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Tätigkeitsbericht 2009/2010 - Zentrum Bayern Familie und Soziales ...

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ZBFS<br />

<strong>Zentrum</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

<strong>2009</strong>/<strong>2010</strong>


ZBFS<br />

Zentrale, Landesversorgungsamt, Bayerisches Landesjugendamt,<br />

Integrationsamt, Regionalstellen, Versorgungsämter, Hauptfürsorgestellen,<br />

Orthopädische Versorgungsstellen<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong><br />

<strong>Zentrum</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

www.zbfs.bayern.de


4<br />

Vorwort:<br />

Der Zeitraum (01.01.<strong>2009</strong> – 31.12.<strong>2010</strong>), über den<br />

der vorliegende <strong>Tätigkeitsbericht</strong> Rechenschaft <strong>und</strong><br />

Auskunft ablegt, deckt sich exakt mit dem Ablauf<br />

meiner Amtszeit als Präsident des <strong>Zentrum</strong>s <strong>Bayern</strong><br />

<strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong>. Seit dem 01.01.2011 bin ich im<br />

Ruhestand.<br />

Mein Nachfolger Dr. Norbert Kollmer hat mich aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> gebeten, dem Bericht ein Vorwort vo-<br />

ranzustellen. Ich bedanke mich dafür herzlich <strong>und</strong><br />

nehme die Gelegenheit gerne wahr.<br />

Das <strong>Zentrum</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> ist auf<br />

dem Weg, den es seit der Verwaltungsreform 2005<br />

eingeschlagen hat, auch im Berichtszeitraum wieder<br />

ein gutes Stück weitergekommen. Nehmen Sie den<br />

Bericht zur Hand, blättern Sie darin, suchen Sie, was Sie besonders interessiert – vielleicht le-<br />

sen Sie sich ja sogar an der einen oder anderen Stelle fest.<br />

Besonders wichtig ist es mir, allen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern für die gute Zusammenar-<br />

beit <strong>und</strong> das Wohlwollen zu danken.<br />

Eine Behörde im Rechtssinne entsteht durch Rechtsakte <strong>und</strong> Verfügungen, eine Behörde als le-<br />

bendiger Organismus ist in Anlehnung an ein Wort Ernest Renans ein tägliches Plebiszit: die<br />

Identifikation der Mitarbeiter <strong>und</strong> das Zusammengehörigkeitsgefühl sind das Entscheidende.


Bei allem Spezialistentum, bei allem Kleinkram, bei allen Besonderheiten, die es zu beachten<br />

gilt, sind wir gut beraten, wenn wir hin <strong>und</strong> wieder bedenken, worauf wir eigentlich zu achten ha-<br />

ben:<br />

Beredsamkeit, die nicht mit der Logik übereinstimmt,<br />

Wahrhaftigkeit, die nicht mit der Vernunft übereinstimmt,<br />

Mut, der nicht mit der Gerechtigkeit übereinstimmt,<br />

Gesetzlichkeit, die nicht mit der sinngemäßen Anwendung übereinstimmt,<br />

sind wie ein irrender Wanderer auf schnellem Rosse<br />

oder wie ein Wahnsinniger, der ein scharfes Schwert schwingt.<br />

Was die Welt am meisten außer Rand <strong>und</strong> Band bringt, sind diese vier Dinge.<br />

Was an der Beredsamkeit wichtig ist,<br />

ist ihre Übereinstimmung mit den Gesetzen der Logik;<br />

was am Mut wichtig ist, ist, dass er das Rechte tut;<br />

was an der Gesetzlichkeit wichtig ist, ist ihre sinngemäße Anwendung.<br />

Ich wünsche dem ZBFS eine gute <strong>und</strong> erfolgreiche Zukunft.<br />

Ihr<br />

Bernd Linstädt<br />

Frühling <strong>und</strong> Herbst des Lü Bu We,<br />

Erster Teil, Buch XI, Kapitel 4<br />

„Worauf man zu achten hat“<br />

China, 3. Jahrh<strong>und</strong>ert v. Chr.<br />

5


6<br />

Geleitwort:<br />

Am 1. Januar 2011 habe ich die Leitung des Zen-<br />

trums <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> übernommen.<br />

Die Behörde konnte ich in meiner bisherigen Funkti-<br />

on als Vizepräsident <strong>und</strong> Abteilungsleiter gut kennen<br />

lernen <strong>und</strong> auch schon ein Stück weit mitgestalten.<br />

Gestalten – dies war sicherlich das zentrale Motto,<br />

das Verdienst meines Vorgängers im Amte, des Prä-<br />

sidenten des <strong>Zentrum</strong>s <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

<strong>und</strong> Sozialgerichtspräsidenten a. D. Bernd Linstädt.<br />

Er hat ein Jahrzehnt lang die Geschicke der Versor-<br />

gungsverwaltung in <strong>Bayern</strong> gesteuert <strong>und</strong> geprägt.<br />

Der Herausforderung, das <strong>Zentrum</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> als zentrale Landesbehörde zu konzi-<br />

pieren <strong>und</strong> zu entwickeln, hat er sich erfolgreich ge-<br />

stellt <strong>und</strong> ist auf dem Weg stets vorangegangen. Hier<br />

gilt: Der rechte Mann zur rechten Zeit am rechten Ort. Bernd Linstädt ist der Gründungspräsi-<br />

dent des <strong>Zentrum</strong>s <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong>.<br />

Auch die thematische Modernisierung hat er vorangetrieben. An dieser Stelle erwähne ich nur<br />

die Errichtung der Schwerpunktstellen „Opferentschädigung“, ein Modell mit b<strong>und</strong>esweitem Vor-<br />

bildcharakter.<br />

Für seine Leistungen danke ich meinem Vorgänger im Namen aller Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitar-<br />

beiter unseres <strong>Zentrum</strong>s <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> ganz herzlich.


Mit großer Freude übernehme ich also ein bestelltes Haus. Dies heißt aber nicht, dass alles<br />

beim Alten bleiben kann – Stillstand bedeutet Rückschritt. Gewichtige Herausforderungen sind<br />

zu meistern, sowohl im Hinblick auf die ständig anstehenden Reformen <strong>und</strong> die Herausforderun-<br />

gen des Verwaltungsvollzugs als auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung <strong>und</strong> die<br />

sich wandelnden Erwartungen der Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger im Freistaat <strong>Bayern</strong>.<br />

Lassen Sie uns gemeinsam an die Arbeit gehen.<br />

Ihr<br />

Dr. Norbert Kollmer<br />

7


8<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Wichtige Ereignisse<br />

Produktgruppe I:<br />

<strong>Familie</strong>/Stiftungen<br />

Elterngeld ....................................................................................................................15<br />

Rechtliche Entwicklung ......................................................................................15<br />

Beteiligung am Pilotprojekt „Einfacher zum Elterngeld“ ......................................15<br />

ELENA ................................................................................................................16<br />

Rechtsprechung zum Elterngeld ........................................................................16<br />

Neustrukturierungen <strong>und</strong> Verfahrensoptimierungen ..........................................17<br />

Progressionsbescheinigungen ............................................................................18<br />

Weiterentwicklung des EDV-Verfahrens ............................................................18<br />

Statistische Daten ..............................................................................................19<br />

Bayerisches Landeserziehungsgeld ............................................................................20<br />

Rechtliche Entwicklung ......................................................................................20<br />

Internetpräsentation ............................................................................................20<br />

Informationsschreiben ........................................................................................20<br />

<strong>Familie</strong>nservicestelle ..........................................................................................21<br />

Stiftungsleistungen ......................................................................................................21<br />

Landesstiftung „Hilfe für Mutter <strong>und</strong> Kind“ ..........................................................21<br />

Bayerische Stiftung Hospiz ................................................................................23<br />

Bayerische Stiftung für Kriegsopfer <strong>und</strong> Menschen mit Behinderung ................25<br />

Bayerische Kriegsblindenstiftung ........................................................................25<br />

Bayerischer Invaliden-, Witwen- <strong>und</strong> Waisenfonds ............................................25<br />

Produktgruppe II:<br />

Bayerisches Landesjugendamt<br />

Neue Leiterin der Verwaltung des Bayerischen Landesjugendamts ............................27<br />

Landesjugendhilfeausschuss ......................................................................................27<br />

Gesamtbayerische Jugendamtsleitungstagungen ......................................................28<br />

JUBB- Jugendhilfeberichterstattung in <strong>Bayern</strong> ............................................................29<br />

Projekt Elternbriefe ......................................................................................................29<br />

Koordinierende Kinderschutzstellen – Netzwerk Frühe Kindheit <strong>Bayern</strong> (KoKi) ..........29<br />

Fortbildung ..................................................................................................................30<br />

Kampagne „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt“ ........................................30<br />

Jahresbericht................................................................................................................31<br />

13<br />

414<br />

26 4


Produktgruppe III:<br />

Schwerbehindertenrecht – Feststellungsverfahren<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Entwicklung ..................................................................................................................33<br />

Zielvereinbarungen ......................................................................................................33<br />

Onlineantrag SGB IX....................................................................................................34<br />

Freifahrt <strong>und</strong> Kfz-Steuerermäßigung bzw. -befreiung ..................................................35<br />

Rechtliche Neuerungen................................................................................................35<br />

Versorgungsmedizinverordnung löst die „AHP“ ab ............................................35<br />

Neue b<strong>und</strong>esrechtliche Parkerleichterungen ......................................................36<br />

„Diabetes-Urteil“ – mehr Rechtssicherheit ..........................................................37<br />

Neue Behindertenbeauftragte Irmgard Badura zum Antrittsbesuch im ZBFS..............38<br />

Umgestaltung des Widerspruchsverfahrens ..............................................................39<br />

Produktgruppe IV:<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

Neue Leiterin der Produktgruppe IV ............................................................................41<br />

Ausgleichsabgabe ........................................................................................................42<br />

Begleitende Hilfe im Arbeitsleben ................................................................................43<br />

Integrationsprojekte......................................................................................................43<br />

Arbeitsmarkt-/Sonderprogramme ................................................................................44<br />

Integrationsfachdienste ................................................................................................45<br />

Prävention <strong>und</strong> Kündigungsschutz ..............................................................................47<br />

Technischer Beratungsdienst ......................................................................................48<br />

Öffentlichkeitsarbeit......................................................................................................49<br />

Produktgruppe V:<br />

Soziale Entschädigung/Kriegsopferfürsorge<br />

Antragsentwicklung ....................................................................................................53<br />

OEG <strong>und</strong> Opferhilfe......................................................................................................53<br />

Regress, § 81a BVG ....................................................................................................57<br />

Rechtliche Neuerungen................................................................................................58<br />

Orthopädische Versorgung ..........................................................................................59<br />

Blindengeld ..................................................................................................................59<br />

Badekuren ....................................................................................................................59<br />

32<br />

40<br />

52<br />

9


10<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Produktgruppe VI:<br />

Förderbereich (Europäischer Sozialfonds, Soziale Hilfen)<br />

Europäischer Sozialfonds ............................................................................................61<br />

Landesmittelförderung..................................................................................................63<br />

Erstattungsleistungen ..................................................................................................66<br />

Prüfung „Fachkraft zur Arbeits- <strong>und</strong> Berufsförderung in WfbM“ ..................................67<br />

Produktgruppe VII:<br />

Ärztlicher Dienst<br />

Fortbildungen ..............................................................................................................69<br />

Spracherkennungsprogramm ......................................................................................69<br />

Projektgruppe "MediDictWeb" ......................................................................................69<br />

Arbeitsprogramm MediDict ..........................................................................................70<br />

Report Ärztlicher Dienst ..............................................................................................70<br />

Notfallmaßnahmen ......................................................................................................70<br />

Traumaambulanzen......................................................................................................72<br />

Produktgruppe VIII:<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik (IuK)<br />

Data Warehouse – die neue Dimension von Statistiken ............................................75<br />

IuK - Strategie ............................................................................................................76<br />

MediDictWeb ................................................................................................................77<br />

Weitere Projekte ..........................................................................................................77<br />

Produktgruppe IX:<br />

Zentrale Aufgaben<br />

Organisationsmanagement ..........................................................................................79<br />

Personalmanagement ..................................................................................................80<br />

Finanzmanagement......................................................................................................81<br />

Presse-, Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> Querschnittsaufgaben ............................................82<br />

60<br />

68<br />

74<br />

78


Regionalstellen<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Mittelfranken ..........................................................................................................85<br />

Neue Leiterin der Regionalstelle Mittelfranken ..................................................85<br />

Projekt „Übergang Förderschule-Beruf” ..............................................................85<br />

Quelle-Insolvenz ................................................................................................87<br />

Projekt „Ges<strong>und</strong>e Arbeit“ – Kongressmesse der IHK..........................................88<br />

Neues Zeiterfassungssystem..............................................................................88<br />

Niederbayern..........................................................................................................89<br />

OEG – Kooperationsvereinbarung ......................................................................89<br />

Beruf <strong>und</strong> <strong>Familie</strong> ................................................................................................89<br />

Anwärterexkursion ..............................................................................................90<br />

Unser „Versorgungsstüberl“ ................................................................................91<br />

Oberbayern ............................................................................................................92<br />

Renovierung <strong>und</strong> Sanierung der Dienstgebäude ................................................92<br />

Öffentlichkeitsarbeit ............................................................................................93<br />

Audit beruf<strong>und</strong>familie ..........................................................................................93<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement ..................................................................................93<br />

Ausbildung ..........................................................................................................93<br />

Integrationsamt ..................................................................................................94<br />

Oberfranken ..........................................................................................................95<br />

Führungswechsel am Dienstort Selb ..................................................................95<br />

Amtschef Friedrich Seitz zu Besuch ..................................................................95<br />

Bürgerservice ......................................................................................................95<br />

Beruf <strong>und</strong> <strong>Familie</strong> ................................................................................................97<br />

OEG <strong>und</strong> Opferhilfe ............................................................................................98<br />

Baumaßnahmen..................................................................................................98<br />

Personal ..............................................................................................................99<br />

Öffentlichkeitsarbeit ............................................................................................99<br />

84<br />

11


12<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Regionalstellen<br />

Oberpfalz ..............................................................................................................100<br />

Führungswechsel ..............................................................................................100<br />

OEG – Kooperationsvereinbarung ....................................................................101<br />

Ausstellung........................................................................................................102<br />

<strong>Familie</strong>ntag........................................................................................................102<br />

Schwaben ............................................................................................................103<br />

OEG <strong>und</strong> Opferhilfe ..........................................................................................103<br />

Aktuelles Lesertelefon ......................................................................................104<br />

Aktion „Mutmacher“ ..........................................................................................105<br />

Auszeichnung „Behindertenfre<strong>und</strong>licher Arbeitgeber“ ......................................105<br />

Sanierungsmaßnahmen....................................................................................106<br />

Unterfranken ........................................................................................................107<br />

OEG – Kooperationsvereinbarung ....................................................................107<br />

Eröffnung der Würzburger Prothesensammlung „Second Hand“ ....................107<br />

Ausstellungen....................................................................................................109<br />

Bürgerservice ....................................................................................................110<br />

Beruf <strong>und</strong> <strong>Familie</strong> ..............................................................................................110<br />

Öffentlichkeitsarbeit ..........................................................................................110<br />

Dienststellen des ZBFS<br />

Organigramme<br />

100<br />

112<br />

113


<strong>2009</strong><br />

10.-12.11.<br />

ConSozial<br />

in Nürnberg<br />

Werkstätten:Messe<br />

in Nürnberg<br />

<strong>Familie</strong>ntag<br />

Seite 50 Seite 90; 97<br />

<strong>2010</strong><br />

Wichtige Ereignisse<br />

19.-22.03. 22.03.<br />

21.04.<br />

Besuch der neuen<br />

Behindertenbeauftragten<br />

Seite 49 Seite 38<br />

18.11.<br />

Eröffnung des neuen<br />

Servicezentrums in<br />

München<br />

26.03. 15.06.<br />

Eröffnung der<br />

Würzburger<br />

Prothesensammlung<br />

„Second Hand“<br />

Neuer<br />

Dienststellenleiter<br />

in Selb<br />

Seite 107 Seite 95<br />

01.10. 01.10.<br />

Neue Leiterin<br />

der Verwaltung<br />

des Bayerischen<br />

Landesjugendamts<br />

Tag der<br />

Kriminalitätsopfer<br />

03.12.<br />

Welttag der<br />

Menschen<br />

mit Behinderung<br />

08.03. 11.-14.03.<br />

Werkstätten:Messe<br />

in Nürnberg<br />

Seite 92 Seite 49<br />

Neue Leiterin der<br />

Regionalstelle<br />

Mittelfranken<br />

Seite 27 Seite 85<br />

03.-04.11. 02./07./15.12.<br />

ConSozial<br />

in Nürnberg<br />

OEG-Kooperationsvereinbarungen<br />

in Kempten, Augsburg<br />

<strong>und</strong> Landshut<br />

Seite 50 Seite 103; 89<br />

OEG-Kooperationsvereinbarungen<br />

in Regensburg <strong>und</strong><br />

Würzburg<br />

03.12.<br />

Welttag der<br />

Menschen<br />

mit Behinderung<br />

22.03.<br />

Tag der<br />

Kriminalitätsopfer<br />

02./08.07. 22.07.<br />

Neuer Leiter<br />

der Regionalstelle<br />

Oberpfalz<br />

Seite 101; 107 Seite 100<br />

01.10. 17.11.<br />

Neue Leiterin des<br />

Integrationsamtes in<br />

der Zentrale<br />

<strong>Familie</strong>ntag<br />

Seite 41 Seite 90; 102<br />

13


<strong>Familie</strong>/Stiftungen


<strong>Familie</strong>npolitische Leistungen haben ange-<br />

sichts der demografischen Entwicklung ein<br />

ganz besonderes Gewicht. Nicht von unge-<br />

fähr stehen die „gesellschaftspolitische Ge-<br />

staltungskraft” des Elterngeldes sowie die<br />

neue Väterrolle (Vätermonate) immer wieder<br />

im Fokus einer breiten Öffentlichkeit. Während<br />

das Elterngeld die Frühphase des Kindes<br />

in den Blick nimmt, ermöglicht das Bayerische<br />

Landeserziehungsgeld als herausragende<br />

familienpolitische Leistung des Freistaats,<br />

in der Spätphase länger beim Kind zu<br />

Hause zu bleiben. Mit Stiftungsleistungen<br />

werden besondere Bedarfe von Schwangeren<br />

<strong>und</strong> <strong>Familie</strong>n in Not gezielt abgedeckt. Allen<br />

Leistungen ist gemeinsam, den Entschluss<br />

für ein Kind zu stärken.<br />

Elterngeld<br />

Rechtliche Entwicklung<br />

Das B<strong>und</strong>eselterngeld- <strong>und</strong> Elternzeitgesetz<br />

(BEEG) ist zum 01.01.2007 in Kraft getreten.<br />

Das am 24.01.<strong>2009</strong> in Kraft getretene Erste<br />

Gesetz zur Änderung des BEEG brachte<br />

verschiedene Verbesserungen. Die Neuerungen<br />

betrafen insbesondere:<br />

• Befugnis der Eltern zur einmaligen Änderung<br />

der Bezugsdauer des Elterngeldes<br />

ohne Angabe von Gründen,<br />

• Anspruch auf Elternzeit für Großeltern,<br />

• Mindestbezugszeit des Elterngeldes von<br />

zwei Monaten,<br />

• Nichtberücksichtigung von Zeiten des<br />

Wehr- oder Zivildienstes bei der Einkommensermittlung.<br />

Mit Wirkung zum 01.05.<strong>2010</strong> ist die VO (EG)<br />

Nr. 883/2004 in Kraft getreten, die die VO<br />

(EWG) Nr. 1408/71 abgelöst hat. Die Verord-<br />

nung bringt für die Verwaltung folgende wesentliche<br />

Neuerungen:<br />

• Ab 01.05.<strong>2010</strong> reicht ein Antrag auf <strong>Familie</strong>nleistungen<br />

in einem Staat aus, um alle<br />

Ansprüche, die europaweit in Betracht<br />

kommen, zu prüfen. Anträge auf <strong>Familie</strong>nleistungen<br />

bei einem anderen Träger eines<br />

EU-Staates sind demnach zugleich<br />

Anträge auf deutsches Elterngeld. Bei<br />

grenzüberschreitendem Bezug sind folglich<br />

in der Regel mehrere Ansprüche zu<br />

prüfen. Der Leistungsträger muss sich<br />

selbst an den anderen Staat wenden, er<br />

kann dies nicht mehr den Eltern überlassen.<br />

• Zukünftig sollen die Daten für die EU-<br />

Koordinierung elektronisch zwischen den<br />

zuständigen Stellen <strong>und</strong> mit den Verbindungsstellen<br />

ausgetauscht werden. Hierfür<br />

wird das EESSI-System (Electronic<br />

Exchange of Social Security Information,<br />

Elektronischer Austausch von Sozialversicherungsdaten)<br />

entwickelt <strong>und</strong> im Laufe<br />

des Jahres 2011 voraussichtlich zur Verfügung<br />

stehen.<br />

• Die Entscheidung über die Vorrangigkeit<br />

bzw. Nachrangigkeit des jeweiligen Leistungsträgers<br />

ist mit der <strong>Familie</strong>nkasse<br />

(Kindergeld) abzustimmen.<br />

Beteiligung am Pilotprojekt<br />

„Einfacher zum Elterngeld“<br />

Das <strong>Zentrum</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

hat sich am Pilotprojekt „Einfacher zum Elterngeld“<br />

der B<strong>und</strong>esregierung beteiligt. Ziel<br />

der Untersuchung war es, die bürokratischen<br />

Belastungen bei der Beantragung von Elterngeld<br />

<strong>und</strong> deren Ursachen zu identifizieren<br />

<strong>und</strong> hieraus Vereinfachungsmaßnahmen <strong>und</strong><br />

Serviceangebote zu entwickeln, die zu einer<br />

15<br />

Produktgruppe I:<br />

<strong>Familie</strong>/Stiftungen


16<br />

<strong>Familie</strong><br />

Entlastung der Antragsteller sowie der Eltern-<br />

geldstellen führen.<br />

i<br />

ELENA<br />

Das Ergebnis ist im Abschlussbericht vom<br />

September <strong>2009</strong> enthalten, der im Internet<br />

unter http://www.normenkontrollrat.b<strong>und</strong>.de<br />

abgerufen werden kann (Suchfunktion „Einfacher<br />

zum Elterngeld”).<br />

Zur Umsetzung des Verfahrens des Elektronischen<br />

Entgeltnachweises (ELENA) melden<br />

die Arbeitgeber in einem ersten Schritt seit<br />

01.01.<strong>2010</strong> die monatlichen Entgeltdaten ihrer<br />

Beschäftigten an die Zentrale Speicherstelle<br />

(ZSS). Im zweiten Schritt müssen die<br />

Elterngeldstellen ab nunmehr voraussichtlich<br />

01.01.2014 die zur Berechnung erforderlichen<br />

Entgeltdaten von der ZSS abrufen<br />

(Art. 10 <strong>und</strong> Art. 11 Abs. 2 ELENA-Verfahrensgesetz).<br />

Um das ELENA-Verfahren in den Elterngeldvollzug<br />

durch das ZBFS zu integrieren, ohne<br />

die Qualität der Aufgabenerledigung zu beeinträchtigen,<br />

haben wir eine eigene Projektgruppe<br />

eingerichtet.<br />

Das ZBFS hat sich darüber hinaus b<strong>und</strong>esweit<br />

bei der Umsetzung des Verfahrens besonders<br />

engagiert. So ist es in mehreren Arbeitsgruppen<br />

des Arbeitskreises ELENA, auf<br />

der Ebene aller in den Ländern für das Elterngeld<br />

zuständigen Ressorts <strong>und</strong> im<br />

ELENA-Beirat vertreten. Ein besonderes Augenmerk<br />

gilt Problemen, die die Nutzung von<br />

ELENA im Flächenstaat <strong>Bayern</strong> mit sich<br />

bringt – nachdem bisher weder die Qualifizierte<br />

Elektronische Signatur noch die notwendige<br />

technische Infrastruktur bedarfsdeckend<br />

vorhanden sind.<br />

Rechtsprechung zum<br />

Elterngeld<br />

Seit Inkrafttreten des<br />

BEEG war eine Vielzahl<br />

von Rechtsfragen zu klären:<br />

§§<br />

• Das BEEG ist aufgr<strong>und</strong> der Gesetzgebungskompetenz<br />

nach Art. 74 Abs. 1<br />

Nr. 7 i. V. m. Art. 72 Abs. 2 GG wirksam<br />

erlassen worden (B<strong>und</strong>essozialgericht<br />

vom 25.06.<strong>2009</strong>, B 10 EG 8/08 R).<br />

• Die Stichtagsregelung in § 27 Abs. 1<br />

BEEG verstößt nicht gegen das Gr<strong>und</strong>gesetz.<br />

Für sie gibt es hinreichende sachliche<br />

Gründe (BSG vom 23.01.2008, B 10<br />

EG 5/07 R).<br />

• Es ist mit dem Gr<strong>und</strong>gesetz vereinbar,<br />

dass Elternzeit ohne Elterngeldbezug<br />

bei der Bestimmung der zwölf Kalendermonate<br />

vor der Geburt, die bei der Bemessung<br />

des Elterngeldes für ein weiteres<br />

Kind der Einkommensermittlung zugr<strong>und</strong>e<br />

zu legen sind, nicht unberücksichtigt bleibt<br />

(BSG vom 25.06.<strong>2009</strong>, B 10 EG 8/08 R).


• Eine unterschiedliche Behandlung in<br />

Bezug auf die Leistungshöhe ergibt sich<br />

aus der Funktion des Elterngeldes als Ein-<br />

kommensersatz (BSG vom 25.06.<strong>2009</strong>,<br />

B 10 EG 8/08 R).<br />

• Der Progressionsvorbehalt nach § 32 b<br />

EStG gilt auch für den Mindestbetrag<br />

(vgl. BFH vom 21.09.<strong>2009</strong>, VI B 31/09;<br />

BVerfG-Beschluss vom 20.10.<strong>2010</strong>, 2 BvR<br />

2064/08).<br />

• Elternzeitmonate ohne Elterngeldbezug<br />

<strong>und</strong> ohne Erwerbseinkommen werden<br />

im Bemessungszeitraum bei der Berech-<br />

nung der Anspruchshöhe berücksichtigt<br />

(Einkommenshöhe: 0 Euro); die Regelung<br />

in § 2 Abs. 7 BEEG ist abschließend (BSG<br />

vom 19.02.<strong>2009</strong>, B 10 EG 2/08 R).<br />

• Steuerfreie Beiträge des Arbeitgebers<br />

an eine Pensionskasse i. S. des § 3 Nr. 63<br />

EStG bleiben im Steuerrecht <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong><br />

der Verweisung in § 2 Abs. 1 Satz 2 BEEG<br />

auch bei der Berechnung des Elterngeldes<br />

unberücksichtigt (BSG vom 25.06.<strong>2009</strong>, B<br />

10 EG 9/08 R).<br />

• Ein während der Schwangerschaft veranlasster<br />

Wechsel der Lohnsteuerklasse<br />

ist bei der Bemessung des Elterngeldes<br />

zu berücksichtigen (BSG vom 25.06.<strong>2009</strong>,<br />

B 10 EG 3/08 R).<br />

• Umsatzbeteiligungen, die einem Arbeitnehmer<br />

neben dem monatlichen Gr<strong>und</strong>gehalt<br />

für kürzere Zeiträume als ein Jahr <strong>und</strong><br />

damit mehrmals im Jahr nach festgelegten<br />

Berechnungsstichtagen regelmäßig gezahlt<br />

werden, sind keine sonstigen Bezüge<br />

i. S. des § 38a Abs. 1 Satz 3 EStG.<br />

Mithin sind sie nach § 2 Abs. 7 BEEG bei<br />

der Berechnung des Elterngeldes als Einnahmen<br />

zu berücksichtigen (BSG vom<br />

03.12.<strong>2009</strong>, B 10 EG 3/09 R).<br />

• Für eine Anwendung des § 2 Abs. 9<br />

BEEG reicht es nicht aus, dass im letzten<br />

steuerlichen Veranlagungszeitraum ebenso<br />

wie in den letzten zwölf Kalendermonaten<br />

vor der Geburt des Kindes überhaupt<br />

eine selbstständige Erwerbstätigkeit ausgeübt<br />

worden ist. Vielmehr muss die Erwerbstätigkeit<br />

in beiden Zeiträumen nach<br />

Art <strong>und</strong> Umfang im Wesentlichen übereinstimmen.<br />

Weicht der Umfang um mindestens<br />

20 % voneinander ab, kann nicht<br />

nach § 2 Abs. 9 BEEG vorgegangen werden<br />

(BSG vom 03.12.<strong>2009</strong>, B 10 EG<br />

2/09 R).<br />

• Für die Bemessung des Elterngeldes ist<br />

nicht nur das dem Berechtigten im Bemessungszeitraum<br />

tatsächlich zugeflossene,<br />

sondern auch das darin erarbeitete <strong>und</strong><br />

erst nach dessen Ablauf infolge nachträglicher<br />

Vertragserfüllung gezahlte Arbeitsentgelt<br />

zugr<strong>und</strong>e zu legen (BSG vom<br />

30.09.<strong>2010</strong>, B 10 EG 19/09 R).<br />

Neustrukturierungen <strong>und</strong><br />

Verfahrensoptimierungen<br />

In einem ersten Schritt wurde ab Oktober<br />

<strong>2009</strong> die Sachbearbeitung für Fälle im Anwendungsbereich<br />

der VO Nr. 1408/71 bzw.<br />

VO Nr. 883/2004 regionalstellenübergreifend<br />

konzentriert. Dadurch können unsere Mitarbeiter<br />

solche Fälle einheitlich <strong>und</strong> letztlich<br />

schneller entscheiden.<br />

Fälle, in denen der Mindestbetrag des Elterngeldes<br />

beantragt wurde, werden einer eigenen<br />

„Produktionsstraße“ zugeordnet. Dazu<br />

17<br />

Produktgruppe I:<br />

<strong>Familie</strong>/Stiftungen


18<br />

<strong>Familie</strong><br />

gehören sofortige Sortierung nach Postein-<br />

gang <strong>und</strong> umgehende Datenerfassung mit<br />

entsprechender Kennzeichnung dieser Fälle.<br />

Im Februar <strong>2010</strong> konnten wir ein lange ge-<br />

hegtes Ziel, die tägliche Zahlungsanwei-<br />

sung des Elterngeldes, umsetzen, welche<br />

die bisher übliche wöchentliche abgelöst hat.<br />

Für Fälle mit Geburtsdatum ab 01.02.<strong>2010</strong><br />

wird der Zahlungslauf täglich durchgeführt<br />

bzw. werden sämtliche Zahlungen sofort ge-<br />

leistet, wie z. B. Zahlungen nach Erstent-<br />

scheidungen, laufende Folgezahlungen,<br />

Nachzahlungen, Einnahmen <strong>und</strong> Wiederaus-<br />

zahlungen.<br />

Progressionsbescheinigungen<br />

Das Elterngeld ist steuerfrei, wird jedoch bei<br />

der Ermittlung des Steuersatzes berücksichtigt<br />

(Progressionsvorbehalt). In diesem Zusammenhang<br />

erstellt das ZBFS Bescheinigungen,<br />

in denen Art <strong>und</strong> Dauer sowie Höhe<br />

der bezogenen Leistungen nach dem BEEG<br />

beziffert werden. Dies geschah im Februar<br />

<strong>2009</strong> für 209.000 Empfänger <strong>und</strong> im Februar<br />

<strong>2010</strong> für r<strong>und</strong> 220.000 Empfänger in <strong>Bayern</strong>.<br />

Aktion vom Februar <strong>2010</strong> Foto: Firma SDV Winter<br />

Weiterentwicklung des EDV-Verfahrens<br />

Zahlreiche Anpassungen im automatisierten<br />

Verfahren ermöglichen eine verbesserte <strong>und</strong><br />

beschleunigte Sachbearbeitung:<br />

• EDV-gesteuertes Fristenmanagement,<br />

• automatische, kongruente Übertragung<br />

von Anschriftenänderungen im Elterngeld-<br />

oder Landeserziehungsgeldverfahren,<br />

• Versendung von Schriftstücken unmittelbar<br />

aus dem Programm heraus per E-Mail<br />

oder Fax.<br />

Verbesserungsvorschläge der User im Online-Antrag<br />

wurden ausgewertet <strong>und</strong> übernommen.<br />

Nach intensiver Entwicklungsarbeit<br />

mit der Produktgruppe VIII wurde schließlich<br />

im März <strong>2010</strong> die neue Version ins<br />

Netz gestellt. Wesentliche Neuerungen<br />

sind u. a., dass<br />

• alle Verschiebetatbestände des<br />

§ 2 Abs. 7 Satz 5 bis 7 BEEG<br />

erfasst werden können,<br />

• der Antrag bei Wohnsitz im<br />

Ausland gestellt werden kann,<br />

wenn ein Arbeitsverhältnis in<br />

<strong>Bayern</strong> besteht <strong>und</strong><br />

• ein ausländisches Beschäftigungsverhältnis<br />

abgefragt wird.


Statistische Daten<br />

Im Kalenderjahr <strong>2009</strong> wurden in <strong>Bayern</strong><br />

103.710 Kinder (einschließlich Mehrlingskindern)<br />

geboren. Für diese Kinder wurden insgesamt<br />

133.235 Anträge auf Elterngeld gestellt<br />

(100.814 durch den ersten <strong>und</strong> 32.421<br />

zusätzlich durch den zweiten Elternteil).<br />

Mehr als 30 % der Väter, deren Kinder von<br />

Januar bis Juni <strong>2009</strong> geboren sind, stellten<br />

einen Antrag auf Elterngeld. Damit liegt <strong>Bayern</strong><br />

gleichauf mit Sachsen im B<strong>und</strong>esvergleich<br />

an der Spitze; im B<strong>und</strong>esdurchschnitt<br />

sind es 23 %.<br />

Die Bewilligungsquote betrug 97,7 %. In den<br />

Fällen, in denen Anträge abgelehnt werden<br />

mussten, übten die Antragsteller ganz überwiegend<br />

eine Erwerbstätigkeit mit mehr als<br />

30 Wochenst<strong>und</strong>en aus.<br />

Anteil der Väter mit Elterngeldbezug für Geburten von Januar bis Juni <strong>2009</strong><br />

35,0<br />

30,0<br />

25,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

Sachsen<br />

30,3 30,1 29,3 27,8<br />

<strong>Bayern</strong><br />

Berlin<br />

Thüringen<br />

Brandenburg<br />

26,4 26,1 25,9<br />

Neue Länder o. Berlin<br />

Hamburg<br />

Baden-Württemberg<br />

23,4 23,2 22,5 22,5 22,3<br />

Deutschland<br />

Hessen<br />

Mecklenburg -Vorpommern<br />

Durchschnittlich werden – nach Anrechnung<br />

des Mutterschaftsgeldes – im Monat 660<br />

Euro Elterngeld ausgezahlt, wobei es gravierende<br />

Unterschiede zwischen den Zahlbeträgen<br />

für Mütter <strong>und</strong> Väter gibt. Während bei<br />

letzteren 16,48 % den Höchstbetrag von<br />

1.800 Euro erhalten, trifft dies lediglich auf<br />

0,53 % der Mütter zu.<br />

Umgekehrt verhält es sich beim Mindestbetrag<br />

von 300 Euro: diesen beziehen 38,38 %<br />

der Mütter, hingegen nur 10,67 % der Väter.<br />

Der B<strong>und</strong> wendete im Jahr <strong>2009</strong> für das Elterngeld<br />

4,45 Mrd. Euro auf, im Jahr <strong>2010</strong><br />

4,58 Mrd. Euro. Die Ausgaben für <strong>Bayern</strong><br />

stiegen von 759,1 Mio. Euro im Jahr <strong>2009</strong><br />

auf 782,4 Mio. Euro im Jahr <strong>2010</strong>, bei einem<br />

konstanten Gesamtanteil für <strong>Bayern</strong> von<br />

17,1 %.<br />

Früh. B<strong>und</strong>esgebiet o. Berlin<br />

Niedersachsen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Schleswig-Holstein<br />

(Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt)<br />

20,8 19,5 19,3 18,7 18,2 17,8<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Bremen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Saarland<br />

13,5<br />

19<br />

Produktgruppe I:<br />

<strong>Familie</strong>/Stiftungen


20<br />

<strong>Familie</strong><br />

Bayerisches Landeserziehungsgeld<br />

<strong>Bayern</strong> ist eines von nur vier B<strong>und</strong>esländern,<br />

die ein Landeserziehungsgeld zur Stärkung<br />

der Wahlfreiheit zwischen Erwerbstätigkeit<br />

<strong>und</strong> Kinderbetreuung gewähren.<br />

Rechtliche Entwicklung<br />

Mit der Änderung des Bayerischen Landeserziehungsgeldgesetzes<br />

vom 14.04.<strong>2009</strong><br />

(GVBl. <strong>2009</strong>, 95) wurden die Einkommensgrenzen<br />

(<strong>Familie</strong>neinkommen) für Geburten<br />

ab dem 01.04.2008 angehoben:<br />

• Ehe- bzw. Lebenspartner mit bis zu<br />

25.000 Euro (statt 16.500 Euro) <strong>und</strong><br />

• Alleinerziehende mit bis zu 22.000 Euro<br />

(statt 13.500 Euro)<br />

Jahreseinkommen haben jetzt Anspruch auf<br />

Landeserziehungsgeld.<br />

Für das Landeserziehungsgeld wurden im<br />

Haushaltsjahr <strong>2009</strong> 102,7 Mio. Euro aufgewendet,<br />

im Haushaltsjahr <strong>2010</strong> minderten<br />

sich diese Ausgaben auf 80 Mio. Euro. Aufgr<strong>und</strong><br />

des Bezugswechsels vom dritten Lebensjahr<br />

zur unmittelbaren Anschlussleistung<br />

an das Elterngeld bestanden <strong>2009</strong> noch Ansprüche<br />

aus der Überleitung.<br />

Internetpräsentation<br />

Mit Auszahlung der letzten Raten des B<strong>und</strong>eserziehungsgeldes<br />

(für Geburten bis<br />

31.12.2006) zur Jahresmitte <strong>2009</strong> haben wir<br />

die Internetseite zum Landeserziehungsgeld,<br />

nunmehr unmittelbare Anschlussleistung an<br />

das B<strong>und</strong>eselterngeld, neu gestaltet. Das Informationsangebot<br />

bezieht sich auf Geburten<br />

ab dem 01.01.2007.<br />

Seit dem 01.07.<strong>2010</strong> steht als weiterer Online-Service<br />

ein Landeserziehungsgeld-<br />

Rechner zur Verfügung, mit dem Eltern die<br />

Höhe ihres Anspruchs berechnen können.<br />

Die Ergebnisse stellen eine rasche (<strong>und</strong> unverbindliche)<br />

Orientierungshilfe für interessierte<br />

<strong>Familie</strong>n <strong>und</strong> Antragsteller dar. Der<br />

Landeserziehungsgeld-Rechner, entwickelt in<br />

Kooperation der Produktgruppen I <strong>und</strong> VIII,<br />

ist in moderner Technik aufgebaut, die Eltern<br />

werden in Interviewform über die Einkommensverhältnisse<br />

im Geburtsjahr ihres Kindes<br />

befragt. Erklärungen <strong>und</strong> Beispiele können<br />

über hinterlegte Links abgerufen werden.<br />

Die Rechenergebnisse erscheinen als Zusammenfassung<br />

fertig zum Ausdruck. Die<br />

eingetragenen Einkommensdaten werden<br />

nicht abgespeichert – dem Datenschutz ist<br />

jederzeit Genüge getan.<br />

i<br />

Informationsschreiben<br />

Weitere Informationen sind abzurufen unter<br />

https://www.erziehungsgeld.bayern.de/<br />

land-rechner/<br />

Seit Sommer <strong>2010</strong> werden die Eltern im letzten<br />

Bezugsmonat des Elterngeldes über das<br />

Bayerische Landeserziehungsgeld informiert,<br />

falls sie bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen<br />

Landeserziehungsgeldantrag gestellt haben.<br />

Das Informationsschreiben erreicht jeden<br />

Monat etwa 6.200 Empfänger. Seit Beginn<br />

der Aktion sind die Antragszahlen beim Landeserziehungsgeld<br />

monatlich im Durchschnitt<br />

um etwa 500 gestiegen.


<strong>Familie</strong>nservicestelle<br />

Die seit 01.08.2002<br />

bestehende Famili-<br />

enservicestelle,ein- gerichtet mit dem<br />

Ziel, über Leistun-<br />

gen <strong>und</strong> Unterstüt-<br />

zungen für <strong>Familie</strong>n in <strong>Bayern</strong> Auskunft zu<br />

geben, wurde zum Jahresende <strong>2010</strong> von<br />

<strong>Bayern</strong>Direkt, dem Informationsservice der<br />

Bayerische Staatsregierung, abgelöst.<br />

Stiftungsleistungen<br />

Das <strong>Zentrum</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

verwaltet im Team I 2 neun Stiftungen, davon<br />

vier Treuhandstiftungen. Die Stiftungsvor-<br />

stände, Juristen unseres Hauses, arbeiten<br />

eng mit den Stiftungsräten <strong>und</strong> Vergabegre-<br />

mien zusammen.<br />

Landesstiftung „Hilfe für Mutter <strong>und</strong> Kind“<br />

Seit mehr als 30 Jahren<br />

unterstützt die Landesstiftung<br />

„Hilfe für Mutter<br />

<strong>und</strong> Kind“ <strong>Familie</strong>n,<br />

die unverschuldet in Not geraten sind, mit finanziellen<br />

Hilfen in Form von Schenkungen<br />

<strong>und</strong> Darlehen. Darüber hinaus erhalten Eltern<br />

bei Mehrlingsgeburten ab Drillingen – sofern<br />

bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschritten<br />

werden – von der Landesstiftung eine<br />

einmalige Unterstützung in Höhe von 515<br />

Euro pro Kind sowie einen Zuschuss zur Beschäftigung<br />

einer Haushaltshilfe für die Dauer<br />

von bis zu 12 Monaten.<br />

Für den Stiftungszweck I (Hilfen für <strong>Familie</strong>n<br />

in Not) stehen Mittel des Freistaates <strong>Bayern</strong>,<br />

Erträge des Gr<strong>und</strong>stockvermögens sowie<br />

Spenden zur Verfügung. In den Jahren<br />

<strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> erhielten 469 Alleinerziehende,<br />

kinderreiche <strong>Familie</strong>n <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>n, die<br />

sich in einer offensichtlich schweren Notlage<br />

befanden, Leistungen in Höhe von knapp<br />

610.000 Euro.<br />

Mit Mitteln aus dem Pater-Emmeram-Fonds<br />

konnten kinderreiche <strong>Familie</strong>n bzw. Alleinerziehende<br />

aus dem ostbayerischen Raum unterstützt<br />

werden, die sich in besonderen Notlagen<br />

(z. B. Krankheit, Behinderung) befanden.<br />

21<br />

Produktgruppe I:<br />

<strong>Familie</strong>/Stiftungen


22<br />

Stiftungen<br />

Im Berichtszeitraum erhielten 32 Mehrlingsfa-<br />

milien Leistungen in Höhe von r<strong>und</strong> 119.000<br />

Euro. Für 41 <strong>Familie</strong>n mit Mehrlingen konnte<br />

die Stiftung Patenschaften für Babynahrung<br />

<strong>und</strong> Kinderpflegeprodukte sowie vergünstigte<br />

Einkaufsmöglichkeiten bei einem Großversandhaus<br />

vermitteln. Die <strong>Familie</strong>n erhalten<br />

außerdem Informationen über die vom Kolping-Ferienwerk<br />

veranstalteten Mehrlingsfamilientreffen.<br />

i<br />

Weitere Informationen sind im Internet unter<br />

http://www.zbfs.bayern.de/stiftung/<br />

faminnot.html erhältlich. Dort finden Sie<br />

auch den Flyer „Unterstützung bei Mehrlingsgeburten<br />

ab Drillingen“.<br />

Der B<strong>und</strong>espräsident übernahm für 45 <strong>Familie</strong>n<br />

eine Ehrenpatenschaft für das 7. Kind.<br />

Für die Anschaffung von Spiel- <strong>und</strong> Bastelmaterial<br />

für Mutter-Kind-Einrichtungen, Mütterzentren<br />

<strong>und</strong> Kinderheime standen <strong>2009</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>2010</strong> r<strong>und</strong> 4.200 Euro zur Verfügung.<br />

Wie jedes Jahr, war auch in den vergangenen<br />

zwei Jahren der Andrang bei der Vergabe<br />

von kostenlosen Eintrittskarten für den<br />

Freizeitpark „Legoland“ enorm. Bereits seit<br />

2003 können kinderreiche bayerische <strong>Familie</strong>n<br />

dieses Angebot nutzen; <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong><br />

wurde damit 420 <strong>Familie</strong>n eine Freude gemacht.<br />

Der Stiftungszweck II – Hilfen für Schwangere<br />

in Not umfasst Leistungen an schwangere<br />

Frauen <strong>und</strong> Mütter in seelischen <strong>und</strong><br />

wirtschaftlichen Notsituationen. Zur Finanzierung<br />

dieses Stiftungszweckes werden Erträge<br />

des Gr<strong>und</strong>stockvermögens der Stiftung,<br />

Zuschüsse der B<strong>und</strong>esstiftung „Mutter <strong>und</strong><br />

Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“,<br />

des Freistaates <strong>Bayern</strong>, der katholischen <strong>und</strong><br />

evangelischen Kirche, der Städte Nürnberg<br />

<strong>und</strong> Ansbach sowie Spenden herangezogen.<br />

Mit r<strong>und</strong> 16,8 Mio. Euro wurden <strong>2009</strong> 12.842<br />

Frauen unterstützt; <strong>2010</strong> wurden knapp 16,2<br />

Mio. Euro an 13.564 bedürftige Frauen ausgereicht.<br />

Beantragt wurden hauptsächlich Zuschüsse<br />

für Haushaltsgeräte (Waschmaschinen,<br />

Kühlschränke, Herde usw.), Einrichtungsgegenstände,<br />

Kautionszahlungen, Maklerprovisionen<br />

sowie Nebenkostennachzahlungen.<br />

Als b<strong>und</strong>esweit einzige bietet die Landesstiftung<br />

„Hilfe für Mutter <strong>und</strong> Kind“ die Möglichkeit<br />

an, bei entsprechendem Bedarf bis zum<br />

3. Lebensjahr des Kindes weitere Hilfen zu<br />

beantragen. Die Zahl der Zusatzgesuche belief<br />

sich auf 12.154 (<strong>2009</strong>) bzw. 12.806<br />

(<strong>2010</strong>).<br />

Die 152 staatlich anerkannten Beratungsstellen<br />

für Schwangerschaftsfragen <strong>und</strong> die katholischen<br />

Schwangerenberatungsstellen in<br />

<strong>Bayern</strong> nehmen im Rahmen einer umfassenden<br />

Betreuung der schwangeren Frauen <strong>und</strong><br />

Mütter die Anträge auf <strong>und</strong> leiten sie zur Bearbeitung<br />

an die Stiftungsverwaltung weiter.<br />

Regelmäßige Besprechungen mit den Beraterinnen<br />

<strong>und</strong> Beratern gewährleisten einen<br />

engen Austausch hinsichtlich der Bewilligungspraxis<br />

der Landesstiftung <strong>und</strong> eventueller<br />

Probleme mit den zuständigen Sozialleistungsträgern.<br />

Die Jahre <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> standen ganz im<br />

Zeichen umfassender Veränderungen:<br />

So haben wir u. a. die Rechnungsführung<br />

von Kameralistik auf doppelte Buchführung<br />

umgestellt, damit eine externe Buchhaltungsfirma<br />

beauftragt <strong>und</strong> die Vermögensverwaltung<br />

neu vergeben. Darüber hinaus wurden


die Satzung überarbeitet <strong>und</strong> der Stiftungsrat<br />

neu besetzt. In naher Zukunft steht auch die<br />

Überarbeitung der Vergabegr<strong>und</strong>sätze an,<br />

um die zur Verfügung stehenden Mittel <strong>und</strong><br />

den nach wie vor großen Bedarf an Unter-<br />

stützungsleistungen in Einklang zu bringen.<br />

Bayerische Stiftung Hospiz<br />

Seit Gründung der Bayerischen Stiftung<br />

Hospiz im Jahr 1999 wurde die bayerische<br />

Hospizbewegung mit einem Gesamtbetrag<br />

von ca. 2,2 Mio. Euro unterstützt; auf die Jahre<br />

<strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> entfielen r<strong>und</strong> 420.000<br />

Euro.<br />

Den Schwerpunkt der Förderung bildet nach<br />

wie vor die Unterstützung der ehrenamtlichen<br />

Hospizarbeit. <strong>2009</strong> zahlte die Stiftung für diesen<br />

Zweck an 28 Hospizvereine r<strong>und</strong> 65.000<br />

Euro, im Folgejahr an 26 Hospizvereine<br />

knapp 61.000 Euro aus. Die Förderung kann<br />

u. a. für die Supervisionen der Helfer oder<br />

Fahrtkostenersatz verwendet werden.<br />

Daneben bezuschusst die Bayerische Stiftung<br />

Hospiz die Gr<strong>und</strong>ausbildung der Hospizhelferinnen<br />

<strong>und</strong> -helfer sowie Fortbildungen.<br />

Im Rahmen der Gr<strong>und</strong>kursförderung wurden<br />

im Jahr <strong>2009</strong> 11 Hospizvereine mit insgesamt<br />

19.638 Euro bezuschusst; <strong>2010</strong> kamen ebenfalls<br />

11 Hospizvereine in den Genuss einer<br />

Gesamtförderung von 17.934 Euro. Zudem<br />

werden Einzelprojekte der Hospizvereine unterstützt.<br />

Aus Mitteln des Freistaates <strong>Bayern</strong> erhielten<br />

die Hospizvereine Zuschüsse für Sachbedarf<br />

<strong>und</strong> Supervision in Höhe von insgesamt<br />

50.200 Euro.<br />

Die aus einer Zustiftung von 2,2 Mio. Euro erwirtschafteten<br />

Erträge stehen ebenfalls zu<br />

100 % für Stiftungszwecke zur Verfügung.<br />

Neben finanziellen Unterstützungen führt die<br />

Bayerische Stiftung Hospiz auch eigene Ver-<br />

23<br />

Produktgruppe I:<br />

<strong>Familie</strong>/Stiftungen


24<br />

Stiftungen<br />

anstaltungen durch. So finden die jährlichen<br />

Fachtagungen in Schloss Schney bei Lichtenfels<br />

sehr viel Zuspruch <strong>und</strong> sind mit r<strong>und</strong><br />

130 Teilnehmern stets ausgebucht. In den<br />

Jahren <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> beschäftigten sich<br />

diese Tagungen mit Fragen von Spiritualität,<br />

Religion <strong>und</strong> Glauben in der Hospizarbeit sowie<br />

der Sterbebegleitung in komplexen Situationen.<br />

Sozialministerin Christine Haderthauer<br />

während der Eröffnungsrede.<br />

Foto: StMAS<br />

Ein besonderes<br />

Ereignis<br />

war die Feier<br />

zum 10-jährigenBestehen<br />

der<br />

Bayerischen<br />

Stiftung Hospiz<br />

im Jahr<br />

<strong>2009</strong>. Über<br />

200 Gäste aus<br />

ganz <strong>Bayern</strong><br />

folgten der<br />

Einladung der<br />

Schirmherrin, Sozialministerin Christine Haderthauer,<br />

in die Münchner Residenz.<br />

Zugleich eröffnete die Sozialministerin dort<br />

die Ausstellung „Gemeinsam gehen – Wege<br />

der Sterbebegleitung durch Hospizarbeit <strong>und</strong><br />

Angehörige“, die in vielen bayerischen Städten<br />

gezeigt wird.<br />

i<br />

Informationen über die Ausstellung <strong>und</strong> ihre<br />

nächsten Stationen finden Sie unter<br />

www.gemeinsam-gehen.de oder<br />

www.bayerische-stiftung-hospiz.de<br />

Großen Zuspruch fand auch die im Jahr <strong>2010</strong><br />

gemeinsam mit der Münchner Künstlerin<br />

Naomi Lawrence in den Räumen der Kreissparkasse<br />

München/Starnberg konzipierte<br />

Ausstellung „Hello-goodbye“.<br />

Die Bayerische Stiftung Hospiz unterstützt<br />

weitere rechtlich unselbstständige Treuhandstiftungen.<br />

“Hello-goodbye”: Zahlreiche prominente Mentoren, u. a. der Kabarettist Ecco Meineke <strong>und</strong> die Schauspielerinnen<br />

Sabine Bohlmann, Ilona Grübel <strong>und</strong> Carin C. Tietze (2. Reihe: 1. v. l., 3. v. l., Mitte, 5. v. l.) unterstützten die<br />

Stiftung mit der Gestaltung eigener Hasen. Auch Wilfried Mück (Stiftungsrat, 3. Reihe, 2. v. l.), Dr. Birgit Vyhnalek<br />

(Klinikum Großhadern, 3. Reihe, 3. v. l.) <strong>und</strong> Henriette Gräfin zu Castell (Stiftungsrat, 3. Reihe, 2. v. r.) bastelten<br />

einen Hasen. Foto: Stefan Heigl


Bayerische Stiftung für Kriegsopfer <strong>und</strong><br />

Menschen mit Behinderung<br />

Die Bayerische Stiftung für Kriegsopfer <strong>und</strong><br />

Menschen mit Behinderung gewährt an im<br />

Freistaat <strong>Bayern</strong> wohnhafte Kriegsopfer <strong>und</strong><br />

Personen, die wie Kriegsopfer versorgt werden,<br />

Hilfen (Stiftungszweck I) <strong>und</strong> unterstützt<br />

die medizinische, berufliche <strong>und</strong> soziale Förderung<br />

<strong>und</strong> Betreuung von Menschen mit<br />

körperlicher, geistiger <strong>und</strong> psychischer Behinderung<br />

oder chronischer Erkrankung (Stiftungszweck<br />

II).<br />

In den Jahren <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> wurden r<strong>und</strong><br />

26.000 Euro für den Stiftungszweck I sowie<br />

knapp 140.000 Euro nach den Fördergr<strong>und</strong>sätzen<br />

des Stiftungszwecks II ausgereicht.<br />

Bayerische Kriegsblindenstiftung<br />

Im Rahmen der Förderung durch die im Jahre<br />

1933 gegründete Bayerische Kriegsblindenstiftung<br />

werden Erholungsaufenthalte von<br />

Kriegsblinden <strong>und</strong> deren Begleitpersonen sowie<br />

Witwen von Kriegsblinden aus dem gesamten<br />

B<strong>und</strong>esgebiet im Kriegsblinden-Kursanatorium<br />

(KKS) Söcking bei Starnberg bezuschusst.<br />

Die Bayerische Kriegsblindenstiftung<br />

unterstützt außerdem die kulturelle Betreuung<br />

der Betroffenen (Tagesausflüge, kulturelles<br />

Abendprogramm u. ä.), die Anschaffung<br />

blindengerechter Hilfsmittel, die jährlichen<br />

Witwenfreizeiten im KKS Söcking sowie<br />

Ausflüge des Landesverbandes der Kriegsblinden.<br />

Außerdem werden Stiftungsmittel für<br />

Personalkosten für eine zusätzliche Pflegekraft<br />

eingesetzt, um dem besonderen Betreuungsaufwand<br />

für die immer älter werdenden<br />

blinden Menschen gerecht zu werden.<br />

Bayerischer Invaliden-, Witwen- <strong>und</strong><br />

Waisenfonds<br />

Entsprechend dem Stiftungszweck I haben<br />

Angehörige bestimmter militärischer Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Ordensinhaber, die sich in einer<br />

Notlage befinden, in Zusammenarbeit mit<br />

dem Sozialwerk des Bayerischen Soldatenb<strong>und</strong>es<br />

1874 im Berichtszeitraum einmalige<br />

Beihilfen in Höhe von insgesamt r<strong>und</strong> 47.000<br />

Euro erhalten.<br />

In den Jahren <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> wurden im<br />

Rahmen des Stiftungszwecks II – medizinische,<br />

berufliche <strong>und</strong> soziale Förderung <strong>und</strong><br />

Betreuung von Menschen mit chronischer<br />

Krankheit <strong>und</strong> Behinderung – Projekte des<br />

Gehörloseninstituts <strong>Bayern</strong> zur Verbesserung<br />

der Versorgung mit Gebärdensprachdolmetschern<br />

bezuschusst.<br />

25<br />

Produktgruppe I:<br />

<strong>Familie</strong>/Stiftungen


Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe:<br />

Bayerisches<br />

Landesjugendamt


Neue Leiterin der Verwaltung des Bayerischen<br />

Landesjugendamts<br />

Zum 01.10.<strong>2010</strong> hat ein Wechsel an der Spit-<br />

ze der Verwaltung des BLJA stattgef<strong>und</strong>en.<br />

Im Rahmen eines offiziellen Festakts am<br />

27.09.<strong>2010</strong> wurde der langjährige Leiter, Dr.<br />

Robert Sauter, in den Ruhestand verabschiedet,<br />

der das Landesjugendamt 20 Jahre lang<br />

geführt hat.<br />

Dr. Robert Sauter übergibt nach 20jähriger Amtsleitung die „Insignien der Macht“ an seine<br />

Nachfolgerin Stefanie Krüger. Foto: Annette Reiners<br />

Seine Reputation reicht weit über <strong>Bayern</strong> hinaus,<br />

zuletzt als Vorsitzender der B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft<br />

der Landesjugendämter.<br />

Dies kommt auch dadurch zum Ausdruck,<br />

dass auffallend viele Vertreter von Verbänden<br />

<strong>und</strong> Institutionen der Jugendhilfe außerhalb<br />

<strong>Bayern</strong>s nach München anreisten, um ihn zu<br />

verabschieden. Dr. Sauter war immer Wissenschaftler<br />

<strong>und</strong> Praktiker zugleich; kaum jemand<br />

vermochte es wie er zu schildern, was<br />

es heute wirklich heißt, als Kind, Jugendlicher<br />

bzw. junger Erwachsener in unserer Gesellschaft<br />

zu leben.<br />

Seine Nachfolgerin, Stefanie Krüger, stellte<br />

sich den zahlreichen Gästen vor; die Juristin<br />

arbeitete zuletzt als stellvertretende Leiterin<br />

des Stadtjugendamts München.<br />

Landesjugendhilfeausschuss<br />

Der Landesjugendhilfeausschuss gibt im<br />

zweigliedrigen Aufbau des Bayerischen Landesjugendamtes<br />

die Ausrichtung in gr<strong>und</strong>legenden<br />

Fragen vor, beschließt<br />

Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong><br />

Empfehlungen, während die<br />

Verwaltung die laufenden<br />

Geschäfte führt. Die 7.<br />

Amtsperiode des Ausschusses<br />

begann am 21.07.2005.<br />

Unter seinem Vorsitzenden,<br />

Hermann Imhof, MdL – der<br />

am 27.01.2011 einstimmig<br />

wiedergewählt wurde – hat<br />

der Landesjugendhilfeausschuss<br />

durch zahlreiche<br />

wegweisende Beschlüsse<br />

auf sich aufmerksam gemacht.<br />

Hierzu zählen unter<br />

anderem der „Qualifizierungsplan<br />

für Tagesbetreuungspersonen“,<br />

die Entschließung „JaS <strong>2010</strong><br />

- Weiterentwicklung<br />

der Jugendsozialarbeit<br />

an<br />

Schulen“ (beide<br />

vom 06.07.<strong>2009</strong>),<br />

die „Verwaltungsrichtlinien<br />

zur Anerkennung<br />

von<br />

Vorm<strong>und</strong>schaftsvereinen<br />

nach<br />

§ 54 SGB VIII“,<br />

die „Fachlichen Vorsitzender<br />

Empfehlungen Hermann Imhof, MdL<br />

27<br />

Produktgruppe II:<br />

Bayerisches Landesjugendamt


28<br />

Bayerisches Landesjugendamt<br />

zur Zusammenarbeit von Jugendhilfe <strong>und</strong><br />

Strafvollzug“ (vom 01.03.<strong>2010</strong>) sowie das<br />

Diskussionspapier „Erziehung, Bildung, Be-<br />

treuung <strong>und</strong> Professionalität – Zukunft der<br />

<strong>Familie</strong> – oder <strong>Familie</strong> ohne Zukunft“ (vom<br />

17.05.<strong>2010</strong>). Das Thema „Jugendhilfe <strong>und</strong><br />

(geb<strong>und</strong>ene) Ganztagsschule“ hat sich durch<br />

sämtliche Sitzungen gezogen; es fand Eingang<br />

in ein zusammenfassendes Arbeits<strong>und</strong><br />

Diskussionspapier <strong>und</strong> war Thema einer<br />

Anhörung im Bayerischen Landtag.<br />

Gesamtbayerische<br />

Jugendamtsleitungstagungen<br />

Die alljährliche Tagung der Bayerischen Jugendamtsleitungen<br />

hat vor allem zum Ziel,<br />

aktuelle Sachfragen von gr<strong>und</strong>sätzlicher Bedeutung<br />

<strong>und</strong> jugendhilfepolitische Entwicklungen<br />

zu erörtern <strong>und</strong> gemeinsame Standpunkte<br />

der Jugendamtsleiterinnen <strong>und</strong> Jugendamtsleiter<br />

zu erarbeiten.<br />

Die 15. Gesamtbayerische Jugendamtsleitungstagung<br />

vom 11. – 13.05.<strong>2009</strong> in<br />

Aschaffenburg hatte das Schwerpunktthema<br />

„Die große Reform der gerichtlichen Verfahren<br />

in <strong>Familie</strong>nsachen – neue Aufgaben<br />

für die Jugendämter <strong>und</strong> die <strong>Familie</strong>ngerichte“.<br />

Mit den umfangreichen Gesetzesänderungen,<br />

die am 01.09.<strong>2009</strong> in Kraft getreten<br />

sind, wurde in über 100 verschiedene Gesetze<br />

eingegriffen. Unter anderem wurden das<br />

Recht der freiwilligen Gerichtsbarkeit <strong>und</strong> das<br />

familiengerichtliche Verfahren vollständig neu<br />

geregelt. In Aschaffenburg haben die Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer über gemeinsame<br />

Leitlinien, Standards <strong>und</strong> Empfehlungen abgestimmt,<br />

die in der Ausgabe Nr. 4 Juli/August<br />

<strong>2009</strong> des Mitteilungsblattes veröffentlicht<br />

wurden.<br />

Die 16. Gesamtbayerische Jugendamtsleitungstagung<br />

vom 19. – 21.04.<strong>2010</strong> in Günzburg<br />

beschäftigte sich mit dem Verhältnis<br />

von Jugendhilfe <strong>und</strong> (geb<strong>und</strong>ener) Ganztagsschule.<br />

Die Einführung der ganztägigen<br />

Beschulung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

hat in den vergangenen Jahren erheblich an<br />

Fahrt aufgenommen, der weitere Ausbau ist<br />

15. Gesamtbayerische Jugendamtsleitungstagung <strong>2009</strong> Foto: Florian Kaiser


geplant. Die Ganztagsschule trägt gr<strong>und</strong>sätz-<br />

lich dem Bedürfnis Rechnung, Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen im Schulalter ein zusätzliches<br />

Angebot der Erziehung <strong>und</strong> Bildung zu er-<br />

möglichen <strong>und</strong> dabei insbesondere auch so-<br />

ziale Benachteiligungen bzw. bildungsferne<br />

<strong>Familie</strong>nsituationen auszugleichen. Der Auftrag<br />

sowohl der Schule als auch der Jugendhilfe<br />

ändert sich; eine Verständigung über<br />

den verfassungsgemäßen Auftrag der Schule<br />

scheint notwendig. Entscheidend ist die Zusammenarbeit<br />

der beiden mit der Materie befassten<br />

Ministerien, dem für die Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendhilfe zuständigen StMAS mit dem für<br />

die Schulen verantwortlichen Staatsministerium<br />

für Unterricht <strong>und</strong> Kultus. Das in Günzburg<br />

erarbeitete Papier „Jugendhilfe <strong>und</strong><br />

Ganztagsschule“ (Ausgabe Nr. 3 Mai/Juni<br />

<strong>2010</strong> des Mitteilungsblattes) fasst den aktuellen<br />

Stand der Entwicklung zusammen. Am<br />

18.10.<strong>2010</strong> befassten sich die Ausschüsse<br />

für <strong>Soziales</strong>, <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> Arbeit sowie Bildung,<br />

Jugend <strong>und</strong> Sport des Bayerischen<br />

Landtags mit dem Thema „Verhältnis von Jugendhilfe<br />

<strong>und</strong> Ganztagsschule“ <strong>und</strong> hörten<br />

Experten an.<br />

JUBB- Jugendhilfeberichterstattung<br />

in <strong>Bayern</strong><br />

Das Projekt Jugendhilfeberichterstattung<br />

in <strong>Bayern</strong> liefert wichtige Anhaltspunkte für<br />

die Erfassung der Struktur <strong>und</strong> Arbeitsweise<br />

der bayerischen Jugendämter. <strong>2010</strong> befindet<br />

es sich im vierten Berichtsjahr. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Vereinbarung zum Aufbau einer einheitlichen<br />

Jugendhilfeberichterstattung in <strong>Bayern</strong> aus<br />

dem Jahr 2005 beteiligten sich <strong>2010</strong> 67 örtliche<br />

Jugendämter, was einer Teilnahmequote<br />

von 68 % entspricht. Erstmals konnten im<br />

Berichtszeitraum die Aufwände <strong>und</strong> Erträge<br />

pro Einzelfall aufgeschlüsselt werden.<br />

Projekt Elternbriefe<br />

Am 01.03.<strong>2009</strong> fiel der Startschuss zum<br />

„Projekt Elternbriefe“. Die Elternbriefe sollen<br />

in der Neukonzeption das moderne <strong>Familie</strong>n-<br />

bild mit seinem partnerschaftlichen Rollen-<br />

verständnis ebenso wiedergeben wie einen<br />

gewaltfreien Erziehungsstil in den <strong>Familie</strong>n<br />

fördern. Neben pädagogischen Fragen wer-<br />

den sie alle wichtigen Informationen anbie-<br />

ten, die junge <strong>Familie</strong>n in der jeweiligen Le-<br />

bensphase ihrer Kinder brauchen. Dabei fin-<br />

den alle Entwicklungsstufen der Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendlichen bis zur Volljährigkeit Berück-<br />

sichtigung. Zu besonderen Themen wie z. B.<br />

Trennung <strong>und</strong> Scheidung, Alleinerziehenden-<br />

Situation <strong>und</strong> Behinderung sind vertiefende<br />

Elternbriefe vorgesehen. Bis zum Jahresen-<br />

de 2011 werden die neuen Elternbriefe erar-<br />

beitet.<br />

Koordinierende Kinderschutzstellen –<br />

Netzwerk Frühe Kindheit <strong>Bayern</strong> (KoKi)<br />

Die KoKis haben die Aufgabe, auf der örtli-<br />

chen Ebene frühzeitig <strong>und</strong> präventiv Risiken<br />

<strong>und</strong> Gefährdungen im Aufwachsen von Kin-<br />

dern in <strong>Familie</strong>n zu erkennen <strong>und</strong> die not-<br />

wendige Unterstützung zu gewährleisten. Im<br />

Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen einerseits der<br />

Aufbau, die Pflege <strong>und</strong> Koordination eines<br />

dichten Netzwerks aller Einrichtungen, Diens-<br />

te <strong>und</strong> Berufsgruppen, die mit <strong>Familie</strong>n zu-<br />

sammenarbeiten oder für sie tätig sind. Ande-<br />

29<br />

Produktgruppe II:<br />

Bayerisches Landesjugendamt


Bayerisches Landesjugendamt<br />

rerseits geht es um die Aktivierung familiärer<br />

Unterstützungsformen sowie um die Organi-<br />

sation von Hilfen <strong>und</strong> unterstützenden Maß-<br />

nahmen unterhalb der Eingriffsschwelle.<br />

Hemmschwellen bei den <strong>Familie</strong>n <strong>und</strong> den<br />

Netzwerkpartnern gegenüber Angeboten der<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe sollen abgebaut <strong>und</strong><br />

die <strong>Familie</strong>n zur Inanspruchnahme der ange-<br />

botenen Hilfen ermutigt werden.<br />

Die Koordinierenden Kinderschutzstellen<br />

Qualität unserer Arbeit. Wir haben es uns<br />

zum Ziel gesetzt, die Leistungsstandards der<br />

sind wichtige Bestandteile der familienunter- Jugendhilfe in <strong>Bayern</strong> weiterzuentwickeln, zu<br />

stützenden Funktion der Jugendämter. Die vereinheitlichen sowie die berufliche Leis-<br />

fachliche Aufmerksamkeit der KoKi gilt der tungsfähigkeit der Fachkräfte in den Jugend-<br />

kindlichen Entwicklung <strong>und</strong> ihren Gefährdunämtern <strong>und</strong> bei freien Trägern zu unterstütgen,<br />

insbesondere in den ersten, sensiblen<br />

Lebensjahren. Entscheidend ist, dass die Elzen.<br />

30<br />

tern in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt<br />

werden <strong>und</strong> ihnen die notwendige Unterstützung<br />

zukommt sowie ggf. auftretende Risiken<br />

rechtzeitig erkannt werden. i<br />

Das Fortbildungsangebot des Landesjugendamts<br />

kann abgerufen werden unter<br />

www.blja.bayern.de/themen/<br />

fortbildung/index.html<br />

Die Aufnahme der Koordinierenden Kinderschutzstellen<br />

in ein regelhaftes staatliches<br />

Förderprogramm signalisiert, dass ihre Aufgaben<br />

zu einer für die <strong>Familie</strong>n verlässlichen<br />

Form der Unterstützung ausgestaltet werden<br />

sollen.<br />

Das Landesjugendamt ist in der Aufbauphase<br />

für die bayernweite fachliche Begleitung der<br />

KoKis zuständig. Das Gesamtkonzept enthält<br />

ein umfangreiches Qualifizierungsprogramm,<br />

das vom Landesjugendamt entwickelt <strong>und</strong><br />

bereitgestellt wird. Es sieht drei Module vor,<br />

die ab Sommer <strong>2009</strong> flächendeckend angeboten<br />

werden: Organisationsberatung, Fortbildungen<br />

<strong>und</strong> Fachtagungen.<br />

i<br />

Weitere Informationen zu den Koordinierenden<br />

Kinderschutzstellen sind zu finden unter<br />

www.blja.bayern.de/themen/<br />

vernetzung/index.html<br />

Fortbildung<br />

Über 1.800 Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

pro Jahr nutzen die Fortbildungsangebote<br />

des Landesjugendamtes (Kurse, Fachtagungen,<br />

Workshops). Damit stellt dieses Arbeitsfeld<br />

nicht nur eine beständige Herausforderung<br />

dar, es ist auch ein wichtiges Aushängeschild<br />

für die fachliche <strong>und</strong> methodische<br />

Kampagne „Das Jugendamt.<br />

Unterstützung, die ankommt“<br />

Auf Initiative des Bayerischen Landesjugendamtes<br />

plant die B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft<br />

der Landesjugendämter seit 2008 zusammen<br />

mit den Jugendämtern b<strong>und</strong>esweit eine<br />

Kampagne,<br />

die die Leistungen<br />

der Jugendämter<br />

für<br />

eine breite Öffentlichkeit<br />

sichtbar macht<br />

<strong>und</strong> dem bisweilen<br />

eher negativen<br />

Image<br />

positive Bilder<br />

entgegensetzt.<br />

Unter dem Mot-


to „Das Jugendamt. Unterstützung, die an-<br />

kommt” wollen wir im Frühjahr 2011 die Öf-<br />

fentlichkeit mit vielfältigen Aktivitäten über die<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> das Leistungsspektrum<br />

der Jugendämter informieren.<br />

Die Bayerische Sozialministerin Christine Ha-<br />

derthauer gibt im Rahmen der 17. Gesamt-<br />

bayerischen Jugendamtsleitungstagung am<br />

09.05.2011 in Weiden den Startschuss. In der<br />

Folge veranstalten die Jugendämter regiona-<br />

le Aktionswochen in den einzelnen Jugend-<br />

amtsbezirken, die am 08.06.2011 ihren Ab-<br />

schluss auf dem Deutschen Kinder- <strong>und</strong> Ju-<br />

gendhilfetag in Stuttgart finden. Das B<strong>und</strong>es-<br />

ministerium für <strong>Familie</strong>, Senioren, Frauen<br />

<strong>und</strong> Jugend <strong>und</strong> die Kommunalen Spitzen-<br />

verbände unterstützen die Kampagne finan-<br />

ziell <strong>und</strong> politisch.<br />

i Weitere<br />

Informationen sind abzurufen unter<br />

www.unterstuetzung-die-ankommt.de<br />

Jahresbericht<br />

Das BLJA beim ZBFS stellt seine Tätigkeiten<br />

im Einzelnen in einem eigenen Jahresbericht<br />

vor (<strong>2009</strong> mit dem Schwerpunktthema „Per-<br />

sonalbemessung der Jugendämter in <strong>Bayern</strong><br />

– PeB”).<br />

i<br />

Dieser ist zu bestellen über<br />

www.blja.bayern.de/schriften/index.html<br />

31<br />

Produktgruppe II:<br />

Bayerisches Landesjugendamt


Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

Schwerbehindertenrecht –<br />

Feststellungsverfahren<br />

„Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein<br />

Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann.<br />

Lassen Sie uns die Behinderten <strong>und</strong> ihre Angehörigen auf ganz<br />

natürliche Weise in unser Leben einbeziehen. Wir wollen ihnen<br />

die Gewissheit geben, dass wir zusammengehören.“<br />

Richard von Weizsäcker


Die Produktgruppe III Schwerbehinderten- qualitativ als auch quantitativ fordert. Um dies<br />

recht – Feststellungsverfahren ist für die anhand von Zahlen zu verdeutlichen: Im Jahr<br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger der Ansprechpart- <strong>2010</strong> wurden über 120.000 Erst- <strong>und</strong> 140.000<br />

ner, wenn es um die Anerkennung ihrer kör- Neufeststellungsverfahren bewältigt. Im Jahr<br />

perlichen oder seelischen Handicaps sowie <strong>2009</strong> hatten wir neue Rekordmarken erreicht:<br />

die Ausstellung eines Schwerbehinderten- + 5,4 % bei den Erstanträgen, + 6,2 % bei<br />

ausweises geht.<br />

den Neufeststellungsanträgen sowie + 2,9 %<br />

bei den Widersprüchen im Vorjahresver-<br />

Entwicklung<br />

gleich. Im Jahr <strong>2010</strong> hat sich die Antragslage<br />

aber erstmals wieder etwas entspannt:<br />

Bereits jeder elfte Einwohner <strong>Bayern</strong>s ist + 0,5 % bei den Erstanträgen, - 1,7 % bei<br />

schwerbehindert. Die Zahl schwerbehinderter den Verschlimmerungsanträgen <strong>und</strong> + 3,7 %<br />

Menschen ist in den letzten Jahren auf r<strong>und</strong><br />

1,1 Mio. (Stand: Ende <strong>2010</strong>), d. h. auf über<br />

bei den Widersprüchen.<br />

8,8 % der bayerischen Bevölkerung, angestiegen.<br />

Zielvereinbarungen<br />

Das Schwerbehinderten-Feststellungsverfah-<br />

Als Gründe hierfür kommen die demografiren ist durch ein schwieriges Zusammenspiel<br />

sche Entwicklung, ein geändertes Anspruchs- von medizinischer Begutachtung <strong>und</strong> rechtliverhalten<br />

der Bevölkerung, medizinische Ascher Wertung gekennzeichnet. In einem Maspekte<br />

<strong>und</strong> möglicherweise die Wirtschaftssenverfahren (300.000 Bescheide pro Jahr)<br />

<strong>und</strong> Finanzkrise 2008/<strong>2009</strong> in Betracht.<br />

stellen die Laufzeiten naturgemäß ein besonderes<br />

Problem dar. B<strong>und</strong>esweit lag der<br />

Hinter dem Feststellungsverfahren nach dem Durchschnitt bei r<strong>und</strong> 3,3 Monaten Bearbei-<br />

Sozialgesetzbuch – Neuntes Buch (SGB IX) tungsdauer. In <strong>Bayern</strong> betrug der Jahres-<br />

steht ein komplexes Verfahren, welches <strong>und</strong>urchschnitt dagegen r<strong>und</strong> 2,3 Monate. Dies<br />

sere Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter sowohl ist auf eine Fülle von Maßnahmen zurückzuführen.<br />

Als besonders<br />

wirkungsvoll hat sich der<br />

Entwicklung der Erstfeststellungsanträge<br />

Abschluss entsprechen-<br />

1997 - <strong>2010</strong><br />

derZielvereinbarun- 130.000<br />

gen mit dem Bayeri-<br />

120.000<br />

120.166 schen Staatsministerium<br />

111.213<br />

für Arbeit <strong>und</strong> Sozialord-<br />

110.000<br />

113.958<br />

nung, <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> Frau-<br />

98.996<br />

106.365<br />

en (StMAS) erwiesen.<br />

120.796<br />

100.000<br />

92.102<br />

90.000<br />

80.000<br />

70.000<br />

89.282<br />

88.481<br />

91.316<br />

98.104<br />

99.701<br />

101.276<br />

101.022<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong> <strong>2010</strong><br />

Anzahl<br />

absolut<br />

Trendlinie<br />

Trotz hoher Antragszahlen<br />

<strong>und</strong> ehrgeiziger Ziele<br />

bearbeiten die Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

jeden einzelnen<br />

33<br />

Produktgruppe III:<br />

Schwerbehindertenrecht – Feststellungsverfahren


34<br />

Schwerbehindertenrecht - Feststellungsverfahren<br />

Antrag mit der angezeigten Sorgfalt. Darüber<br />

hinaus legen wir auch auf Bürgerservice gro-<br />

ßen Wert: Neben der Neuausstellung oder<br />

Verlängerung von Ausweisen, der Ausgabe<br />

von Ausweisbeiblättern mit Streckenverzeichnissen<br />

<strong>und</strong> Bescheinigungen stehen wir unseren<br />

K<strong>und</strong>en mit Rat <strong>und</strong> Auskunft r<strong>und</strong> um<br />

die Schwerbehinderteneigenschaft zur Verfügung.<br />

Alle wichtigen Informationen zum Feststellungsverfahren,<br />

zu Ausweis <strong>und</strong> Merkzeichen<br />

sowie zu den ihnen zustehenden Rechten<br />

<strong>und</strong> Nachteilsausgleichen finden behinderte<br />

Menschen auch in der Broschüre Wegweiser<br />

für Menschen mit Behinderung.<br />

i<br />

Diesen können Sie bequem unter<br />

http://www.zbfs.bayern.de/schwbg/<br />

wegweiser/index.html als Online-Version<br />

abrufen.<br />

Onlineantrag SGB IX<br />

Der Online-Antrag unter<br />

www.schwerbehindertenantrag.bayern.de<br />

wird immer beliebter: Im Kalenderjahr <strong>2010</strong><br />

erreichten uns etwa 30.000 Erst- <strong>und</strong> Neufeststellungsanträge<br />

online. Dies bedeutet,<br />

dass durchschnittlich mehr als 11 % aller Anträge<br />

bayernweit bereits per Internet gestellt<br />

werden. Auch immer mehr Vertreter von Sozialverbänden<br />

– inzwischen 144 – lassen<br />

sich für das vereinfachte Online-Verfahren registrieren.<br />

Dieses haben wir <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> auch wieder<br />

auf der Messe ConSozial in Nürnberg<br />

vorgestellt. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit<br />

möchten wir den Online-Antrag noch populärer<br />

machen.<br />

ConSozial <strong>2010</strong>: MdL Bernhard Seidenath (Mitte) lässt sich von ZBFS-Mitarbeiter Markus<br />

Laufer das Online-Antragsverfahren erklären. Mit im Bild: Damaliger ZBFS-Vizepräsident<br />

Dr. Norbert Kollmer (rechts). Foto: Andrea Thomas


Freifahrt <strong>und</strong> Kfz-Steuerermäßigung<br />

bzw. -befreiung<br />

Ende <strong>2010</strong> nahmen 176.517 schwerbehinderte<br />

Menschen mit gültigem Schwerbehindertenausweis<br />

<strong>und</strong> den Merkzeichen „G“,<br />

„Gl“ oder „H“ sowie Personen, die unter die<br />

Besitzstandsregelung fallen, die Freifahrt im<br />

öffentlichen Personenverkehr in Anspruch.<br />

Betroffene können anstelle der Freifahrt auch<br />

die Ermäßigung der Kfz-Steuer beim Finanzamt<br />

beantragen. Personen, denen das Merkzeichen<br />

„aG“ zuerkannt wurde, sind sowohl<br />

freifahrtberechtigt als auch von der Kfz-Steuer<br />

befreit.<br />

Die Begleitperson eines schwerbehinderten<br />

Menschen wird im öffentlichen Personenverkehr<br />

ebenfalls kostenlos befördert, wenn in<br />

dessen Schwerbehindertenausweis das<br />

Merkzeichen „B“ eingetragen ist. 294.016<br />

Schwerbehinderte verfügten Ende <strong>2010</strong> über<br />

dieses Merkzeichen.<br />

Rechtliche Neuerungen<br />

Versorgungsmedizinverordnung löst die<br />

„AHP“ ab<br />

Am 01.01.<strong>2009</strong> ist die Verordnung zur Durchführung<br />

des § 1 Abs. 1 <strong>und</strong> 3, des § 30<br />

Abs. 1 <strong>und</strong> des § 35 Abs. 1 des B<strong>und</strong>esversorgungsgesetzes,<br />

kurz: Versorgungsmedizin-Verordnung<br />

(VersMedV), in Kraft getreten.<br />

Die Verordnung (nebst Anlage „Versorgungsmedizinische<br />

Gr<strong>und</strong>sätze“) hat die seit mehreren<br />

Jahrzehnten geltenden Begutachtungsrichtlinien,<br />

die „Anhaltspunkte für die ärztliche<br />

Gutachtertätigkeit im sozialen Entschädigungsrecht<br />

<strong>und</strong> nach dem Schwerbehindertenrecht<br />

(AHP)“ abgelöst, mit denen das Ausmaß<br />

einer nach dem B<strong>und</strong>esversorgungsge-<br />

setz (BVG) auszugleichenden Schädigungs-<br />

folge <strong>und</strong> der Grad der Behinderung (GdB)<br />

nach dem SGB IX bewertet wurden.<br />

Bereits 1995 hatte das B<strong>und</strong>esverfassungs-<br />

gericht in einem Beschluss (1 BvR 60/95) da-<br />

rauf hingewiesen, dass das Beurteilungsge-<br />

füge der AHP einer demokratischen Legitima-<br />

tion entbehre, <strong>und</strong> gleichzeitig – wie bereits<br />

zuvor das B<strong>und</strong>essozialgericht – den Erlass<br />

einer Ermächtigungsgr<strong>und</strong>lage angemahnt.<br />

In der Anlage zu § 2 der VersMedV, den so-<br />

genannten „Versorgungsmedizinischen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzen“, sind nunmehr die maßgebli-<br />

chen Beurteilungskriterien für den GdB ent-<br />

halten. Sie entsprechen weitgehend den in<br />

der Ausgabe 2008 der AHP enthaltenen<br />

Richtlinien. Die gemeinsamen Gr<strong>und</strong>sätze<br />

zur Durchführung der Begutachtung wurden<br />

nicht übernommen. Auch der Abschnitt, der<br />

sich in den AHP mit der Kausalitätsbeurtei-<br />

lung bei einzelnen Krankheitsbildern befass-<br />

te, wurde nicht übertragen, da es sich inso-<br />

weit um medizinisches Lehrbuchwissen han-<br />

dele, das nicht durch ein B<strong>und</strong>esministerium<br />

verordnet werden könne. Dagegen sind in<br />

der Verordnung nunmehr die Zusammenset-<br />

zung <strong>und</strong> die Aufgaben des neuen Ärztlichen<br />

Sachverständigenbeirats „Versorgungsmedi-<br />

zin“ geregelt.<br />

Zwar waren auch bisher die normähnliche<br />

Wirkung der AHP <strong>und</strong> ihre Rechtsnatur als<br />

antizipiertes Sachverständigengutachten<br />

höchstrichterlich anerkannt, jedoch wurde<br />

nunmehr der Mangel der fehlenden demokra-<br />

tischen Legitimation behoben <strong>und</strong> durch die<br />

Verrechtlichung der AHP die nötige Rechtssi-<br />

cherheit in die Verfahren gebracht: Es liegt<br />

jetzt eine „echte“ Rechtsverordnung im Sinne<br />

von Art. 80 Gr<strong>und</strong>gesetz (GG) vor. Diese ist<br />

35<br />

Produktgruppe III:<br />

Schwerbehindertenrecht – Feststellungsverfahren


36<br />

Schwerbehindertenrecht - Feststellungsverfahren<br />

für alle Beteiligten bindend, Verwaltung, Antragsteller,<br />

Gutachter, Gerichte. Letztere sind<br />

allerdings im Falle, dass sie abweichen wollen,<br />

nicht zur Vorlage an das B<strong>und</strong>esverfassungsgericht<br />

nach Art. 100 GG verpflichtet.<br />

Neue b<strong>und</strong>esrechtliche Parkerleichterungen<br />

Am 11.06.<strong>2009</strong> ist eine Änderung der Allgemeinen<br />

Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung<br />

(VwV-StVO) in Kraft getreten,<br />

die den Kreis der Berechtigten einer<br />

Parkerleichterung erweitert. Mit dieser Änderung<br />

wurden bisher sehr unterschiedliche<br />

Sonderregelungen in den einzelnen B<strong>und</strong>esländern<br />

ein Stück weit vereinheitlicht sowie<br />

die Zuerkennung von Parkerleichterungen für<br />

Contergangeschädigte umgesetzt. Änderungen<br />

ergaben sich konkret für folgende Personengruppen:<br />

1. Contergangeschädigte<br />

Contergangeschädigte <strong>und</strong> vergleichbare<br />

Personen mit Verlust,<br />

angeborenem Fehlen oder Gebrauchsunfähigkeit<br />

von Gliedmaßen<br />

oder Personen mit verkürzten<br />

Armen oder Beinen (Amelie<br />

<strong>und</strong> Phokomelie) erhalten nach<br />

der Neuregelung Parkerleichterungen.<br />

Contergangeschädigte<br />

mit Beeinträchtigungen an den<br />

oberen Gliedmaßen erhalten diese,<br />

auch wenn sie nicht außergewöhnlich<br />

gehbehindert sind, weil sie vielfach die Funktion<br />

der Hände durch die Füße ersetzen <strong>und</strong><br />

die Beine daher besonderer Schonung im<br />

Übrigen bedürfen.<br />

Der genannte Personenkreis erhält den hellblauen<br />

EU-einheitlichen Parkausweis <strong>und</strong><br />

kann damit die gleichen Parkerleichterungen<br />

in Anspruch nehmen, welche Personen mit<br />

Merkzeichen „aG“ zustehen. Wegen der Be-<br />

einträchtigungen der oberen Gliedmaßen<br />

müssen sie außerdem keine Parkscheibe<br />

betätigen.<br />

2. „<strong>Bayern</strong>-aG“<br />

Personen mit „<strong>Bayern</strong>-aG“ dürfen nunmehr<br />

die sonstigen Parkerleichterungen b<strong>und</strong>esweit<br />

nutzen <strong>und</strong> erhalten hierzu einen orangefarbenen<br />

Parkausweis. Er berechtigt allerdings<br />

außerhalb <strong>Bayern</strong>s nicht zum Parken<br />

auf Behindertenparkplätzen. Im Rahmen einer<br />

Versandaktion erhielten im August <strong>2009</strong><br />

ca. 12.700 „<strong>Bayern</strong> - aG“ - Berechtigte ein<br />

entsprechendes Informationsschreiben.<br />

Muster<br />

3. Personen mit Morbus Crohn oder<br />

Colitis ulcerosa mit Einzel-GdB 60<br />

Auch Personen mit Morbus Crohn oder Colitis<br />

Ulcerosa, wenn hierfür ein GdB von wenigstens<br />

60 vorliegt, erhalten Parkerleichterungen,<br />

weil sie aufgr<strong>und</strong> der häufigen<br />

Durchfälle darauf angewiesen sind, in der


Nähe von Toiletten parken zu können. Die<br />

Betroffenen erhalten auf Antrag von der zu-<br />

ständigen Straßenverkehrsbehörde den neu-<br />

en orangefarbenen Parkausweis.<br />

4. Personen mit Doppelstoma<br />

mit Einzel-GdB 70<br />

Den orangefarbenen Parkausweis <strong>und</strong> die<br />

damit verb<strong>und</strong>enen Parkerleichterungen er-<br />

halten zudem Personen mit künstlichem<br />

Darmausgang <strong>und</strong> zugleich künstlicher Harnableitung,<br />

wenn hierfür ein GdB von wenigstens<br />

70 vorliegt.<br />

„Diabetes-Urteil“ – mehr Rechtssicherheit<br />

Bereits mit Urteil vom 24.04.2008 (B 9/9a SB<br />

10/06 R) hatte das BSG bef<strong>und</strong>en, dass die<br />

für die GdB-Bewertung des Diabetes mellitus<br />

maßgebliche Nr. 26.15 der Anhaltspunkte<br />

(AHP 1996 <strong>und</strong> 2004) nur dann höherrangigem<br />

Recht <strong>und</strong> dem Stand der medizinischen<br />

Wissenschaft entspricht, wenn „neben<br />

der Einstellungsqualität auch der Therapieaufwand<br />

berücksichtigt wird, soweit er sich<br />

auf die Teilhabe des behinderten Menschen<br />

am Leben in der Gesellschaft nachteilig auswirkt”.<br />

Die daraufhin vom Ärztlichen Sachverständigenbeirat<br />

„Versorgungsmedizin“ erarbeitete<br />

Neufassung des Abschnitts Diabetes mellitus<br />

wurde vom BSG in seinem Urteil vom<br />

11.12.2008 (B 9/9a SB 4/07 R) ebenfalls als<br />

unzureichend kritisiert, da sie den aufgr<strong>und</strong><br />

des § 69 Abs. 1 Satz 4 SGB IX zwingend zu<br />

berücksichtigenden Therapieaufwand wiederum<br />

nicht erfasst hat. Dennoch ging die Einschätzung<br />

des Sachverständigenbeirats unverändert<br />

in die neue VersMedV ein. Das<br />

BSG hat daraufhin in konsequenter Fortfüh-<br />

rung seiner Rechtsprechung mit Urteil vom<br />

23.04.<strong>2009</strong> (B 9 SB 3/08 R) den entsprechenden<br />

Abschnitt der Verordnung wegen eines<br />

Verstoßes gegen höherrangiges Recht –<br />

hier § 69 Abs. 1 Satz 4 SGB IX – für nichtig<br />

erklärt <strong>und</strong> die unmittelbare Anwendung des<br />

Gesetzes angeordnet.<br />

Bis zu einer mit den gesetzlichen Vorgaben<br />

in Einklang stehenden Neufassung hatte das<br />

ZBFS Fälle mit Bezug zu Diabetes mellitus<br />

nach den Gr<strong>und</strong>sätzen des Urteils vom<br />

24.04.2008 zu prüfen <strong>und</strong> zu entscheiden. In<br />

Ausführung dieser Vorgabe wurde bis zum<br />

Inkrafttreten der Zweiten Verordnung zur Änderung<br />

der Versorgungsmedizinverordnung<br />

mit Wirkung vom 22.07.<strong>2010</strong> gemäß entsprechender<br />

R<strong>und</strong>schreiben <strong>und</strong> Dienstanweisungen<br />

entschieden.<br />

Für die Versorgungsverwaltung <strong>und</strong> die Sozialgerichtsbarkeit<br />

bedeutet die Neuregelung<br />

eine große Erleichterung <strong>und</strong> einen Gewinn<br />

an Rechtssicherheit.<br />

37<br />

Produktgruppe III:<br />

Schwerbehindertenrecht – Feststellungsverfahren


38<br />

Schwerbehindertenrecht - Feststellungsverfahren<br />

Unser Bild zeigt Irmgard Badura mit Regionalstellenleiter Alfred Zipfel-Zinn, dem Präsidenten Bernd Linstädt <strong>und</strong> dem Strategischen<br />

Produktmanager „Schwerbehindertenrecht – Integration“ Hans Stenz (v. r. n. l.) vor dem Servicezentrum der Regionalstelle Oberfranken.<br />

Foto: ZBFS<br />

Neue Behindertenbeauftragte Irmgard<br />

Badura zum Antrittsbesuch im ZBFS<br />

Die neue Beauftragte der Bayerischen<br />

Staatsregierung für Belange von Menschen<br />

mit Behinderung, Irmgard Badura, besuchte<br />

am 21.04.<strong>2009</strong> die Zentrale des ZBFS.<br />

Die Behindertenbeauftragte berät die Staatsregierung<br />

bei der Weiterentwicklung <strong>und</strong> Umsetzung<br />

der bayerischen Behindertenpolitik.<br />

Parteiübergreifend kooperiert sie mit kommunalen<br />

Behindertenbeauftragten, Verbänden<br />

sowie Selbsthilfegruppen <strong>und</strong> bringt die persönlichen<br />

Anliegen behinderter Menschen<br />

zur Geltung.<br />

Präsident Bernd Linstädt <strong>und</strong> Irmgard Badura<br />

bekräftigten das gemeinsame Ziel, die gleich-<br />

wertige Teilhabe von Menschen mit Behinde-<br />

rung in allen gesellschaftlichen Bereichen,<br />

vor allem im Arbeitsleben zu stärken, <strong>und</strong><br />

setzten sich für eine Fortführung der bisheri-<br />

gen engen <strong>und</strong> guten Zusammenarbeit ein.<br />

Zusammen mit Vertretern des ZBFS disku-<br />

tierte Frau Badura typische Probleme, die im<br />

Zusammenhang mit der Teilhabe der Men-<br />

schen mit Behinderung am gesellschaftlichen<br />

Leben auftauchen. Auch die Themen Inklusi-<br />

on <strong>und</strong> „Leichte Sprache“ wurden beleuchtet.


Zum Abschluss des Gespräches erprobte die<br />

Behindertenbeauftragte das im Herbst 2008<br />

in der Regionalstelle Oberfranken installierte<br />

– bayernweit einmalige – Blindenleitsystem.<br />

i<br />

Weitere Informationen über die Tätigkeit der<br />

Behindertenbeauftragten sind unter<br />

http://www.behindertenbeauftragte.<br />

bayern.de abrufbar.<br />

Umgestaltung des<br />

Widerspruchsverfahrens<br />

Geplant ist, im Laufe des Jahres 2011 die Be-<br />

arbeitung der Widerspruchsverfahren organi-<br />

satorisch umzugestalten. Bislang wird ein<br />

vom Bürger angefochtener Bescheid im<br />

ZBFS sowohl auf regionaler als auch auf<br />

zentraler Ebene überprüft. Diese – überkom-<br />

mene <strong>und</strong> rechtlich nicht gebotene – Doppel-<br />

bearbeitung soll künftig unter Beibehaltung<br />

der gewohnten Qualität in einem einstufigen<br />

<strong>und</strong> für Bürger sowie Verwaltung beschleu-<br />

nigten <strong>und</strong> effizienteren Verfahren zusam-<br />

mengeführt werden.<br />

Zu diesem Zweck sollen die Widersprüche<br />

künftig in vier Vorverfahrensstellen bearbeitet<br />

werden. Ein „Pool“ besonders erfahrener <strong>und</strong><br />

qualifizierter Ärzte der Versorgungsverwal-<br />

tung unterstützt bereits seit Anfang 2011 die<br />

Sachbearbeiter. Die Klageverfahren sollen<br />

auch künftig – wie bisher – für ganz <strong>Bayern</strong><br />

in der Zentrale bearbeitet werden.<br />

Die Einheitlichkeit der Bearbeitung in allen<br />

Vorverfahrensstellen ist ein weiteres zentra-<br />

les Anliegen der Anpassungen, die im Laufe<br />

des Jahres 2011 realisiert <strong>und</strong> abgeschlos-<br />

sen werden sollen.<br />

39<br />

Produktgruppe III:<br />

Schwerbehindertenrecht – Feststellungsverfahren


40<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

Schwerbehindertenrecht –<br />

Integration


Das Integrationsamt beim <strong>Zentrum</strong> <strong>Bayern</strong><br />

<strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> ist für alle Fragen r<strong>und</strong><br />

um das Thema „Schwerbehinderung <strong>und</strong> Ar-<br />

beit“ der richtige Ansprechpartner für Arbeit-<br />

geber, Arbeitnehmer <strong>und</strong> betriebliche Arbeit-<br />

nehmervertretungen gleichermaßen.<br />

Seine Aufgaben sind vielfältig: Förderung der<br />

beruflichen Eingliederung von schwerbehin-<br />

derten Arbeitnehmern in den allgemeinen Ar-<br />

beitsmarkt, Beratung <strong>und</strong> finanzielle Unter-<br />

stützung von Arbeitgebern, die schwerbehin-<br />

derte Menschen beschäftigen wollen, Durch-<br />

führung des besonderen Kündigungsschut-<br />

zes im Arbeitsrecht, Unterstützung von Inte-<br />

grationsprojekten, Erstattung von Fahrgeld-<br />

ausfällen an Nahverkehrsunternehmen – um<br />

nur einige zu nennen.<br />

Neue Leiterin der Produktgruppe IV<br />

Ltd. Regierungsdirektor<br />

Hans Stenz<br />

Der Strategische<br />

Produktmanager<br />

der Produktgruppe<br />

IV - Integrationsamt,<br />

Ltd. Regierungsdirektor<br />

Hans Stenz,<br />

wurde Ende Juli<br />

<strong>2010</strong> im Rahmen ei-<br />

ner kleinen Feier-<br />

st<strong>und</strong>e aus dem<br />

Kreis der Strategi-<br />

schenProduktma- nager <strong>und</strong> Regionalstellenleiter in den wohl-<br />

verdienten Ruhestand zum 31.08.<strong>2010</strong> ver-<br />

abschiedet.<br />

Hans Stenz war lange Jahre Leiter des Inte-<br />

grationsamts bei der Regierung von Mittel-<br />

franken gewesen. Im Zuge der Verwaltungs-<br />

reform wurden die Integrationsämter bei den<br />

sieben bayerischen Regierungen in das<br />

ZBFS überführt <strong>und</strong> zur Produktgruppe IV zu-<br />

sammengefasst, deren Leitung er von Anfang<br />

an übernahm. Dementsprechend war die un-<br />

terschiedliche Verwaltungspraxis in den ein-<br />

zelnen Integrationsämtern zu vereinheitli-<br />

chen. Der nunmehr eröffnete fachliche<br />

Durchgriff hat auf den Feldern des Kündi-<br />

gungsschutzes, der begleitenden Hilfe im Ar-<br />

beitsleben <strong>und</strong> der Werkstättenförderung die<br />

Einführung <strong>und</strong> Durchsetzung bayernweiter<br />

ermessenssteuernder Richtlinien möglich ge-<br />

macht. Auch sonst wurden zur Bündelung<br />

von Kräften <strong>und</strong> Gewinnung von Synergieef-<br />

fekten verschiedene innerorganisatorische<br />

Veränderungen vorgenommen, Aufgaben<br />

konzentriert <strong>und</strong> ein Qualitätsmanagement<br />

eingeführt.<br />

Im vielfältigen Beziehungsgeflecht der, man<br />

kann es so nennen, Integrationsamts-„Sze-<br />

ne“ kam ihm zu Gute, dass er immer ein „ho-<br />

mo politicus“ war mit einem untrüglichen Sinn<br />

für die sog. Kunst des Möglichen.<br />

Im Oktober <strong>2010</strong> trat die Ltd. Regierungsdi-<br />

rektorin Bettina Schnetter die Nachfolge an.<br />

Frau Schnetter war bereits in den Jahren<br />

2002 – 2005 Leiterin des Integrationsamtes<br />

bei der Regierung der Oberpfalz sowie in den<br />

Jahren 2007 – <strong>2009</strong> als Strategische Team-<br />

leiterin im Integrationsamt der Zentrale in<br />

Bayreuth tätig<br />

gewesen.<br />

Nach einem etwa<br />

einjährigem<br />

Einsatz als<br />

Richterin beim<br />

Sozialgericht<br />

Regensburg<br />

kehrte sie im<br />

Juni <strong>2010</strong> zum<br />

ZBFS-Integrationsamt<br />

zurück.<br />

Neue Strategische Produktmanagerin<br />

Bettina Schnetter<br />

41<br />

Produktgruppe IV:<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration


42<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

Ausgleichsabgabe<br />

stellung einer EDAS-Onlinehilfe, an der Aktualisierung<br />

des Benutzerhandbuchs sowie<br />

Die Ausgleichsabgabe ist ein wichtiges In- an der kompletten Neuerstellung eines Handstrument,<br />

die gleichberechtigte Teilhabe buchs für die EDAS-Benutzerverwaltung mit-<br />

schwerbehinderter Menschen im Arbeitslegearbeitet. Im Erhebungsjahr <strong>2009</strong> wurden<br />

ben zu fördern. Die Ausgleichsabgabe wird bayernweit 22.189 Arbeitgebermeldungen<br />

vom Integrationsamt bei Arbeitgebern erho- bearbeitet. Dabei mussten 1.000 Feststelben,<br />

die ihrer Beschäftigungspflicht – wenigslungsbescheide aufgr<strong>und</strong> nicht rechtzeitiger<br />

tens 5 % der Arbeitsplätze sind mit schwer- Zahlung sowie 1.762 Säumnisbescheide erbehinderten<br />

Menschen zu besetzen – nicht<br />

oder nicht in vollem Umfang nachkommen.<br />

lassen werden.<br />

Die Mittel der Ausgleichsabgabe in <strong>Bayern</strong> Aufkommen <strong>und</strong> Verwendung der<br />

werden vom ZBFS vor allem dazu eingesetzt,<br />

Arbeitgeber bei der Beschäftigung schwerbe-<br />

Ausgleichsabgabe<br />

hinderter Menschen zu unterstützen <strong>und</strong> flie- Die Ausgleichsabgabe summierte sich im<br />

ßen so zu einem großen Teil in Form der be- Jahr <strong>2009</strong> auf ca. 92,39 Mio. Euro <strong>und</strong> ist dagleitenden<br />

Hilfe im Arbeitsleben an die Bemit im Vergleich zum Jahr 2008 nur leicht zutriebe<br />

zurück.<br />

rückgegangen. <strong>2010</strong> waren die Auswirkungen<br />

der Wirtschafts- <strong>und</strong> Finanzkrise jedoch<br />

Erhebung der Ausgleichsabgabe<br />

Zur Erhebung der Ausgleichabgabe setzen<br />

deutlicher: Die Einnahmen gingen auf ca.<br />

83,5 Mio. Euro zurück.<br />

die Regionalstellen das Modul EDAS der Insgesamt hat das Integrationsamt in <strong>Bayern</strong><br />

Software OASIS der B<strong>und</strong>esarbeitsgemein- im Jahr <strong>2010</strong> nach Erfüllung b<strong>und</strong>esrechtlischaft<br />

der Integrationsämter <strong>und</strong> Hauptfürsorgestellen<br />

(BIH) ein, das<br />

cher Ausgleichsverpflichtungen Ausgaben<br />

u. a. den erforderlichen Datenaustausch<br />

mit der Bun-<br />

Ausgaben des Integrationsamtes nach Leistungsart im Jahr <strong>2010</strong><br />

desagentur für Arbeit si-<br />

Schulung, Forschung, Sonstiges<br />

cherstellt. Die Zentrale des<br />

Integrationsamtes ist auf<br />

B<strong>und</strong>esebene Mitglied der<br />

0,96 Mio €<br />

„Clearingstelle EDAS“ der<br />

BIH <strong>und</strong> bemüht, die<br />

EDAS-Anwender in den<br />

Regionalstellen beim Umgang<br />

mit der Software entsprechend<br />

zu unterstützen.<br />

Leistungen an Arbeitgeber<br />

17,74 Mio €<br />

Instutionelle Föderung<br />

18,18 Mio €<br />

Wir haben <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong><br />

Leistungen an<br />

Leistungen an IFD<br />

u. a. EDAS-Anwender-<br />

Integrationsprojekte<br />

8,82 Mio €<br />

4,50 Mio €<br />

Workshops durchgeführt,<br />

Arbeitsmarktprogramme<br />

darüber hinaus an der Er-<br />

1,20 Mio €<br />

Leistungen an schwerbehinderte Menschen<br />

2,55 Mio €


aus der Ausgleichsabgabe in Höhe von 53,95<br />

Mio. Euro geleistet. Eine Gegenüberstellung<br />

der Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben finden Sie im<br />

Tabellenteil auf dem beiliegenden Datenträ-<br />

ger.<br />

Begleitende Hilfe im Arbeitsleben<br />

Die begleitende Hilfe <strong>und</strong> Leistungen zur För-<br />

derung des Arbeits- <strong>und</strong> Ausbildungsplatzan-<br />

gebotes für schwerbehinderte Menschen ge-<br />

mäß §§ 15 ff. SchwbAV zählen zu den vor-<br />

rangigen Aufgaben des Integrationsamtes,<br />

§ 14 Abs. 2 SchwbAV.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> hat das Integrationsamt an Ar-<br />

beitgeber insgesamt Leistungen in Höhe von<br />

26,47 Mio. Euro ausgereicht. Ein Großteil<br />

dieser Summe wurde als Lohnkostenzu-<br />

schuss zur Abgeltung außergewöhnlicher Be-<br />

lastungen gewährt, die mit der Beschäftigung<br />

schwerbehinderter Menschen verb<strong>und</strong>en<br />

sind (§ 27 SchwbAV).<br />

Im Rahmen der begleitenden Hilfe können<br />

auch schwerbehinderte Menschen unmittel-<br />

bar Leistungen in Anspruch nehmen. Im Jahr<br />

<strong>2009</strong> wurden schwerbehinderten Arbeitneh-<br />

merinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmern Leistungen in<br />

Höhe von 2,2 Mio. Euro gewährt, um deren<br />

Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt<br />

<strong>und</strong> ihre Chancengleichheit gegenüber nicht<br />

behinderten Arbeitnehmern zu fördern.<br />

Integrationsprojekte<br />

Integrationsprojekte sind keine „Sonderbe-<br />

triebe“, sondern arbeiten gr<strong>und</strong>sätzlich, wie<br />

andere Unternehmen auch, markt- <strong>und</strong> wett-<br />

bewerbsorientiert. Sie beschäftigen gemäß<br />

§§ 132 ff. SGB IX schwerbehinderte Men-<br />

schen, deren Teilhabe an einer Beschäfti-<br />

gung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auf-<br />

gr<strong>und</strong> von Art <strong>und</strong> Schwere der Behinderung<br />

oder aufgr<strong>und</strong> anderer Umstände auf beson-<br />

dere Schwierigkeiten stößt.<br />

Laut gesetzlicher Definition müssen mindes-<br />

tens 25 % <strong>und</strong> in der Regel maximal 50 %<br />

der Arbeitsplätze mit besonders betroffenen<br />

schwerbehinderten Menschen besetzt wer-<br />

den. In den 89 bayerischen Integrationspro-<br />

jekten sind rd. 3.300 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

davon ca. 1.700 Schwerbehinderte (Stand:<br />

März <strong>2010</strong>).<br />

Hauptziel ist die Schaffung von sozialversi-<br />

cherungspflichtigen Dauerarbeitsplätzen für<br />

besonders betroffene schwerbehinderte Men-<br />

schen. Entsprechend dem Inklusionsgedan-<br />

ken der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

soll daneben die Zusammenarbeit von Men-<br />

schen mit <strong>und</strong> ohne Behinderung gefördert<br />

werden.<br />

„Management Plus“<br />

Nachdem in einem ersten Schritt die Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Integrationsprojekte untersucht worden war,<br />

startete am 01.09.<strong>2010</strong> das Sonderprogramm<br />

Management Plus, welches dazu<br />

beitragen soll, die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

bayerischen Integrationsprojekte weiter zu<br />

stärken. In diesem Rahmen fördert das Integrationsamt<br />

im Auftrag des Bayerischen Sozialministeriums<br />

die Qualifizierung <strong>und</strong> Fortbildung<br />

der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

der Integrationsprojekte in betriebswirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> juristischen Themenbereichen.<br />

Das Programm hat eine Laufzeit bis zum<br />

31.12.2012 <strong>und</strong> wird von den Regionalstellen<br />

umgesetzt.<br />

43<br />

Produktgruppe IV:<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration


44<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

Arbeitsmarkt-/Sonderprogramme<br />

Job 4000<br />

Die B<strong>und</strong>-Länder-Initiative Job 4000 startete<br />

zum 01.01.2007 <strong>und</strong> hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

die berufliche Integration schwerbehinderter<br />

Menschen zu verbessern. Die Richtlinie<br />

wurde in <strong>Bayern</strong> durch eine Vereinbarung<br />

umgesetzt, die das Sozialministerium mit der<br />

Regionaldirektion <strong>Bayern</strong> der B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit <strong>und</strong> dem Integrationsamt beim<br />

ZBFS erarbeitet hat. Das Integrationsamt koordiniert<br />

dieses Programm in <strong>Bayern</strong> <strong>und</strong><br />

setzt es um. Schwerpunkte der Förderung<br />

sind u. a. die berufliche Integration von besonders<br />

betroffenen schwerbehinderten<br />

Menschen in<br />

den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

sowie in Integrationsprojekte<br />

gemäß §§ 132 ff.<br />

SGB IX.<br />

Bis zum 31.12.<strong>2010</strong> konnten<br />

so bayernweit 49 neue<br />

sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsplätze in Integrationsprojekten<br />

sowie 141<br />

neue Arbeitsplätze auf dem<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

geschaffen werden. Damit<br />

ist das Ziel von 145 neu zu<br />

schaffenden Arbeitsplätzen<br />

bereits deutlich vor Ablauf<br />

des Programms erreicht.<br />

Die Umsetzung von Art. 2 des Programms –<br />

Schaffung neuer betrieblicher Ausbildungsplätze<br />

– startete im Laufe des Jahres 2008.<br />

Bis 31.12.<strong>2010</strong> konnten 45 neue Ausbildungsplätze<br />

mit einer Prämie gefördert werden.<br />

Die bayerischen Integrationsfachdienste haben<br />

im Rahmen der Unterstützung nach<br />

Art. 3 des B<strong>und</strong>-Länder-Programms insgesamt<br />

169 besonders betroffene schwerbehinderte<br />

Menschen sowie schwerbehinderte<br />

Schulabgänger erfolgreich in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt vermittelt.<br />

Im Rahmen der Unterstützungsfälle wurde<br />

auch das Projekt Übergang Förderschule –<br />

Beruf mit Mitteln des Programms kofinanziert.<br />

Ziel des Projektes war insbesondere,<br />

geistig behinderten Jugendlichen die Möglichkeit<br />

eines Übergangs auf den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt zu eröffnen, die nach bisheriger<br />

Praxis am Ende der Schulzeit i. d. R. in einer<br />

Regionalkonferenz in Regenstauf Foto: Peter Stadler<br />

Werkstatt für behinderte Menschen beschäftigt<br />

worden wären. Innerhalb von zwei Schuljahrgängen<br />

konnten 91 Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler mit Mitteln des Projektes Job 4000<br />

von den Integrationsfachdiensten unterstützt<br />

werden (siehe dazu auch Seite 85).<br />

Sozialstaatssekretär Markus Sackmann <strong>und</strong><br />

Vertreter des B<strong>und</strong>esarbeitsministeriums zo-


gen am 07.06.<strong>2010</strong> im Rahmen der Regionalkonferenz<br />

„Job 4000“ in Regenstauf eine<br />

positive Zwischenbilanz. Die örtlichen Arbeitgebervertreter<br />

konnten sich durch verschiedene<br />

Best-Practice-Beispiele aus erster<br />

Hand über gelungene, aber auch nachhaltige<br />

Integration von Menschen mit Behinderung<br />

ins Arbeitsleben überzeugen.<br />

Sonderprogramm<br />

„Chancen schaffen“<br />

Mit dem Sonderprogramm „Chancen schaffen”<br />

legten das Bayerische Sozialministerium<br />

<strong>und</strong> das ZBFS anlässlich der aufkommenden<br />

Wirtschaftskrise im Jahr <strong>2009</strong> ein<br />

bayerisches Arbeitsmarktprogramm zur Verbesserung<br />

der Beschäftigungssituation<br />

schwerbehinderter Menschen auf. Dafür stehen<br />

im Zeitraum Juni <strong>2009</strong> bis Juni 2011 Mittel<br />

in Höhe von knapp 5,6 Mio. Euro zur Verfügung.<br />

Neben der Schaffung von angestrebten<br />

150 zusätzlichen Arbeitsplätzen in Integrationsprojekten<br />

sollen zusätzliche Programmmittel<br />

in Höhe von 1 Mio. Euro Arbeitgebern<br />

einen Anreiz zur Schaffung neuer Arbeits-<br />

<strong>und</strong> Ausbildungsplätze für schwerbehinderte<br />

Menschen geben. Ergänzend erhalten<br />

die Integrationsfachdienste eine Förderung<br />

durch „Chancen schaffen“, um so zu einer<br />

Stabilisierung <strong>und</strong> Sicherung der Beschäftigungsverhältnisse<br />

schwerbehinderter<br />

Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt beizutragen.<br />

Mit Mitteln des Sonderprogramms konnten<br />

bis einschließlich 31.12.<strong>2010</strong> 14 neue Arbeitsplätze<br />

in Integrationsprojekten geschaffen<br />

sowie 48 neue Arbeitsplätze auf dem<br />

sonstigen allgemeinen Arbeitsmarkt bezuschusst<br />

werden.<br />

i<br />

„Werkstatt inklusiv“<br />

Nähere Informationen zum Förderprogramm<br />

finden Sie im Internet unter:<br />

www.zbfs.bayern.de/integrationsamt/<br />

hilfen/arbeitgeber/chancen_schaffen.html<br />

Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM)<br />

haben aufgr<strong>und</strong> ihres Gesetzesauftrags auch<br />

die Aufgabe, diesen Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

außerhalb der Werkstatt anzubieten.<br />

Diese sog. Außenarbeitsplätze sind ein gutes<br />

Instrument, dem Wunsch- <strong>und</strong> Wahlrecht der<br />

betroffenen schwerbehinderten Menschen<br />

Rechnung zu tragen. Durch Beschäftigung<br />

auf einem Außenarbeitsplatz wird darüber hinaus<br />

auch die Akzeptanz schwerbehinderter<br />

Menschen in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes<br />

gestärkt. Das Programm „Werkstatt<br />

inklusiv” will hier ansetzen <strong>und</strong> sieht im Programmzeitraum<br />

von März <strong>2010</strong> bis Februar<br />

2012 vor, insgesamt 600 neue Außenarbeitsplätze<br />

der WfbM in <strong>Bayern</strong> entstehen zu lassen.<br />

Das Programm hat ein Finanzvolumen<br />

von insgesamt 1,8 Mio. Euro, die Abwicklung<br />

erfolgt über die Regionalstellen. Der hier beschrittene<br />

Weg wird im Übrigen durch die<br />

UN-Konvention weiter vorangetrieben werden<br />

müssen.<br />

Integrationsfachdienste<br />

Das Integrationsamt kann bei Durchführung<br />

seiner Maßnahmen zur Teilhabe schwerbehinderter<br />

Menschen am Arbeitsleben Integrationsfachdienste<br />

(IFD) beteiligen. IFD sind<br />

externe Dienste für besondere Zielgruppen<br />

wie z. B. seelisch behinderte Menschen. Sie<br />

können im Einzelfall auch von der B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit <strong>und</strong> den Rehabilitationsträgern<br />

beauftragt werden. Die Strukturverantwortung,<br />

d. h. die Aufgabe, in <strong>Bayern</strong> ein flä-<br />

45<br />

Produktgruppe IV:<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration


46<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

chendeckendes Netz an IFD zur Verfü-<br />

gung zu stellen, liegt jedoch beim Inte-<br />

grationsamt.<br />

In <strong>Bayern</strong> gibt es derzeit 13 Integrations-<br />

fachdienste mit insgesamt 178 Beraterin-<br />

nen <strong>und</strong> Beratern. Das Integrationsamt<br />

hat im Jahr <strong>2009</strong> an die Integrationsfach-<br />

dienste Aufträge mit einem Volumen von<br />

4,52 Mio. Euro vergeben. Allein in <strong>Bayern</strong><br />

haben die IFD im Jahr <strong>2009</strong> insgesamt<br />

8.626 Beratungen geleistet <strong>und</strong> Betreu-<br />

ungen erbracht. Von den 5.760 Betreu-<br />

ungsfällen wurden 2.285 Personen im<br />

Auftrag des Integrationsamtes im Bereich<br />

der beruflichen Sicherung unterstützt, die Arbeitsverwaltung<br />

erteilte in 2.318 Fällen den<br />

Auftrag, in den übrigen Fällen wurden die IFD<br />

im Auftrag der Reha-Träger oder sonstiger<br />

Träger tätig.<br />

i<br />

Fachtag IFD<br />

Nähere Informationen erhalten Sie auf unserer<br />

Homepage unter:<br />

http://www.zbfs.bayern.de/<br />

integrationsamt/integrationsfachdienst/<br />

index.html<br />

Auf Einladung des Bayerischen Sozialministeriums,<br />

der Regionaldirektion <strong>Bayern</strong> der<br />

B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit, des Integrationsamtes<br />

in der Zentrale des ZBFS sowie der<br />

Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ifd <strong>Bayern</strong><br />

e. V. fand am 12.11.<strong>2010</strong> in Nürnberg eine<br />

Fachkonferenz über die Zukunft der Integrationsfachdienste<br />

in <strong>Bayern</strong> mit dem Thema<br />

„Vom Dienst zum Dienstleister“ statt.<br />

Vertreter der bayerischen Integrationsämter,<br />

Mitarbeiter der Integrationsfachdienste sowie<br />

alle Reha-/SB-Teamleiter der bayerischen<br />

Agenturen für Arbeit konnten als Gäste begrüßt<br />

werden.<br />

Podiumsdiskussion mit (v. l.) Klaus Beier (B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit,<br />

RD <strong>Bayern</strong>), Karin Wirsching (ZBFS – Region Mittelfranken), Dr. Oliver<br />

Bloeck (StMAS), Bettina Schnetter (ZBFS Zentrale) <strong>und</strong> Andreas<br />

Backhaus (LAG ifd <strong>Bayern</strong> e.V.). Foto: ©IFD gGmbH <strong>2010</strong><br />

Unterstützte Beschäftigung<br />

Der Leistungstatbestand der Unterstützten<br />

Beschäftigung (UB) nach § 38a SGB IX ist<br />

Anfang des Jahres <strong>2009</strong> in Kraft getreten.<br />

Ziel der UB ist es, behinderten Menschen mit<br />

besonderem Unterstützungsbedarf eine angemessene,<br />

geeignete <strong>und</strong> sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung zu ermöglichen<br />

<strong>und</strong> zu erhalten. Nach dem Gr<strong>und</strong>satz „erst<br />

platzieren – dann qualifizieren“ sollen<br />

schwerbehinderte Menschen in zwei Phasen<br />

nachhaltig in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

integriert werden.<br />

Nach erfolgreicher Vermittlung auf einen geeigneten<br />

Arbeitsplatz ist das Integrationsamt<br />

in der sogenannten Phase 2 der UB dafür<br />

verantwortlich, die zur Stabilisierung des sozialversicherungspflichtigenBeschäftigungsverhältnisses<br />

erforderliche Unterstützung <strong>und</strong><br />

Krisenintervention in Form von Berufsbegleitung<br />

zu gewährleisten. In <strong>Bayern</strong> werden regelmäßig<br />

die Integrationsfachdienste mit dieser<br />

Aufgabe betraut.


Prävention <strong>und</strong> Kündigungsschutz<br />

Bevor ein Arbeitgeber gegenüber seinem<br />

schwerbehinderten Beschäftigten eine Kündigung<br />

ausspricht, muss das Integrationsamt<br />

dieser Maßnahme zustimmen – der schwerbehinderte<br />

Mensch genießt besonderen<br />

Kündigungsschutz im Arbeitsrecht. Versäumt<br />

der Arbeitgeber, das Integrationsamt<br />

einzubinden, so ist die Kündigung unwirksam.<br />

Damit kann das Spektrum der Begleitenden<br />

Hilfe im Arbeitsleben voll ausgeschöpft<br />

werden <strong>und</strong> die Chance bleibt gewahrt,<br />

den Arbeitsplatz zu erhalten.<br />

Idealerweise wird das Integrationsamt schon<br />

im Vorfeld der Kündigung innerhalb eines<br />

Präventionsverfahrens beteiligt: Arbeitgeber<br />

sind nach § 84 SGB IX zur Prävention verpflichtet.<br />

Auch die Rechtsprechung misst der<br />

Prävention in einem Kündigungsverfahren<br />

besondere Bedeutung zu: bei krankheitsbedingten<br />

Kündigungen ist sie als Abwägungskriterium<br />

der sozialen Rechtfertigung zu beachten.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde das Integrationsamt in<br />

460 neuen Präventionsfällen aktiv. Nur ca.<br />

22,9 % der abgeschlossenen Fälle gingen in<br />

Abgeschlossene Kündigungsverfahren <strong>2010</strong><br />

Kündigungsgründe<br />

Ordentliche<br />

Kündigung<br />

Ordentliche<br />

Änderungskündigung<br />

ein Kündigungsverfahren über. 3.621<br />

Kündigungsverfahren konnten im selben<br />

Zeitraum abgeschlossen werden.<br />

Betriebsbedingte Gründe machten r<strong>und</strong><br />

45 % aller Anträge aus – der bei weitem<br />

bedeutendste Kündigungsgr<strong>und</strong>. Gerade<br />

bei Betriebsschließungen <strong>und</strong> Insolvenzen<br />

sind die Möglichkeiten des Integrationsamtes<br />

gering, zum Erhalt des Arbeitsplatzes<br />

beizutragen. In 1.326 der insgesamt<br />

1.645 betriebsbedingten Verfahren stimmte<br />

man deshalb der Kündigung zu.<br />

Knapp 25 % der Kündigungsverfahren<br />

hatten verhaltensbedingte Gründe, fast<br />

30 % personenbedingte; letztere sind<br />

insbesondere auf behinderungsbedingte<br />

Leistungseinschränkungen <strong>und</strong> Fehlzeiten<br />

zurückzuführen. Hier kann das Integrationsamt<br />

mit seinem Leistungsspektrum einiges<br />

bewirken: Behinderungsbedingte<br />

Schwierigkeiten am Arbeitsplatz können<br />

häufig durch eine angepasste Arbeitsplatzausstattung,<br />

berufsbegleitende Betreuung,<br />

geänderte Arbeitsbedingungen oder finanzielle<br />

Nachteilsausgleiche abgemildert<br />

werden. Für viele schwerbehinderte Beschäftigte<br />

konnte so, trotz des bereits<br />

Außerordentliche<br />

Kündigung<br />

Beendigung<br />

nach § 92 SGB IX*<br />

Betriebsbedingt 1.506 94 42 3<br />

Personenbedingt 857 29 116 72<br />

Verhaltensbedingt 407 10 444 41<br />

Insgesamt 2.770 133 602 116<br />

* wegen Erwerbsminderung oder Berufsunfähigkeit<br />

47<br />

Produktgruppe IV:<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration


48<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

eingeleiteten Verfahrens, ein tragfähiger Kon-<br />

sens gef<strong>und</strong>en werden – ihre Arbeitsverhältnisse<br />

blieben erhalten.<br />

Auch in den Fällen, in denen die Zustimmung<br />

erteilt werden muss, ist die Einbindung des<br />

Integrationsamts von Vorteil: häufig werden<br />

Wege aufgezeigt, die die Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

sozialverträglich gestalten.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden 52 % der Verfahren<br />

trotz Zustimmung zur Kündigung im Einvernehmen<br />

mit dem Betroffenen abgeschlossen.<br />

Der besondere Kündigungsschutz für<br />

schwerbehinderte Menschen führt keineswegs<br />

zur Unkündbarkeit. Er stellt kein Einstellungshemmnis<br />

dar, sondern ein Angebot<br />

zur Problemlösung.<br />

Technischer Beratungsdienst<br />

Regionalstellen<br />

Der Technische Beratungsdienst in den Integrationsämtern<br />

mit bayernweit acht Ingenieuren<br />

verschiedener Fachrichtungen berät die<br />

betroffenen schwerbehinderten Menschen<br />

sowie deren Arbeitgeber <strong>und</strong> unterstützt das<br />

Amt mit seinen Einschätzungen. Die Ingenieure<br />

analysieren die Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

schwerbehinderter Menschen in<br />

den Betrieben <strong>und</strong> befassen sich mit technischen<br />

Lösungen sowie den Kosten der Ausstattung<br />

für den jeweiligen Arbeitsplatz. Mit<br />

Blick auf den einzelnen behinderten Menschen<br />

<strong>und</strong> seine Fähigkeiten definiert der<br />

technische Berater die Anforderungen für einen<br />

behinderungsgerechten Arbeitsplatz.<br />

Zum Einsatz kommen dabei behinderungskompensierende<br />

Technologien <strong>und</strong> individualisierte<br />

Hilfsmittel, abgestimmt selbstverständlich<br />

auf die jeweiligen betrieblichen Anforderungen.<br />

In den Jahren <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong> gaben die technischen<br />

Berater in unseren Regionalstellen ca.<br />

2.100 Stellungnahmen <strong>und</strong> Gutachten ab <strong>und</strong><br />

führten r<strong>und</strong> 1.500 Betriebsbesuche durch.<br />

Zentrale<br />

Wesentliche Aufgabe des technischen Beraters<br />

der Zentrale ist die bayernweite technische<br />

Begutachtung der Werkstätten für behinderte<br />

Menschen. Die Raumplanung für<br />

Werkstätten sowie Berufsbildungs- <strong>und</strong> Berufsförderwerke<br />

ist ein wesentlicher Teil der<br />

fachlichen Prüfung. Er arbeitet dabei eng mit<br />

den Regionalstellen, der Landesbaudirektion,<br />

den Bezirken sowie im Anerkennungsverfahren<br />

mit der Agentur für Arbeit zusammen.


In den Jahren <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> führte der tech-<br />

nische Berater der Zentrale über 120 Besich-<br />

tigungen <strong>und</strong> Beratungen bei Trägern <strong>und</strong> in<br />

Werkstätten vor Ort durch. Neben der Ab-<br />

stimmung in fachlichen Gr<strong>und</strong>satzfragen <strong>und</strong><br />

der Planung <strong>und</strong> Leitung von Dienstbespre-<br />

chungen mit den technischen Beratern der<br />

Regionalstellen engagiert er sich auch bun-<br />

desweit als Leiter des Arbeitsausschusses<br />

„Technische Beratungsdienste“ der BIH.<br />

Institutionelle Förderung<br />

Das Förderverfahren für Investitionskosten<br />

für Bau- <strong>und</strong> Ausstattungen von WfbM sowie<br />

Berufsbildungs- <strong>und</strong> Berufsförderungswerke<br />

(einschließlich Wohnbereich) wird vom Integrationsamt<br />

der Zentrale für ganz <strong>Bayern</strong>,<br />

einschließlich der fachlichen Prüfung, koordiniert.<br />

Die Regionalstellen wiederum klären<br />

den Bedarf vor Ort <strong>und</strong> sind für das Förderverfahren<br />

zuständig (die Regionalstelle Oberpfalz<br />

ist auch für Niederbayern <strong>und</strong> Oberfranken<br />

zuständig).<br />

Zukunftsinvestitionsgesetz<br />

Im Rahmen des Zukunftsinvestitionsgesetzes<br />

(Konjunkturpaket II)<br />

wurden für die institutionelleFörderung<br />

der Werkstätten<br />

zusätzliche Mittel<br />

(3,7 Mio. Euro<br />

vom B<strong>und</strong> plus ca.<br />

5,1 Mio. Euro des<br />

Freistaats <strong>Bayern</strong>)<br />

zur Verfügung gestellt,<br />

die wir kurzfristig<br />

an Einrichtungsträgerausreichen<br />

konnten.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Newsletter<br />

Das Integrationsamt beim ZBFS gestaltet<br />

viermal jährlich eine Beilage zur b<strong>und</strong>esweiten<br />

Zeitschrift ZB – Behinderte Menschen<br />

im Beruf (ZB <strong>Bayern</strong>). Darüber hinaus bieten<br />

wir seit <strong>2009</strong> quartalsweise einen Newsletter<br />

an.<br />

i<br />

Messen<br />

Melden auch Sie sich an unter:<br />

www.zbfs.bayern.de/integrationsamt/<br />

newsletter.php<br />

Das Messegelände Nürnberg ist Schauplatz<br />

für zwei der wichtigsten Messen des Sozialmarktes:<br />

Auf der im Frühjahr stattfindenden Werkstätten:Messe<br />

präsentieren sich die Werkstätten<br />

für behinderte Menschen als kompetenter<br />

Partner der Industrie <strong>und</strong> beeindrucken mit<br />

innovativen <strong>und</strong> designorientieren Produkten<br />

für den Verbraucher.<br />

Werkstätten:Messe <strong>2010</strong> (v. l.): MdL Hermann Imhof, Präsident Bernd Linstädt,<br />

Sozialministerin Christine Haderthauer, Karin Wirsching (ZBFS – Region Mittelfranken)<br />

<strong>und</strong> Hans Stenz (Strategischer Produktmanager „Schwerbehindertenrecht<br />

– Integration”). Foto: Birte Kensy<br />

49<br />

Produktgruppe IV:<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration


50<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

ConSozial <strong>2010</strong>: Peter Masuch, Präsident des B<strong>und</strong>essozialgerichts<br />

(Mitte), am Stand des ZBFS. Mit im Bild: Dr. Norbert<br />

Kollmer, Vizepräsident des ZBFS, sowie Bettina Schnetter,<br />

Strategische Produktmanagerin des Integrationsamtes <strong>Bayern</strong>.<br />

Foto: Michael Neuner<br />

Im Herbst ist Nürnberg die Heimat der Con-<br />

Sozial. Das Integrationsamt ist auf beiden<br />

Messen vertreten; Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mit-<br />

arbeiter der Regionalstelle Mittelfranken <strong>und</strong><br />

der Zentrale informieren über das gesamte<br />

Leistungsspektrum für Arbeitgeber <strong>und</strong><br />

schwerbehinderte Arbeitnehmer. Zusätzlich<br />

waren im Jahr <strong>2009</strong> auch die Produktgrup-<br />

pen I (<strong>Familie</strong>) <strong>und</strong> III (Schwerbehinderten-<br />

recht – Feststellungsverfahren) sowie das<br />

Bayerische Landesjugendamt am Stand des<br />

Integrationsamtes auf der ConSozial vertre-<br />

ten.<br />

Broschüren<br />

Zur Wahl der Schwerbe-<br />

hindertenvertretungen im<br />

Oktober/November <strong>2010</strong><br />

wurde die Broschüre „Wahl<br />

der Schwerbehindertenver-<br />

tretung“ komplett überar-<br />

beitet.<br />

i<br />

Information <strong>und</strong> Bildung<br />

Das Integrationsamt bietet Vertrauenspersonen,<br />

Beauftragten der Arbeitgeber sowie Betriebs-<br />

<strong>und</strong> Personalräten (§ 102 Abs. 2 Satz<br />

6 SGB IX) zur Vermittlung spezifischer<br />

Kenntnisse aus dem Schwerbehindertenrecht<br />

ein umfangreiches Kursangebot an.<br />

Erstmals wurden <strong>2010</strong> bayernweit spezielle<br />

Seminare für Betriebs- <strong>und</strong> Arbeitsmediziner<br />

zu den Themen Prävention <strong>und</strong> Berufliches<br />

Eingliederungsmanagement (BEM) angeboten,<br />

die sehr gute Resonanz erfahren haben.<br />

i<br />

Job Erfolg<br />

Diese <strong>und</strong> weitere Veröffentlichungen finden<br />

Sie unter<br />

www.zbfs.bayern.de/integrationsamt/<br />

broschueren/index.html<br />

Das Kursangebot 2011 steht neben einer<br />

Printversion auch online unter<br />

www.kurse-integrationsamt-bayern.de<br />

zur Verfügung.<br />

Der Bayerische Landtag, die Behindertenbeauftragte<br />

der Bayerischen Staatsregierung<br />

<strong>und</strong> das Bayerische Sozialministerium zeichnen<br />

seit dem Jahr 2005 Betriebe <strong>und</strong> Dienststellen<br />

für ihr beispielhaftes <strong>und</strong> herausragendes<br />

Engagement bei der Integration von<br />

Menschen mit Behinderungen ins Arbeitsleben<br />

mit dem Preis Job Erfolg aus.<br />

Der Preis wird jährlich am 03. Dezember,<br />

dem Welttag der Menschen mit Behinderung,<br />

verliehen <strong>und</strong> hat mittlerweile bayernweit Anerkennung<br />

gef<strong>und</strong>en. Das Integrationsamt ist<br />

in die Vorbereitungen maßgeblich eingeb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> steht der Jury fachlich beratend zur


Die Preisträger <strong>2010</strong> zusammen mit der Behindertenbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung Irmgard Badura (Mitte), Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer (dahinter), Staatsministerin Christine Haderthauer (6. v. l.) sowie der Landtagspräsidentin Barbara<br />

Stamm (hintere Reihe, 3. v. r.). Foto: Bildarchiv Bayer. Landtag, Fotograf Rolf Poss<br />

Seite. Im Jahr <strong>2010</strong> fand die Auszeichnung<br />

für den Integrationspreis unter Beteiligung<br />

der Landtagspräsidentin Barbara Stamm<br />

erstmals im Bayerischen Landtag statt, unter<br />

der Schirmherrschaft von Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer.<br />

Preisträger im Jahre <strong>2009</strong> waren die Fendt-<br />

Caravan GmbH in Mertingen (Privatwirtschaft),<br />

die Stadt Weiden in der Oberpfalz<br />

(Öffentlicher Dienst) <strong>und</strong> die Spielplatzgeräte<br />

Maier gGmbH Traunreuth (Ehrenpreis).<br />

Sozialministerin Christine Haderthauer zeich-<br />

nete im Jahr <strong>2010</strong> die Flughafen München<br />

GmbH (Privatwirtschaft), die Stadt Aschaffen-<br />

burg (Öffentlicher Dienst) sowie die Bäckerei<br />

Loskarn in Bamberg (Ehrenpreis) aus.<br />

51<br />

Produktgruppe IV:<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration


52<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

Soziale Entschädigung/<br />

Kriegsopferfürsorge


Antragsentwicklung: Kriegsopferversorgung<br />

geht zurück, Opferentschädigung<br />

nimmt zu<br />

Im Berichtszeitraum gingen 597 (<strong>2009</strong>) bzw.<br />

536 (<strong>2010</strong>) Erstanträge auf Gewährung von<br />

Leistungen nach dem B<strong>und</strong>esversorgungsgesetz<br />

(BVG) in unseren sieben Regionalstellen<br />

ein. Knapp 90 % davon entfielen auf die Hinterbliebenenversorgung.<br />

Ein leichter Anstieg der Antragszahlen konnte<br />

im Bereich der sog. Nebengesetze, wie z. B.<br />

SVG, IfSG, OEG, verzeichnet werden: die<br />

Anzahl der Erstanträge erhöhte sich von<br />

2.481 (<strong>2009</strong>) auf 2.551 im Jahr <strong>2010</strong>. Der<br />

Hauptanteil entfiel mit r<strong>und</strong> 80 % (1.948 bzw.<br />

2.041 Anträge) auf das Opferentschädigungsgesetz<br />

(OEG).<br />

OEG <strong>und</strong> Opferhilfe<br />

Schwerpunktstellen<br />

Verwaltungen im Allgemeinen wird in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung ein gewisses Beharrungsvermögen<br />

zugeschrieben. Häufig zu<br />

Unrecht. Auch die Verwaltung hinterfragt ihr<br />

Tun, verlässt gewohnte Gleise, sucht Verbesserungen.<br />

In der Praxis des OEG <strong>und</strong> der Opferhilfe haben<br />

wir uns insbesondere in drei Feldern bemüht,<br />

einen modernen, opfernahen Vollzug<br />

zu etablieren <strong>und</strong> aufgetretene Defizite abzustellen.<br />

Diese Felder sind:<br />

• Beschleunigung der Opferhilfe<br />

• opfergerechter Nachweis der Anspruchsvoraussetzungen<br />

• Ausrichtung des Verwaltungshandelns an<br />

den Bedürfnissen der Opfer<br />

Damit sind wir auch auf einer Linie mit den<br />

Forderungen der Opfer <strong>und</strong> Opferschutzverbände,<br />

allen voran des WEISSEN RINGS.<br />

Insbesondere das komplexe Wechselspiel<br />

zwischen medizinischer Sachaufklärung <strong>und</strong><br />

rechtlicher Bewertung, das zur Bewältigung<br />

der Folgen schwerer <strong>und</strong> schwerster Gewalttaten<br />

nötig ist, erfordert hoch spezialisierte<br />

Teams. Nur eine genügende Zahl praktischer<br />

Fallgestaltungen <strong>und</strong> Probleme ermöglicht<br />

die Entwicklung von professioneller Routine,<br />

sicherem Urteil <strong>und</strong> einem abgeklärten Blick.<br />

Hinzutreten müssen Empathie <strong>und</strong> Zuwendung<br />

für die Opfer.<br />

Die logische Konsequenz daraus war die Errichtung<br />

von zwei Schwerpunktstellen für<br />

sog. Katalogtaten nach dem OEG im Jahr<br />

<strong>2009</strong> in <strong>Bayern</strong>. Bei bestimmten, katalogmäßig<br />

festgelegten, besonders schweren Gewalttaten<br />

ist die Sachbehandlung bei den<br />

Schwerpunktstellen konzentriert. Diese treffen<br />

die Gr<strong>und</strong>entscheidung.<br />

Zu den Katalogtaten gehören insbesondere<br />

die Delikte Mord <strong>und</strong> Totschlag, Raub <strong>und</strong><br />

Geiselnahme, schwere Körperverletzung sowie<br />

Sexualdelikte. Etwa die Hälfte aller Katalogtaten<br />

stammt aus dem Bereich der Sexualdelikte.<br />

Die Gr<strong>und</strong>entscheidung treffen die Schwerpunktstellen<br />

in Regensburg <strong>und</strong> Bayreuth:<br />

Die Anerkennung als Opfer an sich (= vorsätzlicher<br />

rechtswidriger tätlicher Angriff) sowie<br />

gr<strong>und</strong>legende Leistungen nach dem<br />

OEG/BVG (insbesondere Gr<strong>und</strong>renten, der<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Anspruch auf Heil- <strong>und</strong> Krankenbehandlung,<br />

aber auch Witwen- <strong>und</strong> Waisengr<strong>und</strong>renten).<br />

Folgeentscheidungen, wie<br />

z. B. die über Ausgleichsrente, Berufsschadensausgleich<br />

oder Einzelanträge zur Heil-<br />

53<br />

Produktgruppe V:<br />

Soziale Entschädigung/Kriegsopferfürsorge


54<br />

Soziale Entschädigung/Kriegsopferfürsorge<br />

<strong>und</strong> Krankenbehandlung, trifft weiterhin die<br />

jeweils zuständige Regionalstelle.<br />

Die Schwerpunktstelle in Bayreuth verzeichnete<br />

bis zum Jahresende <strong>2010</strong> 533 Neuanträge,<br />

bei der Schwerpunktstelle in Regensburg<br />

waren es 730 Fälle.<br />

1. Beschleunigung der Opferhilfe<br />

Bereits in unserem <strong>Tätigkeitsbericht</strong> von<br />

2005/2006 wird zur Beschleunigung der Opferhilfe<br />

Folgendes ausgeführt:<br />

„Das Opferentschädigungsgesetz ist gerade<br />

in der heutigen Zeit – einer Zeit, die einen<br />

Trend zu zunehmender Gewaltbereitschaft<br />

<strong>und</strong> immer größerer Brutalität mit zum Teil<br />

immer jüngeren Tätern zeigt – aktueller <strong>und</strong><br />

wichtiger denn je. Bei der Durchführung des<br />

Opferentschädigungsgesetzes wird den Mitarbeitern<br />

des <strong>Zentrum</strong>s <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Soziales</strong> in vielen Fällen drastisch vor Augen<br />

geführt, mit welcher Rohheit <strong>und</strong> Aggressivität<br />

die Täter gegen ihre Opfer vorgehen <strong>und</strong><br />

was es für die Opfer letztendlich bedeutet,<br />

das Erlebte zu verarbeiten <strong>und</strong> mit den Folgen<br />

der erlittenen Gewalttat weiterleben zu<br />

müssen. Nicht selten sind es die seelischen<br />

Folgen der Gewalttaten, unter denen die Betroffenen<br />

oftmals schwerer zu leiden haben<br />

als an den rein körperlichen Beeinträchtigungen.<br />

Dies gilt nicht nur für die unmittelbar Geschädigten<br />

selbst, sondern bei Tötungsdelikten<br />

auch für die Hinterbliebenen. Da die Anerkennung<br />

psychischer Ges<strong>und</strong>heitsstörungen<br />

eine auf den Einzelfall abgestellte Prüfung<br />

unter Berücksichtigung der individuellen<br />

Vulnerabilität des Antragstellers erfordert, ist<br />

in vielen Fällen die Bearbeitungsdauer nicht<br />

mit der Hoffnung der Antragsteller auf eine<br />

baldige Hilfestellung seitens des Staates zu<br />

vereinbaren. In Fällen bestätigter schwerer<br />

Gewalttaten, die aus medizinischer Sicht mit<br />

Wahrscheinlichkeit dauerhafte psychoreaktive<br />

Ges<strong>und</strong>heitsstörungen zur Folge haben,<br />

erkennt das ZBFS nunmehr gemäß § 22<br />

Abs. 4 KOVVfG einen vorläufigen Anspruch<br />

nach dem OEG an <strong>und</strong> erbringt eine Gr<strong>und</strong>rente<br />

nach einer Minderung der Erwerbsfähigkeit<br />

von mindestens 30 v. H. Damit wird<br />

der Notwendigkeit nach einer schnellen <strong>und</strong><br />

effektiven Hilfeleistung für die Opfer Rechnung<br />

getragen.“<br />

Erfahrungsgemäß erhalten Opfer damit in geeigneten<br />

Fällen bereits innerhalb der ersten<br />

drei bis vier Monate nach Antragstellung vorläufige<br />

Leistungen (insbesondere Gr<strong>und</strong>renten<br />

sowie Heil- <strong>und</strong> Krankenbehandlung). Die<br />

Schwerpunktstelle Regensburg hat von Juli<br />

<strong>2009</strong> bis Dezember <strong>2010</strong> schon über 110<br />

Fälle vorläufig entschieden, die Schwerpunktstelle<br />

Bayreuth seit Oktober <strong>2009</strong> 76 Fälle.<br />

Im Abstand von einigen Monaten wird der<br />

Fall dann abgeschlossen <strong>und</strong> dem Opfer Zeit<br />

gegeben, sich persönlich zu stabilisieren.<br />

In akuten Notsituationen gewähren wir zudem<br />

rasche Vorschussleistungen (§ 42<br />

SGB I), um finanzielle Lücken infolge der Gewalttat<br />

zu überbrücken.<br />

Die Tatsache, dass die Ermittlungsrichtung<br />

vom Juristen bestimmt <strong>und</strong> gemeinsam mit<br />

Sachbearbeitern, Bearbeitern <strong>und</strong> der Teamassistenz<br />

umgesetzt wird, führt zu weiteren<br />

Synergieeffekten. Auf diese Art <strong>und</strong> Weise<br />

wird in kurzer Zeit ein Erfahrungsstock aufgebaut,<br />

der im Umgang mit diesen speziell gelagerten<br />

Fällen von größter Bedeutung ist.<br />

Auch die Einrichtung der Traumaambulanzen<br />

für geschädigte Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

führt dazu, dass bei seelischen Problemen<br />

nach akuten Gewalttaten rasche <strong>und</strong> professionelle<br />

Erste Hilfe geleistet werden kann,


um die Chronifizierung von Leiden möglichst<br />

zu vermeiden (siehe dazu ausführlich S. 72).<br />

2. Opfergerechter Nachweis der<br />

Anspruchsvoraussetzungen<br />

Großes Augenmerk legen die Mitarbeiter da-<br />

rauf, möglichst alle erfolgversprechenden Er-<br />

mittlungsrichtungen einzubeziehen, um von<br />

den Ergebnissen etwaiger Strafverfahren unabhängig<br />

zu werden (Erweiterung der Ermittlungsrichtungen).<br />

So werden beispielsweise<br />

eigene Zeugenbefragungen durchgeführt.<br />

Gerade bei Tötungs- <strong>und</strong> Raubdelikten<br />

erlassen wir in geeigneten Fällen – bereits<br />

lange vor Einsicht in die Akten der Staatsanwaltschaft<br />

– vorläufige Bescheide auch auf<br />

der Basis seriöser Medienberichterstattung<br />

oder eigener (schriftlicher) Zeugenbefragungen.<br />

Dabei arbeiten die Schwerpunktstellen nach<br />

dem Gr<strong>und</strong>satz der Parallelermittlung; die<br />

Aufklärungsarbeit zum Gr<strong>und</strong>tatbestand<br />

(= Gewalttat) <strong>und</strong> zu den ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Folgen wird zeitgleich geleistet, nicht – wie<br />

es üblicherweise geschieht – nacheinander.<br />

In Fällen, in denen die Gr<strong>und</strong>entscheidung<br />

gegebenenfalls jahrelang offenbleibt, ist es<br />

den Opfern nicht zuzumuten, dass die medizinische<br />

Ermittlung bis dahin ruht. Selbst<br />

wenn es dabei zu Aufwendungen kommen<br />

könnte, die letztlich umsonst geleistet werden,<br />

wäre dies angesichts der besonderen<br />

Situation hinzunehmen.<br />

Besonderer Wert wird außerdem auf die korrekte<br />

Anwendung der gesetzlichen Beweiserleichterungen<br />

gelegt. So sieht § 15<br />

KOVVfG in Fällen des Beweisnotstands die<br />

Möglichkeit vor, unter Zugr<strong>und</strong>elegung der<br />

glaubhaften Angaben des Opfers zu einer<br />

Leistungsanerkennung zu kommen – selbst<br />

dann, wenn es am Vollbeweis fehlt. Das B<strong>und</strong>essozialgericht<br />

sieht einen Nachweis in solchen<br />

Fällen schon beim Vorliegen überwiegender<br />

Wahrscheinlichkeit gegeben (§ 23<br />

Abs. 1 Satz 2 SGB X); wörtlich spricht das<br />

Gericht von der „guten Möglichkeit, dass der<br />

Vorgang sich so zugetragen hat, wobei<br />

durchaus gewisse Zweifel bestehen bleiben<br />

können“.<br />

Um die Glaubhaftigkeit der Angaben besser<br />

beurteilen zu können, werden in vielen Fällen<br />

persönliche Einvernahmen der Antragsteller<br />

durchgeführt. Dadurch gewinnt man in der<br />

Praxis nicht nur einen besseren Eindruck von<br />

der Glaubhaftigkeit, sondern auch einen<br />

wertvollen, unmittelbaren Kontakt zu den Opfern.<br />

So können ggf. auch negative Entscheidungen<br />

besser erläutert <strong>und</strong> Verständnis<br />

hierfür erzeugt werden; die Erfahrung zeigt<br />

jedoch, dass es in der weit überwiegenden<br />

Zahl der Einvernahmen anschließend zu einer<br />

Anerkennung kommt.<br />

Für die versorgungsärztlichen Begutachtungen<br />

werden ausschließlich ausgewählte Spezialisten<br />

eingesetzt, welche auch extra geschult<br />

werden. Unsere Mitarbeiter leiten den<br />

Gutachtern ausführliche Prüfungsaufträge zu,<br />

in denen insbesondere die Anknüpfungstatsachen<br />

(= die anerkannten Gewalttaten) genau<br />

beschrieben sind.<br />

3. Ausrichtung an den Bedürfnissen der<br />

Opfer<br />

Bei alledem darf nicht vergessen werden,<br />

dass jeder Fall im OEG anders gelagert ist.<br />

Genauer gesagt: Jeder Antragsteller hat eigene<br />

Bedürfnisse.<br />

55<br />

Produktgruppe V:<br />

Soziale Entschädigung/Kriegsopferfürsorge


56<br />

Soziale Entschädigung/Kriegsopferfürsorge<br />

Wie sich in der täglichen Bearbeitung zeigt,<br />

ist es für eine große Anzahl unserer Antrag-<br />

steller das Wichtigste, dass ihnen „endlich je-<br />

mand zuhört <strong>und</strong> sie ernst nimmt“. Gerade<br />

die Zeugenstellung im Strafverfahren ist nicht<br />

dazu angetan, diesem Bedürfnis gerecht zu<br />

werden, insbesondere dann nicht, wenn es<br />

zu Verfahrenseinstellungen oder Freisprü-<br />

chen „in dubio pro reo“ kommt. Aber auch,<br />

wenn eine strafrechtliche Verfolgung erst gar<br />

nicht aufgenommen wird, weil die Taten be-<br />

reits verjährt sind, gilt das Gleiche (s. Tätig-<br />

keitsbericht 2007/2008). Wie aus vielen Ge-<br />

sprächen berichtet werden kann, ist für diese<br />

Gruppe von Opfern der Erhalt von Leistun-<br />

gen nur von sek<strong>und</strong>ärem Interesse. Das<br />

ZBFS hat hierauf reagiert in Form der sog.<br />

Gr<strong>und</strong>anerkennungsbescheide („Sie sind<br />

Opfer einer Gewalttat geworden“), welche<br />

noch nicht mit Leistungen, sondern nur mit<br />

der Feststellung des Opferstatus verb<strong>und</strong>en<br />

sind. Die positiven Rückmeldungen sowohl<br />

der einzelnen Opfer als auch der großen Op-<br />

ferschutzverbände bestätigen die Richtigkeit<br />

<strong>und</strong> Notwendigkeit dieser Maßnahme.<br />

Auch der persönliche Umgang mit den Menschen<br />

ist ein großes Thema. Maßgebliche<br />

Leitlinie ist es, diese als Opfer <strong>und</strong> nicht (nur)<br />

als Antragsteller zu behandeln. Dabei geht es<br />

sowohl im direkten Kontakt als auch bei der<br />

Formulierung von Schreiben darum, Verständnis<br />

für die spezielle Situation eines Gewaltopfers<br />

zu haben – <strong>und</strong> dies durch die<br />

Wortwahl <strong>und</strong> die Art der Ansprache auch zu<br />

zeigen. Regelmäßige Schulungen <strong>und</strong> Gesprächssimulationen<br />

vermitteln den Mitarbeitern<br />

neben der persönlichen Einstellung auch<br />

die technischen Aspekte dieser Vorgehensweise.<br />

Die seit langem etablierten <strong>und</strong> geschätzten<br />

Sonderbetreuer stehen zudem als Ansprechpartner<br />

vor Ort den Opfern jederzeit<br />

zur Seite.<br />

Kooperationsvereinbarungen<br />

Im Jahr 2008 unterzeichneten der oberfränkische<br />

Polizeipräsident <strong>und</strong> der Präsident des<br />

ZBFS als Pilotprojekt eine „Kooperationsvereinbarung<br />

zur Verbesserung der Hilfe für<br />

Opfer von Gewalttaten“ (vgl. <strong>Tätigkeitsbericht</strong><br />

2007/2008, Seite 66). Erfreulicherweise kamen<br />

im Berichtszeitraum weitere Kooperationsvereinbarungen<br />

dazu: unsere Regionalstellen<br />

in Regensburg, Würzburg, Augsburg<br />

sowie Landshut vereinbarten mit den örtlichen<br />

Polizeipräsidien die Fortsetzung <strong>und</strong> Intensivierung<br />

der Zusammenarbeit zum Wohle<br />

der Opfer. Näheres dazu finden Sie in den<br />

Berichten aus den Regionalstellen.<br />

Novellierung<br />

Im Fokus des 3. Gesetzes zur Änderung des<br />

Opferentschädigungsgesetzes vom<br />

25.06.<strong>2009</strong>, in Kraft seit 01.07.<strong>2009</strong>, steht<br />

der neu eingeführte § 3a. Als Ausfluss des<br />

staatlichen Fürsorgegedankens tritt der Staat<br />

nun auch für im Ausland durch Gewalttaten<br />

erlittene Ges<strong>und</strong>heitsstörungen ein. Die Opfer<br />

erhalten neben Einmalzahlungen auch<br />

Heilbehandlung, medizinische Rehabilitation<br />

sowie psychotherapeutische Hilfen. Darüber<br />

hinaus besteht auch für Hinterbliebene ein<br />

Anspruch auf Einmalzahlungen sowie psychotherapeutische<br />

Maßnahmen.<br />

Alleiniger Kostenträger ist der B<strong>und</strong>, während<br />

sich bei Gewalttaten im Inland B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Land die Ausgaben teilen.


i<br />

Regress, § 81a BVG<br />

Nähere Informationen finden Sie unter<br />

http://www.zbfs.bayern.de/oeg/index.html<br />

Ansprüche Versorgungsberechtigter gegen<br />

den Schädiger gehen gemäß § 81a BVG auf<br />

den Staat über, sobald dieser Leistungen<br />

nach dem BVG gewährt. Die Einforderung<br />

der erbrachten Leistung beim Schädiger (Re-<br />

gress) obliegt in <strong>Bayern</strong> dem ZBFS.<br />

Um besonderes Fachwissen vorzuhalten <strong>und</strong><br />

gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der Aufgabenerledigung<br />

zu erhöhen, geht das ZBFS<br />

auch hier konsequent den Weg, Kompetenzen<br />

zu bündeln.<br />

Mit Wirkung vom 01.12.<strong>2009</strong> hat das ZBFS<br />

die Regressbearbeitung bei zwei Schwerpunktstellen<br />

konzentriert. Die Regionalstelle<br />

Mittelfranken nimmt die Regressbearbeitung<br />

für Mittelfranken, Niederbayern, Oberfranken<br />

<strong>und</strong> Schwaben wahr, die Regionalstelle Unterfranken<br />

die für die Regierungsbezirke<br />

Oberbayern, Oberpfalz <strong>und</strong> Unterfranken.<br />

Die wesentlichen Bearbeitungsschritte <strong>und</strong><br />

Sachentscheidungen, also die Ermittlung <strong>und</strong><br />

Bewertung des relevanten Sachverhalts, die<br />

Bezifferung <strong>und</strong> die Geltendmachung der<br />

Forderung sowie die haushaltsrechtlichen<br />

Entscheidungen, trifft die Schwerpunktstelle<br />

selbst.<br />

Die technische Abwicklung, wie Überwachung<br />

der Zahlungsvorgänge <strong>und</strong> Pflege des<br />

Forderungsbestandes, wird wie bisher von<br />

den Regionalstellen geleistet.<br />

Die Konzentration dieser Aufgaben geht mit<br />

einer stärkeren Orientierung an wirtschaftlichem<br />

Handeln durch Effizienzsteigerungen<br />

<strong>und</strong> Kostenreduzierung einher. Dazu hat das<br />

ZBFS die Vollzugshinweise zur Regressbearbeitung<br />

gr<strong>und</strong>legend überarbeitet <strong>und</strong> ein<br />

umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen.<br />

Dazu gehört nach dem Vorbild Nordrhein-Westfalens<br />

u. a. die Einführung einer<br />

Checkliste zur Prüfung der Bonität des<br />

Schuldners, deren Erkenntnisse aus dem<br />

gesamten Verfahrensinhalt gespeist werden.<br />

Hierzu gehören auch Indizien aus der Verfahrens-<br />

<strong>und</strong> Strafakte, wobei insbesondere Kriterien<br />

wie etwa Schulden <strong>und</strong> Privatinsolvenz,<br />

aber auch Langzeitarbeitslosigkeit,<br />

Rentenbezug, der Drehtüreffekt zwischen<br />

Freiheit <strong>und</strong> Haft oder ein fehlender Schulabschluss<br />

berücksichtigt werden. Im Hintergr<strong>und</strong><br />

steht der vom Bayerischen Obersten<br />

Rechnungshof gebilligte Gr<strong>und</strong>satz, dass die<br />

Kosteneintreibung ihre Grenzen in der Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>und</strong> Sparsamkeit findet <strong>und</strong><br />

letztlich „die Brühe nicht teurer sein darf als<br />

die Fische“. Forderungen sind nicht ins Uferlose<br />

zu treiben. Stets ist zu bedenken, ob der<br />

Schuldner die gesamte Forderung tatsächlich<br />

regulieren kann.<br />

Auch die Kompetenzübertragung haushaltsrechtlicher<br />

Entscheidungen von der Zentrale<br />

auf die beiden Schwerpunktstellen stärkt deren<br />

Handlungsspielraum erheblich <strong>und</strong> trägt<br />

zur Verfahrensbeschleunigung bei.<br />

Durch die Bündelung bei zwei fachlich versierten<br />

Stellen wird eine an den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

der Kosten-Leistungs-Rechnung orientierte,<br />

systematische, routinierte <strong>und</strong> beschleunigte<br />

Bearbeitungsweise gewährleistet.<br />

57<br />

Produktgruppe V:<br />

Soziale Entschädigung/Kriegsopferfürsorge


58<br />

Soziale Entschädigung/Kriegsopferfürsorge<br />

Rechtliche Neuerungen<br />

BVG<br />

Mit R<strong>und</strong>schreiben vom 19.06.<strong>2009</strong> hat das<br />

BMAS die für die Durchführung des Berufsschadensausgleichs<br />

nach § 30 Abs. 5 BVG<br />

erforderlichen neuen Vergleichseinkommen<br />

für die Zeit vom 01.07.<strong>2009</strong> bis 30.06.<strong>2010</strong><br />

bekannt gegeben <strong>und</strong> zugleich die Systematik<br />

der Erhebung an das seit 01.01.2007 geltende<br />

Verdienststatistikgesetz geb<strong>und</strong>en.<br />

Die sich daraus ergebenden Anpassungen<br />

sind in dem erwähnten R<strong>und</strong>schreiben sowie<br />

in den R<strong>und</strong>schreiben Nr. 79, 82 <strong>und</strong> 86/V/09<br />

des <strong>Zentrum</strong>s im Einzelnen dargestellt.<br />

Nunmehr beabsichtigt das BMAS, die Ermittlung<br />

der Vergleichseinkommen, wahrscheinlich<br />

noch im Jahre 2011, auf eine neue<br />

Gr<strong>und</strong>lage zu stellen. Wie schon bisher bei<br />

den Selbstständigen, sollen künftig die Einkommen<br />

der Beamten des B<strong>und</strong>es für alle<br />

Beschädigten maßgebend sein. Die einschlägige<br />

Begründung führt hierzu aus, dass die<br />

Besoldung geschlechtsneutral ausgestaltet<br />

sei <strong>und</strong> überregional gelte. Angemessen erscheine<br />

eine Heranziehung der Gr<strong>und</strong>gehälter<br />

der B<strong>und</strong>esbesoldungsordnung der Besoldungsgruppe<br />

A. Einzelheiten soll die Neufassung<br />

der Berufsschadensausgleichsverordnung<br />

regeln.<br />

Vorgesehen ist eine Einteilung in fünf Stufen,<br />

orientiert an der Zuordnung zu bestimmten<br />

Laufbahnen. Nach der Begründung ist für die<br />

Bestimmung der einzelnen Stufe einerseits<br />

die Wahrscheinlichkeit eines gewissen beruflichen<br />

Fortkommens zu berücksichtigen, andererseits<br />

aber auch, dass nicht generell unterstellt<br />

werden kann, dass alle Beschädigten<br />

in ihren angestrebten Berufen das höchstmögliche<br />

Einkommen erreicht hätten.<br />

Bei der in § 3 der Verordnung vorgesehenen<br />

Einstufung ist kritisch zu hinterfragen, ob damit<br />

nicht gegenüber dem bisherigen Niveau<br />

eine allzu gravierende Absenkung der Einkommen<br />

einhergeht. Die weitere Entwicklung<br />

bleibt im Gesetzgebungsverfahren abzuwarten.<br />

Wird der Antrag vor dem künftigen Stichtag<br />

gestellt, soll das nach dem alten Recht<br />

festgestellte Vergleichseinkommen zum<br />

Stichtag betragsmäßig festgestellt werden<br />

<strong>und</strong> dann jährlich der Rentenanpassung folgen.<br />

Kriegsopferfürsorge<br />

Mit dem Gesetz zur Sicherung von Beschäftigung<br />

<strong>und</strong> Stabilität in Deutschland vom<br />

02.03.<strong>2009</strong> wurden die sozialhilferechtlichen<br />

Leistungen für Kinder verbessert. Durch entsprechende<br />

Verweisungen im Recht der Sozialen<br />

Entschädigung gilt dies auch für Berechtigte<br />

der Kriegsopferfürsorge. Kinder ab<br />

Beginn des siebten bis zum vollendeten vierzehnten<br />

Lebensjahr erhalten nunmehr 70<br />

Prozent (statt bisher 60) der maßgebenden<br />

Regelleistung.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der krisenbedingt negativen Entwicklung<br />

der Bruttolöhne <strong>und</strong> -gehälter im<br />

Jahr <strong>2009</strong> sank der maßgebliche Anpassungsfaktor<br />

für Lohnersatzleistungen für den<br />

Zeitraum vom 01.07.<strong>2010</strong> bis 30.06.2011<br />

(§ 50 SGB IX) auf 0,9958. Zur Verhinderung<br />

von Kürzungen bei Lohnersatzleistungen wie<br />

dem Übergangsgeld wurde in § 50 Abs. 1<br />

SGB IX eine entsprechende Schutzklausel<br />

aufgenommen. Künftige negative Lohnentwicklungen<br />

wirken sich daher auf diese Bezüge<br />

nicht mehr leistungsmindernd aus.<br />

Heil- <strong>und</strong> Krankenbehandlung<br />

Durch die oben genannte Schutzklausel wird


auch eine Minderung des Versorgungskran-<br />

kengeldes für den Fall einer negativen Lohn-<br />

entwicklung ausgeschlossen.<br />

Orthopädische Versorgung<br />

In den Jahren <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> versorgten die<br />

Orthopädischen Versorgungsstellen in den<br />

Regionalstellen Oberpfalz <strong>und</strong> Unterfranken<br />

insgesamt 18.936 Personen im Rahmen des<br />

§ 11 Abs. 3 <strong>und</strong> des § 13 BVG mit orthopädischen<br />

Hilfsmitteln.<br />

Es wurden 184 (<strong>2009</strong>) sowie 193 (<strong>2010</strong>) orthopädische<br />

Außensprechtage durchgeführt.<br />

In 350 Fällen (<strong>2009</strong>) bzw. 323 Fällen (<strong>2010</strong>)<br />

wurden die erforderlichen Maßnahmen wegen<br />

der Gebrechlichkeit des Berechtigten im<br />

Rahmen von Hausbesuchen abgeklärt.<br />

Im Übrigen ist das Verfahren zur Lieferung<br />

von Beinprothesen unter Aufhebung der seit<br />

Jahrzehnten unverändert gebliebenen B<strong>und</strong>esprothesenliste<br />

b<strong>und</strong>esweit neu geregelt<br />

worden. In <strong>Bayern</strong> erstattet die AOK den Orthopädiebetrieben<br />

höhere Preise für Beinprothesen,<br />

als in der Vereinbarung zwischen<br />

dem BMAS <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esinnungsverband<br />

für Orthopädietechnik vorgesehen. Dies führte<br />

zu Protesten <strong>und</strong> einer gewissen Verweigerungshaltung<br />

der in <strong>Bayern</strong> ansässigen Orthopädiebetriebe<br />

gegenüber der Versorgungsverwaltung.<br />

Andererseits hat sie den<br />

gesetzlichen Versorgungsauftrag sicherzustellen,<br />

sodass die Gewichte in dieser Auseinandersetzung<br />

ungleich verteilt sind.<br />

Blindengeld<br />

Im Berichtszeitraum wurden 81,47 Mio. Euro<br />

(<strong>2009</strong>) bzw. 81,14 Mio. Euro (<strong>2010</strong>) an insgesamt<br />

15.599 (<strong>2009</strong>) bzw. 15.341 (<strong>2010</strong>) Blin-<br />

dengeldberechtigte ausgezahlt.<br />

Das ungekürzte Blindengeld beträgt seit dem<br />

01.07.<strong>2009</strong> 518 Euro. Leistungen der Pflegeversicherung<br />

nach § 37 Abs. 1 Satz 3 SGB XI<br />

sind anteilig auf das Blindengeld anzurechnen.<br />

i<br />

Die Ablösung der VO (EWG) Nr. 1408/71 zur<br />

Koordinierung der Sozialversicherung durch<br />

die VO (EG) Nr. 883/2004 hat dazu geführt,<br />

dass nunmehr sowohl im Beschäftigungsland<br />

als auch im Wohnsitzland ein Anspruch auf<br />

Blindengeld bestehen kann.<br />

Die Anforderungen an den Nachweis der<br />

Blindheit bei hirngeschädigten Kindern werden<br />

seit Jahren kontrovers beurteilt. Nunmehr<br />

soll ein Prüfschema zur Beurteilung der<br />

Sinnesmodalitäten entwickelt werden, das<br />

die Probleme einer Lösung näher bringen<br />

soll.<br />

Badekuren<br />

Unter http://www.zbfs.bayern.de/<br />

bayblindg/formulare-blind.html finden<br />

Sie Antragsformulare sowie ein Informationsblatt.<br />

Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 695<br />

(<strong>2009</strong>) bzw. 578 (<strong>2010</strong>) Badekuren durchgeführt.<br />

Auf bayerische Reha-Kliniken entfielen<br />

599 bzw. 501 Kuraufenthalte; in 96 bzw. 77<br />

Fällen fand die Badekur in einer Einrichtung<br />

außerhalb <strong>Bayern</strong>s statt (Kurenausgleich). In<br />

141 (<strong>2009</strong>) bzw. 135 (<strong>2010</strong>) Fällen wurde die<br />

Kur verlängert.<br />

Insgesamt beliefen sich die Ausgaben für Badekuren<br />

in <strong>Bayern</strong> auf r<strong>und</strong> 3,6 Mio. Euro im<br />

Jahr <strong>2009</strong> bzw. r<strong>und</strong> 3,1 Mio. Euro in <strong>2010</strong>.<br />

59<br />

Produktgruppe V:<br />

Soziale Entschädigung/Kriegsopferfürsorge


60<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

Förderbereich<br />

(Europäischer Sozialfonds, Soziale Hilfen)


Die Produktgruppe VI (Förderbereich) des<br />

ZBFS reicht in fünf Teams, davon drei in der<br />

Zentrale <strong>und</strong> jeweils eines in den Regionalstellen<br />

Mittelfranken (mit Arbeitsgruppe in<br />

Regensburg) <strong>und</strong> Oberbayern, Fördermittel<br />

aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />

aus. Ferner bewilligt sie Landesfördermittel<br />

(z. B. Altenhilfe, <strong>Familie</strong>nförderung) in zwei<br />

Teams der Zentrale <strong>und</strong> ist für die Bündelung<br />

<strong>und</strong> Weiterleitung diverser Erstattungsleistungen<br />

zuständig.<br />

Europäischer Sozialfonds<br />

Die Förderungen nach den europäischen Bestimmungen<br />

sind regelmäßig dadurch gekennzeichnet,<br />

dass sie in sog. Förderzeiträumen<br />

zu erbringen sind. Werden die Leistungen<br />

danach nicht rechtzeitig erbracht, droht<br />

der sog. Mittelverfall.<br />

Deshalb waren zu Beginn des Berichtszeitraums<br />

teilweise noch Restarbeiten zur Abwicklung<br />

des „alten“ Förderzeitraums 2000 -<br />

2006, insbesondere die Bearbeitung letzter<br />

Widerspruchsverfahren, vordringlich zu erledigen.<br />

Seit April <strong>2009</strong> können nunmehr ausschließlich<br />

Projekte des Zeitraums 2007 - 2013 bearbeitet<br />

werden, der unter dem operationellen<br />

Programm „Zukunft in <strong>Bayern</strong> – Europäischer<br />

Sozialfonds, Regionale Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Beschäftigung <strong>Bayern</strong> 2007 bis<br />

2013“ steht. Im gesamten Förderzeitraum<br />

stehen dem ZBFS unter dem Motto „Wir investieren<br />

in Menschen“ ESF-Mittel im Umfang<br />

von 228 Mio. Euro zur Verfügung.<br />

Daneben hat <strong>2009</strong> insbesondere die Einführung<br />

der Software ESF-Bavaria die Arbeit<br />

geprägt. Das neue Programm wurde im Auftrag<br />

des StMAS durch das Institut für Sozial-<br />

forschung <strong>und</strong> Gesellschaftspolitik (ISG) <strong>und</strong><br />

Pass Consulting entwickelt <strong>und</strong> ermöglicht<br />

nunmehr eine Bearbeitung <strong>und</strong> Abrechnung<br />

der ESF-Förderung über die Ressortgrenzen<br />

hinaus. Es wird nicht nur durch die auswählenden,<br />

bewilligenden <strong>und</strong> prüfenden öffentlichen<br />

Stellen genutzt. Auch die Projektträger<br />

selbst greifen online auf das System zu <strong>und</strong><br />

stellen dort – neben der weiterhin erforderlichen<br />

schriftlichen Form – ihre Projekt- oder<br />

Erstattungsanträge. Die Einführung des neuen<br />

Systems brachte für das ZBFS neben den<br />

erforderlichen Schulungen vor allem einen<br />

erheblichen Migrations- <strong>und</strong> Nacherfassungsaufwand<br />

für bereits begonnene Förderverfahren<br />

mit sich. Zwischenzeitlich können wir die<br />

Verfahren vollumfänglich unter Nutzung von<br />

ESF-Bavaria abwickeln. Das ZBFS – bereits<br />

an der Entwicklung <strong>und</strong> Einführung des neuen<br />

Systems maßgeblich beteiligt – hat nun<br />

auch die ressortübergreifende Anwenderbetreuung<br />

für ESF-Bavaria übernommen.<br />

Projektförderung<br />

Im Rahmen der Projektförderung werden in<br />

der Produktgruppe VI Fördermittel aus zehn<br />

Aktivitäten des Operationellen Programms<br />

ausgereicht. Fünf davon sind vollständig an<br />

das ZBFS delegiert, das heißt auch die Auswahl<br />

der Projekte innerhalb des vorhandenen<br />

Budgets obliegt dem ZBFS. Es handelt<br />

sich hierbei um folgende Projekte (Nummer<br />

der Förderaktivität in Klammer):<br />

- Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit<br />

(B8): Besonders benachteiligte Jugendliche<br />

erhalten in Ausbildungsprojekten die<br />

Möglichkeit, einen staatlich anerkannten<br />

Abschluss zu erlangen. Zudem werden<br />

Qualifizierungsprojekte, sogenannte Vorschaltmaßnahmen<br />

durchgeführt, in wel-<br />

61<br />

Produktgruppe VI:<br />

Förderbereich (Europäischer Sozialfonds, Soziale Hilfen)


62<br />

Förderbereich (Europäischer Sozialfonds, Soziale Hilfen)<br />

chen der Erwerb der Ausbildungsreife im<br />

Vordergr<strong>und</strong> steht.<br />

- Förderung von spezifischen Mentoring-,<br />

Beratungs-, Qualifizierungs-, Sensibilisie-<br />

rungs- <strong>und</strong> Netzwerkprojekten, Veranstal-<br />

tungen sowie Veröffentlichungen mit dem<br />

Ziel, den Anteil von Frauen in Führungspo-<br />

sitionen <strong>und</strong> in zukunftsorientierten Beru-<br />

fen zu erhöhen (B11).<br />

- Berufliche Qualifizierung von langzeitar-<br />

beitslosen behinderten (C13/1) <strong>und</strong> psy-<br />

chisch kranken Menschen (C13/2).<br />

- Berufliche Qualifizierung langzeitarbeitslo-<br />

ser Frauen (C15).<br />

Fünf weitere Förderaktivitäten sind dem<br />

ZBFS in Form von Rahmendelegationen<br />

übertragen. Hier stellen die Projektträger ihre<br />

Anträge zunächst beim jeweils zuständigen<br />

Fachreferat des StMAS, das auch die Antragsauswahl<br />

vornimmt. Die weitere Abwicklung<br />

obliegt dann dem ZBFS. Die Rahmendelegationen<br />

umfassen Förderungen zu den<br />

folgenden Themen:<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1.<br />

Quartal<br />

<strong>2009</strong><br />

2.<br />

Quartal<br />

<strong>2009</strong><br />

- Berufliche Weiterbildung von Beschäftig-<br />

ten, insbesondere in kleinen <strong>und</strong> mittleren<br />

Unternehmen, sowie die Unterstützung<br />

der Anpassung (A1).<br />

- Förderung der Weiterbildung von Beschäf-<br />

tigten in Wirtschaftsclustern (A2).<br />

- Verbesserung der Vereinbarkeit von Fami-<br />

lie <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit sowie der Chan-<br />

cengerechtigkeit durch Modell- <strong>und</strong> Bera-<br />

tungsprojekte sowie Veranstaltungen <strong>und</strong><br />

Veröffentlichungen (A4).<br />

- Qualifizierung von langzeitarbeitslosen<br />

Männern <strong>und</strong> Frauen mit dem Ziel der Ein-<br />

gliederung in den ersten Arbeitsmarkt<br />

(C12/1).<br />

- Integration von Migranten in den ersten<br />

Arbeitsmarkt (C14/1).<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> gingen 264, im Jahr <strong>2010</strong> 260<br />

Anträge auf Projektförderung ein.<br />

Die Zahl der erlassenen Prüfbescheide spie-<br />

gelt den Beginn des neuen Förderzeitraums<br />

wider. Prüfbescheide können erst nach Ab-<br />

3.<br />

Quartal<br />

<strong>2009</strong><br />

Prüfbescheide<br />

4.<br />

Quartal<br />

<strong>2009</strong><br />

1.<br />

Quartal<br />

<strong>2010</strong><br />

2.<br />

Quartal<br />

<strong>2010</strong><br />

3.<br />

Quartal<br />

<strong>2010</strong><br />

4.<br />

Quartal<br />

<strong>2010</strong>


schluss des geförderten Projekts, Einreichung<br />

des Gesamtverwendungsnachweises<br />

durch den Projektträger <strong>und</strong> dessen eingehender<br />

Prüfung durch das ZBFS ergehen. Ihre<br />

Anzahl steigt deshalb zum Ende des Berichtszeitraums<br />

an, wird sich im weiteren Verlauf<br />

den Antragszahlen angleichen <strong>und</strong> diese<br />

zum Ende des Förderzeitraums sogar übersteigen.<br />

Individualförderung<br />

Die Individualförderung umfasst verschiedene<br />

Aktivitäten im Rahmen von „Fit for<br />

Work”. Bezuschusst werden hierbei einzelne<br />

Betriebe bei der<br />

- Schaffung zusätzlicher betrieblicher Ausbildungsstellen,<br />

- Verb<strong>und</strong>ausbildung,<br />

- betrieblichen Ausbildung von Absolventen<br />

der Praxisklassen bayerischer Hauptschulen<br />

<strong>und</strong> von Jugendlichen ohne Schulabschluss<br />

<strong>und</strong><br />

- Schaffung zusätzlicher Ausbildungsstellen<br />

in der Altenpflege.<br />

Die Betriebe können je Ausbildungsverhältnis<br />

Mittel zwischen 2.500 Euro (zusätzliche betriebliche<br />

Ausbildungsstellen) <strong>und</strong> 5.000 Euro<br />

(Absolventen von Praxisklassen <strong>und</strong> Jugendliche<br />

ohne Schulabschluss) erhalten.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> gingen 2.528, im Jahr <strong>2010</strong><br />

1.987 Anträge zur Individualförderung bei uns<br />

ein.<br />

Landesmittelförderung<br />

Mittel des Freistaates <strong>Bayern</strong> reicht das<br />

ZBFS des Weiteren für insgesamt 32 verschiedene<br />

Förderungen aus.<br />

1. Behindertenhilfe<br />

Zu den in der Behindertenhilfe unterstützten<br />

Projekten <strong>und</strong> Einrichtungen zählen:<br />

• Begegnungs-, Freizeit- <strong>und</strong> Bildungsmaßnahmen<br />

• Behindertensport<br />

• Notfallausrüstung der ambulanten Herzsportgruppen<br />

<strong>Bayern</strong><br />

• Fortbildung von Personal in der Rehabilitation<br />

• Dienste der offenen Behindertenarbeit<br />

• Landesbehindertenverbände<br />

• Selbsthilfegruppen für Menschen mit Behinderung<br />

oder chronischer Krankheit<br />

• Einzelprojekte.<br />

<strong>2009</strong> wurden dafür r<strong>und</strong> 12 Mio. Euro ausgezahlt,<br />

<strong>2010</strong> r<strong>und</strong> 10 Mio. Euro.<br />

Beispielhaft erwähnt sei hier die Förderung<br />

der Special Olympics. An diesem sportlichen<br />

Wettkampf für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung nehmen sowohl Sportler aus<br />

ganz Deutschland als auch aus dem Ausland<br />

teil. Die Special Olympics fanden in den Jahren<br />

<strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> dreimal in <strong>Bayern</strong> statt:<br />

Inzell, Nördlingen sowie Reit im Winkl waren<br />

die Austragungsorte. Die bayerischen Veranstaltungen<br />

wurden mit insgesamt r<strong>und</strong><br />

63.000 Euro bezuschusst.<br />

63<br />

Produktgruppe VI:<br />

Förderbereich (Europäischer Sozialfonds, Soziale Hilfen)


64<br />

Förderbereich (Europäischer Sozialfonds, Soziale Hilfen)<br />

2. Altenhilfe<br />

Die Förderungen in der Altenhilfe umfassen<br />

insbesondere:<br />

• Niedrigschwellige Betreuungsangebote<br />

• Angehörigenarbeit<br />

• Ehrenamtliche Strukturen/Selbsthilfe<br />

• Modellprojekte in der Pflege<br />

• Neues Seniorenwohnen<br />

• Fortbildung von Personal in der Altenarbeit<br />

<strong>und</strong> Altenhilfe<br />

• Erfahrungswissen durch Initiativen <strong>und</strong><br />

• Einzelprojekte<br />

Hierfür wurden <strong>2009</strong> r<strong>und</strong> 3,5 Mio. Euro ausgezahlt,<br />

<strong>2010</strong> r<strong>und</strong> 3,7 Mio. Euro.<br />

Die Rechtsprechung hat hierzu im Berichtszeitraum<br />

wiederum wesentliche Klarstellungen<br />

entwickelt:<br />

Das Sozialgericht Würzburg entschied, dass<br />

ein niedrigschwelliges Betreuungsangebot<br />

nur vorliegt, wenn die Betreuung nicht<br />

durch eine Einzelperson, sondern durch ehrenamtliche<br />

Helfer erbracht wird (Urteil vom<br />

11.03.<strong>2010</strong>, Az. S 14 P 26/09).<br />

Einrichtungen, die Betreuung für Angehörige<br />

anbieten, die Menschen nach ihrer Entlassung<br />

aus einer Palliativstation in der letzten<br />

Lebensphase pflegen, sind nicht im Rahmen<br />

der Angehörigenarbeit förderfähig; hier<br />

kommen vielmehr Förderungen im Rahmen<br />

der Hospizarbeit in Betracht (Urteil des Verwaltungsgerichtes<br />

Bayreuth vom 31.05.<strong>2010</strong>,<br />

Az. B 3 K 09.184).<br />

§ 45 d SGB XI ermöglicht die Förderung ehrenamtlicher<br />

Strukturen <strong>und</strong> der Selbsthilfe.<br />

Der Umfang <strong>und</strong> die genaue Gestalt dieser<br />

Förderungen werden voraussichtlich im<br />

folgenden Jahr konkretisiert.<br />

§ 45 c SGB XI sieht u. a. die Förderung innovativer<br />

Modellprojekte zur Weiterentwicklung<br />

der Versorgungsstrukturen <strong>und</strong> -konzepte<br />

insbesondere für demenzkranke Pflegebedürftige<br />

vor. Im Berichtszeitraum wurden vom<br />

ZBFS vier Modellprojekte mit insgesamt r<strong>und</strong><br />

130.000 Euro pro Jahr bezuschusst, zwei<br />

weitere kamen <strong>2010</strong> dazu.<br />

3. <strong>Familie</strong>nförderung<br />

Die familienbezogene Förderung unterstützt<br />

eine breite Palette von Angeboten <strong>und</strong><br />

Einrichtungen:<br />

• <strong>Familie</strong>nerholung, <strong>Familie</strong>nbildung<br />

• Mütterzentren<br />

• Ehe- <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>nberatungsstellen<br />

• Beratungsangebote für Eltern von<br />

Schreibabys<br />

• <strong>Familie</strong>npflege<br />

• Bayerisches Jugendwerk<br />

• Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Familie</strong>nverbände<br />

Mit der <strong>Familie</strong>nerholung <strong>und</strong> der <strong>Familie</strong>nbildung<br />

unterstützt die Produktgruppe VI<br />

Einzelpersonen unmittelbar:<br />

Im Rahmen der <strong>Familie</strong>nerholung erhalten<br />

finanziell bedürftige <strong>Familie</strong>n eine Beihilfe für<br />

Urlaubsaufenthalte in <strong>Familie</strong>nferienstätten.<br />

In den Jahren <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> konnte so<br />

knapp 7.000 Personen (davon etwa ⅓ Erwachsene<br />

<strong>und</strong> ⅔ Kinder) zu einem <strong>Familie</strong>nurlaub<br />

verholfen werden – mit 1 Mio. Euro an<br />

Unterstützungsleistungen.<br />

Beispielhaft werden in der folgenden Grafik<br />

die Einkommensverhältnisse der <strong>Familie</strong>n,<br />

denen ein Zuschuss für eine <strong>Familie</strong>nerholung<br />

im Jahr <strong>2010</strong> bewilligt wurde, dargestellt:


<strong>Familie</strong><br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

SGB II/XII < 15.000 < 20.000 < 25.000 < 30.000 < 35.000 > 35.000<br />

jährliches Nettoeinkommen in Euro<br />

Zur Orientierung: Eine <strong>Familie</strong> (Eltern <strong>und</strong><br />

zwei Kinder) kann gefördert werden, wenn<br />

das jährliche Nettoeinkommen unter 22.200<br />

Euro liegt. Da sich die Einkommenshöchstgrenze<br />

nach der Zahl der Kinder richtet, können<br />

kinderreiche <strong>Familie</strong>n auch bei relativ hohem<br />

Einkommen einen Zuschuss erhalten.<br />

Bei der <strong>Familie</strong>nbildung wird die Teilnahme<br />

an Seminaren mit familienbezogenen Themen<br />

bezuschusst. Hier wurden <strong>2009</strong> 310 Erwachsene<br />

<strong>und</strong> 492 Kinder mit insgesamt<br />

knapp 60.000 Euro gefördert; <strong>2010</strong> waren es<br />

291 Erwachsene <strong>und</strong> 454 Kinder mit einem<br />

Gesamtbetrag von r<strong>und</strong> 54.700 Euro.<br />

4. Arbeitsförderung<br />

Eine Mobilitätshilfe in Höhe von monatlich<br />

150 Euro erhalten Auszubildende, die auswärtig<br />

unterbracht sind, weil ein tägliches<br />

Pendeln zwischen Wohnort <strong>und</strong> Ausbildungsort<br />

nicht möglich oder zumutbar ist. 552 Auszubildende<br />

wurden <strong>2009</strong> mit insgesamt r<strong>und</strong><br />

600.000 Euro unterstützt, <strong>2010</strong> 510 Auszubildende<br />

mit 617.000 Euro.<br />

Zur Arbeitsförderung gehört auch das auf vier<br />

Jahre angelegte Strukturprogramm Nürnberg/Fürth,<br />

das langzeitarbeitslose Eltern in<br />

das Erwerbsleben integrieren soll mit dem<br />

Ziel erster Arbeitsmarkt. Das Programm wird<br />

seit <strong>2010</strong> mit r<strong>und</strong> 10 Mio. Euro vom ZBFS<br />

unterstützt. Damit eng verzahnt sind Leistungen<br />

der Jugendhilfe, wie Erziehungsberatung,<br />

Kinderbetreuung <strong>und</strong> Förderung der<br />

Kinder. Die gleichzeitige Ausrichtung auf Eltern<br />

<strong>und</strong> Kindern in enger Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> Vernetzung von ARGE <strong>und</strong> Jugendamt<br />

stellt einen besonders innovativen Ansatz<br />

dieses Projekts dar, der durchaus Schule machen<br />

könnte.<br />

5. Sonstiges<br />

Zum Feld des Bürgerschaftlichen Engagements<br />

zählen:<br />

• Freiwilliges <strong>Soziales</strong> Jahr<br />

• Freiwilligendienste aller Generationen<br />

• Koordinierungszentren Bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

• Einzelfälle<br />

Die Koordinierungszentren Bürgerschaftliches<br />

Engagement sind von Landkreisen<br />

65<br />

Produktgruppe VI:<br />

Förderbereich (Europäischer Sozialfonds, Soziale Hilfen)


66<br />

Förderbereich (Europäischer Sozialfonds, Soziale Hilfen)<br />

<strong>und</strong> kreisfreien Städten eingerichtet <strong>und</strong> die-<br />

nen dem Aufbau von landkreisweiten Struktu-<br />

ren, der Bedarfsermittlung <strong>und</strong> Vernetzung,<br />

fachlicher Beratung <strong>und</strong> Koordination sowie<br />

der Entwicklung von geeigneten lokalen Pro-<br />

jekten zum Bürgerschaftlichen Engagement.<br />

Die Förderung ist auf drei Jahre ausgelegt<br />

bei einem Gesamtumfang von 648.000 Euro<br />

<strong>und</strong> begann im Jahr <strong>2010</strong>.<br />

Erstattungsleistungen<br />

Rentenversicherung für Menschen in WfbM<br />

<strong>und</strong> Integrationsprojekten<br />

Behinderte Menschen, die in Werkstätten<br />

für behinderte Menschen oder in Blindenwerkstätten<br />

oder für diese Einrichtungen in<br />

Heimarbeit tätig sind, sind in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung versichert. Die Versicherungsbeiträge<br />

werden zunächst durch den<br />

Träger der Einrichtung gezahlt <strong>und</strong> ihm dann<br />

aus B<strong>und</strong>esmitteln erstattet (§ 179 SGB VI).<br />

Im Berichtszeitraum waren bayernweit gut<br />

30.000 behinderte Menschen in 108 Haupt<strong>und</strong><br />

96 Zweigwerkstätten tätig. Die Erstattungsleistungen<br />

beliefen sich <strong>2009</strong> auf 125,5<br />

Mio. Euro, <strong>2010</strong> auf 132 Mio. Euro.<br />

Die Beitragserstattung obliegt in <strong>Bayern</strong> dem<br />

ZBFS.<br />

39 schwerbehinderte Menschen waren im<br />

Berichtszeitraum in sog. Integrationsprojekten<br />

beschäftigt. Integrationsprojekte gehören<br />

zwar dem allgemeinen Arbeitsmarkt an, sollen<br />

aber den Übergang für schwerbehinderte<br />

Menschen von WfbM auf den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt ermöglichen (siehe hierzu auch<br />

Seite 43). Auch hier erstattet das ZBFS die<br />

Rentenversicherungsbeiträge aus Mitteln des<br />

B<strong>und</strong>es – <strong>2009</strong> 71.000 Euro <strong>und</strong> <strong>2010</strong><br />

73.000 Euro.<br />

Das ZBFS überprüft die beantragten Erstattungsleistungen<br />

durch Vor-Ort-Kontrollen. Die<br />

durchgeführten Prüfungen (25 im Jahr <strong>2009</strong><br />

<strong>und</strong> 28 im Jahr <strong>2010</strong>) führten zur Rückforderung<br />

zu Unrecht erstatteter Beiträge in Höhe<br />

von 109.000 Euro (<strong>2009</strong>) bzw. 60.000 Euro<br />

(<strong>2010</strong>).<br />

Verursacht ein Dritter die Behinderung, die zu<br />

der Beschäftigung des Betroffenen in der<br />

WfbM oder Blindenwerkstatt geführt hat, sind<br />

die Rentenversicherungsbeiträge bei diesem<br />

im Wege des Regresses geltend zu machen.<br />

Auf diese Weise konnten <strong>2009</strong> 309.000 Euro<br />

<strong>und</strong> <strong>2010</strong> 306.000 Euro dem B<strong>und</strong>eshaushalt<br />

wieder zugeführt werden.<br />

Wohngeld<br />

Der B<strong>und</strong> erstattet den Ländern nach dem<br />

Wohngeldgesetz gezahltes Wohngeld zur<br />

Hälfte. In <strong>Bayern</strong> leitet das ZBFS diese Erstattungsleistungen<br />

an die Leistungserbringer,<br />

die Träger der Sozialhilfe (kreisfreie<br />

Städte, Landkreise <strong>und</strong> Bezirke) weiter; <strong>2009</strong><br />

r<strong>und</strong> 54 Mio. Euro, <strong>2010</strong> r<strong>und</strong> 61 Mio. Euro.


Arbeitslosengeld II<br />

Die Erstattungsleistungen des B<strong>und</strong>es für<br />

Unterkunft <strong>und</strong> Heizung, die nach dem SGB<br />

II die kreisfreien Städte, Landkreise <strong>und</strong> Bezirke<br />

zu erbringen haben, leitet das ZBFS als<br />

Landesbehörde ebenfalls weiter: <strong>2009</strong> waren<br />

dies r<strong>und</strong> 254 Mio. Euro <strong>und</strong> <strong>2010</strong> r<strong>und</strong> 234<br />

Mio. Euro.<br />

Schwangerschaftsabbrüche<br />

Nach dem Gesetz zur Hilfe für Frauen bei<br />

Schwangerschaftsabbrüchen in besonderen<br />

Fällen werden Schwangerschaftsabbrüche<br />

für finanziell bedürftige Frauen mit Wohnsitz<br />

in <strong>Bayern</strong> als Sachleistung der gesetzlichen<br />

Krankenkassen erbracht. Die den Krankenkassen<br />

dadurch entstehenden Kosten werden<br />

ihnen vom ZBFS erstattet. Im Jahr <strong>2009</strong><br />

erstattete das ZBFS für 10.142, im Jahr <strong>2010</strong><br />

für 9.438 Schwangerschaftsabbrüche jeweils<br />

knapp 4 Mio. Euro.<br />

Prüfung „Fachkraft zur Arbeits- <strong>und</strong><br />

Berufsförderung in WfbM“<br />

Die Werkstätten für behinderte Menschen<br />

sind gesetzlich verpflichtet, in ausreichendem<br />

Umfang Fachkräfte zu beschäftigen, die sowohl<br />

über die erforderliche berufsfachliche<br />

wie auch über eine sonderpädagogische<br />

Qualifikation verfügen. Diese Fachkräfte arbeiten<br />

in den WfbM mit dem Ziel der Arbeits<strong>und</strong><br />

Berufsförderung, sie betreuen <strong>und</strong> fördern<br />

geistig, seelisch <strong>und</strong> körperlich behinderte<br />

Menschen.<br />

Der Nachweis der geforderten sonderpädagogischen<br />

Zusatzqualifikation wird durch den<br />

Basiskurs „Sonderpädagogische Zusatzqualifikation“<br />

<strong>und</strong> den erweiterten anerkannten<br />

Abschluss „Geprüfte Fachkraft zur Arbeits<strong>und</strong><br />

Berufsförderung in Werkstätten für behinderte<br />

Menschen“ erbracht.<br />

Die Durchführung der Prüfung obliegt in <strong>Bayern</strong><br />

dem ZBFS. Seit dem Inkrafttreten der<br />

Prüfungsordnung im Jahr 2006 haben bayernweit<br />

insgesamt 104 Bewerber die Prüfung<br />

abgelegt, davon 40 im Jahr <strong>2009</strong> sowie 11 im<br />

Folgejahr.<br />

67<br />

Produktgruppe VI:<br />

Förderbereich (Europäischer Sozialfonds, Soziale Hilfen)


68<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

Ärztlicher Dienst


Auch im Ärztlichen Dienst galt es im Berichtszeitraum,<br />

die Verfahrensabläufe fortzuentwickeln<br />

<strong>und</strong> den modernen Anforderungen<br />

anzupassen, die Qualität in gewohnter Weise<br />

sicherzustellen <strong>und</strong> nach Möglichkeit sogar<br />

zu verbessern. Neben der Fertigung von<br />

Stellungnahmen <strong>und</strong> Gutachten in Erst-, Widerspruchs-<br />

<strong>und</strong> Klageverfahren nach dem<br />

SGB IX <strong>und</strong> dem Sozialen Entschädigungsrecht<br />

stand die Einführung eines größeren<br />

Projekts im Vordergr<strong>und</strong>, nämlich die Einrichtung<br />

der sog. Traumaambulanzen.<br />

Fortbildungen<br />

Die Rasanz der medizinischen Entwicklung<br />

geht auch an der Begutachtungsmedizin<br />

nicht vorbei. In den Jahren <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong><br />

führte der Ärztliche Dienst (ÄD) drei überregionale<br />

Fortbildungstagungen für Ärzte, Richter<br />

<strong>und</strong> Verwaltungsangehörige durch. Wir<br />

konnten wiederum namhafte Referenten aus<br />

Universitäts- <strong>und</strong> Fachkliniken, der Sozialgerichtsbarkeit<br />

sowie dem ZBFS für die Vorträge<br />

gewinnen.<br />

Schwerpunkte der Vorträge <strong>und</strong> Diskussionen<br />

waren Diabetes mellitus, psychische Störungen<br />

vor allem bei Depressionen, Persönlichkeitsstörungen<br />

nach Missbrauch. Allgemein<br />

war die Beurteilung erhobener Bef<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> ihrer jeweiligen Aussagekraft in der Begutachtung<br />

augenärztlicher, chirurgischer,<br />

HNO-ärztlicher <strong>und</strong> neurologischer Fälle ein<br />

Schwerpunkt. Außerdem gehörten Beeinträchtigungen<br />

bei angeborenen Herzfehlern,<br />

Lungenfunktionsbef<strong>und</strong>e, Entwicklungsstörungen<br />

bei Kleinkindern, Bluterkrankungen,<br />

Tumoren <strong>und</strong> Notfallmaßnahmen zu den Diskussionsbeiträgen.<br />

Wichtig war zudem, die Folgen der sog. Verrechtlichung<br />

zu beleuchten, d. h. des Über-<br />

gangs von den Anhaltspunkten zur Versorgungsmedizin-Verordnung.<br />

Wie üblich wurden<br />

auch die aktuelle Rechtsprechung im<br />

Rahmen des Versorgungs- <strong>und</strong> Schwerbehindertenrechts<br />

<strong>und</strong> Fälle aus der sozialgerichtlichen<br />

Praxis in Fallstudien erörtert.<br />

Sehr erfreut war der Ärztliche Dienst über die<br />

Tatsache, dass die Versorgungsärztliche<br />

B<strong>und</strong>estagung im Oktober <strong>2010</strong> quasi vor der<br />

Haustür in Bayreuth mit großem Erfolg stattgef<strong>und</strong>en<br />

hat. Die Vorträge befassten sich<br />

vorwiegend mit den Themen Diabetes mellitus,<br />

Autismus, Endoprothetik‚ Sehstörungen<br />

sowie Probleme der Endokrinologie.<br />

Daneben gehören abteilungsinterne Fortbildungen<br />

gewissermaßen zur Routine. Unsere<br />

Ärzte waren als Referenten auch bei externen<br />

Veranstaltungen, z. B. bei der Bayerischen<br />

Landesärztekammer, bei den Schwerbehindertenvertretern,<br />

in Kliniken <strong>und</strong> bei<br />

Lehrgängen der Beamtenanwärter in der Verwaltungsschule<br />

der Sozialverwaltung in Wasserburg,<br />

sehr gefragt.<br />

Spracherkennungsprogramm<br />

Die versorgungsärztlichen Stellungnahmen<br />

werden in zunehmendem Maße mit einem<br />

Spracherkennungsprogramm erstellt. Das<br />

Programm soll flächendeckend eingeführt<br />

werden, wobei Kollegen durch bereits erfahrene<br />

Mitarbeiter unterstützt werden.<br />

Projektgruppe "MediDictWeb"<br />

Die Versorgungsmediziner <strong>und</strong> Innengutachter<br />

des ZBFS waren auch maßgeblich bei der<br />

Einführung des Projekts „MediDictWeb“ beteiligt.<br />

Dieses Verfahren dient der Anbindung<br />

der Außengutachter an die EDV des ZBFS,<br />

69<br />

Produktgruppe VII:<br />

Ärztlicher Dienst


70<br />

Ärztlicher Dienst<br />

so dass alle Gutachten letztlich auf der glei-<br />

chen Plattform laufen können (Näheres fin-<br />

den Sie hierzu bei den Ausführungen zur<br />

Produktgruppe VIII auf S. 77). Mittlerweile<br />

nutzen über 90 % der Außengutachter das<br />

Programm zur Erstellung <strong>und</strong> Übermittlung<br />

sozialmedizinischer Gutachten.<br />

Arbeitsprogramm MediDict<br />

Für die Ärzte mit Zugang zum Intranet (In-<br />

nengutachter) ist das Verfahren „MediDict“<br />

entwickelt worden; es wird erprobt, inwieweit<br />

Telearbeitsplätze bei der medizinischen Begutachtung<br />

verstärkt eingeführt werden können.<br />

Report Ärztlicher Dienst<br />

Bei der neugeschaffenen Web-Anwendung<br />

ReportÄD handelt es sich um ein produktgruppenübergreifendes<br />

Statistikinstrument,<br />

das die Erfassung, Berechnung <strong>und</strong> Abbildung<br />

von Arbeitswerten im Ärztlichen Dienst<br />

ermöglicht.<br />

Mit dem Programm können die Akten der<br />

Produktgruppen III <strong>und</strong> V an den Ärztlichen<br />

Dienst bayernweit einheitlich zugeleitet werden.<br />

Das Verfahren bietet den Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern der Produktgruppen III<br />

<strong>und</strong> V zudem die Möglichkeit, den Lauf <strong>und</strong><br />

Erledigungsstand ihrer zugeleiteten Akten<br />

nachzuvollziehen.<br />

Nach Erledigung der Akten in der Verwaltung<br />

Ärztlicher Dienst werden sämtliche entstandenen<br />

Arbeitswerte automatisiert berechnet<br />

<strong>und</strong> den Ärzten in Berichtform zur Verfügung<br />

gestellt. Durch die Zusammenführung von<br />

Aktenverfolgung <strong>und</strong> Statistik konnten erhebliche<br />

Synergieeffekte erzielt werden.<br />

Das Programm liefert künftig auch die Werte<br />

für die Kosten- <strong>und</strong> Leistungsrechnung. Das<br />

Ziel, die händische Erfassung der Arbeitswerte<br />

abzulösen, wurde mit der Einführung in allen<br />

Regionalstellen zum Ende des Jahres<br />

<strong>2010</strong> erreicht.<br />

Notfallmaßnahmen<br />

Seit dem Jahr <strong>2009</strong> verfügen alle Regionalstellen<br />

des ZBFS über „automatisierte externe<br />

Defibrillatoren” (kurz AED). Diese sind<br />

durch ihre einfache Funktionsweise besonders<br />

für die Anwendung durch Laienhelfer<br />

geeignet <strong>und</strong> verbessern die Erfolgsaussichten<br />

einer Wiederbelebung bei Funktionsstörungen<br />

des Herzens erheblich.<br />

Aus diesem Anlass haben wir auf der überregionalen<br />

Fortbildungstagung für Ärzte im<br />

Herbst <strong>2009</strong> die aktuellen Leitlinien zur Wiederbelebung<br />

unter Einbeziehung eines AED<br />

dargestellt.<br />

Die Regionalstellen nahmen das Angebot<br />

des Ärztlichen Dienstes der Zentrale gerne in<br />

Anspruch, vor Ort Fortbildungsveranstaltungen<br />

für Verwaltungsmitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

-mitarbeiter zu lebensrettenden Sofortmaßnahmen<br />

unter Nutzung des AED abzuhalten.<br />

Das nebenstehende Reanimationsschema<br />

zeigt, was im Fall der Fälle zu tun ist.


Schaubild: Vereinfachtes Reanimationsschema<br />

Nicht ansprechbar,<br />

keine normale<br />

Atmung<br />

Hilfe holen,<br />

Notarzt rufen<br />

Reanimieren:<br />

30 x Herzdruckmassage<br />

<strong>und</strong><br />

2 x Beatmung<br />

im Wechsel<br />

Defibrillator<br />

(AED)<br />

holen<br />

AED anschließen.<br />

Herzrhythmusanalyse<br />

durchführen lassen.<br />

Bei Aufforderung<br />

Schock abgeben.<br />

Dies alle 2 Minuten<br />

wiederholen<br />

71<br />

Produktgruppe VII:<br />

Ärztlicher Dienst


72<br />

Ärztlicher Dienst<br />

Traumaambulanzen<br />

Das Projekt „Traumaambulanz“ ist die Ant-<br />

wort des ZBFS auf Entwicklungen <strong>und</strong> Pro-<br />

bleme, die in den letzten Jahren verstärkt in<br />

den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt sind,<br />

was die psychischen Folgen von Gewalttaten<br />

gegen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche betrifft.<br />

Gerade bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit<br />

Gewalterfahrung spielt es hinsichtlich der<br />

Folgen einer psychischen Traumatisierung ei-<br />

ne wesentliche Rolle, ob sie sich mitteilen<br />

<strong>und</strong> therapeutische Hilfe suchen können. Um<br />

das psychotherapeutische Diagnose- <strong>und</strong><br />

Behandlungsangebot für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche,<br />

die Opfer einer Gewalttat wurden, zu<br />

verbessern <strong>und</strong> rasch <strong>und</strong> kompetent zu helfen,<br />

haben wir in Zusammenarbeit mit ausgewählten<br />

psychiatrischen Kliniken in allen Regionen<br />

<strong>Bayern</strong>s Traumaambulanzen eingerichtet,<br />

an die sich die Opfer – ähnlich wie in<br />

Nordrhein-Westfalen – direkt, ohne bürokratische<br />

Verzögerung, wenden können.<br />

Das ZBFS hat mit 9 Kliniken für Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendpsychiatrie, jeweils in der Nähe einer<br />

Regionalstelle des ZBFS, Verträge geschlossen<br />

<strong>und</strong> ein Leistungsspektrum definiert.<br />

Freude über die gelungene Eröffnungsveranstaltung im Josefinum in Augsburg zeigen die Dozenten (von links):<br />

Alfred Zipfel-Zinn, Leiter der Regionalstelle Oberfranken sowie Dr. med. Alfa Dietmayer, Jürgen Keller, Birgit Kretschmann<br />

<strong>und</strong> Chefärztin PD Dr. Michèle Noterdaeme vom Josefinum Augsburg. Foto: Enrico Gietz


Die Traumaambulanzen in den Kliniken bieten<br />

folgende Leistungen:<br />

• probatorische Sitzungen<br />

• stationäre Krisenintervention<br />

• psychotherapeutische Behandlung,<br />

Akut-Therapie<br />

• psychosoziale Begleitung<br />

• Nachuntersuchung<br />

• Hilfe bei Antragstellung nach dem OEG<br />

Die Kosten für diese Leistungen werden vom<br />

ZBFS getragen. Für die Opfer von Gewalttaten<br />

sind die Leistungen kostenfrei. Sie erhalten<br />

so rasche, kompetente <strong>und</strong> sichere Hilfe.<br />

Die Kliniken rechnen auch direkt mit dem<br />

ZBFS ab.<br />

Mit den Traumaambulanzen hat das ZBFS im<br />

Rahmen der bestehenden gesetzlichen Vorschriften<br />

zu Gunsten der Opfer von Gewalttaten<br />

im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter ein zusätzliches<br />

Leistungsspektrum geschaffen.<br />

i<br />

Den „Leitfaden Traumaambulanzen” können<br />

Sie unter presse@zbfs.bayern.de<br />

bestellen.<br />

Rechtspolitischer Wunsch ist es, dass nicht<br />

nur Kinder <strong>und</strong> Jugendliche in Traumambulanzen<br />

Hilfe erfahren, sondern alle traumatisierten<br />

Gewaltopfer dieses Angebot nutzen<br />

können. Hierzu ist allerdings wohl eine Erweiterung<br />

der gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen, sei es<br />

im OEG, sei es im BVG, erforderlich.<br />

Damit wäre eine wichtige punktuelle Verbesserung<br />

erreicht, die dringend erforderlich ist,<br />

ohne dass eine Totalrevision der gesetzlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen vorhergehen müsste.<br />

73<br />

Produktgruppe VII:<br />

Ärztlicher Dienst


74<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnik (IuK)


Die Produktgruppe VIII – Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnik (IuK) – ist für alle<br />

(Fach-)Produktgruppen des ZBFS sowie für<br />

den gesamten Geschäftsbereich des Bayerischen<br />

Staatsministeriums für Arbeit <strong>und</strong> Sozialordnung,<br />

<strong>Familie</strong> <strong>und</strong> Frauen tätig. Unsere<br />

Mitarbeiter unterstützen oder übernehmen<br />

Aufträge in den Bereichen Konzeption <strong>und</strong><br />

Entwicklung von Softwareprojekten, Support,<br />

Kommunikationstechnik <strong>und</strong> organisatorische<br />

Angelegenheiten sowie Beschaffung von IuK-<br />

Technik.<br />

Data Warehouse –<br />

die neue Dimension von Statistiken<br />

Data Warehouses werden mittlerweile in vielen<br />

Organisationen eingesetzt, um aus Daten<br />

aussagekräftige Auswertungen zu gewinnen.<br />

Seit einigen Jahren setzt auch das Informationsverarbeitungszentrum<br />

(IVZ) der Produktgruppe<br />

VIII diese Technik erfolgreich ein. Im<br />

Jahr <strong>2010</strong> haben unsere Mitarbeiter u. a. ein<br />

Data Warehouse für die Produktgruppe III<br />

Dimension: Alter<br />

Dimension: Zeit<br />

(SGB IX) konzipiert <strong>und</strong> erstellt.<br />

Das Gr<strong>und</strong>prinzip eines Data Warehouses<br />

(nach W. H. Inmon): In regelmäßigen Abständen<br />

werden verschiedene vorhandene Datenquellen<br />

aufbereitet <strong>und</strong> damit das Data<br />

Warehouse befüllt. Diese Daten sind nur lesend<br />

abrufbar. Sie werden langfristig gespeichert,<br />

dadurch können auch Zeitreihen erstellt<br />

werden. Ziel ist es, alle Datensichten<br />

abzubilden, die der Fachbereich für seine<br />

Analysen <strong>und</strong> Berichte braucht. Das Ergebnis<br />

nennt man einen „mehrdimensionalen Würfel“<br />

oder „Datencube“.<br />

Der Nutzer kann sich dann aus dem fertigen<br />

Cube beliebige Scheiben oder Würfelelemente<br />

„herausschneiden“. So kann z. B. einen<br />

Abfrage sein (vereinfacht):<br />

„Wie viele Anträge wurden von 60jährigen<br />

Personen („Alter“) in Oberbayern („Region“)<br />

im Dezember <strong>2010</strong> („Zeit“) gestellt?“ Im Cube<br />

wird damit ein konkretes Würfelelement abgerufen.<br />

Dimension: Region<br />

Die Vorteile eines Data Warehouses<br />

sind vielfältig: Komplexe<br />

neue Anfragen müssen<br />

nicht einzeln programmiert<br />

werden, sondern können von<br />

den Fachbereichen alleine gestellt<br />

werden <strong>und</strong> die Ergebnisse<br />

sind in moderner Form darstellbar.<br />

Zudem bleiben die Daten<br />

konstant <strong>und</strong> sicher. Die<br />

Zahlen aus einem Data Warehouse<br />

bilden eine einheitliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage für alle Auswertungen<br />

im Vollzug des SGB IX<br />

<strong>und</strong> stellen auch eine wertvolle<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

(z. B. Pressemitteilungen)<br />

dar.<br />

75<br />

Produktgruppe VIII:<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik (IuK)


76<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik (IuK)<br />

IuK-Strategie<br />

Mit der Entscheidung der Bayerischen<br />

Staatsregierung zur Neuorganisation der IuK<br />

vom Juli 2003 haben sich die Rahmenbedin-<br />

gungen für die Ressorts entscheidend verän-<br />

dert. Für das StMAS bedeutet dies, dass gro-<br />

ße Teile des operativen, techniknahen IuK-<br />

Betriebs nicht mehr selbst ausgeführt, son-<br />

dern insbesondere vom Rechenzentrum<br />

Nord (RZ Nord) erbracht werden.<br />

Darüber hinaus sind Landesvorgaben der<br />

ehemaligen Zentralen IT Leitstelle (ZIL) bzw.<br />

des seit Mai <strong>2009</strong> eingeführten Landes-CIO<br />

(Chief Information Officer - Beauftragter der<br />

Staatsregierung für Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik)<br />

zu beachten.<br />

Nach diesen Maßgaben wird seit <strong>2009</strong> unter<br />

der Federführung des Referates P1 des<br />

StMAS an einer neuen IuK-Strategie für das<br />

ganze Ressort gearbeitet. Dabei stehen der<br />

Aufbau <strong>und</strong> die Etablierung eines zentralen<br />

IuK-Dienstleisters für das gesamte Ressort<br />

im Mittelpunkt. Die IuK-Organisation wird sich<br />

zur Erbringung ihrer Aufgaben an international<br />

erprobten Service-Prozessen orientieren.<br />

Wenn alle Beteiligten eine gemeinsame<br />

Sprache sprechen, kann die IuK effizient auf<br />

die Verwaltungs- bzw. Geschäftsprozesse<br />

der K<strong>und</strong>en ausgerichtet werden. Das StMAS<br />

hat sich entschieden, für sein IT Service Management<br />

die neueste Version der IT Infrastructure<br />

Library (ITIL v3) einzusetzen.<br />

Zur Vorbereitung <strong>und</strong> Umsetzung der neuen<br />

Strategie haben wir verschiedene Teilprojekte<br />

angestoßen:<br />

• Organisationsanalyse der Produktgruppe<br />

VIII<br />

• Einführung eines zentralen Service-<br />

Desks (zentrale Anlaufstelle, sog. Single<br />

Point Of Contact – SPOC – für alle Anwender<br />

bei Serviceanfragen <strong>und</strong> Störungen)<br />

• Entwicklung von Dienstleistungsvereinbarungen<br />

(SLAs, Service-Level-Agreements)<br />

mit dem Rechenzentrum Nord<br />

• Portfoliomanagement (Darstellung aller<br />

von der IuK erbrachten <strong>und</strong> künftig zu erbringenden<br />

Dienstleistungen)<br />

Die folgende Abbildung skizziert die Bandbreite<br />

der mit der IuK-Strategie verb<strong>und</strong>enen<br />

Maßnahmen:<br />

Unterstützt wurde das Projekt bislang durch<br />

die Unternehmensberatung steria mummert<br />

consulting. Die Umsetzung ist auf einen Zeitraum<br />

von zehn Jahren ausgerichtet.


MediDictWeb<br />

Im November <strong>2010</strong> ist das Projekt<br />

MediDictWeb zur Entwicklung <strong>und</strong><br />

Einführung eines Onlineverfahrens<br />

für Außengutachter erfolgreich abgeschlossen<br />

worden. Insbesondere<br />

wurden folgende Ziele erreicht:<br />

• Ärztliche Stellungnahmen der Außengutachter<br />

werden medienbruchfrei<br />

<strong>und</strong> ohne Beteiligung<br />

des Schreibdienstes in das SGB<br />

IX-Fachverfahren übernommen.<br />

18000<br />

16000<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

• Die Datenerfassung wird durch umfangreiche<br />

Prüfungen auf Korrektheit, Vollständigkeit<br />

<strong>und</strong> Widerspruchsfreiheit qualitätsgesichert.<br />

• Ein weitgehend automatisiert erstelltes<br />

<strong>und</strong> mit Barcode versehenes Online-Abrechnungsformular<br />

unterstützt die Abrechnungsprozesse<br />

optimal.<br />

• Standardisierte Schnittstellen machen MediDictWeb<br />

zukunftssicher <strong>und</strong> ermöglichen<br />

auch die Anbindung an ein zukünftiges<br />

neues SGB IX-Fachverfahren.<br />

Mit dem Einsatz von MediDictWeb ist die Erfassung<br />

ärztlicher Stellungnahmen im<br />

Schreibdienst nicht mehr notwendig. Hierdurch<br />

ergibt sich eine deutliche Entlastung<br />

der Regionalstellen. Nach einer Pilotphase in<br />

der Regionalstelle Oberpfalz konnten wir<br />

MediDictWeb von Dezember <strong>2009</strong> bis Juni<br />

<strong>2010</strong> sukzessive in allen Regionalstellen einführen.<br />

Die Vorzüge des Programms überzeugen<br />

die Anwender im Haus <strong>und</strong> außerhalb:<br />

Im August <strong>2010</strong> wurden bereits 91 % aller<br />

extern vergebenen Stellungnahmen mit<br />

MediDictWeb erstellt (siehe auch Seite 69).<br />

Anzahl MediDictWeb-Stellungnahmen<br />

0<br />

August 09<br />

September<br />

Oktober<br />

Weitere Projekte<br />

November<br />

Dezember<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mail<br />

Juni<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage des § 25 der Meldedatenverordnung<br />

führte das ZBFS im Oktober/November<br />

<strong>2010</strong> erstmals einen automatisierten<br />

Abgleich des SGB IX - Datenbestandes<br />

mit den Eintragungen im Melderegister<br />

durch, die bei der Anstalt für Datenverarbeitung<br />

in <strong>Bayern</strong> (AKDB) gespeichert werden.<br />

Insgesamt wurden r<strong>und</strong> 1,2 Millionen Datensätze<br />

abgeglichen. Im Ergebnis konnten wir<br />

dadurch sowohl bislang unbekannte Sterbefälle<br />

(ca. 9,5 %) als auch nicht gemeldete<br />

Wegzüge (ca. 3,2 %) ermitteln. Ebenso haben<br />

wir im Sozialen Entschädigungsrecht Lebensnachweise<br />

durch einen Abgleich mit den<br />

Melderegisterdaten geführt, um den Leistungsbezug<br />

wegen Ablebens oder Wegzugs<br />

einzustellen <strong>und</strong> ggf. Überzahlungen zurückzufordern.<br />

Unsere Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen waren in<br />

den Jahren <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> außerdem mit der<br />

Erstellung der Anwendung ReportÄD (siehe<br />

auch S. 70), der datentechnischen Erfassung<br />

<strong>und</strong> Auswertung des Projektes Traumaambulanzen<br />

sowie der umfangreichen Ablösung<br />

der Sinix-Anwendungen im Schwerbehindertenrecht<br />

beschäftigt, um nur einige Themen<br />

zu nennen.<br />

Juli<br />

August 10<br />

77<br />

Produktgruppe VIII:<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik (IuK)


78<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

Zentrale Aufgaben


Organisationsmanagement<br />

Im Trend: Aufgabenkonzentration<br />

Das Team Organisationsmanagement hat<br />

sich im Berichtszeitraum zunehmend mit dem<br />

Thema „Aufgabenkonzentration“ auseinandersetzen<br />

müssen. Schon heute lässt sich<br />

sagen, dass dieses Thema auch den kommenden<br />

Berichtszeitraum prägen wird <strong>und</strong><br />

zwar wohl noch intensiver als bisher schon.<br />

Bereits zu Beginn der Verwaltungsreform<br />

2003 war klar, dass der Erhalt unserer Verwaltung<br />

nur unter der Voraussetzung der<br />

Qualitätssicherung <strong>und</strong> Verbesserung einerseits<br />

sowie einer gleichzeitigen Stellenabbauverpflichtung<br />

von 540 Stellen zu erreichen<br />

sein würde.<br />

Das zweite Verwaltungsmodernisierungsgesetz<br />

hat die Verwaltung für Versorgung <strong>und</strong><br />

<strong>Familie</strong>nförderung gr<strong>und</strong>legend umgestaltet,<br />

die bisherige dreistufige Gliederung in Ämter,<br />

Landesamt <strong>und</strong> StMAS aufgegeben <strong>und</strong> einen<br />

zweistufigen Aufbau eingeführt. Durch<br />

Artikel 30 Nr. 2 des Gesetzes wurde Artikel<br />

12 a in das Bayerische Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfegesetz<br />

(BayKJHG) eingefügt <strong>und</strong> darin<br />

bestimmt, dass das ZBFS als eine dem<br />

StMAS unmittelbar nachgeordnete zentrale<br />

Landesbehörde mit Regionalstellen eingerichtet<br />

wird. Die bisherigen Zuständigkeiten<br />

der Ämter wurden nicht den Regionalstellen<br />

überantwortet, sondern dem ZBFS als Ganzes,<br />

weshalb den Regionalstellen originäre<br />

örtliche Zuständigkeiten seit Inkrafttreten des<br />

Verwaltungsmodernisierungsgesetzes nicht<br />

mehr zustehen. Sie sind auch nicht befugt,<br />

unter ihrem Namen Verwaltungsakte zu erlassen.<br />

Dem folgt die ständige Rechtsprechung<br />

der Bayerischen Verwaltungsgerichte<br />

(Vgl. Beschluss des VG Ansbach vom<br />

14.12.2007, AN 14 K 07.02674).<br />

Das ZBFS ist deshalb aus Rechtsgründen<br />

gehalten, der veränderten Struktur in Aufbau<br />

<strong>und</strong> Ablauf des Verwaltungsverfahrens Rechnung<br />

zu tragen. Daraus ergeben sich auch<br />

eher technische Notwendigkeiten wie z. B.<br />

der Wegfall des Abhilfeverfahrens bei der sogenannten<br />

„Ein-Behörden-Struktur“.<br />

Entscheidend sind daneben aber auch weitere<br />

inhaltliche Gründe, die eine Verfahrenskonzentration<br />

erfordern <strong>und</strong> auch künftig notwendig<br />

machen werden. Im Rahmen des Berichts<br />

über die Veränderungen im OEG war<br />

bereits davon die Rede: Die schwierige Einordnung<br />

psychischer Folgen bei den Opfern<br />

schwerer Gewalttaten, mit anderen Worten<br />

die Verpflichtung, die Folgen posttraumatischer<br />

Belastungsstörungen, sogenannter<br />

Schockschäden etc. medizinisch aufzuklären,<br />

rechtlich zu bewerten <strong>und</strong> angemessen zu<br />

entschädigen, war für die organisatorische<br />

Einrichtung von Schwerpunktstellen ausschlaggebend.<br />

Die Bearbeitung derartiger<br />

Fälle erfordert unter qualitativen Gesichtspunkten<br />

eine gewisse Zentralisierung, weil<br />

sich die hochkomplizierte Vernetzung von<br />

medizinischem <strong>und</strong> juristischem Spezialwissen<br />

anders – ohne große Ressourcenverschwendung<br />

– nicht herstellen lässt.<br />

Es sind also nicht immer nur Gesichtspunkte<br />

der Quantität, die eine Konzentration angeraten<br />

sein lassen. Vielmehr sind es oft Gesichtspunkte<br />

der Qualität, die den eingeschlagenen<br />

Weg zwingend notwendig machen.<br />

Auch beim Regress, z. B. § 81 a BVG, empfiehlt<br />

sich besonders unter qualitativen Ge-<br />

79<br />

Produktgruppe IX:<br />

Zentrale Aufgaben


80<br />

Zentrale Aufgaben<br />

sichtspunkten eine Konzentration auf einige<br />

wenige kompetente Einheiten. Dies insbe-<br />

sondere unter den Gesichtspunkten der Ein-<br />

heitlichkeit der Verwaltungspraxis, der Er-<br />

messenssteuerung sowie der besonderen Ef-<br />

fizienz, getreu dem Motto: „Nur Masse bringt<br />

Klasse“.<br />

Überwiegend unter quantitativen Gesichts-<br />

punkten war hingegen wegen der drastischen<br />

Veränderung des Mengengerüsts die Zahl<br />

der orthopädischen Versorgungsstellen zu<br />

halbieren.<br />

Die Schwerpunktbildung wird uns in naher<br />

Zukunft auch in der Heil- <strong>und</strong> Krankenbe-<br />

handlung beschäftigen. Auch hier wird die<br />

Herausforderung vordringlich darin bestehen,<br />

bei zurückgehenden Fallzahlen den notwen-<br />

digen Sachverstand vorzuhalten. Dies erfor-<br />

dert eine Konzentration der Bearbeitung auf<br />

wenige Regionalstellen, weil die nötigen Spe-<br />

zialisten nicht flächendeckend vorgehalten<br />

werden können.<br />

Bei der Einrichtung der Vorverfahrensstellen<br />

war zu berücksichtigen, dass wegen der be-<br />

reits erwähnten „Ein-Behörden-Struktur” das<br />

Abhilfeverfahren obsolet geworden ist,<br />

gleichzeitig aber im Hinblick auf die Beson-<br />

derheiten im KOV-Errichtungsgesetz die hie-<br />

rarchische Struktur zwischen Versorgungs-<br />

amt <strong>und</strong> Landesversorgungsamt beibehalten<br />

werden musste, was wir durch die Trennung<br />

von Personal- <strong>und</strong> Fachhoheit gewährleisten<br />

werden.<br />

Von den Konzentrationen profitiert indessen<br />

aber nicht allein die Qualität der Sachbear-<br />

beitung; es lässt sich nachprüfen <strong>und</strong> fest-<br />

stellen, dass damit auch wirtschaftlichen As-<br />

pekten im Verwaltungsverfahren zur Geltung<br />

verholfen wird. Allein schon durch die Verrin-<br />

gerung von Doppelüberprüfungen lassen sich<br />

entsprechende Einsparungen erzielen.<br />

Dies belegen auch die Änderungen im Ver-<br />

fahren nach dem BVG <strong>und</strong> seinen Nebenge-<br />

setzen. Wegen zurückgehender Fallzahlen<br />

wurde die Antragsbearbeitung bei der Kapi-<br />

talabfindung ebenso konzentriert wie das Er-<br />

stattungsverfahren im Rahmen der Abrech-<br />

nung von Leistungen bei Krankheit an Spät-<br />

aussiedler.<br />

Personalmanagement<br />

Ausbildung<br />

Um den umfangreichen Aufgabenvollzug des<br />

ZBFS weiterhin in hoher Qualität sicherstellen<br />

zu können, ist die Einstellung <strong>und</strong> Qualifizierung<br />

von Nachwuchskräften sowohl im<br />

mittleren als auch im gehobenen Dienst trotz<br />

erheblicher Stellen- <strong>und</strong> Personaleinsparungen<br />

unerlässlich. In Zusammenarbeit mit der<br />

Verwaltungsschule der Sozialverwaltung,<br />

dem Fachbereich Sozialverwaltung <strong>und</strong> dem<br />

Fachbereich Allgemeine Innere Verwaltung<br />

der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Rechtspflege in <strong>Bayern</strong> sowie der<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften


– Fachhochschule Hof bieten wir eine hochwertige<br />

Ausbildung im mittleren <strong>und</strong> gehobenen<br />

Dienst (künftig 2. <strong>und</strong> 3. Qualifikationsebene)<br />

an.<br />

Ende <strong>2010</strong> befanden sich 72 Anwärterinnen<br />

<strong>und</strong> Anwärter sowie 18 zum Aufstieg vom<br />

mittleren in den gehobenen Dienst zugelassene<br />

Beamtinnen <strong>und</strong> Beamte in Ausbildung.<br />

Im Tabellenteil des <strong>Tätigkeitsbericht</strong>es (beigefügter<br />

Datenträger) finden Sie eine Übersicht<br />

aller beim ZBFS beschäftigten Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Finanzmanagement<br />

Produkt- <strong>und</strong> leistungsorientierter Haushalt<br />

<strong>2009</strong>/<strong>2010</strong><br />

Das ZBFS hat im Doppelhaushalt <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong><br />

die Pilotierung eines produkt- <strong>und</strong> leistungsorientierten<br />

Haushalts fortgeführt.<br />

i<br />

Unter http://www.stmf.bayern.de/<br />

haushalt/staatshaushalt_<strong>2009</strong>/<br />

haushaltsplan/ kann dieser im Bayerischen<br />

Haushaltsplan <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong>, Einzelplan<br />

10, Kapitel 10 20 eingesehen werden.<br />

Der produkt- <strong>und</strong> leistungsorientierte Haushalt<br />

wurde im Jahr <strong>2009</strong> in das Berichtswesen<br />

des ZBFS eingeb<strong>und</strong>en. Unsere Führungskräfte<br />

werden in den Quartalsberichten<br />

über die Entwicklung der veranschlagten Finanz-<br />

<strong>und</strong> Leistungskennzahlen informiert.<br />

Diese Berichte zeigen außerdem die Beiträge<br />

81<br />

Produktgruppe IX:<br />

Zentrale Aufgaben


82<br />

Zentrale Aufgaben<br />

der einzelnen Dienststellen am jeweiligen<br />

Gesamtergebnis auf.<br />

Integriertes Haushalts- <strong>und</strong> Kassenverfahren<br />

IHV<br />

Im April <strong>2010</strong> wurde das bisherige Mittelbe-<br />

wirtschaftungssystem BayMBS vom Integrierten<br />

Haushalts- <strong>und</strong> Kassenverfahren (IHV)<br />

abgelöst. Die Zentrale des ZBFS sowie die<br />

sieben Regionalstellen erstellen jährlich r<strong>und</strong><br />

450.000 Auszahlungs- bzw. Annahmeanordnungen.<br />

Presse-, Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> Querschnittsaufgaben<br />

Der Stabsstelle für Presse-, Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>und</strong> Querschnittsaufgaben obliegt die externe<br />

<strong>und</strong> interne Medienkommunikation der<br />

zentralen Landesbehörde ZBFS, die Erledigung<br />

von Querschnittsaufgaben sowie die<br />

sog. Innenrevision.<br />

Externe <strong>und</strong> interne Medienkommunikation<br />

Das breitgefächerte Aufgabenspektrum bringt<br />

es mit sich, dass immer wieder örtliche <strong>und</strong><br />

überregionale Anfragen sowohl von Printmedien<br />

als auch von Funk <strong>und</strong> Fernsehen an<br />

die Pressestelle gerichtet werden. Im Jahre<br />

<strong>2010</strong> war es nicht anders zu erwarten, dass<br />

uns, entsprechend dem allgemeinen Trend,<br />

auch eine Fülle von Anfragen zur Missbrauchsproblematik<br />

<strong>und</strong> zum OEG erreicht<br />

hat.<br />

Die Mitorganisation der jährlichen Messe<br />

ConSozial gehört ebenso zum Arbeitsfeld der<br />

externen Kommunikation wie die Mitarbeit<br />

bei Veranstaltungen <strong>und</strong> Kampagnen. Außerdem<br />

stehen wir den Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern<br />

unmittelbar als Ansprechpartner für ihre<br />

Anliegen zur Verfügung, wir stehen buchstäblich<br />

Rede <strong>und</strong> Antwort – in Zusammenarbeit<br />

mit den Fachabteilungen.<br />

Die interne Kommunikation hat eine besondere<br />

Bereicherung dadurch erfahren, dass<br />

seit mehr als zwei Jahren eine eigene Mitarbeiterzeitschrift<br />

herausgegeben wird. Diese<br />

ist zu einem echten Forum für die Beschäftigen<br />

herangewachsen; neue Mitarbeiter haben<br />

hier die erste Möglichkeit, sich ZBFSweit<br />

vorzustellen. Die Zeitschrift steht allen<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen auch im Intranet<br />

zur Verfügung.


Auch der Ihnen vorliegende <strong>Tätigkeitsbericht</strong><br />

trägt unsere Handschrift.<br />

Querschnittsaufgaben<br />

Auch im Berichtszeitraum war das Themenfeld<br />

Querschnittsaufgaben beim Präsidenten<br />

wieder durch einen besonders raschen<br />

Wechsel in den jeweils anstehenden Aufgaben<br />

gekennzeichnet. Schwierige Rechtsfragen<br />

im Zusammenhang mit der Auflösung<br />

der Kurklinik Max Lange in Bad Tölz <strong>und</strong> der<br />

Fusion des ehemaligen Versorgungskrankenhauses<br />

Hohe Warte mit dem Klinikum Bayreuth<br />

konnten endlich abgeschlossen werden.<br />

Die zahlreichen ministeriellen Anfragen<br />

beschäftigten die Stabsstelle ebenso wie die<br />

Fachabteilungen. Stellungnahmen in laufenden<br />

Prozessen sowie die Mitarbeit im Be-<br />

schwerdemanagement kommen dazu. Auch<br />

die Mitarbeit bei der künftigen strategischen<br />

Ausrichtung des ZBFS (Aufgabenkonzentration,<br />

modifiziertes Widerspruchsverfahren, Kooperationsvereinbarungen<br />

mit externen Partnern,<br />

wie z. B. Polizei), insbesondere die<br />

technische Umsetzung der ins Auge gefassten<br />

Maßnahmen, haben uns stark beschäftigt.<br />

Innenrevision<br />

Zu den Aufgaben der Stabsstelle gehört auch<br />

die Innenrevision, d. h. die Prüfung von korruptionsgefährdeten<br />

Aufgabenbereichen sowie<br />

die Beratung der Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

die dort tätig sind. In diesem Rahmen<br />

können wir Empfehlungen hinsichtlich Organisation,<br />

Arbeitsabläufen <strong>und</strong> Arbeitsweisen<br />

geben, die dazu beitragen, dass die abstrakte<br />

Korruptionsgefahr sich gar nicht erst realisiert.<br />

Damit tragen wir zur weiteren Sensibilisierung<br />

bei diesem heiklen Thema bei.<br />

i<br />

Wenn Sie uns kontaktieren möchten, erreichen<br />

Sie uns unter<br />

presse@zbfs.bayern.de<br />

83<br />

Produktgruppe IX:<br />

Zentrale Aufgaben


84<br />

Schwerbehindertenrecht – Integration<br />

Regionalstellen<br />

Würzburg<br />

Augsburg<br />

Regensburg<br />

Landshut<br />

München<br />

Bayreuth<br />

Nürnberg


Regionalstelle Mittelfranken<br />

Neue Leiterin der RS Mittelfranken<br />

Zum 30.09.<strong>2010</strong> ist der langjährige Leiter der<br />

Regionalstelle Mittelfranken, Abteilungsdirektor<br />

Karl-Heinz Niederle, in die Freistellungsphase<br />

der Altersteilzeit eingetreten.<br />

Vielleicht war er bei den Mitarbeitern auch<br />

deshalb besonders geschätzt, weil er über<br />

die seltene Gabe eines echten Humors verfügt.<br />

Wer wirklich humorvoll ist, kann auch<br />

über sich selbst lachen <strong>und</strong> nimmt sich nicht<br />

so wichtig, Eigenschaften, die besonders gut<br />

ankommen. Aber auch eine gewisse Ironie<br />

<strong>und</strong> ein Hang zur Sottise konnten ihm zu<br />

Recht nachgesagt werden, wobei er aber<br />

nicht verletzen wollte <strong>und</strong> auch nie die Umgebung<br />

vor dem Kopf gestoßen hat.<br />

Die bisherige Stellvertreterin von Herrn Niederle<br />

<strong>und</strong> frühere Leiterin des Integrationsamtes<br />

Mittelfranken, Regierungsdirektorin<br />

Karin Wirsching, wurde zu seiner Nachfolgerin<br />

bestellt.<br />

Abteilungsdirektor Karl-Heinz Niederle<br />

Fotos: ZBFS – Region Mittelfranken<br />

Neue Regionalstellenleiterin Karin Wirsching<br />

Projekt „Übergang Förderschule-Beruf”<br />

Das Integrationsamt der Regionalstelle Mittelfranken<br />

koordiniert seit 2007 ein bayernweites<br />

Projekt, das Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

der Förderzentren mit dem Schwerpunkt<br />

geistige Entwicklung die Möglichkeit eines<br />

Übergangs von der Förderschule in ein Beschäftigungsverhältnis<br />

auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt eröffnet. Im Vordergr<strong>und</strong> steht<br />

dabei eine kontinuierliche, am individuellen<br />

Förderbedarf ausgerichtete, intensive Betreuung<br />

durch Integrationsfachdienste.<br />

Die erzielten Vermittlungszahlen sprechen für<br />

sich: Bis zum Stichtag 01.09.<strong>2010</strong> konnten<br />

von bislang 135 teilnehmenden Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern 58 (entspricht ca. 43 %) direkt<br />

aus der Schule heraus in ein Arbeitsverhältnis<br />

vermittelt werden.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> des beachtlichen Erfolgs des Projektes<br />

kamen das Bayerische Sozialministerium,<br />

das Bayerische Kultusministerium <strong>und</strong><br />

die Regionaldirektion <strong>Bayern</strong> der B<strong>und</strong>es-<br />

85<br />

Regionalstellen


86<br />

Mittelfranken<br />

Vorne (v. l.): Damaliger Kultusstaatssekretär Dr. Marcel Huber, Sozialstaatssekretär Markus Sackmann<br />

sowie Klaus Beier (Mitglied der Geschäftsführung der RD <strong>Bayern</strong>).<br />

2. Reihe: Klaus Gößl (ISB München, ganz links), Dr. Hans Dick (StMAS, 2. v. l.),<br />

Karin Wirsching (ZBFS Mittelfranken, ganz rechts), Maria Haas (RD <strong>Bayern</strong>, 2. v. r.).<br />

Hintere Reihe (Mitte): Erich Weigl (StMUK), sowie Lehrkräfte, Kräfte des IFD <strong>und</strong> Schüler.<br />

Foto: Pressestelle des StMUK<br />

agentur für Arbeit überein, die erfolgreichen<br />

Inhalte des bisherigen Projektes ab<br />

01.09.<strong>2009</strong> in gemeinsamer Verantwortung<br />

als Gesamtmaßnahme im Rahmen einer Ko-<br />

operationsvereinbarung fortzuführen.<br />

Das Foto zeigt die Unterzeichnung der Ko-<br />

operationsvereinbarung am 07.10.<strong>2009</strong> in<br />

der Mathilde-Eller-Schule in München.<br />

Im B<strong>und</strong>esgebiet einmalig ist dabei das Zu-<br />

sammenwirken der drei Kooperationspartner<br />

bei der Beauftragung <strong>und</strong> Finanzierung der<br />

Integrationsfachdienste (IFD).<br />

Zur Überleitung des Projektes in die neu ge-<br />

schaffene „Gesamtmaßnahme Übergang<br />

Förderschule-Beruf, Förderschwerpunkt<br />

geistige Entwicklung“ verständigten sich<br />

die Kooperationspartner auf die Instrumente<br />

der erweiterten vertieften Berufsorientierung<br />

(evBO – SGB III) <strong>und</strong> der Unterstützten Be-<br />

schäftigung (UB – SGB IX).<br />

Die Anzahl der möglichen Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer pro Jahrgang konnte dabei<br />

auf 200 in der evBO sowie auf 100 in der UB<br />

verdoppelt werden. Mit Einführung der Ge-<br />

samtmaßnahme erfolgte bayernweit auch ei-<br />

ne Ausweitung auf alle Förderzentren mit<br />

dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung<br />

<strong>und</strong> auf entsprechende Klassen in Förder-<br />

zentren weiterer Förderschwerpunkte in Bay-<br />

ern (körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung,<br />

Hören, Sehen), so dass nunmehr ein flächen-<br />

deckendes Angebot zur Verfügung steht.<br />

Abger<strong>und</strong>et wurde die Etablierung der Ge-<br />

samtmaßnahme im Jahr <strong>2010</strong> durch die ge-<br />

meinschaftliche Erstellung <strong>und</strong> Herausgabe<br />

eines Leitfadens „Übergang Förderschule-<br />

Beruf, Förderschwerpunkt geistige Ent-<br />

wicklung“ durch das ZBFS im Auftrag des


StMAS <strong>und</strong> durch das Staatsinstitut für<br />

Schulqualität <strong>und</strong> Bildungsforschung (ISB) im<br />

Auftrag des StMUK in Abstimmung mit der<br />

Regionaldirektion <strong>Bayern</strong>.<br />

Die b<strong>und</strong>esweit bislang einmalige Konstellation<br />

der Finanzierungsregelung für das Projekt<br />

Übergang Förderschule-Beruf erregte weit<br />

über die bayerischen Grenzen hinaus entsprechende<br />

Aufmerksamkeit <strong>und</strong> so wurde<br />

auch die Bitte an das ZBFS herangetragen,<br />

die zu Gr<strong>und</strong>e liegende Netzwerkarbeit sowie<br />

die mit der Gesamtmaßnahme etablierten<br />

Verfahrensabläufe zusammenfassend darzustellen.<br />

Der Leitfaden richtet sich als Arbeitsgr<strong>und</strong>lage<br />

an alle Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

der am Integrationsprozess beteiligten Institutionen<br />

<strong>und</strong> Organisationen. Er informiert<br />

über die bestehenden Kooperationen <strong>und</strong><br />

Rahmenbedingungen sowie die fachlich-inhaltliche<br />

Ausgestaltung der jeweiligen Aufgaben.<br />

Ergänzend wurde ein „Materialien-<br />

Pool“ mit Arbeitspapieren zur Verwendung<br />

für Integrationsfachdienste <strong>und</strong> Schulen erarbeitet.<br />

i<br />

Die Unterlagen sind im Internet veröffentlicht<br />

unter http://www.zbfs.bayern.de/<br />

integrationsamt/integrationsfachdienst/<br />

uebergang.html<br />

Quelle-Insolvenz<br />

Die Insolvenz der Quelle-Gruppe <strong>und</strong> die damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Schwierigkeiten auch bei<br />

Zuliefer- <strong>und</strong> Servicebetrieben prägten für<br />

das Integrationsamt Mittelfranken das Jahr<br />

<strong>2009</strong> mit einer hohen Zahl von Kündigungsverfahren.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Insolvenz gingen in<br />

Mittelfranken über 5.000 Arbeitsplätze verloren.<br />

Nicht nur die zahlreichen Anträge auf Zustimmung<br />

zu beabsichtigten Kündigungen –<br />

allein 304 Anträge von der Quelle-Gruppe –<br />

wurden von den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

des Integrationsamtes bearbeitet,<br />

sondern auch der enorme Beratungsbedarf<br />

der betroffenen schwerbehinderten Arbeitnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmern konnte<br />

kompetent <strong>und</strong> mit großem Engagement bewerkstelligt<br />

werden.<br />

Darüber hinaus legten die Regionalstelle Mittelfranken<br />

sowie das Integrationsamt der<br />

Zentrale in enger Abstimmung mit dem Bayerischen<br />

Sozialministerium binnen kürzester<br />

Zeit eine Konzeption für ein temporäres Sonderprogramm<br />

für betroffene schwerbehinderte<br />

Quellemitarbeiterinnen <strong>und</strong> -mitarbeiter mit<br />

einem Volumen von bis zu 100.000 Euro auf.<br />

Der Integrationsfachdienst Mittelfranken (IFD<br />

gGmbH) konnte dadurch flankierende Maßnahmen<br />

für Schwerbehinderte <strong>und</strong> ihnen<br />

gleichgestellte Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer<br />

mit besonderem Beratungsbedarf<br />

anbieten.<br />

87<br />

Regionalstellen


88<br />

Mittelfranken<br />

Projekt „Ges<strong>und</strong>e Arbeit“ –<br />

Kongressmesse der IHK<br />

Im Rahmen des vom B<strong>und</strong>esarbeitsministerium<br />

geförderten Projektes „Ges<strong>und</strong>e Arbeit“<br />

veranstaltete die Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />

Nürnberg für Mittelfranken mit Unterstützung<br />

durch das Berufsförderungswerk Nürnberg<br />

in dessen Tagungszentrum am<br />

11.03.<strong>2010</strong> eine Kongressmesse unter dem<br />

Titel „Wettbewerbsvorteil Ges<strong>und</strong>e Arbeit“.<br />

Ein breites Angebot von Kurzreferaten sowie<br />

zahlreiche Aussteller informierten die interessierten<br />

Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher über<br />

das große Spektrum des Betrieblichen Eingliederungsmanagements.<br />

Auch das ZBFS –<br />

Region Mittelfranken, vertreten durch das örtliche<br />

Integrationsamt, nutzte die Gelegenheit,<br />

sich vor einem breiten Publikum zu präsentieren<br />

<strong>und</strong> beteiligte sich mit einem Informationsstand<br />

sowie einem Vortrag zum Thema<br />

„Fördermöglichkeiten für ges<strong>und</strong>heitlich beeinträchtigte<br />

Beschäftigte im Rahmen des<br />

Leistungskatalogs des Integrationsamtes“ an<br />

der Veranstaltung.<br />

Neues Zeiterfassungssystem<br />

Seit 15.03.<strong>2010</strong> setzt die Regionalstelle Mittelfranken<br />

als erste Regionalstelle anstelle<br />

des längst in die Jahre gekommenen Zeiterfassungssystems<br />

der Fa. Interflex mit Bay-<br />

Zeit ein integriertes Verfahren für die Zeiterfassung,<br />

Zutrittskontrolle <strong>und</strong> Personaleinsatzplanung<br />

ein, das die Leitstelle Zeitwirtschaft<br />

der Dienststelle Regensburg des Landesamtes<br />

für Finanzen betreut <strong>und</strong> das nach<br />

<strong>und</strong> nach bei allen Dienststellen des ZBFS<br />

zum Einsatz kommen soll.<br />

BayZeit bietet u. a. folgende Vorteile:<br />

- Jeder Nutzer kann sein Zeitkonto am eige-<br />

nen Arbeitsplatz einsehen <strong>und</strong> sich auf ei-<br />

nen Blick u. a. über seinen Urlaubsan-<br />

spruch <strong>und</strong> die verfügbaren Gleittage in-<br />

formieren.<br />

- Die Beschäftigten können fast alle zeitre-<br />

levanten Abwesenheiten selbst an ihrem<br />

Arbeitsplatz eingeben, d. h. beispielsweise<br />

Urlaubs- <strong>und</strong> Gleittage bequem per Work-<br />

flow beantragen. Dies trägt wesentlich da-<br />

zu bei, die bisherige Papierflut einzudäm-<br />

men.<br />

- Die Vorgesetzten werden über ein Anwe-<br />

senheitstableau informiert, welche Mitar-<br />

beiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter im Dienst sind.<br />

- Dank integrierter Zutrittskontrolle mittels<br />

Magnetchip können die Dienstgebäude<br />

außerhalb der Besuchszeiten verschlos-<br />

sen gehalten <strong>und</strong> die Sicherheitsstandards<br />

erhöht werden.<br />

Zusätzliche Vorteile werden erwartet, wenn<br />

alle in der Liegenschaft untergebrachten Ge-<br />

richte <strong>und</strong> Dienststellen mit BayZeit ausge-<br />

stattet sind.


Regionalstelle Niederbayern<br />

OEG – Kooperationsvereinbarung<br />

Seit Jahren arbeiten das ZBFS <strong>und</strong> die Poli-<br />

zeipräsidien vor Ort eng zusammen, um Op-<br />

fern von Gewalttaten rasche Hilfe zu leisten,<br />

sie zu betreuen <strong>und</strong> über die Möglichkeiten<br />

finanzieller Entschädigung nach dem OEG<br />

zu informieren (Nähere Informationen dazu<br />

finden Sie auf S. 53 ff.).<br />

Zur Vertiefung der Zusammenarbeit schlossen<br />

am 15.12.<strong>2010</strong> die Regionalstelle Niederbayern<br />

des ZBFS <strong>und</strong> das Polizeipräsidium<br />

Niederbayern eine Kooperationsvereinbarung<br />

mit dem Ziel, Opfern gemeinsam<br />

<strong>und</strong> rasch zu helfen, sich gegenseitig auszutauschen<br />

<strong>und</strong> Fortbildungen durchzuführen,<br />

in denen die Mitarbeiter im Umgang mit<br />

Gewaltopfern geschult sowie über die rechtlichen<br />

Möglichkeiten des OEG informiert werden.<br />

Polizeipräsident Josef Rückl (Mitte) <strong>und</strong> Regionalstellenleiter Helmut<br />

Krauß halten die Kooperationsvereinbarung in Händen. Die Beauftragte<br />

der Polizei für Frauen <strong>und</strong> Kinder, Barbara Wilhelm, steht<br />

dem ZBFS als Ansprechpartnerin zur Verfügung.<br />

Foto: Michael Emmer, PP Niederbayern<br />

Beruf <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />

Einrichtung eines Eltern-Kind-Zimmers<br />

Zum 01.09.<strong>2009</strong> wurde mit der Einrichtung<br />

eines Eltern-Kind-Zimmers eine weitere Ziel-<br />

vereinbarung des Audits beruf<strong>und</strong>familie in<br />

die Tat umgesetzt. Im kindgerecht ausgestatteten<br />

Büro können sich die Beschäftigten bei<br />

unvorhergesehenem Ausfall der Betreuungsperson<br />

um ihr Kind kümmern.<br />

Infotag Wiedereinstieg<br />

Fotos: Ludwig Aiglstorfer<br />

Mit einem eigenen Stand zum Thema Elterngeld<br />

war die Regionalstelle am<br />

18.09.<strong>2009</strong> auf dem Infotag Wiedereinstieg<br />

in Landshut vertreten. Der Infotag ist<br />

Teil des Aktionsprogramms „Perspektive<br />

Wiedereinstieg“, welches das B<strong>und</strong>esministerium<br />

für <strong>Familie</strong>, Senioren, Frauen <strong>und</strong><br />

Jugend im März 2008 startete. Die lokalen<br />

Veranstaltungen richten sich an Frauen, die<br />

nach der <strong>Familie</strong>nzeit zurück in den Beruf<br />

möchten.<br />

89<br />

Regionalstellen


90<br />

Niederbayern<br />

<strong>Familie</strong>ntag<br />

Sowohl im Jahr <strong>2009</strong> als auch im Folgejahr<br />

veranstaltete die Regionalstelle einen sogenannten<br />

<strong>Familie</strong>ntag. Die im Rahmen des Audits<br />

beruf<strong>und</strong>familie getroffene Vereinbarung,<br />

wonach Eltern ihre Kinder am schulfreien<br />

Buß- <strong>und</strong> Bettag mit zur Arbeit bringen können,<br />

stieß auf reges Interesse: 18 bzw. 13<br />

Kinder lernten den Arbeitsplatz ihrer Mütter<br />

bzw. Väter kennen <strong>und</strong> verbrachten einen abwechslungs-<br />

<strong>und</strong> ereignisreichen Tag „in der<br />

Arbeit“.<br />

Collagen mit vielen Eindrücken<br />

aus <strong>2009</strong> (oben) <strong>und</strong> <strong>2010</strong> (rechts).<br />

Fotos: Kurt Nagl,<br />

Christian Justvan<br />

Anwärterexkursion<br />

Am 08.10.<strong>2009</strong> unternahmen die Anwärter<br />

des mittleren Dienstes des Prüfungsjahr-<br />

gangs <strong>2010</strong> zusammen mit den beiden An-<br />

wärter-Kollegen aus dem Vorjahr, dem Re-<br />

gionalstellenleiter sowie dem Ausbildungslei-<br />

ter eine Exkursion nach Würzburg. Im<br />

Mittelpunkt stand der Besuch der<br />

Bayerischen Landesausstellung „Wie-<br />

deraufbau <strong>und</strong> Wirtschaftsw<strong>und</strong>er“ in<br />

der Residenz Würzburg. Im Anschluss<br />

daran zeigte ein Kollege der Regional-<br />

stelle Unterfranken den Besuchern die<br />

Sehenswürdigkeiten Würzburgs sowie<br />

das Würzburger ZBFS-Dienstgebäude.<br />

Am Abend kamen die „Landshuter“<br />

noch in den Genuss einer Vernissage<br />

mit Empfang, die in den Räumen der<br />

Regionalstelle stattfand.


Im Bild v. l.: Josef Stangl, Herbert Schnös, „Stadtführer“ Anton Mitlmeier, Ausbildungsleiter<br />

Heinz Haban, Corinna Eisenschenk, Regionalstellenleiter Helmut<br />

Krauß, Magdalena Schröger, Stefanie Listl. Foto: Alexander Ebner<br />

Unser „Versorgungsstüberl“<br />

Seit 06.09.<strong>2010</strong> können sich die Mitarbeite-<br />

rinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter im Versorgungsstü-<br />

berl verpflegen. Dieses wird vom "AnS-Werk<br />

Landshut e. V." (Arbeit nach der Schulzeit)<br />

betrieben, einem gemeinnützigen Verein, der<br />

benachteiligte Jugendliche mit Lernschwä-<br />

chen durch die Schaffung ehrenamtlich be-<br />

treuter Arbeitsprojekte in das Arbeitsleben in-<br />

tegriert.<br />

Die Nachfrage der Beschäftigten hat die Er-<br />

wartungen bei weitem übertroffen, so dass<br />

zwischenzeitlich das Angebot um eine Mit-<br />

tagsverpflegung erweitert wurde.<br />

Das Verkaufsteam: Frau Schall, Frau Härtinger (von links). Foto: Till Roederstein<br />

91<br />

Regionalstellen


92<br />

Oberbayern<br />

Regionalstelle Oberbayern<br />

Renovierung <strong>und</strong> Sanierung<br />

der Dienstgebäude<br />

„Unsere Regionalstelle soll schöner <strong>und</strong> moderner<br />

werden“ – unter dieses Motto könnte<br />

man die Baumaßnahmen der letzten zwei<br />

Jahre in der Richel- <strong>und</strong> Bayerstraße stellen.<br />

Das Team des Servicezentrums in der Bayerstaße mit Regionalstellenleiter Reinhard<br />

Kelch (2. v. r.). Foto: Walter Lederhofer<br />

Ein Highlight war die Eröffnung des neuen<br />

Servicezentrums in der Bayerstraße im<br />

März <strong>2010</strong>. Die großzügig <strong>und</strong> modern gestalteten<br />

Räumlichkeiten im Erdgeschoss<br />

dienen als zentrale Anlauf- <strong>und</strong> Informationsstelle<br />

in allen Angelegenheiten des B<strong>und</strong>eselterngeld-<br />

<strong>und</strong> des Landeserziehungsgeldgesetzes<br />

sowie des Feststellungsverfahrens<br />

im Schwerbehindertenrecht. Insgesamt<br />

wird hier der Parteiverkehr für neun<br />

Teams der Produktgruppe III <strong>und</strong> vier<br />

Teams der Produktgruppe I abgewickelt.<br />

Kurze Wartezeiten, ein effizientes Aufrufsystem<br />

<strong>und</strong> die persönliche Beratung in Einzel-<br />

zimmern sorgen für eine angenehme Atmosphäre<br />

<strong>und</strong> somit für eine hohe Akzeptanz<br />

bei den Bürgern, aber auch innerhalb der Belegschaft.<br />

Auch die Gestaltung eines neuen Servicezentrums<br />

im Dienstgebäude „Richelstraße“<br />

für die dort ansässigen Elterngeldteams<br />

konnte Ende <strong>2010</strong> umgesetzt werden.<br />

Die Sanierung des Dienstgebäudes<br />

in der Richelstraße<br />

war die größte Baustelle<br />

der Regionalstelle Oberbayern<br />

in den vergangenen beiden<br />

Jahren. Die Außenarbeiten<br />

begannen im September<br />

<strong>2009</strong>: Entfernung<br />

der Fassadenplatten, Einbau<br />

neuer Fenster, Austausch<br />

der beiden Eingangstüren,<br />

Erneuerung der<br />

Dachhaut <strong>und</strong> die Installation<br />

einer Photovoltaikanlage.<br />

Die Erneuerung der Grünanlagen<br />

bildete den Abschluss<br />

der Arbeiten – seither erstrahlt<br />

das Dienstgebäude in der Richelstraße<br />

im neuen Glanz.<br />

Dienstgebäude Richelstraße Foto: Martina Schuster


Öffentlichkeitsarbeit<br />

Unser bestens eingespieltes Team informier-<br />

te im Rahmen von Fachvorträgen u. a. bei<br />

Betriebsversammlungen, Schwerbehinder-<br />

tenvereinigungen <strong>und</strong> Selbsthilfegruppen<br />

über das Feststellungsverfahren nach dem<br />

SGB IX. Das Interesse war enorm: 18 (<strong>2009</strong>)<br />

bzw. 25 (<strong>2010</strong>) Veranstaltungen standen auf<br />

dem Terminplan.<br />

Auch in den Jahren <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> war die<br />

Regionalstelle mit einem Informationsstand<br />

beim Tag der kurzen Wege der Deutschen<br />

Rentenversicherung sowie beim Ges<strong>und</strong>heitstag<br />

im Deutschen Patent- <strong>und</strong> Markenamt<br />

vertreten. Die zahlreichen interessierten<br />

Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher konnten sich<br />

aus erster Hand über das Feststellungsverfahren<br />

nach dem SGB IX <strong>und</strong> natürlich auch<br />

über das Elterngeld informieren.<br />

Im Beratungsgespräch Foto: Stefan Horn<br />

Audit beruf<strong>und</strong>familie<br />

Die Regionalstelle hat den Zertifizierungsprozess<br />

im Rahmen des Audit beruf<strong>und</strong>familie in<br />

den Jahren <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong> konsequent weitergeführt.<br />

Der hierfür gebildete Lenkungsausschuss<br />

hat in Workshops die Umsetzungs-<br />

möglichkeiten der noch offenen Maßnahmen<br />

diskutiert. Die im Jahr 2008 in den Auditierungs-<br />

<strong>und</strong> Strategieworkshops erarbeiteten<br />

Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen wurden schrittweise<br />

umgesetzt. Die Re-Auditierung steht im Jahr<br />

2011 an.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

Unter dem Stichwort „Ges<strong>und</strong>heitsmanagement”<br />

haben die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

unserer Regionalstelle die Möglichkeit,<br />

an einer 20minütigen Ausgleichsgymnastik<br />

mit Rückenschule teilzunehmen. Dieses Angebot<br />

der Firma „Mobile Firmenfitness“ wurde<br />

von zahlreichen Beschäftigten gerne angenommen<br />

<strong>und</strong> wird voraussichtlich auch in<br />

2011 wieder angeboten.<br />

Ausbildung<br />

Die verstärkte Prüfung der sozialen Kompetenz<br />

von Bewerbern ist zentraler Aspekt des<br />

neuen gesonderten Auswahlverfahrens bei<br />

der Anwärtereinstellung. Diese Prüfung der<br />

Bewerber der zweiten Qualifikationsebene<br />

(bis <strong>2010</strong>: mittlerer Dienst) für den südbayerischen<br />

Raum fand in unserer Regionalstelle<br />

statt.<br />

93<br />

Regionalstellen


94<br />

Oberbayern<br />

Integrationsamt<br />

Die Beschäftigten des Integrationsamts ha-<br />

ben im Berichtszeitraum im Rahmen von Förder-,<br />

Präventions- <strong>und</strong> Kündigungsschutzverfahren<br />

wiederum eine Vielzahl von Betrieben<br />

zur Beratung, Schlichtung <strong>und</strong> gezielten Förderung<br />

von Arbeitgebern <strong>und</strong> schwerbehinderten<br />

Beschäftigten besucht. Auch die<br />

Schulungs- <strong>und</strong> Inhouseveranstaltungen für<br />

betriebliche Interessenvertretungen, Arbeitgeber<br />

<strong>und</strong> deren Beauftragte waren sehr ge-<br />

fragt. Ergänzt wurde die Öffentlichkeitsarbeit<br />

durch Referate bei Schwerbehindertenver-<br />

sammlungen sowie Versammlungen von<br />

Schwerbehinderten- <strong>und</strong> Stufenvertretungen.<br />

Insbesondere zu den <strong>2010</strong> durchgeführten<br />

Wahlen der Schwerbehindertenvertretungen<br />

waren unsere Kollegen aus dem Integrations-<br />

amt gefragte Interviewpartner des R<strong>und</strong>-<br />

funks.<br />

Süddeutsche Zeitung vom 26.08.<strong>2010</strong>


Regionalstelle Oberfranken<br />

Führungswechsel am Dienstort Selb<br />

Regionalstellenleiter Alfred Zipfel-Zinn dankt dem scheidenden<br />

Dienststellenleiter Wolfgang Zimmermann (v. l.)<br />

Foto: Jürgen Gipser<br />

In der Dienststelle Selb des ZBFS – Region<br />

Oberfranken vollzog sich am 15.06.<strong>2010</strong> ein<br />

Führungswechsel: nach fast neun Jahren als<br />

Leiter der Dienststelle<br />

verabschiedete sich<br />

Wolfgang Zimmermann<br />

in den Vorruhestand.<br />

Ihm lag das Wohl seiner<br />

Mitarbeiter immer<br />

am Herzen, was sich<br />

auch in seiner langjährigen<br />

Tätigkeit in den<br />

Bernd Gölkel<br />

verschiedensten Gremien<br />

der Personalvertretung,<br />

zuletzt im damaligen Bezirkspersonalrat,<br />

gezeigt hat. Bernd Gölkel tritt die<br />

Nachfolge an <strong>und</strong> bleibt gleichzeitig Teamleiter<br />

im Schwerbehindertenrecht – Feststellungsverfahren.<br />

Amtschef Friedrich Seitz zu Besuch<br />

Am 25.03.<strong>2009</strong> besuchte der Amtschef des<br />

StMAS, Ministerialdirektor Friedrich Seitz, gemeinsam<br />

mit dem Abteilungsleiter P, Ministe-<br />

rialdirigent Anton Haußmann, die Regional-<br />

stelle Oberfranken. Im Beisein von Präsident<br />

Bernd Linstädt <strong>und</strong> weiteren Vertretern der<br />

Zentrale konnte so ein offener Dialog zwi-<br />

schen der Verwaltungsspitze des Ministeri-<br />

ums <strong>und</strong> der Regionalstelle geführt werden.<br />

Mit seinem Besuch brachte Herr Seitz seine<br />

Verb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> sein besonderes Interes-<br />

se an der Arbeit an der Basis zum Ausdruck.<br />

In konstruktiver Atmosphäre wurden Proble-<br />

me der einzelnen Produktgruppen, aber auch<br />

die Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen der Zu-<br />

kunft angesprochen.<br />

MD Friedrich Seitz <strong>und</strong> MDirig Anton Haußmann in der Regionalstelle<br />

(v. l.). Foto: Thomas Müller<br />

Bürgerservice<br />

Außensprechtage<br />

Mit der Einführung von Außensprechtagen in<br />

Forchheim (<strong>2009</strong>) <strong>und</strong> Kronach (<strong>2010</strong>) deckt<br />

die Regionalstelle unter Berücksichtigung<br />

des Dienstortes Selb nunmehr alle oberfränkischen<br />

Landkreise mit ihrem Angebot ab.<br />

Die Regionalstelle sucht weiterhin den direkten<br />

Weg zum Bürger. Die Außensprechtage,<br />

die erstmals im Jahr 2000 ins Leben gerufen<br />

wurden, bieten den zu betreuenden Personenkreisen<br />

einen zusätzlichen Service <strong>und</strong><br />

unterstreichen das Selbstverständnis des<br />

ZBFS als k<strong>und</strong>enorientierter Dienstleister.<br />

95<br />

Regionalstellen


96<br />

Oberfranken<br />

Elterngeldvorträge<br />

Die Regionalstelle hat jeweils im Frühjahr<br />

<strong>und</strong> Herbst in Zusammenarbeit mit Schwangerenberatungsstellen<br />

<strong>und</strong> <strong>Familie</strong>nbildungsstätten<br />

vor Ort Infoabende zum Thema „R<strong>und</strong><br />

ums Elterngeld“ angeboten. Erstmals gab es<br />

auch ein Angebot speziell für türkische Migranteneltern.<br />

Die Nachfrage war überall durchweg groß<br />

<strong>und</strong> hat insbesondere nach Bekanntwerden<br />

der Novellierung des B<strong>und</strong>eselterngeld- <strong>und</strong><br />

Elternzeitgesetzes (BEEG) zum 01.01.2011<br />

nochmals deutlich zugenommen. Im Berichtszeitraum<br />

haben unsere Mitarbeiter ins-<br />

Fränkischer Tag vom 19.05.<strong>2009</strong><br />

gesamt 40 Vorträge im gesamten Regie-<br />

rungsbezirk Oberfranken gehalten.<br />

Besuch der Schlaganfallselbsthilfegruppen<br />

Die Selbsthilfegruppen der Schlaganfallbetroffenen<br />

aus Bayreuth <strong>und</strong> Bamberg besuchten<br />

die Regionalstelle Oberfranken <strong>und</strong> informierten<br />

sich über die Aufgaben des ZBFS.<br />

Besonderes Interesse fand dabei der Vortrag<br />

„Schlaganfall <strong>und</strong> seine gutachterliche Beurteilung<br />

nach dem Schwerbehindertenrecht“<br />

des Leitenden Arztes Dr. Josef Knorre.


Besuch im Heilpädagogischen <strong>Zentrum</strong><br />

Bayreuth<br />

Mit einem Besuch im Heilpädagogischen<br />

<strong>Zentrum</strong> (HPZ) Bayreuth konnten die Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter der Produktgruppe<br />

III <strong>und</strong> die Ärzte der Regionalstelle einen<br />

Blick „hinter die Schwerbehindertenakten“<br />

werfen. Im HPZ sind die Dr.-Kurt-Blaser-<br />

Schule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung<br />

für behinderte Kinder <strong>und</strong> Jugendliche,<br />

eine Tagesstätte <strong>und</strong> ein Wohnheim untergebracht.<br />

Über 200 Kinder <strong>und</strong> junge Erwachsene<br />

besuchen die Einrichtung. Im<br />

Wohnheim leben behinderte Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

im Alter zwischen 3 <strong>und</strong> 21 Jahren<br />

in vier familienähnlichen Gruppen zusammen.<br />

Arbeitsgespräche mit dem VdK<br />

Im Rahmen zweier Arbeitsgespräche<br />

fand ein reger Gedankenaustausch<br />

zwischen den Vertretern der Regionalstelle,<br />

dem Bezirksgeschäftsführer<br />

des VdK, Herrn Roland Sack,<br />

<strong>und</strong> allen oberfränkischen Kreisgeschäftsführerinnen<br />

<strong>und</strong> -führern des<br />

VdK sowie deren hauptamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

statt. Vorträge zu versorgungsmedizinischen<br />

<strong>und</strong> verfahrensrechtlichen<br />

Themen r<strong>und</strong>eten die konstruktiven<br />

Gespräche ab.<br />

Beruf <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />

<strong>Familie</strong>ntag<br />

Bereits zum zweiten Mal fand in der Regionalstelle<br />

am Buß- <strong>und</strong> Bettag, der in <strong>Bayern</strong><br />

nicht arbeitsfrei ist, an dem aber die Kinder<br />

schulfrei haben, ein „<strong>Familie</strong>ntag“ statt. Auf<br />

diese Weise wurden Betreuungsprobleme für<br />

Eltern vermieden <strong>und</strong> die Kinder konnten für<br />

eine besondere Thematik interessiert wer-<br />

den: Der <strong>Familie</strong>ntag <strong>2009</strong> stand unter dem<br />

Motto “Kindern die Welt von blinden <strong>und</strong> seh-<br />

behinderten Menschen näher bringen“. Hier-<br />

zu wurde ein Team des Bayerischen Blinden-<br />

<strong>und</strong> Sehbehindertenb<strong>und</strong>es e. V. (BBSB) en-<br />

gagiert, das den Kindern den nötigen „Ein-<br />

blick“ verschaffte.<br />

Re-Auditierung<br />

Aus den Händen der B<strong>und</strong>esfamilienministerin<br />

Dr. Kristina Schröder <strong>und</strong> des Parlamentarischen<br />

Staatssekretärs im B<strong>und</strong>eswirtschaftsministerium<br />

Peter Hintze erhielt der<br />

stellvertretende Regionalstellenleiter Walter<br />

Zertifikatsübergabe in Berlin (v. l.):<br />

Peter Hintze, Walter Oertel, Dr. Kristina Schröder.<br />

Foto: beruf<strong>und</strong>familie gGmbH<br />

Oertel am 11.06.<strong>2010</strong> in Berlin die Zertifikatsurk<strong>und</strong>e<br />

zum Audit beruf<strong>und</strong>familie. Damit<br />

hat sich die Regionalstelle Oberfranken mit<br />

ihren Standorten Bayreuth <strong>und</strong> Selb erfolgreich<br />

dem Re-Auditierungsverfahren gestellt<br />

<strong>und</strong> darf das Qualitätssiegel bis zur nächsten<br />

Überprüfung in drei Jahren weiterführen.<br />

97<br />

Regionalstellen


98<br />

Oberfranken<br />

OEG <strong>und</strong> Opferhilfe<br />

Zum Thema Schwerpunkstellen Opferschutz<br />

finden Sie ausführliche Informationen auf<br />

S. 53 ff.<br />

Die erste Kooperationsvereinbarung zur weiteren<br />

Verbesserung der Zusammenarbeit mit<br />

der Polizei auf dem Gebiet der Opferhilfe<br />

wurde im Jahr 2008 zwischen der Zentrale<br />

des ZBFS <strong>und</strong> dem Polizeipräsidium Oberfranken<br />

geschlossen.<br />

Zusammenarbeit mit dem WEISSEN RING<br />

Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem<br />

WEISSEN RING konnte auch in den letzten<br />

beiden Jahren fortgesetzt werden. Neben<br />

vielen Einzelgesprächen führte der WEISSE<br />

RING in der Regionalstelle eine sehr gut besuchte<br />

Veranstaltung mit einem Vortrag des<br />

Bayreuther Leitenden Oberstaatsanwaltes<br />

Thomas Janovsky zum Thema „Kriminalität<br />

im Internet“ durch.<br />

Vorträge<br />

Der Regionalstellenleiter Alfred Zipfel-Zinn<br />

hielt in Forchheim, Ramsau, Ingolstadt <strong>und</strong><br />

Würzburg Vorträge zum OEG. Neben den allgemeinen<br />

Informationen zum OEG lag der<br />

Fokus auf den neu eingeführten Traumaambulanzen<br />

(siehe auch S. 72) für Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche <strong>und</strong> den Schwerpunktstellen.<br />

Baumaßnahmen<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> konnte mit der Sanierung der<br />

beiden Verbindungstreppenhäuser (jeweils<br />

zwischen Alt- <strong>und</strong> Neubau) begonnen werden.<br />

Im Zuge der Umbauarbeiten wurden die<br />

neuen Eingänge der Treppenhäuser absolut<br />

barrierefrei gestaltet: Eine elektrische Schie-<br />

betüranlage, die über Bewegungsmelder gesteuert<br />

wird, sowie der Verzicht auf Treppen<br />

<strong>und</strong> Stufen ermöglicht einen barrierefreien<br />

Zugang in das Dienstgebäude.<br />

Ferner konnte im Jahr <strong>2009</strong> das Dienstgebäude<br />

D saniert werden. Neben der Erneuerung<br />

der Treppenanlage <strong>und</strong> der Kellerräume<br />

lag der Schwerpunkt bei der energetischen<br />

Sanierung: Austausch der alten Fenster <strong>und</strong><br />

Türen gegen hochisolierende Elemente mit<br />

entsprechendem Sonnenschutz <strong>und</strong> Wärmedämmung<br />

der Fassade.<br />

Neugestalteter Eingangsbereich Foto: Thomas Müller


Personal<br />

Projektarbeiten<br />

Die Beamtenanwärterinnen <strong>und</strong> -anwärter<br />

des gehobenen Dienstes präsentierten ihre<br />

im Rahmen des Studiums an der Fachhochschule<br />

für öffentliche Verwaltung <strong>und</strong> Rechtspflege<br />

in <strong>Bayern</strong> (BayFHVR) Fachbereich<br />

Sozialverwaltung erstellte Projektarbeit in der<br />

Regionalstelle. Das Projektteam des Prüfungsjahrganges<br />

<strong>2010</strong> hat eine Internetseite,<br />

die als Plattform für ehemalige, derzeitige<br />

<strong>und</strong> zukünftige Studierende dienen soll, entwickelt.<br />

Am 17.02.<strong>2009</strong> ging die Internetseite<br />

online <strong>und</strong> wird nach wie vor betrieben.<br />

Der Prüfungsjahrgang 2011 befasste sich<br />

gleich mit zwei Projektarbeiten:<br />

„Mentoring <strong>2009</strong>“ – so der Titel der ersten<br />

Projektarbeit. Im Rahmen dieses Mentorenprojektes<br />

wurden die neuen Anwärterinnen<br />

<strong>und</strong> Anwärter in den ersten beiden Ausbildungswochen<br />

im September <strong>2009</strong> in ihre zukünftigen<br />

Tätigkeitsbereiche eingeführt. Zum<br />

„Mentoring <strong>2009</strong>“ gehörten auch Vorstellungs-<br />

<strong>und</strong> Gesprächsr<strong>und</strong>en zu verschiedenen<br />

Themen sowie Exkursionen zum Dienstort<br />

Selb, zum Amtsgericht Bayreuth <strong>und</strong> zum<br />

gemeinnützigen Integrationsbetrieb Integra<br />

gGmbH in Hof.<br />

Das zweite Projektteam mit Anwärterinnen<br />

<strong>und</strong> Anwärtern der Regionalstellen Ober-,<br />

Mittel- <strong>und</strong> Unterfranken organisierte einen<br />

„Tag der offenen Tür für Schüler zum besseren<br />

Verständnis für Menschen mit Behinderungen“.<br />

Neben fachspezifischen Vorträgen<br />

erlebten die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der<br />

10. Klassen eines Bayreuther Gymnasiums<br />

im Dunkelcafé oder im Rollstuhlparcours<br />

selbst, auf welche Schwierigkeiten <strong>und</strong> Hin-<br />

dernisse behinderte Menschen im Alltag stoßen.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

Nur wer ges<strong>und</strong> ist, kann gute Leistungen<br />

bringen. Für die Ges<strong>und</strong>heit unserer Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen setzt sich der neu gebildete<br />

Ges<strong>und</strong>heitszirkel ein <strong>und</strong> kümmert sich<br />

besonders um das Bewegungs-, Ernährungs<strong>und</strong><br />

Stressmanagement. Seit Herbst <strong>2010</strong><br />

werden neben mobilen Massagen am Arbeitsplatz<br />

auch Informationsveranstaltungen<br />

über Ernährung <strong>und</strong> Stressbewältigung im<br />

Büro angeboten.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Regionalstelle beteiligte sich an den Infotagen<br />

Wiedereinstieg, die sich speziell an<br />

Frauen richten, die nach der <strong>Familie</strong>nzeit zurück<br />

in den Beruf möchten, sowie an der Infomesse<br />

des Heilpädagogischen <strong>Zentrum</strong>s<br />

(HPZ) in Bayreuth. Diese Messe r<strong>und</strong> um die<br />

Themen Arbeiten – Wohnen – Freizeit/Bildung<br />

richtet sich an Hauptschüler der Abschlussklassen<br />

<strong>und</strong> Berufschüler des HPZs<br />

sowie deren Eltern.<br />

Darüber hinaus hat das Integrationsamt bei<br />

der Infobörse des Integrationsfachdienstes<br />

(IFD) <strong>und</strong> am Unternehmerabend „Bayreuth<br />

inklusiv“ zur Beschäftigung von Menschen<br />

mit Behinderung mitgewirkt.<br />

99<br />

Regionalstellen


100<br />

Oberpfalz<br />

Regionalstelle Oberpfalz<br />

Führungswechsel<br />

Nach 22 Jahren<br />

an der Spitze des<br />

Hauses trat der<br />

Ltd. Regierungs-<br />

direktor Eugen<br />

Graber zum<br />

31.10.<strong>2009</strong> in den<br />

wohlverdienten<br />

Ruhestand.<br />

Wenn man Eugen<br />

Graber kurz charakterisiert,<br />

denkt<br />

man sofort an den<br />

Begriff des Grandseigneurs der alten Schule<br />

im besten Sinne. Als stets höflich <strong>und</strong> zuvorkommend<br />

trat er seinen Mitarbeitern gegenüber.<br />

Wenn er auch bisweilen eine gewisse<br />

Strenge auszustrahlen vermochte, war doch<br />

immer spürbar, dass er zuerst ein wirklich gütiger<br />

<strong>und</strong> lieber Mensch ist.<br />

Eugen Graber bei seiner Verabschiedung<br />

am 30.09.<strong>2009</strong>.<br />

Foto: Johannes Zimmermann<br />

Sein Nachfolger, Regierungsdirektor Günther<br />

Lange, hat die Dienstgeschäfte zum<br />

01.01.<strong>2010</strong> übernommen. Die offizielle Amtseinführung<br />

fand im Beisein zahlreicher Ehrengäste<br />

am 22.07.<strong>2010</strong> im Historischen<br />

Salzstadel der Stadt Regensburg statt. Aus<br />

den Händen von Staatssekretär Markus<br />

Sackmann erhielt Günther Lange seine Bestellungsurk<strong>und</strong>e<br />

sowie die besten Wünsche<br />

für die berufliche Zukunft <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />

mit dem Sozialministerium.<br />

Mittelbayerische Zeitung vom 23.07.<strong>2010</strong>


OEG –<br />

Kooperationsvereinbarung<br />

Am 02.07.<strong>2010</strong> unterzeichneten der<br />

Polizeipräsident des Polizeipräsidiums<br />

Oberpfalz, Rudolf Kraus <strong>und</strong> der Leiter<br />

der Regionalstelle Oberpfalz, Günther<br />

Lange, eine Kooperationsvereinbarung<br />

zur Verbesserung der Hilfen für<br />

Opfer von Gewalttaten. Die beiden Behördenleiter<br />

waren sich darin einig,<br />

dass alles getan werden müsse, um<br />

Opfern einer Gewalttat schnellstmöglich<br />

<strong>und</strong> umfassend zu helfen.<br />

Der Vorsitzende des Landesverbandes <strong>Bayern</strong>-Nord<br />

der Opferschutzorganisation WEIS-<br />

SER RING e.V., Josef Wittmann, der bei der<br />

Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung<br />

zugegen war, bekräftigte die Notwendig-<br />

Günther Lange <strong>und</strong> Rudolf Kraus bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung.<br />

Mit im Bild (Mitte): Josef Wittmann. Foto: PP Oberpfalz<br />

keit einer Allianz zwischen dem Opferver-<br />

band, der Polizei <strong>und</strong> dem ZBFS. Zum The-<br />

ma Schwerpunkstellen Opferschutz finden<br />

Sie ausführliche Informationen auf S. 53 ff.<br />

Mittelbayerische Zeitung vom 20.07.<strong>2010</strong><br />

101<br />

Regionalstellen


102<br />

Oberpfalz<br />

Ausstellung<br />

Foto: Katrin Raith<br />

Mit der Eröffnung<br />

der Ausstellung<br />

„Von der Kaserne<br />

zur Behörde: Die<br />

Geschichte der<br />

Landshuter Str.<br />

55/57“ am<br />

26.03.<strong>2009</strong> fand<br />

nicht nur die Pro-<br />

jektarbeit der An-<br />

wärter des gehobe-<br />

nen Dienstes (Prüfungsjahrgang <strong>2010</strong>) ihren<br />

erfolgreichen Abschluss, es ging vielmehr<br />

auch der langgehegte Wunsch der Regionalstelle<br />

in Erfüllung, die Geschichte des Hauses<br />

<strong>und</strong> der Versorgungsverwaltung am<br />

Standort Regensburg zu dokumentieren.<br />

Die Anwärterinnen <strong>und</strong> Anwärter hatten es in<br />

mühevoller Kleinarbeit geschafft, den Weg<br />

von der ehemaligen Kaserne des 11. Infanterie-Regiments<br />

zum modernen Dienstleistungsgebäude<br />

gekonnt ins Bild zu setzen. Mit<br />

großem Engagement gelang es den vier Studierenden,<br />

umfangreiches Informationsmaterial<br />

zu sammeln, vorhandene Aufzeichnungen<br />

einzubinden <strong>und</strong> so ein aussagekräfti-<br />

ges, informatives <strong>und</strong> spannendes Gesamtwerk<br />

zu schaffen.<br />

<strong>Familie</strong>ntag<br />

Einen spannenden <strong>und</strong> informativen Tag erlebten<br />

31 Kinder von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeitern des Wasserwirtschaftsamtes Regensburg<br />

<strong>und</strong> der Regionalstelle beim erstmals<br />

gemeinsam durchgeführten <strong>Familie</strong>ntag.<br />

Dieser fand am 18.11.<strong>2010</strong>, dem schulfreien<br />

Buß- <strong>und</strong> Bettag, statt <strong>und</strong> ermöglichte<br />

den Eltern, ihre Kinder mit in die Arbeit zu<br />

bringen.<br />

Gerhard Schöllwöck vom BBSB erklärt die Schreibmaschine<br />

für Blindenschrift. Foto: Matthias Bauer<br />

Unter dem Motto „Wie blinde <strong>und</strong> sehbehinderte<br />

Menschen ihren Alltag meistern“ gab<br />

ein Mitarbeiter vom Bayerischen Blinden- <strong>und</strong><br />

Sehbehindertenb<strong>und</strong> (BBSB) einen Einblick<br />

in den Alltag der Betroffenen <strong>und</strong> stellte Hilfsmittel<br />

für ein möglichst eigenständiges Leben<br />

vor.<br />

Der anschließende Erfahrungsbericht des<br />

blinden Telefonisten der Regionalstelle beeindruckte<br />

die Kinder ebenso wie der Besuch<br />

der Flussmeisterstelle des Wasserwirtschaftsamtes.<br />

Verschiedene Bastelaktionen,<br />

Spiele sowie eine Filmvorführung r<strong>und</strong>eten<br />

den <strong>Familie</strong>ntag ab.


Regionalstelle Schwaben<br />

OEG <strong>und</strong> Opferhilfe<br />

Kooperationsvereinbarung<br />

Um Verbrechensopfern noch effektivere Opferhilfe<br />

anbieten zu können, wurde im Dezember<br />

<strong>2010</strong> die seit Jahren bestehende vertrauensvolle<br />

<strong>und</strong> gute Zusammenarbeit zwischen<br />

der Regionalstelle Schwaben <strong>und</strong> der<br />

Polizei im zweitgrößten Regierungsbezirk<br />

des Freistaates durch Kooperationsvereinbarungen<br />

gefestigt <strong>und</strong> vertieft.<br />

Regionalstellenleiter Dr. Armin Hörz unter-<br />

Unterzeichnung in Kempten (von links):<br />

Sonderbetreuerin Carolin Herzog (ZBFS), Dr. Armin Hörz, Sarah Häckelsmiller<br />

(PP Schwaben Süd/West), Polizeipräsident Hans-Jürgen<br />

Memel. Foto: PP Schwaben Süd/West<br />

zeichnete die Vereinbarungen mit den Polizeipräsidien<br />

Schwaben Süd/West am<br />

02.12.<strong>2010</strong> in Kempten <strong>und</strong> Schwaben Nord<br />

am 07.12.<strong>2010</strong> in Augsburg.<br />

Traumaambulanz<br />

Am 20.07.<strong>2010</strong> fand in Augsburg die Eröffnung<br />

der Traumaambulanz für seelisch traumatisierte<br />

Opfer von Gewalttaten im Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendalter statt. Es handelt sich dabei<br />

um eine Kooperation der Regionalstelle<br />

Schwaben mit der Klinik für Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie<br />

<strong>und</strong> –psychotherapie am Josefinum<br />

Augsburg. Mit dieser Veranstaltung<br />

ist das Projekt „Traumaambulanz“ nun<br />

auch im Raum Augsburg angekommen,<br />

einer Region, in der r<strong>und</strong> 170.000 Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche unter 18 Jahren leben.<br />

Einen detaillierten Bericht zu den Traumaambulanzen<br />

finden Sie auf Seite 72.<br />

Unterzeichnung in Augsburg (v. l.):<br />

Dr. Armin Hörz, Polizeivizepräsident Werner Strößner.<br />

Foto: PP Schwaben Nord<br />

103<br />

Regionalstellen


104<br />

Schwaben<br />

Aktuelles Lesertelefon<br />

Gemeinsam mit der Augsburger Allgemeinen<br />

Zeitung veranstaltete das Integrationsamt am<br />

25.05.<strong>2009</strong> ein „Aktuelles Lesertelefon“ r<strong>und</strong><br />

um das Thema „Schwerbehinderung <strong>und</strong> Ar-<br />

beitsplatz“. Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

des Integrationsamtes beantworteten die<br />

zahlreichen Fragen der Anrufer zum beson-<br />

deren Kündigungsschutz, zu Fördermöglich-<br />

keiten <strong>und</strong> der Ausgleichabgabe.<br />

Anschließend erschienen in der Augsburger<br />

Allgemeinen Zeitung <strong>und</strong> den dazugehörigen<br />

lokalen Blättern ganzseitig die Fragen <strong>und</strong><br />

Antworten zum Nachlesen für die Anrufer <strong>und</strong><br />

als Informationsquelle für weitere interessier-<br />

te Leser.<br />

Augsburger Allgemeine Zeitung <strong>und</strong> ihre Heimatausgaben vom<br />

27.05.<strong>2009</strong>


Aktion „Mutmacher“<br />

Ausgangspunkt für die im April 2007 im<br />

schwäbischen Landkreis Aich-<br />

ach-Friedberg gestartete<br />

Aktion Mutmacher war<br />

ein R<strong>und</strong>er Tisch zur<br />

Förderung der Be-<br />

schäftigungbehinder- ter Menschen. Diesen<br />

hatten neben dem Inte-<br />

grationsamt Schwaben<br />

alle örtlichen Behörden,<br />

Verbände <strong>und</strong> Vereinigungen<br />

ins Leben gerufen, die mit der Betreuung <strong>und</strong><br />

Integration behinderter Menschen ins Berufs-<br />

leben zu tun haben.<br />

Die Lokalzeitung begleitete die Aktion <strong>und</strong><br />

veröffentlichte regelmäßig erfolgreiche Ein-<br />

gliederungsfälle als „Mutmacher“ für andere.<br />

Insbesondere die Arbeitgeber sollten erfah-<br />

ren, dass es für sie keinen Nachteil bedeutet,<br />

behinderte Menschen zu beschäftigen.<br />

Die Erfolgsquote ist beachtlich: Bereits nach<br />

einem Jahr hatte sich die Zahl arbeitsloser<br />

Schwerbehinderter um ca. 30 % verringert.<br />

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung am<br />

28.01.<strong>2010</strong> lobte Sozialministerin Haderthau-<br />

er die Aktion <strong>und</strong> insbesondere das Vorbild<br />

der „Mutmacher“.<br />

Auszeichnung „Behindertenfre<strong>und</strong>licher<br />

Arbeitgeber“<br />

Mit dieser Eh-<br />

rung würdigt<br />

das Integrati-<br />

onsamtArbeit- geber mit be-<br />

sonderemso- zialemEngage- ment bei der<br />

Beschäftigung<br />

behinderter<br />

Menschen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong><br />

Staatsministerin Christine Haderthauer (Hintere Reihe, 4. v. l.) im Kreise der „Mutmacher“.<br />

Foto: Brigitte Glas, freie Mitarbeiterin „Friedberger Allgemeine“<br />

erhielt die Nördlinger Firma SPN Schwaben<br />

Präzision Fritz Hopf GmbH<br />

die begehrte Auszeichnung<br />

„Behindertenfre<strong>und</strong>licher Ar-<br />

beitgeber“. Die Firma be-<br />

schäftigt derzeit 305 Mitar-<br />

beiter, davon fast 8 %<br />

Schwerbehinderte. Damit<br />

liegt das Unternehmen deut-<br />

lich über dem bayerischen<br />

Durchschnitt von 3,5 % im<br />

Bereich private Arbeitgeber.<br />

105<br />

Regionalstellen


106<br />

Schwaben<br />

Das Bild zeigt (von links) SPN-Geschäftsführer Jörg Eidam, Lieselotte Hopf, Landrat<br />

Stefan Rößle, CSU-Fraktionsvorsitzenden Georg Schmid, OB Hermann Faul, SPN-Geschäftsführer<br />

Josef Seitz <strong>und</strong> Integrationsamtsleiter Johann Mayr.<br />

Foto: Franz Christ<br />

Sanierungsmaßnahmen<br />

Im Berichtszeitraum stand die Trockenlegung<br />

der bisher als Aktenarchive genutzten Keller-<br />

räume auf dem Programm. Eingedrungene<br />

Feuchtigkeit hatte Putz- <strong>und</strong> Mauerwerk stark<br />

angegriffen. Nach abgeschlossener Sanierung<br />

stehen die Kellerräume nun wieder als<br />

Aktenarchive zur Verfügung.<br />

Die aus den Jahren 1993/94 stammende<br />

EDV-Verkabelung im Haupthaus, die den<br />

Qualitätsanforderungen an ein modernes Datennetz<br />

nicht mehr entsprach, wurde während<br />

des laufenden Dienstbetriebes ausgetauscht.<br />

Insgesamt wurden r<strong>und</strong> 9,5 km an<br />

neuen Leitungen verlegt sowie 192 EDV-Anschlüsse<br />

installiert.<br />

Foto: Winfried Harle


Regionalstelle Unterfranken<br />

OEG – Kooperationsvereinbarung<br />

Die seit 10 Jahren bestehende bewährte <strong>und</strong><br />

gute Sicherheitspartnerschaft zwischen der<br />

Polizei, dem ZBFS <strong>und</strong> dem WEISSEN RING<br />

wurde am 08.07.<strong>2010</strong> durch Unterzeichnung<br />

einer Kooperationsvereinbarung in der Regionalstelle<br />

Unterfranken weiterentwickelt.<br />

Liliane Matthes, Präsidentin des Polizeipräsidiums<br />

Unterfranken, Waltraud Asbahr, Leiterin<br />

der Regionalstelle Unterfranken des ZBFS<br />

(V. l.): Waltraud Asbahr, Liliane Matthes, Josef Wittmann. Foto: Herbert Roos<br />

<strong>und</strong> Josef Wittmann, Landesvorsitzender des<br />

WEISSEN RINGS <strong>Bayern</strong>-Nord gaben anlässlich<br />

der Vertragsunterzeichnung eine<br />

Pressekonferenz. Um Betroffenen bestmöglich<br />

<strong>und</strong> rasch helfen zu können, ist eine Vernetzung<br />

in Bezug auf Opferschutz <strong>und</strong> Opferhilfe<br />

dringend erforderlich. Dieses Netzwerk<br />

wurde erneuert <strong>und</strong> erweitert. (Nähere Informationen<br />

hierzu finden Sie auf S. 53 ff.).<br />

Eröffnung der Würzburger Prothesensammlung<br />

„Second Hand“<br />

Am 26.03.<strong>2010</strong> eröffneten die Präsidentin<br />

des Bayerischen Landtags, Barbara Stamm,<br />

<strong>und</strong> der Präsident des ZBFS, Bernd Linstädt,<br />

feierlich die Würzburger Prothesensammlung<br />

Second Hand in der Regionalstelle Unterfranken.<br />

Vor über 30 Jahren begann der frühere Leiter<br />

der Orthopädischen Versorgungsstelle<br />

(OVSt) Würzburg, Dr. Dietrich Schneider, zurückgegebene<br />

Prothesen <strong>und</strong><br />

Hilfsmittel, die nicht mehr von<br />

den Benutzern gebraucht wurden,<br />

zu sammeln <strong>und</strong> interessierten<br />

Besuchern zu zeigen.<br />

Nach der Konzentration der orthopädischen<br />

Versorgung für<br />

die gesamte Region Franken in<br />

der Regionalstelle Unterfranken<br />

des ZBFS im Jahr 2006<br />

sollten die vorhandenen Exponate<br />

der Öffentlichkeit in neuen<br />

Räumlichkeiten <strong>und</strong> modernem<br />

Layout präsentiert werden.<br />

Die Ausstellung mit ihrem Konzept<br />

„Second Hand“ stellt Prothesen wörtlich<br />

als die wertvolle zweite Hand dar. Nicht gebraucht,<br />

abgelegt <strong>und</strong> geringwertig. Der Ausstellungsraum<br />

gleicht einer Designerboutique,<br />

in welcher Prothesen als modische Kleidungsstücke<br />

präsentiert werden, weg von<br />

dem Hinweis auf etwas „Fehlendes“, hin zu<br />

einem alltäglichen Gebrauchsgegenstand,<br />

gar einem Konsumartikel. Dementsprechend<br />

werden beispielsweise die Beinprothesen an<br />

Kleiderstangen hängend präsentiert <strong>und</strong> or-<br />

107<br />

Regionalstellen


108<br />

Unterfranken<br />

Blick in den Ausstellungsraum Foto: Staatliches Bauamt Würzburg<br />

thopädische Schuhe <strong>und</strong> Leisten als hoch- pädie Würzburg als „Wiege der modernen<br />

wertiges Laufwerkzeug dargestellt.<br />

Orthopädie“ bezeichnet. Die Würzburger Prothesensammlung<br />

„Second Hand“ beleuchtet<br />

Besondere Glanzpunkte sind das vom Medi- die Geschichte der Prothetik ebenso wie die<br />

zinhistorischen Museum in Ingolstadt als Hörgeräteversorgung oder Blindenhilfsmittel<br />

Dauerleihgabe zur Verfügung gestellte Original-Osteotom<br />

von Bernhard Heine (medizini-<br />

im Wandel der Zeit.<br />

sches Instrument zur Durchtrennung von An drei Monitoren können Besucher ein-<br />

Knochen, insbesondere von Schädelknodrucksvolles Filmmaterial <strong>und</strong> Berichte von<br />

chen) sowie eine Rekonstruktion der soge- orthopädisch versorgten Zeitzeugen (Kriegsnannten<br />

Heine-Puppen (mit Hilfe dieser Pupversehrte <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eswehrsoldat) verfolgen,<br />

pen demonstrierte Johann-Georg Heine die sich Filme behinderter Sportler, z. B. bei den<br />

orthopädische Versorgung unterschiedlichs- Paralympics in Vancouver <strong>und</strong> Peking, anseter<br />

krankhafter Veränderungen des Körpers hen, den Bau einer Prothese beobachten<br />

sehr anschaulich). Ein Original-Satz der Hei- oder ein Quiz mit Fragen r<strong>und</strong> um die Ausne-Puppen<br />

ging auf Bestellung des russischen<br />

Zaren Alexander 1825 zu Ausstellungszwecken<br />

nach St. Petersburg; sie könstellung<br />

lösen.<br />

nen dort heute noch besichtigt werden. Zu<br />

Recht wird durch diese revolutionären Erfindungen<br />

<strong>und</strong> die Weiterentwicklung der Ortho- i<br />

Weitere Informationen bietet der gleichnamige<br />

Flyer, der im Internet unter<br />

www.zbfs.bayern.de bei der Region<br />

Unterfranken abrufbar ist.


Ausstellungen<br />

Traditionsgemäß wurden die 11. <strong>und</strong> 12. Zel-<br />

lerauer Kulturtage im Herbst <strong>2009</strong> bzw. <strong>2010</strong><br />

mit einer Vernissage im Foyer der Regional-<br />

stelle offiziell <strong>und</strong> – wie schon in den Vorjah-<br />

ren – unter großer Beachtung eröffnet.<br />

Die Künstlerin Sabine Flecken-<br />

stein widmete sich <strong>2009</strong> in ihren<br />

Werken dem Weltkulturerbe<br />

Omotal, einem der geschichtsträchtigsten<br />

<strong>und</strong> atemberaubendsten<br />

Plätze Afrikas, welches<br />

von der überwiegenden Mehrheit<br />

aller Experten als die „Wiege der<br />

Menschheit“ bezeichnet wird.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte alte Traditionen <strong>und</strong><br />

Lebensweisen sind dort bis heute<br />

erhalten. Die Künstlerin zeigte ihre<br />

Eindrücke von Äthiopien, einem<br />

Land der Kontraste <strong>und</strong> Extreme,<br />

auf großflächigen Bildern.<br />

Die Schweinfurter Malerin Dorothea Göbel<br />

zeigte <strong>2010</strong> Gefühl, Stärke <strong>und</strong> Herzblut in<br />

ihren kraftvollen Bildern.<br />

„Lebendige Sehnsucht“: Dorothea Göbel <strong>und</strong> Laudator Wolfgang Lust.<br />

Foto: Herbert Roos<br />

Offenbare Gegensätze zeichnen die Arbeiten<br />

von Dorothea Göbel aus. In den kraftvollen,<br />

kreativen <strong>und</strong> phantasiereichen Bildern werden<br />

innere Geborgenheit <strong>und</strong> Sensibilität<br />

sichtbar. Die Werke veranschaulichen Gefühle,<br />

Emotionen <strong>und</strong> reine Lebensfreude. Sie<br />

stellen einen Gegenpol zur äußeren funktio-<br />

Sabine Fleckenstein: „Spuren des Lebens ... im Tal des Omo-Flusses“.<br />

Foto: Carmen Ringelmann<br />

nalen Welt dar. Ihre Acryl- <strong>und</strong> Mischarbeiten<br />

auf Leinwand umfassen Größen von bis zu<br />

2 x 3 Metern. Gezeigt wurden abstrakte farbenfrohe<br />

wie auch gegenständliche Werke,<br />

z. B. Stiere <strong>und</strong> Hirsche.<br />

109<br />

Regionalstellen


110<br />

Unterfranken<br />

Bürgerservice<br />

Das seit September<br />

2005 bestehende<br />

Service-<strong>Zentrum</strong><br />

der Regionalstelle<br />

Unterfranken konnte<br />

am 10.02.<strong>2009</strong><br />

seine 50.000 Besucherin<br />

vermelden.<br />

Regionalstellenleiterin Waltraud Asbahr gratulierte<br />

sehr herzlich <strong>und</strong> überreichte der<br />

überraschten jungen Mutter, Ulrike Ott, die<br />

zur Beantragung ihres Elterngeldes gekommen<br />

war, einen bunten Blumenstrauß.<br />

Beruf <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />

Audit beruf<strong>und</strong>familie<br />

(V. l.): Waltraud Asbahr, Ulrike Ott.<br />

Foto: Herbert Roos<br />

Bereits im Jahr 2008 wurde der Regionalstelle<br />

Unterfranken nach erfolgreichem Auditierungsverfahren<br />

das Gr<strong>und</strong>zertifikat Audit beruf<strong>und</strong>familie<br />

verliehen; sie wurde damit als<br />

familienfre<strong>und</strong>licher Arbeitgeber ausgezeichnet.<br />

Am 09.07.<strong>2009</strong> fand ein Netzwerktreffen der<br />

audit-Akademie zum Thema „Mehr<br />

Zeit für mehr <strong>Familie</strong>: Die Möglichkeiten<br />

der Flexibilisierung von Arbeitszeit<br />

<strong>und</strong> Arbeitsort“ statt. Die Regionalstelle<br />

Unterfranken referierte als<br />

Gastgeber über ihre Arbeitszeitmodelle.<br />

Zertifizierte Unternehmen nutzten<br />

die Gelegenheit, sich zum genannten<br />

Thema auszutauschen <strong>und</strong><br />

neue Impulse für die eigene maßgeschneiderte<br />

Personalpolitik mitzunehmen.<br />

Infotage <strong>Familie</strong>nleistungen<br />

Auch die Information junger Eltern<br />

über mögliche Leistungen<br />

anlässlich der Geburt des Kindes<br />

sowie Möglichkeiten des<br />

Wiedereinstiegs in den Beruf<br />

kam im Berichtszeitraum nicht<br />

zu kurz. Die Regionalstelle Unterfranken<br />

lud zu zahlreichen<br />

Vorträgen in <strong>und</strong> außerhalb<br />

des Hauses ein. Beispielhaft seien hier eine<br />

gemeinsame Informationsveranstaltung der<br />

Regionalstelle <strong>und</strong> der Agentur für Arbeit in<br />

Würzburg mit einer Teilnehmerzahl von über<br />

70 Müttern <strong>und</strong> Vätern sowie ein Informationsstand<br />

zu Elterngeld, Elternzeit <strong>und</strong> Landeserziehungsgeld<br />

bei der 1. Angestellten-<br />

Konferenz der IG Metall Schweinfurt am<br />

27.10.<strong>2010</strong> genannt.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Würzburger Ges<strong>und</strong>heitstag<br />

Bereits zum 8. Mal in Folge präsentierte sich<br />

die Regionalstelle Unterfranken am<br />

19.06.<strong>2010</strong> auf dem Würzburger Ges<strong>und</strong>-<br />

(V. l.): Dr. Andreas Metschke (Regierungsvizepräsident), Waltraud Asbahr<br />

(Regionalstellenleiterin), Paul Lehrieder (MdB). Foto: Herbert Roos


heitstag mit einem Infostand <strong>und</strong> beriet zahl-<br />

reiche interessierte Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />

vor allem über das Feststellungsverfahren<br />

nach dem SGB IX (Schwerbehindertenrecht)<br />

sowie über die Leistungen des Integrations-<br />

amtes.<br />

Schülertage<br />

Im Sommer <strong>2009</strong> <strong>und</strong> <strong>2010</strong> fanden Schülertage<br />

statt. Das Interesse war – wie bereits in<br />

den Vorjahren – enorm, so dass die Teilnehmerzahl<br />

auf 15 Schulklassen begrenzt werden<br />

musste. Einen Vormittag lang informierten<br />

sich die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der<br />

5. bis 10. Jahrgangsstufe zum einen über die<br />

Aufgaben der Regionalstelle Unterfranken<br />

des ZBFS. Sie hörten aber vor allem unmittelbar<br />

von schwerbehinderten Menschen<br />

selbst, was es heißt, mit einer Sehbehinderung<br />

zu leben oder im Rollstuhl zurechtkom-<br />

men zu müssen. Anschließend versuchten<br />

die interessierten Jugendlichen selbst, sich<br />

mit Hilfe eines Blindenstockes bei verb<strong>und</strong>enen<br />

Augen im Raum zu orientieren oder mit<br />

einem Rollstuhl einen Gehsteig zu „erklimmen“.<br />

Gespannt<br />

hörten die Kinder<br />

den Ausführungen<br />

des blinden Telefonisten<br />

zu, der seinen<br />

Arbeitsplatz im<br />

ZBFS zeigte. Mit<br />

großem Interesse<br />

besuchten die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler auch die<br />

Würzburger Prothesensammlung<br />

„Second Hand“.<br />

Bei dem je dreistündigen Vormittagsbesuch nahmen die Schulklassen viele Eindrücke mit <strong>und</strong> konnten ihr Verständnis für Menschen<br />

mit Behinderung erweitern. Fotos: ZBFS – Region Unterfranken<br />

111<br />

Regionalstellen


112<br />

Dienststellen des ZBFS<br />

Zentrale<br />

Dienstort Bayreuth<br />

Hegelstraße 2, 95447 Bayreuth<br />

Kreuz 25, 95445 Bayreuth<br />

09 21/6 05-03, 09 21/6 05-39 03<br />

poststelle@zbfs.bayern.de<br />

Bayerisches Landesjugendamt<br />

Marsstraße 46<br />

80335 München<br />

0 89/12 61-04, 0 89/12 61-22 80<br />

poststelle@zbfs-blja.bayern.de<br />

Regionalstellen<br />

Region Mittelfranken<br />

Bärenschanzstraße 8 a<br />

90429 Nürnberg<br />

09 11/9 28-0, 09 11/9 28-24 00<br />

poststelle.mfr@zbfs.bayern.de<br />

Region Oberbayern<br />

Bayerstraße 32, 80335 München<br />

0 89/1 89 66-0, 0 89/1 89 66-14 99<br />

poststelle.obb2@zbfs.bayern.de<br />

Richelstraße 17, 80634 München<br />

: 0 89/1 89 66-0, 0 89/1 89 66-24 89<br />

poststelle.obb1@zbfs.bayern.de<br />

Region Oberfranken Dienstort Selb<br />

Gebrüder-Netzsch-Str. 19<br />

95100 Selb<br />

0 92 87/8 03-0, 0 92 87/8 03-5 99<br />

poststelle.ofr-selb@zbfs.bayern.de<br />

Region Schwaben<br />

Morellstraße 30<br />

86159 Augsburg<br />

08 21/57 09-01, 08 21/57 09-50 00<br />

poststelle.schw@zbfs.bayern.de<br />

Dienstort München<br />

Winzererstraße 9<br />

80797 München<br />

0 89/12 61-02, 0 89/12 61-23 35<br />

poststelle@zbfs.bayern.de<br />

Region Niederbayern<br />

Friedhofstraße 7<br />

84028 Landshut<br />

08 71/8 29-0, 08 71/8 29-1 88<br />

poststelle.ndb@zbfs.bayern.de<br />

Region Oberfranken<br />

Hegelstraße 2<br />

95447 Bayreuth<br />

09 21/6 05-1, 09 21/6 05-29 00<br />

poststelle.ofr@zbfs.bayern.de<br />

Region Oberpfalz<br />

Landshuter Straße 55<br />

93053 Regensburg<br />

09 41/78 09-00, 09 41/78 09-13 04<br />

poststelle.opf@zbfs.bayern.de<br />

Region Unterfranken<br />

Georg-Eydel-Straße 13<br />

97082 Würzburg<br />

09 31/41 07-01, 09 31/41 07-2 22<br />

poststelle.ufr@zbfs.bayern.de


Produktgruppe<br />

I<br />

<strong>Familie</strong>/<br />

Stiftung<br />

3100<br />

L: AbtD<br />

Erwin Manger<br />

Z-Team<br />

I 1<br />

<strong>Familie</strong><br />

Z-Team<br />

I 2<br />

Stiftungen<br />

3318<br />

3335<br />

i 2500<br />

3200<br />

3800<br />

3211<br />

3321<br />

3400 i<br />

Produktgruppe<br />

II<br />

i<br />

Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendhilfe<br />

LVerwBLJA:<br />

Ltd. RDin<br />

Stefanie Krüger<br />

Z-Team<br />

II 1<br />

Allgemeine<br />

Rechtsfragen,<br />

Planungsaufgaben,<br />

besondere<br />

Leistungen der<br />

Jugendhilfe<br />

i<br />

Z-Team<br />

II 2<br />

2281<br />

Bildung,<br />

Erziehung <strong>und</strong><br />

Prävention in der<br />

Jugendhilfe<br />

i<br />

i<br />

Z-Team<br />

II 3<br />

2577<br />

Zentrale<br />

Adoptionsstelle<br />

Z-Team<br />

II 4<br />

Hilfen<br />

zur<br />

Erziehung<br />

2890<br />

2872<br />

Produktgruppe<br />

III<br />

Schwerbehindertenrecht<br />

– Feststellungsverfahren<br />

L: Ltd. RD<br />

Walter Oertel<br />

Z-Team<br />

III 1<br />

3234<br />

Verwaltungssteuerung,<br />

Gr<strong>und</strong>satzfragen,<br />

Verfahrensgestaltung,<br />

Einzelfälle<br />

Z-Team<br />

III 2<br />

Verwaltungssteuerung,<br />

Einzelfälle<br />

Z-Team<br />

III 3<br />

3242<br />

3222<br />

Verwaltungssteuerung,<br />

Verfahrensrecht,<br />

Einzelfälle<br />

Produktgruppe<br />

IV<br />

Schwerbehindertenrecht<br />

– Integration<br />

L: Ltd. RDin<br />

Bettina Schnetter<br />

Team<br />

IV 1<br />

Integration<br />

3802<br />

Produktgruppe<br />

V<br />

Soziale<br />

Entschädigung/<br />

Kriegsopferfürsorge<br />

L: RD<br />

Horst Günzel<br />

Team<br />

V 1<br />

3211<br />

Soziale<br />

Entschädigung/<br />

Hauptfürsorgestelle<br />

Team<br />

V 2<br />

3221<br />

Soziale<br />

Entschädigung/<br />

Heil- u.<br />

Krankenbehandlung,<br />

Orthop. Versorgung,<br />

Blindengeld<br />

i 2162<br />

i<br />

Z-Team<br />

II 5<br />

i<br />

Zentrale des <strong>Zentrum</strong>s <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

Organigramm<br />

Kreuz 25, 95445 Bayreuth – Hegelstraße 2, 95447 Bayreuth – Winzererstraße 9, 80797 München – Marsstraße 46, 80335 München<br />

E-Mail: poststelle@zbfs.bayern.de – Internet: www.zbfs.bayern.de<br />

Behördlicher<br />

Datenschutzbeauftragter<br />

RD Harald von Steinaecker<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

des ZBFS<br />

Daniela Schrenker<br />

Fortbildung<br />

Z-Team<br />

II 6<br />

2863<br />

3321<br />

3131<br />

Verwaltung Aufgaben werden am Dienstort Bayreuth wahrgenommen<br />

Vermittlung: 09 21 / 6 05-03, Telefax: 09 21 / 6 05-39 03<br />

i<br />

Präsident<br />

Dr. Norbert Kollmer<br />

bis 31.12.<strong>2010</strong>: Bernd Linstädt<br />

Vizepräsident<br />

N.N.<br />

3000<br />

Produktgruppe<br />

VI<br />

Förderbereich<br />

(ESF,<br />

Soziale Hilfen)<br />

L: RD<br />

Harald v. Steinaecker<br />

Z-Team<br />

VI 1<br />

Individualförderung<br />

ESF<br />

Z-Team<br />

VI 2<br />

3306<br />

3304<br />

Projektförderung<br />

ESF<br />

Z-Team<br />

VI 3<br />

3308<br />

Projektförderung<br />

ESF<br />

Z-Team<br />

VI 4<br />

Förderung,<br />

Erstattungsleistungen<br />

Z-Team<br />

VI 5<br />

3376<br />

2336<br />

Förderung,<br />

soziale Hilfen<br />

Produktgruppe<br />

VII<br />

Ärztlicher<br />

Dienst<br />

L: AbtDin<br />

Dr. med.<br />

Margarethe Lorenz<br />

Z-Team<br />

VII 1<br />

Ärztlicher<br />

Dienst<br />

Aufgaben werden am Dienstort München wahrgenommen<br />

Vermittlung: 0 89 / 12 61-04, Telefax: 0 89 / 12 61-22 80 (Bayerisches Landesjugendamt) bzw.<br />

0 89 / 12 61-02, Telefax: 0 89 / 12 61-23 35<br />

3300<br />

Stabsstelle für Presse-, Öffentlichkeits-<br />

arbeit <strong>und</strong> Querschnittsaufgaben<br />

RRin Anna Maria Richter<br />

Innenrevision<br />

RRin Anna Maria Richter<br />

3411<br />

2034<br />

Produktgruppe<br />

VIII<br />

Informations-<br />

<strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnik<br />

i<br />

i<br />

L: AbtD<br />

Dr. Michael Plail<br />

Z-Team<br />

VIII 1<br />

2055<br />

Kommunikationstechnik<br />

Z-Team<br />

VIII 2<br />

2029<br />

Strategieentwicklung<br />

<strong>und</strong> neue Techniken<br />

der Verfahrensentwicklung<br />

i<br />

Z-Team<br />

VIII 3<br />

2027<br />

Verfahrensentwicklung<br />

für das StMAS <strong>und</strong><br />

Geschäftsbereich<br />

(ohne ZBFS)<br />

i<br />

Z-Team<br />

VIII 4<br />

3522<br />

Verfahrensentwicklung<br />

für das ZBFS<br />

Z-Team<br />

VIII 5<br />

2038<br />

KLR,<br />

IuK-Organisation<br />

Z-Team<br />

VIII 6<br />

IuK-Kopfstelle<br />

3300<br />

3555<br />

Produktgruppe<br />

IX<br />

Zentrale<br />

Aufgaben<br />

3030<br />

L: AbtD<br />

Rudolf Kirchberger<br />

Z-Team<br />

IX 1<br />

3150<br />

Organisationsmanagement<br />

Z-Team<br />

IX 2<br />

3129<br />

Personalmanagement<br />

Z-Team<br />

IX 3<br />

3132<br />

Finanzmanagement<br />

Stand: 01.06.2011<br />

113


114<br />

Organigramm<br />

des <strong>Zentrum</strong>s <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> (ZBFS)<br />

Ebene der Zentrale<br />

Stabsstelle für<br />

Presse-, Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>und</strong> Querschnittsaufgaben<br />

Präsident<br />

Produktgruppe I Produktgruppe II Produktgruppe III Produktgruppe IV Produktgruppe V Produktgruppe VI Produktgruppe VII Produktgruppe VIII Produktgruppe IX<br />

Zentrale<br />

Aufgaben<br />

Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnik<br />

(IuK)<br />

Ärztlicher<br />

Dienst<br />

Förderbereich<br />

(ESF, soziale<br />

Hilfen)<br />

Soziale Entschädigung/Kriegsopferfürsorge<br />

Schwerbehindertenrecht<br />

– Integration<br />

Schwerbehindertenrecht<br />

– Feststellungsverfahren<br />

Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendhilfe<br />

<strong>Familie</strong>/<br />

Stiftungen<br />

Strategisches<br />

Produktmanagement<br />

Strategisches<br />

Produktmanagement<br />

Strategisches<br />

Produktmanagement<br />

Strategisches<br />

Produktmanagement<br />

Strategisches<br />

Produktmanagement<br />

Strategisches<br />

Produktmanagement<br />

Strategisches<br />

Produktmanagement<br />

Strategisches<br />

Produktmanagement<br />

Strategisches<br />

Produktmanagement<br />

Regionalstellenleitungen<br />

Regionen Mittelfranken, Niederbayern, Oberbayern, Oberfranken, Oberpfalz, Schwaben, Unterfranken<br />

Produktgruppe I Produktgruppe III Produktgruppe IV Produktgruppe V Produktgruppe VI Produktgruppe VII Produktgruppe IX<br />

Zentrale<br />

Aufgaben<br />

Ärztlicher<br />

Dienst<br />

Förderbereich<br />

(ESF, soziale<br />

Hilfen)<br />

Soziale Entschädigung/Kriegsopferfürsorge<br />

Schwerbehindertenrecht<br />

– Integration<br />

Schwerbehindertenrecht<br />

– Feststellungsverfahren<br />

<strong>Familie</strong>/<br />

Stiftungen<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Ebene der Regionalstellen<br />

Die Präsenz der Produktgruppe VI ist auf die Regionen Mittelfranken <strong>und</strong> Oberbayern beschränkt.


Organigramm<br />

des <strong>Zentrum</strong>s <strong>Bayern</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> (ZBFS)<br />

- Regionen Mittelfranken, Niederbayern, Oberbayern, Oberfranken, Oberpfalz, Schwaben, Unterfranken -<br />

Regionalstellenleitungen<br />

Produktgruppe IX<br />

Produktgruppe VII<br />

Produktgruppe VI<br />

Produktgruppe V<br />

Produktgruppe IV<br />

Produktgruppe III<br />

Produktgruppe I<br />

Zentrale<br />

Aufgaben<br />

Ärztlicher<br />

Dienst<br />

Förderbereich<br />

(ESF, soziale Hilfen)<br />

Soziale Entschädigung/<br />

Kriegsopferfürsorge<br />

Schwerbehindertenrecht<br />

– Integration<br />

Schwerbehindertenrecht<br />

– Feststellungsverfahren<br />

<strong>Familie</strong>/<br />

Stiftungen<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

Operatives<br />

Produktmanagement<br />

R-Team 95<br />

Personalmanagement<br />

R-Team 75<br />

Ärztlicher Dienst<br />

R-Team 65<br />

ESF<br />

R-Team 55<br />

SozE/HFSt<br />

R-Team 45<br />

Integration<br />

R-Team 35<br />

Feststellungsverfahren<br />

R-Team 15<br />

<strong>Familie</strong><br />

R-Team 96<br />

Finanzmanagement<br />

i R-Team 56 i<br />

SozE/HFSt<br />

R-Team 46<br />

Integration<br />

R-Team 36<br />

Feststellungsverfahren<br />

R-Team 16<br />

<strong>Familie</strong><br />

i<br />

R-Team 97<br />

Finanzmanagement<br />

i<br />

R-Team 57<br />

SozE/HFSt<br />

R-Team 37<br />

Feststellungsverfahren<br />

R-Team 38 i<br />

Feststellungsverfahren<br />

R-Team 39 i<br />

Feststellungsverfahren<br />

Die tatsächliche Anzahl der Teams einer Produktgruppe ist aus dem Verwaltungsgliederungsplan des ZBFS ersichtlich.<br />

i<br />

Die Präsenz der Produktgruppe VI ist auf die Regionen Mittelfranken <strong>und</strong> Oberbayern beschränkt.<br />

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116<br />

Bildnachweis<br />

3<br />

1<br />

1<br />

Deckblatt<br />

4<br />

3<br />

1<br />

Deckblatt<br />

1<br />

5<br />

2<br />

2<br />

Deckblatt<br />

1<br />

2<br />

Deckblatt<br />

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3<br />

Deckblatt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Deckblatt<br />

2<br />

Deckblatt<br />

3<br />

3<br />

2<br />

6<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Seite 1<br />

© Marzanna Syncerz - Fotolia.com<br />

© Gina Sanders - Fotolia.com<br />

© Adam Przezak - Fotolia.com<br />

© Bildarchiv StMAS<br />

© totti - Fotolia.com<br />

© philidor - Fotolia.com<br />

Seite 14<br />

© Nicolas Larento - Fotolia.com<br />

© Nicole Effinger - Fotolia.com<br />

© Adam Przezak - Fotolia.com<br />

Seite 26<br />

© godfer - Fotolia.com<br />

© Marzanna Syncerz - Fotolia.com<br />

Seite 32<br />

© philidor - Fotolia.com<br />

© Walter Luger - Fotolia.com<br />

© Anton Mitlmeier -<br />

ZBFS Unterfranken<br />

© Universum Verlag<br />

© Thomas Langer<br />

© Thomas Langer<br />

Seite 40<br />

Seite 52<br />

© totti - Fotolia.com<br />

© Warren Goldswain -<br />

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© Peter Kögler - Fotolia.com<br />

Seite 60<br />

© Bildarchiv StMAS<br />

© m.schuckart - Fotolia.com<br />

© Gina Sanders - Fotolia.com<br />

3<br />

2<br />

5<br />

Deckblatt<br />

1<br />

Deckblatt<br />

1<br />

Deckblatt<br />

Deckblatt<br />

Würzburg<br />

Augsburg<br />

2<br />

1<br />

Regensburg<br />

Landshut<br />

6<br />

3<br />

1<br />

3<br />

München<br />

Bayreuth<br />

2<br />

Nürnberg<br />

2<br />

4<br />

7<br />

weitere Bilder<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1<br />

2<br />

1<br />

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3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

© Anton Mitlmeier -<br />

ZBFS Unterfranken<br />

© Annette Frambach -<br />

ZBFS Mittelfranken<br />

© Anton Mitlmeier -<br />

ZBFS Unterfranken<br />

Seite 68<br />

Seite 74<br />

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Seite 78<br />

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Seite 84<br />

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Seite<br />

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Fotolia.com ................12<br />

Die Nutzung der Wappen der Bezirke auf den Seiten<br />

11, 12 <strong>und</strong> 112 erfolgt mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung<br />

des jeweiligen Bezirks.


Für Ihre Notizen<br />

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118<br />

Für Ihre Notizen


www.zbfs.bayern.de<br />

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Tel.: 09 21/6 05-33 00, Fax: 09 21/6 05-39 39<br />

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Redaktion: Anna Maria Richter <strong>und</strong> Andrea Thomas, ZBFS<br />

Gestaltung: Jörg Rödel, ZBFS, IuK-Kopfstelle<br />

Druck: Schätzl Druck & Medien, 86609 Donauwörth<br />

Stand: April 2011<br />

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