Kinder rechte AfriKA - HelpDirect.org
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Schutz und Obdach in den <strong>Kinder</strong>schutzzentren<br />
Die Adventsaktion von Sternstunden e.V. und eine Finanzierung<br />
der Deutschen Botschaft in Mali machten eine Vergrößerung<br />
der Aufnahmekapazität mit neuen Ausbildungsräumen<br />
im Schutzzentrum für junge Mütter in Bamako und den Kauf<br />
von dringend benötigtem Material möglich. So konnten eine<br />
Rundhütte errichtet, neue Schlafstellen, Sanitäranlagen und<br />
eine Küche gebaut und eingerichtet werden. In den anderen<br />
Interventionsorten wurden ebenfalls Rundhütten für Versammlungen<br />
und Freizeitaktivitäten errichtet. Betten, Schränke,<br />
Lehrmaterial und Hygieneartikel konnten gekauft werden. All<br />
diese Maßnahmen und Anschaffungen trugen ganz wesentlich<br />
zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen und<br />
Zukunftschancen der betreuten <strong>Kinder</strong> bei.<br />
Junge Mütter kommen zur ruhe und entdecken<br />
neue Perspektiven für ihr Leben<br />
Viele junge Mütter kommen verzweifelt und erschöpft, oft<br />
mit ihrem Neugeborenen im Arm und mit Tränen in den<br />
Augen, im <strong>Kinder</strong>schutzzentrum an. Schwangere Mädchen<br />
wissen häufig nicht, wohin oder an wen sie sich wenden<br />
sollen, allein gelassen vom Vater ihres Kindes und oft auch<br />
von ihren Familien. Sie wurden bereits vor ihrer Abreise in<br />
ihrem Dorf oder erst in Bamako schwanger. Sie befinden<br />
sich alle in einer trostlosen Lage, ihre Gesundheit ist angegriffen,<br />
ihr Körper geschwächt und ihre Bekleidung ärmlich.<br />
M. wurde ein Opfer<br />
von Ausbeutung.<br />
das Mädchen erzählt:<br />
»Ich heiße M. und vor einem Jahr<br />
kam ich auf der Suche nach Arbeit<br />
nach Sikasso. Am Busbahnhof traf<br />
ich auf eine Frau. Sie stellte mich für<br />
5.000 FCFA (EUR 7,62) im Monat an.<br />
Aber sie bezahlte mich nicht. Jedes<br />
Mal, wenn ich mein Geld verlangte,<br />
sagte sie mir, dass ich meinen Lohn<br />
am Tag meiner Rückkehr in mein Dorf<br />
erhalten würde. Ich habe 2 Jahre für<br />
sie gearbeitet. Das sind zusammen<br />
60.000 FCFA (EUR 91,46). Jetzt möchte<br />
entwicklung eines<br />
<strong>Kinder</strong><strong>rechte</strong> schützenden<br />
Umfeldes<br />
M a l i<br />
ich zu meiner Familie zurück. Aber<br />
meine Arbeitgeberin stellt alles in<br />
Abrede und will mich nicht bezahlen.<br />
Sie sagt sogar, mir mein Geld bereits<br />
gegeben zu haben und dass das Datum<br />
meines Arbeitsbeginns nicht stimme.<br />
Aber ich habe den Tag meiner Einstellung<br />
aufgeschrieben. Von Freundinnen<br />
hörte ich vom Bice Kiosk. Zu dem<br />
können am Busbahnhof beschäftigte<br />
<strong>Kinder</strong> kommen und Rat holen. Ich<br />
habe dort um Hilfe gebeten, damit<br />
ich mein Geld bekomme.«<br />
M. hat nach Intervention des Rechtsbeistandes<br />
von Bice Mali ihren vollen<br />
Arbeitslohn erhalten.<br />
85 Mädchen und junge Mütter wurden im <strong>Kinder</strong>schutzzentrum<br />
»Ein Dach, ein Leben« aufgenommen und psychosozial betreut.<br />
Sie konnten an verschiedenen Kursen teilnehmen (Gesundheitsvors<strong>org</strong>e<br />
/ Sexualaufklärung, Säuglingspflege, allgemeine<br />
Hygiene), Selbstwertgefühl aufbauen. Sie lernten, sich den<br />
täglichen Anforderungen in einer neuen Sozialgemeinschaft<br />
anzupassen. Sie akzeptieren nach und nach ihre Schwangerschaft<br />
oder ihr Kind und kümmern sich fürs<strong>org</strong>lich darum.<br />
Diese Erfahrungen und der Erwerb neuer Kenntnisse und Fertigkeiten<br />
sind wichtiger Teil eines Stabilisierungsprozesses, der<br />
wesentlich zur Stärkung ihres Selbstvertrauens beiträgt.<br />
Junge Mütter lernen, ihre Neugeborenen<br />
anzunehmen und sich um sie zu kümmern.<br />
Diese Phase ist sehr wichtig für ihre<br />
zukünftige soziale und familiäre Wiedereingliederung<br />
und zur Verhinderung von<br />
Kindesaussetzungen. (Foto: E. Munsch)<br />
P r o j e k t b e r i c h t<br />
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