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Deutsch-Japanischer Wirtschaftskreis (DJW)

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Neue Wege im japanischen Einzelhandel<br />

Katharina Osmers, JETRO München<br />

Der japanische Einzelhandelsmarkt ist der zweitgrößte weltweit. Seine Bandbreite reicht von<br />

Kaufhäusern über Supermärkte und rund um die Uhr geöffnete Convenience Stores bis hin zu<br />

Fachgeschäften, Heimwerkermärkten und Versand- und Onlinehandel. Traditionell war und ist der<br />

japanische Einzelhandelsmarkt neben Supermarkt- und Kaufhausketten durch eine Vielzahl<br />

kleiner eigenständiger Geschäfte geprägt. In den 1970er Jahren erleichterten Gesetzesänderungen<br />

hinsichtlich Kapitalbeteiligungen aus dem Ausland die Beteiligung ausländischer Unternehmen an<br />

japanischen Einzelhandelsunternehmen bzw. die Gründung eigener Filialen. In den Folgejahren<br />

kamen vermehrt ausländische Unternehmen auf den japanischen Markt. Einige gründeten eigene<br />

Niederlassungen oder Joint-Ventures, andere entschieden sich für die Möglichkeit, durch eine<br />

Beteiligung an einem japanischen Unternehmen auf bereits bestehende Standorte, Kundenkreise,<br />

Personal und Know-How zurückzugreifen und so in Japan Fuß zu fassen. Heute ist eine Vielzahl<br />

großer ausländischer Namen in Japan vertreten, unter ihnen Metro, Carrefour und Wal-Mart. Viele<br />

japanische Einzelhandelsunternehmen haben sich angesichts des zunehmenden Wettbewerbs<br />

durch Allianzen mit ausländischen Firmen auf dem heimischen Markt neu positioniert, neue<br />

Formen wie E-Business und Online-Shopping kamen hinzu. Auch Versandhandelsunternehmen<br />

aus dem Ausland haben sich mittlerweile in Japan etabliert, entweder durch Kooperationen mit<br />

japanischen Unternehmen – wie im Fall Otto und Sumitomo – oder durch eigene Tochterfirmen<br />

wie z.B. Kaiser & Kraft (Takkt AG). Hinzu kommen unzählige Fachgeschäfte für<br />

Markenprodukte, aus <strong>Deutsch</strong>land u.a. Lederwaren und Haushaltsartikel.<br />

Charakteristika des japanischen Einzelhandels<br />

Japan weist nach den USA den zweitgrößten Retailmarkt weltweit auf, das gesamte Umsatzvolu-<br />

men betrug im Jahr 2002 135 Billionen Yen (ca. 1 Bill. €). Die Zahlen aus Tab. 1 zeigen, dass<br />

Deflation und gesunkene Konsumausgaben den Einzelhandel in den späten neunziger Jahren stark<br />

getroffen haben. In diesem Jahr hat der Konsum jedoch bereits gegenüber dem Vorjahr zugenom-<br />

men. Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung herrscht Zuversicht, dass nach Erhöhung der<br />

Investitionen und der Exporte auch die Binnennachfrage weiterhin zunehmen wird. Dafür spre-<br />

chen u.a. die optimistischen Erwartungen der Konsumenten hinsichtlich Einkommen, Wirtschafts-<br />

wachstum und Arbeitsplätzen sowie die starke Kaufkraft der japanischen Bevölkerung.<br />

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