertige Verpackungen, die Verluste in der<br />

Logistikkette und am POS reduzieren, schonen Ressourcen.<br />

Convenience: Verpackungen müssen mit der Lebenswelt der Verbraucher harmonieren. Die Portionier-<br />

barkeit, Wiederverschließbarkeit, die Verlängerung der Mindesthaltbarkeit, die Lesbarkeit der Aufdrucke,<br />

Öffnungshilfen und Multipurpose-Aspekte spielen bei Verpackungen eine zunehmende Rolle.<br />

Automatisation: Kostendruck und steigende Absatzmengen bei gleichzeitig stärkerer Konfektionierung<br />

lassen den Automatisierungsgrad steigen. Die Reproduzierbarkeit von Prozessen gewinnt an Bedeutung.<br />

Sicherheit: Intensive Qualitätskontrollen mittels Inspektionssystemen und Gesetze über die Dokumentation<br />

von Lieferketten werden für immer mehr Produkte anwendbar.<br />

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| 16<br />

<strong>UPDATE</strong> TITEL<br />

Ideenschmiede wächst<br />

Neubau bringt mehr Platz für Verpackungsentwicklung und Schulung<br />

Bei MULTIVAC wird Verpackungsentwicklung großgeschrieben. Ab Herbst 2012 wird das am Hauptsitz in<br />

Wolfertschwenden für jeden deutlich zu sehen sein. Dann nämlich soll das neue Anwendungs- und Schulungszentrum,<br />

das derzeit gebaut wird, bezugsfertig sein. 4.700 Quadratmeter werden der Verpackungsentwicklung<br />

spürbar mehr Platz bieten. Zusätzlich erweitert MULTIVAC sein Schulungsangebot.<br />

„Wir möchten die Nähe zu unseren<br />

Kunden und den Nutzen, den sie<br />

aus unseren Verpackungslösungen<br />

ziehen, noch einmal deutlich verbessern.<br />

Zudem wollen wir unseren<br />

Premiumanspruch auch im Bereich<br />

Anwendungszentrum und<br />

Schulung weiter vorantreiben.“ So<br />

erläutert Helmut Sparakowski, bei<br />

MULTIVAC Direktor des Technischen<br />

Vertriebs, die Gründe für<br />

den Neubau des Anwendungs- und<br />

Schulungszentrums.<br />

Tatsächlich hat man keine<br />

Kosten und Mühen gescheut, damit<br />

der neun Millionen Euro teure<br />

Neubau zu einer Referenz in Sachen<br />

Verpackungsentwicklung und<br />

Schulung wird. Hier stehen drei<br />

separate Hallen für den Aufbau von<br />

Verpackungslinien zur Verfügung.<br />

Vollkommen voneinander abgeschottet<br />

und zugangsgeschützt<br />

garantieren sie ein ungestörtes<br />

Arbeiten auch an vertraulichen<br />

Entwicklungsprojekten.<br />

Oberhalb jeder Halle befindet<br />

sich ein Besprechungszimmer. Von<br />

hier haben die Kunden dank einer<br />

Glasfront jederzeit die komplette<br />

Halle und ihr Projekt im Blick. Per-<br />

fekte Bedingungen für alle, die über<br />

einen längeren Zeitraum die Dienstleistungen<br />

von MULTIVAC in Anspruch<br />

nehmen. Eine großzügige<br />

Architektur, die die Kapazitäten des<br />

Unternehmens in der Verpackungsentwicklung<br />

und -beratung nochmals<br />

stark ausbauen wird. Bis<br />

zu 800 Verpackungbemusterungen<br />

pro Jahr könnten ab Herbst 2012<br />

in Wolfertschwenden durchgeführt<br />

werden. Dabei untersuchen die<br />

Experten von MULTIVAC das Verpackungskonzept<br />

eines Kunden<br />

auch im Hinblick auf Optimierungsmöglichkeiten.<br />

Im Fokus stehen die<br />

Haltbarkeit und das Material einer<br />

Verpackung sowie deren Interaktion<br />

mit dem zu verpackenden Gut.<br />

Potenzierte Möglichkeiten<br />

Das neue Anwendungszentrum<br />

bietet nicht nur der Verpackungsentwicklung<br />

mehr Raum. Auch sein<br />

Schulungsangebot will MULTIVAC<br />

deutlich ausbauen. Platz für zusätzliche<br />

Kundentrainings bietet der<br />

Neubau in seinem zweiten Stockwerk.<br />

Hier ist es möglich, noch<br />

detaillierter als bislang auf kun-<br />

denspezifische Anforderungen einzugehen.<br />

Natürlich werden auch<br />

Mitarbeiter von MULTIVAC von<br />

dem erweiterten Schulungsan-<br />

gebot profitieren, zum Beispiel<br />

in Form von Inhouse-Seminaren<br />

für den internationalen Vertrieb<br />

und Service.<br />

Zu guter Letzt: Schon heute<br />

nutzt MULTIVAC das derzeitige<br />

Zentrum für Grundlagenforschung<br />

und die Entwicklung neuer Technologien.<br />

Das neue Gebäude ver-<br />

größert die Möglichkeiten von<br />

MULTIVAC also auch in diesem<br />

Bereich.


„Verpackungen werden ein<br />

stärkerer Wettbewerbsfaktor“<br />

Professor Markus Prem über die Zukunft der Verpackungsentwicklung<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Kontinuierliche Innovation ist einer der Treiber der Verpackungsindustrie. Entsprechend groß ist die<br />

Bedeutung qualifizierter Mitarbeiter. 2008 hat MULTIVAC mit anderen Unternehmen daher an der Hochschule<br />

Kempten eine Stiftungsprofessur für Verpackungstechnologie gegründet. <strong>UPDATE</strong> sprach mit dem Stiftungsprofessor<br />

Markus Prem über Trends in der Verpackungsentwicklung.<br />

Herr Professor Prem, wie sieht<br />

Ihrer Meinung nach die Ver-<br />

packung der Zukunft aus?<br />

Prem: Die Zahl der Verpackungsfunktionen<br />

wird wachsen. Ver-<br />

packungen werden noch stärker<br />

mit aktiven Funktionen ausgestattet<br />

werden, zum Beispiel, um der<br />

Packung Sauerstoff zu entziehen<br />

oder um antibakterielle Wirkstoffe<br />

abzugeben. Auch intelligente Displayfunktionen,<br />

die anzeigen, ob<br />

ein Lebensmittel die Kühlkette verlassen<br />

hat, sind im Gespräch.<br />

Zusätzlich gewinnen das Erscheinungsbild<br />

und recyclebare Polymere<br />

als Packstoffe branchenübergreifend<br />

an Bedeutung. Die kleiner<br />

werdenden Haushalte schließ-<br />

lich wirken sich unmittelbar auf<br />

Packungs- und Losgrößen aus.<br />

Welche Anforderungen werden<br />

Verpackungen in Zukunft an Verpackungsmaschinen<br />

stellen?<br />

Prem: Kleine Losgrößen sind für<br />

automatisierte Fertigungsprozesse<br />

eine Herausforderung, schnelle<br />

Formatwechsel in diesem Fall das<br />

A und O. Ein weiteres Thema werden<br />

die Verpackungskosten sein.<br />

Zusätzliche Verpackungsfunktionen<br />

zu entwickeln und zu produzieren,<br />

kostet Geld. Verbraucher jedoch<br />

sind sehr preissensibel.<br />

DIN-Normen etwa für die Verformbarkeit<br />

von Folien könnten helfen,<br />

Entwicklungs- und Produktionsprozesse<br />

effizienter zu gestalten.<br />

Wann werden solche Normen zur<br />

Verfügung stehen?<br />

Prem: Ich bin mir nicht sicher, ob es<br />

sie überhaupt geben wird. Für die<br />

Entwicklung solcher Normen muss<br />

man viele Vertreter aus Industrie<br />

und Wissenschaft an einen Tisch<br />

bringen. Das ist ein langwieriger<br />

Prozess, den die beteiligten Ak-<br />

teure selbst finanzieren müssen.<br />

Die computergestützte Simulation<br />

von Thermoformprozessen jedoch<br />

erscheint mir eine erfolgsver-<br />

sprechende Alternative.<br />

Wird es in Zukunft schwieriger,<br />

Funktionalität und Wirtschaftlichkeit<br />

einer Verpackung in Einklang<br />

zu bringen?<br />

Prem: Entscheidend ist der Anteil<br />

der Verpackungskosten an den Gesamtkosten<br />

des Produkts. Es wird<br />

immer Märkte und Anwendungen<br />

geben, bei denen man Funk-<br />

tionalität mit Wirtschaftlichkeit verbinden<br />

kann. Wir werden keinen<br />

Innovationsstillstand haben. Im<br />

Gegenteil: Ich glaube, dass Verpackungen<br />

ein noch stärkerer Wettbewerbsfaktor<br />

sein werden, als sie<br />

es heute schon sind.<br />

Der Studiengang für Lebensmittel- und Verpackungstechnologie<br />

Der Studiengang Lebensmittel- und Verpackungstechnologie an<br />

der Hochschule Kempten vermittelt in sieben Semestern Kenntnisse<br />

aus dem Maschinenbau, der Verpackungstechnologie und dem<br />

Lebensmittelbereich. Er schließt mit dem akademischen Grad Bachelor<br />

of Engineering ab.<br />

Professor Markus Prem<br />

wurde 1968 in Nordrhein-<br />

Westfalen geboren und hat<br />

an der Münchner Ludwig-<br />

Maximilians-Universität Chemie<br />

studiert. 1996 trat er als Produktentwickler<br />

in die Forschungs-<br />

abteilung des Verpackungsfolienherstellers<br />

Klöckner Pentaplast<br />

ein. Dort war er später auch als<br />

Werksleiter tätig. Seit März 2008<br />

doziert er an der Hochschule<br />

Kempten.<br />

Welchen Nutzen könnten in diesem<br />

Zusammenhang Absolventen<br />

Ihres Studiengangs für ein Unternehmen<br />

haben?<br />

Prem: Der Nutzen für Unternehmen<br />

ist ein Zuwachs an interdiszi-<br />

plinärem Know-how. Alle Hersteller<br />

wollen ihre Produkte mit den<br />

Augen ihrer Kunden sehen. Unsere<br />

Studenten bringen diesen Blick mit.<br />

| 17


| 18<br />

<strong>UPDATE</strong> SCHWERPUNKT<br />

Erfolgreich auf ganzer Linie<br />

Automatisations-Lösungen von MULTIVAC: kundenspezifisch und zentral steuerbar<br />

Am Anfang steht die Produktidee, am Ende ein qualitäts- und preisbewusster Verbraucher. Dazwischen liegen<br />

Produktions- und Verpackungsprozesse, deren Erfolg auch maßgeblich vom Grad ihrer Automatisation abhängt.<br />

Das ist das Spezialgebiet von MULTIVAC Systems. Für unterschiedliche Branchen wie Lebensmittel,<br />

medizinische Sterilgüter und Industrieprodukte vernetzt der Geschäftsbereich Verpackungsmaschinen in<br />

hochautomatisierte und zentral steuerbare Verpackungslinien.<br />

Die Automatisation von Fertigungs-<br />

und Verpackungsprozessen macht<br />

Qualität im Hinblick auf Produkteigenschaften<br />

und Sicherheit reproduzierbar<br />

und garantiert Kosten-<br />

effizienz. Vorausgesetzt, Produkt-<br />

herstellern stehen entsprechend<br />

vernetzte und synchronisierte Produktionslinien<br />

zur Verfügung. Das<br />

wiederum verlangt nach einem<br />

Maschinenbauer mit einem breiten<br />

Produktportfolio und einer<br />

ausgeprägten Linien- und Lösungskompetenz.<br />

<strong>Als</strong> Komplettanbieter für Verpackungslösungen<br />

umfasst das Portfolio<br />

von MULTIVAC eine einma-<br />

lige Anzahl an unterschiedlichen<br />

Prozessführung nach Maß: Automatisierte Verpackungslinien von MULTIVAC passen exakt<br />

zum Anforderungsprofil des Kunden.<br />

Maschinen. Für jeden Schritt des<br />

Verpackungsprozesses bietet das<br />

bayerische Weltunternehmen ausgeklügelte<br />

Komponenten. Darüber<br />

hinaus stellt MULTIVAC auch immer<br />

wieder wegweisende Automatisierungslösungen<br />

für Prozesse<br />

vor, die der Markt bis dato noch<br />

nicht stark im Fokus hatte. Cleaning<br />

in Place beispielsweise ist ein vollautomatisches<br />

Reinigungssystem,<br />

das in Verpackungsmaschinen integriert<br />

werden kann.<br />

Schneller als eine Mikrosekunde<br />

Sämtliche Komponenten und Funktionen<br />

einer MULTIVAC Linie bedienen<br />

Anwender über eine zentrale<br />

IPC-Steuerung mit Touchscreen.<br />

Egal, ob Beladeroboter, Verpackungsmaschinen,Vereinzelungsbänder,<br />

Etikettierer, Inspektionssysteme<br />

oder andere Komponenten.<br />

MULTIVAC vernetzt alle Bausteine<br />

einer Linie zu einer absolut synchronen,<br />

jederzeit erweiterbaren


Systemarchitektur. Leistungsfähige<br />

Prozessoren und Bussysteme<br />

erlauben Synchronisierungen im<br />

Bereich von weniger als einer<br />

Mikrosekunde.<br />

In der IPC-Steuerung sind mehr<br />

als 200 Anwenderrezepte speicherbar.<br />

Mit intuitiv verständlichen<br />

Piktogrammen und Videosequenzen<br />

macht die Bedienoberfläche<br />

den Verpackungsprozess für Bediener<br />

leicht verständlich, so dass<br />

auch ungeübte Mitarbeiter gute<br />

Produktionsergebnisse erzielen.<br />

Zudem lässt sich die Liniensteuerung<br />

mittels MULTIVAC Line<br />

Control problemlos an Unternehmenssysteme<br />

anbinden sowie zur<br />

Produktrückverfolgung nutzen.<br />

Selbst Komponenten von Fremdherstellern<br />

bindet MULTIVAC<br />

mühelos und mit einem hohen<br />

Wirkungsrad in seine Linien-<br />

steuerung ein.<br />

Offen für Trends: Late Stage<br />

Customization<br />

Die offene Struktur der MULTIVAC<br />

Lösungen und Liniensteuerung ist<br />

flexibel genug, um damit auch<br />

wichtigen Produktionstrends zu begegnen:<br />

etwa der Late Stage Customization.<br />

Insbesondere die Industrie<br />

für medizinische Sterilgüter<br />

und pharmazeutische Produkte<br />

passt ihre Verpackungen immer<br />

stärker an die Besonderheiten regionaler<br />

Märkte und Zielgruppen an.<br />

In der Folge sinken die Losgrößen.<br />

Spielt jetzt auch noch die Just-in-<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

AUTOMATISATION<br />

time-Lieferung eine Rolle, werden<br />

sequenzielle Fertigungsabläufe<br />

schnell unrentabel.<br />

In solchen Fällen empfiehlt<br />

MULTIVAC, die Teilprozesse Blistern,<br />

Kartonieren und Drucken zu<br />

entkoppeln, also unabhängig von-<br />

einander auszuführen. Länder- und<br />

kundenspezifische Chargen werden<br />

in solch einer Produktions-<br />

architektur gebündelt und zum<br />

spätestmöglichen Zeitpunkt (Late<br />

Stage) für die Konfektionierung<br />

wieder vereinzelt.<br />

Aus einem Guss<br />

Die Umsetzung einer<br />

Late Stage<br />

Customization ist<br />

ein anspruchsvolles<br />

Projekt und setzt<br />

einen erfahrenen<br />

Systemlieferanten<br />

voraus. Turn-Key-<br />

Projekt, Integration<br />

von Einzelkomponenten<br />

in bestehende<br />

Linien oder deren<br />

Optimierung:<br />

Das handverlesene Expertenteam<br />

des Geschäftsbereichs MULTIVAC<br />

Systems begleitet Kunden von<br />

der Projektierung bis zur Instal-<br />

lation vor Ort auf ihrem Weg zur<br />

perfekt vernetzten, voll auto-<br />

matisierten Verpackungslinie. Das<br />

Ergebnis: bestmöglich auf die produktionsspezifischenAnforderungen<br />

abgestimmte Lösungen aus einem<br />

Guss.<br />

| 19


| 20<br />

<strong>UPDATE</strong> SCHWERPUNKT<br />

AUTOMATISATION<br />

Hausgemacht ist am besten<br />

Alles aus einer Hand: Komponenten für komplexe Verpackungsprozesse<br />

Diese Eigenfertigungstiefe beeindruckt. Zuführen, beladen, vereinzeln, etikettieren, inspizieren und ver-<br />

packen: Für jeden Schritt im automatisierten Verpackungsprozess hält MULTIVAC hauseigene Lösungen in<br />

verschiedenen Variationen auf technisch höchstem Niveau bereit.<br />

Zuführen<br />

Unterschiedlichste Zuführsysteme<br />

von MULTIVAC bringen in automatisierten<br />

Verpackungslinien Produkte<br />

und Packungen sicher, zuverlässig<br />

und präzise in den nach-<br />

gelagerten Prozess. Für jedes Anforderungsprofil<br />

stehen passende<br />

Band- und Kettenzuführsysteme<br />

zur Verfügung, die den Ansprüchen<br />

der jeweiligen Branche hinsichtlich<br />

Hygiene und Prozesssicherheit optimal<br />

entsprechen.<br />

Beladen<br />

Egal, ob es um Lebensmittel, medizinische<br />

Sterilgüter, pharmazeutische<br />

oder industrielle Produkte<br />

geht: Handhabungsmodule von<br />

MULTIVAC sorgen dafür, dass auch<br />

Produkte mit anspruchsvollen Geometrien<br />

und Eigenschaften un-<br />

beschädigt und effizient in die Verpackungen<br />

gelangen. Ihre Bedienung<br />

ist einfach: Sie werden zentral<br />

direkt über das Terminal der Verpackungsmaschine<br />

gesteuert.<br />

Vereinzeln<br />

Bandsysteme von MULTIVAC mit<br />

zwei bis sechs Spuren und<br />

integrierter Schlechtpackungsausschleusung<br />

garantieren beim Vereinzeln<br />

einen extrem variabel<br />

gestaltbaren und gleichzeitig effizienten<br />

Produktfluss mit präzise einstellbaren<br />

Verpackungsabständen.<br />

Auch Handhabungsmodule können<br />

zum Vereinzeln eingesetzt werden<br />

und erlauben eine kundenspezi-<br />

fische Prozessführung.


Etikettieren<br />

Für das Etikettieren bietet<br />

MULTIVAC eine breite Palette an<br />

Produkten für unterschiedlichste<br />

Anforderungen. Zur Auswahl stehen<br />

Inline- und Offline-Systeme,<br />

die sich für sämtliche Folienmaterialien<br />

sowie den Einsatz in Rein-<br />

räumen eignen und alle denkbaren<br />

Etikettier- und Druckverfahren beherrschen.<br />

Die Systeme versprechen<br />

branchenübergreifend ein<br />

hohes Qualitätsniveau.<br />

Qualitätsinspektion<br />

Sicherheit auf der ganzen Linie:<br />

Systeme von MULTIVAC für die<br />

Packungsinspektion und Qualitätskontrolle<br />

garantieren automati-<br />

sierte Verpackungsprozesse mit<br />

maximaler Sicherheit. Auch bei<br />

höchster Geschwindigkeit liefern<br />

sie präzise und zuverlässige Ergebnisse.<br />

Zur Auswahl stehen Systeme<br />

für die visuelle Inspektion, Röntgenprüfsysteme,<br />

Metalldetektoren<br />

und Kontrollwaagen.<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Verpacken<br />

Beim Verpacken in Sekundärverpackungen<br />

übernehmen Handhabungsmodule<br />

das Toploading einschließlich<br />

des Handlings von<br />

Interlayern und Trenneinlagen.<br />

Hierbei können die Arten von Belademustern<br />

definiert werden, um<br />

das Volumen der Sekundärver-<br />

packungen optimal zu nutzen. Alle<br />

MULTIVAC Automatisationslösungen<br />

entsprechen den CE-Richt-<br />

linien und sind über weite Strecken<br />

FDA-konform.<br />

| 21


| 22<br />

<strong>UPDATE</strong> SCHWERPUNKT<br />

AUTOMATISATION<br />

„Es muss nicht immer eine<br />

aufwendige Lösung sein“<br />

Mit MULTIVAC zum bedarfsgerechten Automatisationskonzept<br />

Das Produkt bestimmt, wie die Automatisation seines Verpackungsprozesses aussieht. Standardlösungen im<br />

engeren Sinne liefert MULTIVAC daher nicht, dafür aber Antworten auf die Frage, wie sich Automatisationskomponenten<br />

im konkreten Anwendungsfall so effizient wie möglich einsetzen lassen. Im Interview erläutert<br />

MULTIVAC Geschäftsführer und CTO Guido Spix, warum die Automatisation auch für kleinere Unternehmen<br />

interessant und eine aufwendige Pick-and-Place-Lösung nicht immer die beste Wahl ist.<br />

Was zeichnet eine gute Automatisationslösung<br />

für Verpackungsprozesse<br />

aus?<br />

Spix: Eine gute Automatisierungslösung<br />

verbessert die Wirtschaftlichkeit<br />

und die Qualität des Verpackungsprozesses,<br />

indem sie<br />

seine Ergebnisse prognostizierbar<br />

und exakt wiederholbar macht.<br />

Manchmal lässt sich ein Produkt<br />

sogar nur durch Einsatz von Handhabungsmodulen,Inspektionssystemen<br />

und integrierter Steuerung<br />

sinnvoll verpacken, weil beispielsweise<br />

der Einsatz menschlicher<br />

Arbeit für Bediener und Produkt zu<br />

riskant wäre. Das ist jedoch eher<br />

die Ausnahme.<br />

MULTIVAC Lösungen weisen bereits<br />

einen sehr hohen Automatisationsgrad<br />

auf und decken neben<br />

dem reinen Produkthandling auch<br />

Arbeitsschritte wie Qualitätsinspektion<br />

und Kennzeichnung ab.<br />

Wo sehen Sie Möglichkeiten,<br />

Verpackungsprozesse noch weiter<br />

zu automatisieren?<br />

Spix: Ich denke, dass so gut wie jeder<br />

Schritt im Verpackungsprozess<br />

automatisierbar ist. Die Vielfalt an<br />

denkbaren Möglichkeiten erscheint<br />

im Hinblick auf unterschiedliche<br />

Produkte und Anforderungen beinahe<br />

grenzenlos. Das macht es für<br />

einen Hersteller von Verpackungsmaschinen<br />

schwierig, standardisierte<br />

Lösungen vorzuhalten. Wir<br />

stellen uns dieser Herausforderung<br />

und haben bereits vielfach bewiesen,<br />

dass wir mit unseren Handhabungsmodulen<br />

und unserem<br />

Know-how auch sehr komplexe<br />

und ungewöhnliche Verpackungs-<br />

prozesse in automatisierten Linien<br />

abbilden können. Auf der interpack<br />

haben wir einige unserer Möglichkeiten<br />

gezeigt, erstmals auch für<br />

unseren neuen, zweispurigen Traysealer<br />

T 850. Das Zusammenspiel<br />

von Produktzuführung, Handhabungsgeräten<br />

für Produkt und Verpackung,<br />

Inspektionssystemen und<br />

der Verpackungsmaschine werden<br />

wir auch in Zukunft immer weiter<br />

perfektionieren.<br />

Können Verpackungsprozesse<br />

überautomatisiert sein und<br />

welche Gefahren birgt das?<br />

Spix: Überautomatisation ist<br />

durchaus denkbar. Zum Beispiel<br />

beim Verpacken von in Form und<br />

Konsistenz inhomogenen Produkten.<br />

In solchen Fällen kann es<br />

vorkommen, dass die Prozess-


sicherheit und die Verfügbarkeit<br />

der Anlagen durch automatisierte<br />

Lösungen nicht gewährleistet sind.<br />

Dann ist zumindest die Unter-<br />

stützung von Bedienpersonal von<br />

Vorteil. Auch Lösungen für An-<br />

forderungen, die sich mit einfachen<br />

mechanischen Einrichtungen erfüllen<br />

lassen, benötigen nicht<br />

zwingend Automatisierungskomponenten.<br />

Es muss nicht immer<br />

eine aufwendige Pick-and-Place-<br />

Lösung sein. Wir beraten unsere<br />

Kunden sehr umfassend im Hinblick<br />

auf ihre Möglichkeiten und<br />

schlagen ihnen Lösungen vor,<br />

die exakt zu ihren Anforderun-<br />

gen passen. Die Expertenteams<br />

von MULTIVAC Systems sind<br />

exakt auf solche Fragestellungen<br />

spezialisiert.<br />

Profitieren auch kleine Betriebe<br />

von automatisierten Verpackungslösungen<br />

und können sie sich diese<br />

überhaupt leisten?<br />

Spix: MULTIVAC bietet an jede<br />

Komplexität und Leistungsanforderung<br />

angepasste Automatisierungslösungen.<br />

Auch in kleinen<br />

Unternehmen gibt es Aufgaben, die<br />

mit Handhabungsmodulen und anderen<br />

automatisierten Komponenten<br />

viel besser und sicherer bewältigt<br />

werden als mit Bedienpersonal.<br />

Ein Beispiel dafür ist das Ausschleusen<br />

von Fehlpackungen.<br />

In der Pharma- und Medizintechnikindustrie<br />

ist die Automatisation<br />

von Verpackungsprozessen bereits<br />

weit fortgeschritten. Werden andere<br />

Branchen nachziehen?<br />

Spix: Unsere Erhebungen zeigen,<br />

dass auch in der Lebensmittel-<br />

industrie an etwa 50 Prozent der<br />

Anlagen irgendeine Form von<br />

Automatisierungskomponente vor-<br />

handen ist. Meistens sind das Komponenten<br />

für die Produktzuführung<br />

oder den Verpackungsabtransport.<br />

Der Unterschied zwischen den verschiedenen<br />

Branchen ist, dass die<br />

einen Automatisierung im Wesentlichen<br />

wegen der verbesserten<br />

Prozesssicherheit einsetzen und die<br />

anderen, um die Produktionskosten<br />

zu reduzieren.<br />

Wo sehen Sie die zukünftigen Automatisationsschwerpunkte<br />

in den<br />

Bereichen Lebensmittel, Medizingüter<br />

und Industrieprodukte?<br />

Spix: Ich sehe den Bedarf an Automatisierungslösungen<br />

in allen Industrien<br />

gleichermaßen vorhanden.<br />

Damit meine ich, dass wir<br />

heute bei fast allen Kundenanfragen<br />

auch über Automatisierung<br />

sprechen. Das Interesse und die<br />

Notwendigkeit, hier etwas zu tun,<br />

sind bei unseren Kunden sehr groß.<br />

Beherrschende Themen in diesem<br />

Zusammenhang werden meiner<br />

Meinung nach auch in Zukunft<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Guido Spix<br />

Geschäftsführer und CTO von MULTIVAC<br />

die Effizienz, Qualität, Sicherheit<br />

und Hygiene des Verpackungspro-<br />

zesses sowie die Rückverfolgbarkeit<br />

von Produkten bleiben.<br />

Worauf liegt im Bereich Auto-<br />

matisation das Hauptaugenmerk<br />

von MULTIVAC in den nächsten<br />

Jahren?<br />

Spix: Wir werden weitere Kom-<br />

ponenten für Automatisierungs-<br />

lösungen entwickeln, um der stetig<br />

steigenden Komplexität der Kundenanforderungen<br />

auch in Zukunft<br />

gerecht zu werden. Um die globale<br />

Verfügbarkeit unseres Know-hows<br />

sicherzustellen, bauen wir auch<br />

stetig unser Netzwerk an Spezialisten<br />

für Automatisierungstechnik in<br />

unseren Tochtergesellschaften aus.<br />

Wir haben die Erfahrung gemacht,<br />

dass Produktionsanlagen von der<br />

ersten Anfrage über die Projektierung<br />

und Entwicklung der richtigen<br />

Lösung bis hin zur Inbetriebnahme<br />

am besten von lokalen MULTIVAC<br />

Mitarbeitern bearbeitet werden.<br />

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<strong>UPDATE</strong> SCHWERPUNKT<br />

Eine neue Dimension<br />

der Leistung<br />

MULTIVAC integriert zweispurigen Traysealer in vollautomatisierte Verpackungslinien<br />

Der T 850 ist der erste zweispurige Inline-Traysealer der neuen Generation von MULTIVAC und das bislang<br />

leistungsstärkste Modell. Dank seiner Automatisierungskompetenz ist der Allgäuer Verpackungsspezialist in<br />

der Lage, die Zweispurigkeit auch in kompletten, vollautomatischen Traysealerlinien anzubieten.<br />

Der auf der interpack erstmals vorgestellte<br />

T 850 versiegelt circa 80<br />

bis 100 Trays pro Minute bei<br />

Anwendungen mit modifizierter<br />

Atmosphäre. Seine Haupteinsatz-<br />

gebiete liegen im Bereich Nahrungsmittel.<br />

Ein weiteres Einsatzgebiet<br />

ist der Bereich der Konsum-<br />

und Industriegüter. „Unsere Ziel-<br />

märkte für den zweispurigen Traysealer<br />

sind die gut entwickelten<br />

Traysealermärkte, die hohe Anforderungen<br />

an die Produktstückzahl<br />

haben“, erklärt Bernd Jokele, verantwortlich<br />

für den Geschäftsbereich<br />

Traysealer bei MULTIVAC.<br />

Innovationsführer in seiner Klasse<br />

Der T 850 verfügt über dieselbe innovative<br />

Maschinentechnik und die<br />

modulare Bauweise wie der T 800,<br />

der leistungsstärkste einspurige<br />

Traysealer von MULTIVAC für<br />

das Verpacken unter Schutzatmo-<br />

sphäre (MAP). Er ist sehr flexibel<br />

einsetzbar, über die grafische Bedienoberfläche<br />

HMI 2.0 einfach zu<br />

steuern und im Sinne der Ressourcenschonung<br />

auf einen möglichst<br />

geringen Energie- und Packstoffverbrauch<br />

ausgerichtet. Beim<br />

T 850 wurde der pneumatische<br />

Antrieb durch energieeffiziente<br />

elektrische Antriebstechnologien<br />

ersetzt. Damit wird der Druck-<br />

luftverbrauch auf ein Minimum<br />

reduziert.<br />

Aufgrund seiner hohen Verpackungsleistung<br />

wird der T 850 typischerweise<br />

in automatisierte Verpackungslinien<br />

integriert – eine


Anforderung, die MULTIVAC mit<br />

seinem Inline-Prinzip in zweispuriger<br />

Ausführung umgesetzt hat. Ist<br />

die Linienführung zunächst einspurig,<br />

so müssen die befüllten<br />

Schalen vor dem Traysealer auf<br />

zwei Spuren verteilt werden. Der<br />

hierfür notwendige Linienverteiler<br />

ist ebenfalls eine Entwicklung von<br />

MULTIVAC. Alternativ einsetzbar ist<br />

eine zweispurige Mitnehmerkettenzuführung,<br />

mit der die Trays von<br />

Anfang an auf zwei Spuren verteilt<br />

in die Siegelstation des T 850 transportiert<br />

werden können, was die<br />

Linie kürzer macht.<br />

Für die wirtschaftliche und<br />

hygienische Vereinzelung der zweispurigen<br />

Packungen nach dem Siegelvorgang<br />

hat MULTIVAC ein neues<br />

Bandsystem entwickelt: Das<br />

MBS 050 verfügt über ein Intralox-<br />

Band mit seitlich angetriebenen<br />

Führungsbändern. „Durch den<br />

automatischen Wechsel zwischen<br />

Ein- und Zweispurigkeit erreichen<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

AUTOMATISATION<br />

wir einen maximalen Durchsatz sowie<br />

einen kontinuierlichen Produktfluss“,<br />

erläutert Jokele.<br />

Alle Komponenten aus einer Hand<br />

MULTIVAC verfügt als einer der<br />

wenigen Verpackungsspezialisten<br />

über die gesamte Bandbreite<br />

an Maschinen und Modulen für<br />

eine komplette End-to-end-<br />

Verpackungslinie. Zur Integration<br />

des zweispurigen Traysealers in<br />

automatisierte Verpackungslinien<br />

stimmt MULTIVAC die Produktionsleistung<br />

der Verpackungsmaschine<br />

optimal mit der Leistung der<br />

anderen Komponenten ab.<br />

„Bei unseren Traysealerlinien<br />

erfolgt die Steuerung im Prinzip<br />

über einen einzigen Regler. Alle<br />

Linienkomponenten werden automatisch<br />

synchronisiert“, erklärt<br />

Jokele. Insbesondere der Linienverteiler<br />

und das Bandsystem sind<br />

vollständig in die Traysealersteue-<br />

rung integrierbar, sodass eine automatische<br />

Anpassung an die Leistungsdaten<br />

des Traysealers erfolgt.<br />

Linienverteiler und Bandsystem<br />

lassen sich einfach konfigurieren,<br />

da die Parameter für jedes zu verpackende<br />

Produkt einfach in Rezepten<br />

abgespeichert werden können.<br />

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<strong>UPDATE</strong> WEITERE THEMEN<br />

Impressionen<br />

von der interpack <strong>2011</strong>


AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

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<strong>UPDATE</strong> WEITERE THEMEN


Das Düsseldorfer<br />

Sieben-Tage-Highlight<br />

Rückblick auf den interpack-Auftritt von MULTIVAC<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Die Anstrengungen im Vorfeld haben sich gelohnt: Auf der diesjährigen interpack konnte MULTIVAC ein<br />

beispiellos großes Ausstellungsprogramm mit zahlreichen Produktinnovationen präsentieren. Man feierte<br />

das 50-jährige Firmenbestehen, nahm am SAVE-FOOD-Kongress teil, und Geschäftsführer und CFO Christian<br />

Traumann hatte die Präsidentschaft der weltweit bedeutendsten Verpackungsmesse inne.<br />

Sieben Tage lang informierten sich<br />

im Mai tausende Besucher während<br />

der interpack auf dem Messestand<br />

von MULTIVAC über die<br />

neuesten Verpackungstechnologien<br />

aus dem Allgäu. Für großes Aufsehen<br />

sorgte dabei MULTIVAC HPP.<br />

Die in vollautomatische Verpackungslinien<br />

integrierbare Anlage<br />

zur Hochdruckbehandlung von<br />

Lebensmitteln entpuppte sich als<br />

Publikumsmagnet.<br />

Auch die Erweiterung des Verpackungsmaschinen-Portfolios<br />

in<br />

den unteren und oberen Leistungsbereich<br />

stieß auf Interesse. Mit<br />

dem T 100 stellte das Unternehmen<br />

einen Traysealer für Anwender vor,<br />

die Lebensmittel in kleinen Losgrößen<br />

MAP-verpacken möchten. Im<br />

Bereich Tiefziehen feierte in diesem<br />

Segment die R 095 ihre Premiere.<br />

Mit dem T 850 präsentierte<br />

MULTIVAC seinen ersten zweispurigen,<br />

vollautomatischen Traysealer.<br />

Die Neuheiten von MULTIVAC<br />

Marking & Inspection unterstrichen<br />

die Qualitäten von MULTIVAC als<br />

Komplettanbieter für kundenspezifische<br />

Verpackungslösungen zusätzlich.<br />

Das Kompetenzzentrum<br />

für Kennzeichnung und Qualitätsinspektion<br />

zeigte unter anderem<br />

den Foliendirektdrucker MR296 TI,<br />

einen Thermal-Inkjet-Drucker für<br />

mehrspurige Verpackungslösungen,<br />

und den Transport-Metall-<br />

detektor MR831. Er kann als Standalone-Gerät<br />

in sämtliche Ver-<br />

packungslinien integriert werden.<br />

Die hinter dem Ausstellungsprogramm<br />

von MULTIVAC stehende<br />

Innovationskraft ist einer der<br />

Gründe für den in 50 Jahren stetig<br />

gewachsenen, weltweiten Erfolg<br />

des Unternehmens. Auch das Wis-<br />

sen um gesellschaftliche Entwicklungen<br />

und deren Auswirkungen<br />

auf Verpackungskonzepte zeichnen<br />

MULTIVAC aus. Hierfür beteiligt<br />

sich das Unternehmen regelmäßig<br />

an interdisziplinären Projekten.<br />

Zum Beispiel am SAVE-FOOD-<br />

Kongress, der auf dem interpack-<br />

Gelände parallel zur Messe<br />

stattfand. In seiner Funktion als<br />

interpack-Präsident eröffnete unter<br />

anderem Geschäftsführer und CFO<br />

Christian Traumann den Kongress.<br />

Alles darüber lesen Sie im Interview<br />

ab Seite 30.<br />

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<strong>UPDATE</strong> WEITERE THEMEN<br />

„Der Markt für Verpackungslösungen<br />

ist ein lokaler“<br />

MULTIVAC Geschäftsführer Christian Traumann über die interpack <strong>2011</strong><br />

und die globale Verpackungsindustrie<br />

50 Jahre MULTIVAC, 35 Prozent mehr Kundenkontakte als 2008 und wegweisende Produktpremieren wie<br />

MULTIVAC HPP: Geschäftsführer und CFO Christian Traumann zeigt sich zufrieden mit dem Auftritt des Unternehmens<br />

auf der interpack <strong>2011</strong> und seiner Präsidentschaft der Leitmesse. Gleichzeitig gibt er einen Ausblick<br />

darauf, warum die Industrie verstärkt lokale Verpackungslösungen benötigt.<br />

166.000 interpack-Besucher haben den Auftritt auf der Leitmesse der Verpackungsindustrie<br />

<strong>2011</strong> auch für MULTIVAC zu einem Erfolg gemacht.<br />

Herr Traumann, herzlichen Glückwunsch<br />

zum 50-jährigen Firmenjubiläum!<br />

Was wünschen Sie<br />

MULTIVAC für die Zukunft?<br />

Traumann: Ich wünsche dem<br />

Unternehmen, dass wir uns auch<br />

zukünftig nachhaltig weiterent-<br />

wickeln können. Qualifizierte und<br />

engagierte Mitarbeiter sind hierfür<br />

der entscheidende Faktor, und ich<br />

hoffe, dass sich unsere Mitarbeiter<br />

auch in Zukunft wie bisher für<br />

unsere Sache einsetzen werden.<br />

Wie sind Sie mit dem interpack-<br />

Auftritt von MULTIVAC zufrieden?<br />

Traumann: Wir sind mit dem Ergebnis<br />

unseres Messeauftritts sehr<br />

zufrieden. Auf der einen Seite ha-<br />

ben tausende Menschen unseren<br />

Stand besucht und wir konnten<br />

etwa 35 Prozent mehr Leads generieren<br />

als 2008. Auf der anderen<br />

Seite war der Auftritt eine ideale<br />

Plattform, um unser breites Spektrum<br />

an Produktinnovationen zu<br />

präsentieren. Wegweisend war<br />

sicherlich die Präsentation unserer<br />

ersten Anlage für die Hochdruckbehandlung<br />

von Lebensmitteln,<br />

MULTIVAC HPP. Hier haben wir<br />

neue Standards gesetzt.<br />

Wie lautet das Fazit Ihrer<br />

interpack-Präsidentschaft?<br />

Traumann: Mit 166.000 Besuchern<br />

und 2.700 Ausstellern aus aller Welt<br />

hat sich die interpack auch in diesem<br />

Jahr wieder als Weltleitmesse<br />

der Verpackungsindustrie präsentiert.<br />

Sie ist eindeutig die Informationsplattform<br />

für die globale Verpackungsindustrie<br />

und gleichzeitig<br />

ein wichtiger Indikator für die Stimmung<br />

in der Branche, die sich nach<br />

den Krisenjahren – das ist mein Eindruck<br />

– wieder aufhellt.<br />

Eine Ihrer letzten Amtshandlungen<br />

als interpack-Präsident war die<br />

Eröffnung des SAVE-FOOD-<br />

Kongresses. Welche Konsequenzen<br />

ergeben sich aus den dort vorgestellten<br />

Studien für Hersteller<br />

von Verpackungsmaschinen (Anm.<br />

d. Red.: siehe Kasten)?<br />

Traumann: Die Studien zeigen<br />

wichtige Ansatzpunkte für die gesamte<br />

Verpackungsindustrie auf,<br />

nicht nur für die Hersteller von Verpackungsmaschinen.<br />

So wurde unter<br />

anderem bestätigt, dass der<br />

Markt für Verpackungslösungen<br />

ein lokaler ist. Wir sind aufge-<br />

fordert, Systeme zu entwickeln, die<br />

den lokalen Anforderungen in den<br />

unterschiedlichen Ländern gerecht<br />

werden. Und diese unterscheiden<br />

sich sehr stark in Abhängigkeit<br />

davon, ob wir von Industrie-,<br />

Schwellen- oder Entwicklungs-<br />

ländern sprechen.<br />

Die Studien zeigen, dass Lebensmittelverluste<br />

in Entwicklungs-<br />

und Schwellenländern hauptsächlich<br />

durch finanzielle und<br />

technische Einschränkungen verursacht<br />

werden, unter anderem<br />

bei der Verpackungstechnik. Ist für<br />

MULTIVAC die Schlussfolgerung


daraus, sich verstärkt in solchen<br />

Ländern zu engagieren?<br />

Traumann: Unser globales Vertriebsnetz<br />

umfasst schon seit mehreren<br />

Jahren Niederlassungen in<br />

so genannten Schwellen- und Entwicklungsländern.<br />

Insofern ist<br />

unser Engagement in diesen Regionen<br />

nicht neu. Vielerorts sind wir<br />

aktiv geworden, sobald die politischen<br />

Rahmenbedingungen dies<br />

zuließen. Durch unser Engagement<br />

vor Ort und die Bereitstellung von<br />

Verpackungslösungen, die den<br />

lokalen Anforderungen gerecht<br />

werden, konnten wir viele Märkte<br />

nachhaltig entwickeln.<br />

Wie kann das für MULTIVAC<br />

Lösungen typische, technisch<br />

hohe Niveau zu dort marktüblichen<br />

Preisen angeboten werden?<br />

Traumann: Wir sind schon jetzt in<br />

der Lage, Verpackungslösungen zu<br />

wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten,<br />

da die Anforderungen in<br />

diesen Regionen oftmals weniger<br />

Christian Traumann, Geschäftsführer<br />

und CFO von MULTIVAC<br />

komplex sind als im Falle von industriellen<br />

Verarbeitern. Die Ausstattung<br />

der Maschine mit weniger<br />

technischen Features spiegelt sich<br />

auch im Preis wider. Das Qualitätsniveau<br />

unserer Maschinen ist für<br />

alle Absatzländer gleich. Die Preisdifferenzierung<br />

entsteht ausschließlich<br />

durch unterschiedliche<br />

Maschinenkonfigurationen.<br />

In Industrieländern entstehen<br />

Lebensmittelverluste laut der<br />

SAVE-FOOD-Studien vor allem dadurch,<br />

dass Verbraucher Nahrungsmittel<br />

wegwerfen oder diese<br />

etwa aufgrund von Normen bezüglich<br />

ihres Aussehens gar nicht erst<br />

in den Handel gelangen. Existiert<br />

hier überhaupt ein Handlungsfeld<br />

für einen Maschinenbauer?<br />

Traumann: Aus unserer Sicht ja.<br />

Wir arbeiten kontinuierlich daran,<br />

Verpackungslösungen zu entwickeln,<br />

mit denen die Haltbarkeit der<br />

Lebensmittel weiter optimiert werden<br />

kann. Innovativstes Beispiel<br />

aus unserem Portfolio ist die HPP-<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Technologie, die völlig neue Möglichkeiten<br />

im Bereich der kalten<br />

Pasteurisierung von Lebensmitteln<br />

bietet, so dass zum Beispiel auch<br />

wärmeempfindliche Produkte behandelt<br />

und länger haltbar gemacht<br />

werden können. Ebenso können wir<br />

einen großen Beitrag zur Ent-<br />

wicklung von Verpackungen leisten,<br />

die auf die entsprechenden<br />

Käufergruppen ausgelegt sind,<br />

wie etwa Packungen für Single-<br />

Portionen. Durch den Einsatz dieser<br />

Verpackungskonzepte kann die<br />

Verschwendung von Lebensmitteln<br />

reduziert werden.<br />

SAVE-FOOD-Kongress: Vorstellung von zwei Studien zu Lebensmittelverlusten<br />

Jährlich gehen 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verloren, weil sie die Verbraucher nicht oder nur beschädigt<br />

erreichen oder weggeworfen werden. Das ist etwa ein Drittel der weltweiten Lebensmittelproduktion.<br />

So lautet das Ergebnis zweier von der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in<br />

Auftrag gegebener Studien. Vorgestellt wurden sie auf dem SAVE-FOOD-Kongress. Er fand im Mai parallel<br />

zur interpack statt und wurde von der FAO und der Messe Düsseldorf GmbH veranstaltet. Er beleuchtete, wie<br />

Verpackungen dem Verlust von Lebensmitteln entgegenwirken. In Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

tragen sie dazu bei, dass Lebensmittel Transportwege unbeschädigt überstehen. In Industrieländern müssen<br />

sie zu Gesellschaften passen, in denen es immer mehr Einpersonenhaushalte gibt. Allerdings sorgen<br />

hier auch Lebensmittelnormen und Überproduktion dafür, dass viele genießbare Produkte gar nicht erst in<br />

den Handel kommen.<br />

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<strong>UPDATE</strong> WEITERE THEMEN<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

MULTIVAC unterstützt Fischer in Afrika und dem Jemen<br />

Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenspolitik von MULTIVAC. Das belegen nicht nur<br />

die ressourcenschonenden Verpackungsmaschinen des Maschinenherstellers. Mit seinen Anlagen und seinem<br />

Know-how trägt MULTIVAC auch unmittelbar zur nachhaltigen Entwicklung von Lebensmittelproduzenten in<br />

Schwellen- und Entwicklungsländern bei. Das zeigt das soziale Engagement des Maschinenbauers in Marokko,<br />

Dschibuti und dem Jemen.<br />

Die auf dem SAVE-FOOD-Kongress<br />

während der interpack vorgestellten<br />

Studien haben gezeigt: Qualitativ<br />

hochwertige Verpackungen<br />

tragen vor allem in Entwicklungs-<br />

und Schwellenländern dazu bei,<br />

die wirtschaftliche Situation der<br />

Lebensmittelproduzenten nachhaltig<br />

zu verbessern. Sie machen Produkte<br />

haltbar, transportfähig und<br />

vergrößern damit deren Vertriebsradius.<br />

Das beugt der Verschwendung<br />

von Nahrungsmitteln vor und<br />

hilft den Produzenten, sich aus<br />

eigener Kraft weiterzuentwickeln,<br />

wodurch Arbeitsplätze entstehen.<br />

Nachhaltigkeit hat in diesem Zusammenhang<br />

aber noch andere<br />

Aspekte: Die Reduzierung von Lebensmittelverlusten<br />

bei tierischen<br />

Erzeugnissen fördert den Artenschutz,<br />

denn es muss weniger produziert<br />

werden.<br />

MULTIVAC sind diese Zusammenhänge<br />

bekannt. Seit geraumer<br />

Zeit engagiert sich das Unterneh-<br />

men daher in der Responsible<br />

Fishing Alliance. Die Allianz ist ein<br />

internationaler Zusammenschluss<br />

von öffentlichen Organisationen<br />

und Privatunternehmen, die sich<br />

für eine ökonomisch, ökologisch<br />

und sozial nachhaltige Fischerei<br />

einsetzen. Zu diesem Zweck hat<br />

MULTIVAC mehreren marokkanischen<br />

Fischerdörfern Vakuum-<br />

Kammermaschinen zur Verfügung<br />

gestellt, auf denen sie nun ihren<br />

täglichen Fang verpacken.<br />

Die gesamte Wertschöpfungskette<br />

im Blick<br />

<strong>Als</strong> Partner der Welternährungsorganisation<br />

der Vereinten Nationen<br />

(FAO) engagiert sich MULTIVAC<br />

außerdem zusammen mit Infosamak<br />

in einem weiteren Projekt: in<br />

der „technischen Unterstützung für<br />

die Förderung von Kleinfischereien<br />

und deren Integration in den internationalen<br />

Handel“. Infosamak (In-<br />

formationszentrum für Marketing<br />

und Beratungsservice für Fischereiprodukte<br />

in den arabischen Ländern)<br />

ist eine zwischenstaatliche<br />

Organisation, deren Ziel es ist, den<br />

Handel von Fischerei- und Aquakulturprodukten<br />

zu unterstützen.<br />

Außerdem fördert Infosamak die<br />

Investitionen auf dem Fischereisektor<br />

in den arabischen Ländern in<br />

Übereinstimmung mit dem Common<br />

Fund for Commodities.<br />

Drei Länder – Dschibuti, Marokko<br />

und der Jemen – profitieren von<br />

diesem Projekt, das in einem Zeitraum<br />

von vier Jahren realisiert<br />

wird. Ziel des Projekts ist es,<br />

die Einkommen der Fischer durch<br />

die Förderung des Exports von<br />

Meeresprodukten zu verbessern.<br />

Die Fischer sollen für Hygiene beim<br />

Umgang mit dem Fisch auf dem<br />

Schiff, auf den Fischmärkten sowie<br />

während des Transports sensibilisiert<br />

werden, so dass das<br />

Produkt den Endverbraucher in


qualitativ gutem Zustand erreicht.<br />

Weiter erhalten sie technische Beratungen<br />

und Unterstützung bei<br />

der Vermarktung.<br />

Das Projekt richtet sich zudem<br />

an Fischerkooperativen und Ver-<br />

arbeitungsbetriebe. Sie sollen in<br />

die Lage versetzt werden, die<br />

Wertschöpfung mit Meeresprodukten<br />

auf dem Binnenmarkt Dschibuti<br />

und den Auslandsmärkten Marokko<br />

und Jemen zu vergrößern. Weiter<br />

ist es ein Projektziel, Investitionen<br />

in die Entwicklung der Märkte attraktiv<br />

zu machen. Die am wenigsten<br />

entwickelten Länder wie Dschibuti<br />

und der Jemen profitieren von<br />

der Teilnahme Marokkos, das über<br />

umfangreiche Erfahrung auf dem<br />

Gebiet der Fischerei verfügt.<br />

Beobachten, schulen, finanzieren<br />

MULTIVAC unterstützt Infosamak<br />

bei der Identifizierung von Ver-<br />

arbeitungsbetrieben und von<br />

Supermärkten. Der Allgäuer Verpackungsspezialist<br />

erklärt den<br />

Fischern darüber hinaus die Rolle<br />

der Vakuumverpackungstechnolo-<br />

gie in Bezug auf die Wertschöpfung<br />

bei der Verarbeitung von Fischereiprodukten.<br />

MULTIVAC ermöglicht<br />

zudem die Weiterbildung vor Ort<br />

und schult die Bediener im Umgang<br />

mit Vakuumverpackungsmaschinen.<br />

Das Unternehmen beteiligt<br />

sich auch an Seminaren, in denen<br />

unterschiedliche Verarbeitungstechniken<br />

und -verfahren präsentiert<br />

werden.<br />

Zusätzlich wird MULTIVAC in<br />

Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen<br />

der Verpackungsin-<br />

dustrie im Laufe des Projekts diverse<br />

Informationsveranstaltungen<br />

durchführen. Auch Bildungsprogramme<br />

zur Handhabung von<br />

Verpackungstechnologien, zu Ver-<br />

arbeitungshinweisen, Qualitätskontrollen<br />

und zum Thema Nachverfolgbarkeit<br />

sind geplant. Weiter<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

gilt es, einen Erfahrungsaus-<br />

tausch bezüglich der Installation<br />

von Maschinen zu gewährleisten.<br />

MULTIVAC veranstaltet zu diesem<br />

Zweck Seminare, Konferenzen und<br />

Workshops und entwickelt Präsentationen<br />

rund um die Fragestellungen,<br />

die sich in diesem Zusammenhang<br />

auftun.<br />

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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Für die Frischetheke verpackt<br />

Kleine Losgrößen: Tiefziehmaschinen und Traysealer für Fachbetriebe<br />

Lebensmittel und ihre Verpackungen sind von jeher ein guter Spiegel ihrer Zeit. Immer mehr gefragt sind<br />

heute Produkte frisch von der Theke sowie verzehrfertige Mahlzeiten in hoher Qualität. Das neue Verbraucherverhalten<br />

ist eine Chance für Lebensmitteleinzelhändler und kleine Metzgereifachbetriebe: Sie können sich<br />

gezielt neue Kundengruppen erschließen – vorausgesetzt, es stimmt nicht nur die Qualität der Produkte,<br />

sondern auch die des Verpackungskonzepts.<br />

Die Individualisierung und Beschleunigung<br />

unseres Lebens haben<br />

breite Teile der Bevölkerung<br />

erfasst. In der Arbeitswelt sind wir<br />

mit Forderungen nach immer mehr<br />

Effizienz und Flexibilität konfrontiert,<br />

die Zahl der Single-Haushalte<br />

und Patchwork-Familien nimmt seit<br />

Jahren zu. Dem Einzelnen bleibt immer<br />

weniger Zeit für die täglichen<br />

Dinge des Lebens. Die Nahrungszubereitung<br />

und der Einkauf dafür<br />

sollen heute möglichst schnell und<br />

bequem vonstattengehen. Verzehrfertige<br />

Mahlzeiten und Produkte<br />

frisch von der Theke liegen daher<br />

voll im Trend.<br />

Gleichzeitig sind Themen wie<br />

Bio und Work-Life-Balance auf die<br />

Agenda des Individuums gerückt.<br />

Es wird wieder mehr und natür-<br />

licher gekocht. Verbraucher legen<br />

zudem verstärkt Wert auf weitgehend<br />

naturbelassene Produkte aus<br />

artgerechter Tierhaltung und umweltschonender<br />

Erzeugung, die<br />

sich dennoch möglichst lange im<br />

Kühlschrank aufbewahren lassen.<br />

Frisch, natürlich und praktisch will es der Verbraucher an der Theke: Hier eröffnen<br />

Verpackungskonzepte für kleine Losgrößen dem Handel neue Chancen.<br />

Chancen für den Einzelhandel<br />

Die Vielfalt der Lebensstile führt bis<br />

heute zu immer individuelleren und<br />

zeitlich flexiblen Verbraucherwünschen.<br />

Im Zuge dessen wurden auch<br />

die Marketingansätze der Anbieter<br />

kleinteiliger, vielfältiger<br />

und persönlicher.<br />

Von der<br />

Entwicklung pro -<br />

fitieren konnten<br />

auch kleine Lebensmittelfachbetriebe,<br />

die ohnehin persönlicher<br />

und individueller<br />

mit ihren Kunden<br />

kommunizieren.<br />

Metzgereien und Käsereien orientieren<br />

sich ebenfalls zunehmend<br />

an dem veränderten Nachfrageverhalten<br />

der Verbraucher. Viele<br />

haben ihr Sortiment erweitert und<br />

bieten innovative Konzepte für die<br />

„heiße Theke“ oder „den kleinen<br />

Imbiss zwischendurch“ an – mikrowellen-<br />

und ofengerecht verpackt<br />

auch zum Mitnehmen. Catering-<br />

Angebote für die private oder die<br />

Firmenfeier runden das Sortiment<br />

der Fleischereifachgeschäfte ab.<br />

Bei den neuen Angeboten gehen<br />

das verzehrfertige Produkt und<br />

die Verpackung Hand in Hand: Der<br />

knusprige Braten und der deftige<br />

Wurstsalat bleiben nur dann appe-<br />

Der T 300: MULTIVACs kleinster automatischer Traysealer.


titlich frisch, wenn sie in einer hochwertigen<br />

Frischeverpackung verkauft<br />

werden. <strong>Als</strong> einer der welt-<br />

weit führenden Anbieter von Verpackungsmaschinen<br />

hat MULTIVAC<br />

deshalb sein Produktprogramm für<br />

die Anforderungen von Kleinbetrieben<br />

erweitert. Der Maschinenbauer<br />

bietet jetzt ein breites Spektrum an<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

und Traysealern an, mit denen sich<br />

Fleisch, Wurst oder Käse direkt in<br />

der Nähe des Verkaufsraums oder<br />

an der Frischetheke vor den Augen<br />

der Kunden verpacken lassen.<br />

R 095: Tiefziehverpackungs-<br />

maschine für jedermann<br />

Mit der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 095 hat MULTIVAC im vergangenen<br />

Jahr eine ideale Lösung<br />

für kleine und mittelständisch geprägte<br />

Lebensmittelbetriebe auf<br />

den Markt gebracht. Ihre Rahmenlänge<br />

beträgt gerade einmal<br />

2,10 Meter. Dabei ist sie sehr<br />

flexibel, was die Herstellung von<br />

Vakuum- oder MAP-Verpackungen<br />

angeht. Das eröffnet Fachbetrieben<br />

vielfältige Möglichkeiten für die<br />

Verpackungsgestaltung.<br />

Die R 095 verfügt standardmäßig<br />

über ein Schnellwechselsystem<br />

für Form- und Siegelwerkzeuge.<br />

Dadurch kann die Maschine leicht<br />

auf andere Packungsformate umgerüstet<br />

werden. Die R 095 ist darüber<br />

hinaus sehr energieeffizient<br />

und benötigt weder Druckluft- noch<br />

Kühlwasseranschlüsse. Zudem ist<br />

die R 095 mit einer Schnittstelle für<br />

die Integration von Schneidemaschinen<br />

ausgestattet, über die intuitive<br />

Bedienoberfläche HMI 2.0 mit<br />

Touchscreen leicht zu bedienen<br />

und im Hygiene Design gehalten.<br />

T 100 und T 300: Traysealer für<br />

kleine Losgrößen<br />

Im Bereich der Traysealer bietet<br />

MULTIVAC für die Verarbeitung von<br />

kleinen Losgrößen mehrere halbautomatische<br />

und automatische<br />

Maschinen an. Der derzeit kleinste<br />

halbautomatische Traysealer ist<br />

der T 100. Er ist so klein, dass er<br />

sogar auf einem Tisch oder einer<br />

Verkaufstheke aufgestellt werden<br />

kann. Für den Betrieb reicht ein<br />

Stromanschluss. Obwohl der T 100<br />

sehr kompakt ist, hat er ein Vakuum-<br />

und Begasungssystem und<br />

kann daher auch MAP-Packungen<br />

produzieren. Auch das Herstellen<br />

von Trays mit Aufreißecken ist<br />

möglich. Seine Bedienung ist selbst<br />

für ungeübtes Personal einfach.<br />

Der T 300 ist der kleinste<br />

automatische Traysealer<br />

von MULTIVAC. Er<br />

produziert einen Ausstoß<br />

von circa 20 Packungen<br />

mit Schutzatmosphäre<br />

pro Minute. Seine Funktionsweise<br />

ist leicht verständlich.<br />

Dank seines<br />

raum sparenden Maschinenkonzepts<br />

verfügt er<br />

über eine Einlegestrecke mit zwei<br />

Beladepositionen, die das ergonomische<br />

Beladen der Trays erlaubt.<br />

Der werkzeuglose Formatwechsel<br />

ist softwareunterstützt, was die<br />

Formatumstellung sehr einfach<br />

macht. Gleiches gilt für den Wechsel<br />

der Deckelfolie.<br />

Nur 2,10 Meter lang: Die Tiefziehmaschine<br />

R 095 ist das perfekte Einstiegsmodell.<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Der Traysealer T 100: Mit dem Tischgerät verpacken<br />

Anwender vor den Augen des Kunden.<br />

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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Komplexe Verpackungsmaschinen<br />

per Fingerzeig steuern<br />

Maschinensteuerung: MULTIVAC setzt auf intuitiv verständliches Touchscreen-System<br />

Software-Ergonomie macht die Steuerung von Maschinen benutzerfreundlicher. Bei seiner Mensch-Maschine-<br />

Schnittstelle HMI 2.0 setzt MULTIVAC auf leicht verständliche Piktogramme und Animationen – und optimiert<br />

so den Verpackungsprozess hinsichtlich Effizienz und Sicherheit.<br />

Das HMI 2.0 wird über einen 12-Zoll-Touchscreen bedient.<br />

Ob Navigationsgerät, Smartphone<br />

oder Fahrkartenautomat – den<br />

meisten Menschen sind Touchscreens<br />

heute aus ihrem privaten<br />

Umfeld vertraut. Wie das Gerät bedient<br />

werden muss, erklärt sich von<br />

selbst: Einfach die grafischen Icons<br />

und Symbole anklicken und der intuitiven<br />

Benutzerführung folgen.<br />

Nach demselben Prinzip hat<br />

MULTIVAC die Bedienung seiner<br />

Verpackungsmaschinen angelegt:<br />

Über die Bedienoberfläche HMI 2.0<br />

kann selbst wenig technikaffines<br />

und angelerntes Bedienpersonal<br />

die komplette Funktionalität der<br />

Maschinen und Linien per Fingerzeig<br />

bedienen. Dazu hat MULTIVAC<br />

die Funktionen der Maschinensteuerung<br />

in leicht verständliche<br />

Piktogramme und Animationen<br />

„übersetzt“. Die Bedienoberfläche<br />

ist in allen automatischen Ver-<br />

packungsmaschinen der neuen Generation<br />

von MULTIVAC integriert.<br />

Es handelt sich dabei um einen<br />

12-Zoll-LCD-Touchscreen, der mit<br />

einem vollständigen Industrie-PC<br />

verbunden ist.<br />

Die Bedienoberfläche ist selbsterklärend<br />

und macht Nachfragen<br />

überflüssig. Daher sind die meisten<br />

Anwender schon nach wenigen<br />

Minuten mit dem HMI 2.0 und der<br />

Bedienung der Maschine oder Linie<br />

vertraut. Die Umsetzung der Steuerungsbefehle<br />

in Piktogramme verschafft<br />

dem Bediener mehr Übersicht.<br />

Das erhöht die Bedien-<br />

sicherheit und die Qualität des Verpackungsprozesses.<br />

Das System<br />

bietet zudem mehr als 40 Bediensprachen<br />

und eine umfassende<br />

Auswahl an Schriftzeichen, darunter<br />

alle EU-Sprachen, Arabisch sowie<br />

viele asiatische Sprachen.<br />

Prozessvisualisierung,<br />

Trouble-Shooting und E-Learning<br />

Das HMI 2.0 visualisiert nicht nur<br />

einzelne Steuerungsbefehle, sondern<br />

den kompletten Verpackungsprozess.<br />

Laufend werden Standardinformationen<br />

über den Produk-<br />

tionsauftrag angezeigt und als Statusinformationen<br />

mitgeführt. Das<br />

Bediensystem speichert zudem<br />

mehr als 200 Rezepte für wiederkehrende<br />

Produktionsaufträge.<br />

Darüber hinaus lassen sich sämtliche<br />

Module einer Verpackungslinie<br />

über das HMI 2.0 zentral steuern.<br />

Die Bedienerführung visualisiert<br />

auch Störungsmeldungen und<br />

Anweisungen zur Behebung der<br />

Störung und allgemeine Wartungshinweise.<br />

Zudem können Bediener<br />

individuelle Informationen hochladen,<br />

die bei der Lösung typischer<br />

Fehler helfen. Kommt der An-<br />

wender allein nicht weiter, kann<br />

MULTIVAC mittels Fernwartung auf<br />

die Maschine zugreifen.<br />

HMI 2.0 erleichtert Anwendern<br />

auch den Lernprozess in der Praxis.<br />

Auf dem LCD-Bildschirm werden<br />

animierte Grafiken gezeigt, die das<br />

Verständnis für Maschine und<br />

Handhabung vertiefen. Beispielsweise<br />

wird in der Animation für<br />

die Traysealer-Bedienung erläutert,<br />

wie bei einem Wechsel der Deckelfolie<br />

die neue Folie einge-<br />

fädelt wird.<br />

Lückenlos nachverfolgen<br />

Alle Bedienschritte im Produk-<br />

tionsprozess können lückenlos aufgezeichnet<br />

werden. Ein Industrie-<br />

PC mit integrierter PC-Steuerung<br />

IPC 06 und dem Betriebssystem


AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

In kurzer Zeit gute Ergebnisse: Mit dem HMI 2.0 machen sich dank leicht verständlicher Piktogramme und Animationen selbst angelernte<br />

Mitarbeiter schnell mit der Maschinen- oder Liniensteuerung vertraut.<br />

Windows XP erlaubt die Anbindung<br />

an das Unternehmensnetz per LAN.<br />

Über das so genannte Wireless-<br />

User-Login ist eine chipkarten-<br />

basierte Anmeldung am System<br />

möglich. Auf diese Weise können<br />

Unbefugte die Maschine nicht<br />

bedienen.<br />

Das HMI 2.0 unterstützt Anwender<br />

bei der Erfüllung der Reglementarien<br />

der FDA 21 CFR Part 11 und<br />

bietet darüber hinaus die Möglichkeit,<br />

Prozessdaten an Management-<br />

Execution-Systeme zu übermitteln.<br />

Anwender erhalten auf diese Weise<br />

ein ausführliches Protokoll des<br />

Verpackungsprozesses. Die Vernetzung<br />

von Verpackungsmaschinensteuerung<br />

und Unternehmensdatenverarbeitung<br />

wiederum<br />

schafft die Voraussetzung, Daten<br />

wie Batch-Nummer, Produkt-<br />

Codes und Haltbarkeitsdaten aus<br />

übergeordneten Systemen auf<br />

die Steuerung der Verpackungs-<br />

maschine und somit auf die Verpackung<br />

zu übertragen.<br />

Ergonomisch und unmissverständlich: Das HMI 2.0 steigert Sicherheit und Qualität beim Verpacken.<br />

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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

„Die Lösung ist schneller gefunden“<br />

MULTIVAC Remote Assistance: Fernwartung sorgt für Kundennähe<br />

Mit über 60 Niederlassungen weltweit hat MULTIVAC ein globales Vertriebs- und Servicenetz geknüpft, das in<br />

dieser Dichte für die Branche einmalig ist. Dennoch bietet der Allgäuer Verpackungsspezialist nun zusätzlich<br />

die Möglichkeit der Fernwartung seiner Maschinen. Über Positionierung, Vorteile und technische Umsetzung<br />

dieses Serviceangebots sprach <strong>UPDATE</strong> mit Wolfgang Recher, Bereichsleiter Corporate Customer Service<br />

bei MULTIVAC.<br />

Herr Recher, mit rund 300 Verkaufsberatern<br />

und über 600 Ser-<br />

vicespezialisten weltweit garantiert<br />

MULTIVAC einen flächen-<br />

deckenden Service. Ist da die<br />

Fernwartung der Verpackungs-<br />

maschinen eine Investition, die<br />

sich lohnt?<br />

Recher: Wir haben uns tatsächlich<br />

gefragt, ob wir das überhaupt<br />

brauchen. Wir haben ja über 60<br />

Vertriebs- und Serviceniederlassungen<br />

weltweit und fast überall<br />

unsere Techniker. Letztlich haben<br />

die Vorteile für unsere Kunden<br />

aber überwogen.<br />

Welche sind das konkret?<br />

Recher: Der wichtigste Vorteil ist<br />

die schnelle Fehlerbehebung.<br />

Durch MULTIVAC Remote Assistance<br />

sind wir zum Teil in der Lage,<br />

Maschinen durch eine Parameterkorrektur<br />

aus der Entfernung<br />

wieder in Gang zu setzen, oder wir<br />

können etwaige Fehler zumindest<br />

genau eingrenzen. Entweder hilft<br />

diese Information dem Anwender<br />

schon weiter, oder wir können<br />

unseren Servicetechniker genau<br />

instruieren und ihm die notwen-<br />

digen Ersatzteile mitgeben. So<br />

oder so, die Lösung beim Kunden<br />

ist durch das Fernwartungstool<br />

schneller gefunden.<br />

Welche Vorteile sehen Sie darüber<br />

hinaus?<br />

Recher: Der Kunde erhält theoretisch<br />

rund um die Uhr Unterstützung,<br />

denn der Fernwartungsleistende<br />

ist im MULTIVAC Netzwerk<br />

ortsunabhängig. Sollte der First-<br />

Level-Support die Problemursache<br />

nicht selbst finden, kann er direkt<br />

Dank der Fernwartung verkürzen sich im Ernstfall die Stillstandszeiten.<br />

einen Second-Level-Techniker aus<br />

der Zentrale zur Fehleranalyse hinzuschalten.<br />

Auch Drittkomponenten<br />

anderer Hersteller in einer<br />

Verpackungslinie sind per LAN<br />

in das Fernwartungssystem von<br />

MULTIVAC integrierbar.<br />

Welchen Funktionsumfang deckt<br />

MULTIVAC Remote Assistance ab?<br />

Recher: Das Maschinendisplay<br />

beim Anwender wird auf den Monitoren<br />

im Helpdesk gespiegelt. Auf<br />

diese Weise kann der Techniker den<br />

Anwender bei der Bedienung unterstützen.<br />

Auch eine Funktionsanalyse<br />

der Maschine und ihrer<br />

Komponenten ist möglich. Ebenso<br />

ein Auslesen und eine Analyse der<br />

Maschinenprotokolle. Wir nutzen<br />

MULTIVAC Remote Assistance aber<br />

auch für Software-Updates und zur<br />

Unterstützung des Kunden während<br />

der Inbetriebnahmephase.<br />

Für welche Verpackungsmaschinen<br />

gilt das Serviceangebot?<br />

Recher: MULTIVAC Remote Assistance<br />

ist bei allen MULTIVAC<br />

Maschinen und Linien möglich,<br />

die eine IPC05- beziehungsweise<br />

IPC06-Steuerung haben.<br />

Wird der Service weltweit angeboten?<br />

Recher: Ja, das Angebot steht weltweit<br />

zur Verfügung und wird von<br />

unseren Tochtergesellschaften lokal<br />

ausgeübt. Der Kunde kann also<br />

in seiner Landessprache mit dem<br />

Techniker vom Helpdesk sprechen.<br />

Wird der Second-Level-Spezialist<br />

in der Zentrale hinzugezogen, kommunizieren<br />

wir auf Englisch.


AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Virtuelles privates Netz: In einer Fernwartungssitzung greifen MULTIVAC Servicetechniker und auf Wunsch auch Hersteller von Fremdkomponenten<br />

online auf die Maschine eines Kunden zu.<br />

Wie funktioniert das Ganze<br />

technisch?<br />

Recher: Die Verbindung wird über<br />

ein virtuelles privates Netz, ein<br />

VPN, aufgebaut. Hardwareseitig<br />

nutzen wir sowohl im MULTIVAC<br />

Rechenzentrum wie auch in den<br />

Maschinen die VPN-Router des<br />

Bautyps mGuard von Marktführer<br />

Innominate/Phoenix.<br />

Wie sicher ist das Verfahren?<br />

Recher: Die mGuard-VPN-Router<br />

sind mit einer Reihe von Sicherheitsfunktionen<br />

ausgerüstet, von<br />

verschiedenen Verschlüsselungsverfahren<br />

bis hin zu einer Stateful<br />

Inspection Firewall. Diese „Hardwarefirewall“<br />

gestattet eine Verbindung<br />

nur zwischen zwei fest hinterlegten<br />

IP-Adressen – eine für das<br />

MULTIVAC Gateway, die andere für<br />

die Verpackungsmaschine. Der<br />

Rückkanal lässt nur solche Datenpakete<br />

passieren, die identisch zum<br />

gesendeten Datenpaket codiert<br />

sind. Der Rückkanal ist also nicht<br />

permanent geöffnet.<br />

Könnte ein MULTIVAC Techniker<br />

unbefugt auf die Maschine des<br />

Kunden zugreifen?<br />

Recher: Nein, nur der Kunde kann<br />

den VPN-Tunnel öffnen. Diese<br />

Funktion ist in unser Bedienterminal<br />

HMI 2.0 integriert. MULTIVAC<br />

kann ohne Freischalten nicht auf<br />

die Maschine zugreifen.<br />

Welche technischen Voraussetzungen<br />

sind kundenseitig nötig?<br />

Recher: Der Kunde benötigt einen<br />

Internetanschluss mit einer Mindestbandbreite<br />

von 512 Kilobit pro<br />

Sekunde. Wir empfehlen jedoch<br />

1.024 Kilobit pro Sekunde oder<br />

höher. Natürlich sollte eine Telefonverbindung<br />

möglich sein, damit wir<br />

parallel mit dem Bediener sprechen<br />

können.<br />

Kunden schalten jeden Einsatz des Fernwartungstools eigenhändig frei.<br />

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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Damit sich Betreiber sicher fühlen<br />

MULTIVAC lässt Maschinensicherheit stets von externen Gutachtern prüfen<br />

Verpackungsmaschinen müssen gesetzlich definierte Mindestanforderungen an die Sicherheit erfüllen. In der<br />

Praxis stellt sich jedoch immer wieder heraus, dass sie das teilweise nur unzureichend tun. Für die Betreiber<br />

kann dies neben dem möglichen Unfallrisiko auch einen erhöhten Aufwand für die Gefährdungs-<br />

beurteilung sowie Zusatzkosten für notwendige Nachrüstungen bedeuten. Die Alternative: Verpackungs-<br />

maschinen mit GS-Zeichen.<br />

Was für Fernseher und Rasenmäher<br />

gilt, gilt auch für industrielle<br />

Maschinen und Anlagen: Werden<br />

sie innerhalb der EU verkauft oder<br />

in die EU importiert, müssen sie die<br />

CE-Kennzeichnung tragen. Durch<br />

das Anbringen dieses genormten<br />

Zeichens bestätigt der Hersteller,<br />

dass sein Gerät beziehungsweise<br />

seine Maschine den produkt-<br />

spezifisch geltenden EU-Richtlinien<br />

entspricht. Hersteller von Verpackungsmaschinen<br />

müssen also<br />

sicherstellen, dass ihre Produkte<br />

bei ordnungsgemäßer Installation,<br />

Wartung und Verwendung die Sicherheit<br />

und Gesundheit von Personen<br />

und Gütern nicht gefährden.<br />

„Bei Verpackungsmaschinen ist<br />

die CE-Kennzeichnung jedoch kei-<br />

neswegs ein Garant für Sicherheit“,<br />

warnt Robert Höge, Corporate Quality<br />

& Compliance Manager bei<br />

MULTIVAC. „Wir beobachten immer<br />

wieder, dass CE-gekennzeichnete<br />

Maschinen auf den Markt<br />

kommen, bei deren Herstellung die<br />

komplexen Vorschriften nur unzureichend<br />

beachtet wurden.“ Da die<br />

Einhaltung der EU-Normen und ihrer<br />

jeweiligen nationalen Pendants<br />

nicht durch ein unabhängiges Institut<br />

überprüft wird, liegt es am Hersteller<br />

selbst, wie sicher seine Maschinen<br />

tatsächlich sind.<br />

Umfängliches CE-Konformitätsbewertungsverfahren<br />

Um seinen Kunden höchste Sicher-<br />

heit zu garantieren, hat MULTIVAC<br />

intern ein umfangreiches CE-<br />

Konformitätsbewertungsverfahren<br />

aufgesetzt. Ein mehrköpfiges CE-<br />

Konformitätsbewertungsteam<br />

sammelt, analysiert und bewertet<br />

laufend alle am Markt befindlichen<br />

Informationen zu technischen Neuentwicklungen,Patentanmeldungen<br />

oder Best-Practice-Verfahren,<br />

mit denen sich die Sicherheit von<br />

Verpackungsmaschinen weiter optimieren<br />

lässt und Restrisiken noch<br />

einmal minimiert werden.<br />

Das CE-Konformitätsbewertungsteam<br />

steht dafür auch in engem<br />

Kontakt mit Behörden, Verbänden<br />

und Versicherern und ist<br />

bestens über etwaige Unfälle, aber<br />

auch neue Entwicklungen infor-


miert. „Unsere Fachleute sind also<br />

stets auf dem aktuellsten Stand von<br />

Wissenschaft und Technik und<br />

bringen dieses Know-how in die<br />

laufende Entwicklung ein. Darüber<br />

hinaus betreiben wir eine Richt-<br />

linien- und Normenrecherche und<br />

arbeiten in Normenausschüssen<br />

mit. Basierend auf diesen Normen<br />

und Vorschriften führen wir dann<br />

eine Risikobeurteilung durch“, erläutert<br />

Höge.<br />

Die Risikobeurteilung erfolgt zu<br />

Beginn der Konstruktion. Die Ergebnisse<br />

der Bewertung fließen<br />

in das weitere Produktdesign<br />

ein und werden laufend überprüft.<br />

Beispiel EMV-Verträglichkeit: Hier<br />

prüft MULTIVAC genau, ob und in<br />

welchem Umfang die eigenen Maschinen<br />

mit anderen Maschinen<br />

interferieren, und minimiert vorhandene<br />

Risiken durch Präventivmaßnahmen.<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Geprüfte Sicherheit in allen<br />

Lebensphasen<br />

Eigene Prüfmaßstäbe allein reichen<br />

dem Allgäuer Verpackungsspezialisten<br />

allerdings nicht aus. „Wir<br />

unterziehen jeden Maschinentyp<br />

darüber hinaus einer externen GS-<br />

Prüfung durch Fachleute der Deutschen<br />

Gesetzlichen Unfallversicherung,<br />

DGUV“, sagt Höge.<br />

Das GS-Kennzeichen steht für<br />

Mit Sicherheit geprüft: Alle seine Verpackungsmaschinen und die dazugehörigen Dokumentationen lässt MULTIVAC von einem unabhängigen<br />

Institut auf CE-Konformität überprüfen.<br />

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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

„geprüfte Sicherheit“ und wird nur<br />

dann vergeben, wenn eine unabhängige<br />

Einrichtung überprüft hat,<br />

ob die Verpackungsmaschine tatsächlich<br />

die Anforderungen der<br />

EU-Richtlinien erfüllt. Bei GS-geprüften<br />

Maschinen sind die Unfallrisiken<br />

bereits bestmöglich minimiert.<br />

Betreiber müssen nicht<br />

befürchten, dass aufgrund sicherheitstechnischer<br />

Mängel Nach-<br />

rüstungen notwendig werden.<br />

„Dies ist gerade bei Verpackungsmaschinen<br />

wichtig, da in diesen<br />

Fertigungsbereichen auch angelernte<br />

Kräfte eingesetzt werden“,<br />

weiß Höge.<br />

Die DGUV überprüft die<br />

MULTIVAC Maschinen ausführlich<br />

bezüglich der zutreffenden Normen<br />

und europäischen Rechtsvorschriften.<br />

Die Prüfung umfasst die<br />

Sicherheit im Umgang mit der<br />

Maschine in allen Lebensphasen –<br />

von der Montage, über den Transport,<br />

die Inbetriebnahme, eventuelle<br />

Umrüstungen, den eigentlichen<br />

Betrieb einschließlich Reinigung<br />

und Wartung bis hin zur Außer-<br />

betriebnahme, Demontage und<br />

Entsorgung.<br />

Die GS-Prüfung bezieht sich<br />

aber nicht nur auf die Maschine<br />

selbst, sondern auch auf die komplette<br />

technische Dokumentation.<br />

Dazu gehört zum Beispiel die Betriebsanleitung,<br />

die unter anderem<br />

in Bezug auf Verständlichkeit, bestimmungsgemäße<br />

Verwendung,<br />

vorhersehbare Fehlanwendung<br />

und Sicherheit überprüft wird.<br />

„Erst wenn unsere Maschine inklusive<br />

Dokumentation usw.<br />

aufs Gründlichste gegenüber allen<br />

zutreffenden Vorschriften erfolgreich<br />

geprüft wurde, erhalten wir<br />

eine GS-Prüfbescheinigung“, erläutert<br />

Höge.<br />

Internationale Zertifizierungen<br />

Im europäischen Wirtschaftsraum<br />

sind das GS- und CE-Zeichen die<br />

einzigen gesetzlich geregelten<br />

Prüfzeichen für Produktsicherheit.<br />

Für Länder außerhalb des europäischen<br />

Wirtschaftsraums besitzt<br />

MULTIVAC eine Reihe länderspezifischer<br />

Qualitätssiegel und Produktzertifizierungen.<br />

Zu ihnen gehören<br />

das TR-Zertifikat für die<br />

Russische Föderation, die Zertifi-<br />

zierung nach UL-Sicherheitsstandards<br />

in den USA. Für den amerikanischen<br />

Markt hat sich MULTIVAC<br />

auch nach den Sicherheitsstandards<br />

der Non-Profit-Organisation<br />

3A und des United States Department<br />

of Agriculture (USDA) für<br />

Fleisch, Geflügel und Molkerei-<br />

produkte zertifizieren lassen. <strong>Als</strong><br />

Unternehmen ist MULTIVAC nach<br />

ISO 9001 zertifiziert.<br />

Hoher Standard: Neben länderspezifischen Qualitätssiegeln und Zertifizierungen bürgen das Hygiene Design und die Technik der<br />

Maschinen von MULTIVAC für Sicherheit.


Multitalent MR339 TQ<br />

Tiefziehverpackungen und Trays platzsparend nach dem Verpacken etikettieren<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Üblicherweise werden Tiefziehverpackungen mit Querbahnetikettierern direkt auf der Verpackungsmaschine<br />

etikettiert. Ist dies aus Platzgründen nicht möglich, ist der Transportbandetikettierer MR339 TQ von<br />

MULTIVAC Marking & Inspection eine platzsparende Alternative. Er dient zur Oben- und Untenetikettierung im<br />

Hochleistungsbereich, auch in Traysealerlinien. Die Kommunikation zu vor- und nachgeschalteten Maschinen<br />

übernimmt die Steuerung LC300.<br />

Unterbrechungsfrei und schnell etikettieren: Der MR339 TQ hat mehrere Etikettenspender<br />

und labelt bis zu 200 Packungen pro Minute.<br />

Damit Trays und Tiefziehpackungen<br />

unterbrechungsfrei etikettiert<br />

werden können, sind beim<br />

MR339 TQ je zwei Etikettenspender<br />

von oben und unten im Einsatz. Sie<br />

schalten untereinander automatisch<br />

um, sobald das Etikettenband<br />

oder das Druckerverbrauchsmaterial<br />

aufgebraucht ist oder falls eine<br />

Störung auftritt. Ein zusätzlicher<br />

Etikettenspender von oben bringt<br />

ein Promotionlabel auf. Insgesamt<br />

sind also fünf Etikettenspender am<br />

Transportband angebaut. Eine<br />

zentrale Höhenverstellung für die<br />

oberen Etikettenspender sorgt für<br />

reproduzierbare Einstellungen. Daneben<br />

können optional Druckwerke<br />

eingesetzt werden, um variable<br />

Produktionsdaten wie Mindesthaltbarkeit<br />

oder Chargenkennzeichnung<br />

zu drucken.<br />

Das Transportband des<br />

MR339 TQ selbst besteht aus mehreren<br />

Bandsegmenten, die zentral<br />

angetrieben werden. Dies hat den<br />

Vorteil, dass alle Geschwindigkeiten<br />

gleich sind. Die einzelnen Band-<br />

segmente sind notwendig, weil das<br />

Transportband an den Stellen quer<br />

geteilt sein muss, wo das Etikett<br />

von unten auf die Packung aufgebracht<br />

wird. Optionale Sensorik,<br />

die von unten beispielsweise die<br />

Etikettenanwesenheit kontrolliert,<br />

lässt sich in einer zusätzlichen<br />

Bandteilung unterbringen.<br />

Der Transportgurt selbst ist<br />

längs geteilt, das heißt, zwei Gurte<br />

laufen parallel. Dadurch ist es möglich,<br />

die Produktvorderkante von<br />

oben abzutasten. Auf diese Weise<br />

werden auch relativ niedrige Produkte<br />

erkannt.<br />

Die Bandgeschwindigkeit des<br />

MR339 TQ beträgt 60 Meter pro<br />

Minute. Je nach Produktlänge und<br />

Genauigkeit des Produktabstands<br />

lassen sich bis zu 200 Packungen<br />

pro Minute etikettieren. Auch eine<br />

zusätzliche Bedruckung direkt auf<br />

die Packung durch einen Inkjet-<br />

drucker ist möglich.<br />

Die Etikettierung mit einem<br />

Transportbandetikettierer hat gegenüber<br />

den Querbahnetikettierern<br />

den Vorteil, dass es für die Oben-<br />

und Untenetikettierung nur eine<br />

Bedienseite gibt. Außerdem ist<br />

der Zugang zu den Etikettenspendern<br />

bei Transportbandetikettierern<br />

sehr einfach.<br />

Kommen die Packungen zweispurig<br />

an, weil sie beispielsweise<br />

nach der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

zunächst zweispurig über<br />

einen Checkweigher oder einen<br />

Metalldetektor laufen, lassen sich<br />

zwei MR339 TQ sozusagen Rücken<br />

an Rücken anordnen. Dadurch<br />

laufen die Packungen weiterhin<br />

zweispurig in der Linie. Um die<br />

Linie möglichst schmal zu erhalten,<br />

werden die Schaltschränke separat<br />

aufgestellt.<br />

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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Vakuum erzeugen<br />

auf kleinstem Raum<br />

MULTIVAC Vakuumpumpe MVP 600: Fortschritt hinsichtlich Leistung und Platzbedarf<br />

Betreiber von Tiefziehmaschinen und Hersteller von Vakuumverpackungen wissen: Eine zentrale Vakuum-<br />

anlage für alle Verpackungsmaschinen ist ein beachtlicher Platz- und Kostenfaktor. Andererseits sind dezentrale<br />

Pumpen oftmals zu schwach, zu groß und aufgrund von Hygienevorschriften nicht immer mit der Lebensmittelproduktion<br />

kompatibel. Jetzt schafft MULTIVAC gemeinsam mit dem Unternehmen Busch Abhilfe: Die<br />

kompakte MVP 600 überzeugt mit hoher Leistung bei niedrigem Energieverbrauch.<br />

Wer schon einmal vor der Entscheidung<br />

für oder wider ein Vakuumsystem<br />

für seine Verpackungs-<br />

maschinen stand, für den ist Busch<br />

ein bekannter Name. Das Unternehmen<br />

ist weltweit einer der größten<br />

Anbieter von Vakuumpumpen,<br />

Gebläsen und Verdichtern. Zusammen<br />

mit dem Unternehmen hat<br />

MULTIVAC nun eine neue, in<br />

Verpackungsmaschinen integrierbare<br />

Vakuumpumpe entwickelt. Sie<br />

heißt MVP 600, ist extrem kompakt,<br />

bei MULTIVAC erhältlich und verbraucht<br />

40 Prozent weniger Energie<br />

als herkömmliche Vakuumpumpen.<br />

Dank ihres hohen Wirkungsgrades<br />

erwärmt sich die MVP 600 während<br />

des Betriebs verhältnismäßig<br />

wenig. Darüber hinaus sorgt eine<br />

Umlaufkühlung ohne zusätzlichen<br />

Kühlwasserbedarf oder eine direkte<br />

Durchlaufkühlung mit externem<br />

Kühlwasseranschluss für die richtige<br />

Betriebstemperatur. Das garantiert<br />

nicht nur eine maximale<br />

Lebensdauer. Die MVP 600 gibt<br />

auch wenig Wärme an die Umwelt<br />

ab. Derzeit steht sie für die Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

vom Typ<br />

R 2xx und R 5xx zur Verfügung.<br />

MULTIVAC plant, weitere Modelle<br />

für die unteren und oberen Leistungsbereiche<br />

anzubieten.<br />

Die MVP 600 wird von einem<br />

Servomotor angetrieben und arbeitet<br />

nach dem Schraubenprinzip:<br />

Zwei in entgegengesetzter Richtung<br />

berührungslos rotierende<br />

Schrauben in ihrem Inneren saugen<br />

hierbei die Luft zum Beispiel<br />

aus dem Siegelwerkzeug der<br />

Verpackungsmaschine und trans-<br />

portieren sie zu einem Gasaus-<br />

tritt. Der Vorgang kommt ohne Öl<br />

aus, und einem wartungsarmen<br />

Dauerbetrieb steht nichts im Weg.<br />

Außerdem erfüllt die MVP 600<br />

so mühelos die in der Lebensmittelproduktion<br />

geltenden strengen<br />

Vorschriften. Sie entspricht dem<br />

wegweisenden Hygiene Design<br />

von MULTIVAC und ist deshalb<br />

auch für die Anwendung im<br />

Lebensmittelbereich geeignet.<br />

Die MVP 600 ist theoretisch<br />

nicht nur für das Tiefzieh- und<br />

Vakuumverpacken von Lebensmitteln<br />

geeignet. Allerdings prädes-<br />

tiniert noch ein anderer Vorteil<br />

die Vakuumpumpe gut dafür: Sie<br />

ist sehr unempfindlich gegenüber<br />

Feuchtigkeit und Partikeln und hat<br />

selbst in solchen Umgebungen<br />

eine hohe Vakuumleistung.


Verpackungsvielfalt im Fokus<br />

Verpacken und Kartonieren: neue Medical-Lösung für maximale Flexibilität<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Eine neue Verpackungslösung von MULTIVAC ermöglicht das vollautomatische, GMP-konforme Verpacken<br />

und Kartonieren von pharmazeutischen Produkten und medizinischen Sterilgütern. Das integrierte System<br />

erfüllt die Anforderung an eine schnelle Line Clearance und ist auf maximale Flexibilität und Produktivität<br />

ausgelegt: Dank des sehr schnellen und einfachen Formatwechsels setzen Betreiber eine hohe Verpackungs-<br />

vielfalt mit variablen Chargengrößen um.<br />

Medizinische Sterilgüter und pharmazeutische<br />

Präparate werden<br />

heute zunehmend an länderspezifische<br />

Bedürfnisse angepasst und<br />

daher oft in kleinen Chargen verpackt.<br />

Flexibilität und Wirtschaftlichkeit<br />

der Verpackungslinien sind<br />

für global tätige Pharmazeuten,<br />

Hersteller von medizinischen Sterilgütern<br />

und Lohnverpacker wichtige<br />

Merkmale. Für diese Zielgruppe<br />

entwickelt MULTIVAC derzeit ein<br />

neues, integriertes und vollautomatisches<br />

Verpackungssystem.<br />

Bei der neuen Tiefziehver-<br />

packungsmaschine hat MULTIVAC<br />

eine weitgehende Trennung von<br />

Prozess- und Technikräumen<br />

durchgeführt. Dadurch wird die<br />

Verpackungsmaschine auch für Anforderungen<br />

an eine schnelle Line<br />

Clearance optimiert. Sie ist zudem<br />

auf häufige und schnelle Formatwechsel<br />

ausgelegt und dafür mit<br />

einem Schubladensystem für den<br />

Austausch von Werkzeugober- und<br />

-unterteil ausgerüstet.<br />

Für die Separierung der versiegelten<br />

Packungen kann<br />

die Anlage mit Komplettschnitt-Werkzeugen<br />

bestückt<br />

werden. Diese lassen sich<br />

ebenfalls über das Schub-<br />

ladensystem wechseln. Für<br />

den Folienvorschub setzt<br />

MULTIVAC in der neu entwickeltenTiefziehverpackungsmaschineweiterhin<br />

auf den Einsatz der<br />

bewährten Folientransportkette.<br />

Diese ermöglicht<br />

eine passgenaue<br />

Positionierung und<br />

Verarbeitung von<br />

bedruckten Folien sowie von empfindlichen<br />

Weichfolien und von<br />

breiteren Folienbahnen. Ebenfalls<br />

ermöglicht dieses Folienvorschubsystem<br />

die Herstellung von Packungen<br />

mit größeren Ziehtiefen.<br />

Für die Packungsvereinzelung<br />

und das weitere Handling der fertigen<br />

Packungen steht ein breites<br />

Spektrum an Handhabungsmodulen<br />

zur Auswahl. Die Bedienoberfläche<br />

HMI 2.0 sorgt für eine gleich-<br />

bleibend hohe Produktqualität,<br />

eine übergreifende Qualitätssicherung<br />

sowie die Track-and-Trace-<br />

Funktionalität zur Erfüllung der<br />

Serialisierungs- und Markierungsvorschriften<br />

einzelner Länder.<br />

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<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Frühstücksspeck verpacken<br />

R 595: neue Tiefziehverpackungsmaschine von MULTIVAC<br />

Mit der R 595 bringt MULTIVAC in Kürze eine neue Tiefziehverpackungsmaschine<br />

für das wirtschaftliche Verpacken von Frühstücksspeck auf<br />

den Markt. Kompakt und im branchenweit führenden Hygiene Design<br />

von MULTIVAC gehalten, lässt sie sich einfach in ein bestehendes<br />

Produktionsumfeld integrieren.<br />

Die R 595 wird in zwei Varianten erhältlich<br />

sein. Die erste Variante hat<br />

eine Länge von etwa 4,70 Metern<br />

und ist mit einem einspurigen<br />

Werkzeug ausgestattet. Die zweite<br />

Maschinenvariante ist mit einem<br />

zweispurigen Werkzeug ausgestattet<br />

und hat eine Länge von etwa<br />

6,70 Metern. Ihr Ausstoß beträgt<br />

etwa 120 Packungen pro Minute.<br />

Bei der R 595 ist die Formstation<br />

im Innenraum der Maschine untergebracht.<br />

Durch dieses Maschinenkonzept<br />

bietet die R 595 trotz ihres<br />

geringen Platzbedarfs einen großzügigen<br />

Einlegebereich für ein ergonomisches<br />

manuelles Beladen.<br />

„Für Verpacker, die ihre Betriebsbereiche<br />

mit den derzeit zuverlässigsten<br />

und wirtschaftlichsten Verpackungsmaschinen<br />

mit optimalem<br />

Durchsatz ausstatten möchten, ist<br />

die R 595 ein Schritt nach vorn in<br />

eine neue Maschinengeneration“,<br />

erläutert Guido Spix, technischer<br />

Geschäftsführer bei MULTIVAC.<br />

„Wir haben diese fortschrittliche<br />

Verpackungslösung für Frühstücksspeck<br />

in enger Zusammenarbeit<br />

mit unseren Kunden entwickelt.<br />

Dabei haben wir den Fokus auf die<br />

Lösung aktueller Herausforderungen<br />

bei den derzeit installierten<br />

Verpackungskonzepten gelegt.“<br />

Der Einlegebereich der R 595 ist<br />

mit einer Vakuum-Station aus-<br />

gestattet, die die Ausformung der<br />

Packungsmulden optimiert und dadurch<br />

die manuelle Beladung der<br />

Kavitäten vereinfacht. Die Siegeltechnologie<br />

von MULTIVAC erreicht<br />

bis zu viermal höhere Siegeldrücke<br />

als vergleichbare Systeme. Das<br />

trägt entscheidend zur Siegelqualität<br />

und Packungssicherheit bei.<br />

Die Siegel- und Schneideinrichtungen<br />

der R 595 verfügen über<br />

elektrische Hubsysteme, die den<br />

Energieverbrauch reduzieren. Für<br />

die Verarbeitung von bedruckten<br />

Ober- und Unterfolien ist die R 595<br />

mit Druckmarkensteuerungen aus-<br />

gestattet. Damit können die für<br />

Bacon-Packungen typischen Kartoneinleger<br />

eliminiert werden.<br />

Zur Reduktion von Stillstandszeiten<br />

statten Anwender die R 595<br />

mit einer optionalen Folienauf-<br />

nahme für Jumbo-Rollen aus. Für<br />

das Verpacken von Bacon bietet<br />

MULTIVAC darüber hinaus voll-<br />

automatisierte Verpackungslösungen<br />

inklusive Slicern und Hand-<br />

habungssystemen.


AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Effiziente Versiegelung von Trays<br />

ohne Atmosphärenaustausch<br />

MULTIVAC präsentiert Smart Sealing-Konzept für automatische Traysealer<br />

Mit dem Smart Sealing-Konzept präsentiert MULTIVAC ein neues Traysealer-Konzept für einfache Siegelanwendungen<br />

ohne Atmosphärenaustausch. Dank optimierter Maschinenabläufe und einer neuen Werkzeugtechnologie<br />

konnten die Prozessgeschwindigkeit und der Nutzen pro Takt optimiert und damit der Maschinenausstoß<br />

signifikant erhöht werden. Die Maschinenkosten und der Ressourcenverbrauch werden durch das<br />

neue Maschinenkonzept deutlich reduziert.<br />

Ohne Druckluft und Kühlwasser: das neue Smart Sealing-Siegelwerkzeug<br />

„Mit der Smart Sealing-Techno-<br />

logie erfüllen wir die Anforderungen<br />

unserer Kunden, die für die<br />

Verpackung ihrer Produkte in Trays<br />

eine einfache Versiegelung ohne<br />

zusätzlichen Atmosphärenaustausch<br />

benötigen“, erläutert Bernd<br />

Jokele, bei MULTIVAC verantwortlich<br />

für den Produktbereich Traysealer.<br />

Smart Sealing wird im<br />

ersten Schritt für den einspurigen<br />

Traysealer T 700 angeboten.<br />

Typische Einsatzbereiche sind<br />

Obst- und Gemüseverpackungen<br />

sowie die Verpackung von Fertiggerichten.<br />

Das gesamte Maschinenkonzept<br />

des T 700 wurde auf die Smart<br />

Sealing-Technologie abgestimmt.<br />

Das betrifft zum einen die Prozessabläufe:<br />

Da der Atmosphärenaustausch<br />

entfällt, konnten die<br />

Taktzeiten verkürzt werden. Zudem<br />

wurde die Ausnutzung der Werkzeuglänge<br />

optimiert. Beides trägt<br />

zu einer Erhöhung des Maschinen-<br />

ausstoßes bei. Zum anderen hat<br />

MULTIVAC eine neuartige Werkzeugtechnologie<br />

mit einem ein-<br />

fachen Aufbau entwickelt, die<br />

kostengünstiger und ressourcen-<br />

schonender ist. So erfolgt die Schalenversiegelung<br />

mit Hilfe energieeffizienter,<br />

elektrischer Hubwerke.<br />

Für den Siegelvorgang wird keine<br />

Druckluft mehr benötigt. Ebenso<br />

ist für die Kühlung des Siegel-<br />

werkzeugs kein Kühlwasser mehr<br />

notwendig.<br />

Dank der optimierten Maschinenprozesse<br />

und der neuen, kostengünstigerenWerkzeugtechnologie<br />

ist das Smart Sealing-Konzept<br />

von MULTIVAC besonders leistungsfähig.<br />

„Je nach Zuführungsmodus<br />

sind bei einem T 700 mit<br />

Smart Sealing-Technologie mehr<br />

als 20 Takte pro Minute möglich.<br />

Dies entspricht bei einem fünfnutzigen<br />

Werkzeug einem Maschinenausstoß<br />

von mehr als 100 Packungen<br />

pro Minute. In der Praxis haben<br />

wir auch schon 120 Packungen pro<br />

Minute produziert“, sagt Jokele.<br />

Somit liegt die Maschinenleistung<br />

des Smart Sealing-Konzepts doppelt<br />

so hoch wie die Leistung der<br />

Standardausführung des T 700.<br />

Anwendern bietet die Maschine<br />

ein sehr gutes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis. Das Grundkonzept ist<br />

günstiger, da beim Smart Sealing<br />

auf Vakuumpumpe und Begasungseinrichtung<br />

verzichtet wird. Zudem<br />

sind die Smart Sealing-Werkzeuge<br />

preiswerter als Siegelwerkzeuge<br />

für MAP-Packungen. Darüber hinaus<br />

sind alle Qualitätsfunktionen<br />

wie Hygiene Design, einfache und<br />

intuitive Bedienbarkeit sowie der<br />

hohe MULTIVAC Sicherheits- und<br />

Qualitätsstandard in der Maschine<br />

enthalten. Da die Smart Sealing-<br />

Werkzeuge auch in Standard-<br />

modellen des T 700 genutzt werden<br />

können, sind Kunden beim Einsatz<br />

der Siegeltechnologie sehr flexibel.<br />

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<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Die erste HPP-Anlage von<br />

MULTIVAC geht in Betrieb<br />

Neuseeländisches Food Innovation Center investiert in HPP-Technologie aus dem Allgäu<br />

Auf der interpack hat MULTIVAC seine erste Anlage zur Hochdruckbehandlung von Lebensmitteln präsentiert<br />

(High Pressure Pasteurization – HPP). Mit durchschlagendem Erfolg: Noch in diesem Jahr nimmt sie beim Food<br />

Innovation Center in Auckland, Neuseeland, ihren Betrieb auf. HPP gilt als eines der zukunftsträchtigsten Verfahren,<br />

Lebensmittel ohne den Einsatz von Konservierungsstoffen über einen sehr langen Zeitraum haltbar zu<br />

machen. Aussehen und Geschmack der Produkte bleiben dabei unverändert und vollständig erhalten.<br />

Im Herbst dieses Jahres wird die<br />

erste HPP-Anlage aus dem Hause<br />

MULTIVAC in Neuseeland in Betrieb<br />

genommen. Hierbei handelt<br />

es sich um eine Einkammeranlage<br />

mit einem Volumen von 55 Litern.<br />

Diese wurde vom Food Innovation<br />

Center (FIC) in Auckland bestellt,<br />

um kleinen und mittelständischen<br />

Lebensmittel- und Getränkeunternehmen<br />

bei der Entwicklung marktfähiger<br />

Produkte zu helfen. Noch<br />

bis September <strong>2011</strong> richtet das FIC<br />

sieben Verarbeitungshallen ein,<br />

in denen alle Arten von Verarbeitungstechnologien<br />

für sämtliche<br />

Bereiche der Lebensmittelindustrie<br />

getestet werden können. Der<br />

HPP-Autoklav von MULTIVAC wird<br />

Kernstück von Halle 4. Der<br />

Verpackungsmaschinenhersteller<br />

liefert dem FIC außerdem ein ergänzendes<br />

Sortiment an Verpackungsmaschinen,<br />

damit im Inno-<br />

vationszentrum die mit HPP zu behandelnden<br />

Packungen für diesen<br />

Prozess optimiert werden können.<br />

„Viele kleine und mittelständische<br />

Betriebe Neuseelands ver-<br />

fügen zwar über gute Ideen und<br />

Visionen; sie haben jedoch nicht<br />

die finanziellen Ressourcen, um<br />

eigene Pilotanlagen zu betreiben<br />

oder eigenes Personal mit Entwicklungsaufgaben<br />

zu betrauen. Daher<br />

hatte Neuseeland lange Zeit ein<br />

Defizit in seinem Entwicklungs-<br />

prozess für neue Produkte“, er-<br />

läutert Dr. Tobias Richter, der bei<br />

MULTIVAC für den Bereich HPP verantwortlich<br />

ist, Hintergrund und<br />

Zielsetzung des Projektes. Diese<br />

Lücke zwischen Produktforschung<br />

und -entwicklung und der tatsäch-<br />

lichen Vermarktung wird mit der<br />

patentierten HPP-Technologie von<br />

MULTIVAC geschlossen.<br />

Eine Weltneuheit: HPP wird<br />

MAP-kompatibel<br />

Bei HPP han- delt es sich<br />

um ein Ver- fahren, bei<br />

dem Lebens- mittel in einer


AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Blick in die Druckkammer: In diesem so genannten Autoklaven werden verpackte Lebensmittel Drücken von bis zu 6.000 Bar ausgesetzt.<br />

Druckkammer, einem so genannten<br />

Autoklaven, für eine gewisse Zeit<br />

Drücken zwischen 4.000 und 6.000<br />

Bar ausgesetzt werden, um Mikroorganismen<br />

in Lebensmitteln zu<br />

deaktivieren. In der Automatisierung<br />

dieses Prozesses und in der<br />

Erhöhung der Ausbringung der Anlagen<br />

liegt ein großes Potenzial zur<br />

Optimierung der Wirtschaftlichkeit.<br />

Ansätze hierfür liegen in der Er-<br />

höhung des Füllgrades des Autoklaven<br />

durch geeignete Belademuster<br />

sowie in der Integration<br />

der HPP-Anlagen in automatisierte<br />

Verpackungslinien zur Erreichung<br />

eines quasi kontinuierlichen<br />

Produktflusses.<br />

Auf der diesjährigen interpack<br />

hat MULTIVAC genau solch eine<br />

Lösung vorgestellt. Sie stieß auf<br />

großes Interesse, denn sie lässt<br />

sich nicht nur mit einem hohen<br />

Automatisationsgrad in gängige<br />

Verpackungslinien integrieren. Sie<br />

erlaubt erstmals auch die HPP-<br />

Behandlung von MAP-verpackten<br />

Lebensmitteln. Durch einen kontrollierten<br />

Druckaufbau und -abbau<br />

in der Druckkammer werden Schädigungen<br />

der Verpackungsmaterialien<br />

vermieden. Eine Weltneuheit.<br />

Wirtschaftlich, automatisiert,<br />

skalierbar<br />

Entwickelt wurde MULTIVAC HPP<br />

zusammen mit Uhde High Pressure<br />

Technologies. Zur Erhöhung<br />

der Wirtschaftlichkeit der Hochdruckbehandlungsanlagen<br />

hat<br />

MULTIVAC mehrere Konzepte umgesetzt.<br />

Die Beladekörbe, mit<br />

denen die Verpackungen in den Autoklaven<br />

eingebracht werden, verfügen<br />

über Einsätze, die das freie<br />

Volumen der Behälter minimieren.<br />

Dadurch kann die Zykluszeit reduziert<br />

werden, da nur das minimal<br />

notwendige Volumen des Korbes<br />

mit dem Druckmedium Wasser befüllt<br />

werden muss. Zusätzlich sind<br />

die Beladekörbe für eine automatische<br />

Beladung nach vordefinierten<br />

Belademustern konzipiert. Hierdurch<br />

wird eine maximale Belademenge<br />

der Druckkammer erreicht.<br />

Zur Integration der HPP-Anlagen in<br />

automatisierte Verpackungslinien<br />

stehen Autoklaven mit unterschiedlichen<br />

Volumina zur Verfügung, die<br />

auf die Leistung der Verpackungsmaschine<br />

abgestimmt werden<br />

können. Zur Erreichung eines<br />

quasi kontinuierlichen Produktflusses<br />

kann eine Tandemanlage<br />

mit zwei Autoklaven in eine auto-<br />

matisierte Verpackungslinie integriert<br />

werden.<br />

Darüber hinaus bietet<br />

MULTIVAC für seine Kunden Verpackungskonzepte,<br />

die für die<br />

Hochdruckbehandlung geeignet<br />

sind. Im Anwendungszentrum am<br />

Hauptsitz in Wolfertschwenden<br />

führt MULTIVAC auch Machbarkeitsstudien<br />

und Tests durch und<br />

gibt hinsichtlich der Projektrealisierung<br />

Empfehlungen ab. Zusätzlich<br />

haben MULTIVAC und Uhde High<br />

Pressure Technologies für die Beratung<br />

ihrer Kunden eigene Testkapazitäten<br />

aufgebaut, um die Halt-<br />

barkeitsverlängerung oder den Geschmack<br />

der hochdruckbehandelten<br />

Produkte zu überprüfen.<br />

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<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Wilhelm Brandenburg installiert<br />

längste Verpackungslinie Europas<br />

Metzgerei investiert in die MAP-Verpackung von Kochschinkenscheiben<br />

mit hoher Leistung<br />

Um Kochschinken in MAP-Packungen aus Hartfolie herzustellen, setzt die zur REWE Group gehörende<br />

Qualitätsmetzgerei Wilhelm Brandenburg auf eine vollautomatische, integrierte End-to-End-Verpackungslinie<br />

mit einer Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschine von MULTIVAC. Um eine möglichst hohe Leistung zu<br />

erzielen, wurde die MULTIVAC Maschine erstmals mit einer Folienbreite von 710 mm und einer Vorzugslänge<br />

von 1.070 mm ausgelegt und produziert jetzt in einem Vorzug 24 Packungen.<br />

Mit einem Umsatz von etwa 562<br />

Millionen Euro (2010) gehört die<br />

Qualitätsmetzgerei Wilhelm Brandenburg<br />

zu den größten Anbietern<br />

von Fleisch- und Wurstwaren in<br />

Deutschland. Das Unternehmen,<br />

das 1885 in Rügenwalde an der<br />

pommerschen Ostseeküste gegründet<br />

wurde, verarbeitet Schweine,<br />

Rinder und Gänse aus der Umgebung<br />

nach eigenen Rezepten zu<br />

Wurst- und Schinkenspezialitäten.<br />

Im Jahr 2010 belief sich die Gesamtproduktion<br />

an Fleisch- und<br />

Wurstwaren auf etwa 133.000 Tonnen.<br />

Bei Wilhelm Brandenburg<br />

sind mehr als 1.500 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Seit 1986 gehört der hoch-<br />

moderne Betrieb zur REWE Group.<br />

An den Standorten Frankfurt am<br />

Main, Dreieich, Timmendorfer<br />

Strand und Netphen produziert<br />

Wilhelm Brandenburg Fleisch- und<br />

Wurstwaren der Marken ja!,<br />

REWE, Wilhelm Brandenburg und<br />

Meisterklasse, für PENNY Bauer’s<br />

Grafenwälder, Line, Heinz Wille und<br />

Mühlenhof.<br />

Trend zu höherwertigen<br />

MAP-Packungen<br />

Am Standort Dreieich benötigte die<br />

Qualitätsmetzgerei im vergangenen<br />

Jahr zusätzliche Kapazitäten<br />

für die Herstellung von Koch-<br />

schinkenaufschnitt-Packungen der<br />

Marke Bauer’s (200 Gramm). Der<br />

Schinken sollte nämlich nicht mehr<br />

wie gewohnt in Vakuumpackungen<br />

aus Weichfolie, sondern in Hartfolienpackungen<br />

mit Schutzgasatmosphäre<br />

(MAP) verpackt werden.<br />

Hierfür benötigte Brandenburg<br />

eine besonders leistungsfähige, integrierte<br />

Linie, die in der Lage ist,<br />

die aufwendigeren MAP-Packungen<br />

in großer Zahl herzustellen.<br />

„Im deutschen Einzelhandel gibt<br />

es einen starken Trend zu MAP-<br />

Packungen in Hartfolie. Deshalb<br />

verlagern auch wir unsere Produktion<br />

entsprechend“, erläutert Produktionsleiter<br />

Michael Gräber die<br />

Hintergründe.<br />

Anfang 2010 beschloss die Geschäftsführung<br />

von Brandenburg,<br />

in eine neue Kochschinken-Linie<br />

inklusive Slicer, Tiefziehverpackungsmaschine<br />

und automatische<br />

Kartonierung in POS-Displays am<br />

Standort Dreieich zu investieren.<br />

Nach einer Evaluation verschie-<br />

dener Anbieter entschied sich<br />

Wilhelm Brandenburg, mit die-<br />

ser Hochleistungsanlage seinen<br />

langjährigen Partner, die Firma<br />

MULTIVAC, zu betrauen. Von dem<br />

Allgäuer Verpackungsspezialist<br />

sind bereits etwa 40 Verpackungslösungen<br />

in der REWE-Unternehmensgruppe<br />

installiert. „Wir schätzen<br />

MULTIVAC als einen der<br />

wenigen Hersteller ein, die zur Abwicklung<br />

eines Projekts mit derart<br />

hohen Anforderungen in einem<br />

überschaubaren Zeitraum in der<br />

Lage sind. MULTIVAC ist für uns<br />

immer dann ein geeigneter Partner,<br />

wenn es um Spezialanwendungen<br />

geht“, berichtet Helmut Kluth,<br />

Leiter technischer Einkauf bei<br />

Brandenburg.<br />

24 Packungen in einem Abzug<br />

Um letztlich den benötigten hohen<br />

Ausstoß von ca. 180.000 MAP-<br />

Packungen pro Tag zu erreichen,<br />

benötigte Brandenburg eine Tiefziehverpackungsmaschine,<br />

die mit<br />

einer Leistung von zehn Takten pro<br />

Minute 24 Verpackungen pro Takt<br />

produzieren kann.<br />

Auf Anraten von MULTIVAC entschied<br />

sich Brandenburg dafür,<br />

die Fertigungsbreite der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

zu erhöhen,<br />

und diese mit einer Folienbreite<br />

von 710 mm und einer Vorzugs-<br />

länge von 1.070 mm auszulegen.<br />

Mit der Erhöhung der Fertigungsbreite<br />

würde die Maschine in der<br />

Lage sein, in einem Abzug vier-<br />

mal sechs Packungen, also insgesamt<br />

24 Packungen, zu produzieren.<br />

„Im Vergleich zu gängigen<br />

Kochschinken-Verpackungslinien<br />

ist dies eine deutliche Output-<br />

Steigerung“, betont MULTIVAC Verkaufsleiter<br />

Hans Mondry.<br />

Für die MULTIVAC Konstrukteure<br />

stellte das Vorhaben eine besondere<br />

Herausforderung dar. „Da es<br />

sich bei den Formatwerkzeugen um<br />

echte ‚Schwergewichte‘ handelt,<br />

und zudem sowohl die Ober- als<br />

auch die Unterfolien zielbedruckt<br />

sind, mussten wir nahezu jede Baugruppe<br />

überarbeiten“, erläutert<br />

Hans Mondry. Insofern war die<br />

Entwicklung einer Tiefziehverpackungsmaschine<br />

mit einer Werkzeuggröße<br />

dieser Dimension bei<br />

dieser Taktleistung ein Pilotprojekt.<br />

Längste Linie Europas<br />

Im September ging die neue vollautomatische,<br />

integrierte End-to-<br />

End-Verpackungslinie am Standort


Dreieich in Betrieb. Mit fast 50 Metern<br />

Länge und einem Gewicht von<br />

knapp 18 Tonnen ist sie derzeit die<br />

längste Verpackungslinie in Europa<br />

zur Verpackung von Kochschinken.<br />

Die eine Hälfte steht im geschlossenen<br />

Hygieneraum.<br />

Zentrales Element der neuen<br />

Verpackungslinie ist die Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 535 von<br />

MULTIVAC mit der beschriebenen<br />

Werkzeugauslegung. Die Maschine<br />

ist ausschließlich auf die Produk-<br />

tion von MAP-Packungen ausgelegt.<br />

Es finden kein Chargenwechsel<br />

und daher auch keine Werkzeugwechsel<br />

statt.<br />

Die Maschine ist mit Jumbo-<br />

folienaufnahmen für die Ober- und<br />

Unterfolie ausgestattet. Auf diese<br />

Art konnte Brandenburg die Anzahl<br />

der Folienwechsel pro Schicht<br />

deutlich reduzieren. Darüber hinaus<br />

verfügt die R 535 über eine<br />

Vorheizstation, um die angestrebte<br />

Taktleistung auch bei dieser Werkzeuggröße<br />

sicher und dauerhaft<br />

gewährleisten zu können.<br />

Der R 535 vorgelagert ist ein<br />

Slicer der Firma Weber, mit dem die<br />

Kochschinkenkaliber gewichtsgenau<br />

geschnitten und über Transportbänder<br />

in die Produktmulden<br />

der Tiefziehverpackungmaschine<br />

eingebracht werden.<br />

Ein Inkjet-Drucker MR 299 IK mit<br />

automatischer Verfahreinheit kennzeichnet<br />

die Oberfolie mit Produktionsdatum<br />

und -uhrzeit.<br />

Zudem besitzt die Kochschinken-Linie<br />

drei Verfahreinrichtungen<br />

für die Querschneid-Stanzen der<br />

Packungen. Die Abfallstreifen der<br />

Streifenstanzen werden über ein<br />

Transportband in eine zentrale<br />

Abfallentsorgung des Standorts<br />

Dreieich transportiert.<br />

Zur Umverpackung der Packungen<br />

in die Display-Kartons werden<br />

die Packungen mit einem Handhabungsmodul<br />

vom Abführband der<br />

Verpackungsmaschine abgenommen<br />

und in die Display-Kartons eingelegt.<br />

Anschließend findet eine<br />

Gewichtskontrolle der beladenen<br />

Display-Kartons statt.<br />

Intuitive Steuerung am Display<br />

Seit einem knappen Jahr ist die<br />

neue Kochschinken-Linie nun in Betrieb<br />

und erfüllt die Anforderungen<br />

der Qualitätsmetzgerei in vollem<br />

Umfang. „Wir hatten anfangs einige<br />

‚Kinderkrankheiten‘ zu beheben,<br />

was aber aufgrund der technischen<br />

Komplexität des Projekts zu erwarten<br />

war. Wir sind jedoch überzeugt,<br />

dass wir uns in puncto Maschinenkonzept<br />

und Lieferant richtig entschieden<br />

haben“, sagt Einkaufs-<br />

leiter Kluth.<br />

Trotz ihrer Komplexität kann die<br />

Verpackungslinie mit sehr geringem<br />

Bedienaufwand gefahren werden.<br />

Die Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 535, der Slicer und das<br />

Handhabungsmodul verfügen jeweils<br />

über separate Steuerungen;<br />

diese sind aber miteinander synchronisiert.<br />

„Die Verpackungsmaschine<br />

ist dank der intuitiven Display-Steuerung<br />

HMI 2.0 äußerst<br />

nutzerfreundlich und führt zu einer<br />

hohen Bediensicherheit“, lobt Produktionsleiter<br />

Gräber.<br />

<strong>Als</strong> verlässlicher Partner hat<br />

MULTIVAC sich erneut bewährt.<br />

Leistungsstark: Derzeit produziert die Lösung für Wilhelm Brandenburg 180.000 Packungen pro Tag.<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

„Der technische Service unterstützt<br />

uns ganz hervorragend, wenn doch<br />

mal Schwierigkeiten auftreten. Die<br />

Entscheidung für die breitere Maschine<br />

war richtig. Wir bereiten<br />

bereits ein Folgeprojekt vor“, kündigt<br />

Gräber an.<br />

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| 52<br />

<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Heringe verabschieden sich<br />

von Konservendosen<br />

Kunststoffverpackung ist die erste Wahl bei Abba Seafood<br />

Ganze Filets eingelegter Heringe, die traditionell beim schwedischen Mittsommerfest mit Kartoffeln und<br />

Sauerrahm gereicht werden, werden üblicherweise in länglichen Konservendosen verkauft. Diese Idee stand<br />

auch Pate, als das Unternehmen Abba Seafood das Rezept seines berühmten Herings einführte. Allerdings<br />

erwies sich die Konservendose als unpraktisch, und so wandte sich das Unternehmen zur Unterstützung an<br />

MULTIVAC. Das Ergebnis ist eine traditionelle Verpackung, allerdings aus Kunststoff.<br />

<strong>Als</strong> das schwedische Unternehmen<br />

Abba Seafood mit der Einführung<br />

seiner eingelegten ganzen Heringsfilets<br />

begann, entschied es sich<br />

dafür, in eine neue Verpackung zu<br />

investieren. „Nahezu alle ganzen<br />

Heringsfilets werden in länglichen<br />

Konservendosen verkauft. Diese<br />

herkömmliche Verpackung deutet<br />

darauf hin, dass sie ganze Filets<br />

enthält. Bei unserer Arbeit an diesem<br />

Projekt fanden wir jedoch heraus,<br />

dass die Metalldose einige<br />

Nachteile aufweist“, sagt Eva Berglie,<br />

Communications Director bei<br />

Abba Seafood. „Zum Öffnen der<br />

Konservendose wird ein Dosenöffner<br />

benötigt, wobei die längliche<br />

Form das Öffnen erschwert. Darüber<br />

hinaus besteht die Gefahr, dass<br />

die Marinade beim Öffnen der Konservendose<br />

ausläuft.“<br />

Aus diesen Gründen benötigte<br />

der Hering-Hersteller eine praktischere<br />

Verpackung, allerdings sollte<br />

die längliche Form beibehalten<br />

werden. Das Ergebnis ist eine tiefgezogene<br />

Verpackungslösung, die<br />

sich mit einem so genannten Easy-<br />

Peel-Verschluss öffnen lässt. „Diese<br />

Verpackung weist viele Vorteile<br />

auf. Sie lässt sich einfach öffnen, es<br />

entsteht weniger Abfall, und der<br />

Hering kann in seiner Originalverpackung<br />

auf dem Tisch serviert<br />

werden. Ein weiterer Grund zur Beibehaltung<br />

der herkömmlichen Verpackungsform<br />

ist, dass zwei Heringsfilets<br />

nebeneinander in der<br />

Verpackung äußerst ansprechend<br />

wirken“, so Eva Berglie.<br />

Maximale Anforderungen<br />

hinsichtlich Hygiene<br />

Der Hering wird in dem Maschinenmodell<br />

R 245 von MULTIVAC verpackt,<br />

das für unterschiedliche


Wirtschaftlicher und leichter zu öffnen<br />

als die handelsüblichen Konservendosen:<br />

die neue Kunststoffverpackung für<br />

Heringsfilets von Abba Seafood.<br />

Formwerkzeuge ausgerüstet ist. So<br />

können neben dem eingelegten<br />

Hering auch andere Produkte in der<br />

Maschine verpackt werden. Die<br />

Maschine ist so konzipiert, dass sie<br />

den sauren Bestandteilen der Heringsmarinade<br />

standhält. „Wir haben<br />

spezielle Trennvorrichtungen<br />

eingebaut, die verhindern, dass die<br />

Flüssigkeit mit den Ventilen und<br />

Pumpen in Berührung kommt“, erläutert<br />

Pether Hall, Vertriebsleiter<br />

von MULTIVAC Schweden.<br />

Die Maschine ist mit einer<br />

Etikettieranlage von MULTIVAC<br />

Marking & Inspection ausgestattet,<br />

die eine Etikettierung auf beiden<br />

Seiten der Packung vornehmen<br />

kann. „Diese Maschine eignet sich<br />

hervorragend für dieses Werkzeugformat<br />

und diesen Produkttyp.<br />

Außerdem verfügt sie über eine<br />

entsprechende Kapazität. Wie alle<br />

unsere Maschinen besteht sie aus<br />

Edelstahl und lässt sich einfach und<br />

effektiv reinigen“, so Pether Hall.<br />

Auch an das Fördersystem bestanden<br />

hohe Anforderungen.<br />

Wenn der Inhalt in den Siegelbereich<br />

gelangt, können undichte<br />

Stellen auftreten. Im Anwendungszentrum<br />

von MULTIVAC in Wolfertschwenden<br />

wurde daher eine Reihe<br />

von Tests durchgeführt.<br />

Langjährige, erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit<br />

„Es war eine Herausforderung, eine<br />

Verpackung zu entwerfen, die optisch<br />

an eine Konservendose erinnert<br />

und wirtschaftlich ist, diese<br />

jedoch hinsichtlich ihrer Qualität<br />

übertrifft“, erinnert sich Pether Hall<br />

rückblickend. Der Deckel musste<br />

sich leicht öffnen lassen, gleichzeitig<br />

jedoch fest genug sitzen, damit<br />

keine Flüssigkeit austreten konnte.<br />

In enger Zusammenarbeit mit Abba<br />

Seafood wurde schließlich die passende<br />

Lösung gefunden.<br />

Pether Hall zufolge besteht seit<br />

langer Zeit eine Zusammenarbeit<br />

der beiden Unternehmen. Es finden<br />

regelmäßige Treffen statt, bei denen<br />

die optimalen Lösungen erarbeitet<br />

werden. „Es ist ein gutes Gefühl,<br />

einen Beitrag zu einer<br />

Verpackung zu leisten, die viele<br />

Vorteile aufweist, nicht zuletzt aus<br />

umweltpolitischer Sicht. Auch hinsichtlich<br />

der Logistik bietet die Tiefziehpackung<br />

gegenüber den Aluminiumtrays<br />

Vorteile.“<br />

Die langjährige Zusammen-<br />

arbeit wird auch von Christian Rödström,<br />

Entwicklungsingenieur bei<br />

Abba Seafood, bestätigt. „Der Service<br />

von MULTIVAC ist erstklassig.<br />

Daher wusste ich sofort, dass dies<br />

ein erfolgreiches Projekt wird.“<br />

Das Produkt ist für Abba<br />

Seafood neu und wurde im letzten<br />

Sommer auf dem Markt eingeführt.<br />

Seit der Markteinführung hat Abba<br />

Seafood innerhalb dieser Produktlinie<br />

eine führende Position in<br />

Schweden eingenommen. „Wir ha-<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

ben Erfolge komplett ohne Werbung<br />

erzielt. Das Produkt hat im<br />

Sommer Hochsaison, und unsere<br />

Erwartungen für die nächste Saison<br />

sind hoch. Sowohl Kunden als<br />

auch Verbraucher haben sehr positiv<br />

auf das Produkt reagiert“, sagt<br />

Eva Berglie.<br />

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| 54<br />

<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

FreshSAFE ermöglicht Einstieg<br />

in neues Marktsegment<br />

Niederländischer Champignon-Produzent setzt auf MULTIVAC<br />

Frische Champignons sind besonders leicht verderblich. In geschnittener Form sind sie Verbrauchern bislang<br />

nur als Konserve geläufig. Doch dank des innovativen FreshSAFE-Konzepts von MULTIVAC kann der niederländische<br />

Champignon-Produzent Gesichamp B. V. die Haltbarkeit von frischen geschnittenen Champignons<br />

deutlich verlängern. Damit gelingt der Einstieg in das Marktsegment der Verbraucher, das Gesichamp über<br />

Supermärkte beliefert.<br />

Der niederländische Pilzfabrikant<br />

Gesichamp B. V. baut frische<br />

Champignons im großen Stil an<br />

und vermarktet sie international<br />

über europäische Großhandelsmärkte<br />

und -ketten. Die Pilze<br />

werden geerntet, sortiert und in<br />

großen Steigen verpackt und ausgeliefert.<br />

Wöchentlich verlassen<br />

rund 250 Tonnen Champignons das<br />

Werk in Ysselsteyn.<br />

Anfang 2010 erwog die Geschäftsführung<br />

eine neue Geschäftsidee<br />

und mit ihr den Einstieg<br />

in ein neues Marktsegment: „Wir<br />

wollten frische geschnittene und<br />

somit gebrauchsfertige Champignons<br />

für Endverbraucher in unterschiedlichen<br />

Packungsgrößen produzieren<br />

und das Produkt über<br />

Supermärkte verkaufen“, schildert<br />

Gerard Sikes von Gesichamp B. V.<br />

das anvisierte Ziel.<br />

Einstieg in ein neues<br />

Marktsegment<br />

Das neue Produkt sollte unter dem<br />

Label Gesichamp B. V. vermarktet<br />

werden. Größte Herausforderung<br />

für das Produktmanagement war<br />

zum einen, die frischen geschnittenen<br />

Champignons so lange haltbar<br />

zu machen, dass sie vom Zeitpunkt<br />

der Ernte und Verpackung bis zum<br />

Verkauf nicht verderben. Zudem<br />

sollten die Pilze nach der Ernte<br />

schnell verarbeitet und in die Trays<br />

gefüllt werden. Eine echte Herausforderung,<br />

denn wie Obst und Gemüse<br />

setzen auch frische Champignons<br />

ihre natürliche Atmung nach<br />

der Ernte fort. „Champignons enthalten<br />

viel Wasser. Durch eine un-<br />

geeignete Verpackung<br />

verlieren sie viel<br />

Feuchtigkeit und<br />

dadurch auch an<br />

Gewicht. Durch<br />

ihre hohe Atmungsrate<br />

bauen sich<br />

Champignons<br />

sehr<br />

schnell ab“,<br />

erläutert<br />

M a t t h i a s<br />

Maisel,<br />

Entwickler<br />

für Ver-<br />

packungskonzepte<br />

im Anwendungszentrum<br />

von<br />

MULTIVAC.<br />

Der Art der Verpackung<br />

kam also eine große<br />

Bedeutung für die Dauer der<br />

Haltbarkeit der geschnittenen<br />

Gesichamp-Champignons zu. In<br />

Frage kamen neben Stretch- oder<br />

Stülpdeckel-Verpackungen auch<br />

die versiegelten und mikroper-<br />

forierten Folienverpackungen nach<br />

dem MULTIVAC FreshSAFE-Konzept.<br />

FreshSAFE ist ein Verpackungskonzept<br />

des Allgäuer Verpackungsspezialisten,<br />

das für die<br />

längere Haltbarkeit von frischem<br />

Obst, Gemüse und Pilzen sorgt.<br />

Das Konzept beinhaltet die sortenspezifische<br />

Mikroperforation der<br />

Deckelfolie in der Verpackungs-<br />

maschine, die Empfehlung einer<br />

optimalen Gasmischung und eine<br />

Beratung zur Behandlung der Produkte<br />

wie Waschen, Schneiden und<br />

Lagerung.


Längere Haltbarkeit bei<br />

geringeren Kosten<br />

Mit Unterstützung von<br />

MULTIVAC führte Gesichamp B. V.<br />

im eigenen Zuchtbetrieb und im<br />

Anwendungszentrum in Wolfertschwenden<br />

zunächst Vergleichstests<br />

zwischen den genannten Packungsvarianten<br />

durch. Das<br />

Ergebnis der Studienreihe überzeugte<br />

den niederländischen Pilz-<br />

fabrikanten auf Anhieb: Dank<br />

des FreshSAFE-Konzepts von<br />

MULTIVAC verlängerte sich die<br />

Haltbarkeit der frischen geschnittenen<br />

Champignons und die Pro-<br />

duktionskosten sanken. „Mit den<br />

versiegelten und mikroperforierten<br />

Folienverpackungen konnten wir<br />

die Haltbarkeit der Champignons<br />

von vier Tagen auf acht bis neun<br />

Tage verdoppeln. Das erweitert<br />

unseren Spielraum bezüglich der<br />

Lieferkette enorm und gab letztlich<br />

den Ausschlag für den Einstieg in<br />

dieses neue Marktsegment der<br />

Endverbraucher“, sagt Gerard<br />

Sikes von Gesichamp B. V.<br />

Durch den Einsatz<br />

unterschiedlicher<br />

Packungsgrößen<br />

kann die<br />

Inline-Mikroper<br />

foration<br />

auf dem<br />

Traysealer<br />

ihre Stärke<br />

ausspielen.<br />

Die Durchl<br />

ä s s i g k e i t<br />

der Ober-<br />

folie wird an<br />

die unterschiedlichenVerpackungsgrößenangepasst.<br />

Ein Folienwechsel<br />

ist hierzu nicht<br />

nötig. Auch die Kostenseite<br />

stellte den Champignon-Anbauer<br />

zufrieden: Beim FreshSAFE-<br />

Verfahren wird mit einer günstigen<br />

Standardfolie gearbeitet.<br />

Vollautomatischer Traysealer mit<br />

Inline-Mikroperforation<br />

Im Sommer 2010 entschied<br />

sich Gesichamp B. V. für<br />

die Anschaffung einesvollautomatischenTraysealermodells<br />

T 800 von<br />

MULTIVAC, der mit<br />

einer Mikroperforationseinheitausgestattet<br />

ist. Der T 800 wurde<br />

in eine vollautomatische<br />

Prozesslinie integriert:<br />

Nach dem Waschvorgang<br />

werden die frischen<br />

Champignons in Scheiben<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

geschnitten. Mit Hilfe einer Mehrkopfwaage<br />

werden sie in 220-<br />

Gramm-Portionen in Trays gefüllt.<br />

Über das Inline-Mikroperforationssystem<br />

werden die versiegelten Packungen<br />

mikroperforiert. Nach<br />

dem Versiegeln der Trays durchläuft<br />

das Produkt einen Metalldetektor<br />

und wird anschließend noch<br />

mal gewogen.<br />

Mit einem Ausstoß von bis zu 90<br />

Packungen pro Minute mit einem<br />

sechsnutzigen Werkzeug bei<br />

Standard-Trays bietet der T 800<br />

Gesichamp eine hohe Flexibilität,<br />

um auf Nachfragespitzen seitens<br />

der Supermärkte reagieren zu können.<br />

Durch den Einsatz modernster<br />

Antriebs- und hochwertiger Steuerungstechnik<br />

werden die Bewegungsabläufe<br />

der Maschine auf das<br />

zu verpackende Produkt und den<br />

gewünschten Ausstoß automatisch<br />

abgestimmt. Diese Anpassungs-<br />

fähigkeit optimiert die Produktivität<br />

der Maschine und erleichtert die<br />

Umstellung der Maschinenparameter<br />

auf andere Produktionslose. Für<br />

die Einstellung der Maschinenparameter<br />

ist nur eine einzige Eingabe<br />

notwendig, alles Weitere wird automatisch<br />

von der Maschine selbst<br />

erledigt. „Das Komplettangebot<br />

von MULTIVAC hat uns den Einstieg<br />

in das neue Marktsegment Endkunden<br />

und Verbraucher deutlich<br />

erleichtert“, resümiert Gerard<br />

Sikes von Gesichamp B. V.<br />

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<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Verpackungsentwicklung<br />

per Express<br />

In nur sechs Monaten wurde komplettes Frischfisch-Sortiment<br />

von Sainsbury’s neu verpackt<br />

Das ging rekordverdächtig schnell: In nur sechs Monaten hat MULTIVAC für das komplette Frischfisch-<br />

Sortiment des bekannten britischen Einzelhändlers Sainsbury’s neue Verpackungsformate entwickelt. Dabei<br />

entschied man sich in Zusammenarbeit mit dem Kunden für Darfresh-Lösungen. Das Ergebnis: bis zu<br />

40 Prozent weniger Verpackungsvolumen, sechs Prozent mehr Absatz und eine renommierte Auszeichnung.<br />

Sainsbury‘s, einer der führenden<br />

Einzelhändler Großbritanniens,<br />

wandte sich im Oktober 2010 an<br />

MULTIVAC, um seine dama-<br />

ligen MAP-Fischverpackungen zu<br />

verbessern. Das Unternehmen verwendete<br />

bis dato für sein Frischfisch-Sortiment<br />

verschiedene<br />

Schalenverpackungen, die entweder<br />

versiegelt oder mit Schrumpffolie<br />

umverpackt wurden. Zwar waren<br />

die bestehenden Packungs-<br />

formate in Großbritannien gut<br />

etabliert, es zeigte sich jedoch ein<br />

gravierender Nachteil: Obwohl<br />

Sainsbury’s und seine Zulieferer<br />

eine hervorragende Arbeit bei der<br />

Auswahl von hochwertigem, frischem<br />

Fisch verrichteten, spiegelten<br />

die bestehenden Verpackungen<br />

diese Qualität am POS nicht wider.<br />

Man entschloss sich zum Handeln<br />

und kontaktierte die Verpackungsentwickler<br />

von MULTIVAC.<br />

Sainsbury’s Anforderungen an<br />

die neuen Verpackungsformate für<br />

sein komplettes Frischfisch-Sortiment<br />

waren klar: Sie sollten mehr<br />

Fisch verkaufen. Hierfür mussten<br />

die neuen Verpackungen Verbrauchern<br />

die Qualität und Frische des<br />

verpackten Fischs besser vermit-<br />

teln und ihn attraktiver, besser<br />

sichtbar im Regal präsentieren.<br />

Gleichzeitig sollten die neuen Verpackungen<br />

auch den Materialverbrauch<br />

der Produktion reduzieren.<br />

Intensiver Diskussions-<br />

und Designprozess<br />

Nach ersten Besprechungen begann<br />

MULTIVAC UK mit seinem<br />

Prototyping-Prozess und lieferte innerhalb<br />

kürzester Zeit eine Reihe<br />

von Musterverpackungen. Hieran<br />

schlossen sich einige Workshops<br />

im Swindoner Innovationszentrum


von MULTIVAC an, an denen unter<br />

anderem Sainsbury’s und seine<br />

Fischlieferanten teilnahmen. Diese<br />

verpacken ihre Produkte übrigens<br />

mit einer Tiefziehmaschine R 175<br />

CD Darfresh von MULTIVAC UK.<br />

Der Workshop erlaubte auf<br />

Grundlage der Musterverpackungen<br />

einen intensiven Designprozess,<br />

der allen beteiligten Parteien<br />

half, weitere mögliche Verpackungstypen<br />

und Materialdicken zu<br />

diskutieren. Auch wurde im Workshop<br />

genau untersucht, ob und<br />

welche der von MULTIVAC UK vorgeschlagenen<br />

Lösungen in der<br />

Praxis den Erwartungen gerecht<br />

werden würde. Auch über die Auswirkungen<br />

der Packungsmodifikationen<br />

auf den Verpackungsprozess<br />

und den Markterfolg der Fischprodukte<br />

von Sainsbury’s wurde im<br />

Plenum nachgedacht.<br />

Darfresh macht das Rennen<br />

Schließlich entschied sich Sainsbury’s<br />

für Darfresh-Lösungen<br />

von MULTIVAC, also für Vakuum-<br />

Skinverpackungen. Zwar war<br />

zur Entwicklung dieser Lösung<br />

eine Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 175 CD verwendet worden, letztlich<br />

wird Sainsbury’s die großen<br />

Serien seiner Fischprodukte jedoch<br />

hauptsächlich mit deren großer<br />

Schwester verpacken, der R 575<br />

CD. Zum Einsatz werden darüber<br />

hinaus eine R 245 CD, eine R 175 CD<br />

und eine R 570 CD kommen.<br />

Die Vorteile der Darfresh-<br />

Lösungen haben Sainsbury’s überzeugt:<br />

Die flachen Packungen und<br />

dünnen Deckelfolien senken den<br />

Materialverbrauch und setzen das<br />

Aussehen des Fischs und der Fischfilets<br />

für Kunden bestmöglich in<br />

Szene. Auch konnte das Verpackungsgewicht<br />

dank der leichteren<br />

Schalen und Folien um bis zu<br />

40 Prozent reduziert werden. Darüber<br />

hinaus können die Fischprodukte<br />

nun vertikal, dem Kunden also<br />

direkt zugewandt, präsentiert werden,<br />

sodass die Frische des Produkts<br />

förmlich ins Auge springt.<br />

Kurze Entwicklungszeit,<br />

ausgezeichneter Erfolg<br />

Auch mit MULTIVACs Entwicklungszeit<br />

für die neuen Verpackungsformate<br />

ist Sainsbury’s zufrieden.<br />

Innerhalb von nur sechs<br />

Monaten konnte der Einzelhändler<br />

neue Verpackungsformate für alle<br />

seine Frischfisch-Produkte ins Angebot<br />

aufnehmen. Der wirtschaftliche<br />

Erfolg ließ ebenfalls nicht lange<br />

auf sich warten: Seit Einführung<br />

der neuen Verpackungen ist es<br />

beim Verkauf von frischem Fisch zu<br />

einem sechsprozentigen Anstieg<br />

gekommen. Die Zeit und die Ener-<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

gie, die Sainsbury’s und seine Partner<br />

in das Projekt investiert haben,<br />

hat sich schnell bezahlt gemacht.<br />

Selbst außerhalb der<br />

Sainsbury’s-Märkte blieben die<br />

neuen Verpackungsformate nicht<br />

unbemerkt. Der Einzelhändler führt<br />

auf sie nämlich noch einen weiteren<br />

Erfolg zurück: Kürzlich gewann<br />

er den Award „Aquaculture Retailer<br />

of the Year“. Er wird unter anderem<br />

von der in Großbritannien sehr bedeutenden<br />

Verwaltungsstelle The<br />

Crown Estate an Unternehmen vergeben,<br />

die sich im Bereich wirtschaftlicher<br />

Nachhaltigkeit verdient<br />

gemacht haben.<br />

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<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Käse richtig kennzeichnen<br />

Querbahn-, Transportband- und Gliederbandetikettierer von<br />

MULTIVAC Marking & Inspection<br />

Käse zählt in Europa und den USA mit zu den beliebtesten Lebensmitteln und Gourmetprodukten. Roquefort,<br />

Emmentaler, Greyerzer und Gouda: Weltweit gibt es heute einige tausend Käsesorten. Am Point of Sale verleihen<br />

Etiketten den verschiedenen Sorten ein individuelles Gesicht. Sie präsentieren Käsestücke und verpackten<br />

Käseaufschnitt möglichst attraktiv, unterstützen das Markenkonzept und weisen auf spezielle Verkaufsaktionen<br />

hin. Darüber hinaus können sie auch Sonderfunktionen erfüllen, wie die Wiederverschließbarkeit<br />

oder die Versiegelung. Entsprechend vielfältig sind die Etikettierverfahren.<br />

Querbahnetikettierung: perfekt fürs<br />

Tiefziehverpacken<br />

Ein gängiges Verpackungskonzept<br />

bei Molkereiprodukten ist das Tiefziehverpacken.<br />

In der Regel erfolgt<br />

die Etikettierung hierbei direkt auf<br />

der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

mit einem Querbahnetikettierer.<br />

Bei MULTIVAC stehen verschiedene<br />

Modelle zur Auswahl: Einige<br />

Querbahnetikettierer etikettieren<br />

schon vor dem Siegelvorgang die<br />

einlaufende, glatte Oberfolie. „Diese<br />

Möglichkeit eignet sich vor allem<br />

für großformatige Etiketten, da<br />

Lufteinschlüsse vermieden werden,<br />

die Etiketten also falten-<br />

und blasenfrei aufgebracht<br />

werden“, er-<br />

läutert Robert Vollen-<br />

kemper, Vertriebsleiter von<br />

MULTIVAC Marking & Inspection in<br />

Enger. Das Kompetenzzentrum hat<br />

derzeit als einziger Hersteller einen<br />

Querbahnetikettierer für die Etikettierung<br />

vor der Siegelstation im<br />

Portfolio, der mit einem schritt-<br />

motorbetriebenen Längshub ausgestattet<br />

werden kann.<br />

Bei anderen Querbahnetiket-<br />

tierer-Modellen von MULTIVAC er-<br />

folgt die Etikettierung erst nach<br />

dem Siegelvorgang, und zwar auf<br />

der Ober- oder der Unterseite der<br />

Packung. Diese Variante ist vor allem<br />

dann von Vorteil, wenn auf einer<br />

Maschine viele verschiedene<br />

Käseprodukte verpackt werden.<br />

Ein anderes Etikettierverfahren,<br />

das vor allem bei der Kennzeichnung<br />

von Trays und Bechern zum<br />

Einsatz kommt, sind Transportbandsysteme.<br />

Diese sind der Verpackungsmaschine<br />

nachgeschaltet<br />

und können Etiketten von allen<br />

Seiten auf das verpackte Produkt<br />

aufbringen – von oben, unten, auf<br />

Seitenflächen oder übereck.<br />

Im Käsefeinkostbereich kommen<br />

sehr aufwendige Ver-<br />

packungslösungen mit anspruchsvoller<br />

Etikettierung<br />

zum Einsatz. Im<br />

Trend liegen bei-<br />

spielsweise Packungen, die gleichzeitig<br />

als Servierschalen genutzt<br />

werden können, oder die Aufbringung<br />

von Multilayer-Etiketten mit<br />

Rezepten oder Serviervorschlägen.<br />

Für diese Anwendungen hält<br />

MULTIVAC maßgeschneiderte<br />

Transportband- oder Gliederbandetikettierer<br />

bereit. „Die Gliederbandetikettierer<br />

sind modular aufgebaut<br />

und werden kunden-<br />

spezifisch mit verschiedenen<br />

Modulen zur Produktzufuhr, Ausrichtung,<br />

Produktführung und<br />

Etikettenapplikation ausgestattet“,<br />

erläutert Vollenkemper. Bei den<br />

erwähnten Etikettierverfahren können<br />

alle gängigen Druckertypen<br />

integriert werden.


<strong>UPDATE</strong> CONSUMER & INDUSTRIAL AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

Innovatives Dünger-Kit<br />

optimal in Szene gesetzt<br />

Scotts Miracle-Gro Company vertraut auf neue MULTIVAC Verpackung<br />

<strong>Als</strong> Branchenführer ist die Scotts Miracle-Gro Company stolz darauf, mit ihren Rasen- und Gartenprodukten<br />

sowie Dienstleistungen für den Außenbereich den Verbrauchern zu helfen, die Welt schöner zu machen. <strong>Als</strong> es<br />

darum ging, eine neue Verpackung für den Flüssigdünger Miracle-Gro ® LiquaFeed ® zu finden, kontaktierten die<br />

Verpackungsexperten des Unternehmens MULTIVAC in den USA.<br />

Die LiquaFeed-Kits sind eine einfache<br />

Möglichkeit, Gartenpflanzen<br />

beim Gießen mit Dünger zu versorgen.<br />

Das Kit enthält einen Schlauchapplikator<br />

und eine Flasche des<br />

Flüssigdüngers Miracle-Gro. Der<br />

Verschlussdeckel wird abgeschraubt<br />

und die Flasche auf die<br />

Rückseite des Applikators auf-<br />

geschraubt. Die Pflanzen werden<br />

somit automatisch mit der opti-<br />

malen Wasser-Dünger-Mischung<br />

versorgt.<br />

„Bisher haben wir die Liqua-<br />

Feed-Kits mit zwei Nachfüll-<br />

flaschen verpackt, was zu einem<br />

höheren Preis führte. Die ursprüngliche<br />

Verpackung war etwa 28 Zen-<br />

timeter breit, wodurch nur eine begrenzte<br />

Anzahl an Packungen am<br />

POS positioniert werden konnte.<br />

Um beide Probleme zu beheben,<br />

wollten wir auf ein Kit mit nur<br />

einer Flasche umsteigen“, erklärt<br />

Brad Schultz, Forschungsleiter von<br />

Scotts Miracle-Gro. Gleichzeitig<br />

musste die neue Verpackung einen<br />

guten Schutz vor Feuchtigkeit<br />

bieten, da LiquaFeed-Produkte in<br />

Gartencentern häufig im Freien<br />

zum Kauf angeboten werden.<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

MULTIVAC hat sich das Scotts-<br />

Team schließlich für eine neue, mit<br />

dem Traysealer T 400 gefertigte<br />

Verpackung entschieden. Die Pa-<br />

ckung hat eine Breite von etwa<br />

18 Zentimetern, sodass 50 Prozent<br />

mehr Produkte am POS ausgestellt<br />

werden können. Gleichzeitig wurden<br />

die Verpackungskosten gesenkt,<br />

da die bedruckten Deck-<br />

folien günstiger als die Papierbeilagen<br />

der früheren Zwei-Flaschen-<br />

Klappverpackungen sind.<br />

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<strong>UPDATE</strong> CONSUMER & INDUSTRIAL<br />

Zuverlässig und einfach<br />

zu handhaben<br />

Bio-Circle entscheidet sich für Gliederbandetikettierer MR413<br />

Für die Rundumetikettierung von zylindrischen Flaschen und Dosen setzt das Gütersloher Unternehmen<br />

Bio-Circle Surface Technology GmbH auf modernste Kennzeichnungstechnologien – darunter auch den<br />

Gliederbandetikettierer MR413 GB von MULTIVAC Marking & Inspection. Das Einsteigermodell für den kleinen<br />

und mittleren Leistungsbereich ist einfach zu bedienen, flexibel und zuverlässig.<br />

Die Bio-Circle Surface Technology<br />

GmbH entwickelt seit 25 Jahren innovative<br />

Produkte rund um die<br />

Oberflächentechnologie. „Bei uns<br />

dreht sich alles um die Themen<br />

Reinigen, Schützen, Schmieren und<br />

Schweißen von Oberflächen“,<br />

bringt Mirela Cindric, Leiterin<br />

Marketing und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

das Geschäftsmodell auf den<br />

Punkt. Das Portfolio umfasst rund<br />

300 Produkte, die weltweit unter<br />

dem Markennamen bio-chem vertrieben<br />

werden.<br />

Effizienz und Umweltverträglichkeit<br />

zählen dabei zu den wichtigsten<br />

Verkaufsargumenten, mit<br />

denen der mittelständische Betrieb<br />

seine Kunden aus allen Industriezweigen<br />

überzeugt. Das Hauptprodukt,<br />

der Bio-Circle-Pinselwaschtisch,<br />

ermöglicht beispielsweise<br />

eine umweltschonende Reinigung<br />

mit Hilfe von Mikroorganismen anstelle<br />

von Lösungsmitteln. Mittlerweile<br />

ist Bio-Circle mit Niederlassungen<br />

in Österreich, der Schweiz,<br />

Kanada, Brasilien sowie einigen<br />

osteuropäischen Staaten präsent.<br />

Partnerfirmen in zahlreichen Ländern<br />

sorgen dafür, dass die Produkte<br />

weltweit vertreten sind.<br />

Automatisierung vorantreiben<br />

Das rasante Wachstum der vergan-<br />

genen Jahre führte dazu, dass Bio-<br />

Circle einzelne Fertigungsabläufe<br />

auf den Prüfstand stellte. Dazu zählten<br />

auch die Etikettierung und<br />

Kennzeichnung der einzelnen Produkte:<br />

„Bisher haben wir viele Artikel<br />

überwiegend in Handarbeit mit<br />

klassischen Papieretiketten ver-<br />

sehen. Zum Teil kam auch ein Nassleimverfahren<br />

zum Einsatz, welches<br />

jedoch relativ schwierig in der<br />

Handhabung war, und die Etiketten<br />

sahen auch optisch nicht immer<br />

so schön aus“, berichtet Maxi-<br />

milian Meymann, verantwortlich<br />

für Organisation und innerbetriebliche<br />

Logistik bei Bio-Circle. Daher<br />

beschlossen die Verantwortlichen


in Produktion und Produktmarketing,<br />

auf selbstklebende Folienetiketten<br />

umzustellen.<br />

Selbstklebende Etiketten waren<br />

für die Fertigung von Bio-Circle<br />

kein Neuland. In einigen Produk-<br />

tionsbereichen wurden bereits<br />

Bogenetiketten bedruckt, die jedoch<br />

auch einzeln per Hand auf die<br />

Artikel aufgeklebt wurden. Außerdem<br />

setzte Bio-Circle seit 1998<br />

einen halbautomatischen Etikettierer<br />

von MULTIVAC Marking &<br />

Inspection ein. Da die Maschine<br />

seit zwölf Jahren reibungslos funktionierte,<br />

war der Spezialist für<br />

Kennzeichnungstechnologien aus<br />

Enger bei der anstehenden Investition<br />

der erste Gesprächspartner.<br />

Die Anforderungen waren<br />

schnell besprochen: Bio-Circle<br />

suchte nach einer Lösung, mit der<br />

das Unternehmen zylindrische Flaschen<br />

und Dosen sowie Aerosolbehälter<br />

aus Kunstoff, Blech oder Aluminium<br />

etikettieren konnte. In<br />

Frage kamen circa 25 verschiedene<br />

Artikel, die ein Volumen von 50 Millilitern<br />

bis zu einem Liter hatten. Ein<br />

Besuch bei MULTIVAC Marking &<br />

Inspection brachte dann schnell die<br />

Schnell auf andere Produkte umrüstbar:<br />

der MR413 GB Gliederbandetikettierer<br />

Entscheidung für den MR413 GB<br />

Gliederbandetikettierer.<br />

Einsteigermodell für KMUs<br />

Der MR413 GB ist das „Einsteigermodell“<br />

der Gliederbandetikettierer-Serie<br />

MR400 von MULTIVAC<br />

Marking & Inspection für den kleinen<br />

bis mittleren Leistungsbereich.<br />

Er leistet die vollautomatische<br />

Rundum- oder Teilrundum-Etikettierung<br />

von gefüllten und verschlossenen<br />

zylindrischen Flaschen<br />

und Dosen verschiedener<br />

Höhen und Durchmesser.<br />

Im Fall des Gütersloher Oberflächenspezialisten<br />

stand die Etikettiergeschwindigkeit<br />

nicht im<br />

Vordergrund. „Bei der Vielzahl unserer<br />

Produkte und den zum Teil<br />

sehr kleinen Chargen ist es vielmehr<br />

wichtig, dass die Maschine<br />

flexibel anpassbar und schnell umrüstbar<br />

ist“, sagt Alfons Matalla-<br />

Wagner, verantwortlich für Instandhaltung<br />

und Wartung bei Bio-Circle.<br />

Etwa zwei- bis dreimal täglich<br />

wechselt die Fertigung auf ein anderes<br />

Produkt. Zudem haben viele<br />

Artikel kundenspezifische Etiket-<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

ten. „Uns war vor allem eine gute<br />

Bedienbarkeit und Handhabung<br />

wichtig. Diese Anforderung ist<br />

beim MR413 GB hervorragend gelöst.<br />

Die Maschine kann schnell auf<br />

unterschiedliche Höhen und Durchmesser<br />

eingestellt werden“, ergänzt<br />

Matalla-Wagner.<br />

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| 62<br />

<strong>UPDATE</strong> MESSEKALENDER<br />

Messe von bis Stadt Land<br />

LactiExpo 05.09.<strong>2011</strong> 07.09.<strong>2011</strong> Mexico City Mexico<br />

LAFS 07.09.<strong>2011</strong> 09.09.<strong>2011</strong> Cancún Mexico<br />

MEDTEC Shanghai 07.09.<strong>2011</strong> 09.09.<strong>2011</strong> Shanghai China<br />

Polagra Tech <strong>2011</strong> 12.09.<strong>2011</strong> 15.09.<strong>2011</strong> Poznan Poland<br />

Inprodmasz <strong>2011</strong> 13.09.<strong>2011</strong> 16.09.<strong>2011</strong> Kiev Ukraine<br />

ISTANBUL PACKAGING <strong>2011</strong> 15.09.<strong>2011</strong> 18.09.<strong>2011</strong> Istanbul Turkey<br />

Envase /Alimentek 20.09.<strong>2011</strong> 23.09.<strong>2011</strong> Buenos Aires Argentina<br />

Icefish 22.09.<strong>2011</strong> 24.09.<strong>2011</strong> Reykjavik Iceland<br />

Medtec Ireland 22.09.<strong>2011</strong> 23.09.<strong>2011</strong> Galway Ireland<br />

PackExpo (PMMI) 26.09.<strong>2011</strong> 28.09.<strong>2011</strong> Las Vegas USA<br />

PPMA Show 27.09.<strong>2011</strong> 29.09.<strong>2011</strong> Birmingham UK<br />

Orthotec Switzerland 28.09.<strong>2011</strong> 29.09.<strong>2011</strong> Zürich Switzerland<br />

Pack Tech expo Balkan 28.09.<strong>2011</strong> 01.10.<strong>2011</strong> Belgrade Serbia<br />

FoodTechnolkolgie September September Prishtina Kosovo<br />

Star Chef September September New York USA<br />

Süffa 02.10.<strong>2011</strong> 04.10.<strong>2011</strong> Stuttgart Germany<br />

Conxemar 04.10.<strong>2011</strong> 06.10.<strong>2011</strong> Vigo Spanien<br />

Anuga Cateringtec 08.10.<strong>2011</strong> 12.10.<strong>2011</strong> Köln Germany<br />

AgroProdMash 10.10.<strong>2011</strong> 14.10.<strong>2011</strong> Moscow Russia<br />

Restaurant Show 10.10.<strong>2011</strong> 12.10.<strong>2011</strong> London UK<br />

Tecnolacteos Andina 10.10.<strong>2011</strong> 11.10.<strong>2011</strong> Bogota Colombia<br />

TechnoPharm 11.10.<strong>2011</strong> 13.10.<strong>2011</strong> Nürnberg Germany<br />

EMPACK 12.10.<strong>2011</strong> 13.10.<strong>2011</strong> Brussels Belgium<br />

BajaMak 14.10.<strong>2011</strong> 14.10.<strong>2011</strong> Tijuana, BC Mexico<br />

CIBUS TEC 18.10.<strong>2011</strong> 21.10.<strong>2011</strong> Parma Italy<br />

Japan Pack 18.10.<strong>2011</strong> 21.10.<strong>2011</strong> Tokyo Japan<br />

Alimenta 19.10.<strong>2011</strong> 23.10.<strong>2011</strong> Bukarest Romania<br />

Propak Cape <strong>2011</strong> 25.10.<strong>2011</strong> 27.10.<strong>2011</strong> Cape Town Southern Africa<br />

All Pack Indonesia 26.10.<strong>2011</strong> 29.10.<strong>2011</strong> Jakarta Indonesia<br />

Elintarviketeollisuus 26.10.<strong>2011</strong> 28.10.<strong>2011</strong> Tampere Finland<br />

Process Expo 01.11.<strong>2011</strong> 04.11.<strong>2011</strong> Chicago USA<br />

World Food Almaty <strong>2011</strong> 01.11.<strong>2011</strong> 04.11.<strong>2011</strong> Almaty Kazakhstan<br />

MD&M Minneapolis 02.11.<strong>2011</strong> 03.11.<strong>2011</strong> Minneapolis USA<br />

Feval 03.11.<strong>2011</strong> 06.11.<strong>2011</strong> Don Benito Spanien<br />

Andinapack 08.11.<strong>2011</strong> 11.11.<strong>2011</strong> Bogota Colombia<br />

Mesomania 10.11.<strong>2011</strong> 13.11.<strong>2011</strong> Sofia Bulgaria<br />

Exporgánicos 10.11.<strong>2011</strong> 12.11.<strong>2011</strong> Chiapas Mexico<br />

Compamed 16.11.<strong>2011</strong> 18.11.<strong>2011</strong> Düsseldorf Germany<br />

Empack Packaging 17.11.<strong>2011</strong> 18.11.<strong>2011</strong> Zwolle Netherlands<br />

MEFA <strong>2011</strong> 19.11.<strong>2011</strong> 23.11.<strong>2011</strong> Basel Switzerland<br />

SibUpack & ProSib 29.11.<strong>2011</strong> 02.12.<strong>2011</strong> Novosibirsk Russia<br />

Impressum<br />

<strong>UPDATE</strong> – ein Magazin der MULTIVAC<br />

Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG<br />

Bahnhofstr. 4, 87787 Wolfertschwenden, Deutschland<br />

Tel. +49 8334 601-0, Fax +49 8334 601-199<br />

muwo@multivac.de, www. multivac.com<br />

V. i. S. d. P.: Valeska Haux<br />

Gestaltung und Text: becker GmbH (www.agentur-becker.de)<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung,<br />

auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher<br />

Zustimmung der Redaktion.<br />

SEPTEMBER<br />

OKTOBER<br />

NOVEMBER<br />

<strong>2011</strong>


Interphex Puerto Rico 01.12.<strong>2011</strong> 02.12.<strong>2011</strong> San Juan USA<br />

Northwest Food Mfg. 16.01.2012 18.01.2012 Portland USA<br />

ANFAŞ HOTEL EQUİPMENT 2012 18.01.2012 21.01.2012 Antalya Turkey<br />

International Poultry 24.01.2012 26.01.2012 Atlanta USA<br />

AUSGABE 2 <strong>2011</strong><br />

FRUIT LOGISTICA 08.02.2012 10.02.2012 Berlin Germany<br />

West Pack 14.02.2012 16.02.2012 Anaheim USA<br />

Pharmapack 15.02.2012 16.02.2012 Paris France<br />

Syskevasia 17.02.2012 20.02.2012 Athen Greece<br />

Gulfood 19.02.2012 22.02.2012 Dubai UAE<br />

Expo Empaque 21.02.2012 23.02.2012 Monterrey Mexico<br />

Hotelympia 26.02.2012 01.03.2012 London UK<br />

SALIMA 28.02.2012 02.03.2012 Brno Czech Rep.<br />

Packaging Innovation Show –<br />

EasyFairs<br />

29.02.2012 01.03.2012 Birmingham UK<br />

Propak Vietnam 29.02.2012 02.03.2012 Ho Chi Minh City Vietnam<br />

FOTEG 01.03.2012 04.03.2012 Istanbul Turkey<br />

Canadian Restaurant & Food<br />

Service Trade Show<br />

04.03.2012 06.03.2012 Toronto Canada<br />

Boston Seafood 11.03.2012 13.03.2012 Boston USA<br />

MEDTEC 13.03.2012 15.03.2012 Stuttgart Germany<br />

Cfia 13.03.2012 15.03.2012 Rennes France<br />

Meat & Dairy Industry 13.03.2012 16.03.2012 Moscow Russia<br />

Expo ANTAD 14.03.2012 16.03.2012 Guadalajara Mexico<br />

Anuga FoodTec 27.03.2012 30.03.2012 Köln Germany<br />

Meat & Food Processing Expo March March Toronto Canada<br />

Food Industry 2012 02.04.2012 05.04.2012 Minsk Belarus<br />

World Food Uzbekistan 03.04.2012 05.04.2012 Tashkent Uzbekistan<br />

Empack 04.04.2012 05.04.2012 s-Hertogenbosch Netherlands<br />

International Cheese 11.04.2012 12.04.2012 Milwaukee USA<br />

Canadian Produce Marketing<br />

Association Trade Show<br />

12.04.2012 13.04.2012 Calgary Canada<br />

Food Hotel Asia 17.04.2012 20.04.2012 Singapore Singapore<br />

Easyfairs Verpackungen 24.04.2012 25.04.2012 Zürich Switzerland<br />

Seafood Processing Europe 24.04.2012 26.04.2012 Brussels Belgium<br />

ProdTech 24.04.2012 26.04.2012 S-Petersburg Russia<br />

Food Industry 25.04.2012 27.04.2012 Krasnodar Russia<br />

Djazagro April April Algiers Algeria<br />

Food Industry Show April April Tokyo Japan<br />

Inpack April April Tunis Tunisia<br />

Congreso Internacional de<br />

la Carne<br />

April/May April/May Mexico City Mexico<br />

DEZ<br />

JANUAR<br />

FEBRUAR<br />

MÄRZ<br />

APRIL<br />

2012<br />

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