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3 Fragen an Frank Rommerskirchen - DAS DA Theater

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ehrenhaftes Ziel, aber oftmals erwischen sich Eltern d<strong>an</strong>n doch dabei, dass sie genau das sagen<br />

oder tun, was ihnen in ihrer eigenen Erziehung so verhasst war. Spätestens die Pubertät des<br />

eigenen Sprösslings bietet dafür eine Reihe <strong>an</strong> Gelegenheiten. Angef<strong>an</strong>gen beim Klassiker<br />

“Sol<strong>an</strong>ge Du Deine Füße unter meinen Tisch stellst“ über “Du machst das jetzt, weil ich das<br />

gesagt habe“ bis hin zu “So gehst Du mir nicht aus dem Haus, was sollen denn die Nachbarn<br />

denken?“<br />

Auch wenn Sie sich für solche Sätze irgendw<strong>an</strong>n einmal in Grund und Boden schämen werden,<br />

weil Sie von sich selbst enttäuscht sind, Fehler sind nun einmal dazu da, um gemacht zu<br />

werden.<br />

Allerdings: Wer Fehler macht, sollte diese nicht nur sich selbst, sondern auch seinem Kind<br />

gegenüber eingestehen können und sich diesem erklären. Wenn es einen Grund gibt, sich für<br />

sein elterliches Verhalten beim Kind zu entschuldigen, d<strong>an</strong>n sollte diese natürlich auch<br />

ehrlicher- und ernsthafter Weise erfolgen. Denn nur d<strong>an</strong>n fördern die Fehler, die gemacht<br />

wurden, die Erziehung. Oder <strong>an</strong>ders gesagt: Kein Kind der Welt möchte perfekte Eltern!<br />

Perfektionismus als Entwicklungsbremse<br />

Berufstätige Mütter plagt ständig das schlechte Gewissen, weil sie entweder bei ihrem Kind<br />

sind und das Gefühl haben, ihren Job zu vernachlässigen, oder weil sie gerade beim Job sind<br />

und das Gefühl haben, ihr Kind vernachlässigen. Oftmals geht es Vätern genauso, da sie das<br />

Gefühl haben, in der Entwicklung ihres Kindes zu viel zu versäumen, von der Erziehung g<strong>an</strong>z<br />

zu schweigen. Wieder <strong>an</strong>dere messen die Erziehung ihrer Kinder dar<strong>an</strong>, wie Sie darin von<br />

<strong>an</strong>deren bewertet werden – sei es innerhalb der eigenen Familie, im Freundeskreis, in der<br />

Nachbarschaft oder auch von <strong>an</strong>deren Müttern in Kindergarten, Schule oder Sportverein. Und<br />

d<strong>an</strong>n gibt es natürlich noch diejenigen, die so in der Erziehung aufgehen, dass sie ihrem Kind<br />

wirklich jede Enttäuschung, jede Niederlage und jede Gefahr ersparen wollen. Alle ben<strong>an</strong>nten<br />

Beispiele oder Gruppen streben dabei nach einem absolut überflüssigen Perfektionismus. Denn<br />

natürlich läuft nicht immer alles reibungslos. Versucht m<strong>an</strong> aber dennoch, diese Traumwelt<br />

seinen Kindern vorzuleben, hemmt m<strong>an</strong> ihre Entwicklung.<br />

Denn Kinder – g<strong>an</strong>z gleich welchen Alters – brauchen Eltern, die menschlich sind. Mütter und<br />

Väter zum Anfassen. Keine Eltern, die auf einem Sockel stehen, weil sie so perfekt sind, und in<br />

dessen Gegenwart sich jedes Kind spätestens in der Pubertät minderwertig, unbegabt und klein<br />

fühlt.<br />

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