Wiener Silber Manufactur
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Sebastian Menschhorn<br />
SebaStian menScHHOrn<br />
Sebastian Menschhorn wurde 1971 in Wien geboren, wo er auch<br />
sein Studium an der Universität für angewandte Kunst, „Fachrichtung<br />
Industrial Design“ bei Professor Paolo Piva und Toshiyuki Kita,<br />
absolvierte. Menschhorn arbeitet heute als Graphic- und Product-<br />
Designer in Wien. Zu seinen Kunden zählen <strong>Manufactur</strong>en, künstlerrisch<br />
ambitionierte Betriebe, Unternehmen mit langer Tradition<br />
und Geschichte wie z. B. J. & L. Lobmeyr, Porzellan-<strong>Manufactur</strong><br />
Nymphenburg, Backhausen und Demel.<br />
Zahlreiche Beteiligungen an internationalen Ausstellungen – darunter<br />
„<strong>Wiener</strong> Tischkultur“ 2005, „fragiles“ bei der design miami<br />
2007, European Glass Context in Bornholm 2008, Prague Festival<br />
2009 oder „design criminals“ MAK Wien 2010 – zeichnen den<br />
Designer aus. Entwürfe von ihm sind auch in den ständigen<br />
Sammlungen des Museums für angewandte Kunst in Wien und<br />
des Corning Museum in New York ausgestellt. In profunder Kenntnis<br />
von Kultur- und Kunstgeschichte übersetzt er Dekors, Formen<br />
und Funktionen in gegenwärtige Konsumartikel und Grafiken:<br />
Das Ergebnis sind aktuelle und dennoch zeitlose Entwürfe, die<br />
Geschichte als Wurzel haben und neue Geschichten erzählen.<br />
Mit fundierter Kenntnis der Geschichte der angewandten Kunst<br />
macht der Designer Sebastian Menschhorn in seinen Arbeiten<br />
die Essenz historischer und mitunter archaischer Formen für das<br />
heutige Auge neu verfügbar; die Beschäftigung mit Tradition ist<br />
dabei keine konservative Anwandlung, sondern das Bekenntnis zu<br />
einer Modernität, die ihre eigene Geschichte kennt. Seine Produkte<br />
und Grafikarbeiten, bei denen das Zwei- und Dreidimensionale<br />
einander häufig durchdringen, stehen auch nicht im Zeichen eines<br />
unverwechselbaren Stils, sondern entstehen aus der spezifischen<br />
gestalterischen Aufgabe heraus. Was in Menschhorns Arbeiten<br />
jedoch immer wieder eine Rolle zu spielen scheint, ist das Spannungsverhältnis<br />
von regelmäßig und unregelmäßig, das kalkulierte<br />
Nicht-mehr-Muster-und-längst-nicht-Chaos vieler seiner Designs.<br />
Dazu kommt eine echte Freude am Spektakel und der Wunsch,<br />
den Dingen jenes Quäntchen Glamour zu verleihen, auf sie buchstäblich<br />
Bedeutung zu applizieren, ihnen Geltung zu verschaffen,<br />
um sie sicher aus dem Bloß-Ding-Sein herauszuheben.<br />
Tina Thiel<br />
DeSiGner<br />
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