Gibt es Neues für die Gastroentero- logie im G-DRG-System ... - DGVS
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durch Bereitschafts<strong>die</strong>nste wahrgenommen, entsprechen <strong>die</strong><br />
Leistungsinhalte nicht den Vorgaben <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verschlüsselung<br />
d<strong>es</strong> intensivmedizinischen Komplexcod<strong>es</strong>. Eine entsprechende<br />
Eingruppierung der Patienten auf Basis di<strong>es</strong><strong>es</strong> intensivmedizinischen<br />
Komplexcod<strong>es</strong> ist damit nicht mçglich.<br />
Insb<strong>es</strong>ondere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abbildung von Patienten mit akuten Pankreatitiden<br />
oder Leberkoma ist <strong>die</strong> <strong>DRG</strong> H 36Z (intensivmedizinische<br />
Komplexbehandlung > 552 Aufwandspunkte bei Krankheiten<br />
und Stçrungen an hepatobilärem <strong>System</strong> und Pankreas)<br />
von großer Bedeutung. Im Bereich gastroenterologischer Erkrankungen<br />
wurde <strong>die</strong> <strong>DRG</strong> G 36Z etabliert (intensivmedizinische<br />
Komplexbehandlung > 1104 Aufwandspunkte bei Krankheiten<br />
und Stçrungen der Verdauungsorgane), <strong>die</strong> entsprechend <strong>für</strong><br />
gastroenterologische Fälle, <strong>die</strong> intensivmedizinisch ohne Langzeitbeatmung<br />
versorgt werden, eine sachgerechtere Bewertung<br />
ermçglicht. Dabei ist f<strong>es</strong>tzustellen, dass <strong>die</strong> hohen Aufwandspunkte<br />
nur bei mehrtägiger umfassender intensivmedizinischer<br />
Versorgung erreicht werden. In di<strong>es</strong>en G-<strong>DRG</strong>s werden demnach<br />
ausschließlich hçchst aufwändige Patienten zusammengefasst.<br />
Entsprechend hoch sind <strong>die</strong> Bewertungsrelationen <strong>für</strong> di<strong>es</strong>e Fallkollektive.<br />
Weitere grundsätzliche Neuerungen <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>Gastroentero</strong><strong>logie</strong> und Hepato<strong>logie</strong><br />
!<br />
Die Komplexbehandlung bei multir<strong>es</strong>istenten Erregern, <strong>die</strong> seit<br />
der OPS-Version 2006 co<strong>die</strong>rt werden kann, wurde mit der<br />
G-<strong>DRG</strong>-Version 2007 gruppierungsrelevant und kann über sieben<br />
G-<strong>DRG</strong>s spezifischer zur Abbildung gebracht werden. Für<br />
<strong>die</strong> Abbildung gastroenterologischer Behandlungsfälle wurde<br />
<strong>die</strong> G-<strong>DRG</strong> G77Z „Komplexbehandlung bei multir<strong>es</strong>istenten<br />
Erregern bei Krankheiten und Stçrungen der Verdauungsorgane“<br />
etabliert.<br />
Bereits 2007 wurde zur Abbildung d<strong>es</strong> „längeren stationären<br />
Aufenthalts vor Transplantation bei hoher Dringlichkeitsstufe<br />
bei Krankheiten und Stçrungen an hepatobiliärem <strong>System</strong> und<br />
Pankreas“ <strong>die</strong> G-<strong>DRG</strong> H 37Z eingeführt. Di<strong>es</strong>e G-<strong>DRG</strong> ist unbewertet<br />
und befindet sich in der Anlage 3a d<strong>es</strong> Fallpauschalenkatalogs<br />
[5]. Der Entgeltbetrag <strong>für</strong> di<strong>es</strong>e G-<strong>DRG</strong> muss damit gemäß<br />
§6.1 d<strong>es</strong> Krankenhausentgeltg<strong>es</strong>etz<strong>es</strong> (KHEntgG) krankenhausindividuell<br />
kalkuliert und verhandelt werden.<br />
Das G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> 2008<br />
!<br />
Mit 1137 abrechenbaren G-<strong>DRG</strong>s stieg <strong>die</strong> Zahl der Fallpauschalen<br />
gegenüber dem Vorjahr (1082 G-<strong>DRG</strong>s) nur noch geringfügig<br />
[1, 5]. Die Anzahl interventioneller und medizinisch konservativer<br />
G-<strong>DRG</strong>s <strong>für</strong> Erkrankungen der Verdauungsorgane stieg<br />
um 2 auf 28. Zur Abbildung der Erkrankungen am hepatobiliären<br />
<strong>System</strong> und Pankreas stehen <strong>für</strong> <strong>die</strong> oben genannten Leistungsbereiche<br />
unverändert 14 G-<strong>DRG</strong>s zur Verfügung.<br />
Die Anzahl der Zusatzentgelte, <strong>die</strong> additiv zu den Fallpauschalen<br />
abgerechnet werden kçnnen, ist von 105 auf 115 [5] ebenfalls<br />
nur moderat ang<strong>es</strong>tiegen.<br />
Neben den ¾nderungen an den <strong>DRG</strong>-Defintionen waren bei der<br />
di<strong>es</strong>jährigen Weiterentwicklung d<strong>es</strong> <strong>System</strong>s <strong>die</strong> erneute Verb<strong>es</strong>serung<br />
der Kalkulationsgrundlage, z.B. durch verschärfte<br />
Plausibilitätsprüfungen der eingegangenen Daten zur Kalkulation<br />
d<strong>es</strong> G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong>s 2008 sowie <strong>die</strong> Überarbeitung der CCL-<br />
Matrix (Bewertung der Nebendiagnosen) methodische Schwer-<br />
Mitteilungen 1335<br />
punkte. Datensätze und Kliniken wurden konsequent von der<br />
Kalkulation ausg<strong>es</strong>chlossen, wenn <strong>die</strong> g<strong>es</strong>etzten Qualitätskriterien<br />
nicht erfüllt waren Die Anforderungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Qualität der<br />
eingereichten Kostenkalkulationen wurden ebenfalls nochmals<br />
angehoben. Die Kalkulationsdaten mit Verweildauern, Leistungsverdichtung<br />
und Ausgliederung d<strong>es</strong> ambulanten Potenzials<br />
entsprechen der deutschen Behandlungsrealität unter <strong>DRG</strong>-<br />
Bedingungen mit Wirkung der Konvergenzphase.<br />
Für <strong>die</strong> komplexe Überarbeitung der CCL-Matrix (Schweregradbewertung<br />
von Nebendiagnosen), <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> G-<strong>DRG</strong>-Version<br />
2007 erstmalig methodisch angegangen wurde, sind <strong>im</strong> Rahmen<br />
der di<strong>es</strong>jährigen Kalkulationen mehr als 450 Diagnosen<br />
gezielt untersucht worden. Dadurch konnten in di<strong>es</strong>em Jahr<br />
<strong>die</strong> Bewertungen von 151 Diagnosen in der CCL-Matrix geändert<br />
werden [6].<br />
Für <strong>die</strong> <strong>Gastroentero</strong><strong>logie</strong> relevante Neuaufnahmen und Aufwertungen<br />
betreffen insb<strong>es</strong>ondere Infektionserreger mit R<strong>es</strong>istenzen<br />
gegen b<strong>es</strong>t<strong>im</strong>mte Antibiotika/Chemotherapeutika (ICD-<br />
10-GM U 80-U84), Metastasen (insb<strong>es</strong>ondere Lymphknotenmetastasen),<br />
Transplantatabstoßungen und Transplantationen in<br />
der Anamn<strong>es</strong>e der Patienten (ICD-10-GM Z94.-). G<strong>es</strong>trichen<br />
wurden <strong>die</strong> unspezifische Co<strong>die</strong>rung d<strong>es</strong> Diabet<strong>es</strong> mellitus<br />
(ohne Angabe d<strong>es</strong> Typs ICD-10-GM E 14.-), psychische Verhaltensstçrungen<br />
durch Tabak (ICD-10-GM F17.-), das Vorhoffl<strong>im</strong>mern,<br />
der Harnwegsinfekt (ICD-10-GM N39.0), unspezifische<br />
Harninkontinenzen und weitere unspezifische Co<strong>die</strong>rungen<br />
(z. B. das nicht näher bezeichnete Ulcus cruris). Abgewertet<br />
wurden Streptokokken und Staphylokokken als Krankheitserreger<br />
(B95.-!), einige Anämieformen, Elektrolytstçrungen (z. B.<br />
Hypokaliämie), <strong>die</strong> COPD mit nicht näher bezeichnetem oder<br />
hohem FEV 1, <strong>die</strong> chronische Niereninsuffizienz <strong>im</strong> Stadium I<br />
und II, weitere Harninkontinenzen sowie der Aszit<strong>es</strong>.<br />
Die Auswirkungen der Überarbeitung der CCL-Matrix auf <strong>die</strong><br />
neue Struktur d<strong>es</strong> G-<strong>DRG</strong>-Fallpauschalenkatalogs wie auch <strong>die</strong><br />
Bewertungen der einzelnen G-<strong>DRG</strong>s darf nicht unterschätzt werden.<br />
Neben der g<strong>es</strong>tiegenen Datenqualität sowie den Auswirkungen<br />
von Verweildauerverkürzung und Leistungsverdichtung,<br />
dürfte di<strong>es</strong>e Anpassung das neue G-<strong>DRG</strong> bedeutsam geprägt<br />
haben. Abhängig vom Nebendiagnosenprofil der eigenen<br />
Patienten und der bisherigen Co<strong>die</strong>rqualität wird daher <strong>die</strong> çkonomische<br />
Bewertung d<strong>es</strong> neuen G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong>s in den Krankenhäusern<br />
unterschiedlich ausfallen.<br />
W<strong>es</strong>entliche ¾nderungen in der Hauptdiagnosekategorie<br />
06 – Krankheiten und Stçrungen der<br />
Verdauungsorgane<br />
!<br />
Zwischen den <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Gastroentero</strong><strong>logie</strong> relevanten G-<strong>DRG</strong>s der<br />
Hauptdiagnosekategorie 06 (Krankheiten und Stçrungen der<br />
Verdauungsorgane) wie auch <strong>die</strong> der Hauptdiagnosekategorie<br />
07 treten erhebliche Migrationseffekte zwischen den G-<strong>DRG</strong>-<br />
Versionen 2007 und 2008 auf. D. h. ein und derselbe Fall wird<br />
<strong>im</strong> G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> 2008 über eine andere G-<strong>DRG</strong> abgebildet<br />
als <strong>im</strong> G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> 2007 („Fallwanderung“). Di<strong>es</strong> ist unter<br />
anderem auf Einführungen und/oder ¾nderungen der Gruppierungsvariablen<br />
wie PCCL (Patient Clinical Complexity Level),<br />
„komplizierende“ Diagnosen und Prozeduren, „komplexe“ Prozeduren<br />
und Diagnosen und Alterssplitts zurückzuführen. Die<br />
Begriffe „komplex“ oder „komplizierend“ werden <strong>im</strong> G-<strong>DRG</strong>-<br />
<strong>System</strong> nicht unbedingt klinisch-medizinisch nachvollziehbar<br />
eing<strong>es</strong>etzt. Hier handelt <strong>es</strong> sich um vom <strong>DRG</strong>-Institut f<strong>es</strong>tge-<br />
Bunzemeier H et al. <strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> Neu<strong>es</strong>… Z <strong>Gastroentero</strong>l 2007; 45: 1332–1339<br />
Gastro 1207 · Artikel ZfG-Mitteilung, 10.12.07 · reemers publishing servic<strong>es</strong> gmbh