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JB 2006 Anlaufstelle - KIM - Soziale Arbeit eV

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ins Leben... ?<br />

<strong>Anlaufstelle</strong><br />

Hilfe für Männer und Frauen in besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />

<strong>2006</strong><br />

Jahresbericht<br />

www.kim-paderborn.de<br />

Teilstationäre Hilfe<br />

in Trägerschaft des<br />

Mit uns! <strong>KIM</strong>.<br />

<strong>Anlaufstelle</strong><br />

Jahresbericht<br />

Warburgerstraße 19, 33098 Paderborn, Tel. 05251 / 61023,<br />

<strong>2006</strong><br />

Fax: 05251 / 640736<br />

www.kim-paderborn.de


2 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

© <strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

<strong>KIM</strong> - <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

-<strong>Anlaufstelle</strong>-<br />

Warburger Str. 19<br />

33098 Paderborn<br />

Tel. 05251 / 610 23, Fax: 05251 / 640 736<br />

e-mail: anlaufstelle@kim-paderborn.de<br />

Verwaltung:<br />

<strong>KIM</strong> - <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Leostraße 29, 33098 Paderborn<br />

Tel. 05251 / 25 100, Fax: 05251 / 28 24 76<br />

e-mail: verwaltung@kim-paderborn.de<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


‚<strong>Anlaufstelle</strong>’ Jahresbericht <strong>2006</strong> Seite 3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Straffälligenhilfe – muß das sein ? ....................................................................... 5<br />

2. Der teilstationäre Rahmen unserer Einrichtung .................................................. 6<br />

2.1. Kostenträger ..............................................................................................................6<br />

2.2. teilstationäre Hilfe und räumliches Angebot ..............................................................6<br />

2.3. Anfragen ....................................................................................................................7<br />

2.4. Außenwohnplätze......................................................................................................7<br />

2.5. Nachbetreuung ..........................................................................................................8<br />

3. Das besondere Angebot für Frauen...................................................................... 9<br />

3.1. Die besonderen Lebensverhältnisse wohnungsloser Frauen....................................9<br />

3.2. Die Problemlagen der Bewerberinnen.....................................................................10<br />

4. Die Inhalte unserer <strong>Arbeit</strong>.................................................................................... 10<br />

4.1. Die helfende Beziehung...........................................................................................10<br />

4.2. Etagengespräch / Außenbewohnergruppe ..............................................................11<br />

4.3. Verweildauer............................................................................................................12<br />

4.4. Schuldenregulierung................................................................................................12<br />

4.5. Integration auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt.............................................................................12<br />

4.6. Aufarbeitung der Straftat..........................................................................................13<br />

4.7. Bewältigung von Suchtproblematik..........................................................................13<br />

4.8. Wohnsituation Einzug-Auszug.................................................................................14<br />

4.9. Adäquater Umgang mit Freizeit ...............................................................................14<br />

4.10. Aufbau von sozialen Kontakten ...............................................................................15<br />

5. Maßnahmeerfolg................................................................................................... 15<br />

6. Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und <strong>Arbeit</strong>skreise ........................................ 16<br />

7. U-Haftreduzierung und Entlassvorbereitung ..................................................... 17<br />

8. Das Team der <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong>........................................................................... 19<br />

8.1. Teamarbeit...............................................................................................................19<br />

8.2. Weiterbildung...........................................................................................................20<br />

8.3. Supervision..............................................................................................................20<br />

9. Danke..................................................................................................................... 20<br />

10. Anhang .................................................................................................................. 21<br />

10.1. Anhang 1: Hausordnung......................................................................................21<br />

10.2. Anhang 2: Hafturlaub in der <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong>......................................................23<br />

10.3. Anhang 3: Fachtagung: „Gender Mainstreaming: ein Konzept für die<br />

Straffälligenhilfe?“ ................................................................................................24<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


4 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


‚<strong>Anlaufstelle</strong>’ Jahresbericht <strong>2006</strong> Seite 5<br />

1. Straffälligenhilfe – muß das sein ?<br />

Die grausame Misshandlung und Ermordung eines jungen Mannes in der Justizvollzugsanstalt<br />

Siegburg in der Nacht vom 11. auf den 12. November <strong>2006</strong> durch Mitgefangene<br />

hat schlagartig die unheilvollen und skandalösen Zustände in deutschen Jugendstrafanstalten<br />

ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.<br />

Nun – was geht uns das an?<br />

„Die haben ja selber Schuld, dass sie in Haft gekommen sind!“ – ein Satz den wir<br />

häufig von Außenstehenden hören.<br />

Doch Haftstrafen basieren immer auch auf einem gesellschaftlichen Hintergrund.<br />

Menschen mit einer ungenügenden Sozialisierung, einer fehlenden Schul- oder Berufsausbildung,<br />

Suchterkrankung oder gar unverarbeiteten Traumatisierungen haben<br />

ungünstige Voraussetzungen, um mit unseren gesellschaftlichen Normen und Werten<br />

konform gehen zu können.<br />

Die Tendenz, zu längeren Haftstrafen zu verurteilen, ist steigend und Wiederholungshaftzeiten<br />

nehmen zu. Die Ursachen liegen wohl in den zunehmend emotionalen Hintergründen<br />

von Straftaten wie z.B. bei Kindesmissbrauch oder Gewalttaten gegen Kinder<br />

und Frauen. Die mediale Verbreitung dieser Straftaten hilft unseren Politikern nicht<br />

selten, sich zu profilieren, indem sie sich für „Sicherheit und Ordnung“ stark machen<br />

und letztendlich für längere Haftzeiten propagieren.<br />

Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse über einen Zusammenhang von<br />

längeren Haftstrafen und einer dadurch verbesserten Schulderkenntnis. Die Haftanstalten<br />

sind überfüllt. Sinnvolle Unterstützung im Hinblick auf eine Resozialisierung und<br />

Reintegration in das gesellschaftliche Leben kann auf Grund von Personalabbau und zu<br />

wenigen Beschäftigungsmöglichkeiten für die Inhaftierten nicht mehr gewährleistet werden.<br />

6<br />

Mehr als 5<br />

Jahre<br />

Hafterfahrung/ Haftdauer (n = 27)<br />

2<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Unser Angebot richtet sich an hafterfahrene<br />

und/oder wohnungslose<br />

Menschen, die durch diese schwierigen<br />

Lebensbedingungen oft erhebliche<br />

soziale Schwierigkeiten haben.<br />

In <strong>2006</strong> hatten 23 Bewohner (rund<br />

66%) (2005: 85%) Hafterfahrungen.<br />

Mit unserem Jahresbericht möchten wir Ihnen kurz und prägnant darstellen, in wiefern<br />

die <strong>Arbeit</strong> der „<strong>Anlaufstelle</strong>“ ihren Bewohnern die Startchancen in ein gesellschaftlich<br />

anerkanntes Leben verbessert.<br />

Diesen Jahresbericht wie auch die verschiedenen Prospekte der „<strong>Anlaufstelle</strong>“ können<br />

Sie per Post anfordern oder sich über unsere Homepage<br />

im Downloadverfahren ausdrucken lassen.<br />

9<br />

6<br />

12<br />

3 - 5 Jahre 1-3 Jahre Bis 1 Jahr Keine<br />

www.kim-paderborn.de


6 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

2. Der teilstationäre Rahmen unserer Einrichtung<br />

2.1. Kostenträger<br />

Die <strong>Anlaufstelle</strong> bietet seit 1983 als Teil des Verbundsystems im Trägerverein <strong>KIM</strong>-<br />

<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. teilstationäre Hilfe für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />

an. Sie richtet sich in besonderem Maße an haftentlassene und/oder wohnungslose<br />

Menschen, die bei ihrer Reintegration in das gesellschaftliche Leben fachliche Unterstützung<br />

benötigen. Grundlage sind die §§ 67 SGB XII und 41 SGB VIII .<br />

2.2. teilstationäre Hilfe und räumliches Angebot<br />

Teilstationäres Wohnen bedeutet: selbständiges Wohnen, mit eigenem Einkommen<br />

wirtschaften und durch Beratung und persönliche<br />

Unterstützung befähigt sein, sich dem Alltag und seinen<br />

individuell unterschiedlichen Bewältigungsschwierigkeiten zu<br />

stellen.<br />

Als unterstützenden Rahmen bieten wir innerhalb der<br />

Woche täglich Kontaktmöglichkeiten im Haus an. In dieser<br />

Zeit werden z.B. alltägliche Dinge erledigt, spontane Fragen<br />

geklärt oder in Krisensituationen Unterstützung angeboten.<br />

Die individuellen Hilfemaßnahmen werden in den<br />

wöchentlich stattfindenden Einzelgesprächen erörtert. Jeder<br />

Klient arbeitet mit einem Bezugssozialarbeiter zusammen,<br />

der primär für dessen Belange zuständig ist.<br />

Ebenfalls wöchentlich treffen sich alle in einer Gemeinschaft<br />

wohnenden Personen (3 Wohnetagen, Außenwohnungen, Frauen-WG) mit einem zuständigen<br />

Sozialarbeiter. Hier wird Raum geboten, sich in der Gruppe über frei gewählte<br />

Themen auszutauschen um das soziale Miteinander konfliktfrei zu gestalten.<br />

Als sinnvolle tagesstrukturierende Maßnahme,<br />

sowie zur Verbesserung der sozialen Kontakte<br />

innerhalb des Hauses dient die “<strong>Arbeit</strong> für die<br />

Gemeinschaft“. Diese findet wöchentlich zu<br />

einer festgelegten Zeit mit einem Zeitaufwand<br />

von 2 Stunden statt. Für Nichtberufstätige ist<br />

die Teilnahme verpflichtend. In lockerer<br />

Atmosphäre werden unter Anleitung Haus-,<br />

Garten- und Aufräumarbeiten erledigt. Nicht<br />

selten werden hier Schwierigkeiten Einzelner<br />

deutlich, die einer Aufnahme oder Erhaltung<br />

einer regelmäßigen Beschäftigung entgegenstehen.<br />

Mit dem Ziel einer weiteren Verselbständigung kann der Hilfeprozess auf einem teilstationären<br />

Außenwohnplatz fortgesetzt werden. Dies ist dann sinnvoll, wenn der Umzug in<br />

eine eigene Wohnung trotz Stabilisierung der Lebenssituation noch verfrüht erscheint.<br />

Im vergangenen Jahr nutzten 7 Bewohner (1 Frau, 6 Männer) dieses Angebot.<br />

Ein wichtiges Element unserer <strong>Arbeit</strong> stellt die im Anhang beigefügte Hausordnung dar.<br />

Dort weisen wir auf unseren alkohol-, drogen- und gewaltfreien Rahmen hin.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


‚<strong>Anlaufstelle</strong>’ Jahresbericht <strong>2006</strong> Seite 7<br />

Wir halten in unserem Wohn- und Betreuungsangebot insgesamt 11 Plätze für Männer<br />

und 4 Plätze für Frauen bereit. Diese Bereiche sind wohnlich getrennt in unterschiedlichen<br />

Häusern angesiedelt.<br />

Einzelappartements werden in der Regel mit der Option angemietet, dass bei Betreuungsende<br />

der Mietvertrag vom Bewohner übernommen werden kann.<br />

2.3. Anfragen<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Zusätzlich konnten wir im vergangenen<br />

Jahr mehrfach Hafturlaubern, die nach<br />

der Entlassung in unsere Einrichtung<br />

wechseln werden, ein Zimmer anbieten.<br />

Im Anhang finden Sie das Merkblatt für<br />

Hafturlauber.<br />

Am Haupthaus in der Warburger Sr. 19 befindet<br />

sich ein Garten, der auch im vergangenen Jahr<br />

wieder gerne für Freizeitaktionen oder<br />

Gespräche genutzt wurde.<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> hatten wir insgesamt 68 Anfragen, 16 Frauen und 52 Männer nahmen<br />

Kontakt zu uns auf.<br />

In den jeweiligen Vorstellungsgesprächen nehmen wir uns für den Einzelnen ca.1 ½<br />

Stunden Zeit, um die Lebensbedingungen und die daraus resultierenden sozialen<br />

Schwierigkeiten besprechen zu können. Hierzu bedarf es dem Rahmen eines vertrauten<br />

Gespräches, da oft sehr persönliche Themenbereiche angesprochen werden.<br />

In der wöchentlichen Teamsitzung wird dieses Gespräch reflektiert, um gemeinsam entscheiden<br />

zu können ob wir ein adäquates Hilfeangebot bieten können oder die Vermittlung<br />

zu einer eher entsprechenden Einrichtung vorschlagen wollen.<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> konnten wir für insgesamt 23 anfragende Hilfebedürftige (4w, 19m) ein<br />

Wohn- und Betreuungsangebot realisieren.<br />

Die anderen Personen konnten nicht aufgenommen werden, da entweder der Rahmen<br />

unserer Einrichtung unpassend erschien, zum entsprechenden Zeitpunkt kein Platz frei<br />

war oder die Person selbst absagte.<br />

2.4. Außenwohnplätze<br />

Seit mehreren Jahren bietet die <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong> zur weiteren Verselbstständigung einigen<br />

Bewohnern einen teilstationären Außenwohnplatz in Einzelappartements oder in<br />

einer Wohnung für 2 Personen in der Paderborner Innenstadt an.<br />

Zielsetzungen des teilstationären Außenwohnplatzes sind:<br />

• Weitere Verselbstständigung im Bereich des Wohnens durch eine eigenverantwortliche<br />

Haushaltsführung mit geringerer Anleitung durch die Einrichtung.<br />

• Einüben von Mieteraufgaben, z.B. über das Anmelden von einem Telefon, Kabelanschluss<br />

und Übernahme von den Pflichten in einen normalen Mietshaus,<br />

worin sich die Außenwohnplätze bewusst befinden.


8 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

• Zurechtkommen mit dem Alleinwohnen bzw. in einer kleinen Wohngemeinschaft<br />

zu zweit.<br />

• Übernahme von Verantwortung für das wohnliche Umfeld, z. B. durch die Beteiligung<br />

an Renovierungsarbeiten oder bei Terminen mit externen Handwerkern, da<br />

diese Belange nicht mehr automatisch und ausschließlich durch die soziale Einrichtung<br />

organisiert werden.<br />

• Sinnvoller Umgang mit der Freizeit und Tagesstrukturierung und Wiedereingliederung<br />

in den <strong>Arbeit</strong>sprozess bei arbeitsfähigen Bewohnern.<br />

• Ein verantwortlicher Umgang mit gesundheitlichen und suchtspezifischen Problemen.<br />

• Ein wirtschaftlicher Umgang mit den eigenen finanziellen Möglichkeiten, z.B.<br />

durch regelmäßige Miet- und Mietnebenkostenüberweisungen über ein eigenes<br />

Konto.<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> nahmen dieses Angebot 7 Personen (1 Frau + 6 Männer) in Anspruch,<br />

wobei 4 Personen jeweils zu zweit und 3 Personen alleine im Einzelappartement wohnten.<br />

2.5. Nachbetreuung<br />

Die Nachbetreuung ist eine ambulante Hilfeform gemäß § 67 SGB XII und dient der<br />

weiteren Verselbständigung. Sie sichert den Erfolg der vorhergehenden Maßnahme und<br />

erstreckt sich in der Regel auf einen Zeitraum von 6 Monaten. In begründeten Einzelfällen<br />

kann diese Maßnahme auch verlängert werden. Mit dem Kreis Paderborn besteht<br />

hierfür eine entsprechende Leistungsvereinbarung.<br />

Die Nachbetreuung ist ein wichtiger Bestandteil unserer sozialtherapeutischen <strong>Arbeit</strong>.<br />

Unsere <strong>Arbeit</strong> basiert auf dem Prinzip des Bezugssystems, d.h. jeder Klient hat einen<br />

Ansprechpartner aus dem Team, mit dem er kontinuierlich arbeitet. Dieses Angebot<br />

umfasst regelmäßige Hausbesuche, Beratungsgespräche und ggf. Kriseninterventionen,<br />

und es führt schließlich zur weiteren Stabilisierung und Verselbstständigung des<br />

Betroffenen, der nach erfolgreicher Nachbetreuung wieder die volle Verantwortung für<br />

alle Lebensbereiche übernimmt.<br />

Von den 28 Klienten, die unsere Einrichtung im Jahr <strong>2006</strong> verließen, nahmen 8 Personen<br />

die ambulante Nachbetreuung in Anspruch.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


‚<strong>Anlaufstelle</strong>’ Jahresbericht <strong>2006</strong> Seite 9<br />

3. Das besondere Angebot für Frauen<br />

„5,3 Prozent aller Häftlinge in deutschen Gefängnissen sind Frauen. Sie stellten im November<br />

<strong>2006</strong> rund 4.100 der 76.600 Insassen. (...)“ (NW, 28.02.07)<br />

Viele Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe sind auf<br />

Männer zugeschnitten und die Situation dort ist<br />

entsprechend von männlichen Verhaltensmustern<br />

geprägt. Frauen haben deshalb oft nur<br />

ungenügenden Schutz vor männlicher Belästigung,<br />

Ausnutzung und Gewalt. Das schreckt wohnungslose<br />

Frauen ab und erschwert ihnen den Zugang zum<br />

Hilfesystem.<br />

Aus diesem Grunde konzipierten wir 2001 ein<br />

separates Wohnangebot für Frauen. Dabei legten wir<br />

großen Wert auf räumliche Distanz zu dem<br />

Wohnangebot für Männer und setzten uns mit der<br />

Lebenssituation wohnungsloser Frauen und den<br />

daraus resultierenden frauenspezifischen<br />

<strong>Arbeit</strong>sansätzen auseinander.<br />

Das separate Wohnhaus für Frauen bietet 4 Frauen<br />

in vollmöblierten Einzelzimmern Unterkunft. Es gibt zwei Badezimmer, eine Wohnküche<br />

und ein Notschlaf- oder Besucherinnenzimmer (Hafturlauberinnenzimmer).<br />

Es werden in erster Linie Frauen ab dem 25. Lebensjahr angesprochen. Der Altersdurchschnitt<br />

lag im vergangenen Jahr bei 35,8 Jahren.<br />

3.1. Die besonderen Lebensverhältnisse wohnungsloser Frauen<br />

Bei der Flucht aus kritischen Lebenssituationen (Trennung, Wohnungslosigkeit, Haftentlassung)<br />

suchen Frauen zunächst nach Lösungsmöglichkeiten außerhalb institutioneller<br />

Unterkunftsmöglichkeiten.<br />

Wohnungslose Frauen leben meistens nicht öffentlich sichtbar auf der Straße, sondern<br />

ohne eigene mietrechtliche Absicherung bei Bekannten oder Verwandten (sog. „verdeckte<br />

Wohnungslosigkeit“). In dieser Situation befinden sie sich unter hohem Anpassungsdruck<br />

und in großer Abhängigkeit. Es besteht ständig die Gefahr, dass sie bei<br />

Konflikten mit den Unterkunftsgebern aus der Wohnung vertrieben werden oder sie vor<br />

Gewaltanwendungen fliehen müssen. Oftmals suchen sie dann, um nicht auf der Straße<br />

leben zu müssen, neue „Wohnungsgeber“. Dadurch sind häufig wechselnde unsichere<br />

Unterkünfte kennzeichnend für die Lebenslage wohnungsloser Frauen.<br />

Ein trautes Heim ist ein Heim, in das man sich heim traut...<br />

Das institutionelle Wohnangebot wird oft erst als letzte Unterkunftsmöglichkeit von hilfebedürftigen<br />

Frauen wahrgenommen. Die sozialen Lebensverhältnisse und daraus resultierende<br />

Schwierigkeiten sind dann schon so gravierend, dass wir nicht selten einen<br />

Eilantrag auf Kostenzusage für eine zeitnahe Aufnahme stellen müssen und ein deutlich<br />

längerer Hilfeprozess als bei den Männern notwendig ist. So betrug die durchschnittliche<br />

Verweildauer für Frauen 237 Tage, hingegen bei den Männern 183 Tage.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


10 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

3.2. Die Problemlagen der Bewerberinnen<br />

Die Wohnungslosigkeit der Frauen ist in der Regel verknüpft mit wirtschaftlicher Armut<br />

bzw. Verschuldung,<br />

Erwerbslosigkeit und<br />

Partnerkonflikten. Die<br />

psychophysische Integrität<br />

der Persönlichkeit<br />

der Frau ist durch diese<br />

unsicheren Lebensumstände<br />

ständig bedroht.<br />

Sie lebt in dauernder<br />

Anspannung.<br />

Zu den besonderen<br />

Schwierigkeiten der<br />

Lebensverhältnisse trugen nicht selten ernste körperliche oder psychische Gesundheitsprobleme<br />

bei. Ebenso Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabhängigkeit. Wohnungslosigkeit<br />

und Straffälligkeit müssen gezielt auf dem Hintergrund von möglichen<br />

Gewalterfahrungen betrachtet werden. Gewalt kann traumatisieren. Frauen suchen<br />

dann nach individuellen Lösungen in Form von psychischen Auffälligkeiten und/oder<br />

Suchtmittelabhängigkeit. Psychische Auffälligkeiten sowie Suchterkrankungen verstehen<br />

wir somit als Teil individueller Lösungsmöglichkeiten.<br />

4. Die Inhalte unserer <strong>Arbeit</strong><br />

Die Strukturen der Kommunikation sind ein wesentliches Element des gesamten sozialtherapeutischen<br />

Prozesses. Seine Teilprozesse beeinflussen alle <strong>Arbeit</strong>sbereiche und<br />

sind ein wichtiges Instrument des fachlichen Handelns.<br />

4.1. Die helfende Beziehung<br />

In den Einzelgesprächen wird die Basis für die<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem<br />

Bezugssozialarbeiter gelegt. Unsere Haltung ist<br />

hierbei geprägt von Respekt vor und<br />

Wertschätzung gegenüber der Selbstorganisation<br />

des Klienten. Eine vertrauensvolle<br />

und tragfähige Beziehung ermöglicht es dem<br />

Klienten neue Verhaltensweisen in einem<br />

geschützten Rahmen zu erproben.<br />

Problemlagen der Bewerberinnen im Jahr <strong>2006</strong><br />

( n = 12)<br />

illegale Drogen<br />

8%<br />

Alkohol<br />

17%<br />

psychische<br />

Erkrankung<br />

33%<br />

Den Schwerpunkt bilden regelmäßig<br />

sattfindende Einzelgespräche. Hier werden<br />

zeitnah die individuellen Mechanismen der<br />

Alltags- und Problembewältigung reflektiert. Die klientenzentrierten <strong>Arbeit</strong>smethoden<br />

orientieren sich an den vorhandenen Ressourcen des Bewohners.<br />

Das bilanzierende Einzelgespräch sichert die Zwischenergebnisse des Hilfeprozesses,<br />

reflektiert vereinbarte Maßnahmen und passt sie dem individuellen Entwicklungsfortschritt<br />

an. Darüber hinaus bildet es die Grundlage für die Berichterstattung an die Kostenträger.<br />

In besonderen Situationen dient ein Kriseninterventionsgespräch der Vermeidung, Begrenzung<br />

und Aufarbeitung von Kurzschlussreaktionen. Es dient der Wiederherstellung<br />

des emotionalen Gleichgewichtes und der Handlungskompetenz des Bewohners.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

psycho-soziale<br />

Problemlagen<br />

42%


‚<strong>Anlaufstelle</strong>’ Jahresbericht <strong>2006</strong> Seite 11<br />

4.2. Etagengespräch / Außenbewohnergruppe<br />

Das wöchentlich sattfindende Etagengespräch und die Außenbewohnergruppe sind Teil<br />

des sozialtherapeutischen Prozesses und ein wichtiges Forum für die Gemeinschaft.<br />

Hier erleben sich die Bewohner im Kontext ihrer sozialen Bezüge. Sie lernen, sich mit<br />

relevanten Themen ihres Alltags auseinander zu setzen. Je nach Indikationsstellung<br />

durch den Mitarbeiter erfahren sie im pädagogisch gelenkten Reflexionsprozess die<br />

Bewertung durch die Gruppe auf dem Hintergrund ihrer persönlichen Schwierigkeiten.<br />

Die Etagengespräche finden wöchentlich mit der zuständigen Fachkraft auf der jeweiligen<br />

Etage statt. In der Frauenwohngruppe gestaltet es<br />

sich mit maximal 4 Plätzen als Hausversammlung.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt unserer <strong>Arbeit</strong> ist die<br />

Außenbewohnergruppe.<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> variierte die Teilnehmerzahl in der<br />

Außenwohngruppe zwischen zwei und fünf<br />

Teilnehmern. Sie findet schwerpunktmäßig in den<br />

Außenwohnplätzen statt, damit jeder Bewohner in die<br />

Gastgeberrolle kommt und die anderen miterleben, wie<br />

es dem Einzelnen in seiner Wohnung geht.<br />

Themenschwerpunkte der Außenbewohnergruppen im Jahr <strong>2006</strong> waren:<br />

• Gestaltung der Wohnmöglichkeit und Umgang mit Mieterverpflichtungen<br />

• <strong>Arbeit</strong>ssuche, Austausch über <strong>Arbeit</strong>sprozesse, Umgang mit <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

• Umgang mit behördlichen und finanziellen Fragestellungen<br />

• Verantwortung für persönliche gesundheitliche und suchtrelevante Problemstellungen<br />

• Auseinandersetzung über politische Themen, die das eigene Leben betreffen<br />

• Gegenseitige Unterstützung bei der Wohnungssuche, der Wohnungseinrichtung<br />

und dem Umzug<br />

• Nutzung der Außenbewohnergruppe für das Ausprobieren einer sinnvollen Lebens-<br />

und Freizeitgestaltung<br />

• Trägheit und Motivationslosigkeit und ihre Auswirkungen auf das persönlichen<br />

Leben<br />

Die Außenbewohnergruppe hat sich zum Ziel gesetzt, dort entstandene Freizeitideen<br />

auch praktisch umzusetzen, wozu im Einzelnen gehörten:<br />

• Ausrichten und Gestalten von gemeinsamen Frühstücken<br />

• Aufsuchen von günstigen Möglichkeiten eine Mittagessens, z.B. bei der AWO<br />

oder in günstigen Paderborner Restaurants<br />

• Gemeinsamer Besuch eines Konzertes in der Paderhalle in Paderborn<br />

Geplant sind noch verschiedene Freizeitaktionen in kulturellen und sportlichen Bereichen,<br />

auch ein Besuch bei der Verbraucherberatung und der Stadtbücherei sind noch<br />

offen und werden im Jahr 2007 stattfinden.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


12 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

4.3. Verweildauer<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> nahmen 35 (2005: 40) Klienten das Angebot in unserer teilstationären<br />

Einrichtung wahr, wovon 27 Klienten (2005: 24) im Laufe des Jahres die Einrichtung<br />

verließen.<br />

Die 27 Klienten die in diesem Jahr das Betreuungsverhältnis beendeten, wohnten<br />

durchschnittlich 195 Tage in unserer Einrichtung.<br />

Diese hohe Zahl erklärt sich dadurch,<br />

dass im Jahr <strong>2006</strong> drei Klienten unsere<br />

Einrichtung verlassen haben, deren<br />

Hilfeprozess aufgrund der<br />

gravierenden Schwierigkeiten länger<br />

als ein Jahr dauerte.<br />

Der größte Teil unserer Klienten ist<br />

zwischen 25 und 50 Jahre alt (n=35).<br />

Das Durchschnittsalter lag im Jahr<br />

<strong>2006</strong> bei ca. 34 Jahren und ist somit<br />

nahezu unverändert. (2005: 36 Jahre)<br />

Die Altersstruktur der Klienten ergibt sich aus den Justizvollzugsanstalten des Erwachsenenvollzuges,<br />

die Hauptkooperationspartner der <strong>KIM</strong>-Anlaufsstelle sind.<br />

4.4. Schuldenregulierung<br />

Die Hilfe bei der Schuldenregulierung stellte auch im letzten Jahr einen Schwerpunkt<br />

unseres Hilfeangebotes dar.<br />

Fast ein Drittel unserer Klienten<br />

(34,2%) waren zum Zeitpunkt des Einzugs<br />

mit deutlich mehr als 10.000,- €<br />

verschuldet. Nach einer gemeinsamen<br />

Schuldenaufstellung wurden drei<br />

Klienten, deren Verschuldung sich auf<br />

über 20.000 € belief, an eine örtliche<br />

Schuldnerberatungsstelle weitervermittelt.<br />

5000 - 10.000 €<br />

2500 - 5000 €<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Bekannte Verschuldung zum Zeitpunkt des<br />

Einzugs (n = 35 )<br />

> 10000 €<br />

< 2500 €<br />

Faktisch wäre es bei mehreren Klienten die Initiierung einer Privatinsolvenz sinnvoll<br />

gewesen. Auf Grund der relativ kurzen Verweildauer bei uns und der langen Wartezeit<br />

bei den Schuldnerberatungsstellen (9 – 12 Monate) ist es jedoch nicht von uns leistbar,<br />

diesen langwierigen Prozess zu begleiten. Lediglich eine Person konnte in <strong>2006</strong> erfolgreich<br />

in ein Insolvenzverfahren vermittelt werden.<br />

Das Hauptaugenmerk unserer Unterstützung bei der Schuldenregulierung liegt im Ordnen<br />

der Schulden, Klärung der Schuldenhintergründe, Kontaktaufnahme mit Gläubigern<br />

bis hin zur gemeinsamen Geldverwaltung und Rückzahlung von Schulden.<br />

4.5. Integration auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

Jahr <strong>2006</strong><br />

Jahr 2005<br />

Jahr 2004<br />

Jahr 2003<br />

Entwicklung der durchschnittlichen Verweildauer<br />

(in Tagen)<br />

Für unsere Klienten ist die Realisierung einer <strong>Arbeit</strong>stätigkeit ein wichtiger Schritt zur<br />

persönlichen Stabilisierung. Die dadurch gewonnenen Alltagserfahrungen steigern das<br />

Selbstbewusstsein. Wenn es gelingt, eine tagesstrukturierende Tätigkeit aufzunehmen,<br />

geht es vor allem um die kontinuierliche Aufrechterhaltung des nunmehr veränderten<br />

keine<br />

5<br />

5<br />

6<br />

7<br />

175<br />

195<br />

210<br />

248<br />

12


‚<strong>Anlaufstelle</strong>’ Jahresbericht <strong>2006</strong> Seite 13<br />

Tagesablaufs und die Entwicklung zufriedenstellender Routinen. Letztendlich entscheidet<br />

dieser Prozess über längerfristige Stabilität und erfolgreiche Reintegration.<br />

Leider blieben im zurückliegenden Jahr feste <strong>Arbeit</strong>sverhältnisse für unsere Klientel die<br />

Ausnahme: nur eine Person erhielt einen festen <strong>Arbeit</strong>svertrag. Sechs Klienten fanden<br />

während des Aufenthalts in unserer Einrichtung eine vorübergehende <strong>Arbeit</strong>. Eine –<br />

wenn auch nur auf ein halbes Jahr begrenzte Hilfe – sind die Eingliederungsvereinbarungen<br />

(auch „Brückenjob“ genannt oder „Ein-Euro-Job“) zwischen ARGE und <strong>Arbeit</strong>slosengeld<br />

II-Empfänger. Sie gewährleisten dem ALG II-Empfänger für ein ½ Jahr Beschäftigung<br />

in einer Maßnahme mit geringer Vergütung. Für viele ein Anfang, um sich<br />

ihrer beruflicher Fähigkeiten bewusst zu werden.<br />

Berücksichtigen wir, dass die Erwerbstätigkeit eine wesentliche Hilfe bei der Integration<br />

unserer Klientel in die Gesellschaft darstellt, so müssen wir feststellen, dass dies aufgrund<br />

der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen derzeit deutlich schwieriger ist als<br />

noch vor wenigen Jahren. Eine Eingliederung in einen immer enger werdenden <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

wird auf Grund fehlender Schul- oder Berufsausbildung zunehmend aussichtsloser.<br />

Tatsächlich jedoch müssen wir unsere Klienten im zunehmenden Maße auf die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

vorbereiten bzw. qualifizierte Eingliederungsmaßnahmen einleiten.<br />

4.6. Aufarbeitung der Straftat<br />

Die Aufarbeitung der Straftat ist ein fester Bestandteil unserer sozialtherapeutischen<br />

Einzelgespräche. Immer wieder erleben wir, dass die Klienten es vermeiden über ihre<br />

Straftat(en) zu sprechen. Ein Aspekt der Einzelgespräche ist die Konfrontation mit der<br />

Straftat und deren Auswirkung auf das Opfer. Hintergründe werden beleuchtet und ressourcenorientierte<br />

Lösungsansätze zur Vermeidung weiterer Straftaten werden entwickelt.<br />

Oft geht es um Gefühle wie Frust oder Aggressionen, ungenügende Geldeinteilung,<br />

Sucht oder Einsamkeit.<br />

4.7. Bewältigung von Suchtproblematik<br />

Für unsere <strong>Arbeit</strong> darf die Suchtproblematik nicht im Vordergrund stehen. Nichts desto<br />

trotz nimmt sie Raum in unseren sozialtherapeutischen Gesprächen ein, sei es im Zusammenhang<br />

mit der Schuldenregulierung, der <strong>Arbeit</strong>sfähigkeit, der Freizeitgestaltung<br />

oder der Straftat. Es bedarf der Stabilisierung der äußeren Lebensumstände, um die<br />

Rückfallgefahr zu minimieren.<br />

In den Hilfeprozessen wird mit den<br />

Betroffenen der Missbrauch von<br />

Suchtmitteln thematisiert, das<br />

Problembewusstsein geschärft und<br />

bei Bedarf in therapeutische und<br />

medizinische Maßnahmen<br />

vermittelt.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Zum Zeitpunkt des Einzugs bekannte<br />

Suchterkrankung (n=21)<br />

Medikamente<br />

n-sucht<br />

10%<br />

Spielsucht<br />

5%<br />

Ilegale<br />

Drogen<br />

38%<br />

Alkohol<br />

47%


14 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

4.8. Wohnsituation Einzug-Auszug<br />

Insgesamt wiesen im Jahr <strong>2006</strong> = 66% (2005 = 63%) der Klienten eine Suchtproblematik<br />

auf. Der, wie in den Vorjahren auffallend hohe Wert wird noch ergänzt durch die Ablehnung<br />

vieler Bewerber, die aufgrund einer akuten bzw. chronischen Suchterkrankung<br />

nicht für die teilstationäre Hilfe geeignet erschienen.<br />

Prozentual gesehen ist mit 47% (2005 = 35%) die Zahl der Klienten, die Suchterfahrungen<br />

mit Alkohol hatten, gestiegen.<br />

In der folgenden Grafik dokumentieren wir die Wohnsituation beim Einzug und im Vergleich<br />

dazu beim Auszug. Erfasst wurden dazu die 27 Klienten, die unsere Einrichtung<br />

im Jahr <strong>2006</strong> verließen.<br />

17 Klienten zogen nach dem<br />

Ende des Betreuungsverhältnisses<br />

in eine eigene Wohnung,<br />

drei zu Freunden oder<br />

Bekannten. Auffallend ist in<br />

diesem Berichtszeitraum die<br />

hohe Zahl von sechs<br />

Bewohnern (2005: 8<br />

Bewohnern), die über andere<br />

soziale Einrichtungen zu uns<br />

gekommen sind (Adaption,<br />

Krankenhaus, Frauenhaus,<br />

Therapie). Bei drei Bewohnern<br />

fand nach der Beendigung des<br />

Betreuungsverhältnisses in<br />

unserer Einrichtung eine<br />

Weitervermittlung zu einer<br />

anderen sozialen Einrichtung<br />

statt.<br />

Ingesamt konnten sich rund 85 % der Bewohner in einem günstigen Wohnumfeld stabilisieren.<br />

4.9. Adäquater Umgang mit Freizeit<br />

Wohnsituation bei Ein- und Auszug (n = 27)<br />

o.f.W Haft<br />

Der Alltag unseres Klientels ist geprägt von viel freier Zeit. Durch gezielte interne Freizeitangebote<br />

wollen wir den<br />

Einzelnen sinnvolle<br />

Freizeitgestaltungsmöglichkeiten anbieten.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

eigene<br />

Wohnun<br />

Bekannt<br />

e<br />

andere<br />

soziale<br />

Familie,<br />

Verwand<br />

Beim Einzug 4 13 1 2 6 1<br />

Beim Auszug 4 0 17 3 3 0<br />

Ein weiteres Ziel ist es, die Klienten<br />

zu motivieren sich Freizeitangebote<br />

außer Haus zu suchen. Hierbei<br />

werden die sozialen Erfahrungen<br />

und die Außenorientierung gezielt<br />

gefördert.<br />

Interne Freizeitangebote sind im<br />

Jahr <strong>2006</strong> auch von Herrn Holstein<br />

im Rahmen seines Praktikums zum<br />

Bachelorstudiengang <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>


‚<strong>Anlaufstelle</strong>’ Jahresbericht <strong>2006</strong> Seite 15<br />

angeboten worden. Die Angebotspalette umfasste Minigolf spielen, Spielabende, gemeinsames<br />

Verfolgen von Fußball-WM-Spielen auf einer Großleinwand, Grillen und<br />

Bowling spielen.<br />

Angebote zu einem mehrtägigen Ausflug nach Malente oder einer Kanutour wurden von<br />

den Bewohnern im Jahr <strong>2006</strong> nicht wahrgenommen.<br />

Als langjähriger Mitarbeiter unserer Einrichtung und Hobbykünstler stellt Thomas Ludwig<br />

den Bewohnern sein Können in einem monatlichen Malangebot zur Verfügung.<br />

Die mangelnde Freizeitgestaltung und fehlende <strong>Arbeit</strong> machen den Einzelnen erheblich<br />

zu schaffen. Resignation und Frust machen sich häufig nach Misserfolgen breit, Stimmungs-<br />

und Motivationsschwankungen, Einsamkeit und Isolation werden in Einzelgesprächen<br />

bearbeitet, suchen aber auch im Alltag ihren Ausdruck in vielerlei Form. Gerade<br />

die Malerei ist geeignet, Stimmungen und Gefühle zum Ausdruck zu bringen und<br />

macht sie darüber hinaus zu einer besonders befriedigenden Freizeitbeschäftigung.<br />

Dieses Angebot verfolgt nicht das Ziel, besondere<br />

künstlerische Begabungen zur Entfaltung zu<br />

bringen, wobei auch dieses im Einzelfall eine<br />

wichtige Ressource sein kann.<br />

Den Bewohnern wird vermittelt, dass sie neue<br />

Fähigkeiten an sich erkennen und Spaß an den<br />

Materialien Acrylfarbe und Leinwand entwickeln.<br />

Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben sich<br />

kreativ schöpferisch auszudrücken. Unter<br />

fachmännischer Anleitung erlernen die Teilnehmer<br />

die Techniken im Umgang mit dem Material. In ruhiger Atmosphäre entwickeln sich Anregungen<br />

zu Ideen, und die Möglichkeiten der individuellen Gestaltung motivieren zum<br />

Weitermachen.<br />

4.10. Aufbau von sozialen Kontakten<br />

Unsere Klientel ist äußerst schwer zur Aufnahme von Außenkontakten zu motivieren.<br />

Angst vor Ablehnung, Unsicherheiten und eingeschränkte finanzielle Möglichkeiten sind<br />

begünstigende Faktoren.<br />

Externe Freizeitangebote ermöglichen es den Klienten andere Lebensräume zu erschließen<br />

- tragfähige soziale Beziehungen jenseits des bisherigen sozialen Netzwerkes<br />

werden möglich.<br />

Fehlende soziale Kontakte bilden ein Gefährdungspotential, da soziale Kontakte notwendig<br />

sind, um nicht in alte Strukturen zurück zu fallen.<br />

5. Maßnahmeerfolg<br />

<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> hat den politischen Auftrag, sozialen Benachteiligungen entgegen zu wirken,<br />

was sich nicht direkt statistisch auswerten lässt. Deshalb haben wir die in den letzten<br />

Jahresberichten bereits bewährten Variablen gewählt, um eine Auswertung des<br />

Maßnahmeerfolges zum Zeitpunkt des Auszugs möglich zu machen.<br />

Im Rahmen einer intensiven Auswertung jedes Hilfeprozesses ermitteln wir, inwiefern<br />

der Bewohner seine zum Beginn des Betreuungsverhältnisses formulierten Ziele erreicht<br />

hat. Die folgende Auswertung bezieht sich auf die 27 Klienten, deren teilstationäres<br />

Betreuungsverhältnis im Jahr <strong>2006</strong> endete, wobei ein Klient nach seinem Auszug im<br />

selben Jahr erneut aufgenommen wurde.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


16 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

• Eine berufliche Integration kann bei tatsächlicher dauerhafter <strong>Arbeit</strong>stätigkeit<br />

stattfinden. Sechs Klienten (22%) fanden während des Aufenthalts vorrübergehend<br />

<strong>Arbeit</strong>. Zum Zeitpunkt der Beendigung des Betreuungsverhältnisses hatten<br />

drei Bewohner ein <strong>Arbeit</strong>sverhältnis. 66% unserer Klienten konnten die freie Zeit<br />

der <strong>Arbeit</strong>slosigkeit zufriedenstellend nutzen, was auch mit einem erweiterten<br />

Freizeitangebot in unserer Einrichtung im Zusammenhang steht.<br />

• Eine gesundheitliche Stabilisierung findet in der Regel maßnahmebegleitend<br />

statt. Der Bewohner soll während und nach der Beendigung des Aufenthalts in<br />

unserer Einrichtung in der Lage sein, sich bewusst um die Aufrechterhaltung seiner<br />

Gesundheit zu kümmern. Er kennt und nutzt die zur Verfügung stehenden<br />

Behandlungsmöglichkeiten. Im Jahr <strong>2006</strong> traf dies auf 81% der Bewohner zu.<br />

• Eine soziale Reintegration kann am Vorhandensein tragfähiger, externer sozialer<br />

Kontakte und anhand der Verbesserung des sozialen Netzwerkes abgelesen<br />

werden. Bei 70% unserer Klienten konnten wir dies im Jahr <strong>2006</strong> feststellen.<br />

• Bei 74% unserer Klienten kam es zu keiner erneuten Straffälligkeit<br />

• Die reguläre Beendigung der Maßnahme (im Jahr <strong>2006</strong> bei 63%). stellen wir<br />

fest, wenn planmäßig und in gegenseitiger Übereinstimmung die teilstationäre<br />

Betreuung beendet wird.<br />

Bei 10 Klienten (37%) kam es zu einer vorzeitigen Maßnahmebeendigung (2005: 37%),<br />

was bei drei Klienten im Zusammenhang mit Suchtrückfällen und bei zwei Klienten mit<br />

einer schweren Straftat zu tun hatte. Bei zwei Klienten wurde aufgrund fehlender Mitarbeit<br />

die teilstationäre Betreuung disziplinarisch beendet.<br />

Drei Klienten beendeten die<br />

Maßnahme durch Abbruch des<br />

Betreuungsverhältnisses, indem sie<br />

über Nacht ohne Angabe von<br />

Gründen die Stadt verließen.<br />

Ein vorzeitiger Maßnahmeabbruch<br />

beinhaltet aus unserer Sicht aber<br />

trotzdem oftmals Teilerfolge während<br />

des Hilfeprozesses (Klärung<br />

sozialrechtlicher Ansprüche,<br />

Beendigung der Perspektivlosigkeit,<br />

Wohnungslosigkeit nach Haftentlassung,<br />

Überblick über Umfang der<br />

Maßnahme<br />

erfolgreich<br />

beeendet<br />

63%<br />

Schulden, Nutzung neu erstellter Bewerbungsunterlagen).<br />

6. Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und <strong>Arbeit</strong>skreise<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. ist in vielen Bereichen öffentlich vertreten und mit anderen Trägern<br />

von sozialen Maßnahmen vernetzt.<br />

Für die Mitarbeiter der <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong> ist es besonders wichtig, dass unsere Einrichtung<br />

in den näher gelegenen Justizvollzugsanstalten Bielefeld, Detmold, Hamm, Münster,<br />

Werl, Geldern und Recklinghausen bekannt ist. Mit der JVA Werl konnte <strong>2006</strong> ein<br />

Kooperationsvertrag zur Entlassvorbereitung für die Inhaftierten aus dem bzw. für den<br />

Raum Paderborn geschlossen werden.<br />

Eine ebenso enge Zusammenarbeit besteht mit den weiteren Kooperationspartnern wie<br />

der Bewährungshilfe, dem SKM, der ARGE, den Anbietern auf dem 2. <strong>Arbeit</strong>smarkt,<br />

den Beratungsstellen und anderen arbeitsverwandten Einrichtungen, wie z.B. dem<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Maßnahmerfolg <strong>2006</strong> (n = 27)<br />

Maßnahme<br />

nicht<br />

erfolgreich<br />

beendet<br />

26%<br />

verschwunde<br />

n<br />

11%


‚<strong>Anlaufstelle</strong>’ Jahresbericht <strong>2006</strong> Seite 17<br />

Westfälischen Zentrum, dem Adaptionshaus in Bad Lippspringe und auch anderen <strong>KIM</strong>-<br />

Einrichtungen. Gerne haben wir zahlreiche Prospekte und Jahresberichte zur Verfügung<br />

gestellt und unsere <strong>Arbeit</strong> in persönlichen Gesprächen vorgestellt. Mitarbeitern<br />

des Strafvollzuges aus der JVA Bielefeld-Brackwede I konnten wir auch in diesem Jahr<br />

wieder unsere Einrichtung persönlich vor Ort vorstellen.<br />

Frau Kokenbrink vertritt die Einrichtung im <strong>Arbeit</strong>skreis „Gewalt gegen Frauen“. Hier<br />

arbeiten Vertreterinnen unterschiedlicher Institutionen aus dem Paderborner Raum zusammen,<br />

die Hilfen für Gewalt erfahrene Frauen erarbeiten.<br />

Frau Petzke vertritt die <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong> im <strong>Arbeit</strong>skreis „Inhaftierte Frauen“, die sich<br />

monatlich über die Situation der in Bielefeld inhaftierten Frauen austauschen. Zur Mitarbeit<br />

gehört auch die Durchführung eines sogenannten „Frauen-Cafe’s“, welches jede<br />

Woche für 1,5 Stunden stattfindet. Frau Petzke leitete dies etwa alle 6 Wochen.<br />

Der <strong>Arbeit</strong>skreis versammelt sich alle 6 Wochen. Es findet ein Austausch über die aktuellen<br />

Geschehnisse, interne personelle und strukturelle Veränderungen im Frauenvollzug<br />

und der beteiligten Einrichtungen der Straffälligenhilfe statt. Dies trägt zu einer Optimierung<br />

der Kooperationsarbeit bei und fördert eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung<br />

der Hilfeangebote in der örtlichen Straffälligenhilfe.<br />

Die Mitarbeit in den unterschiedlichen <strong>Arbeit</strong>skreisen beinhaltet immer auch eine politische<br />

Dimension. Nicht zuletzt geht es um eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung der<br />

Hilfeangebote und -maßnahmen im Raum Paderborn.<br />

7. U-Haftreduzierung und Entlassvorbereitung<br />

Seit nunmehr 4 Jahren arbeiten die Mitarbeiter Thomas Ludwig und Jochen Hunold-<br />

Berle im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit der JVA Bielefeld-Brackwede I zusammen.<br />

Hierbei handelt es sich um ein über das Justizministerium NRW in dem Bereich<br />

Untersuchungshaftreduzierung gefördertes Modellprojekt.<br />

In einer wöchentlichen Sprechstunde, jeweils Donnerstags von 08.00 – 12.30 Uhr in der<br />

Untersuchungshaftabteilung der JVA Bielefeld-Brackwede I, werden folgende Aufgaben<br />

erfüllt:<br />

• Prüfung aller Akten der Neuzugänge in der Untersuchungshaft mit dem Ziel, eine<br />

Untersuchungshaftreduzierung bei den Personen einzuleiten, wo dies juristisch<br />

möglich scheint.<br />

• Kontaktaufnahme zu zuständigen Richtern und Staatsanwälten, ob mit ihnen unter<br />

bestimmten Bedingungen eine Aufhebung der Untersuchungshaft verhandelbar<br />

ist.<br />

• Persönliche Gespräche mit den Untersuchungshaftinhaftierten, wo eine Aufhebung<br />

der Untersuchungshaft möglich scheint.<br />

• Absprachen mit zuständigen Rechtsanwälten über Schweigepflichtsentbindungen<br />

der Inhaftierten hinsichtlich der Beantragung einer Haftprüfung und den<br />

Chancen einer Untersuchungshaftreduzierung.<br />

• Sozialpädagogische Hilfestellungen, z.B. über die Vermittlung in Wohn- und<br />

Betreuungsangebote von <strong>KIM</strong> soziale <strong>Arbeit</strong> e.V., wenn durch diese Hilfen eine<br />

Untersuchungshaftreduzierung erst wahrscheinlich wird.<br />

• Allgemeine Sprechstunde für Untersuchungshaftgefangene, die aus dem Raum<br />

Paderborn kommen.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


18 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

• Statistische Datenerfassung aller Prüfungen auf Untersuchungshaftreduzierungen<br />

und aller erfolgreich eingeleiteten Untersuchungshaftaufhebungen.<br />

• Neuerdings werden über dieses Modellprojekt auch alle Ersatzfreiheitsstrafen<br />

geprüft, ob diese über die Organisation von Zahlungsmöglichkeiten reduziert<br />

werden können, was auch statistisch ausgewertet wird.<br />

Über den Sozialdienst der JVA werden uns auch Inhaftierte aus der Strafhaft vermittelt,<br />

die eine Entlassungsperspektive suchen. Wir können dann spontan vor Ort, außerhalb<br />

der o.g. Sprechzeiten, Vorstellungsgespräche führen und sie in Hilfeangebote nach der<br />

Haftentlassung im Raum Paderborn vermitteln.<br />

Ausbleiben des<br />

Angeklagten<br />

23%<br />

Haftgründe bei eingeleiteter<br />

Untersuchungshaftvermeidung vom 01.01.06 bis<br />

31.12.06 (Mehrfachnennungen möglich) (n=243)<br />

Verdunkelungsgefahr<br />

7%<br />

Sicherungshaft<br />

5%<br />

Tatschwere<br />

4%<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Wiederholungsgefahr<br />

10%<br />

Fluchtgefahr<br />

51%<br />

Im Zeitraum vom 01.01.<strong>2006</strong> bis zum 31.12.<strong>2006</strong> wurden 205 Haftbefehle außer Vollzug<br />

gesetzt. Dies entspricht einem Prozentsatz von ca. 33% aller in diesem Zeitraum<br />

erfolgten Zugänge in die JVA Bielefeld-Brackwede I.<br />

Auf dieser Grundlage wurden 10.965 Hafttage durch Maßnahmen der Untersuchungshaftvermeidung<br />

eingespart. Ferner wurden 3462 Hafttage durch Maßnahmen der Ersatzfreiheitsstrafenvermeidung<br />

eingespart. Insgesamt wurden also durch dieses Projekt<br />

14.427 Hafttage (2005: 14.083 Hafttage) eingespart. Die Geldstrafen wurden anteilig<br />

mit 57.030,49 € (2005: 31.509 €) beglichen, nachdem die Maßnahmen der Ersatzfreiheitsstrafenvermeidung<br />

gegriffen haben.


‚<strong>Anlaufstelle</strong>’ Jahresbericht <strong>2006</strong> Seite 19<br />

8. Das Team der <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong><br />

Alle Fachkräfte arbeiteten mit je 30 Wochenstunden. Ein Zivildienstleistender unterstützte<br />

bei Fahrdiensten und Hausmeistertätigkeiten.<br />

Seit September 2005 bis September <strong>2006</strong> absolvierte Herr Holstein sein Praxissemester<br />

und das daran anschließende Feldprojekt bei uns.<br />

8.1. Teamarbeit<br />

Heike Kokenbrink (43)<br />

Diplom-Sozialpädagogin,<br />

Familientherapeutin (SG).<br />

Seit 15 Jahren in der <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong> tätig,<br />

davor ca. 5 Jahre <strong>Arbeit</strong> mit psychisch kranken<br />

Menschen.<br />

Thomas Ludwig (48)<br />

Diplom-Sozialpädagoge,<br />

Krankenpfleger.<br />

Seit 10 Jahren in der <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong> tätig.<br />

Andrea Grabowski (33)<br />

Diplom-Sozialpädagogin.<br />

Seit 5 Jahren in der <strong>KIM</strong>- <strong>Anlaufstelle</strong> tätig.<br />

<strong>2006</strong>: Elternzeit<br />

Julia Petzke ( 28)<br />

Diplom-Sozialpädagogin<br />

<strong>2006</strong>: Vertretung<br />

Jochen Hunold-Berle (43)<br />

Diplom-Sozialarbeiter – Yogalehrer BDY.<br />

Zusatzausbildung „psychosoziale Beratung“.<br />

Seit 12 Jahren in der <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong> tätig, davor 5<br />

Jahre als Streetworker und ein Jahr im offenen Jugendstrafvollzug<br />

beschäftigt gewesen.<br />

In regelmäßigen wöchentlichen Teambesprechungen wird die soziale <strong>Arbeit</strong> durch Fallbesprechungen,<br />

kollegiale Beratung und organisatorische Absprachen strukturiert, reflektiert<br />

und optimiert.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


20 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

8.2. Weiterbildung<br />

Frau Kokenbrink schloss Ihre längerfristige Fortbildung zur „Traumaberaterin“ in <strong>2006</strong><br />

ab.<br />

Frau Petzke besuchte eine Fachtagung zum Thema „Gender Mainstreaming: ein Konzept<br />

für die Straffälligenhilfe?“. Die wichtigsten Gedanken dieser Fachtagung findet der<br />

interessierte Leser zusammengefasst im Anhang.<br />

8.3. Supervision<br />

Regelmäßig in 6-wöchigen Abständen fand auch im Jahr <strong>2006</strong> die externe Supervision<br />

statt. Hierbei boten uns die systemische Sichtweise und der Erfahrungshintergrund unseres<br />

Supervisors im Bereich der Suchtarbeit neue Anregungen für die tägliche <strong>Arbeit</strong>.<br />

9. Danke<br />

Für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr möchten wir uns insbesondere bei<br />

den kooperierenden Mitarbeitern des LWL Westfalen-Lippe bedanken, die oft durch<br />

schnelle Klärung des Kostenantrages den Klienten unnötig lange Wartezeiten erspart<br />

haben. Insbesondere bei den weiblichen Bewerberinnen ist es aus geschilderten Zusammenhängen<br />

notwendig, schnell eine Alternative zur Wohnungslosigkeit bieten zu<br />

können.<br />

Hervorzuheben ist die gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der ARGE Paderborn.<br />

Es konnten gemeinsam individuelle Möglichkeiten der Förderung entwickelt und realisiert<br />

werden. Wir haben alle MitarbeiterInnen als äußerst freundlich erlebt.<br />

Bei allen Beteiligten, die zum Gelingen der Hilfeprozesse beigetragen haben, möchten<br />

wir uns auch im Namen unserer Klienten bedanken.<br />

Wir freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


‚<strong>Anlaufstelle</strong>’ Jahresbericht <strong>2006</strong> Seite 21<br />

10. Anhang<br />

10.1. Anhang 1: Hausordnung<br />

Sie haben sich freiwillig für den Einzug in unsere teilstationäre sozialtherapeutische<br />

Wohngemeinschaft entschieden. Das Ziel des Aufenthaltes in unserer Einrichtung ist<br />

es, Sie dabei zu unterstützen, in Zukunft ein eigenverantwortliches Leben zu führen.<br />

Das Zusammenleben mehrer Personen erfordert ein hohes Maß an Rücksichtnahme.<br />

Es gelten daher folgende Regeln für das Zusammenleben:<br />

1. Den Bewohnern steht eine eingerichtete Wohnküche, Bad/Dusche und jeweils<br />

ein vollmöblierter Wohnraum zur freien Verfügung. Die Einrichtung und die<br />

Haushaltsgegenstände sind pfleglich zu behandeln. Schäden sind vom Verursacher<br />

zu ersetzen.<br />

2. Die Lautstärke von Fernseher oder Musikanlagen auf dem Zimmer ist stets so<br />

einzustellen, dass sich kein Mitbewohner gestört fühlt. Insbesondere nach 22.00<br />

Uhr ist jeder Lärm über Zimmerlautstärke zu vermeiden.<br />

3. In der Wohngemeinschaft '<strong>Anlaufstelle</strong>' ist der Besitz, Handel und Konsum von<br />

bzw. mit illegalen Drogen verboten. Cannabis, Alkohol und nicht ärztlich verordnete<br />

Medikamente zählen wir ebenso dazu. Glücksspiele u.ä. sind im Haus untersagt.<br />

Verstöße gegen diese Regel können zur fristlosen Kündigung führen.<br />

4. Das Halten von Haustieren ist nur mit ausdrücklichem Einverständnis der Mitarbeiter<br />

gestattet.<br />

5. Jeder Bewohner ist für seinen Besuch verantwortlich. Besucher unterliegen ebenfalls<br />

der Hausordnung. Es gilt:<br />

- uneingeschränkter Besuch ist erlaubt bis 22.00 Uhr,<br />

- Besucher, die über Nacht bleiben wollen, müssen dem pädagogischen<br />

Team gemeldet und/oder vorgestellt werden,<br />

- das pädagogische Team kann für bestimmte Besucher Hausverbot erteilen.<br />

6. Jeder Bewohner ist für die Reinigung seines Zimmers selbst verantwortlich. Mindestens<br />

einmal in der Woche ist das Zimmer gründlich zu reinigen. Die Reinigung<br />

der übrigen Räume sowie das Schneeräumen im Winter und die Gartenpflege<br />

im Sommer sind Gemeinschaftsaufgaben. Die Verteilung der Aufgaben erfolgt<br />

ggf. in der wöchentlichen Bewohnerversammlung.<br />

7. Die Teilnahme an der wöchentlichen Bewohnerversammlung ist Pflicht.<br />

8. Der Bewohner ist verpflichtet, mehrtägige Abwesenheit (notfalls telefonisch) mitzuteilen.<br />

9. Beim Auszug muss das Zimmer aufgeräumt und gesäubert hinterlassen werden.<br />

Die Schlüssel sind den Mitarbeitern auszuhändigen.<br />

10. Beim Auszug zurückgelassene Gegenstände werden nur max. 4 Wochen aufbewahrt.<br />

Es wird jedoch keine Haftung übernommen. Bei Nichtabholung werden sie<br />

entsorgt.<br />

Folgende Vorkommnisse können zu einer Beendigung des Betreuungsverhältnisses<br />

führen:<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


22 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

- Gewaltanwendung oder -androhung gegen Personen und/oder Gegenstände<br />

- Konsum, Besitz oder Handel mit illegalen Drogen sowie Alkoholkonsum im Haus<br />

- Planung und Ausübung von Straftaten während der Maßnahme.<br />

Die Sozialarbeiter oder von ihnen beauftragte Personen (z.B. Zivildienstleistende oder<br />

Praktikanten) üben das Hausrecht aus.<br />

Die Sozialarbeiter sind berechtigt, die einzelnen Bewohnerräume zur Prüfung des Zustandes<br />

zu betreten, in dringenden Fällen auch in Abwesenheit des Bewohners. Bei<br />

Gefahr oder begründetem Verdacht auf Verstoß gegen die Hausordnung ist ihnen der<br />

Zutritt jederzeit zu gestatten.<br />

Es obliegt dem Team, ggf. weitere Regeln oder Konsequenzen zu beschließen.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


‚<strong>Anlaufstelle</strong>’ Jahresbericht <strong>2006</strong> Seite 23<br />

10.2. Anhang 2: Hafturlaub in der <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong><br />

In der <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong> können Männer und Frauen unter folgenden Bedingungen ihren<br />

Hafturlaub verbringen:<br />

• Der Hafturlaub dient der Vorbereitung zur Entlassung in unsere teilstationäre Einrichtung.<br />

• Der Bewerber sollte sich schriftlich oder telefonisch für einen Hafturlaub anmelden.<br />

Eine schriftliche Zusage erfolgt, wenn wir zu dem gewünschten Urlaubstermin<br />

ein Zimmer frei haben.<br />

• Die Anmeldung erfolgt über: <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong>, Warburger Str. 19, 33098 Paderborn,<br />

Tel.: 05251-61023, Fax. 05251-640736<br />

• Der Urlauber sollte einige Tage vor dem Urlaub mit uns seine Ankunftszeit absprechen,<br />

damit wir die Zimmer- und Schlüsselübergabe organisieren können.<br />

• Der Hafturlaub kann auch an Wochenenden und Feiertagen stattfinden, sollte<br />

aber in erster Linie zur Vorbereitung der Entlassung für Behördenangelegenheiten<br />

an Werktagen genutzt werden.<br />

• Im Hafturlaub findet ein verbindliches Einzelgespräch mit einem Mitarbeiter unseres<br />

pädagogischen Teams statt. Dieses Gespräch dient der Reflexion des Hafturlaubes..<br />

• Der Hafturlaub kostet pro Übernachtung 5.- € und wird zu Beginn des Urlaubes<br />

bezahlt.<br />

• Der Hafturlauber muss sich selbst verpflegen können und dafür ausreichendes<br />

Bargeld mitbringen.<br />

• Persönliche Bettwäsche kann mitgebracht werden. Es ist aber auch möglich sich<br />

von uns gebrauchte und gewaschene Bettwäsche zu entleihen. Bettdecke und<br />

Kopfkissen sind vorhanden.<br />

• Handtücher und Körperpflegemittel müssen mitgebracht werden.<br />

• Dem Hafturlauber wird ein möbliertes Einzelzimmer zur Verfügung gestellt. Er<br />

teilt sich mit maximal 2-3 Mitbewohnern ein Badezimmer und eine Wohnküche<br />

(komplett ausgestattet zum Kochen und mit Fernseher per Kabelanschluss).<br />

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit schon während des Hafturlaubes!<br />

Das Team der <strong>KIM</strong>-<strong>Anlaufstelle</strong><br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


24 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

10.3. Anhang 3: Fachtagung: „Gender Mainstreaming: ein Konzept für die<br />

Straffälligenhilfe?“<br />

Das Ziel der Fachtagung war, sich mit dem Begriff Gender Mainstreaming in Bezug auf<br />

die soziale <strong>Arbeit</strong> mit straffällig gewordenen Männern und Frauen auseinander zu setzen<br />

und den theoretischen Bezugsrahmen der Straffälligenhilfe durch Berücksichtigung<br />

der Erkenntnisse der Geschlechterforschung weiter zu entwickeln.<br />

Gender Mainstream ist als Strategie zu verstehen, die die Gleichstellung von Frauen<br />

und Männern zum Ziel hat, indem eine gesellschaftliche Perspektive in alle Aktivitäten<br />

und Maßnahmen integriert wird. Das bedeutet, dass unterschiedliche Situationen von<br />

Frauen und Männern berücksichtigt und alle Vorhaben auf ihre geschlechtsspezifischen<br />

Wirkungen hin überprüft werden. Alle Maßnahmen sollen so gestaltet werden, dass sie<br />

die Chancengleichheit fördern, wobei „... Chancengleichheit heißt nicht Gleichbehandlung.<br />

Denn wenn Ungleiche gleich behandelt werden, führt das nicht zur Gleichheit,<br />

sondern setzt Ungleichheit fort“ (Helene Clark, Abteilungsleiterin europäischer Sozialfonds).<br />

Es gibt nur wenige gesellschaftliche Bereiche, in denen sich geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede so augenfällig zeigen, wie bei der Kriminalität: Häufigkeit, Art und Schwere<br />

der begangenen Delikte unterscheiden sich zwischen Frauen und Männern beträchtlich.<br />

Statistische Erhebungen zeigen, dass auch die Art und Intensität der gesellschaftlichen<br />

Reaktionen auf Kriminalität geschlechtspezifisch unterschiedlich ist. So werden beispielsweise<br />

von 100 tatverdächtigen jungen Männern im Durchschnitt 35 rechtskräftig<br />

verurteilt, von 100 tatverdächtiger jungen Frauen hingegen nur 26.<br />

Diese Befunde legen den Schluss nahe, dass abweichendes Verhalten bei Frauen und<br />

Männern unterschiedlichen persönlichen und gesellschaftlichen Ausgangssituationen<br />

folgt und dass auch die gesellschaftlichen Reaktionen auf und der strafrechtliche Umgang<br />

mit Frauen- und Männerkriminalität vor dem Hintergrund sozialer Rollenzuschreibungen<br />

analysiert werden müssen.<br />

Für straffällige Frauen und Mädchen ist das Hilfsangebot gegenüber dem für Männer<br />

allgemein noch deutlich schwächer ausgebaut und weniger ausdifferenziert. Dies betrifft<br />

Hilfsangebote innerhalb der Justizvollzugsanstalten sowie die Haftentlassenenhilfe.<br />

In unserer <strong>Arbeit</strong> im Rahmen der teilstationären Betreuung von Männer und Frauen<br />

nach der Haftentlassung wird deutlich, inwieweit sich die Problemlagen der straffällig<br />

gewordenen Frauen von denen der Männer unterscheiden und inwieweit die ähnlichen<br />

Problemlagen verschiedene Herangehensweisen bei den Hilfeprozessen erfordern.<br />

Die auf der Fachtagung vorgestellten Forschungsergebnisse und statistische Erhebungen<br />

bestätigen beispielsweise folgende, sich aus der praktischen <strong>Arbeit</strong> entwickelte<br />

These:<br />

Frauen, die eine Haftstrafe erfahren haben, fühlen sich deutlich stärker dadurch stigmatisiert,<br />

als Männer. Sie empfinden sich oft von der Gesellschaft „abgestoßen“, da die<br />

Straffälligkeit üblicherweise auch in ihren Augen nicht ins Rollenbild der Frau passt.<br />

Nach der Haftentlassung haben die Frauen viel an der eigenen Identität zu arbeiten,<br />

wobei meist die Wiederherstellung der Kontakte und (Wieder-)Aufbau der Beziehung<br />

zur Familie, bzw. den Kindern eine bedeutende Rolle spielt.<br />

Bei den Männern steht nach der Haftentlassung die berufliche Wiedereingliederung<br />

meist an der ersten Stelle, wodurch sie wieder an Selbstvertrauen gewinnen und anfangen,<br />

Zukunftsperspektiven zu entwickeln.<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


‚<strong>Anlaufstelle</strong>’ Jahresbericht <strong>2006</strong> Seite 25<br />

Die zahlreichen Vorträge zu den neuen Studien und Erkenntnissen der Gender-<br />

Mainstream-Forschung im Bereich der Straffälligenhilfe sowie Berichte aus der Praxis<br />

haben wieder neue Impulse zur Reflexion über die Genderarbeit in der <strong>Anlaufstelle</strong> gegeben.<br />

Vor allem der Vergleich unseres Konzeptes und <strong>Arbeit</strong>strukturen mit denen anderer<br />

Straffälligenhilfe – Einrichtungen war sehr bereichernd.<br />

Darüber hinaus bot mir die Mitarbeit in der <strong>Arbeit</strong>sgruppe „Gender Mainstreaming – ein<br />

Konzept für die Straffälligenhilfe?“ eine gute Gelegenheit, die eigenen Einstellungen,<br />

<strong>Arbeit</strong>sweisen und <strong>Arbeit</strong>smethoden mit Hinblick auf Gender Mainstream zu überprüfen<br />

und Neuüberlegungen für die zukünftige <strong>Arbeit</strong> anzustellen.<br />

Julia Petzke<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


26 Jahresbericht <strong>2006</strong> ‚<strong>Anlaufstelle</strong>’<br />

<strong>KIM</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.

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