Wiener Silber Manufactur
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Kolo Moser<br />
KOlO mOSer (Wien 1868–1918)<br />
DeSiGner<br />
(eigentlich Koloman Moser)<br />
In der österreichischen Kunstszene der Jahrhundertwende nahm<br />
Kolo Moser zusammen mit Josef Hoffmann eine wesentliche Rolle<br />
ein. Neben seiner Begabung als Maler hatte Moser ein außergewöhnliches<br />
Talent für angewandte Kunst und entwickelte sich zu<br />
einem der kühnsten Erneuerer der Alltagskultur. Hoffmann und er<br />
ließen sich dabei von der englischen „Arts and Crafts“-Bewegung<br />
inspirieren, die als Erste die Idee des Gesamtkunstwerks propagierte.<br />
Als Gründungsmitglied der <strong>Wiener</strong> Secession (1897) und<br />
der <strong>Wiener</strong> Werkstätte (1903) waren Kolo Moser und Hoffmann<br />
die stärksten Verfechter der Vereinheitlichung der Stile und wegweisend<br />
mit ihren progressiven Neuschöpfungen.<br />
Moser studierte von 1886 bis 1892 Malerei an der Akademie der<br />
bildenden Künste in Wien, u. a. bei Griepenkerl. Anschließend<br />
war er bis 1895 Schüler von Matsch an der <strong>Wiener</strong> Kunstgewerbeschule,<br />
wo er dann ab 1899 selbst als Lehrer tätig war. Daneben<br />
arbeitete er an den Zeitschriften „Ver Sacrum“, „Hohe Warte“<br />
und „Der liebe Augustin“ mit.<br />
1903 war der Beginn der <strong>Wiener</strong> Werkstätte, die Kolo Moser mit<br />
seinen Kreationen prägte. Moser schuf unter anderem Entwürfe für<br />
Tischler, Teppichwirker, Drechsler, Juweliere und Metallgießer. Er<br />
zeichnete Druckstoffe, Metalltreibarbeiten und Glasobjekte. Seine<br />
Begabung für das Wesen der verschiedenen Werkstoffe und sein<br />
Verständnis für die praktischen und ästhetischen Möglichkeiten von<br />
deren Verarbeitung machten Kolo Mosers kurze Schaffensphase<br />
als Designer zu einer der fruchtbarsten der <strong>Wiener</strong> Avantgarde.<br />
Das Ergebnis waren erlesene Zier- und Gebrauchsgegenstände,<br />
die zu den besten Schöpfungen der Handwerkskunst gehören.<br />
1904 entstanden nach seinen Entwürfen das Apsismosaik und die<br />
Glasfenster für die Kirche Am Steinhof von Otto Wagner. 1905<br />
verließ er mit der Klimt-Gruppe die <strong>Wiener</strong> Secession. Wegen<br />
Meinungsverschiedenheiten mit Fritz Wärndorfer zog er bereits<br />
1907 auch aus der <strong>Wiener</strong> Werkstätte aus und beendete seine<br />
Karriere als Designer. Von nun an widmete er sich wieder nahezu<br />
ausschließlich der Malerei, mit der er ebenso große Bedeutung<br />
erreichte wie mit seiner Designertätigkeit. Mit Mahler, Klimt,<br />
Kokoschka, Hoffmann und Moll gehörte Moser zu Recht zu den<br />
prominenten Vertretern der Kunst um 1900.<br />
Dr. Barbara Kamler-Wild<br />
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