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direktion für entwicklungszusammenarbeit und humanitäre hilfe - Deza

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Abteilung <strong>für</strong> <strong>humanitäre</strong> Hilfe<br />

Auf den ersten Blick scheint 1984 <strong>für</strong> das Schweizerische<br />

Katastrophen<strong>hilfe</strong>korps (SKH) ein ruhiges<br />

Jahr gewesen zu sein: Kein grosses Erdbeben, keine<br />

andere Katastrophe, die einen notfallmässigen<br />

Einsatz nötig gemacht hätte. Und doch war das<br />

SKH aktiv wie nie zuvor. Die Hungerkatastrophe in<br />

Afrika führte zu Einsätzen in einem Ausmass, das<br />

die bisherigen Höchstwerte überstieg. Auch die<br />

Nahrungsmittel<strong>hilfe</strong> erfuhr einen sehr starken Zuwachs:<br />

Insgesamt wurden 65 Mio Franken <strong>für</strong> Nahrungsmittellieferungen<br />

aufgewendet. Um die finanziellen<br />

Mittel auch <strong>für</strong> die Zukunft sicherzustellen,<br />

genehmigte der B<strong>und</strong>esrat im November 1984 eine<br />

neue Botschaft an das Parlament über die Weiterführung<br />

der internationalen <strong>humanitäre</strong>n Hilfe.<br />

56 000 TONNEN NAHRUNGSMITTEL GELIEFERT<br />

Afrika war im Berichtsjahr ein trauriges Stichwort: Von<br />

150 Millionen Menschen in 21 Staaten dieses Kontinents<br />

waren 30 Millionen vom Hunger bedroht. Zehn Millionen<br />

Menschen, also fast zweimal die Schweizer Bevölkerung,<br />

waren unterwegs auf Nahrungssuche. Die Agrarproduktion<br />

dieser Länder ging im letzten Erntejahr um 14 Prozent<br />

zurück <strong>und</strong> liegt nun um ganze 21 Prozent unter dem<br />

Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Am schlimmsten<br />

präsentierte sich die Lage in Äthiopien, Mali, Mauretanien,<br />

Mosambik, Niger, Sudan <strong>und</strong> Tschad. Die desolate<br />

Perspektive: Eine Entschärfung dieser Situation ist in absehbarer<br />

Zeit nicht zu erwarten.<br />

Wenn Afrika 1984 die tristesten Schlagzeilen lieferte, darf<br />

indes nicht vergessen werden, dass die grösste Massenarmut<br />

weiterhin in Asien anzutreffen ist <strong>und</strong> auch Lateinamerika<br />

nicht von Armut verschont blieb.<br />

Im Berichtsjahr lieferte die Schweiz r<strong>und</strong> 56 000 Tonnen<br />

Nahrungsmittel, was einem neuen Höchststand gleichkommt.<br />

Unter anderem ist dieser Umfang auch durch<br />

einen Nachtragskredit von fünf Mio Franken erreicht<br />

worden, der <strong>für</strong> zusätzliche Not<strong>hilfe</strong> zugunsten Afrikas<br />

bewilligt wurde. Der schweizerische Anteil an der weltweiten<br />

Nahrungsmittel<strong>hilfe</strong> erhöhte sich damit auf<br />

0,5 (Vorjahr: 0,4) Prozent.<br />

14<br />

Schwerpunktmässig präsentierte sich die Nahrungsmittel<strong>hilfe</strong><br />

unseres Landes folgendermassen:<br />

• Der Anteil der Not- <strong>und</strong> Flüchtlings<strong>hilfe</strong> am Gesamtvolumen<br />

der Nahrungsmittel<strong>hilfe</strong> betrug 87 Prozent<br />

(Vorjahr: 85 Prozent);<br />

• Die Hilfe <strong>für</strong> Afrika erreichte den Höchststand von<br />

39 Mio Franken (60 Prozent) bzw. mengenmässig<br />

34 500 Tonnen;<br />

• Hauptempfänger der Milchprodukte-Hilfe waren Äthiopien,<br />

Djibouti, Indien, Kapverden, Mali, Mauretanien,<br />

Mosambik, Nordjemen, Somalia, Tansania <strong>und</strong> die<br />

Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten;<br />

• Hauptempfänger der Getreide<strong>hilfe</strong> waren Äthiopien,<br />

Benin, Djibouti, Libanon, Philippinen <strong>und</strong> die Palästina-<br />

Flüchtlinge im Nahen Osten;<br />

• 66 Prozent der Getreide<strong>hilfe</strong> (Vorjahr: 51 Prozent)<br />

wurden in Entwicklungsländern — diesmal vor allem in<br />

Asien — eingekauft;<br />

• 1984 erreichte die Getreide<strong>hilfe</strong> mit 25 510 Tonnen<br />

Produkten — dies entspricht einem Weizenäquivalent<br />

von 47 173 Tonnen — ihren höchsten Stand.<br />

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