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Aufgabe oder Fortsetzung<br />
des emanzipatorischen Kurses?<br />
1979<br />
Andrang bei der Anmeldung: Die VHS ist führend bei Kursen für Ältere, Ausländer<br />
sowie für die berufliche Bildung.<br />
Zähes Ringen um die <strong>Frankfurt</strong>er Erwachsenenbildung<br />
„Wir wollen die Leitfunktion der öffentlichen Erwachsenenbildung<br />
abbauen. Die öffentliche Hand soll nur noch einspringen, wenn<br />
Lücken entstehen.“<br />
Schuldezernent Bernhard Mihm (CDU), 1979<br />
Die Veränderung der politischen Machtverhältnisse 1977 bedeutet auch<br />
für die VHS einen großen Wandel. Nunmehr dem Schuldezernat<br />
unterstellt, beginnt eine Zeit der Umstrukturierung, die von Konflikten<br />
begleitet wird. Die seit 1976 kommissarisch von Enno Knobel wahrgenommene<br />
Leitung wird 1980 mit dem Marburger Historiker Alfred Pfeil<br />
besetzt.<br />
Der zuständige Dezernent Mihm definiert im „Erlernen von Kenntnissen“<br />
die Kernaufgabe der VHS und ihre Rolle im Gefüge der Bildungsträger<br />
als subsidiär, was progr<strong>am</strong>matische Folgen hat. So entfallen die<br />
Hälfte der Frauen-Foren sowie viele andere kritische und politische<br />
Veranstaltungen. Konflikte zwischen Dezernat und DGB über inhaltliche<br />
Ausrichtung und Gebührenfreiheit der politischen Bildung von „Arbeit<br />
und Leben“ werden erst in einem Kompromiss entschärft. Für<br />
Debattensorgen auch Honorarkürzungen und nach Änderung der<br />
Rechtslage die Streichung der städtischen Beiträge zur Sozialversicherung<br />
der rund 1.500 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Parallel dazu<br />
sollen drastische Erhöhungen der Kursgebühren die Kosten gleichmäßig<br />
auf Kursteilnehmende, Stadt und Land verteilen.<br />
Auch unter geänderten politischen Rahmenbedingungen kann die VHS<br />
wegweisende Entscheidungen treffen. Die im Perspektivplan von<br />
1975 angedachten wohnortnahen Stadtteilzentren besonders für Bildungsbenachteiligte<br />
werden jetzt nach und nach umgesetzt.<br />
Immer im Brennpunkt der Diskussion<br />
Die Umstrukturierung der VHS<br />
1986<br />
„Jeder kommt freiwillig … dann, wenn er findet, was er sucht.“<br />
Alfred Pfeil, 1986<br />
Die „nachfrageorientierte“ Neustrukturierung der VHS ist jedoch noch<br />
nicht abgeschlossen. Die Stadtverordneten verabschieden 1985<br />
einen neuen Organisationsplan, der eine „Straffung der Führungsebene,<br />
Verbesserung der Dienst- und Fachaufsicht sowie effektivere<br />
Verwaltungsarbeit“ bewirken soll. Statt bisher in drei (Verwaltung,<br />
Eine wichtige Zielgruppe der VHS sind Seniorinnen und Senioren.<br />
Pädagogische Abteilung und Seminar für Politik) gliedert sich die VHS<br />
nun in sechs Abteilungen: Verwaltung, Allgemeine Bildung/Ausländer,<br />
Berufliche Weiterbildung, Sprachliche Weiterbildung, Kulturelle<br />
Bildung/Senioren/Stadtteilarbeit sowie die Fachabteilung Höchst. Die<br />
Pädagogische Abteilung unter Enno Knobel wird aufgelöst.<br />
Das Seminar für Politik wird geschlossen. D<strong>am</strong>it entfällt der vor allem<br />
von berufstätigen Frauen genutzte „dritte Bildungsweg“ zur Hochschulzulassung<br />
und in Männerberufe. Folgerichtig titelt die <strong>Frankfurt</strong>er<br />
Rundschau: „Häkeln und Yoga statt Politik?“<br />
Durch das große Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
gelingt es der VHS dennoch, neue Konzepte und Angebote zu<br />
entwickeln und neue Zielgruppen anzusprechen; 1984 verzeichnet<br />
sie die höchste Teilnehmerzahl seit ihrem Bestehen. Das Zentrum<br />
Bürgerinformatik ermöglicht ab 1988 erstmals in der Bundesrepublik<br />
einen niederschwelligen Zugang zu den neuen Technologien. Gleichzeitig<br />
bietet die VHS in einmaliger Kooperation mit den<br />
Krankenkassen einen Gesundheitslehrplan an, dem ein ganzheitliches<br />
Konzept zu Grunde liegt und der 1991 in die Etablierung des bis heute<br />
bestehenden Progr<strong>am</strong>mbereichs Gesundheit mündet.