im Juli '12 (PDF, 1955.4 KB) - Valiant Bank
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8 S p A R E n & A n L E g E n<br />
Herausforderungen in Europa<br />
bleiben gross<br />
Marktsituation<br />
Für die Sommermonate erwarten wir, dass die Volatilität<br />
Nachdem die Aktienmärkte <strong>im</strong> ersten (Kursschwankungen) in den Aktienmärkten hoch blei-<br />
Quartal trotz des widrigen wirtschaftliben wird. Die Erwartungen für das Wirtschaftswachschen<br />
Umfelds überraschend stark angetum sind zurückgenommen worden. In der Eurozone<br />
stiegen waren, folgte <strong>im</strong> zweiten Quartal befinden sich vor allem die Peripheriestaaten in einer<br />
die Anpassung an die Realität. Die Aktien- Rezession. Deutschland kann noch ein leichtes Wachsmärkte<br />
haben seit den Höchstständen tum verzeichnen. In den USA trübt sich die Wirtschaft<br />
Marco Pisi,<br />
Mitte März mindestens 10 % an Wert ebenfalls ein, aber für das laufende Jahr erwarten wir<br />
Leiter Portfoliomanagement<br />
eingebüsst. Dagegen wurden Staatsanlei- keine rezessive Phase. Im Fokus steht jedoch ganz klar<br />
hen von Staaten, die als sicher gelten, die Situation in der Eurozone, die mit der <strong>Bank</strong>enkrise in<br />
nachgefragt und die Rendite von zehnjährigen eidgenös- Spanien eine neue D<strong>im</strong>ension erhalten hat. Die Verunsischen<br />
Staatsanleihen sank auf ein neues Rekordtief von sicherung unter den Investoren dürfte daher hoch blei-<br />
0,5 %. Der Auslöser für die Korrektur an den Aktienmärkben. Die Hoffnung ruht nun einmal mehr auf der Politik,<br />
ten war der starke Anstieg der Renditen spa-<br />
was die Situation in Europa betrifft, und auf<br />
nischer Staatsanleihen. Das Hauptproblem in<br />
den Notenbanken, was den wirtschaftlichen<br />
Spanien ist das <strong>Bank</strong>ensystem, welches durch Schuldenabbau Aufschwung betrifft.<br />
die Immobilienkrise in arge Finanzierungsnot- bleibt ein<br />
stände gekommen ist. Lange Zeit war unklar, dominantes Schuldenproblematik<br />
woher die notwendigen Mittel für eine Reka- Thema. In den letzten drei Jahrzehnten ist in weiten<br />
pitalisierung kommen würden. Anfang Juni<br />
Teilen der westlichen Welt der grösste Schul-<br />
wurde nun angekündigt, dass Geldmittel <strong>im</strong><br />
denaufbau aller Zeiten betrieben worden.<br />
Umfang von 100 Mrd. Euro durch die europäischen Part- Dieser spielte sich lange Zeit nicht <strong>im</strong> öffentlichen, sonner<br />
zur Verfügung gestellt werden. Die genauen Details dern <strong>im</strong> privaten Sektor ab. Die Verstärkung der ökonomi-<br />
werden noch definiert, wobei klar ist, dass die Gelder an schen Zyklen über einen Leverage-Effekt (Hebeleffekt) ist<br />
die spanische Regierung gezahlt werden, welche diese nichts anderes, als dass man sich das Wachstum und den<br />
Mittel dann ihrerseits in einen spanischen <strong>Bank</strong>enret- Wohlstand mit einer grossen Portion Fremdmittel finantungsfonds<br />
einbezahlt, woraus sich die betroffenen Banziert hat. Der Schuldenaufbau in Kombination mit den<br />
ken dann rekapitalisieren können.<br />
historisch tiefen Zinsen hat uns nun an einen Wendepunkt<br />
gebracht. Beginnend mit der Immobilienkrise in den USA<br />
Vergleich Kursentwicklung des schweizerischen<br />
und des spanischen Aktienmarkts<br />
und fortgesetzt mit der Überschuldung europäischer<br />
Staaten sind wir jetzt an einem Punkt angelangt, wo die<br />
Punkte<br />
betroffenen Nationen ihre Verschuldung massiv abbauen<br />
125<br />
müssen. Wir gehen davon aus, dass der Schuldenabbau<br />
120<br />
von Privaten und Staaten noch mehrere Jahre dauern wird,<br />
115<br />
Spanischer Aktienmarkt<br />
da wir erst an seinem Anfang stehen. Er wird die<br />
110<br />
105<br />
Investitionstätig keiten der Regierungen negativ beeinflus-<br />
100<br />
sen und weitere Sparmassnahmen notwendig machen.<br />
95<br />
Schweizer Aktienmarkt<br />
Auch der private Konsument wird weiter sparen und sein<br />
90<br />
Konsumverhalten anpassen müssen.<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
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01.2012<br />
03.2012<br />
05.2012<br />
Eine weitere Frage ist, wie die geldpolitischen Massnahmen<br />
den Schuldenabbau unterstützen können. Ein Ansatz<br />
ist das aktuelle bewusste Tiefhalten der Zinsen<br />
unter der Inflationsrate. Diese sogenannte finanzielle<br />
Repression stellt einen ersten Schritt zum Schuldenab-