27.04.2013 Aufrufe

Weihnachtsbrief 2012 - KIM - Soziale Arbeit eV

Weihnachtsbrief 2012 - KIM - Soziale Arbeit eV

Weihnachtsbrief 2012 - KIM - Soziale Arbeit eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Weihnachtsbrief</strong> <strong>2012</strong><br />

Liebe Freunde, Mitglieder und Förderer des <strong>KIM</strong>!<br />

Tue erst<br />

das Notwendige<br />

dann das Mögliche,<br />

und plötzlich<br />

schaffst du<br />

das Unmögliche<br />

Franz von Assisi<br />

Bankverbindung: Sparkasse Paderborn, Blz. 472 501 01, Kto. 3500 1684; Volksbank Paderborn, Blz. 472 601 21, Kto. 872 0241 300<br />

Reinhard Kersting<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Leostraße 29<br />

33098 Paderborn<br />

Tel. 05251 – 25 100<br />

Fax. 05251 – 28 24 76<br />

r.kersting@kim-paderborn.de<br />

www.kim-paderborn.de<br />

Im Februar des kommenden Jahres wird das <strong>KIM</strong> 40 Jahre alt. Bei der Gründung im Jahre<br />

1973 gab es nur einige Idealisten, die an ein Überleben dieses Vereins glaubten, der sich<br />

bewusst politisch und konfessionell neutral aufgestellt hatte.<br />

Doch die Mitglieder sahen die unmittelbare Not junger Menschen und halfen mit den ihnen<br />

privat zur Verfügung stehenden Mitteln.<br />

Viele Menschen wie Sie ließen sich als Spender und Unterstützer durch die direkte und<br />

unbürokratische Art des Helfens überzeugen, gaben dem kleinen unbedeutenden Verein<br />

Rückendeckung und halfen so mit, viele neue Projekte, die es bis dahin nicht gab, zu<br />

entwickeln. Viel Unterstützung, gerade junger Menschen, ist dadurch möglich geworden.<br />

Aus der Sicht von vor 40 Jahren haben wir sicher gemeinsam das Unmögliche geschafft!<br />

Heute verfügt das <strong>KIM</strong> über sehr unterschiedliche Hilfeangebote, ohne die eine erhebliche<br />

Anzahl von Menschen mit schwierigen Lebensläufen ihren Weg zu einem selbstbestimmten<br />

und selbstverantwortlichen Leben nicht gefunden hätten. Unsere Mitarbeiter, die von ihrem<br />

Tun überzeugt sind, haben sie auf diesem Weg begleitet.<br />

Zum zwanzigjährigen Jubiläum schrieb mir unser langjähriger Förderer Josef Külpmann:<br />

„Mit allen Beteiligten bin ich dankbar, dass es Ihnen und Ihren Mitarbeitern in den<br />

vergangenen zwanzig Jahren trotz allen Widerstandes im alltäglichen Geschehen zu wirken<br />

gelungen ist, aus der Überzeugung, dass Verstehen letztlich wirksamer ist als Verurteilen,<br />

Vertrauen letztlich lohnender als Resignation und Liebe stärker ist als Hass und<br />

Aggression.“


Heute, nach weiteren 20 Jahren, bin ich mehr denn je von diesen Leitsätzen überzeugt. Als<br />

Grundideen stehen sie hinter all unseren pädagogischen ausformulierten Konzepten.<br />

Diese Grundideen stehen in enger Beziehung zu unserem Menschenbild, welches uns<br />

ermöglicht, mit jedem Menschen zu arbeiten, unabhängig davon, welche Schuld er auf sich<br />

geladen hat oder in welchen verstrickten Lebenssituationen er sich befindet.<br />

Nach wie vor verfügt der Verein über eine hohe Bindungskraft für seine Mitarbeiter. Wir<br />

haben es geschafft, unter den Mitarbeitern Teamstrukturen aufzubauen, die es<br />

ermöglichen, das Team als Kraftquelle zu erfahren und so die Begleitung auch äußerst<br />

schwieriger Klienten auf längere Zeit zu gewährleisten.<br />

Der hilfesuchende Mensch steht bei uns im Mittelpunkt und nach wie vor versuchen wir,<br />

unbürokratisch zu helfen. Häufig können wir dies nur tun in dem Bewusstsein, dass Sie uns<br />

weiterhin mit einer Spende unterstützen.<br />

Seit März 2011 versuchen wir eine Männerberatung zu installieren. Der Bedarf ist da und<br />

anerkannt. Leider liegen die Vorstellungen über den Personaleinsatz zwischen dem<br />

Kostenträger Kreis Paderborn und uns weit auseinander. Nach zweijähriger Diskussion ist<br />

für 2013 eine 0,4 Stelle in die Haushaltsberatungen aufgenommen worden. Wir stellen aber<br />

schon heute eine Vollzeitstelle, weil die <strong>Arbeit</strong> sonst nicht zu schaffen wäre. Wir können die<br />

nach Beratung suchenden „Täter häuslicher Gewalt“ nicht einfach wegschicken und sind<br />

davon überzeugt, dass diese <strong>Arbeit</strong> mit den Tätern auch in der Zukunft einen beträchtlichen<br />

Beitrag zum Opferschutz leistet.<br />

Daher hoffe ich auch gerade für dieses Projekt, das in der Zukunft helfen soll, Gewalt an<br />

Frauen und Kindern zu verhindern, weiter auf Ihre Spende. Es ist schwer zu ertragen und<br />

auch nicht nachvollziehbar, dass ein nachweislich wirksames und erfolgreiches Angebot<br />

von der Verwaltung und den Ausschüssen zusammengestrichen wird. Trotz der unsicheren<br />

Finanzierungsgrundlagen haben wir uns entschieden, das Beratungsangebot aufrecht zu<br />

erhalten. Am 07.11.<strong>2012</strong> haben wir die Beratungsarbeit im Rahmen einer<br />

Eröffnungsveranstaltung der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Das Bild zeigt den Trainingsraum<br />

gegen häusliche Gewalt der<br />

Männerberatung mit (v. lks.) Jochen<br />

Hunold-Berle (<strong>KIM</strong>-Männerberatung),<br />

Reinhard Kersting (Geschäftsführer<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V., Prof. Dr.<br />

Martin Hörning (Kath. Hochschule),<br />

Klaus Eggerding (Männerbüro<br />

Hannover). Diese fachlich geschulten<br />

Kräfte testen die Karten, mit denen<br />

Männer in den Gruppen ihre<br />

Sprachlosigkeit überwinden und über<br />

Gefühle sprechen.<br />

Prof. Dr. Hörning von der Katholischen Hochschule in Paderborn (KatHo) hat in seinem<br />

Vortrag am 07.11.<strong>2012</strong> eindrucksvoll verdeutlicht, dass im Sinne einer verbesserten<br />

Männergesundheit auch in Paderborn ein spezielles Beratungsangebot von Männern für<br />

Männer benötigt wird mit den Themenschwerpunkten: Gewalttätigkeit/Gewalterleben;<br />

Vaterbeziehung/Vatersein; Erwerbsleben/<strong>Arbeit</strong>slosigkeit/Mobbing; Beziehungen zu Frauen<br />

+ Männern; Sexualität; Einsamkeit; Sinnkrisen; Abhängigkeiten; Konkurrenz und Stärke-<br />

Rituale.<br />

Bankverbindung: Sparkasse Paderborn, Blz. 472 501 01, Kto. 3500 1684; Volksbank Paderborn, Blz. 472 601 21, Kto. 872 0241 300


Unser Straßensozialprojekt, auch unter „B2.Streetwork“ bekannt, feierte sein 25jähriges<br />

Bestehen. Im voll besetzen B2.Kontakt-Cafe erlebten die etwa 100 Gäste (u. a. aus der<br />

Paderborner Politik und befreundeten Facheinrichtungen) dabei eine gelungene Fest-<br />

Veranstaltung zu Ehren des Jubiläums.<br />

Im neuen Glanz mit frischen Farben präsentierte sich das B2.Streetwork am 15.05.<strong>2012</strong><br />

anlässlich der Jubiläumsveranstaltung unter dem Motto „MENSCH.SUCHT.WÜRDE“.<br />

Neben dem Landrat Manfred Müller<br />

waren u. a. der stellvertretende<br />

Bürgermeister Dietrich Honervogt, der<br />

Direktor des Amtsgerichts Günter Köhne,<br />

der Leiter des Ambulanten <strong>Soziale</strong>n<br />

Dienstes der Justiz (Bewährungshilfe)<br />

Heinrich Steins sowie Vertreter des<br />

Jobcenters, einige gesetzliche Betreuer<br />

und viele Sozialarbeiter aus<br />

Einrichtungen des Fachbereichs der<br />

Einladung gefolgt. „Wir haben uns heute<br />

bei Ihnen sehr wohl gefühlt!“ Diesen Satz<br />

haben wir bei der Verabschiedung vieler<br />

unserer Gäste sehr gern gehört.<br />

Highlight des Tages war der Vortrag des prominenten Gastredners Professor Dr. Bossong<br />

zum Thema „Stillstand in der Drogenhilfe“.<br />

Professor Dr. Horst Bossong (*1951) studierte<br />

Sozialwissenschaften und Sozialarbeit an der Universität Bremen.<br />

Nach seiner Promotion war er von 1983-1989 als Lehrbeauftragter<br />

an der Universität Bremen tätig. Anschließend war Bossong<br />

Drogenbeauftragter des Hamburger Senats, wo er maßgeblich<br />

gesetzgeberische Reformen innerhalb des Suchtbereichs<br />

vorantrieb. Seit 1999 ist er Professor an der Universität Duisburg-<br />

Essen, u.a mit dem Schwerpunkt Drogen- und Drogenhilfepolitik.<br />

Horst Bossong war als Vertreter des Deutschen Bundesrates in<br />

verschiedenen Gremien der Europäischen Kommission und ist<br />

Mitglied im Schildower Kreis, einem Experten-Netzwerk, das<br />

gegen die Drogenprohibition argumentiert.<br />

In seinem Vortrag zog Dr. Bossong eine kritische Bilanz zum Thema bundesweite<br />

Drogenpolitik und Drogenhilfe der letzten Jahrzehnte. Er merkte an, dass die Zeit mit immer<br />

höheren Anzahlen Drogentoter zwar vorbei sei, ein tatsächlicher Erfolg in der <strong>Arbeit</strong> mit<br />

drogenabhängigen Menschen allerdings kaum zu bemessen sei.<br />

Bankverbindung: Sparkasse Paderborn, Blz. 472 501 01, Kto. 3500 1684; Volksbank Paderborn, Blz. 472 601 21, Kto. 872 0241 300


Insgesamt plädierte Dr. Horst Bossong dafür, neue Wege in der Drogenpolitik zu gehen<br />

und dabei die bisher gemachten Erfahrungen, wie zum Beispiel bei dem Diamorphinprojekt<br />

(Direktabgabe vom künstlich hergestellten Heroin an Drogenabhängige) zu verwerten.<br />

Auch all unsere anderen Projekte sind nach wie vor gut ausgelastet. Dank der vielen treuen<br />

Spender haben wir unsere <strong>Arbeit</strong> erfolgreich fortsetzen können. Besondere Freude<br />

bereiteten uns einige Gruppen, die durch tatkräftiges Anpacken manche<br />

Finanzierungslücken schlossen. Der Paderborner Leo-Club, eine eigenständige<br />

Jugendorganisation des Paderborner Lionsclubs „Drei Hasen“, half ganz entscheidend bei<br />

der Finanzierung der Gartengestaltung am Mutter-Kind-Haus mit, die von der Firma<br />

‚SD-Gartenbau‘ aus Lichtenau wunderbar und ebenfalls mit großem Entgegenkommen<br />

realisiert worden ist. Die Lions „Drei Hasen“ bedachten uns nach der erfolgreichen 10.<br />

Benefiznacht „Night of the Lions“ mit dem Erlös des Abends und mehrerer<br />

Spendenaktionen, den sie zweckgebunden der „Wohngemeinschaft für junge Frauen“<br />

zudachten.<br />

Die Wohngemeinschaft für junge Männer konnte sich über<br />

eine Spende aus dem Versteigerungserlös der Fundräder<br />

bei der Stadt Paderborn freuen. Hier konnten nun für die<br />

„jungen Wilden“ Trikots für eine eigene Fußballmannschaft<br />

angeschafft und ein gemeinsames Ausflugserlebnis nach<br />

Bremen gestaltet werden – Erfahrungen, die ganz<br />

entscheidend zu neuen Anstrengungen motivieren.<br />

Besonders haben wir uns über den Spendeneingang anlässlich des 70. Geburtstages eines<br />

unserer treuesten Förderer gefreut. Wir danken ihm dafür, einen privaten Anlass der<br />

Freude zur Unterstützung von Menschen zu nutzen, denen es weniger gut geht.<br />

Ich sage Ihnen ein ganz herzliches „Dankeschön!“ für all die Unterstützung, die Sie uns im<br />

vergangenen Jahr entgegengebracht haben, und habe natürlich auch in diesem Jahr<br />

wieder die eindringliche Bitte:<br />

Bleiben Sie uns treu und unterstützen Sie uns weiterhin. Wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen,<br />

um denen, die unsere Hilfe und Betreuung dringend brauchen, helfen zu können.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr Reinhard Kersting<br />

Geschäftsführer<br />

Bankverbindung: Sparkasse Paderborn, Blz. 472 501 01, Kto. 3500 1684; Volksbank Paderborn, Blz. 472 601 21, Kto. 872 0241 300

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!