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Grenzen <strong>de</strong>r Autonomie 6<br />
• Leistungsziele müssen mit normalem Aufwand bewältigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Zwang mithalten zu müssen, die Kollegen o<strong>de</strong>r die Vorgesetzten nicht zu enttäuschen,<br />
die selbst gesetzten Ziele einzuhalten usw. ist mit Ursache für eine zusätzliche<br />
mentale Belastung o<strong>de</strong>r für zusätzlichen Streß. Leistungsziele müssen<br />
daher nach <strong>de</strong>n Fähigkeiten und Möglichkeiten ausgehan<strong>de</strong>lt bzw. gestaltet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Arbeit ist eine begrenzte Ressource, sie über einseitig <strong>de</strong>finierte Ergebnisverantwortung<br />
über Gebühr auszu<strong>de</strong>hnen, scha<strong>de</strong>t zuerst <strong>de</strong>m Mitarbeiter, dann<br />
seiner Familie und seinem sozialen Umfeld und mittelfristig <strong>de</strong>m Betrieb, <strong>de</strong>nn<br />
ausgebrannte Mitarbeiter sind nicht innovativ, motiviert bzw. effektiv.<br />
• Es bedarf eines Controllings <strong>de</strong>s Arbeitsaufwan<strong>de</strong>s / <strong>de</strong>r Arbeitszeit.<br />
Was wir brauchen ist ein Controlling <strong>de</strong>s Arbeitsaufwan<strong>de</strong>s. Es ist doch bezeichnend,<br />
das Controlling kümmert sich um je<strong>de</strong>n Pfenning <strong>de</strong>r im Betrieb ausgegeben<br />
wird, nur von <strong>de</strong>r Kontrolle <strong>de</strong>r Arbeitsstun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Mitarbeiter will man vielfach weg.<br />
Neue I<strong>de</strong>en hier sind Vertrauensarbeitszeit o<strong>de</strong>r Zielvereinbarungen. Vertrauensarbeitszeit<br />
kann heißen man bekommt 35 Stun<strong>de</strong>n bezahlt und darf für die über eine<br />
Zielvereinbarung zugewiesene Aufgaben so lange brauchen, wie Mensch halt<br />
braucht. Da gera<strong>de</strong> Angestellte häufig ihre Karriere über ihre Leistungsfähigkeit<br />
herstellen müssen, tut sich hier eine Schraube ohne En<strong>de</strong> auf. Vertrauensarbeitszeit<br />
und Zielvereinbarungen sind nur aus Sicht <strong>de</strong>r Arbeitnehmer gestaltbar, wenn<br />
es Instrumente <strong>de</strong>s Controlling <strong>de</strong>s Arbeitsaufwan<strong>de</strong>s gibt.<br />
• Es bedarf einer Arbeitskapazitätsplanung, die die Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>r Mitar-<br />
beiter und <strong>de</strong>s Betriebes in Einklang bringt.<br />
In diesem Zusammenhang noch eine Anmerkung zur Arbeitszeitflexibilisierung. Die<br />
ökonomische Notwendigkeit aufgrund schnellerer Marktreaktion und erheblich reduzierter<br />
Lagerbestän<strong>de</strong> auch die Arbeitszeit zu flexibilisieren und <strong>de</strong>n Kapazitätserfor<strong>de</strong>rnissen<br />
anzupassen ist mir einsichtig. Allerdings sind häufig in <strong>de</strong>n Betrieben,<br />
die die Arbeitszeit flexibilisieren, Instrumente für eine Arbeitszeitkapazitätsplanung<br />
gar nicht vorhan<strong>de</strong>n. Solche Instrumente wür<strong>de</strong>n es allerdings meist ermöglichen,<br />
die Verteilung <strong>de</strong>r Arbeitszeit mittelfristig mit <strong>de</strong>n Beschäftigten auszuhan<strong>de</strong>ln<br />
und zu planen. Statt <strong>de</strong>ssen sind volle Arbeitszeitkonten und unzufrie<strong>de</strong>ne Mitarbeiter<br />
lei<strong>de</strong>r üblich.