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Unterrichtsplan - HELIOS Kliniken GmbH

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<strong>Unterrichtsplan</strong><br />

• Einführung und Geschichte<br />

• Geräte und Materialien in der Anästhesie<br />

• Allgemeinanästhesie<br />

• Regionalanästhesie<br />

• Komplikationen in der Anästhesie<br />

• Notfallmedizin und ALS<br />

• Intensivmedizin<br />

• Spezielle Themen, Klausurvorbereitung<br />

• Klausur<br />

• Klausurauswertung und Demotag<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Judith Weinert, Hauke Borchardt


<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue<br />

Komplikationen in der<br />

Anästhesie<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue<br />

Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Judith Weinert, Hauke Borchardt


Komplikationen in der Anästhesie<br />

• Regionalanästhesie → siehe dort<br />

• Lagerungsschäden<br />

• Der nicht nüchterne Patient (eher Schwierigkeit)<br />

• Aspiration<br />

• Allergische Reaktionen<br />

• Laryngospasmus / Bronchospasmus<br />

• Postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV)<br />

• Maligne Hyperthermie (MH)<br />

• Der schwierige Atemweg<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Judith Weinert, Hauke Borchardt


Lagerungsschäden<br />

• Anästhesist ist für die Lagerung des Patienten zur<br />

Einleitung der Narkose und für die Phase bis zum<br />

Beginn der eigentlichen Operations−Lagerung und<br />

postoperativ verantwortlich<br />

• prinzipiell sollte die Lagerung der physiologischen<br />

Neutralstellung der Gelenke möglichst nahe kommen<br />

• Anästhesist muss die Art der operativen Lagerung auf<br />

dem Narkoseprotokoll dokumentieren<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Judith Weinert, Hauke Borchardt


Lagerungsschäden<br />

• Inzidenz: etwa 50 pro 10 000 Narkosen angegeben,<br />

davon Nervenläsionen in 6 bis 12 von 10 000 Narkosen<br />

• Risikostrukturen für Lagerungsschäden sind Haut und<br />

oberflächliche Weichteile, Gelenke und Bandapparat,<br />

Plexus brachialis und periphere Nerven sowie Gefäße<br />

und das Auge<br />

• Spektrum reicht von harmlosen oberflächlichen<br />

Schürfungen bis zu schweren, evtl. sogar<br />

invalidisierenden Läsionen; vereinzelt sind letale<br />

Verläufe aufgetreten<br />

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Lagerungsschäden<br />

• besonders gefährdet: alte Patienten und Personen mit<br />

schlechter Trophik oder Zirkulation, z. B. bei Diabetes<br />

mellitus oder Arteriosklerose<br />

• ungünstige Faktoren: schlechte Perfusion durch längere<br />

Hypotoniephasen, Auskühlung<br />

• Verhinderung: auf Lagerung achten! (Polster, …)<br />

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Der nicht nüchterne Patient<br />

• letzte Nahrungsaufnahme


Aspiration<br />

• Erstbeschreibung 1848 nach Chloroformnarkose durch<br />

Simpson<br />

• Definition: Eindringen von körpereigenem oder<br />

körperfremdem Material in das Tracheo-Bronchialsystem<br />

durch passive Regurgitation oder aktives Erbrechen<br />

• Ursache: fehlende Schutzreflexe, nicht-nüchterne<br />

Patienten, Magenaufblähung, verzögerte<br />

Magenentleerung<br />

• 50 % d.F. während der Einleitung, 50 % d.F. während<br />

der Ausleitung<br />

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Aspiration<br />

• Inzidenz: 4,7/10.000 Narkosen [1] (alle Altersstufen), bei<br />

Notfalleingriffen 1:900 [2] , Notfallintubationen außerhalb<br />

des OP 1:25 [3]<br />

• Mortalität: 5 % [1, 2], 10-25 % der Todesfälle in der<br />

Anästhesie sind durch Aspirationen bedingt, in der<br />

Geburtshilfe sogar 30-35 %<br />

• Symptome: Hypoxie, Laryngospasmus, Zyanose,<br />

Tachypnoe, Tachycardie, RGs, Atelektasen, Pneumonie<br />

[1] Olsson et al: Aspiration during anaesthesia: a computer aided study of 185358 anaesthetics. Acta<br />

Anaesthes Scand 1986<br />

[2] Warner et al: Clinical significance of pulmonary aspiration during perioperative period.<br />

Anaesthesiology 1993<br />

[3] Schwartz et al.: Death and other complications of emergency airway management in critical ill<br />

patients. Anaesthesiology 1995<br />

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Aspiration<br />

• Epithelschädigung in<br />

Bronchialsystem & Lunge<br />

• spastische Bronchitis<br />

• Lungenödem<br />

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Aspiration<br />

• Gefahr: Mendelson-Syndrom → Entwicklung einer<br />

Aspirationspneumonie (Superinfektion des toxischen<br />

Lungenödems)<br />

• zuerst bei Schwangeren beschrieben, die unter AA<br />

entbunden wurden<br />

• Symptome (Latenzzeit 2-12 h): Bronchospasmus,<br />

Hypersekretion, Tachykardie, Hypotonie, Hypoxämie,<br />

Zyanose → ITS-Behandlung<br />

• Letalität: 20-60 %.<br />

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Aspiration<br />

• Therapie: Kopf-Tieflage, Absaugen endobronchial, FiO2 ⇑⇑, (Re-) Intubation, Bronchoskopie, β-Mimetika, PEEP,<br />

ggf. Intensivüberwachung (Probleme u.U. erst nach<br />

Stunden)<br />

• Prophylaxe: Ileuseinleitung, Na-Citrat prä-op,<br />

Absaugung bereithalten, Nüchterngebot, korrekte<br />

Beutel-Masken-Beatmung<br />

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Anaphylaktoide Reaktionen<br />

• Typ I-Reaktion über IgE: Kontakt bestimmter Ag löst<br />

IgE-Bildung aus<br />

→ bei weiterem Kontakt Mastzelldegranulation,<br />

Mediatorenausschüttung<br />

• auch Reaktion bei Erstkontakt mgl.<br />

• Inzidez: bei 1-5 % der Narkosen Histamin-Freisetzung,<br />

schwere Fälle 1:500 – 1:25.000<br />

• häufigste Ursachen: Muskelrelaxantien (60 -80 % der<br />

Fälle), Latex (15 %), Kolloide (5 %), Antibiotika,<br />

Kontrastmittel, Pallacos, …<br />

• v.a. bei Frauen Rkt. auf Relaxantien (Kosmetika,<br />

Reinigungsmittel)<br />

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Anaphylaktoide Reaktionen<br />

Urticaria<br />

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PONV<br />

• Post-Operative Nausea and Vomiting<br />

• Inzidenz: 20-30 % der Patienten [1] , kritischer Zeitraum<br />

sind die ersten 2 h post-OP, Abklingen nach 24 h<br />

• Folgen: Nahtdehiszenz, Aspiration, ICP ↑, IOP ↑,<br />

gesteigerter Wundschmerz, E`lyt-Entgleisung<br />

• Patientenbedingte Faktoren<br />

• Anästhesiebedingte Faktoren<br />

• OP-bedingte Faktoren<br />

• Post-OP Faktoren<br />

[1] Watcha et al: Postoperative nausea and vomiting. Its etiology, treatment and<br />

prevention. Anesthesiology 1992<br />

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PONV<br />

Patientenfaktoren:<br />

• Weibliches Geschlecht (w:m = 3:1)<br />

• (Adipositas) → keinen Einfluss<br />

• Reisekinetose<br />

• Nichtraucher (3mal häufiger)<br />

• gestörte Magen-Darmmotilität<br />

• Apfel-Score [2] (1-4 Punkte)<br />

[2] Apfel et al: Einflussfaktoren von Übelkeit und Erbrachen nach Narkosen. Anästhesist 2000<br />

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PONV – Apfel-Score<br />

• vereinfachter Risikoscore<br />

• Vorhersage in 70% richtig<br />

• Weibliches Geschlecht,<br />

Nichtraucherstatus,<br />

Reisekrankheit oder<br />

PONV i.d.A., Gabe von<br />

Opioiden<br />

Anzahl<br />

Risikofaktoren<br />

80%<br />

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0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Wahrscheinlich<br />

keit PONV<br />

10%<br />

20%<br />

40%<br />

60%


PONV<br />

Anästhesie–Faktoren :<br />

• Opioid als Prämedikation & postoperativ<br />

• Antagonisierung von Relaxanzien<br />

• volatile Hypnotika<br />

• Hypotonie, Hypoxie<br />

• Maskenventilation mit Magenüberblähung<br />

• Medikamente: Etomidat, Lachgas, Ketamin, Opioide<br />

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PONV<br />

OP–Faktoren:<br />

• Strabismus (Augen)-OP (80%)<br />

• Mittelohr-OP<br />

• Abdominalchirurgie (Laparoskopie > Laparotomie)<br />

• AT, TE<br />

• Gyn<br />

• lange OPs<br />

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PONV<br />

Post–OP–Faktoren:<br />

• postoperative Schmerzen<br />

• Transport und Lagerung<br />

→ unzureichende Daten → kontrovers<br />

• Opioidgabe<br />

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PONV – Therapie &<br />

Prophylaxe<br />

• über 1000 Studien<br />

• Antiemetikaprophylaxe geben (nach Score)<br />

• Dexamethason i.v. (Wirkung unklar, Anfang Narkose)<br />

• Serotonin-Antagonisten (-setron): Dolasetron<br />

(Anemet®), Ondansetron (Zofran®)<br />

• Dopaminantagonisten: Metoclopramid (Cerucal, MCP),<br />

Droperidol (DHB, bei uns nicht zugelassen) , Haloperidol<br />

(Haldol®)<br />

• Antihistaminika: Dimenhydrinat (Vomex®)<br />

• TIVA → 50% Reduktion<br />

• RA bevorzugen<br />

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Maligne Hyperthermie (MH)<br />

• sehr selten, akut vital bedrohlich<br />

• Prävalenz: Europa 1:10.000 – 1:20000, Deutschland<br />

1:60.000 [1]<br />

• Mortalität vor 20 J. 75%, heute nahezu Null<br />

• Prädisposition: genetisch, autosomal-dominant mit<br />

variabler Penetranz und Exrpressivität<br />

• meistens assoziiert mit Erkrankungen der Muskulatur<br />

(Muskledystrophie, Myotonia congenita)<br />

• Mechanismus: Defekt des Ryanodinrezeptors<br />

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Maligne Hyperthermie<br />

• Klinik:<br />

Muskelrigidität nach Succinylgabe (Kieferklemme) →<br />

Verstärkung bei Nachinjektion<br />

Tachykardie, HRST<br />

exzessiver etCO2-Anstieg (Stoffwechsel ↑↑, Atemkalk)<br />

Zyanose, Hypoxie, Azidose<br />

Hyperthermie (je höher, desto schlechter)<br />

• Auslöser: volatile Anästhetika, Succinylcholin, Stress<br />

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Maligne Hyperthermie<br />

• Therapie:<br />

FiO2 auf 1,0 stellen, maximaler Flow<br />

Hyperventilation<br />

Zufuhr Noxe stoppen<br />

• Medikament: Dantrolen® i.v.<br />

(Wirkung erst nach 20-30 Minuten → keine Wirkung<br />

→ Diagnose? )<br />

• Intensivtherapie<br />

• Prophylaxe: Anamnese, Trigger-freie Narkose (Stress<br />

vermeiden, TIVA, Schläuche & Kalk wechseln)<br />

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Laryngospasmus<br />

• Inzidenz über alle Altersgruppen: 0,9 %, bei Kindern<br />

unter 9 Jahren 1,7 %<br />

• Krampf der gesamten Kehlkopfmuskulatur =><br />

Verschluss von Stimmbändern und Taschenfalte<br />

• keine Inspiration und Exspiration mehr möglich<br />

(meistens)<br />

• akute Bedrohung durch Hypoxie<br />

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Laryngospasmus<br />

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Laryngospasmus<br />

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Laryngospasmus<br />

• Auslöser: flache Narkose, Stimulation im<br />

Kehlkopfbereich, Sekret (besonders Kinder), Blut,<br />

Guedel-Tubus<br />

• Therapie: High-flow Sauerstoff, Maskenventilation<br />

vorsichtig versuchen (Cave: Magenbeatmung), Stimulus<br />

entfernen, Esmarch-Handgriff, Narkose wieder vertiefen,<br />

ggf. Relaxierung (Succi)<br />

• Ultima ratio: Koniotomie<br />

• Prophylaxe: tiefe Narkose, sorgfältig Absaugen vor<br />

Extubation<br />

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Bronchospasmus<br />

• plötzliche Engstellung der Bronchialwege (ähnlich<br />

Asthma-Anfall)<br />

• Häufigkeit: 0,17 – 4,2 % aller Narkosen<br />

• typisch: hohe Beatmungsdrücke<br />

verlängertes Exspirium<br />

Giemen & Brummen<br />

Hyperkapnie<br />

Hypoxie<br />

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Bronchospasmus<br />

• Ursachen: Manipulationen im Bereich der Atemwege<br />

(z.B. Intubation)<br />

zu flache Narkose<br />

allergische Reaktionen<br />

Aspiration<br />

• Risikofaktoren: Asthma bronchiale<br />

akuter Atemwegsinfekt<br />

COPD<br />

Nikotinabusus<br />

allergische Rhinitis<br />

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Bronchospasmus<br />

• Therapie: manuelle Beatmung (hoher fiO2)<br />

Narkosevertiefung<br />

Propofol (Dämpfung Reflexe)<br />

Beta-2-Mimetikum<br />

Kortikosteroide<br />

Theophyllin<br />

Antihistaminika<br />

• Prophylaxe: ausreichend prämedizieren<br />

Regionalanästhesie<br />

tiefe Narkose<br />

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Der schwierige Atemweg<br />

• ASA, 10/2002: Ein Atemweg ist als schwierig zu<br />

bezeichnen, wenn ein durchschnittlich ausgebildeter<br />

Anästhesist Schwierigkeiten bei der Maskenbeatmung<br />

oder endotrachealen Intubation hat.<br />

• etwa 30 % der Todesfälle in der Anästhesie durch<br />

Unmöglichkeit der Ventilation<br />

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Atemwegskomplikationen<br />

pro 10.000 Intubationen<br />

• Erfolg nach mehreren Versuchen: 100-1800 (1-18 %)<br />

• Erfolg nach mehreren Versuchen,Spateln und<br />

Anästhesisten: 100-400 (1-4 %)<br />

• keine Intubation, nur Ventilation: 5-35 (0,05-0,35%)<br />

• keine Intubation, keine Ventilation:<br />

0,01-2 (0,0001-0,02 %)<br />

Benumof JL: Management of the difficult adult airway, with the special emphasis on the awake<br />

tracheal intubation. Anaesthesiology 1991; 75: 1087-1110<br />

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Prämedikationsgespräch<br />

• Anamnese: Narkose/Intubationsprobleme, ggf.<br />

Notfallausweis/Nothilfepass, altes Narkoseprotokoll<br />

• Erkrankungen: Adipositas, Struma nodosa, M.<br />

Bechterew,Tumore, Abszesse, Akromegalie, Zahnstatus,<br />

Trauma/Verbrennungen Kopf-Hals, Nachblutungen,<br />

Trachealstenosen<br />

• angeborene Leiden mit kranio-facialen Fehlbildungen<br />

(z.B. Trisomie 21)<br />

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Halstumor<br />

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Morbus Cushing<br />

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Makroglossie (Akromegalie)<br />

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HWS-Fixateur<br />

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Klinische<br />

Untersuchungsmethoden<br />

• Beweglichkeit des Kiefergelenks/Mundöffnung<br />

• Modifizierter Mallampati: Grad I-IV<br />

• Patil-Test: thyreo-mentaler Abstand > 6,5 cm<br />

• Hyomentaler Abstand > 2 Querfinger<br />

• Reklinationsfähigkeit HWS (Atlanto-Occipital-Gelenk) ><br />

35°<br />

• Zahnstatus: Überbiss, Zahnlücken<br />

• Mundöffnung: 2-Querfinger-Methode<br />

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Mallampati-Score<br />

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Hyomentaler Abstand<br />

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Hohes Risiko nach Scoring?<br />

• Patienten über evtl. erweiterte technische<br />

Intubationsmassnahmen (Fiberoptik) aufklären<br />

• Aufklärung über erhöhtes Narkoserisiko<br />

• Prämedikation und psycholog. Patientenführung<br />

• Sauerstoff-Nasensonde, lange Präoxygenieren (3 min)<br />

• Material früh vorbereiten und überprüfen<br />

• bei bekannten Intubationsproblemen: Chirurg steril am<br />

Tisch in Tracheotomiebereitschaft<br />

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Was machen, wenn die<br />

Intubation nicht gelingt ?<br />

• Ruhe bewahren<br />

• Hilfe holen<br />

• Einfache Handgriff ausprobieren<br />

• Ggf. technische Hilfsmittel<br />

• Notfall ???<br />

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Vertraue Deinen Händen<br />

• nicht sofort das aggressivste, technische Hilfsmittel<br />

verwenden<br />

• Kann ich die Lagerung verbessern ?<br />

• Esmarch-Handgriff für Maskenventilation<br />

• immer verbesserte Jackson-Position (angehoben)<br />

• Sellick-Handgriff: Ringknorpel nach dorsal drücken =><br />

Verschluss des Oesophagus, bzw. Larynx nach rechts<br />

oder links bewegen<br />

• Führungsstab mit weicher Spitze,Tubus zurechtbiegen<br />

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Konventionelle Lagerung<br />

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Jackson-Position<br />

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Adipositas und Lagerung<br />

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Hilfsmittel - McCoy-Spatel<br />

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Hilfsmittel - Fastrach-System<br />

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Hilfsmittel - Kombitubus<br />

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Ultima ratio: Tracheotomie<br />

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Skripte<br />

http://billroth.de/Krankenpflegeschule/<br />

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Fragen?<br />

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