Einblick 02/2009 - Stiftung Tosam

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e n c h M a r k Eine soziale Institution soll und muss auch wirtschaftliche Überlegungen einbeziehen. Arbeitsplätze im alternativen Arbeitsmarkt bereitstellen, heisst für uns nicht, «irgendeine Beschäftigung zu suchen» oder «ein Ärbetli zu finden». Deshalb streben wir auch als soziale Institution einen möglichst hohen Eigenfinanzierungsgrad an. Eine Abteilung der Universität St.Gallen hat im Sommer sechs Organisationen aus dem zweiten Arbeitsmarkt, alle im Raume Ostschweiz, befragt. 20 Das Ergebnis zeigt für die Stiftung Tosam: y Höchster Anteil der Erträge aus Aufträgen und Produkteverkauf y Niedrigster Anteil der Beiträge von der öffentlichen Hand Wir freuen uns über dieses Resultat. Martin Grob, Geschäftsleiter y
a l s z i v i l D i e n s t l e i s t e n D e r i M b r o c k e n h a u s Zu meiner Person: Ich heisse Patrick Weyermann, bin 20 Jahre alt und in Wynigen im Kanton Bern aufgewachsen. Seit Februar 2009 wohne ich in Degersheim. Der Grund für den Umzug war, dass ich mich für den militärischen Ersatzdienst, also für den Zivildienst entschieden habe und diesen so bald als möglich in der Ostschweiz absolvieren wollte. Ein halbes Jahr nach meiner Lehrabschlussprüfung war es dann soweit. Da ich als Technischer Modellbauer eher eine handwerkliche Arbeit in Betracht zog, stiess ich schnell auf die Stiftung Tosam. Das Personal machte einen freundlichen Eindruck auf mich und das Arbeitsprofil entsprach meinen Vorstellungen. Mir wurde rasch klar, dass ich diese Arbeit gerne für eine längere Zeit ausführen wollte. So kam es, dass wir uns auf eine Arbeitsvereinbarung für sechs Monate festlegten. Es war eine sehr schöne Zeit, die ich im Brockenhaus Degersheim erleben durfte. Von Beginn an wurde ich als Zivi in das Personal integriert. Dass ich beispielsweise von Beginn der ersten Woche weg an den Teamsitzungen beteiligt war, gab mir das Gefühl, dass ich richtig gebraucht wurde. Meine Aufgabe war es, den Bereichsleiter zu entlasten und ihn, wenn er nicht vor Ort war, zu vertreten. Er war der Bereichsleiter für den Transport, demzufolge kam es, dass wir viel ausser Haus unterwegs waren. Das bedeutete für mich, oft mit dem Lieferwagen unterwegs zu sein. Dabei machte ich viele nützlichen Erfahrungen. Beispielsweise lernte ich die Ladesicherung kennen, oder ich lernte, welche Möbel einen wirklichen Wert haben und welche nur so aussehen. Da kann man sich schnell vertun. Mir wurde schnell klar. warum Erfahrung so teuer ist. Auch in Sachen Recycling machte ich meine ersten Lebenserfahrungen. Diese praktischen Erfahrungen werden mir in meinem restlichen Leben noch sehr nützlich sein. Ein Aspekt allerdings überbot all die wichtigen und schönen Erfahrungen die ich machte: Das war der soziale Punkt. Anfangs fiel es mir nicht so leicht, auf jeden Mitarbeiter so einzugehen, dass ich seine Probleme, Bedürfnisse und Fähigkeiten richtig wahrnehmen konnte. Doch dies war ein sehr schöner Lernprozess, den man aber, so denke ich, dass ganze Leben weiterentwickeln kann und auch muss. Besonders gefallen hat mir während meines Zivildiensteinsatzes, dass ich – obwohl ich jung bin und noch nicht viel Lebenserfahrung mitbringe – trotzdem ernst genommen wurde. Mir wurde von den Verantwortlichen auch die nötige Zeit gegeben, mich mit neuen Problemen, die sich mir stellten, zu Recht zu kommen. Mir wurde grosse Verantwortung übertragen und das war eine schöne Herausforderung, die ich sehr schätzte. Mir hat dieser Zivildiensteinsatz sicherlich sehr viel Lehrreiches gegeben. Auf jeden Fall hat er mir die Augen für den sozialen Bereich geöffnet und ich kann mir gut vorstellen, dass ich mich weiter in diese Richtung beschäftigen werde. An dieser Stelle möchte ich gerne Danke sagen für diese tolle Zeit im Brockenhaus Degersheim. Auch für das Entgegenkommen, dass ich meinen Einsatz um einen Monat verlängern durfte. Ich habe es wirklich sehr geschätzt und auch genossen, sieben Monate meines Zivildiensteinsatzes hier in Degersheim zu absolvieren. Patrick WeyerMann, zivilDienstleistenDer y 21
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