GKB/grow - Graubündner Kantonalbank
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<strong>GKB</strong> /<strong>grow</strong>: Wie würdest du deinen<br />
Beruf einem Ureinwohner beschreiben,<br />
der keine moderne Zivilisation<br />
kennt?<br />
Stress: (Lacht) Hm, ich drücke meine<br />
Gefühle mit Wörtern und Tönen aus<br />
und teile diese mit anderen Menschen<br />
mit dem Ziel, zusammen eine gute<br />
Zeit zu verbringen.<br />
<strong>GKB</strong> /<strong>grow</strong>: Du bist der mit Abstand<br />
erfolgreichste Rapper der Schweiz.<br />
Spürst du Neid aus der Hip-Hop-<br />
Szene?<br />
Stress: Das gehört dazu. Wer sich<br />
exponiert, wird mit Reaktionen konfrontiert.<br />
Ich lasse das nicht zu nah<br />
an mich ran und versuche es locker<br />
zu nehmen. Kritik und Austausch<br />
sind auch wichtig, um als Künstler zu<br />
wachsen.<br />
<strong>GKB</strong> /<strong>grow</strong>: Wie fühlt es sich an,<br />
wenn das Publikum deine Texte<br />
mitsingt?<br />
Stress: Es ist Nirwana und pure Energie.<br />
Ein Schwall Glücksgefühle und<br />
die beste Droge, die es gibt.<br />
<strong>GKB</strong> /<strong>grow</strong>: Gibt’s einen Masterplan,<br />
wenn man es im Showbusiness<br />
schaffen will?<br />
Stress: Nein. Es geht um Passion, Liebe<br />
und absolute Hingabe. Sachen, die<br />
man nicht planen kann. Alles muss<br />
von Herzen kommen; wer bloss wegen<br />
dem Glamour in die Branche will,<br />
merkt bald, dass genau das der sehr<br />
leere Teil des Ganzen ist.<br />
<strong>GKB</strong> /<strong>grow</strong>: Wann hast du die Liebe<br />
zur Musik entdeckt?<br />
Stress: Mit 13 wusste ich, dass Musik<br />
ein sehr grosser Teil meines Lebens<br />
sein wird. Damals hab ich getanzt und<br />
Choreografien gemacht. Ich konnte<br />
nicht genug davon kriegen.<br />
<strong>GKB</strong> /<strong>grow</strong>: Was war dein erstes Album,<br />
das du dir gekauft hast?<br />
Stress: (Wie aus dem Maschinengewehr<br />
geschossen) Gang Starr, «Just<br />
To Get A Rep».<br />
<strong>GKB</strong> /<strong>grow</strong>: Drei Alben, die dich für<br />
immer verändert haben?<br />
Stress: Mann, das ist schwierig. Es<br />
gibt so viel gute Musik. Das wären<br />
wahrscheinlich: «Marshall Mathers»<br />
von Eminem, «Weekend In The City»<br />
von Bloc Party und «Monde De Demain»<br />
von NTM.<br />
<strong>GKB</strong> /<strong>grow</strong>: Bloc Party!? Du hörst<br />
Gitarrenmusik?<br />
Stress: Klar! Ich höre völlig unterschiedliche<br />
Sachen. Es muss einfach<br />
authentisch und gut sein. Hip-Hop ist<br />
aber ganz klar meine grosse Liebe.<br />
<strong>GKB</strong> /<strong>grow</strong>: Was wäre aus dir geworden,<br />
wenn es mit der Musik<br />
nicht geklappt hätte?<br />
Stress: Ich würde irgendwo arbeiten.<br />
Aber mit der Gewissheit, dass ich alles<br />
gegeben habe mit der Musik. Ich<br />
hätte es mir nie verziehen, wenn ich<br />
es nicht versucht hätte.<br />
<strong>GKB</strong> /<strong>grow</strong>: Waren englische Reime<br />
– als Muttersprache des Hip-Hop –<br />
für dich nie ein Thema?<br />
Stress: Nein. Man kann nur mit der<br />
Sprache spielen, die man beherrscht<br />
und versteht. Meine Muttersprache<br />
ist Französisch. Ich muss Gefühle