Verhandlungstechnik plus Verhandlungsstrategien - TTI
Verhandlungstechnik plus Verhandlungsstrategien - TTI
Verhandlungstechnik plus Verhandlungsstrategien - TTI
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Vorbereitung<br />
Vorbereitungsaufwand<br />
hoch<br />
mittel<br />
gering<br />
Erfolgreich verhandeln<br />
<strong>Verhandlungsstrategien</strong><br />
Gut gegründet, 9.6.10<br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
roesch@hdm-stuttgart.de<br />
stark mittel schwach<br />
Verhandlungsposition<br />
1
Zehn Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Verhandeln<br />
1. Wille zu Abschluss und Kompromiss<br />
2. Bleiben Sie sich selber und Ihren Prinzipien in jeder Verhandlungsphase treu<br />
3. Bereiten Sie sich gut vor<br />
4. Konsequente Verhandlungsführung praktizieren<br />
5. Halten Sie die vereinbarten und die ungeschriebenen Regeln ein<br />
6. Trennen Sie die Probleme von den Menschen (Harvard I)<br />
7. Auf Interessen konzentrieren, Positionen hinterfragen (Harvard II)<br />
8. Blockaden vermeiden bzw. auflösen<br />
9. Unterschiedliche Lösungsalternativen erarbeiten, die auf objektiven<br />
Beurteilungskriterien fußen (Harvard III und IV)<br />
10. Scheitern einkalkulieren<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Zehn Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Verhandeln<br />
1. Wille zu Abschluss und Kompromiss<br />
• Sie sollten die feste Absicht haben, ein Ergebnis erzielen zu wollen<br />
• Verhandeln Sie nur mit Partnern die „abschlussautorisiert“ sind<br />
• Die Situation sollte für alle Beteiligten nachher besser sein als vorher<br />
(auch ein Kompromiss kann beiden Seiten nützen!)<br />
• Immer die positive Perspektive für alle Seiten vor Augen führen<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
190<br />
191<br />
2
Zehn Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Verhandeln<br />
2. Bleiben Sie sich selber und Ihren Prinzipien in jeder Verhandlungsphase treu<br />
• Nicht verstellen, keine Rolle spielen<br />
• Jederzeit „Fair Play“ spielen<br />
• Vertrauen aufbauen<br />
• Mit Schwächen in der Verhandlungsposition offen umgehen<br />
• Kein Ergebnis akzeptieren, das Ihrem Bauchgefühl entgegen steht<br />
• Scheitern der Verhandlung immer einkalkulieren (siehe Punkt 10)<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Zehn Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Verhandeln<br />
3. Bereiten Sie sich gut vor<br />
• Argumentationskoffer packen<br />
• Fakten präsent haben<br />
• Ziele definieren<br />
• Einigungsbereich finden<br />
• Kompromisslinie ziehen<br />
• „Beste Alternative“ ausarbeiten („was tue ich, wenn die Verhandlung<br />
scheitert?“<br />
• Informationen über Verhandlungspartner einholen (nicht damit<br />
„angeben“, nur für eigene Strategie verwenden<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Eröffnung<br />
Verhandlungsziel<br />
Tabuzone („Bis hierhin und nicht weiter!“)<br />
Verhandlungsspielraum<br />
192<br />
193<br />
3
Zehn Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Verhandeln<br />
4. Konsequente Verhandlungsführung praktizieren<br />
• Verhandlung beginnt vor dem Firmengelände und endet dahinter<br />
• Feste Überzeugung mitbringen (Körpersprache, Stimme, Wortwahl,<br />
keine Entschuldigungen, „Weichmacher vermeiden“, Blickkontakt etc.)<br />
• „Stay on your Mission!“<br />
• Kein Mitleid mit dem Verhandlungspartner haben (er schließt nur ab,<br />
wenn er profitiert)<br />
• Nicht „zu nett“ sein<br />
• Hartnäckigkeit und Geduld mitbringen<br />
• Zuversicht ausstrahlen<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Zehn Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Verhandeln<br />
5. Halten Sie die vereinbarten und die ungeschriebenen Regeln ein<br />
• Pünktlichkeit (immer ausgeruht in Verhandlungen gehen, unter<br />
Umständen vorher anreisen)<br />
• Nehmen Sie die Umgebung in sich auf<br />
• Fertigen Sie unter allen Umständen ein Protokoll jeder<br />
Verhandlungsrunde an und lassen Sie es vom VHP autorisieren<br />
• Was einmal vereinbart wurde, gilt!<br />
• Kleiderordnung beachten (Bankgespräche, Gemeinderat,<br />
Vorstellungsgespräch etc.)<br />
• Ein für beide Seiten guter Abschluss braucht Zeit<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
194<br />
195<br />
4
Zehn Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Verhandeln<br />
6. Trennen Sie die Probleme von den Menschen (Harvard I)<br />
• Stellen Sie zunächst eine Sach- und dann eine Beziehungsebene her<br />
und trennen Sie diese<br />
• Arbeiten Sie konsequent an einem positiven Gesprächsklima<br />
• Zeigen Sie Interesse für die Anliegen des Verhandlungspartners<br />
• Hören Sie zu<br />
• Ausreden lassen<br />
• Immer auf die Beteiligung aller Parteien achten<br />
• Werden Sie ruhig „persönlich“<br />
• Achten Sie auf die Körpersprache<br />
• Mit Freunden verhandeln könnte wegen der persönlichen Beziehung<br />
problematisch sein (die Beziehungsebene verhindert oft eine<br />
konstruktive Sachauseinandersetzung)<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Zehn Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Verhandeln<br />
7. Auf Interessen konzentrieren, Positionen hinterfragen (Harvard II)<br />
• Bei Beharren auf Positionen, die „Warum-Frage“ stellen (Beispiel<br />
Orange)<br />
• Über die eigenen Interessen im klaren sein<br />
• Über die möglichen Interessen des Verhandlungspartners klar werden<br />
• Interessen verstecken sich hinter Positionen<br />
• Interessen sind immer verbunden mit Bedürfnissen, Wünschen,<br />
Ängsten<br />
• Interessen beziehen sich meist auf Bedürfnisse wie Sicherheit,<br />
wirtschaftliches Auskommen, Zugehörigkeit, Anerkennung,<br />
Selbstbestimmung.<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
196<br />
197<br />
5
Zehn Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Verhandeln<br />
8. Blockaden vermeiden bzw. auflösen<br />
• Gesprächsangebote machen, annehmen, weiter entwickeln<br />
• zuhören<br />
• Fragen stellen (offene Fragen)<br />
• Einwand oder Vorwand-Check; dazu immer die „Angenommen“-Frage<br />
stellen<br />
• Bei Bedarf Pause machen<br />
• Bei Blockaden ruhig von der Verhandlungsebene weg kommen und<br />
über die Verhandlungssituation sprechen<br />
• Bei Unklarheiten nachfragen (lieber einmal zuviel als zuwenig)<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Zehn Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Verhandeln<br />
9. Unterschiedliche Lösungsalternativen erarbeiten, die auf objektiven<br />
Beurteilungskriterien fußen (Harvard III und IV)<br />
• Es geht nicht nur um den Preis, sondern auch um „Extras“ (Haus, Auto<br />
etc.)<br />
• Bei Gehaltsverhandlungen Alternativen entwickeln (Dienstwagen,<br />
Urlaub, Arbeitszeit etc.)<br />
• Nach neutralen Beurteilungskriterien suchen (Schwacke-Liste,<br />
Mietspiegel, Tarifverträge etc.)<br />
• Keine Tabus bei der Erarbeitung von möglichst vielen Alternativen<br />
zulassen<br />
• Auch hier immer an die Pause-Taste denken<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
198<br />
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6
Zehn Erfolgsfaktoren für erfolgreiches Verhandeln<br />
10. Scheitern einkalkulieren<br />
• Die Frage „was tue ich, wenn die Verhandlung scheitert?“ vor der<br />
Verhandlung beantworten können<br />
• Vor der Verhandlung die „Beste Alternative“ entwickeln<br />
• Eine Verhandlung die frühzeitig scheitert als Gewinn verbuchen<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
und acht Verhandlungsfehler<br />
1. Mit den falschen Menschen verhandeln (Entscheidungsbefugnis hinterfragen)<br />
2. Ungleiche Machtverteilung (z. B. Prof. – Student; Eltern – Kinder)<br />
3. Verhandlungen ohne Vorbereitung<br />
4. Auf Positionen beharren<br />
5. Verhandlungsziele aus den Augen verlieren (ein Hemd kaufen wollen und mit<br />
einem Anzug aus dem Geschäft kommen)<br />
6. Nicht verstanden werden bzw. nicht verstehen (in solchen Situationen<br />
nachfragen)<br />
7. „Über-den-Tisch-ziehen“-Versuch (schmutzige Tricks, persönliche Angriffe,<br />
Drohungen, extreme Forderungen, gefälschte Fakten etc.)<br />
8. Pause-Taste vergessen<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
200<br />
201<br />
7
„weich“ verhandeln „hart“ verhandeln Sachbezogen verhandeln<br />
Teilnehmer sind Freunde<br />
Ziel: Übereinkunft mit der Gegenseite<br />
Konzessionen werden zur Verbesserung<br />
der Beziehung gemacht<br />
Weich zu den Menschen und Problemen<br />
Vertrauen zu den anderen<br />
Bereitwillige Änderung der eigenen<br />
Position<br />
Angebote werden unterbreitet<br />
Verhandlungslinie wird offen gelegt<br />
Einseitige Zugeständnisse werden im<br />
Interesse einer Übereinkunft in Kauf<br />
genommen<br />
Suche nach der einzigen Antwort, die die<br />
anderen akzeptieren<br />
Bestehen auf einer Übereinkunft<br />
Willenskämpfe werden vermieden<br />
Starkem Druck wird nachgegeben<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
<strong>Verhandlungstechnik</strong> - Harvard-Methode<br />
Teilnehmer sind Gegner<br />
Ziel: Sieg über die Gegenseite<br />
Sieg-Niederlage-Modell<br />
Konzessionen werden als Voraussetzung<br />
der Beziehung gefordert<br />
Hart zu den Menschen und Problemen<br />
Misstrauen gegenüber den anderen<br />
Beharren auf der eigenen Position<br />
Drohungen erfolgen, Verhandlungslinie<br />
bleibt verdeckt<br />
Einseitige Vorteile werden als Preis für<br />
die Übereinkunft gefordert<br />
Suche nach der einzigen Lösung, die ich<br />
akzeptiere<br />
Bestehen auf der eigenen Position<br />
Willenskampf muss gewonnen werden<br />
Starker Druck wird ausgeübt<br />
Teilnehmer verstehen sich als<br />
Problemlöser<br />
Ziel: vernünftige Ergebnisse<br />
Win-Win-Modell<br />
4 Prinzipien<br />
1. Menschen und Probleme getrennt<br />
behandeln<br />
Weich zu den Menschen und hart in der<br />
Sache<br />
Vorgehen unabhängig von Vertrauen und<br />
Misstrauen<br />
2. Konzentration auf Interessen, nicht auf<br />
feste Positionen<br />
Interessen werden erkundet,<br />
„Verhandlungslinie“ vermeiden<br />
3. Möglichkeiten für gegenseitigen<br />
Nutzen suchen<br />
Unterschiedliche Wahlmöglichkeiten<br />
suchen; erst danach entscheiden<br />
4. Bestehen auf objektiven Kriterien<br />
Ein Ergebnis unabhängig vom jeweiligen<br />
Willen zu erreichen suchen; Vernunft<br />
anwenden; offen gegenüber sachlichen<br />
Argumenten<br />
<strong>Verhandlungstechnik</strong> - Harvard-Methode<br />
„Ein Kompromiss, das ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er habe das<br />
größte Stück bekommen.“ Ludwig Erhardt<br />
Die Voraussetzungen für das sachbezogene Verhandeln nach dem<br />
Harvard-Konzept sind:<br />
• Menschen und Probleme getrennt voneinander behandeln!<br />
• Nicht Positionen, sondern Interessen in den Mittelpunkt stellen!<br />
• Vor der Entscheidung verschiedene Wahlmöglichkeiten entwickeln!<br />
• Das Ergebnis auf objektiven Entscheidungsprinzipien aufbauen!<br />
203<br />
8
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
<strong>Verhandlungstechnik</strong> - Harvard-Methode<br />
1. Menschen und Probleme getrennt voneinander behandeln!<br />
Einfühlen in die Vorstellungen und Emotionen des Gegners<br />
Voraussetzungen:<br />
1. „Dampf ablassen“ akzeptieren.<br />
2. Über die gegenseitigen Wertesysteme sprechen und sie akzeptieren.<br />
3. Problem mit den Augen des Gegenübers zu betrachten versuchen.<br />
Vermeiden (alles, wo es kein Zurück mehr gibt)::<br />
• Ängste schüren<br />
• Hoffnungen wecken<br />
• Schuldzuweisungen machen<br />
• sich von Emotionen leiten lassen (Hass oder Zuneigung).<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
<strong>Verhandlungstechnik</strong> - Harvard-Methode<br />
1. Menschen und Probleme getrennt voneinander behandeln!<br />
Kommunikationsbasis herstellen mit dem Ziel, eine gemeinsame<br />
Entscheidung herbeizuführen.<br />
1. Eigene Ausführungen direkt an den Verhandlungspartner richten.<br />
2. Reduzierung der Teilnehmer auf die wirklich Beteiligten (evtl. Vermittler erforderlich).<br />
3. Jeder Redner spricht über sich – und nicht über die Gegenseite.<br />
4. „Ich-Botschaften“ aussenden.<br />
5. Aktiv zuhören.<br />
6. Unklarheiten durch Nachfragen beseitigen.<br />
7. Haben beide Seiten den jeweiligen Sachverhalt aus Sicht der Gegenseite verstanden<br />
(Verstehen nicht gleich Übereinstimmen), kann konstruktiv verhandelt werden (Kein<br />
Zurückziehen auf „Missverständnisse“ mehr möglich).<br />
204<br />
205<br />
9
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
<strong>Verhandlungstechnik</strong> - Harvard-Methode<br />
2. Auf Interessen konzentrieren - nicht auf Positionen!<br />
Unterschied zwischen Interessen und Positionen heraus arbeiten.<br />
• Konfliktlösung von Positionen aus ist unmöglich.<br />
• Mit den dahinter liegenden Interessen lässt sich eine Übereinkunft erzielen, die beide Seiten<br />
befriedigt.<br />
• Interessen sind Grundbedürfnisse, die die Menschen bewegen<br />
(z. B. Sicherheit, wirtschaftliches Auskommen, Zugehörigkeit, Anerkennung, Selbstbestimmung).<br />
• Jedes Interesse kann in der Regel durch mehrere Positionen befriedigt werden.<br />
• Um Interessen zu erkennen, sich an die Stelle des Anderen zu versetzen.<br />
Vorgehensweise:<br />
• Verhandlungsparteien tauschen sich über ihre Interessen aus.<br />
• Nach dem »Warum« oder auch dem »Warum nicht« fragen, um zu den Interessen zu gelangen.<br />
• Interessen deutlich formulieren, ggf. Beispiele zur Veranschaulichung finden.<br />
• Alle Interessen in einer Liste festhalten, gegebenenfalls geordnet nach ihrer Bedeutung.<br />
• Verhandlungen über die Interessen nach vorne richten. Streit über die Vergangenheit vermeiden.<br />
• Eigene Interessen nicht aus dem Auge verlieren (Härte und Flexibilität bewahren).<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
<strong>Verhandlungstechnik</strong> - Harvard-Methode<br />
3. Vor der Entscheidung verschiedene Wahlmöglichkeiten entwickeln!<br />
Zahl der Optionen vermehren<br />
• Ausarbeiten verschiedener Lösungswege unter Berücksichtigung der Interessen beider Parteien.<br />
•Prüfen, welche Grundbedürfnisse durch eine Konfliktlösung befriedigt oder beeinträchtigt werden.<br />
• Konsequenzen einer Entscheidung auch für den Verhandlungspartner überdenken.<br />
Vorgehensweise:<br />
• Partner trennen sich zum Brainstorming.<br />
Dabei<br />
• danach trachten, die Zahl der Optionen zu vermehren, statt nach der »einen« Lösung zu suchen.<br />
• das Finden von Optionen von der Beurteilung dieser Optionen trennen.<br />
• nach Vorteilen für alle Seiten Ausschau halten.<br />
• Vorschläge entwickeln, die den anderen die Entscheidung erleichtern.<br />
• Die Wertung von vorgebrachten Lösungsmöglichkeiten unterbleibt.<br />
• Das Problem aus der Perspektive unterschiedlicher Fachleute betrachten.<br />
• Provisorische Lösung dort vorsehen werden, wo eine dauerhafte Lösung (noch) nicht möglich ist.<br />
• Nach Lösungsalternativen suchen, mit denen man selbst einverstanden wäre<br />
• Befriedigende Wahlmöglichkeiten der Gegenseite so darstellen, dass die Entscheidung dafür leicht fällt.<br />
• Präzedenzfälle - möglichst aus dem Erfahrungsbereich des Gegners - suchen.<br />
206<br />
207<br />
10
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
<strong>Verhandlungstechnik</strong> - Harvard-Methode<br />
4. Das Ergebnis auf objektiven Entscheidungskriterien aufbauen!<br />
Lösung auf Prinzipien gründen und nicht unter Druck entstehen lassen<br />
• Einigen Sie sich auf neutrale Beurteilungskriterien der gemeinsamen Lösung.<br />
• Niemals eine Entscheidung unter Druck treffen. In solchen Situationen die Gegenseite zum<br />
sachbezogenen Argumentieren mit objektiven Kriterien auffordern Vermittler einschalten oder<br />
Verhandlungen abbrechen. Bevor man die Verhandlung abbricht, überprüfen, ob eventuell ein<br />
objektives Kriterium übersehen wurde, unter dem das Angebot der anderen Seite doch als fair<br />
angesehen werden könnte. Ist dies nicht der Fall, für sich abschätzen, ob es besser ist, die<br />
ungerechtfertigte Position der Gegenseite in Kauf zu nehmen oder die Verhandlungen abzubrechen).<br />
Vorgehensweise:<br />
• Parteien legen den erarbeiteten Katalog mit den Lösungsmöglichkeiten vor<br />
• Unter dem Gesichtspunkt „neutraler Beurteilungskriterien“ Vorschläge akzeptieren oder verwerfen.<br />
• Jede Seite oder ein neutraler Vermittler führt Protokoll.<br />
• Aus den Protokollen fertigt jede Seite (oder der Vermittler) ein gemeinsames Kompromisspapier.<br />
• Jede Partei diskutiert das Kompromisspapier und bringt Änderungsvorschläge ein<br />
• Erst nach der Einigung wird über die Umsetzung geredet.<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Strategiebeispiele Verkaufstechniken<br />
Szenario I:<br />
Verkäufer: Ich mache Ihnen das folgende<br />
Angebot: Ich biete Ihnen an, die Zeitschrift<br />
Focus 13 Wochen lang kostenlos zu<br />
beziehen. Danach bezahlen Sie pro Heft 2<br />
Euro 60 statt 3 Euro für ein ganzes Jahr...<br />
Ja!<br />
Keine<br />
Verhandlung:<br />
Glück gehabt!<br />
Nein?<br />
Nein!<br />
Ziel:<br />
Herausfinden<br />
ob<br />
vorläufiges<br />
Nein oder<br />
endgültiges<br />
Nein.<br />
Szenario II:<br />
Verkäufer: Ich mache Ihnen das folgende<br />
Angebot: Wir haben für Sie 13 Kartons<br />
Chateau Wolfenstein reserviert. Das ist<br />
ein wunderbar feinherber Riesling aus<br />
den besten Lagen des Elsaß. Sie<br />
erhalten die Flasche für 9 Euro, die im<br />
Laden 15 Euro kosten würde.<br />
Ja!<br />
Nein? Nein!<br />
Keine<br />
Verhandlung:<br />
Glück gehabt!<br />
Ziel:<br />
Herausfinden<br />
ob<br />
vorläufiges<br />
Nein oder<br />
endgültiges<br />
Nein.<br />
208<br />
209<br />
11
Strategiebeispiele Verkaufstechniken<br />
Szenario I:<br />
Verkäufer: Warum-Frage: Darf ich fragen,<br />
weshalb unser Angebot für Sie nicht in<br />
Frage kommt?<br />
Antworten: Antworten:<br />
“Nein!“ • „...keine Zeit zum Lesen!“<br />
• „...ist mir zu teuer!“<br />
„...lese keine<br />
• „...Focus ist ein<br />
Zeitschriften!“<br />
Käseblatt!“<br />
STOP!<br />
endgültiges<br />
Nein!<br />
Verhandlung<br />
beenden; als<br />
Erfolg werten,<br />
da rechtzeitig<br />
erkannt!<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Möglicherweise<br />
vorläufiges Nein.<br />
Unter Umständen<br />
weitere Informationen<br />
erforderlich<br />
Szenario II:<br />
Verkäufer: Warum-Frage: Darf ich fragen,<br />
weshalb unser Angebot für Sie nicht in<br />
Frage kommt?<br />
Antworten: Antworten:<br />
“Nein!“ • „...Chateau Wolfenstein<br />
würde ich nicht einmal<br />
„...bin Antialko-<br />
trinken, wenn ich am<br />
holiker!“<br />
Verdursten bin!“<br />
• „...ist mir zu teuer!“<br />
STOP! • „...trinke keinen<br />
Weißwein!“<br />
endgültiges<br />
Nein!<br />
Verhandlung<br />
beenden; als<br />
Erfolg werten,<br />
da rechtzeitig<br />
erkannt!<br />
Möglicherweise<br />
vorläufiges Nein.<br />
Unter Umständen<br />
weitere Informationen<br />
erforderlich<br />
Strategiebeispiele Verkaufstechniken<br />
Szenario I:<br />
Antwort:<br />
„...keine Zeit zum Lesen!“<br />
Verkäufer: „Angenommen Sie hätten die<br />
Zeit, würden Sie dann gerne öfter in<br />
Zeitschriften wie Focus blättern?“<br />
Antwort: „Nein!“<br />
STOP!<br />
STOP!<br />
endgültiges<br />
Nein!<br />
Verhandlung<br />
beenden;<br />
ursprüngliche<br />
Antwort war<br />
ein Vorwand.<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Antwort: „Ja, das könnte<br />
sein. Vielleicht wenn ich mal<br />
in Rente gehe.!“<br />
Verkäufer:„Möglicherweise<br />
löst ja unsere vierteljährliche<br />
Sonderausgabe (bei<br />
Zeitungen Samstagsausgabe)<br />
Ihr Zeitproblem...<br />
Wir haben da ein<br />
besonderes Angebot...“<br />
Entscheidung<br />
Szenario II:<br />
Antworten:<br />
„...ist mir zu teuer!“<br />
Verkäufer: „Möchten Sie eher nicht<br />
soviel für einen Wein ausgeben...“<br />
Antworten: „...Wissen Sie 12 Euro 50<br />
für eine Flasche Wein halte ich für<br />
völlig überzogen...“<br />
Verkäufer:„Möglicherweise löst ja<br />
unser qualitativ hochwertiger<br />
Hauswein das Problem. Den erhalten<br />
Sie schon ab einer Abnahmemenge<br />
von einer Kiste....“<br />
210<br />
211<br />
12
Strategiebeispiele Verkaufstechniken<br />
Szenario I:<br />
Antwort:<br />
„...ist mir zu teuer!“<br />
Verkäufer: „Wenn die Zeitschrift für Sie<br />
preiswerter zu haben wäre und Sie hätten<br />
die Zeit, würden Sie dann gerne öfter in<br />
Zeitschriften wie Focus blättern?“<br />
Antwort: „Nein!“<br />
STOP!<br />
STOP!<br />
endgültiges<br />
Nein!<br />
Verhandlung<br />
beenden;<br />
ursprüngliche<br />
Antwort war<br />
ein Vorwand.<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Antwort: „Ja, das könnte<br />
sein, aber 2 Euro 60 pro<br />
Woche ist einfach zu teuer!“<br />
Verkäufer:„Möglicherweise<br />
löst ja unsere preiswerte<br />
vierteljährliche<br />
Sonderausgabe (bei<br />
Zeitungen Samstagsausgabe)<br />
das Problem....“<br />
Entscheidung<br />
Szenario II:<br />
Antwort:<br />
„... Chateau Wolfenstein würde ich<br />
nicht einmal trinken, wenn ich am<br />
Verdursten bin!“<br />
Verkäufer: „Können Sie mir das bitte<br />
näher erklären?“<br />
Antworten: „...dieses Gesöff<br />
schmeckt grottenschlecht. Das hab‘<br />
ich einmal getrunken, da ging es mir<br />
richtig schlecht.“<br />
Hier hilft nur: Ein völlig anderes<br />
Angebot unterbreiten (z. B.<br />
kanadischer Rotwein) mit geringen<br />
Erfolgsaussichten oder die<br />
Verhandlung beenden.<br />
Strategiebeispiele Verkaufstechniken<br />
Szenario I:<br />
Antwort:<br />
„... „...Focus ist ein Käseblatt!“<br />
Verkäufer: „Wir können Ihnen zu den<br />
gleichen Konditionen auch den Spiegel<br />
oder Stern oder auch andere Zeitschriften<br />
anbieten“<br />
Antwort: „Nein!“<br />
STOP!<br />
STOP!<br />
endgültiges<br />
Nein!<br />
Verhandlung<br />
beenden;<br />
ursprüngliche<br />
Antwort war<br />
ein Vorwand.<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Antwort: „Tja, vielleicht...“<br />
Käufer befindet sich im<br />
Dilemma...<br />
Verkäufer:„Sie können das<br />
Abo jederzeit kündigen und<br />
erhalten dazu jedes<br />
Vierteljahr kostenlos den<br />
Kultur-Spiegel...“<br />
Entscheidung<br />
Szenario II:<br />
Antworten:<br />
„...trinke keinen Weißwein!“<br />
Verkäufer: „Wir haben da auch einen<br />
sehr schönen Rotwein aus dem<br />
gleichen Anbaugebiet im Angebot...“<br />
Antwort: „Tja, vielleicht...“ Käufer<br />
befindet sich im Dilemma...<br />
Verkäufer:„Sie bezahlen keine<br />
Versandkosten. Der Wein kommt<br />
direkt zu Ihnen und dazu erhalten Sie<br />
den aktuellen Weinführer Elsaß...“<br />
212<br />
213<br />
13
Vorbereitung:<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Literaturtipps „Verhandeln“<br />
Michael C. und Mimi Donaldson, „Erfolgreich Verhandeln für Dummies“, 379 Seiten,<br />
MITP-Verlag, Bonn, 1. Auflage, 1998, Nachdruck 2000.<br />
Jede Menge Checklisten und Praxisbeispiele zum Thema Verhandeln. Besonders das<br />
Thema Vorbereitung wird auf einfache Weise und einprägsam dargestellt.<br />
Verhandlungsrahmen:<br />
Roger Fisher, William Ury, Bruce Patton, „Das Harvard-Konzept“, 271 Seiten, Campus-<br />
Verlag, Frankfurt, 19. Auflage, 2000.<br />
Das Standardwerk zur Verhandlungsmethode. Mit Praxisbeispielen und Tipps für das<br />
„ja, aber,...“. Leider nicht immer für den Alltagsgebrauch zu verwenden.<br />
Verhandeln:<br />
Hubert Schleichert, „Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu<br />
verlieren“, 194 Seiten, Verlag C.H. Beck, München, 2. Auflage 2001.<br />
Der philosophische Ansatz zum Umgang mit schwierigen Gesprächspartnern.<br />
Verhandeln:<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Literaturtipps „Verhandeln“<br />
William Shakespeare, „König Richard der Dritte“,118 Seiten, Verlag Philipp Reclam jun.,<br />
Stuttgart, 1971.<br />
Verhandeln in scheinbar aussichtsloser Position oder ein Musterbeispiel, wie man die<br />
Interessen seines Verhandlungspartners bedient.<br />
Allgemein:<br />
Albert Thiele, Die Kunst zu überzeugen“, 273 Seiten, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg<br />
New York, 7. Auflage, 2003.<br />
Alles zu fairer und unfairer Dialektik inklusive Kurz-Einführung ins Harvard-Konzept.<br />
Deckt weitgehend alles ab zum Thema. Mit Checklisten und fundiertem Theorieteil.<br />
214<br />
215<br />
14
Die Spieltheorie<br />
Kooperation oder Konfrontation?<br />
• 1944; „Theory of Games and Economic Behavior“, John von Neumann<br />
und Oskar Morgenstern: Verknüpfung von mathematischen Modellen<br />
und wirtschaftswissenschaftlichen Anwendungen.<br />
• 1950; Nash-Gleichgewicht (Beschreibung eines strategischen<br />
Gleichgewichts in nicht-kooperativen Modellen).<br />
• 1953; Gefangenendilemma von Melvin Dresher und Merrill Flood.<br />
• Seit 1970; stürmische Entwicklung der Spieltheorie.<br />
• 1994; Nobelpreis an John Forbes Nash jr.<br />
• Bis 2007; weitere sieben Nobelpreise für Wissenschaftler, die sich mit<br />
Spieltheorien auseinandersetzen.<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Anwendung<br />
Konkurrenz von Individuen um Ressourcen<br />
• Erklärt das Verhalten der Individuen<br />
• Hilft, neue Strategien zu entwerfen (Kooperation oder Konfrontation)<br />
• Beispiel: Preisgestaltung von Unternehmen (möglichst niedriger Preis bei<br />
gleichzeitig möglichst hohem Gewinn)<br />
Künstliche Intelligenz<br />
• Künstlichen Agenten das „Überleben“ in realer und virtueller Umwelt zu<br />
ermöglichen<br />
• Entwicklung von neuen Strategiespielen<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
1<br />
2<br />
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Gefangenendilemma<br />
Die Situation:<br />
Zwei Gefangene sind verdächtig, gemeinsam eine Straftat begangen zu haben.<br />
Die Höchststrafe für das Verbrechen beträgt 5 Jahre.<br />
Der Richter macht jedem der beiden folgendes Angebot:<br />
Wenn Du auspackst, und somit Deinen Partner belastest, kommst du ohne<br />
Strafe davon, aber er muss die vollen 5 Jahre absitzen.<br />
Wenn ihr beide schweigt, haben wir genügend Indizienbeweise, um euch für 2<br />
Jahre einzusperren, wenn ihr beide gesteht, müsst ihr 4 Jahre eures Lebens hier<br />
verbringen.<br />
Die beiden Gefangenen haben keine Möglichkeit, sich über ihr Vorgehen<br />
abzustimmen. Wie werden sie sich entscheiden?<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Gefangenendilemma<br />
Jeder der Gefangenen hat zwei Möglichkeiten:<br />
Schweigen oder Gestehen oder (aus der Sicht des anderen Gefangenen)<br />
kooperieren oder defektieren (cooperate/defect).<br />
Die Punktwerte für jede der vier möglichen Kombinationen werden<br />
üblicherweise in einer payoff-Matrix angegeben:<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
A/B<br />
Schweigen<br />
Gestehen<br />
Schweigen<br />
(-2,-2)<br />
(0,-5)<br />
Gestehen<br />
(-5,0)<br />
(-4,-4)<br />
3<br />
4<br />
2
Gefangenendilemma<br />
Übliche Darstellung (Addition überall +5)<br />
A/B<br />
Schweigen<br />
Gestehen<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Schweigen<br />
R=(3,3)<br />
T=(5,0)<br />
Rationales Verhalten<br />
Gestehen<br />
S=(0,5)<br />
P=(1,1)<br />
Ausgehend von der Aktion des Gegners gibt es zwei Möglichkeiten:<br />
R: reward<br />
T: temptation<br />
S: sucker<br />
P: punishment<br />
T > R > P > S<br />
(T+S)/2 < R<br />
1. Der Gegner kooperiert<br />
In diesem Fall erhalten Sie 3 Punkte, falls Sie ebenfalls kooperieren, aber 5<br />
Punkte, falls Sie defektieren und ihn hereinlegen.<br />
2. Der Gegner defektiert<br />
In diesem Fall erhalten Sie 0 Punkte, falls Sie kooperieren, aber 1 Punkt,<br />
falls Sie ebenfalls defektieren.<br />
Es ist also rein statistisch besser zu defektieren, unabhängig davon, was der<br />
Gegner tut.<br />
Damit ergibt sich die Situation, dass kooperatives Verhalten zu einem<br />
suboptimalen Ergebnis führt.<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
5<br />
6<br />
3
Wiederholtes Gefangenendilemma<br />
1. Bekannte Anzahl von Runden:<br />
Führt in der Regel zu einem Nash-Gleichgewicht, da Kooperation zumindest<br />
in der letzten Runde ausgeschlossen ist (da keine „Vergeltungsmöglichkeit“<br />
mehr besteht.<br />
2. Unbekannte Anzahl von Runden<br />
Führt häufig zu Kooperationsmodellen:<br />
• Vertrauen stellt sich ein<br />
• Nichtkooperieren wird als Betrug angesehen<br />
• Rationale Argumente für Kooperation treten in den Vordergrund<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
Verwendung von Strategien<br />
1. Defect, aggressiv<br />
Defektiere bei jedem Zug<br />
2. Cooperate, kooperativ<br />
Kooperiere bei jedem Zug<br />
3. Random, blind<br />
Ermittle Zufallszahl; kooperiere dann, wenn Münze Zahl zeigt, sonst defektiere<br />
4. Per_kind, aggressiv<br />
Spiele periodisch (koop., koop., defekt.)<br />
5. Per_nasty, aggressiv<br />
spiele periodisch (defekt., defekt., koop.)<br />
6. Spite, kooperativ<br />
Kooperiere im ersten Zug, dann kooperiere, solange der Gegner noch nicht defektiert hat, danach<br />
defektiere immer<br />
7. Tit-fot-tat, kooperativ<br />
Kooperiere im ersten Zug, in jedem weiteren Zug spiele den Zug, den der Gegner beim letzten Mal<br />
benutzt hat<br />
8. Mistrust, Kooperativ, aggressiv<br />
Defektiere im ersten Zug, danach spiele wie tit-for-tat<br />
9. Prober, aggressiv, kooperativ<br />
spiele die ersten drei Züge (koop., defekt., defekt.), defektiere in allen weiteren Zügen, wenn der Gegner<br />
im zweiten und dritten Zug kooperiert hat, ansonsten spiele wie tit-for-tat<br />
10. Pavlov, kooperativ<br />
Kooperiere im ersten Zug und danach nur so lange, wie der Gegner kooperiert, ansonsten defektiere<br />
11. Free<br />
Kooperiere oder defektiere nach Gefühl<br />
Präsentations- und <strong>Verhandlungstechnik</strong><br />
Dr. Hartmut Rösch<br />
7<br />
8<br />
4
Erfolgreiche Strategien<br />
Tit-for-tat oder Tit-for-tat-Varianten haben sich in zahlreichen<br />
Computersimulationen als die erfolgreichsten Strategien im<br />
Gefangendilemma bewährt.<br />
Daraus folgt für Verhandlungssituationen:<br />
1. Beginne mit der Zusammenarbeit und kooperiere.<br />
2. Beende die Zusammenarbeit nie als erster.<br />
3. Schlage sofort zurück, wenn der Gegner nicht kooperiert<br />
4. Gehe nach seiner „Bestrafung“ wieder zur Kooperation über<br />
5. Bleibe berechenbar. Wende keine Tricks an.<br />
Homepage zur Simulation: http://www.iterated-prisoners-dilemma.net/<br />
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Dr. Hartmut Rösch<br />
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