GKB/grow - Graubündner Kantonalbank

mit Wörtern auf den Punkt bringen,
und das schaffe ich am besten «en
français».
GKB /grow: Wie hat sich die Schweizer
Hip-Hop-Szene in den letzten
zehn Jahren verändert?
Stress: Es hat eine enorme Professionalisierung
stattgefunden. Man kann
von der Musik leben. Es gibt Labels
und Strukturen, die Künstler aufbauen.
Als Musiker kann man sich intensiv
um die Musik kümmern und dafür
sorgen, dass die Qualität stimmt.
GKB /grow: Bald stehst du als
Headliner auf der Lumnezia-Bühne.
Gibt’s Unterschiede zwischen dem
Publikum in der Westschweiz und
der Deutschschweiz?
Stress: Nein. Den einzigen Unterschied,
den ich merke, ist, wenn ich ein
Heimspiel in Lausanne bestreite. Das
ist immer speziell. Ansonsten steht
überall dasselbe im Mittelpunkt: zusammen
eine gute Zeit zu verbringen.
GKB /grow: Wie wichtig war dir
eine solide Ausbildung? Oder wolltest
du von Anfang an alles auf die
Musik setzen?
Stress: Ohne Musik könnte ich nicht
leben, sie ist für mich aber nicht alles.
Eine gute Ausbildung heisst frei zu
sein. Man kann nämlich wählen, was
man tun will.
GKB /grow: du bist als Zwölfjähriger
aus Estland in die Schweiz emigriert,
wie hast du diese Zeit erlebt?
Stress: Zu Beginn war es hart. Ich
hatte das Gefühl, konstant hinterherzuhinken.
Ich glaube, dass ich aus
dieser Zeit meinen «Drive» habe. Ich
will immer einen Tick besser sein als
die anderen.
GKB /grow: Du bist viel unterwegs,
wo ist für dich Heimat?
Stress: Lausanne.
GKB /grow: Du hast bereits vor fünf
Jahren am Open Air Lumnezia gespielt?
Erinnerst du dich an den
Gig?
Stress: Klar! Die Location mitten in
den Bergen ist einzigartig. Zudem ist
das Publikum nicht nur musikinteressiert,
sie wissen auch, wie man Party
macht. Für einen Künstler auf der
Bühne ist das die perfekte Kombination.
Wenn ich mich richtig erinnere,
hab ich letztes Mal ein paar Bierchen
getrunken – es war sehr lustig!
GKB /grow: du trittst am Samstagabend
als Headliner auf, richtig?
Stress: Das ist der absolute Hammer
und für mich eine grosse Ehre. Ich
freue mich sehr auf den Auftritt.
GKB /grow: Was hältst du eigentlich
von der Bündner Hip-Hop-Szene?
Stress: Gimma! Ich liebe ihn. Er ist
total verrückt, aber ein toller Typ.
Wir haben schon viel zusammengearbeitet.
GKB /grow: Was bedeutet Familie
für dich?
Stress: Sie ist etwas vom Wichtigsten.
Familie ist wie eine Basis oder ein Boden
unter den Füssen. Ohne sie geht
nichts mehr. Oft möchte man sie natürlich
auch zum Teufel jagen (lacht
schallend).
5